PHYSIK: GRUNDWISSEN 9. KLASSE Grundbegriffe der Elektrotechnik GRÖSSE Magnetfeld Rechte-Faust-Regel UVW-Regel der rechten Hand v Lorentzkraft FL - im bewegten Leiter Induktion - im ruhenden Leiter Regel von Lenz FORMEL - Bemerkungen Raum, in dem auf ferromagnetische Körper Kräfte auftreten. Erzeugung: Dauermagnete oder stromdurchflossene Leiter/Spule. Die Feldlinien verlaufen vom magnetischen Nordpol zum magnetischen Südpol. U-Magnet und stromdurchflossene Spule: homogenes Magnetfeld. Stromdurchflossener Leiter: konzentrische Kreise, die in Ebenen senkrecht zum Leiter verlaufen. Umfasst man den Leiter mit der rechten Hand so, dass der Daumen in die technische Stromrichtung zeigt, dann zeigen die gekrümmten Finger in die magnetische Feldlinienrichtung. Zeigt der Daumen in die technische Stromrichtung, der Zeigefinger in die Magnetfeldrichtung, so weist der Mittelfinger in die Kraftrichtung. Kraft auf eine bewegte Ladung in einem Magnetfeld. FL = 0 N: Ladung bewegt sich parallel zum Magnetfeld. FL maximal: Ladung bewegt sich senkrecht zum Magnetfeld Bewegt man einen Leiter im Magnetfeld quer zur Feldrichtung oder dreht eine Leiterschleife im Magnetfeld, so wird zwischen den Enden eine Spannung induziert. Ändert man das Magnetfeld, das einen ruhenden Leiter durchsetzt, so wird zwischen den Enden eine Spannung induziert. Der Induktionsstrom ist stets so gerichtet, dass er seiner Ursache entgegenwirkt. Up Transformator Us Bei schwacher Belastung IP IS ≈ ≈ NP NS NS NP UP: Primärspannung US: Sekundärspannung NP, NS : Windungszahlen IP, IS: Stromstärken Umwandlung von Wechselspannungen Umwandlung von elektrischer Energie in Bewegungsenergie Elektromotor Umwandlung von Bewegungsenergie in elektrische Energie Generator Mechanik: Bewegungsfunktionen Bewegung Zeit-Ort-Funktion Zeit-Geschwindigkeit-Funktion Diagramme x(t) = v0 · t mit konstanter Beschleunigung a aus der Ruhe heraus 2 x(t) = 12 a ⋅ t h(t) = − 12 g ⋅ t v(t) = v0 v(t) = a · t v(t) = – g · t mit konstanter Geschwindigkeit v0 Freier Fall 2 Atomphysik GRÖSSE Größe des Atoms: Atomhülle Aufenthaltsbereich der Elektronen Atomkern: Protonen und Neutronen dicht gepackt FORMEL Atomradius: rAtom ≈ 1 ⋅ 10 −10 m Kernradius: rKern ≈ 1 ⋅ 10 −14 m Z ist die Zahl der Protonen im Kern Ordnungszahl Z Ladung des Kerns: QKern = Z ⋅ e EINHEIT/BEMERKUNG Reiht man so viele Atome wie es Menschen auf der Erde gibt aneinander, dann hat die Atomkette eine Länge von etwa einem Meter. Wäre der Atomkern so groß wie eine Kirsche, dann hätte die Atomhülle und damit das Atom die Größe der AllianzArena. Beispiel und Schreibweise eines Atomkerns: Z ist zugleich die Zahl der Elektronen in der Atomhülle und legt damit die chemischen Eigenschaften des Atoms fest. Massenzahl M M ist die Anzahl aller Protonen und Neutronen im Kern. Gegenüber Proton und Neutron, die sich in ihrer Masse kaum unterscheiden, besitzen die Elektronen eine vernachlässigbar kleine Masse. Isotope Es gibt verschiedene, chemisch ununterscheidbare 6 C ist z.B. das am häufigsten vorKohlenstoffatome - Isotope. Sie unterscheiden sich nicht in Z, aber durch verschiedenes M, also durch kommende Kohlenstoffisotop mehr oder weniger Neutronen im Kern. 12 Aufnahme von Energie in Quanten Abgabe von Energie in Quanten Photonen Kontinuierliches Spektrum Linienspektrum Absorptionslinien Die Atomhülle kann Energie nur in diskreten Portionen – Quanten - aufnehmen, z.B. durch Elektronenstoß, Zusammenstoß mit anderen Atomen (Wärmebewegung) oder Absorption von Licht. Die Atomhülle wechselt dabei von einem bestimmten Energieniveau auf ein höheres, „angeregtes“ Energieniveau. Es gilt der Energieerhaltungssatz. Die Zusammensetzung der dabei aufgenommenen Energiequanten ist - wie ein Fingerabdruck - ein unverwechselbares Merkmal der jeweiligen Atomsorte. (siehe Absorptionslinien) Vorher aufgenommene Energie strahlt das Atom wieder in Form von Licht, also Energiequanten – Photonen – , ab. Die Atomhülle wechselt dabei von einem angeregten Energieniveau auf ein tieferes Energieniveau. Es gilt der Energieerhaltungssatz. Die Zusammensetzung der dabei abgestrahlten Photonen ist wie ein Fingerabdruck ein unverwechselbares Merkmal der jeweiligen Atomsorte. (siehe Linienspektrum) Photonen von 2,0 eV empfinden wir als rotes Licht, Photonen von 2,5 eV als grünes und Photonen von 3,0 eV als blaues Licht. Photonen mit einer Energie unter 1,6 eV (Infrarotstrahlung) und über 3,1 eV (Ultraviolettstrahlung – gefährlich!) können wir nicht sehen. Photonen der Röntgenstrahlung besitzen eine Energie von z.B. 40 keV (sehr gefährlich!). Die Energieeinheit 1 eV – ein Elektronenvolt - ist die Energie eines Elektrons nach Durchlaufen der elektrischen Spannung U = 1,0 V. Eine Glühlampe emittiert Licht aller Spektralfarben von rot bis blau in einem kontinuierlichen Spektrum: Es enthält Photonen mit allen Energien zwischen 1,6 eV und 3,1 eV. Eine Gasentladungsröhre emittiert ein Linienspektrum, das aus farbigen Linien besteht: Es enthält nur die Photonen, die diskreten Energieübergängen der Atomhülle entsprechen (siehe Abgabe von Energie). Das kontinuierliche Spektrum des Sonnenlichts enthält dunkle Absorptionslinien, weil Atome in der Sonnenatmosphäre Photonen ganz bestimmter Energie absorbieren (siehe Aufnahme von Energie). 1 eV = 1,6 ⋅ 10 −19 J GRÖSSE Natürliche Radioaktivität Nachweis radioaktiver Strahlung FORMEL EINHEIT/BEMERKUNG Beispiel: α-Zerfall von Uran Elemente mit großer Massenzahl zerfallen in eine Reihe radioaktiver Kerne, bis am Ende stabile Bleiatome übrig bleiben. Dabei treten folgende Strahlenarten mit hoher Energie der enthaltenen Teilchen (ca. 1 MeV) auf: α-, βund γ-Strahlung. 4 U → 234 90 Th + 2 He + γ 238 92 Durch ihre ionisierende Wirkung kann radioaktive Strahlung mit dem Geiger-Müller-Zählrohr nachgewiesen werden: Zwischen Zähldraht und Rohrwand liegt eine hohe Spannung, die eine Trennung und Verstärkung der durch die radioaktive Strahlung erzeugten Ladung hervorruft. Der im Widerstand dabei auftretende Stromimpuls wird zur Anzeige gebracht und gezählt. Maß für die schädigende Wirkung radioaktiver Strahlung. Äquivalentdosis H, Gewichtungsfaktor q E H = q⋅ m Sv - Sievert E: Die von der Masse m absorbierte Energie α-Strahlung β-Strahlung γ-Strahlung Halbwertszeit T1/2 ++ J kg [ H ] = 1 Sv = 1 Heliumkerne 2 He , Ladung: 2e, stark ionisierend, Abschirmung durch Papier, Entstehung durch Kernzerfall Gewichtungsfaktor q = 20 Geringe Gefahr bei Bestrahlung von außen, sehr hohes Risiko bei Aufnahme eines αStrahlers in den Körper Elektronen, Ladung: -e, weniger stark ionisierend, Abschirmung durch Aluminiumblech (>5 mm), Entstehung durch Neutronenzerfall im Kern Gewichtungsfaktor q = 1 Gefahr bei Bestrahlung von außen, Risiko bei Aufnahme eines β-Strahlers in den Körper 4 Photonen, schwach ionisierend, Abschirmung durch dicke Gewichtungsfaktor q = 1 Bleiplatte, Entstehung durch Energieübergang im Kern – Gefahr bei Bestrahlung von außen, Risiko bei analog zur Abgabe der Energie in Quanten aus der Aufnahme eines γ -Strahlers in den Körper Atomhülle. Für jedes radioaktive Atom besteht die unveränderliche Wahrscheinlichkeit von 50%, innerhalb des Zeitraumes einer Halbwertszeit zu zerfallen. Eine Vorhersage der Lebensdauer eines einzelnen Atoms ist nicht möglich. Radioaktive Stoffe stellen daher oft für lange Zeit eine Belastung der Umwelt dar. N ( t )/ N o 1 0 ,5 t / T 1 /2 0 0 1 2 3 4 Biologische Wirkung radioaktiver Strahlung Somatische Schäden: Strahlenkrankheit, Strahlentod, Krebs Genetische Schäden – Auswirkung in der nächsten Generation: Missbildung, Fehlgeburten, Erbschäden Energiegewinnung bei Kernspaltung Bei der Spaltung von Uran wird viel Energie frei. Auslöser der Kernspaltung: Langsame Neutronen. Der Kern spaltet sich in einen schwereren und einen leichteren Kern (radioaktiver Abfall) und es werden 2-3 schnelle Neutronen frei. Kontrollierte Kettenreaktion: Nach ihrem Abbremsen (Moderieren) löst eines dieser Neutronen eine weitere Kernspaltung aus. Die überschüssigen Neutronen werden in den Steuerstäben absorbiert. Energiegewinnung bei Kernfusion In der Sonne verschmelzen Protonen zu Heliumkernen. Man versucht seit langem vergeblich, diesen Dabei wird ein großer Energiebetrag frei, der der Sonne Prozess in einem Fusionskraftwerk technisch Licht und Wärme verleiht und damit uns das Leben nutzbar zu machen. ermöglicht. Masse-Energie-Äquivalenz Die Energiefreisetzung bei Kernspaltung bzw. bei Kernfusion ist mit einer Massenabnahme Δm aller beteiligten Teilchen verbunden. Gemäß der Beziehung von Einstein wird dabei folgender Energiebetrag in Form von Wärme und Strahlung freigesetzt: Nur das Uranisotop 92 U ist spaltbar. Zur Nutzung als Brennstoff in einem Kernkraftwerk muss es von seinem natürlichen Gehalt von 0,7% auf 3% angereichert werden. Regelungsproblem beim Kernkraftwerk: Nur eines von 2-3 bei der Spaltung entstehenden Neutronen darf eine weitere Spaltung hervorrufen, sonst droht eine explosionsartige Energiefreisetzung, die z.B. zur ReaktorKernschmelze führen kann. 235 E = Δm ⋅ c 2 Δm heißt Massendefekt c: Lichtgeschwindigkeit c = 3,0 ⋅ 10 8 m s Musteraufgaben: E-Lehre 1. Die Generatoren eines Elektrizitätswerkes liefern bei einer Spannung von 5,5 kV die elektrische Leistung Po = 4,4 MW. Das E-Werk versorgt eine Kleinstadt über eine Freileitung, welche den Gesamtwiderstand 5,0 Ω hat. Welche Leistung würde bei direkter Übertragung in der Leitung verloren gehen? a) Um die Verluste kleiner zu halten, wird die vom Generator gelieferte Spannung vor der Übertragung in einem Transformator (1) auf 110 kV hochtransformiert und in der Kleinstadt in einem Transformator (2) auf 230 V heruntertransformiert. Beide Transformatoren haben jeweils einen Wirkungsgrad von 90%. Berechnen Sie die Leistung, die der Kleinstadt nun zur Verfügung steht, sowie den prozentualen Gesamtverlust an elektrischer Leistung bei dieser Übertragung. b) Wie teuer kommen die Leistungsverluste beim Transformieren in einer Woche, wenn der Preis für 1 kWh 14 Cent beträgt? c) Kann mit einem Transformator auch Gleichspannung transformiert werden? Begründen Sie Ihre Antwort! Lösung : geg. : Po = 4,4 MW = 4,4 ⋅10 6 W ; U = 5,5 kV = 5,5 ⋅10 3 V ; R L = 5,0 Ω a) ges. : PL (Verlustleistung in der Leitung ) P Lös. : I = Uo = 4, 4 ⋅106 W 5,5 ⋅103 V = 800 A ( Strom in der Leitung ); PL = U L ⋅ I = RL ⋅ I 2 = 5,0 Ω ⋅ (800 A) 2 = 3,2 MW b) geg : U 1 = 110 kV ; U 2 = 230 V ; η = 90 %; ges : P2 ; prozentualer Verlust Po − P2 Po ; P 4, 0 MW Lös. : P1 = η ⋅ Po = 3,96 MW ≈ 4,0 MW ; I1 = U1 = 110 kV = 36 A; PL = I12 ⋅ RL = 6,5 kW ; 1 ~ ~ P − P 4, 4 MW − 3, 6 MW P1 = P1 − PL = 4,0 MW − 6,5 kW ≈ 4,0 MW ; P2 = η ⋅ P1 = 3,6 MW ; o P 2 = = 18 % 4, 4 MW c) Kosten : 14 Ct kWh ⋅ WVerlust = 14 Ct kWh ⋅ PVerlust ⋅ t = 14 Ct ⋅ kWh (4,4 MW o − 3,6 MW ) ⋅ 7 ⋅ 24 h = 18816 EUR d ) Nur bei Änderung des Magnetfeldes tritt eine Induktionsspannung in der Sekundärspule auf . 2. Eine Spule ist im homogenen Magnetfeld eines Hufeisenmagneten drehbar aufgehängt (siehe Zeichnung). a) Zeichnen Sie die Bewegungsrichtung der Spule bei gegebener Stromrichtung in die Skizze ein. Wo hat die Spule den Nordpol und wo den Südpol? b) Erläutern Sie, was an diesem Aufbau verändert bzw. ergänzt werden muss, um ihn zu einem Elektromotor, der mit Gleichstrom betrieben wird, auszubauen. c) Warum kann der Elektromotor aus Teilaufgabe b) nicht mit Wechselstrom betrieben werden? N Lösung: a) Die Spule hat vorne den Südpol, hinten den Nordpol. Drehung im Uhrzeigersinn von oben gesehen. b) Nach Drehung um 90 ° bleibt die Spule stehen (ungleichnamige Pole stehen sich gegenüber). Umpolung der Stromrichtung durch Kommutator. c) Ständige Änderung der Stromrichtung in der Spule, somit ständige Änderung der Pole an der Spule ⇒ wegen Trägheit der Spule keine Drehung. Mechanik: 3. Von einem Sportwagen, der bei A startet, ist das folgende t-v-Diagramm bekannt. a) Charakterisiere die Fahrt des Sportwagens zwischen A und E und gehe dabei insbesondere (qualitativ) auf die Beschleunigungen ein. b) Welche Höchstgeschwindigkeit (in km/h) erreicht der Sportwagen? c) Welche Strecke legt der Wagen zwischen C und D zurück? d) Zwischen A und E liegt die Strecke von ca. 950 m. Mit welcher mittleren Geschwindigkeit durchfuhr der Wagen diese Strecke? S Lösung: a) A → B: Die Geschwindigkeit des Autos nimmt zu. Dabei steigt die Geschwindigkeitszunahme pro Zeitintervall im Laufe der Bewegung an. Dies bedeutet, dass die Beschleunigung zunimmt. B → C: Die Geschwindigkeit nimmt weiter zu, jedoch wird die Zunahme pro Zeiteinheit im Laufe der Bewegung kleiner, d.h. der Wert der Beschleunigung nimmt ab. C→ D: Das Auto fährt mit konstanter Geschwindigkeit. D→ E: Der Wert der Geschwindigkeit nimmt im Laufe der Bewegung (annähernd konstant pro Zeitintervall) ab. Die Beschleunigung ist in diesem Intervall nahezu konstant und negativ (Verzögerung). b) Die Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 30,3 m/s. Umrechnung in km/h: 30,3 ms = 30,3 . 3,6 km = 109 km h h c) Der Wagen bewegt sich gleichförmig mit 30,3 m/s im Zeitintervall [20s; 33,3s]. Berechnung des Weges: Δx v= ⇒ Δx = v ⋅ Δt ⇒ Δx = 30 ,3 ms ⋅ 13 ,3 s = 402 ,99 m = 0 ,40 km Δt d) Berechnung der mittleren Geschwindigkeit im Zeitintervall [0s; 43,3s]: Δx 950 m v= = = 21,94 ms = 78 ,98 km = 79 km h h Δt 43 ,3 s 4. Ein Stein der Masse 200 g löst sich von einem Felsen, fällt frei und schlägt nach 8,0 Sekunden auf dem Boden auf. a) In welcher Höhe über der Aufschlagstelle hat er sich gelöst? b) Mit welcher Geschwindigkeit trifft er am Boden auf? Lösung: a) h(8,0s) = − 21 ⋅ 9 ,81 m2 ⋅ 8 ,0 s 2 = 0,31 km s b) v(8,0s) = 9,81 m s2 · 8,0s = 78 m s Atomphysik 1. Beim Quecksilberatom können drei seiner Energieniveaus die Werte 6,7 eV, 4,9 eV und 8,9 eV zugeordnet werden. a) Zeichne das zugehörige Energieniveauschema. b) Berechne die Energien der Photonen, die möglicherweise emittiert werden können! c) Gib an, zu welchem Spektralbereich die Photonen unter b) gehören. d) Könnten Photonen der Energie 2,2 eV absorbiert werden? Begründe! e) Erläutere, warum Photonen des blauen Lichts nicht absorbiert werden können. Lösung: a) b) Die Pfeile im Energieniveauschema rechts beschreiben alle denkbaren Übergänge, bei denen das Atom Energie in Form eines Photons abstrahlt. Die Energien der Photonen stehen neben den Pfeilen. c) Photonen des sichtbaren Lichts: 1,8 eV (rot); 2,2 eV (grün) Photonen der ultravioletten Strahlung (UV): 4,0 eV, 4,9 eV, 6,7 eV, 8,9 eV d) Photonen der Energie 2,2 eV können von Quecksilberatomen absorbiert werden, falls sich diese im angeregten Zustand des Energieniveaus von 6,7 eV befinden. Das betroffene Atom wird dabei auf das Energieniveau von 8,9 eV angehoben. e) Die Photonen blauen Lichts besitzen eine Energie von etwa 3 eV. Keine Differenz zwischen den Energiestufen im Energieniveauschema liegt in der Nähe dieser Größe, folglich kann das Quecksilberatom Photonen der Energie 3 eV nicht absorbieren. 2. Cäsium 137 55 Cs (kurz Cs 137) entsteht bei der Kernspaltung von Uran. Cs 137 ist radioaktiv und zerfällt mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren zum stabilen Barium 137 56 Ba . Cs 137 gelangte beim Reaktor- unfall von Tschernobyl im Jahre 1984 in die Umwelt. a) Welches Uranisotop kann in einem Reaktor durch ein Neutron gespalten werden? b) Vergleiche die Energie dieses Spaltneutrons mit der Energie eines Neutrons, das bei der Spaltung entsteht. c) Uran ist radioaktiv. Welche Strahlung emittiert es bei seinem natürlichen Zerfall? d) Welche radioaktive Strahlung sendet das Cs 137 bei seinem Zerfall aus? Begründe! e) Wie viel Prozent des in die Umwelt gelangten Cs 137 sind im Jahre 2044 noch nicht zerfallen, also noch immer radioaktiv? Lösung: a) Nur das Uranisotop b) c) Im Vergleich zu den energiereichen Neutronen, die bei der Kernspaltung entstehen, ist das Spaltneutron sehr energiearm. Uran ist ein α-Strahler. Es emittiert beim Zerfall α-Teilchen, also zweifach positiv geladene Heliumkerne. d) Zerfallsgleichung: e) U (kurz U 235) ist durch Beschuss mit langsamen Neutronen spaltbar. 235 92 137 55 0 Cs →137 56 Ba + −1 e Der Tochterkern Ba 137 besitzt ein Proton mehr (56 statt 55) und zugleich wegen der gleichen Massenzahl 137 ein Neutron weniger als das Cs 137. Also hat sich beim Zerfall von Cs 137 im Kern ein Neutron in ein Proton umgewandelt. Das geschieht beim β-Zerfall, bei dem energiereiche Elektronen als radioaktive Strahlung auftreten. Zwischen den Jahren 1984 und 2044 liegen 60 Jahre, also zwei Halbwertszeiten von Cs 137. Die noch nicht zerfallene Menge von Cs 137 hat sich nach 30 Jahren halbiert und der Rest nach weiteren 30 Jahren nochmals halbiert. Damit sind 25% des ursprünglich eingetragenen Cäsiums im Jahre 2044 immer noch radioaktiv.