Forschung - FDI World Dental Federation

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FDI-STELLUNGNAHME
Früherkennung von HIV-Infektion und entsprechende Behandlung
von Personen mit HIV-Infektion/AIDS
Vorgelegt zur Annahme durch die FDI-Generalversammlung
im September 2014, New Delhi, Indien
Die Pandemie der Infektion mit dem human immunodeficiency virus (HIV) und des
acquired immunodeficiency syndrome (AIDS) hat inzwischen mit über 70 Millionen
infizierten Menschen, 35 Millionen HIV-Trägern, ca. 2,3 Millionen Neuinfizierten und
1,6 Millionen Sterbefällen durch AIDS im Jahre 2012 das vierte Jahrzehnt erreicht.
Der weitverbreitete Einsatz von antiretroviralen Wirkstoffen und anderen
Maßnahmen haben durch die gemeinsamen Bemühungen von Regierungen,
internationalen Organisationen, Angehörigen der Gesundheitsberufe und
Gemeinschaftsführern weltweit die Schwere der Krankheit von Patienten sowie
Neuinfektionen deutlich reduziert. So wurden in vielen Ländern die HIV-Infektion und
AIDS zu einer prädominant chronischen Krankheit und die Infizierten sehen sich
einer ziemlich normalen Lebenserwartung gegenüber, allerdings mit einem höheren
Risiko der Alterung, chronischer Krankheiten sowie anderer Langzeitkomplikationen.
Einige wenige Beispiele einer möglichen Eliminierung des HIV durch neue Methoden
haben Hoffnungen geweckt. Doch wäre es vorschnell anzunehmen, dass das Ende
von HIV/AIDS in Sicht sei. Neuinfektionen treten weiterhin auf und konzentrieren
sich auf besonders gefährdete Gruppen. In vielen Fällen erfolgt die Diagnose immer
noch spät und für die Mehrheit der weltweit Infizierten bleibt eine Behandlung immer
noch unverfügbar oder unerreichbar. Außerdem bleiben durch AIDS-definierende
Malignome und andere Spätfolgen weiterhin eine hohe Belastung hinsichtlich
Morbidität und Mortalität und werden in absehbarer Zukunft weiterhin existieren. Es
gibt noch keinen Impfstoff.
Orale Läsionen treten im klinischen Verlauf von HIV/AIDS verstärkt auf. Angehörige
der Mundgesundheitsberufe können bei der Identifizierung, schnellen Diagnose und
Behandlung eine bedeutende Rolle spielen. Studien, die die Art, Ätiologie und
Behandlung der orofazialen Komplikationen von HIV/AIDS untersuchen, sind für den
Gesamtansatz der Pandemie wertvoll. Speicheltests für HIV werden inzwischen
weithin verwendet und neue Technologien hierzu sowie andere Substanzen sind in
der Entwicklung.
Stellungnahme
Die FDI sollte
 die Implementierung von Strategien zur effizienten Beteiligung von
Angehörigen der Mundgesundheitsberufe an HIV/AIDS-Vorsorge- und
Behandlungsprogrammen befürworten, unterstützen und daran arbeiten;
 starke Bindungen zu allen wichtigsten Anspruchsgruppen im Bereich
HIV/AIDS eingehen, um den betroffenen Bevölkerungsgruppen besser helfen
zu können;
 zu aufklärenden Initiativen beitragen, die die Entdeckung von Läsionen der
Mundschleimhaut durch HIV/AIDS durch Angehörige der
Mundgesundheitsberufe erleichtern und ihre Rolle bei der Bekämpfung dieser
Pandemie verstärken;
 Programme unterstützen, die die Einrichtung von bewährten Praktiken für die
Prävention, Früherkennung und Behandlung von orofazialen Komplikationen
durch HIV/AIDS untersuchen und erleichtern.
Literaturnachweise

UNAIDS report on the global AIDS epidemic 2013.
http://www.unaids.org/en/media/unaids/contentassets/documents/epidemiology/2013/gr2013/
UNAIDS_Global_Report_2013_en.pdf (Accessed on August 18, 2014).

Fauci AS, Marston HD. Achieving an AIDS-free world: science and implementation. Lancet
2013; 382:1461-2.

Coogan MM, Xu T, Yu G-Y, Greenspan J, Challacombe SJ. The Mouth and
AIDS: The Global Challenge. Sixth World Workshop on Oral Health and Disease in AIDS,
April 21-24, 2009. Adv Dent Res 2011; 23:3-171.

Chen Z, Abrams WR, Geva E, de Dood CJ, González JM, Tanke HJ, Niedbala RS, Zhou P,
Malamud D, Corstjens PL. Development of a generic microfluidic device for simultaneous
detection of antibodies and nucleicacids in oral fluids. Biomed Res Int 2013; 2013:543294.
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