Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL Theorie – Linearer Bereich Im folgenden soll nun der Bereich hoher Verstärkung (high Gain) und später der Bereich der Sättigung betrachtet werden. Beschreibung im Rahmen des Hamilton Formalismus Felder in complexer Schreibweise Undulator: Laser: Bx + iBy = Bu e−iku z z Ex + iEy = ẼL (z) exp iω( − t) c Hamilton Funktion h i1/2 ~⊥ + A ~ u )2 + m 2 c 4 H(pz , z, t) = (pz c + eAz )2 + e2 (A − eΦ Z ~ u = −~ez × H~u dz Vectorpotential des Undulator A Verallgemeinerter Hamilton Formalismus t ist kanonisch conjugiert zu p0 = −H → kanonische Koordinaten (p0 , pz ), (t, z) Röntgenphysik 184 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Hamilton Formalismus Transformation in ein angepasstes Koordinatensystem (P0 , P), (z, ψ) mit T H = P = −p0 /ω = ω ω p0 ω P0 = pz + ku + ω c z ψ = ku z + ω( − t) c Damit hat die Hamilton Funktion die folgende Form H̃(P, ψ, z) = −P0 ω H̃(P, ψ, z) = (ku + )P − pz (P, z, ψ) c i1/2 ω 1h ~⊥ + A ~ u )2 − m 2 c 4 = (ku + )P+ eAz /c − (Pω + eφ)2 − e2 (A c c Röntgenphysik 185 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Eichtransformation mit den kanonischen Bewegungsgleichungen dψ ∂ H̃ dP ∂ H̃ = und =− dz ∂P dz ∂ψ Vier Felder: 1 2 3 ~ u : Undulatorfeld A ~ ⊥ : Feld der Laserwelle A φ : Ladungsfeld der Elektronen ~ Wahl einer Eichung χ für das Vectorpotential A 1 ∂ χ̃ , φ→φ =φ− c ∂t ′ Az → A′z ∂ χ̃ = Az + ∂t Longitudinale Feldkomponente Ez bleibt damit unverändert ∂φ 1 ∂Az Ez = − − · ∂z c ∂t Röntgenphysik 186 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Hamiltonfunktion Durch diese Wahl von χ verschwindet das Skalarpotential Z 1 ∂ ′ φ = φ − · c dtφ(z, t) = φ − φ = 0 c ∂t Das Raumladungsfeld wird somit durch Az beschrieben 1 ∂A′z (z, ψ) 1 ∂A′z ↔ Ez (ψ, z) = − · Ez (z, t) = − · c ∂t c ∂ψ Die Hamiltonfunktion H̃ lautet somit o1/2 ω T 1n 2 ~ ⊥ + A~u )2 − m2 c 4 H̃ = (ku + ) − T − e 2 (A c ω c Z e dψEz (z, ψ) + ω Im betrachteten linearen Bereich ist das Feld des Undulators A~u ~⊥ viel größer als das Feld der Laserwelle A ~ ⊥ | ≪ |A ~ u| |A Röntgenphysik 187 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Hamiltonfunktion ~ ⊥ entwickelt werden Damit kann die Wurzel um A q ~ ⊥ + A~u )2 − m2 c 4 T 2 − e 2 (A q ∼ T 2 − e2 A2u − m2 c 4 = e2 1 ~ ⊥ + 2A ~ u) · A ~⊥ + ... − ·p (2A 2 T 2 − e2 A2u − m2 c 4 q 2 e ~u · A ~⊥ T 2 − e2 A2u − m2 c 4 − p = A T 2 − e2 A2u − m2 c 4 In der Entwicklung wurden alle Terme mit A2⊥ vernachlässigt Röntgenphysik 188 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Hamiltonfunktion Einsetzen in die Hamiltonfunktion liefert somit o1/2 T ω 1 n 2 H̃ = (ku + ) − v T − e2 A2u − m2 c 4 ω c c Z n o 2 −1/2 e e 2 4 2 2 2 ~ ~ + dψEz (z, ψ) (Au · A⊥ ) + T − e Au − m c c ω Wir wissen schon, daß der FEL Prozess ein Prozeß 2. Ordnung ist. Deshalb entwicklen wir die Hamiltonfunktion noch bis zur zweiten Ordnung in T − T0 , da die Energie des Elektronenstrahls nicht stark von der Resonanzenergie T0 abweichen darf, um eine Verstärkung zu erzielen. Röntgenphysik 189 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Hamiltonfunktion Entwickelte Hamiltonfunktion H̃ = H(P, ψ, z) (21) ω P 2 iψ ∗ −iψ = C·P + P − (Ue + U e )(1 − )+ 2 T0 2cγz T0 Z dψeEz mit P = T − T0 ω C = ku − 2cγz2 ekL Ẽ(z) U = − 2iγ 2 1 K −2 −2 γz = γ + 2 = 2 (1 + K 2 ) γ γ U ist das ponderomotive Potential Röntgenphysik 190 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Bewegung eines Ensembles Annahme: Die Wechselwirkung eines Elektron mit dem kollektivem Feld, das von allen anderen Elektronen erzeugt wird (Strahlung und Raumladung), sei viel größer als die Wechselwirkung mit dem nächsten Nachbarn Entspricht einer Mean field approximation, wie sie z.B. aus der Atom- und Molekülphysik bekannt ist und zur Beschreibung von Mehrelektronensystemen angewandt wird. Sei f (P, ψ, z) die Elektronenstrahlverteilungsfunktion Dann gilt für diese die Liouville’sche Gleichung df ∂f = =0 [H, f ] + ∂t dt Kommutator ist definiert als X ∂u ∂v ∂u ∂v [u, v ]p,q := − ∂qk ∂pk ∂pk ∂qk k Röntgenphysik 191 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Liouville’sche Gleichung Lösung über die Störungstheorie Sei f Ez mit f0 (P): f̃1 (P, z): = f0 + f̃1 eiψ + f̃1∗ e−iψ = f0 + f̃1 eiψ + C.C. = Ẽz eiψ + C.C. Ungestörte Funktion kleine Störung |f̃1 | ≪ |f0 | Röntgenphysik 192 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Liouville’sche Gleichung Im P, ψ, z System lautet die Liouville’sche Gleichung somit ∂H ∂f ∂H ∂f ∂f + − =0 ∂z ∂P ∂ψ ∂ψ ∂P (22) Bedeutung: f ändert sich nicht entlang der Trajektorien außer durch die Wechselwirkung mit dem kollektivem Feld Lösung von (22) zusammen mit den Maxwell Gleichungen liefert die Lösung für das kollektive Feld und die Verteilungsfunktion f . Röntgenphysik 193 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Störungstheorie Wir setzen jetzt Gleichung (21) (Hamiltonfunktion H(P, ψ, z)) in Gleichung (22) (Liouville’sche Gleichung) unter Verwendung der ebend definierten Funktion f ein. Das liefert nach einigen Umformungen P ∂ f̃1 ∂f0 +i C+ω 2 =0 (23) f̃1 + (iU − eẼz ) ∂z ∂P cγz T0 Hierbei sind Terme mit f̃1 U T0 relativ zu und d f̃1 (iU − eẼz ) dP df0 (iU − eẼz ) dP zu vernachlässigen. Röntgenphysik 194 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Anfangsbedingungen Zur Lösung der Gleichungen werden Anfangsbedingungen für den Elektronenstrahl benötigt. Diese werden so gewählt, daß der Strahl beim Eintritt in den Undulator (z = 0) weder in der Dichte noch in der Geschwindigkeit moduliert ist. f̃1 |z=0 = 0 Z f0 = n0 · F (P) F (P) · dP = 1 n0 : Strahldichte F (P): normierte Dichteverteilungsfunktion ⇒ Lösung von Gleichung (23) mit diesen Anfangsbedingungen lautet dann Z z ωP dF ′ dz (iU − eẼz ) exp i C + 2 (z ′ − z) (24) f̃1 = −n0 dP 0 cγz T0 Röntgenphysik 195 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Stromdichte Die Gleichung enthält wiederum das axiale Feld Ẽz , dass jetzt bestimmt werden soll. Die Stromdichte des Elektronenstrahls ist durch Z jz = −evz fdP = j0 + j̃1 eiψ + C.C. gegeben In der ultra-relativistischen Näherung vz ∼ = c gilt dann Z j̃1 ∼ = −ec f̃1 dP j0 = −ecn0 Röntgenphysik 196 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Stromdichte Wir betrachten nun die Maxwellsche Gleichung ~ 1 ∂ E 4π~ ~ rotH = · + j c ∂t c ~ und die Phasen sind gegeben durch Das Feld E Ez = Ẽz e iψ + C.C. und (25) z ψ = ku z + ω( − t) c ∂Ez ⇒ ∂t ∂ iψ = Ẽz e = −iω Ẽz eiψ ∂t ~ = 0, so wird in der 1. Am Ort des Elektronenstrahls ist rotH dimensionalen Näherung Gleichung (25) zu ∂Ez = −iω Ẽz eiψ + C.C. = −4π j̃1 eiψ + C.C. ∂t i4π j̃1 (z) ⇒ Ẽz = − ω Röntgenphysik (26) 197 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Stromdichte Gleichung (26) können wir nun in Gleichung (24), welche die Modulation des Elektronenstrahl beschreibt, einsetzen. Da Z j̃1 ∼ = −ec f̃1 dP war wird zudem noch über P integriert. Damit folgt dann ) ( Z z 4πej˜1 (z ′ ) ′ j̃1 = i · j0 dz U + ω 0 Z dF (P) ωP × dP exp i C + 2 (z ′ − z) dP cγz T0 (27) Dies ist eine Integro-Differentialgleichung, die den Elektronenstrom in dem 1. dimensionalen Modell beschreibt. Röntgenphysik 198 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Vektorpotential Eine weitere Bedingung kann aus der Wellengleichung hergeleitet werden. Maxwell ~ 1 ∂ E 4π~ ~ rotH = j + c ∂t c Die Eichung wurde so gewählt, dass φ = 0 ist. ~ ∂ A 1 ~ =− ⇒E c ∂t und ~ = rotA ~ H Damit ist die Wellengleichung gleich 2A ~ 1 ∂ 4π~ ~ ~ △A − grad divA − 2 2 = j c c ∂t Röntgenphysik 199 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Wellengleichung Das Vektorpotential ist durch die obige Eichung noch nicht genau ~ =0 bestimmt und wir können noch wählen divA 2A ~ ∂ 4π~ 1 ~ ⇒ −△A + 2 2 = − j c c ∂t mit ~j = 0 ist dies die bekannte Wellengleichung Im FEL ist jedoch ~j 6= 0, da der Elektronenstrahl vorhanden ist Es soll das elektromagnetische Feld des FEL betrachtet werden ~ ⊥ ist relevant ⇒ nur A ~⊥ ~⊥ 1 ∂2A 4π~ ∂2A − 2 = − j⊥ 2 2 c ∂z c ∂t Röntgenphysik (28) 200 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Wellengleichung Die transversale Stromdichte ~j⊥ folgt aus der Geschwindigkeit ~v⊥ . Für diese gilt v c = ⇒ jx + ijy = K −iku z e γ i K −iku z h iψ j̃1 e + C.C. e γ Lösungsansatz Ax,y z = Ãx,y exp iω( − t) + C.C. c Röntgenphysik 201 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Wellengleichung Berechnung der Terme ~x ∂2A ∂z 2 ~x 1 ∂2A c 2 ∂t 2 ( 2iω ∂ Ãx (z) ∂ 2 Ãx (z) ω2 + − Ãx (z) 2 2 c ∂z ∂z c z ω2 = − 2 Ãx (z) exp iω( − t) + C.C. c c z = exp iω( − t) c ) Mit exp(−iku z) = cos ku z − i sin ku z folgt cos ku z ~j⊥ = K (j̃1 eiψ + C.C.) − sin ku z γ ~ x,y und ~j⊥ in die Wellengleichung liefert dann Einsetzen von A Röntgenphysik 202 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Wellengleichung iω( zc −t)) ( e 2iω ∂ c ∂z ∂2 Ãx Ãx + 2 + C.C. ∂z Ãy Ãy 4πK cos ku z (j̃1 eiψ + C.C.) =− − sin ku z cγ Diese Gleichung muß jetzt wieder vereinfacht werden. Dazu macht man die folgenden Annahmen 1 2 j̃1 (z) ist eine langsame veränderliche Funktion auf der Skala der Undulatorperiode Die Länge z ist viel größer als die Undulatorperiode λu Das bedeutet, dass man eine langen Undulator mit vielen Perioden betrachten muß und das sich von einer Periode zur nächsten der Elektronenstrahl nur wenig ändert. Röntgenphysik 203 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Laser Feld Das bewirkt 1 2 Die schnelle Oszillation cos ku z und sin ku z kann vernachlässigt werden die 2. Ableitung von Ãx,y wird vernachlässigt Damit wird die Gleichung zunächst zu z 2iω ∂ 4πK exp iω( − t) Ãx,y + C.C. = − (j̃1 eiψ + C.C.) c c ∂z cγ Es ist ∂Ax,y cEx,y = − ∂t und mit dem gewähltem Ansatz für Ax,y z ∂Ax,y = iω Ãx,y exp iω( − t) ∂t c Röntgenphysik 204 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Laserfeld Damit kann dann die Wellengleichung letztendlich in der Form d 2πK Ẽ(z) = − j̃1 (z) dz cγ (29) geschrieben werden. Jetzt kann man noch j̃1 (z), dass durch Gleichung (27) geben ist, einsetzen. Röntgenphysik 205 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Laserfeld Damit ist dann das Laserfeld durch folgende Gleichung gegeben ) ( Z 2 Ẽ(z ′ ) d Ẽ πej0 K 2 z ′ 4cγ ′ = (30) Ẽ(z )+i dz ′ 2 2 dz cγ ωK dz 0 Z ∞ ωP dF (P) exp i C + 2 × dP (z ′ − z) dP cγz T0 −∞ j̃1 ( ) ˜1 (z ′ ) 4πe j = ij0 dz ′ U + ω 0 Z dF (P) ωP × dP (z ′ − z) exp i C + 2 dP cγz T0 Z z Dies ist jetzt eine weitere Integro-Differentialgleichung, die die Entwicklung des Laserfeld entlang der Undulatorachse beschreibt. Röntgenphysik 206 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Variablen Definition Verstärkungsparameter Alfven Strom Detuning Parameter Raumladungsparameter Normierter Energieübertrag Effizienzparameter Röntgenphysik K 2ω 1/3 πj0 Γ= cγz2 γ 3 IA mc 3 = 17kA Ia = e ẑ = Γ · z ω 1 ) Ĉ = C/Γ = (ku − 2 Γ 2cγz Λ̂2p = Λ2p /Γ2 4πj0 2 Λp = 2 γz γIA T − T0 P̂ = ρT0 γz2 Γc ρ= ω 207 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Normiertes Laserfeld Gleichung Die Gleichung für das Laserfeld hat damit die folgende Form d Ẽ d ẑ Z ẑ ( ) ′) d Ẽ( ẑ = d ẑ ′ Ẽ(ẑ ′ ) + i Λ̂2p d ẑ ′ 0 Z ∞ n o d F̂ exp i(P̂ + Ĉ)(ẑ ′ − ẑ) × d P̂ d P̂ −∞ und Z Röntgenphysik (31) F̂ (P̂)d P̂ = 1 208 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Energieverteilung Beispiel Energieverteilungsfunktion F (P) Gaussverteilung F (T − T0 ) = ⇒ F̂ (P̂) = Λ2T = )2 (T − T0 p exp − 2 < (∆T )2 > 2π < (∆T )2 > ! 1 P̂ q exp 2 2Λ 2 T 2πΛ 1 T < (∆T )2 > ρ2 T02 Es wurden bisher verschiedenen Näherungen gemacht, um die Gleichung (31) herzuleiten. Wann ist die Gleichung aber überhaupt gültig ? Röntgenphysik 209 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Gültigkeitsbereich Annahme war, daß Ẽ(z) und j̃(z) langsam veränderliche Funktionen sind. Das bedeutet d Ẽ d Ẽ Γ ≪ k | Ẽ| ⇔ ≪ ku |Ẽ| u dz d ẑ d j̃ da ẑ = Γ · z Γ ≪ ku |j̃1 | d ẑ Für den Effizienzparameter ρ gilt dann ρ = = γz2 c Γ ω 1/2 2 K πj0 ω γz ∼ Γ = = kL ku ku γz cγ 3 IA d Ẽ ⇒ ρ ≪ |Ẽ| d ẑ Röntgenphysik 210 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Gültigkeitsbereich Insgesamt läßt sich zeigen, daß im Rahmen der durchgeführten Näherungen ρ, ρΛ̂T , ρΛ̂P , ρĈ ≪ 1 gelten muß. Damit erhält man dann die Bedingung γz2 c ∼ πj0 K 2 ρ= Γ= 2 ≪1 ω ku γIA Röntgenphysik 211 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Die Gleichung (31) d Ẽ d ẑ = Z ẑ d ẑ ′ 0 × Z ( Ẽ(ẑ ) + ∞ d P̂ −∞ ′ d F̂ d P̂ 2 d Ẽ(ẑ i Λ̂p ′ d ẑ ′) ) n exp i(P̂ + Ĉ)(ẑ ′ − ẑ) o soll nun gelöst werden. Definition der Laplace Transformation Z ∞ Ẽ(p) = d ẑ exp(−pẑ)Ẽ(ẑ) 0 Multiplikation von Gleichung (31) mit exp(−pẑ) (Rep > 0) und Integration über ẑ von 0 bis ∞. Röntgenphysik 212 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Linke Seite von Gleichung 31 Z ∞ 0 d Ẽ(ẑ) exp(−pẑ)d ẑ = d ẑ ∞ Ẽ(ẑ) exp(−pẑ) 0 Z ∞ − Ẽ(ẑ)(−p) exp(−pẑ)d ẑ 0 = −Ẽ(0) + pẼ(p) = pẼ(p) − Eext Röntgenphysik 213 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Rechte Seite der Gleichung = Z ∞ 0 × = n Z d ẑ · e −pẑ ∞ d F̂ d P̂ −∞ d P̂ Z ẑ d ẑ 0 ′ ( Ẽ(ẑ ) + ˆ′ ) 2 d Ẽ(z i Λ̂p ′ n exp i(P̂ + Ĉ)(ẑ ′ − ẑ) Ẽ(p) + i Λ̂2p (pẼ(p) − Ẽext ) Röntgenphysik ′ oZ d ẑ o ∞ d P̂ −∞ ) d F̂ d P̂ p + i(P̂ + Ĉ) 214 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung mit Z = = Z ∞ d ẑ exp(−pẑ) 0 ∞ 0 (Z ẑ 0 d ẑ ′ Ẽ(ẑ ′ ) exp i(P̂ + Ĉ)(ẑ ′ − ẑ) i Z d ẑ ′ Ẽ(ẑ ′ ) exp i(P̂ + Ĉ)ẑ ′ · Ẽ(p) h h ∞ ẑ ′ h i ) d ẑ exp −(p + i P̂ + i Ĉ)ẑ i p + i(P̂ + Ĉ) Röntgenphysik 215 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Mit der Definition D̂ = Z ∞ d P̂ −∞ ′ d F̂ 1 d P̂ p + i(P̂ + Ĉ) (32) wird Gleichung (31) dann zu o n · D̂ pẼ(p) − Eext = Ẽ(p) + i Λ̂2p pẼ(p) − Ẽext Röntgenphysik 216 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Umschreiben ⇒ ⇔ ⇔ ⇒ pẼ(p) − Ẽ(p)D̂ − i Λ̂2p pẼ(p)D̂ = Eext − i Λ̂2p Eext D̂ = Eext 1 − i Λ̂2p D̂ Ẽ(p) p − D̂ − i Λ̂2p D̂p = Eext 1 − i Λ̂2p D̂ Ẽ(p) = Eext 1 − i Λ̂2p D̂ p − D̂ − ipΛ̂2p D̂ # " D̂ Ẽ(p) = Eext p − 1 − i Λ̂2p D̂ Röntgenphysik 217 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Benötigt wird jetzt die Feldamplitude Ẽ(ẑ), die mit der inversen Laplace Transformation berechnet werden kann Z α′ +i∞ 1 dλẼ(λ) exp(λẑ) Ẽ(ẑ) = 2πi α′ −i∞ " # Z α′ +i∞ D̂(λ) 1 dλ exp(λẑ) λ − (33) = 2 2πi α′ −i∞ 1 − i Λ̂p D̂(λ) α′ > 0 reell und größer als alle Polstellen des Integranten. Die Integration erfolgt parallel zur imaginaeren Achse. Wir wollen zunächst den einfach Fall eines kalten Elektronenstrahls betrachten. Das heißt, das es eine scharfe Verteilung der Elektronenenergie gibt und somit die Verteilungsfunktion die folgende Form hat F̂ (P̂) = δ(P̂) Röntgenphysik 218 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Kalter Elektronenstrahl Für die Funktion (32) läßt sich dann schreiben D̂(λ) = Z ∞ d P̂ −∞ F̂ ′ (P̂) λ + i(P̂ + Ĉ) d ∞ Z ∞ F̂ (p) (λ + i(P̂ + Ĉ)) F̂ (P̂) d P̂ + d P̂ = λ + i(P̂ + Ĉ) −∞ [λ + i(P̂ + Ĉ)]2 −∞ {z } | =0 = Z ∞ d P̂ −∞ iδ(P̂) [λ + i(P̂ + Ĉ)]2 = i(λ + i Ĉ)−2 Röntgenphysik 219 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Lösung der Laserfeld Gleichung Damit ist das Feld aus Gleichung (31) durch 1 Ẽ(ẑ) = 2πi Z α′ +i∞ α′ −i∞ " dλ exp(λẑ) λ − i (λ + i Ĉ)2 + Λ̂2p #−1 (34) gegeben Wie läßt sich diese Gleichung jetzt lösen ? Röntgenphysik 220 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Kalter Elektronenstrahl Wenn der Faktor vor der exp(λẑ)-Funktion das Jordan’sche Lemma erfüllt kann das Integral mittels des Cauchy’sches Residum Theorem als eine Summe über Partialwellen geschrieben werden. #−1 " #−1 " i D̂ = λ− λ− 2 1 − i Λ̂p D̂ (λ + i Ĉ 2 ) + Λ̂2p (35) Das Jordan Lemma sagt aus, daß das Integral Z ∞ I= f (x)eiax dx −∞ 0 ist, wenn für die Funktion f (x) gilt lim |f (R · eiθ )| = 0. R→∞ Der Faktor (35) ist von der Ordnung O(λ−1 ), so daß für |λ| → ∞ das Jordan Lemma erfüllt ist. Röntgenphysik 221 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Kalter Elektronen Strahl Damit kann das Integral (34) in eine Reihe #−1 " ′ X D̂j exp(λj ẑ) λ − Ẽ(ẑ) = Eext 2 D̂ 1 − i Λ̂ p j j (36) umgeschrieben werden, wobei D̂j = D̂|λ=λj sind und λj die Lösungen von λ− d D̂ und D̂j′ = dλ D̂j′ 1− i Λ̂2p D̂j λ=λj =0 sind. Röntgenphysik 222 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Kalter Elektronenstrahl Für den kalten Elektronenstrahl gilt somit Ẽ(ẑ) = Eext X exp(λj ẑ) i Ĉ)λ2j 1 − 2i(λj + h i−1 λ = i (λ + i Ĉ)2 + Λ̂2p j (37) (38) Die λj sind somit die Lösung einer kubischen Gleichung. Für die Lösungen dieser kubischen Gleichung gilt λ1 λ2 λ3 = i λ1 λ2 + λ2 λ3 + λ1 λ3 = −Ĉ 2 + Λ̂2p λ1 + λ2 + λ3 = −2i Ĉ Röntgenphysik 223 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Kalter Elektronenstrahl Einsetzen dieser Bedingungen in Gleichung (37) und Umformen liefert dann Ẽ(ẑ) λ2 λ3 exp(λ1 ẑ) λ1 λ3 exp(λ2 ẑ) λ1 λ2 exp(λ3 ẑ) = + + Eext (λ1 − λ2 )(λ1 − λ3 ) (λ2 − λ3 )(λ2 − λ1 ) (λ3 − λ1 )(λ3 − λ1 ) (39) Es soll nun der Fall eines sehr kleinen Raumladungsfeld Λ̂2p → 0 direkt in der Resonanzposition Ĉ = 0 betrachtet werden. Dann wird Gleichung (38) zu λ = iλ−2 ⇔ λ3 = i Röntgenphysik 224 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Kalter Elektronenstrahl Lösungen sind λ1 = −i √ 3+i λ2 = √2 − 3+i λ3 = 2 Für das Feld erhält man damit die folgende Lösung " 1 Ẽ(ẑ) = exp Eext 3 √ 3+i ẑ 2 Röntgenphysik ! + exp √ − 3+i ẑ 2 ! + exp(−i ẑ) # 225 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Feld im linearen Bereich Realteil des Elektrischen Feld E(z) 600 0,4 0,4 0,3 0,2 0,2 0 0,1 -0,2 500 400 300 200 100 0 -100 -200 -300 0 2 4 6 8 10 0 0 2 4 6 8 10 -0,4 0 2 4 6 8 10 Undulator length z Röntgenphysik 226 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Feld im linearen Bereich Der 3. Term oszilliert und der 2. Term nimmt exponentiell ab Für den asympotischen Fall ẑ > 1 wird die Gleichung somit zu ! √ Ẽ(ẑ) 1 3+i ẑ = exp Eext 3 2 Mit zunehmender reduzierter Undulatorlänge ẑ nimmt das elektrische Feld Ẽ(ẑ) also exponentiell zu! Verstärkung! 30 25 E(z) / Eext 20 15 10 5 0 0 1 2 3 Reduzierte Undulatorlänge z 4 5 |Ẽ|2 G = 2 Eext " √ 3 1 ẑ 1 − 4 cosh = 9 2 Röntgenphysik √ 3 3 cosh ẑ + cos ẑ 2 2 !# 227 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Im Gegensatz zum low Gain Bereich verstärkt der FEL im linearen Bereich direkt bei der Resonanzenergie Ĉ = 0 Im folgenden soll nun das Verstärkungsverhalten des FEL diskutiert werden. Dazu nehmen wir wieder zunächst ein verschwindenes Raumladungsfeld an Λ̂2p → 0. Damit wird Geichung (35) zu λ(λ + i Ĉ)2 = i Die Propagationskonstanten λj hängen somit nur vom Detuning Parameter Ĉ ab. Lösung läßt sich im Prinzip explizit aufschreiben, wir wollen aber nur das Verhalten betrachten. Λ̂ sei die Lösung λj , die dem exponentiellen Wachstum der Leistung entspricht Damit kann die Verstärkung dann einfach in der Form geschrieben werden. Röntgenphysik G = A · exp(2ReΛ̂ẑ) 228 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Λ̂ : Field growth rate A : Input coupling factor 5 0,8 0,6 3 0,4 2 0,2 0 Field growth factor A Field growth rate Re Λ 4 1 -4 -2 0 2 -4 -2 0 2 0 Detuning parameter C Röntgenphysik 229 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Verstärkung des Feldes Ẽ(ẑ) bei verschiedenen Längen ẑ des Undulators 70 z=6 60 |Ez| / Eext 50 40 30 z=5 20 z=4 10 z=3 0 -4 -2 0 2 Detuning parameter C Röntgenphysik 230 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Welchen Einfluß hat nun eine Raumladung Λ̂2p > 0 auf das Verstärkungsverhalten ? Dazu muß Gleichung (39) mit den korrekten Werten für die Eigenwerte der Gleichung (38) berechnet werden. h i−1 λ = i (λ + i Ĉ)2 + Λ̂2p Λp = 0 0,8 0,6 Re Λ Λp = 1 Λp = 4 Λp = 2 0,4 Λp = 8 0,2 0 -2 -1 0 1 2 3 4 Detuning Parameter C Röntgenphysik 231 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Für große Raumladungsfelder Λ̂2p wird somit die Verstärkung stark unterdrückt 70 60 2 Λp = 0 |Ez| / Eext 50 40 2 Λp = 1 30 20 2 Λp = 3 2 Λp = 9 10 0 -2 -1 0 1 2 3 4 5 Detung parameter C Röntgenphysik 232 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Das Maximum der Field growth rate ReΛ̂ läßt sich durch ! √ 2 Λ̂p 3 ∼ max(ReΛ̂) = 1− 2 3 beschreiben. Das Maximum selbst wird bei einem Detuning Parameter Ĉm ∼ = Λ̂p erreicht. Röntgenphysik 233 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Es soll jetzt als letzter Schritt der Einfluß einer Energieverteilung des Elektronenstrahls diskutiert werden. Bis jetzt wurde ein kalter Elektronenstrahl angenommen. Realistische Verteilung ist eine Gaussverteilung der Energie ! P̂ 2 1 exp − 2 F̂ (P̂) = q 2Λ̂T 2π Λ̂2T mit der Breite Λ̂2T der Verteilung. Das Feld ist durch Gleichung (33) 1 Ẽ(ẑ) = 2πi Z α′ +i∞ α′ −i∞ " dλ exp(λẑ) λ − D̂(λ) 1 − i Λ̂2p D̂(λ) # gegeben Röntgenphysik 234 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten mit D̂ D̂(λ) = Z ∞ d P̂ −∞ F̂ ′ (P̂) λ + i(P̂ + Ĉ) . Die Rechnung soll jetzt hier nicht ausgeführt werden, sie ist z.B. in dem Buch von Saldin durchgeführt. Das Ergebnis für das Feld im Fall einer Gaussverteilung der Elektronenenergie lautet ( " ! 1 Λ̂ Ẽ(ẑ) 2 2 − 2 = exp(Λ̂ẑ) × 1 + i(i − Λ̂p Λ̂) (40) 2 Eext i − Λ̂p Λ̂ Λ̂T ! #)−1 Λ̂ + i Ĉ Λ̂ + i Ĉ 1 − + × 2 Λ̂T Λ̂4T Λ̂ + i Ĉ Röntgenphysik 235 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten wobei Λ̂ die Eigenwerte der Gleichung D̂(Λ̂) = Λ̂ 1 + i Λ̂2p Λ̂ sind mit D̂ = i Λ̂2T − p i π/2 Λ̂3T (λ + i Ĉ) exp " (λ + i Ĉ)2 2Λ̂2T # " × 1 − erf (λ + i Ĉ) 2Λ̂2T !# und der Fehlerfunktion 1 erf(x) = √ 2π Röntgenphysik Z x du exp(−u 2 ) 0 236 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Wir wollen hier jetzt nur wieder den Fall eines verschwindenen Raumladungsfeld Λ̂2p → 0 kurz diskutieren Für diesen Fall wird Gleichung (40) zu Λ̂2T (Λ̂ + i Ĉ) Ẽ(ẑ) exp(Λ̂ẑ) = 2 2 Eext i(Ĉ Λ̂T + 1) − Λ̂(Λ̂ + i Ĉ) und Λ̂ ist die Lösung der Eigenwertgleichung Z ∞ Λ̂ = i dx · x · exp −Λ̂2T x 2 /2 − (Λ̂ + i Ĉ)x 0 Röntgenphysik 237 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich FEL – Verstärkungsverhalten Growth rate und Feld des FEL bei verschiedenen Energieverteilungen des Elektronenstrahls 30 2 ΛT = 0 Growth rate Re Λ 0,8 25 0,6 15 0,4 2 ΛT = 1 0,2 10 2 ΛT = 2 5 2 ΛT = 4 0 |EZ| / Eext 20 -2 0 2 4 6 2 ΛT = 6 8 10 -2 0 2 4 6 8 0 10 Detuning parameter C Röntgenphysik 238 Freie Elektronen Laser Linearer Bereich Take Home Message – FEL Linearer Bereich Herleitung des Laserfeldes und der Elektronenverteilung in einem 1-dimensionalen Modell. Gekoppelte Integrodifferentialgleichungen für die Elektronendichte und das Laserfeld. Lösung der Gleichungen zeigt ein exponentielles Wachstum des Laserfeldes. Verstärkung in einem schmalen Bereich um die Resonanzfrequenz. Ausgangsleistung hängt linear von der eingekoppelten Leistung E0 ab. Röntgenphysik 239