8 23. Juli 2014 Fußball geht in allen Sprachen gleich Beim internationalen Blitzturnier auf dem Waldeck spielte die SG Eutin Malente fast gegen die ganze Welt Lokales Eutin Eutin (ed). Gerade konnten wir bei der Weltmeisterschaft in Brasilien sehen, wie leicht Fußball es schafft, die Menschen zu verbinden – und was da im Großen funktioniert hat, das klappt auch im Kleinen, so wie beim internationalen Blitzturnier auf dem Waldeck neulich. Allerdings musste die Nationalmannschaft immer nur gegen ein anderes Land antreten – da hatten die kleinen Kicker der SG Eutin Malente es deutlich schwerer, sie traten ge- gen fast die ganze Welt an. Rein freundschaftlich natürlich spielMobile Änderungs- ten sie gegen eine Mannschaft aus Kindern, die im Rahmen eischneiderei nes Sommerkurses des Goethedes unikat’s Instituts zwei Wochen in Malente Textilherstellerin S. Yildir verbrachten – zum Schwimmen, Spielen, Basteln, Fußballspielen sie rufen an, wir und vor allem zum Deutsch lerkommen zu ihnen nen. 45 Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren aus aller Herren Länder für Privat- und Geschäftskunden – Taiwan, Russland, Spanien, ItaliTel. 0177 - 504 59 60 en, Frankreich, der Schweiz, USA, www.schneiderei-yildir.de Ukraine, Polen, Brasilien, [email protected] chien und Schweden – „deren keine zusätzlichen anfahrtskosten Eltern sich wünschen, dass sie die deutsche Sprache lernen“, erklärt Kursleiterin Wassiliki Tosounidou, die mit einem Team von fünf Betreuern und vier Lehrern, international versteht sich, die Kinder betreute. „Also machen sie, bevor die Sommerferien so richtig anfangen, einen Sprachkurs, währenddessen sie nicht nur die Sprache lernen und Hemmungen abbauen, die Sprache zu sprechen sondern auch Freundschaften schließen und ganz unabhängig von den Eltern mit anderen Kindern zusammen sind.“ Das mit den Freundschaften hat bei Alexi aus der Schweiz und Alexandre aus Frankreich schonmal prima geklappt – die beiden Jungs haben zwar eine gemeinsame Muttersprache, in die sie manchmal ausweichen, sprechen aber vor allem deutsch, wobei Alexi Alexandre ein bisschen hilft. Denn Alexi lernt schon seit vielen Jahren Deutsch von seinem Opa und seinem Papa – „und immer wenn meine französische Schule zu hatte, bin ich zur deutschen Schule gegangen“, sagt der kleine Schweizer, „ich kann besser deutsch als französisch“, und grinst verschmitzt. „Einige der Eltern haben Kontakt zu Deutschland oder der deutschen Sprache“, erklärt Wassiliki Tosounidou, „andere aber auch nicht. Die Kinder bringen alle Vorkenntnisse in der Sprache mit – und ihre Eltern wünschen sich einfach, dass ihre Kinder ihre Hemmungen ablegen, die Sprache zu sprechen.“ Im Sommerkurs in Malente bleibt ihnen quasi nichts anderes übrig, denn nur sehr wenige der Kinder haben eine gemeinsame Muttersprache – englisch ist tabu, bleibt nur noch Deutsch. Die Betreuer sprechen mit „ihren“ Kindern oh- nehin nur deutsch – „vor allem geht es um den Wortschatz und den Klang. Die Kinder hören deutsch, sprechen deutsch, essen deutsch“, lacht Wassiliki Tosounidou. Ein bisschen Grammatik ist auch dabei – denn vormittags ist ganz normaler Unterricht, kreativ und spielerisch, auf deutsch natürlich. Und nachmittags wird geradelt oder Tretboot gefahren, Baden in den Seen ist sehr beliebt, aber auch die Angebote in den Workshops wie Tanzen und Fußballspielen werden gern angenommen. Die Mädels üben im Tanz-Workshop eine sehr coole Cheerleader-Choreo ein und die fußballbegeisterten Jungs und Mädels trainieren eifrig für das große Spiel. Dass sie eigentlich alle unterschiedliche Sprachen sprechen, ist dabei ganz egal – die Verständigung ist kein Problem, deutsch, Hände und Füße, das klappt. Das Blitzturnier auf dem Waldeck ist für alle jungen Kicker so kurz nach der Weltmeisterschaft ein tolles Erlebnis – „wann haben die Kinder schon mal die Möglichkeit, gegen so viele Nationen zu spielen?“, freut sich Trainer Heiko Willert über die internationale Begegnung, auch wenn seine Jungs das eine oder andere Tor kassieren mussten. Aber während die neun Jungs und zwei Mädchen des Goethe-Instituts trainiert haben, spielt die neu formierte D3/ D4-Jugend der SG Eutin Malente schließlich zum allerersten Mal zusammen. So mussten die Eutiner Kicker eine schmerzliche Niederlage hinnehmen, die spätestens beim gemeinsamen Grillen aber vergessen war – auch da kamen dann deutsch, Hände und Füße zum Einsatz. Sport verbindet eben einfach. Und Groll hegen echte Fußballer ja ohnehin nicht gegeneinander, die Großen nicht und auch nicht die Kleinen. Und die SG Eutin Malente bekommt im August eine zweite Chance, wenn der nächste Sommerkurs in Malente zu Gast ist – „und dann“, verspricht Heiko Willert, „haben wir schon deutlich mehr trainiert.“