Zum Problem der Online Psychotherapie

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Zum Problem der Online-Psychotherapie
DGVT-Kongress 2014
Symposium: Ethische Herausforderungen bei
psychosozialen Online-Angeboten
Die Relevanz des Themas zeigt sich
im
der Presse:
Zum Problem der Online-Psychotherapie
Online-Psychotherapie: Mit einem Klick auf die virtuelle Couch
Von Jana Hauschild
Panikstörungen, Angstattacken, Depressionen: Krankenkassen zahlen
den Psychotherapeuten bisher nur bei persönlichen Sitzungen. Das
könnte sich jetzt ändern. Innovative Projekte zeigen, wie ambulante
Internettherapien quälende Wartezeiten verkürzen können.
(Spiegel online)
Zum Problem der Online-Psychotherapie
Bereits jetzt tummeln sich im Internet unzählige
Psychotherapie-Angebote. Viele davon wollen mit der
Not der Menschen nur das große Geld machen, die
meisten davon haben nicht einmal überprüft, ob ihre
Online-Hilfe etwas taugt.
Im Gegensatz dazu setzen die Kassen auf
wissenschaftliche Tests, bevor sie ein Programm zur
Kassenleistung machen.
Zum Problem der Online-Psychotherapie
Psychologische Hilfe im Netz:
Internettherapie könnte die Wartezeiten verkürzen
Der Weg zum Psychotherapeuten bedeutet für viele Patienten nicht nur
die Überwindung einer Hemmschwelle - vielmehr gerät das Warten auf
einen Therapieplatz für die meisten zu einer verzweifelten Geduldsprobe.
Patienten in Städten warten mitunter Monate, bis die Behandlung
beginnt, und in manch ländlicher Region ist der nächste Therapeut
zudem kilometerweit entfernt.
Forscher haben eine mögliche Abhilfe für diese Probleme ausgemacht:
Internettherapie. Sie wäre jederzeit, überall und für jeden verfübar.
Doch während in Großbritannien, den Niederlanden und Schweden die
Internetbehandlung schon längst im Gesundheitssystem verankert ist,
hinkt Deutschland hinterher.
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Die AOK Rheinland/Hamburg erprobt seit Ende 2012
mit den St. Augustinus-Kliniken Neuss eine ambulante
Internettherapie für Patienten mit Angststörung oder
Depression. 15 Wochen lang haben die Teilnehmer nur
via PC Kontakt zu Psychotherapeuten. Einzig vor
Beginn der Behandlung und nach den 15 Wochen
werden sie von einem Mediziner und einem
Psychologen persönlich untersucht.
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Auch die Barmer GEK unterstützt ein ehrgeiziges
Großprojekt der Leuphana Universität in Lüneburg: Das
"Gesundheitstraining Online" (get.on) soll den Patienten
künftig für die häufigsten psychischen Probleme Hilfe
anbieten. Ob depressive Verstimmungen,
Angstattacken, Alkoholsucht oder Schlafstörungen: "Wir
wollen vorantreiben, dass die Erkenntnisse aus Studien
in die Versorgung eingehen", sagt der Psychologe
David Ebert, der das Projekt in Lüneburg begleitet.
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Derzeit evaluieren die Forscher zehn verschiedene
Internettherapien und Präventionsprojekte. Zwei davon
erwiesen sich bereits als wirksam.
So konnten etwa Lehrer mit Symptomen von Burnout
oder einer Depression in einem fünfwöchigen OnlineKurs lernen, erfolgreicher mit Sorgen und Problemen
umzugehen und sich wieder mehr Zeit für Familie oder
Hobbys zu nehmen.
Dadurch verringerten sich ihre Depressionswerte
deutlich, wie ein bisher unveröffentlichter Studienbericht
zeigt. Selbst drei und sechs Monate nach dem Kurs hielt
dieser Effekt an.
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Für Menschen, die gerade erst von einer stationären
Psychotherapie wieder nach Hause kommen, bietet die
Lüneburger Schmiede ebenfalls virtuelle Hilfe.
Sieben von zehn Patienten wird nach einer Psychotherapie
in der Klinik empfohlen, sich im Anschluss daran ambulant
weiter psychologisch betreuen zu lassen.
Betroffene warten meistens Monate auf einen Therapieplatz eine Zeit, in der die Beschwerden häufig zurückkehren. Das
Online-Training soll dafür eine Übergangshilfe anbieten.
Erste Tests mit Patienten verliefen bereits erfolgreich. Die
Internettherapie auf Kassenkosten ist zum Greifen nahe.
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Nicht nur die Barmer GEK interessiert sich für das
Lüneburger Projekt, auch die Unfallkasse NRW und die
KKH Allianz geben sich an der Forschung im Norden
interessiert. Ein weiteres Projekt der DAK soll für
Menschen mit leichter Depression die Wartezeit bis zu
einer Psychotherapie mit virtuellen Übungen
überbrücken.
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Zur Anwendung elektronischer Kommunikationsmedien
sagt die MBO (§ 5 Absatz 5):
„Psychotherapeuten erbringen psychotherapeutische
Behandlungen im persönlichen Kontakt. Sie dürfen diese
über elektronische Kommunikationsmedien nur in
begründeten Ausnahmefällen und unter Beachtung
besonderer Sorgfaltspflichten durchführen. Modellprojekte,
insbesondere zur Forschung, in denen psychotherapeutische
Behandlungen ausschließlich über Kommunikationsnetze
durchgeführt werden, bedürfen der Genehmigung durch die
Kammer und sind zu evaluieren.“
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In der ärztlichen Musterberufsordnung steht
(dort § 7 Absatz 4):
„… Ärztinnen und Ärzte individuelle ärztliche
Behandlung, insbesondere auch Beratung, nicht
ausschließlich über Print- und
Kommunikationsmedien durchführen dürfen.
Auch bei telemedizinischen Verfahren ist zu
gewährleisten, dass eine Ärztin oder ein Arzt die
Patientin oder den Patienten unmittelbar behandelt“.
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Berufsordnung der Psychotherapeutenkammer Hamburg
Die Delegiertenversammlung der Psychotherapeutenkammer
Hamburg hat in ihrer Sitzung am 15. Februar 2012 aufgrund von
§ 19 Abs. 1, Abs. 2 Ziffer 1 und § 6 Abs. 6 des Hamburgischen
Kammergesetzes für die Heilberufe (HmbKGH) vom 14.12.2005
(HmbGVBl. Nr. 42, S. 495 ff.), zuletzt geändert am 02.03.2010
(HmbGVBl. Nr. 12, S. 247 ff) die nachfolgende
Berufsordnung der Psychotherapeutenkammer Hamburg beschlossen,
die die Behörde für Gesundheit‐ und Verbraucherschutz gemäß §57 in
Verbindung mit § 19 Abs. 2 Ziffer 1 HmbKGH am 17.04.2012 genehmigt
hat.
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§ 5 Abs. 6 (Berufsordnung der PTK Hamburg)
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten führen
psychotherapeutische Behandlungen
grundsätzlich im persönlichen Kontakt durch.
Ausschließliche Fernbehandlungen, also
Krankenbehandlungen, die ausschließlich brieflich, in
Zeitungen oder Zeitschriften oder über elektronische
Kommunikationsmedien und Computernetze durchgeführt
werden, sind im Bereich der heilkundlichen Psychotherapie
nicht zulässig.
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In jedem Fall gelten folgende Grundsätze:
a. Diagnose, Indikation, Aufklärung und Einwilligung
erfordern die Anwesenheit des Patienten
b. Die Überwachung des Behandlungsprozesses
erfordert regelmäßige persönliche Begegnungen,
deren Intervalle und Dauer von der
Psychotherapeutin/dem Psychotherapeuten
fachlich zu gestalten und zu verantworten sind.
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In der BPtK wurde der Themenkreis der
Onlinepsychotherapie unter folgenden Aspekten
diskutiert.
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Gewährleistung der Sorgfaltspflichten einer Behandlung
bei medienbasierten Interventionen (Diagnostik,
Aufklärung und Einwilligung, Therapieüberwachung)
Datenschutz/Datensicherheit (Schweigepflicht; auch: „der
gläsern überwachte Patient“)
Identifikation potenziell geeigneter Medien
Finanzierung/Abrechnungsmöglichkeiten für
medienbasierte Interventionen (z. B. für E-Mails zwischen
Sitzungen)
Diskurs der Veränderung der therapeutischen Beziehung
durch medienbasierte Interventionen
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Dabei müsse in jedem Fall beachtet werden:
das Anwendungsfeld (Ziel und Zweck der Behandlung):
Psychotherapie, Beratung, Prävention, Reha, Vor- und Nachsorge zu
einer psychotherapeutischen Behandlung, Supervision/Intervision
psychotherapeutischer Behandlungen)
die Form der Kommunikation, z. B. E-Mail, SMS, Chat, (Internet-)
Telefon, Videotelefon
ob die Kommunikation ausschließlich zwischen zwei Personen/mit
mehreren Personen erfolgt
ob die Kommunikationsform offen (z. B. Chatforen) oder geschlossen
ist
ob medienbasierte Interventionen zeitlich ausschließlich,
überwiegend oder zu geringeren Anteilen eingesetzt werden
ob medienbasierte Interventionen als zentrales Element der
Behandlung oder ergänzend eingesetzt werden
Danke
!
für Ihre Aufmerksamkeit
Supervisor DGVT
DGVT-Landessprecher Hamburg
Dr. Thomas Bonnekamp
Psychotherapeut
fon 040-4303040
fax 040-85158788
mail [email protected]
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