Unkräuter – Breitwegerich Merkmale des Breitwegerichs Verwandte

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Unkräuter – Breitwegerich
Herausgeber: Association pour le développement de la culture fourragère (ADCF), Changins, CH-1260
Nyon 1, en collaboration avec AGRIDEA – Lausanne, Jordils 1, CP 128, 1000 Lausanne 6.
Fotos:
Pierre Aeby, Léonie Bongard et Stefan Dubach, IAG
Autoren:
Léonie Bongard et Pierre Aeby, Institut agricole de Grangeneuve, CH-1725 Posieux
Der Breitwegerich (Plantago major) ist eine mehrjährige Pflanze, die ab 10% Flächenanteil zum Problem wird. Es
gibt keine direkte Bekämpfungsmöglichkeit, weshalb nur vorbeugend oder indirekt vorgegangen werden kann.
Merkmale des Breitwegerichs
Ausdauernd, 5 - 30 cm hoch. Blätter oval, unbehaart, mit Stiel und 5 - 9
Längsnerven, bilden eine Rosette. Blütenstand mit einigen Haaren. Ähre gross,
länglich, zylindrisch, gelblich-weiss, später braun. Blüht von Juni bis Oktober.
Wirkt schmerzstillend bei Insektenstichern. Blätter und Wurzeln wirken
abschwellend und wundheilend.
Kommt in Weiden, entlang von Wegen, im Rasen, auf Lägerstellen, Weidewegen
und bei Trittschäden vor. Wächst auf allen Höhestufen auf frischem Boden.
Bevorzugt mässige Düngung und wächst häufig mit Ausläufer-Straussgras.
Ist ein Zeichen für Überweidung oder verdichteten Boden durch Tiere
oder Maschinen.
Verwandte Arten
Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
Ausdauernd, Blütenstängel gerillt und
unbehaart. Blätter schmal, länglich, mit
(3) 5 - 7 Längsnerven. Blüte weiss, eng
und kurz, blüth zwischen April und
September.
Bevorzugt trockene Bedingungen, wenig
intensive Mähwiesen und Wege. Wächst
auf allen Höhenstufen.
BreitMittlerer
Spitzwegerich
Quelle: Eggenberg S. & Möhl A. in Flora Vegetativa
Mittlerer Wegerich (Plantago media)
Mehrjährig, Blütenstängel behaart und nicht gerillt. Rosette flach auf dem
Boden sitzend. Blätter ohne Stängel, breitoval, spitz. Ähre zylindrisch, kürzer
als bei Breitwegerich, Staubfäden weiss, Blütenblätter rosa-violet, blüht
zwischen Mai und Juli.
Vorhanden in Wiesen, Weiden und entlang von Wegen auf allen Höhenstufen.
Bevorzugt auf nährstoffarmen, trockenem Boden mit hohem pH.
Bekämfpungsschwelle vom Breitwegerich
Der Ertrag ist gering. Die Blätter sind klein, wenig produktiv und bedecken den Boden, was die Entwicklung der
wertvollen Pflanzen behindert. Die kritische Grenze ist bei 10% Bodenbedeckung erreicht. Der Breitwegerich wird
auf der Weide vor allem im Sommer aufgrund der harten Stängel nicht gern gefressen.
Der Breitwegerich wird unerwünscht, sobald er sich ausbreitet oder regelmässig auf der gesamten
Weide vorkommt und nicht nur entlang der Weidewege.
Bekämpfung
Direkte Bekämfpung: keine Herbizide zugelassen
Auch wenn einige Herbizide wie Triclopyr (Bsp. Garlon, Picobello und Tribel), MCPB (Bsp. Divopan), 2,4-D (Bsp.
Duplosan KV Combi) und Glyphosate eine gewisse Wirkung auf den Breitwegerich haben, ist die chemische
Bekämpfung überhaupt nicht empfohlen. Zum einen ist kein Wirkstoff zugelassen, zum anderen sind die
erwähnten Herbizide nicht selektiv. Die Kleearten sind ebenfalls sensibel und werden verschwinden.
Vorbeugende und indirekte Bekämpfung: Die Konkurrenzkraft der höher wachsenden
Pflanzen erhöhen
Um den Breitwegerich indirekt zu bekämpfen, sind die höher wachsenden Gräser zu fördern, die die Entwicklung
des Breitwegerichs hindern.
• Die Konkurrenzkraft der höher wachsenden Pflanzen
mit einer Mähnutzung im Frühling anstelle einer
Weide und einem eher späten Schnitt (Ende Mai)
stärken (siehe roter Pfeil).
• Die N-Düngung erhöhen (siehe oranger Pfeil), um die
Gräser zu fördern und ein besseres Gleichgewicht
zwischen Nutzung und Düngung zu erreichen.
Vorkommen von Breitwegerich (blauer Kreis)
Weitere Massnahmen, um die Ausbreitung des Breitwegerichs zu bremsen
•
Um eine Versamen zu verhindern, die Weidereste vor
der Samenreife mähen.
•
Eine Schnitthöhe von 7 - 8 cm einhalten.
•
Lücken in der Grasnarbe verhindern (vor allem bei
nassem Wetter).
•
Die Weidedauer bei feuchtem Boden (vor allem im
Herbst)
verkürzen,
um
Bodenverdichtungen
zu
verhindern.
•
Mehrere Weideeingänge und Auftriebswege nutzen.
•
Besatzstärke reduzieren.
•
Eviter la distribution d'une trop grande
fourrages conservés sur le pâturage;
•
Den Boden vor einer Mähnutzung walzen.
•
Der Gräseranteil mit einer Übersaat erhöhen (AGFFMerkblatt Nr. 5 „Wiesenverbesserung“)
•
Bei mehr als 20% Breitwegerich und weniger als 20%
gute Gräser eine Neuansaat planen. Die Bekämpfung
von Breitwegerich mit einem Totalherbizid ist schwierig.
Optimal wäre die Parzelle in die Fruchtfolge zu
integrieren, um den Samenvorrat zu reduzieren.
part
de
Überweidete, lückige und ungenügend mit Stickstoff versorge
Stellen fördern die Ausbreitung des Breitwegerichs.
Die Konkurrenz ist viel stärker bei grossem Anteil an hohen
Pflanzen, wie die Gräser.
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