Report 01-2017

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Allergien
Das Allergieportal
Allergiker werden nicht ausreichend behandelt
Veröffentlicht von Redaktion
Allergien haben sich zur Epidemie des 21. Jahrhunderts entwickelt. 30 Prozent aller Deutschen leiden mindestens einmal im Leben an
einer allergischen Erkrankung, jedes dritte Neugeborene kommt mit einem Allergierisiko auf die Welt. Doch nur sieben Prozent aller
Heuschnupfenpatienten und fünf Prozent der Asthmatiker werden mit einer Hyposensibilisierung, der einzigen ursächlichen
Allergietherapie, behandelt. Diese Daten basieren auf der Versorgungsstudie, die Prof. Dr. Jürgen Wasem von der Universität
Duisburg-Essen im Auftrag des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (AeDA) durchgeführt hat. Prof. Wasem wertete für seine
Studie die Daten von 40 Millionen Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen aus. [adsenseyu2]Auf dem 8. Deutschen
Allergiekongress Anfang September 2013 schlugen Allergologen hinsichtlich dieser gravierenden Unterversorgung von Allergikern
Alarm. Es erfülle die allergologischen Fachgesellschaften mit allergrößter Sorge, dass Fortschritte, die in Deutschland zum Wohl der
Patienten erarbeitet würden, nicht bei den Betroffenen ankommen, erklärte Kongresspräsident Prof. Dr. Eckard Hamelmann, Direktor
der Universitätskinderklinik Bochum. „Allergien sind zur Volkskrankheit geworden. Obwohl sie tödlich verlaufen können, werden sie
vielfach bagatellisiert“, so Prof. Hamelmann. Auch viele Patienten nehmen einen Heuschnupfen nicht ernst und lindern nur die
Symptome mit freiverkäuflichen Arzneimitteln. Doch bei jedem vierten Patienten findet ein Etagenwechsel statt, d. h. aus der
Pollenallergie entwickelt sich ein allergisches Asthma. Eine frühzeitige Behandlung der Allergie kann weitere „Fehltritte“ des
Immunsystems verhindern und ist daher ausgesprochen wichtig. Die alarmierenden Zahlen führten dazu, dass die Fachgesellschaften
auf dem Allergiekongress das Aktionsforum Allergologie gründeten. Die übergreifende Interessengemeinschaft hat sich zum Ziel
gesetzt, das Wissen über Allergierisiken, die Möglichkeiten der Behandlung und die Erarbeitung einer gemeinsamen, bundesweiten
Präventionsstrategie stärker in die Öffentlichkeit zu tragen. Außerdem fordert das Aktionsforum einen nationalen Aktionsplan Allergie.
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