Übungsblatt 5 zur Vorlesung Einführung in die Statistik Seite 1 von 4 Übungsblatt 5 zur Vorlesung Einführung in die Statistik Olivier Warin 31. Oktober 2012 Aufgabe 32 [Bivariate Verteilung] a) X und Y seien unabhängig von einander und beide Verteilungsfunktion von X und Y. N (0, 1)-verteilt. FX,Y sei die gemeinsame Nun gilt: Def q FX,Y (0, 0) = P [X 6 0, Y 6 0] = P [X 6 0]P [Y 6 0] = 1/2 · 1/2 = 1/4. 2.5 b) Sei jetzt X wieder N (0, 1)-verteilt. Weiter sei Y deniert durch Y (ω) = −X(ω) ∀ω ∈ Ω. Nun gilt: Def FX,Y (0, 0) = P [X 6 0, Y 6 0] = P [X 6 0, −X 6 0] = P [X 6 0, X > 0] = P [X = 0] = 0. 2.5 Aufgabe 33 [Bivariate Verteilung, Unabhängigkeit] (Ω, A, P ) ein Wahrscheinlichkeitsraum und X , Y Y (ω) = 25 ∀ω ∈ Ω. a) Es sei X und Y haben klar dieselbe Verteilung (da X =Y) zwei Zufallsgrössen, deniert durch X(ω) = und es gilt: P [X + Y = 5] = P [Ω] = 1. b) Seien X, Y zwei Zufallsgrössen auf dem gleichen Wahrscheinlichkeitsraum. Es gelte P [X = a] = P [Y = b] = 1 für zwei reelle Zahlen X Behauptung: Beweis: Seien Falls a 6∈ A a, b. und Y sind unabhängig. A, B ∈ B(R). gilt: P [X ∈ A, Y ∈ B] 6 P [X ∈ A] 6 P [X 6= a] = 1 − P [X = a] = 0, also gilt in diesem Fall P [X ∈ A, Y ∈ B] = 0. Analog folgt, dass falls b 6∈ B gilt: P [X ∈ A, Y ∈ B] = 0. Falls a ∈ A und b ∈ B folgt: P [X ∈ A] > P [X = a] = 1, P [Y ∈ B] = 1. Folglich gilt also und damit oder Y ∈ B] > 1 1.2 a) =1 P [X ∈ A, Y ∈ B] = 1. ® Wir schliessen: P [X ∈ A, Y ∈ B] = Weiter gilt: falls 1, 0, P [X ∈ A, Y ∈ B] = P [X ∈ A]P [Y ∈ B], Herbstsemester 2012 a∈A sonst. 1, 0, ® P [X ∈ A]P [Y ∈ B] = Es folgt: und analog Def Lem P [X ∈ A, Y ∈ B] = P [X ∈ A] + P [Y ∈ B] −P [X ∈ A 1.3 e) | {z } | {z } =1 P [X ∈ A] = 1 und a∈A sonst. falls d.h. Olivier Warin X und Y b∈B und b∈B sind unabhängig. Seite 1 von 4 Übungsblatt 5 zur Vorlesung Einführung in die Statistik Seite 2 von 4 Aufgabe 34 [Transformation von Zufallsgrössen] X sei eine standardnormalverteilte Zufallsgrösse, d.h. Z 1 F (x) = √ 2π X x e− hat als Verteilungsfunktion t2/2 dt (x ∈ R). −∞ Wir wollen nun eine Wahrscheinlichkeitsdichte der Zufallsvariablen zuerst die Verteilungsfunktion (=: G) X von 2 X2 bestimmen. Dazu bestimmen wir : Def G(a) = P [X 2 6 a]. 2.2 Falls a<0 folgt sofort: G(a) G(a) = 0 a>0 folgt: Z √a 1 t2 P [− a 6 X 6 a] = √ e− /2 dt √ 2π − a Z a −x Z a −x e 2 1 e 2 2 √ √ dx = √ √ dx. x 2π 0 2 x 2π 0 √ = x = t2 = Nun denieren wir und falls g:R→R √ = trie 2 √ 2π Z a t2/2 e− dt 0 durch −x √1 e√ 2 , g(x) = 2π x 0, Nach Obigem gilt nun √ Symme- G(a) = Ra −∞ g(x)dx, also ist g falls x>0 falls x 6 0. eine Wahrscheinlichkeitsdichte von X 2. Aufgabe 35 [max von Uniform] X1 , . . . , Xn seien iid U [0, 1]-Zufallsgrössen. M . Nun gilt: M := max{X1 , . . . , Xn }. Wir denieren Sei weiter FM die Verteilungsfunktion von 0, Def q FM (a) = P [M 6 a] = P [X1 6 a, . . . , Xn 6 a] = P [X1 6 a] · · · P [Xn 6 a] = an , 2.2 1, Wir schliessen: Eine Dichte fM von M fM (x) = FM (a) = Ra −∞ falls falls a<0 06a61 a > 1. lautet: ® denn nach Obigem gilt: falls nxn−1 , 0, 06x61 sonst, falls fM (x)dx. Aufgabe 36 [Stetige Zufallsgrösse, Integralrechnung] Sei c∈R so dass f : R → R, deniert durch ® f (x) := Y eine Dichtefunktion einer Zufallsgrösse a) Es muss also gelten: Z ∞ x>0 sonst Z ∞ f (x)dx = c −∞ 0 (x + 2)−2 dx = c . 2 c = 2. Hier eine Skizze des Graphen von Herbstsemester 2012 falls ist. 1 = Wir schliessen: c(x + 2)−2 , 0, f: Olivier Warin Seite 2 von 4 Übungsblatt 5 zur Vorlesung Einführung in die Statistik b) Es sei F f. die Verteilungsfunktion von Z Def a∈R Z −∞ mit 0 a60 m der Median von Y. a ∈ R, a > 0): 1 c a c a) dx = − = . (x + 2)2 2 a+2 a+2 F (a) = 0. Wir erhalten also ® 0, falls a 6 0 F (a) = a a+2 , falls a > 0. klar: Hier noch eine Skizze vom Graphen von c) Sei a f (x)dx = c 2.4 Weiter gilt für Nun gilt (für a F (a) = Seite 3 von 4 F: Es gilt also 1/2 = P [Y 6 m] = F (m) = m ⇒ m = 2. m+2 Aufgabe 37 [Summe von Zufallsgrössen] a) Seien X und Y iid Zufallsgrössen, welche auf den natürlichen Zahlen verteilt sind (d.h. {1, . . . , n}, n > 2 uniform P [X = i] = 1/n; 1 6 i 6 n). Behauptung: Falls n > 1, ist X +Y Beweis: Wir nehmen an, dass n>1 auf den natürlichen Zahlen gilt. Wäre nun X +Y {2, . . . , 2n} nicht uniform verteilt. auf den natürlichen Zahlen {2, . . . , 2n} uniform verteilt, müsste gelten: P [X + Y = i] = 1 , 2n − 1 für alle i = 2, . . . , 2n. Nun gilt: iid P [X + Y = 2] = P [X = 1, Y = 1] = P [X = 1]P [X = 1] = 1 . n2 Wir schliessen: n2 = 2n − 1 ⇒ 1 = n > 1. Was natürlich ein Widerspruch ist. Dies bedeutet: Bemerkung: Für b) Seien X und Y Behauptung: Herbstsemester 2012 iid n=1 ist X +Y X +Y ist nicht uniform verteilt. trivialerweise uniform verteilt. U [0, 1]-Zufallsgrössen. X +Y ist keine U [0, 2]-Zufallsgrösse. Olivier Warin Seite 3 von 4 Übungsblatt 5 zur Vorlesung Einführung in die Statistik Seite 4 von 4 Beweis: Es gilt: 1/16 Lem iid = P [X 6 1/4]P [Y 6 1/4] = P [X 6 1/4, Y 6 1/4] > P [X + Y 6 1/4]. 1.3 d) U [0, 2]-Zufallsgrösse müsste gelten: P [X + Y 6 1/4] = 1/8. Wir haben aber gerade gezeigt, dass gilt P [X + Y 6 1/4] 6 1/16 < 1/8, folglich kann X + Y keine U [0, 2]-Zufallsgrösse Wäre nun X +Y eine sein. Aufgabe 38 [Cauchy-Verteilung] Ein Stück eines radioaktiven Stoes wirft Partikel in zufällige Richtungen aus, wobei keine Richtung d Metern gegenüber einer unendlich ausgedehnten X eines auf der Platte auftreenden Φ : Ω → R der Winkel, wie in der folgenden Skizze (der bevorzugt wird. Das Stück wird in einer Entfernung von photographischen Platte aufgestellt. Die waagrechte Koordinate Partikels ist dann eine Zufallsgrösse. Sei weiter Draufsicht) angedeutet: Da die Platte nur für X Φ ∈ (−π/2, π/2) trit, nehmen wir gleich an, dass dies immer der Fall ist (Sonst ist Ω entsprechend. Aus Symmetriegründen, können wir also Φ ∼ U [−π/2, π/2]. Trigonometrie liefert: X = d tan(Φ). Es folgt (mit arctan : R → (−π/2, π/2)): gar nicht deniert). Genauer verkleinern wir annehmen, dass gilt Ein wenig FX (a) = = P [X 6 a] = P [d tan(Φ) 6 a] = P [Φ 6 arctan(a/d)] = Z a d dx. 2 + d2 ) π(x −∞ Also lautet eine Dichte Herbstsemester 2012 fX von X, wie folgt: fX (x) = arctan(a/d) + π/2 π d π(x2 +d2 ) . Olivier Warin Seite 4 von 4