Ulmus carpinifolia, Feld-Ulme

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Tanja Hain, Matrikelnr.: 172401
Ulmus carpinifolia, Feld-Ulme
Ulmus minor Mill., Feld-Ulme, Feld-Rüster
(= U. carpinifolia, U. campestris, U. diversifolia, U. foliacea) - Ulmaceae, Ulmengewächse
Allgemeines: Ulmenwälder prägten einst den Charakter vieler Landschaften, besonders der
feuchten Niederungsgebiete. Die Feld-Ulme gehörte dabei zu den häufigsten Ulmenarten, ist
jedoch auch durch das seit 1919 auftretende Ulmensterben stark dezimiert worden. Ursache
hier für ist der Pilz Ceratocystis ulmi, verbreitet durch den Ulmensplintkäfer. Der Pilz breitet
sich in den wasserführenden Gefäßen aus und verursacht durch Ausscheiden von
Welketoxinen und Verstopfung der Leitungsbahnen Störungen im Wasserhaushalt der Ulme.
Erste Krankheitssymptome sind welkende Blätter im oberen Kronenbereich. Das Absterben
des Baumes kann 4 Wochen nach der Infektion erfolgen, sich aber auch über 2 Jahre
hinziehen. Zur Erhaltung historisch bedeutsamer Parkbäume besteht die Möglichkeit ein
pilztötendes Mittel über Hochdruckinjektionen in den Stamm einzubringen.
Verbreitung: Europa bis zum Mittelmeer, Nordafrika und Westasien. In Auen-Wäldern und
sonnigen Hangwäldern, insbesondere in den großen europäischen Stromtälern anzutreffen.
Auf mäßig trockenen bis feuchten, gelegentlich auch überfluteten, meist kalkhaltigen Böden.
Wuchs: Großer Baum, 20 –35 (40) m hoch und 18 – 25 m breit, mit hochgewölbter, dichter
Krone und meist kurzem Stamm, Äste aufrecht, im Alter breit ausladend, raschwüchsig.
Triebe braun bis rotbraun, kahl, Verzweigung fächerartig, hin- und hergebogen, bei einigen
Individuen starke Korkleistenbildung. Knospen eikegelförmig, spitz, dunkelbraun,
mehrschuppig.
Blätter: Sommergrün, wechselständig, sehr vielgestaltig, meist eilänglich (auch rund), 4-10
cm lang, Blattrand undeutlich doppelt gesägt, Blattgrund asymetrisch, Blätter oberseits
dunkelgrün, schwach glänzend, rauh bis glatt, unterseits bis auf die bräunlichen Achselbärte
kahl, Herbstfärbung gelb.
Blüten: Zwittrige, kleine rötlichbraune Büschel, erscheinen im März lange vor den Blättern.
Früchte: Verkehrt-eiförmige oder elliptische Flügelfrucht mit einsamigem Nüsschen,
welches im Spitzenbereich sitzt und den Flügeleinschnitt fast berührt; erscheinen vor dem
Laub.
Wurzel: Kräftige, tiefgehende Pfahlwurzel sowie Herzwurzeln und zahlreiche, flache
Seitenwurzeln; Bildung von reichlich Wurzelbrut und Ausläufern.
Standort: Sonne bis Halbschatten.
Eigenschaften: Frosthart, sehr wärmeliebend, hitzeverträglich, Lichtholzart, Pionierpflanze,
wächst auch auf trockenen Böden, ist hier aber empfänglicher für die Ulmenkrankheit,
verträgt 1–2 m hohe Überflutung auch längere Zeit, ist mäßig industriefest und sehr
windresistent. Feld-Ulmen können bis zu 400 Jahre alt werden.
Verwendung:
Als Einzelbaum, als Gruppenpflanzung nur in geringen Stückzahlen (sonst verstärkte
Übertragungsgefahr der Ulmenkrankheit), in Windschutzpflanzungen - besonders an der
Küste - eignet sich zur Hang- und Ufersicherung, im Waldbau als Vorwaldbaumart im
Eichenmischgebiet. Ulmenholz ist hart und schwer, es wird zur Herstellung von Sportgeräten,
.
Gewehrschäften, Möbeln und Parkettböden verwendet, hat jedoch inzwischen an Bedeutung
verloren.
Sorten: U. minor `Wredei´ die Gold-Ulme, farbenprächtiger kleiner Säulenbaum
(Großstrauch). Resista-Ulmen: existieren nur als Artkreuzungen, empfohlen werden hier die
amerikanischen Resistenzzüchtungen `Regal´ (Kreuzung aus U. x hollandica `Vegeta´, U.
minor, U. pumila) und `Sapporo Autumn Gold´ (U. pumila x U. japonica).
Quellen:
WARDA, Hans-Dieter (1998): Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze. Bruns
Pflanzen Export GmbH, Bad Zwischenahn.
REICHHELF, Josef H., Steinbach, Gunter (Hg.) (1993): Die Große Enzyklopädie der Bäume
und Sträucher. Mosaik-Verlag München.
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Matthias Temme, Matrikelnr. 188735
Die Feldulme (Ulmus minor; ehem. U. carpinifolia oder U. campestris)
Systematische Einordnung
Familie: Ulmàceae, Ordnung: Urticales
Vorkommen
Die Hauptverbreitung der wärmeliebenden Feldulme liegt im südlichen Europa, Nordafrika
und Westasien. Hier tritt sie vor allem in den Hartholzauen der großen Flußtäler auf. In den
östlichen Teilen ihres Verbreitungsgebietes tritt sie bestandsbildend auf. Desweiteren tritt sie
auf sonnigen Hängen, warmen Mittelgebirgstälern, in Laubmischwäldern sowie als
Landschaftsgehölz auf. Der Standort muß sonnig-halbschattig sein, die Bodenverhältnisse
trocken bis feucht, schwach sauer bis stark alkalisch, nur auf tiefgründig-lockeren und
nährstoffreichen Böden (KREUZER, S. 169).
Morphologische Merkmale
Die Ulme ist ein meist kurzstämmiger Großbaum von bis zu 30 m Höhe mit starken Hauptästen und
hoher, schmaler gewölbter, dicht verzweigter Krone, welche eine Breite von 20-25 m erreichen kann.
Der Stamm hat eine dicke, längsrissige, graue bis graubraune Borke, Die jungen Zweige sind
glänzend rotbraun und mit hellen Korkwarzen besetzt, ältere Zweige oft mit längs verlaufenden
Korkleisten versehen.
Länglich-eiförmig bis länglich elliptisch sind die zugespitzten an der Basis stark asymetrischen,
doppelt gesägten, oberseits dunkelgrünen, im Gegensatz zur Bergulme meist kahl-glänzenden,
unterseits helleren, spät austreibenden Blätter mit bräunlichen Achselbärtchen (BÄRTELS, S. 257).
Die Blütezeit der Feldulme ist der März/April, die Blüten sind unauffällig, in grünlichbräunlichen Büscheln vor dem Laubaustrieb. Die kugeligen, grünen Nüßchen besitzen einen
Fruchtflügel, sind 1,5-2,5 cm lang und zahlreich. Die Fruchtreife tritt im April/Mai ein
(KREUTZER, S. 169).
Die Feldulme ist ein Tief- und Pfahlwurzler mit einem feinen Wurzelsystem.
Schädlinge
Bei dem in Europa und Nordamerika herrschenden Ulmensterben handelt es sich um eine
Infektionskrankheit, die durch einen sog. Schlauchpilz (Ceratoystis ulmi) ausgelöst wird. Der
Pilz breitet sich unmittelbar unter der Rinde aus und unterbricht den Saftkreislauf des
Baumes. Die Krankheit zeigt sich zunächst durch allmähliche Gelbfärbung der Blätter und
durch Laubfall. Nach einiger Zeit sterben die Bäume dann ab. Der Pilz wird durch den
Ulmensplintkäfer von befallenen Bäumen auf gesunde Exemplare übertragen. Einen gewissen
Erfolg bei den Bemühungen, die Baumkrankheit unter Kontrolle zu bringen, erbrachte eine in
den siebziger Jahren entwickelte Technik, bei der eine pilzabtötende Lösung an der Basis des
Stammes in den Baum eingespritzt wird. Großen Schaden am Laub richtet der
Ulmenblattkäfer, ein kleiner, gelblichbrauner Käfer an, der mit der Nahrungsaufnahme
beginnt, solange die Blätter noch jung sind. Er frißt hier große Löcher. Schließlich legt der
ausgewachsene Ulmenblattkäfer an der Unterseite des Blattes Eihaufen ab; bald darauf stirbt
.
er. Die sich aus den Eiern entwickelnden Larven fressen die Blätter ebenfalls in großen
Mengen.
Quellen:
BÄRTELS, Andreas 1995: Das große Buch der Ziergehölze; Verlag Eugen Ulmer.
KREUTZER, Johannes 1995: Kreuzers Gartenpflanzenlexikon; Verlag Bernhard Thalacker,
Braunschweig.
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