Einführung in Atmosphäre und Klima Wintersemester 2011/2012 Termine: Vorlesung: Übungsgruppe: Dienstag 10 – 12 in S-1360 (nicht W-1180!) Dienstag 12 – 13 in S-1360 (nicht W-1180!) Beginn: 01.11.2011 Ende: 14.02.2012 Dozenten: PD Dr. Annette Ladstätter-Weissenmayer Zimmer: U 2085 (NW 1) Telephon: 0421-218-62105 [email protected] PD Dr. Christian von Savigny Zimmer: S4381 (NW 1) Telephon: 0421-218-62088 [email protected] Dr. Max Reuter Zimmer: S4370 (NW 1) Telephon: 0421-218-62085 [email protected] Übungsgruppenleiter: Martin Langowski Zimmer: U-3220 (NW 1) Telephon: 0421-218-62178 [email protected] Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Allgemeine Hinweise Übungsgruppe: • Insgesamt gibt es 12 Übungszettel • Der erste Zettel wird am 01.11. ausgeteilt, am 08.11. abgegeben und am 15.11. besprochen • Übungszettel werden in der Vorlesung ausgeteilt Die erste Übungsgruppe findet am 08.11. statt Übungszettel und Folien zur Vorlesung sind online verfügbar: http://www.iup.uni-bremen.de/~csavigny/teaching/atmosphaere_und_klima_2011/index.htm Laborbesichtigung: • Im Dezember oder Januar • Z.B. nach der Übung Interesse? Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Prüfung und Prüfungsvorleistung Prüfungsvorleistungen: • 60% der maximal erreichbaren Punkte der Übungsaufgaben müssen erreicht werden • Regelmäßige Teilnahme an Vorlesung und Übungen (inkl. Vorrechnen) wird erwartet Prüfung: • Mündliche Abschlussprüfung (45 Min., Modulprüfung in Verbindung mit Ozeanographie) Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Literatur Das Buch zur Vorlesung • Roedel, W. Physik unserer Umwelt: die Atmosphäre (4. Auflage!) Springer, ISBN: 3-54067180-3, 498 p., 2000. Atmosphärenwissenschaften (Physik/Chemie) allgemein: • Finlayson-Pitts, B., J. Chemistry Of The Upper And Lower Atmosphere: Theory, Experiments, and Applications Academic Press, San Diego, London, 2000. • Wayne, R. P. Chemistry of Atmospheres Oxford University Press, ISBN10: 019850375X, 806 p., 2000. Strahlungstransport: • Liou, K. N. An Introduction to Atmospheric Radiation Academic Press, International Geophysical Series, Vol. 84, ISBN: 0124514510, 583 p., 2002. Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Übersicht VL Datum Thema Dozent(in) 1 01.11.2011 Einführung & Vert. Struktur der Atmos. Reuter 2 08.11.2011 Strahlung I Reuter 3 15.11.2011 Strahlung II Reuter 4 22.11.2011 Strahlung III Reuter 8 29.11.2011 Chemie Stratosphäre Ladstätter-Weissenmayer 9 06.12.2011 Chemie der Troposphäre I Ladstätter-Weissenmayer 10 13.12.2011 Chemie der Troposphäre II Ladstätter-Weissenmayer 11 20.12.2011 Der H2O Kreislauf Ladstätter-Weissenmayer 5 10.01.2012 Dynamik I v. Savigny 6 17.01.2012 Dynamik II v. Savigny 7 24.01.2012 Dynamik III v. Savigny 12 31.01.2012 Klima I v. Savigny 13 07.02.2012 Klima II v. Savigny 14 14.02.2012 Zusammenfassung Ladst.-W. / v. Savigny / Reuter Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Vertikale Struktur der Atmosphäre • Druckprofil • Temperaturprofil • Trockenadiabatischer Temperaturgradient • Potentielle Temperatur • Schichtungsstabilität • Feuchtadiabatischer Temperaturgradient • Föhn Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Kittingers Sprung aus über 31km Höhe (1960) www.wikipedia.de www.wikipedia.de www.wikipedia.de www.youtube.de / ZDF Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Druckprofil Herleitung der Barometrischen Höhenformel • Annahme: Hydrostatisches Gleichgewicht → Zusammenhang zwischen dp und dz (ρ(z) unbekannt) • Annahme: Luft ist ein ideales Gas → Ersetzen von ρ(z) liefert lin. Differentialgl. 1.Ord. • Annahme: T(z) =const. → Integration liefert Barometrische Höhenformel pz p0e Mg z RT M=Molmasse (28.97g/mol), g = Erdbeschleunigung, R = univers. Gaskonstante (8.315 J/(K mol)), p0 = Bodendruck Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Druckprofil Temperaturabhängigkeit der Barometrischen Höhenformel, Skalenhöhe • Berücksichtigung von T(z) bei der Integration pz p0e Mg z RTharm Tharm harmonisches Mittel • Definition Skalenhöhe: RT z0 Mg pz p0e z / z0 Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Druckprofil Folgerungen aus der Barometrischen Höhenformel und der Skalenhöhe • Aus Hydrostatischer Annahme folgt: Der Bodendruck ist ein Maß für die Gesamtzahl von Teilchen in der Luftsäule bzw.: p ~ m ~ N • • • • • 1013hPa Bodendruck entsprechen einer Luftsäule mit etwa 10t pro m2 Je kleiner die Temperatur, desto größer die Druckabnahme pro Meter Alle ~5.5km halbiert sich der Luftdruck Auf Meereshöhe fällt der Druck etwa alle 8m um 1hPa Die Skalenhöhe beträgt für Luft etwa 8km Wäre die gesamte Atmosphäre homogen, hätte sie Skalenhöhe: M 0 0 z0 M0 = Masse der Luftsäule, ρ0 = Dichte am Boden Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Druckprofil Vergleich barometrische Höhenformel und US-Standard Atmosphäre Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Zusammensetzung der Luftsäule Substanz Chemische Formel Volumenanteil an Luft Hauptquellen Molekularer Stickstoff N2 78.084% Biogen Molekularer Sauerstoff O2 20.948% Biogen Argon Ar 0.923% Inert Kohlendioxid CO2 ca. 380 ppmv Biologisch, anthropogen Neon Ne 18.18 ppmv Inert Helium He 5.24 ppmv Inert Methan CH4 ca. 1.9 ppmv Biogen, anthropogen Molekularer Wasserstoff H2 0.55 ppmv Lachgas N2O 0.31 ppmv Kohlenmonoxid CO 50 – 200 ppbv Photochemisch, anthropogen Ozon (Troposphäre) O3 10 – 500 ppbv Photochemisch Ozon (Stratosphäre) O3 0.5 – 10 ppmv Photochemisch Kohlenwasserstoffe ohne Methan 5 – 20 ppbv Biogen, anthropogen Halogenverbindungen 3.8 ppbv 85% anthropogen Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Homosphäre / Heterosphäre • Die Skalenhöhe hängt von der Molmasse der Luftmoleküle ab • Da die Unterschiedlichen Moleküle verschiedene Molmassen haben, könnte man annehmen, dass die Luft sich entmischen müsste • Dies wird jedoch erst oberhalb von etwa 85km beobachtet • Molekular-kinetische Prozesse sind in der Homosphäre vernachlässigbar Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Temperaturprofil Herleitung trockenadiabatischer Temperaturgradient I • Herleitung eines theoretischen Temperaturprofils aus thermodynamischen Grundlagen • Definition adiabatisch: Eine adiabatische Zustandsänderung ist eine thermodynamische Zustandsänderung, bei der keine thermische Energie mit der Umgebung ausgetauscht wird • Definition trockenadiabatisch: Keine Kondensation von Wasser • Annahme: Ein Luftpaket wird am Boden erwärmt und steigt auf • Annahme: Der Aufstieg geschieht ohne Energieaustausch mit umgebenden Luftmassen durch Strahlung oder Wärmeleitung • In höheren Luftschichten ist der Druck geringer → Ausdehnung • Ausdehnung bedeutet Arbeit gegen den Luftdruck • Diese Arbeit wird der Inneren Energie der aufsteigenden Luft entzogen → Abkühlung Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Temperaturprofil Herleitung trockenadiabatischer Temperaturgradient II • Energiesatz der Thermodynamik sagt: Innere Energie = zugeführte Wärme + geleistete Arbeit • Änderung der innere Energie als Änderung der Temperatur ausdrücken • Änderung der geleisteten Arbeit als Änderung des Volumens ausdrücken • Annahme: keine Zuführung von Wärmeenergie (adiabatisch) • Ideales Gasgesetz verwenden um Volumenabhängigkeiten durch Druck und Temperatur auszudrücken • Verwendung der Barometrischen Höhenformel um Druckänderung als Höhenänderung auszudrücken • Der umgeformte Energiesatz besagt: Die Summe aus potentieller und thermischer Energie bleibt erhalten • Trockenadiabatischer Temperaturgradient Γ: dT Mg 1 K 100m dz cp cp = Molwärme bei konstantem Druck (etwa 29J/(K mol)) Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Potentielle Temperatur • • • • Γtrocken resultiert aus Umwandlung von thermischer in potentielle Energie Die Summe von Epot und Etherm ist konstant Die potentielle Temperatur θ ist ein Maß für die Gesamtenergie Sie ist definiert als die Temperatur, die ein Luftpaket bei trockenadiabatischer Absenkung auf meteorologischen Normaldruck annehmen würde p T 0 p 1 potentielle Temperatur c p cV Isentropenexponent 1.4 Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Schichtungsstabilität • • • • • • • • Stabil unteradiabatisch (γ < Γ) Anhebung Luftpaket → adiabatische Abkühlung Das angehobene Luftpaket ist kälter als die Umgebung → höhere Dichte → Absinken Die potentielle Temperatur des angehobenen Luftpakets ist kleiner als die der Umgebung Roedel, 1994 (Abb. 2.9) Labil überadiabatisch (γ > Γ) Anhebung Luftpaket → adiabatische Abkühlung Das angehobene Luftpaket ist wärmer als die Umgebung → geringere Dichte → Aufstieg Die potentielle Temperatur des angehobenen Luftpakets ist größer als die der Umgebung Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Temperaturprofil Herleitung feuchtadiabatischer Temperaturgradient • Abkühlung unter Sättigungsgrenze von H2O → Wolken bzw. Regen • Verdunstungswärme wird frei (≈2500J/g) • Dies wirkt der Abkühlung entgegen → Kompensation Entzug von innerer Energie feucht trocken • Feuchtadiabatischer Temperaturgradient feucht dT M g p dz C p R T L d w p dT Roedel, 1994 (Abb. 2.2) • Spezialfall Γtrocken d w dT 0 feucht trocken • Je größer T, desto kleiner Γfeucht • Für T≈0°C und p≈500hPa gilt feucht 0.5K 100m w Wasserdampfdichte bei Sättigung Roedel, 1994 (Abb. 2.3) Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Temperaturprofil Troposphäre Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Temperaturprofil vollständig Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Föhn Prinzip http://www.m-forkel.de/klima/index.html Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Föhn vom Satelliten (MSG SEVIRI) Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012 Föhn Profile von Temperatur und relativer Feuchte Einführung in Atmosphäre und Klima, A. Ladstätter-Weißenmayer / M. Reuter / C. von Savigny, Wintersemester 2011/2012