2.1. Folgen und Grenzwerte 21 2.1.8 Satz Der Grenzwert einer konvergenten Folge ist eindeutig bestimmt. Beweis. Nehmen wir an, eine Folge (an )n∈N konvergiere sowohl gegen a, als auch gegen b, und a < b. Ist ǫ > 0 klein genug, so ist a + ǫ < b − ǫ. Genauer gilt dies, wenn . Wählen wir, um sicher zu gehen, zum Beispiel ǫ = b−a . Da limn→∞ an = a, ǫ < b−a 2 4 erfüllen fast alle Folgenglieder an bis auf endlich viele Ausnahmen die Ungleichung |an − a| < ǫ, das heisst a − ǫ < an < a + ǫ. Das Entsprechende gilt auch für b, das heisst b − ǫ < an < b + ǫ für fast alle n. Weil ausserdem a + ǫ < b − ǫ, folgt daraus an < an für fast alle n. Das ist aber unmöglich. q.e.d. Die Grenzwertbildung ist mit den Grundrechenarten verträglich. Genauer gilt folgendes: 2.1.9 Satz Sind (an )n∈N , (bn )n∈N konvergente Folgen, so konvergieren auch die Folgen, gebildet aus den Summen, den Differenzen und den Produkten von an und bn , und lim (an ± bn ) = ( lim an ) ± ( lim bn ) und n→∞ n→∞ n→∞ lim (an · bn ) = ( lim an ) · ( lim bn ) . n→∞ n→∞ n→∞ Ist limn→∞ bn 6= 0, so ist bn 6= 0 für fast alle n und an limn→∞ an lim = . n→∞ bn limn→∞ bn Auf den Beweis dieser Grenzwertrechenregeln wollen wir verzichten. Stattdessen hier einige Beispiele: 1 1 = lim ( )k = 0 und k n→∞ n n→∞ n • lim 1 1 lim √ k = lim ( √ )k = 0 für alle k ∈ N. n→∞ n→∞ n n 1 + 3 n12 + 2 n13 1 n3 + 3n + 2 = . • lim = lim 1 3 n→∞ n→∞ 2n − 1 2 2 − n3 √ 5 3 + 4 √1n3 − 3 n + 4n − 1 • lim √ 5 √ = lim n→∞ n→∞ 1 − n12 n − n 1 √ 5 n = 3. Bei Quotienten von Nullfolgen kann sozusagen alles passieren, deshalb ist dort Vorsicht angebracht. Hier dafür einige Beispiele: 2.1.10 Beispiele • Sei an = 1 n • limn→∞ und bn = Aber umgekehrt ist 2 n 1 n = 2. 1 . Dann ist n2 1 an n = 1 = n. bn 2 n limn→∞ bn an = limn→∞ n n2 = limn→∞ 1 n = 0. Die Folge ( abnn ) ist also nicht konvergent. 22 Kapitel 2. Differentialrechnung in einer Variablen • Die Folge ( 2n )n∈N hat keinen endlichen Grenzwert, weil die Zweierpotenzen viel schneller wachsen als die natürlichen Zahlen. Genauer kann man durch n Induktion zeigen, dass 2n > n für n ≥ 5. Also wachsen die Folgenglieder unbeschränkt. Man schreibt deshalb hier n 2n = ∞. n→∞ n lim Die Grenzwertbildung ist auch mit der Relation ≤ verträglich. 2.1.11 Satz Sind (an )n∈N , (bn )n∈N konvergente Folgen mit an ≤ bn für alle n ∈ N, so folgt lim an ≤ lim bn . n→∞ n→∞ Diese Aussage wird allerdings falsch, wenn wir ≤ durch < ersetzen. Zum Beispiel ist 1 − n1 < 1 + n1 für alle n, aber limn→∞ (1 − n1 ) = 1 = limn→∞ (1 + n1 ). Beweis. Beweisen wir die Aussage des Satzes durch Widerspruch. Angenommen, der Grenzwert a der Folge an wäre echt grösser als der Grenzwert b der Folge bn . Setzen wir ǫ := a−b . Für dies ǫ ist sicher b + ǫ < a − ǫ. Für genügend grosse n müsste dann 4 gelten: bn < b + ǫ < a − ǫ < an . Dies ist aber ein Widerspruch zur Voraussetzung. q.e.d. Ein sehr nützliches Kriterium für die Konvergenz einer Folge liefert der folgende Vergleichssatz: 2.1.12 Satz Seien (an )n∈N , (bn )n∈N , (cn )n∈N drei Folgen mit an ≤ bn ≤ cn für alle n ∈ N. Gilt limn→∞ an = limn→∞ cn = a, so folgt limn→∞ bn = a. Beweis. Zu ǫ > 0 wählen wir einen Index n0 ∈ N, so dass sowohl a−ǫ ≤ an ≤ a+ǫ als auch a−ǫ ≤ cn ≤ a+ ǫ für alle n ≥ n0 gilt. Daraus folgt a−ǫ ≤ an ≤ bn ≤ cn ≤ a+ ǫ und daher |bn − a| < ǫ für alle n ≥ n0 . Damit ist die Konvergenz der Folge (bn ) gegen a gezeigt. q.e.d. Wir können diesen Satz zum Beispiel anwenden, um den Grenzwert der Folge zu bestimmen. Mit vollständiger Induktion kann man zeigen, dass gilt: n ( 2n! )n∈N 0≤ 2n 4 ≤ n! n 2n = 0. n→∞ n! für alle n ∈ N und daher lim Eine weitere wichtige Anwendung ist die auf Potenzfolgen: 2.1.13 Satz Sei q ∈ R, |q| < 1. Dann gilt limn→∞ q n = 0. Beweis. Es reicht zu zeigen limn→∞ |q|n = 0. Deshalb nehmen wir jetzt ohne Einschränkung an, dass q positiv ist. Aus q < 1 folgt 1q > 1 und daher können wir 2.1. Folgen und Grenzwerte 23 schreiben 1q = 1 + t, wobei t eine positive Zahl ist. Aus dem binomischen Lehrsatz folgt für alle n durch Weglassen positiver Terme: n 1 = (1 + t)n ≥ 1 + nt . q 1 1 Daraus folgt 0 ≤ q n ≤ 1+nt . Weiter wissen wir limn→∞ 1+nt = limn→∞ folgt die Behauptung aus dem Vergleichssatz. q.e.d. 1 n 1 +t n = 0. Also Ein nützliches Konvergenzkriterium ist das folgende Monotoniekriterium: 2.1.14 Satz Eine monoton steigende (bzw. fallende), nach oben (bzw. unten) beschränkte Folge konvergiert gegen ihr Supremum (bzw. Infimum). Beweis. Sei (an )n∈N monoton wachsend und nach oben beschränkt, das heisst an ≤ an+1 ≤ M für alle n und eine feste reelle Zahl M. Dann hat die Folge eine kleinste obere Schranke a := sup{an | n ∈ N}. Sei ǫ > 0. Weil a − ǫ keine obere Schranke für die Folge (an ) ist, gibt es einen Index n0 ∈ N mit an0 > a − ǫ. Aus der Monotonie folgt: a − ǫ < an0 ≤ an ≤ a < a + ǫ und damit |an − a| < ǫ für alle n ≥ n0 . q.e.d. Wie schon erwähnt, können wir jede Dezimalentwicklung einer positiven Zahl a als eine solche monoton wachsende Folge auffassen, die gegen a konvergiert. Hier ist ein weiteres Beispiel für eine monoton wachsende, beschränkte Folge: P 2.1.15 Bemerkung Die Folge der Teilsummen sn := nk=1 k12 ist monoton Psteigend und durch 2 nach oben beschränkt, also existiert der Grenzwert limn→∞ nk=1 k12 . Beweis. Durch vollständige Induktion kann man zeigen: n X 1 1 ≤ 2 − < 2 für alle n ∈ N. 2 k n k=1 Also ist die Teilsummenfolge wie behauptet nach oben beschränkt. Ausserdem ist q.e.d. die Folge streng monoton wachsend, da k12 > 0 ist für alle k ∈ N. Euler hat diese unendliche Reihe untersucht und festgestellt: ∞ X 1 π2 = . 2 k 6 k=1 Die Berechnung dieses Grenzwertes ist aber nicht einfach und muss zunächst auf später verschoben werden. 2.1.16 Bemerkung Die harmonische Reihe: 1 1 1 1+ + +···+ +··· 2 3 n hat keinen endlichen Grenzwert. Die Folge der Teilsummen sn := über alle Schranken hinaus. Pn 1 k=1 k wächst 24 Kapitel 2. Differentialrechnung in einer Variablen Beweis. Um das einzusehen, fassen wir folgende Stammbrüche jeweils zusammen und schätzen nach unten ab: + 41 ≥ 1 + · · · + 81 ≥ 5 1 1 + · · · + 16 ≥ 9 .. . 1 3 2 = 21 4 4 = 21 8 8 = 21 16 Pn Daraus folgt s2n = 2k=1 k1 ≥ 1 + n· 21 für alle n. Also kann die Folge der Teilsummen der harmonischen Reihe nicht nach oben beschränkt sein. q.e.d. Für rekursiv definierte Folgen, die monoton wachsen und beschränkt sind, kann man den Grenzwert mithilfe der Rekursion konkreter bestimmen. Hierfür ein Beispiel. 2.1.17 Beispiel Die folgende rekursiv definierte Folge konvergiert gegen 2: √ √ a1 := 2, an+1 := 2 + an für n ∈ N. Beweis. Durch vollständige Induktion zeigen wir zunächst: an < an+1 < 2 ∀n ∈ N. p √ √ √ n = 1: zu zeigen ist 2 < 2 + 2 < 2. Das ist äquivalent zu 2 < 2 + 2 < 4, und also offensichtlich richtig. √ n → n√+ 1: DiepInduktionsbehauptung für n lautet a < 2 + an < 2. Daraus n √ √ folgt: 2 + an < 2 + 2 + an < 2 + 2 = 2. Das ist bereits die Behauptung für n + 1. Also ist die Folge monoton wachsend und nach oben beschränkt und hat nach dem Monotoniekriterium einen Grenzwert, etwa a. Aus der Rekursion folgt a2 = limn→∞ a2n+1 = limn→∞ √ (2 + an ) = 2 + a, das bedeutet a = 2 oder a = −1. Weil ausserdem a ≥ a1 = 2 sein muss, erhalten wir a = 2. q.e.d. Wir können nun auch eine Definition der Eulerschen Zahl e angeben. 2.1.18 Satz Die Folge der Zahlen an := (1 + n1 )n (n ∈ N) ist monoton wachsend, die Folge der Zahlen bn := (1 + n1 )n+1 (n ∈ N) ist monoton fallend und es gilt: 2 ≤ (1 + 1 n 1 ) ≤ (1 + )n+1 ≤ 4 für alle n ∈ N. n n Die Folgen (an ) und (bn ) sind konvergent und haben denselben Grenzwert, den man als die Eulersche Zahl e bezeichnet. Die Folge der an lässt sich im Zusammenhang mit Zinseszinsrechnung folgendermassen interpretieren. Nehmen wir an, ein Kapital K werde während einer bestimmten Zinsperiode T zu 100% verzinst. Dann wird das Kapital nach Ablauf der Zeit T verdoppelt. Zahlt man stattdessen aber bereits nach der Hälfte der Zeit T den halben Zins aus und verzinst den Zwischenbetrag von K ·(1+ 12 ) nach Ablauf des gesamten Zeitraums nochmals mit 50% Zins, beträgt das Kapital dann insgesamt K(1 + 12 )(1 + 12 ) = K · 2, 25. 2.1. Folgen und Grenzwerte 25 Unterteilt man den Zeitraum T noch weiter in n Abschnitte (n ∈ N) und wird das jeweilige Zwischenkapital am Ende jedes Teilabschnitts zu einem Zinssatz von 100 % verzinst, so beträgt das Kapital am Ende K · (1 + n1 )n . Der Grenzwert e = n limn→∞ (1 + n1 )n gibt also an, um welchen Faktor sich ein Kapital bei kontinuierlicher Verzinsung vergrössern würde. Auch die Folge der Zahlen bn hat etwas mit Zinseszins zu tun. Wenn man ein Kapital bei einer Einteilung der Gesamtzeit in n Abschnitte bereits zu Beginn der Zeit erstmals verzinst und zusätzlich nach Ablauf jedes einzelnen Abschnitts, insgesamt also (n + 1)-mal, und dabei jeweils den Zinssatz 100 verwendet, beträgt das n Kapital einschliesslich Zinseszins nach Ablauf der Gesamtzeit K · (1 + n1 )n+1 . Beweis des Satzes: Nehmen wir an, die Monotonie der Folgen (an ) und (bn ) sei gezeigt. Dann ergeben sich die behaupteten Schranken durch Einsetzen von n = 1. Die mittlere Ungleichung folgt so: (1 + 1 1 1 1 n+1 ) = (1 + )n · (1 + ) > (1 + )n . n n n n Also ist die Folge (an ) durch 4 nach oben beschränkt und daher konvergent. Aus den Grenzwertrechenregeln folgt jetzt lim bn = lim (1 + n→∞ n→∞ 1 n+1 1 ) = lim an · lim (1 + ) = lim an . n→∞ n→∞ n→∞ n n Nun beweisen wir, dass die Folge (an ) streng monoton steigend ist. Diese Überlegung ist etwas raffinierter. Zu zeigen ist für alle n ∈ N: an = (1 + n+1 n 1 n+1 1 n ) =( ) < (1 + ) = an+1 , n n n+1 oder äquivalent: 1<( n n 1 n+1 n+1−1 n 1 n+1 1 n 1 n+1 ) (1+ ) =( ) (1+ ) = (1− ) (1+ ) . n+1 n+1 n+1 n+1 n+1 n+1 Diese Ungleichung wiederum ist äquivalent zu: (1 − 1 n+1 1 n+1 1 1 ) < (1 − ) (1 + ) = (1 − )n+1 . 2 n+1 n+1 n+1 (n + 1) Aber dies ist die Aussage der Bernoullischen Ungleichung 1 + (n + 1)t < (1 + t)n+1 1 für t = − (n+1) 2 . Damit ist die Behauptung gezeigt. Die Monotonie der Folge (bn ) zeigt man ähnlich. q.e.d. 26 2.2 Kapitel 2. Differentialrechnung in einer Variablen Funktionen Ein zentraler Begriff der Mathematik ist der Begriff der Abbildung oder Funktion, und dieses Konzept taucht in den verschiedensten Zusammenhängen auf. Wir haben den Begriff bereits gebraucht, um die Abzählbarkeit definieren zu können. Jetzt werden wir reellwertige Funktionen in einer reellen Variablen genauer unter die Lupe nehmen. Darunter versteht man Funktionen der Form f : D → W , wobei der Definitionsbereich D und die Wertemenge W jeweils Teilmengen von R sind. Häufig verzichtet man auch auf die Angabe von W . Eine solche Funktion können wir bekanntlich in einem zweidimensionalen kartesischen Koordinatensystem graphisch darstellen. Der Graph der Funktion f ist definiert als Graph(f ) := {(x, f (x) | x ∈ D} ⊂ R2 . Man trägt also jeweils zu x ∈ D den Punkt mit den Koordinaten (x, f (x)) in das Koordinatensystem ein. 2.2.1 Definition Eine Funktion f : D → W (D, W ⊂ R) heisst streng monoton steigend auf M ⊂ D, falls f (x1 ) < f (x2 ) für alle x1 < x2 , xi ∈ M, und f heisst streng monoton fallend , falls umgekehrt f (x1 ) > f (x2 ) für alle x1 < x2 , xi ∈ M. Sei zum Beispiel f − : R≤0 → R≥0 , x 7→ x2 die Funktion, die durch Einschänkung der Parabelfunktion auf negative Zahlen (oder Null) entsteht, und f + : R≥0 → R≥0 , x 7→ x2 , die Einschränkung auf nichtnegative Zahlen. Dann ist f − streng monoton fallend, und f + streng monoton steigend. Beobachtung: Ist eine Funktion f : D → R streng monoton steigend (oder fallend) auf D, so ist sie injektiv, das heisst jeder Zahlenwert wird von der Funktion höchstens an einer Stelle angenommen. Beweis. Sei f streng monoton steigend, und nehmen wir an, f sei nicht injektiv. Dann gäbe es zwei verschiedene Elemente x1 6= x2 mit f (x1 ) = f (x2 ). Ohne Einschränkung können wir annehmen, dass x1 < x2 . Dann folgt aus der Monotonie f (x1 ) < f (x2 ), ein Widerspruch. q.e.d. 2.2.2 Satz Eine Funktion f : D → W ist genau dann bijektiv, wenn f umkehrbar ist. Das bedeutet, es gibt eine Funktion g: W → D, die sogenannte Umkehrfunktion von f , mit der Eigenschaft, dass g(f (x)) = x für alle x ∈ D und f (g(y)) = y für alle y ∈ W . Sind D, W ⊂ R, so erhält man den Graphen von g durch Spiegelung des Graphen von f an der Winkelhalbierenden, das heisst der Geraden, definiert durch y = x in R2 . 2.2.3 Beispiel Sei D = R \ {− 12 }, W = R \ {0} und f : D → W , definiert durch 1 f (x) = 2x+1 . Diese Funktion ist bijektiv. Der Graph von f ist eine Hyperbel mit Asymptoten bei x = − 21 und y = 0. Durch Spiegelung an der Winkelhalbierenden erhalten wir wieder eine Hyperbel, diesmal mit Asymptoten bei y = − 12 und x = 0. 2.2. Funktionen 27 Um die Umkehrfunktion g: W → D von f genauer zu bestimmen, setzen wir f (x) = 1 = y und lösen nach x auf. Das führt auf die Beziehung x = 1−y , und wir 2x+1 2y 1−y erhalten g(y) = 2y . Nach Umbenennung der Variablen wird daraus die Vorschrift . g(x) = 1−x 2x Für die Umkehrfunktion wird gelegentlich auch die Bezeichnung f −1 verwendet. Diese Bezeichnung werden wir hier aber möglichst vermeiden, weil es leicht zu Verwechslungen kommen kann. Denn i.a. gilt: f −1 (x) 6= 1 . f (x) Ist eine Funktion f : D → R auf einem bestimmten Teilbereich D1 ⊂ D des Definitionsbereiches monoton steigend (oder fallend), so können wir f zumindest auf D1 umkehren. Denn durch Einschränkung erhalten wir eine bijektive Funktion f1 : D1 → W1 := {f (x) | x ∈ D1 } , gegeben durch f1 (x) = f (x) für alle x ∈ D1 , und können nun die dazugehörige Umkehrfunktion bilden g1 : W1 → D1 . Auf diese Weise kann man n-te Wurzeln ziehen oder die trigonometrischen Funktionen jeweils auf passenden Teilbereichen umkehren. 2.2.4 Beispiele • Sei n ∈ N gerade. Die Funktion f : R → R, x → xn , ist auf dem Teilbereich D1 := R≥0 monoton steigend, und nimmt dort als Werte alle reellen Zahlen ≥ 0 an. Bilden wir die dazugehörige Umkehrfunktion, erhalten wir die n-te Wurzelfunktion √ g: R≥0 → R≥0 , x 7→ n x (n gerade). • Für ungerade n ∈ N ist die Funktion f : R → R, x → xn sogar selbst bijektiv, die Wurzelfunktion ist hier also auch für negative Zahlen definiert: √ g: R → R, x 7→ n x (n ungerade). • Die Tangensfunktion ist gegeben durch tan(x) = sin(x) . cos(x) Sie ist definiert für alle x ∈ R mit cos(x) 6= 0, das heisst für x 6= (2n + 1) π2 (für alle n ∈ Z). Auf dem offenen Intervall (− π2 , π2 ) ist die Tangensfunktion monoton steigend, und nimmt dort als Werte alle reellen Zahlen an. Die entsprechende Umkehrfunktion wird als Arcus Tangens bezeichnet: π π arctan: R → (− , ) . 2 2 28 Kapitel 2. Differentialrechnung in einer Variablen 2.3 Grenzwerte von Funktionen und Stetigkeit Sei f : D → W (D, W ⊂ R) eine reellwertige Funktion, und sei I = (a, b) ein offenes Intervall, das ganz im Definitionsbereich D von f enthalten ist. 2.3.1 Definition Sei x0 ∈ [a, b]. Man sagt, die Funktion f habe an der Stelle x0 den Grenzwert y0 , falls für jede Folge (xn )n∈N in I, die gegen x0 konvergiert, die Folge der Funktionswerte (f (xn ))n∈N gegen y0 konvergiert. Ist dies der Fall, schreibt man lim f (x) = y0 . x→x0 ,x∈I Es gibt hier eigentlich drei Fälle: • Ist x0 = a, so spricht man auch vom rechtsseitigen Grenzwert und schreibt manchmal lim f (x) = y0 . x→x0 ,x>x0 • Ist x0 = b, so spricht man vom linksseitigen Grenzwert und notiert lim x→x0 ,x<x0 f (x) = y0 . • Ist x0 ein innerer Punkt des Intervalls, so handelt es sich um einen beidseitigen Grenzwert, und man schreibt meist einfach lim f (x) = y0 . x→x0 2.3.2 Lemma Existieren an einer Stelle x0 sowohl der rechts- als auch der linksseitige Grenzwert von f und stimmen sie überein, dann ist dies auch der beidseitige Grenzwert. 2.3.3 Beispiele • Sei f die Vorzeichenfunktion, definiert durch ( 1 für x > 0 f (x) = −1 für x < 0 . Hier ist der rechtsseitige Grenzwert an der Stel0 für x = 0 le x0 = 0 gleich 1 und der linksseitige Grenzwert gleich −1. Da die beiden Grenzwerte nicht übereinstimmen, kann ein beidseitiger Grenzwert dort nicht existieren. 2 −1 • Die Funktion f (x) = xx−1 hat eine Definitionslücke bei x0 = 1. Aber der rechts- und der linksseitige Grenzwert ist hier jeweils gleich 2, also gibt es den beidseitigen Grenzwert limx→1 f (x) = 2. • Die Funktion f : R>0 → [−1, 1], definiert durch f (x) = sin( x1 ) hat an der Stelle x0 = 0 keinen rechtsseitigen Grenzwert. Dazu geben wir zwei Nullfolgen im Intervall (0, 1) an, deren Funktionswerte nicht gegen denselben Grenzwert 2.3. Grenzwerte von Funktionen und Stetigkeit 1 und bn := konvergieren. Sei dazu an := 2nπ (an )n∈N und (bn )n∈N sind Nullfolgen. Aber 2 (4n+1)π für n ∈ N. Beide Folgen lim f (an ) = lim sin(2nπ) = 0 6= 1 = lim f (bn ) = lim sin( n→∞ n→∞ 29 n→∞ n→∞ 4n + 1) π) . 2 2.3.4 Definition Gelegentlich sieht man auch die Notation lim f (x) = a oder x→∞ lim f (x) = ∞ . x→x0 Dabei handelt es sich um sogenannte uneigentliche Grenzwerte. Von einer Folge (xn ) sagt man, sie konvergiere gegen ∞ (bzw. −∞), falls zu jedem M ∈ R ein n(M) ∈ N existiert mit xn > M (bzw. xn < M) für alle n ≥ n(M), und schreibt dann lim xn = ∞ (bzw. − ∞) . n→∞ Das bedeutet also, dass die Folgenglieder über jede Schranke M hinauswachsen (oder jede Schranke unterschreiten). Besteht die Folge (xn )n∈N nur aus positiven Zahlen, so gilt 1 = 0. lim xn = ∞ ⇐⇒ lim n→∞ n→∞ xn Nun kann man den Begriff des Grenzwertes einer Funktion sinngemäss erweitern. Man sagt, die Funktion f konvergiere für x → ∞ gegen einen Grenzwert a (auch hier darf jetzt a eventuell unendlich sein), falls für jede Folge (xn ), die gegen ∞ konvergiert, die Folge der Funktionswerte (f (xn )) gegen a konvergiert. 2.3.5 Beispiel Wir betrachten die Hyperbelfunktion, gegeben durch f (x) = x 6= 0). Hier ist lim f (x) = +∞ und x→0,x>0 1 x (für lim f (x) = −∞ . x→0,x<0 Für die Grenzwerte von Funktionen gelten entsprechende Aussagen wie für die Grenzwerte von Folgen, also Verträglichkeit mit den Grundrechenarten, Verträglichkeit mit der Relation ≤, und es gibt wiederum einen Vergleichssatz. 2.3.6 Satz Seien f, g, h drei reellwertige Funktionen, die alle auf dem offenen Intervall I = (a, b) definiert sind, und sei x0 ∈ [a, b]. Gilt f (x) ≤ g(x) ≤ h(x) für alle x ∈ I und limx→x0,x∈I f (x) = a = limx→x0 ,x∈I h(x), so folgt auch limx→x0 ,x∈I g(x) = a. 2.3.7 Beispiele • limx→∞ x2 −1 x2 +1 • limx→∞ 3x2 −1 x • limx→∞ x1 = 0. = limx→∞ 1 x2 1 1+ 2 x 1− = 1. 2 = ∞ und limx→∞ 2−x = −∞. x+1 • limx→0 sin(x) = 0, denn 0 ≤ | sin(x)| ≤ |x| für x ∈ [− π4 , π4 ], wie man an der Bedeutung des Sinus am Einheitskreis ablesen kann. 30 Kapitel 2. Differentialrechnung in einer Variablen • limx→0 cos(x) = 1, denn 1 ≥ cos(x) ≥ 1 − x2 für x ∈ [− π4 , π4 ]. √ 1 − x2 , weil cos2 (x) = 1 − sin2 (x) ≥ • limx→0,x6=0 sin(x) = 1, denn aus der Bedeutung des Tangens am Einheitskreis x lesen wir die folgende Ungleichung ab: sin(x) für x ∈ (− π , π ). |x| ≤ | tan(x)| = 2 2 cos(x) Daraus folgt | sin(x)| ≥ |x · cos(x)| und wir erhalten für sin(x) ≤ 1. | cos(x)| ≤ x π 2 < x < π2 : Mit dem Vergleichssatz folgt nun die Behauptung. • limx→0 x · sin( x1 ) = 0, denn es gilt die Abschätzung 0 ≤ |x · sin( x1 )| ≤ |x| für alle x 6= 0. Wir kommen nun zum Begriff der Stetigkeit. Anschaulich gesprochen ist eine Funktion auf einem Bereich stetig, wenn sie dort keine Sprünge macht, oder anders gesagt, wenn kleine Änderungen des Argumentes x zu kleinen Änderungen des Funktionswertes führen. Dabei betrachten wir nur Funktionen auf offenen Definitionsbereichen. Eine Teilmenge D ⊂ R heisst offen, wenn D eine Vereinigung von offenen Intervallen ist. 2.3.8 Definition Eine Funktion f : D → R, definiert auf einer offenen Teilmenge D, heisst stetig an der Stelle x0 ∈ D, wenn für ein offenes Intervall I mit x0 ∈ I ⊂ D gilt lim f (x) = f (x0 ) . x→x0 ,x∈I Die Funktion f heisst stetig, falls f an jeder Stelle des Definitionsbereichs stetig ist. Eine andere äquivalente Charakterisierung der Stetigkeit ist die folgende ǫ-δDefinition: 2.3.9 Satz Eine Funktion f ist stetig an der Stelle x0 ∈ D, falls für jedes ǫ > 0 ein δ > 0 existiert, so dass |x − x0 | < δ =⇒ |f (x) − f (x0 )| < ǫ für alle x ∈ D. 2.3.10 Beispiele • Jede Funktion der Form f (x) = ax + b (für feste a, b ∈ R) ist überall stetig. • Die Vorzeichenfunktion ist an der Stelle x0 = 0 nicht stetig, dort liegt eine Sprungstelle vor. n x−2 für x ≥ −1 • Sei f (x) = |x+1|−3 = . Der Graph dieser Funktion hat −x − 4 für x < −1 eine Knickstelle bei x0 = −1. Dort ist aber der rechts- und linksseitige Grenzwert jeweils gleich f (−1) = −3, also ist dies auch der beidseitige Grenzwert limx→−1 f (x) = −3, und f ist bei x0 stetig. 2.3. Grenzwerte von Funktionen und Stetigkeit 31 (für x 6= 0) können wir stetig durch f (0) = 1 • Die Funktion f (x) = sin(x) x = 1 ist. fortsetzen, weil wie oben bereits erwähnt limx→0 sin(x) x • Die Funktion f (x) = sin( x1 ) (für x 6= 0) dagegen besitzt keine stetige Fortsetzung nach x0 = 0. Stetigkeit vererbt sich auf Summen, Differenzen, Produkte und Quotienten (dort wo diese definiert sind), wie sich sofort aus den entsprechenden Sätzen für Grenzwerte ergibt. 2.3.11 Folgerung Sämtliche rationalen Funktionen sind stetig. Beweis. Wendet man die Produktregel auf die Funktion x 7→ x und auf konstante Funktionen an, erhält man die Stetigkeit sämtlicher Funktionen der Form x 7→ cxn (n ∈ N, c ∈ R). Daraus ergibt sich durch Summenbildung die Stetigkeit sämtlicher Polynome. Unter einer rationalen Funktion versteht man eine Funktion der Form f = pq , wobei p, q Polynome sind. Es handelt sich also um Quotienten von Polynomen und deshalb stetige Funktionen. q.e.d. Auch die trigonometrischen Funktionen sind stetig. 2.3.12 Beispiel Die Sinusfunktion ist auf ganz R stetig. Dazu verwenden wir das Additionstheorem für den Sinus und die speziellen Grenzwerte von Sinus und Cosinus an der Stelle 0, die wir schon bestimmt haben. lim sin(x) = lim sin(x0 + h) = lim (sin(x0 ) cos(h) + sin(h) cos(x0 )) = sin(x0 ) . x→x0 h→0 h→0 Die Cosinusfunktion ergibt sich durch Verschiebung der Sinusfunktion um π2 , sie also auch stetig. Die Tangensfunktion wiederum ist als Quotient aus Sinus und Cosinus ebenfalls stetig. Wir stellen nun die wichtigsten Sätze über stetige Funktionen auf abgeschlossenen Intervallen zusammen. Wenn man sagt, eine Funktion f : [a, b] → R, definiert auf einem abgeschlossenen Intervall, sei stetig, meint man damit, dass f auf (a, b) stetig ist und ausserdem in den Randpunkten gilt: lim f (x) = f (a) und x→a,x>a lim f (x) = f (b) . x→b,x<b Der Zwischenwertsatz besagt folgendes: 2.3.13 Satz Sei I ⊂ R ein abgeschlossenes Intervall und sei f : I → R stetig. Sind x1 6= x2 in I und y ∈ R mit f (x1 ) < y0 < f (x2 ), so gibt es ein x0 zwischen x1 und x2 mit f (x0 ) = y0 . Beweis. Hinter dieser Aussage steht das Supremumsaxiom. Für Funktionen, die nur für rationale Zahlen definiert sind, ist die Aussage nicht richtig. Für den Beweis können wir annehmen, dass x1 < x2 ist. Weiter können wir durch Verschiebung der 32 Kapitel 2. Differentialrechnung in einer Variablen Funktion f um den Wert y0 die Frage darauf reduzieren, eine Nullstelle von f zu finden. Nehmen wir also an: f (x1 ) < 0 < f (x2 ). Eine Strategie zur Konstruktion einer Nullstelle x0 besteht darin, das Intervall [x1 , x2 ] fortgesetzt zu halbieren und nur jeweils die Hälfte zu behalten, über der f das Vorzeichen wechselt. Man erhält eine Intervallschachtelung, und die Grenzen der Intervalle bilden je eine aufsteigende und eine fallende Folge, die gegen denselben Grenzwert x0 konvergieren. Wegen der Stetigkeit muss f (x0 ) = 0 gelten. q.e.d. 2.3.14 Beispiel Das Polynom p(x) = x5 − 3x + 1 besitzt eine Nullstelle zwischen x1 = −2 und x2 = −1, denn p(−2) = −25 < 0 und p(−1) = 3 > 0. Wenden wir nun das Intervallhalbierungsverfahren an, um eine solche Nullstelle genauer zu bestimmen. Das Startintervall ist das Intervall I1 = [−2; −1]. Der Mittelpunkt des Intervalls liegt bei x = −1.5 und p(−1.5) = −2.09375 < 0. Also wechselt das Polynom zwischen −1.5 und −1 das Vorzeichen, in der rechten Intervallhälfte gibt es also eine Nullstelle. Darum ersetzen wir das Ausgangsintervall nun durch I2 = [−1.5; −1]. Weil p(−1.25) = 1.698 > 0 ist, findet der Vorzeichenwechsel von p in linken Intervallhälfte von I2 statt, und wir setzen I3 = [−1.5; −1.25]. Im nächsten Schritt finden wir p(−1.375) > 0 und daher I4 = [−1.5; −1.375]. Weiter ist p(−1.4375) < 0 und daher I5 = [−1.4375; −1.375]. Nochmaliges Halbieren liefert p(−1.40625) > 0 und I6 = [−1.4375; −1.40625]. Es gibt also eine Nullstelle zwischen −1.4375 und −1.40625. Die Stelle ist damit bis auf etwa 3 Hundertstel genau bestimmt. Man kann das Verfahren entsprechend weiter fortsetzen, bis die gewünschte Genauigkeit erreicht ist. Das hier angegebene Polynom p besitzt noch zwei weitere Nullstellen, und zwar eine im Intervall [0; 1] und eine im Intervall [1; 2]. Auch diese Nullstellen kann man natürlich mit dem Intervallhalbierungsverfahren beliebig genau berechnen. Der folgende Satz ist weniger leicht zu beweisen, und wir verzichten deshalb auf den Beweis: 2.3.15 Satz Auf einem abgeschlossenen Intervall [a, b] ist jede stetige Funktion beschränkt und nimmt ihr Minimum und Maximum an. Aus beiden Sätzen zusammen ergibt sich: Folgerung: Eine stetige Funktion bildet ein abgeschlossenes Intervall wieder auf ein abgeschlossenes Intervall ab. Beweis. Ist nämlich m das Minimum und M das Maximum von f auf dem Intervall [a, b], so nimmt f nach dem Zwischenwertsatz alle Werte zwischen m und M an. Also folgt f ([a, b]) = {f (x) | a ≤ x ≤ b} = [m, M] . q.e.d. Aus dem Zwischenwertsatz folgt auch, dass Umkehrfunktionen von stetigen Funktionen wieder stetig sind. 2.3. Grenzwerte von Funktionen und Stetigkeit 33 2.3.16 Satz Die stetige Funktion f bilde das Intervall [a, b] auf das Intervall [c, d] ab. Dann gilt: 1. f ist genau dann injektiv, wenn f streng monoton ist. 2. Ist f streng monoton wachsend (bzw. fallend), so ist auch die Umkehrfunktion f −1 : [c, d] → [a, b] von f streng monoton wachsend (bzw. fallend). 3. Besitzt f eine Umkehrfunktion, so ist diese ebenfalls stetig. Man kann diese Aussage auch auf Umkehrfunktionen von Funktionen mit offenen oder halboffenen Definitionsbereichen anwenden. Denn Stetigkeit ist eine lokale Eigenschaft, das heisst, um die Stetigkeit an einer bestimmten Stelle x0 zu überprüfen, reicht es die Einschränkung der Funktion auf ein passendes abgeschlossenes Intervall um x0 zu untersuchen. 2.3.17 Folgerung Die Wurzelfunktionen arcsin, arccos und arctan sind stetig. √ n (n ∈ N) und die Arcusfunktionen Dabei versteht man üblicherweise unter arcsin die Umkehrung der Sinusfunktion auf dem Abschnitt [− π2 , π2 ] und unter arccos die Umkehrung der Cosinusfunktion auf dem Abschnitt [0, π]. Schliesslich halten wir noch fest: 2.3.18 Satz Eine aus stetigen Funktionen zusammengesetzte Funktion ist wieder stetig. Beweis. Sind f : D2 → W2 und g: D1 → W1 stetige Funktionen und ist W1 ⊂ D2 , so können wir die Funktionen f und g zusammensetzen: f ◦ g: D1 → W2 , (f ◦ g)(x) = f (g(x)) . Man spricht auch von der Komposition der Funktionen f und g. Sei jetzt x0 ∈ D1 . Wegen der Stetigkeit von g gilt für jede Folge (xn ) in D1 , die gegen x0 konvergiert: lim g(xn ) = g(x0 ) . n→∞ Aus der Stetigkeit von f folgt nun wiederum lim f (g(xn )) = f (g(x0)) . n→∞ Also ist auch die zusammengesetzte Funktion f ◦ g wieder stetig. q.e.d. Diese Tatsache lässt sich vielseitig verwenden, um Grenzwerte von zusammengesetzten Funktionen zu bestimmen. r sin x + 2x √ 2.3.19 Beispiele • limx→0,x>0 = 3. x Denn limx→0 sin x+2x = limx→0 sinx x + 2 = 3. Nun folgt die Behauptung aus der x Stetigkeit der Wurzelfunktion. 34 Kapitel 2. Differentialrechnung in einer Variablen • lim x→∞ √ x+1− √ x = 0. √ √ Dazu schreiben wir die Differenz folgendermassen um: x+1− x= √ √ √ √ ( x + 1 − x)( x + 1 + x) 1 √ =√ −→ 0 . √ √ x+1+ x x + 1 + x x→∞ • lim arctan( x→∞ π 2x3 − x + 1 )= . 2 x +4 2 Denn es gilt limx→∞ 2x3 −x+1 x2 +4 = ∞ und limx→∞ arctan(x) = π2 .