Neues aus dem Weltall Die Urquelle im All Wasser ist älter als das Sonnensystem E in großer Teil des Wassers auf der Erde und anderen Himmelskörpern ist älter als das Sonnensystem. Es ist bereits in der großen Gas- und Staubwolke entstanden, aus der unsere Sonne und weitere Sterne hervorgegangen sind. Das zeigt eine neue, von Forschern aus den USA und Großbritannien durchgeführte Simulation. Neptun–die Entdeckung der Liebe? Zu jedem der geistigen Planeten gibt es eine, für seine Bedeutung passende Entdeckungsgeschichte, die allen angehenden Astrologen gern von ihren Lehrern erzählt wird. Bei Neptun gehört die Entdeckung der Narkose (auch Anästhesie) in der gleichen Zeitepoche dazu. Da diese Kunst bereits im alten Ägypten praktiziert wurde, kann sie jedoch so neu nicht sein. Welche Neuerung brachte Neptun also? Katrin Berghofer Neptun – die Entdeckung der Liebe (oder noch von etwas anderem?) D urch die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch gab es kundige Menschen, die dazu in der Lage waren, komplizierte Operationen (zum Beispiel Schädelöffnungen) durchzuführen, welche die Patienten durchaus überlebten. Dafür fanden Archäologen bereits die verschiedensten Nachweise. Gut vorstellbar ist dabei der Einsatz von Narkotika, da oft der Schmerz allein schon in der Lage war, einen Patienten zu töten. Zunächst bestanden diese Narkotika aus Pflanzen (Mohn, Alraune, Bilsenkraut), später aus Pflanzenauszügen und dann aus chemischen Wirkstoffen. Deshalb war es nicht unbedingt neu, bei Operationen zu narkotisieren, als am 30. März 1842 Crawford Williamson Long die erste Äthernarkose durchgeführte (offizielles Geburtsdatum der modernen Anästhesie ist der 16. Oktober 1846*). Schmerzen zu lindern, ist oftmals erste Triebfeder heilerischen Handelns. Doch oft bereitete die Heilmethode ebenfalls Schmerzen, vor allem wenn es sich um eine Operation handelte. Deshalb ist es verständlich, wenn man bemüht war, Heilmethoden zunehmend schmerzfrei zu gestalten. Doch warum will man überhaupt Schmerzen lindern, möglichst leidfrei heilen? Wurde die Anästhesie doch lange Zeit abgelehnt, weil man sich über die Wirkung des Schmerzes nicht im Klaren war und der Meinung, er wäre an der Heilung beteiligt. Leid und Schmerz galten vor allem in der Religion auch als Mittel der Läuterung, durch unsere Fähigkeit, Liebe und Mitgefühl zu empfinden. Christus (der oft in Verbindung mit Neptun gebracht wird) starb am Kreuz und hat den Gläubigen durch sein Leid Liebe gebracht, die Idee des Mitgefühls verkörpert und regelrecht öffentlich vertreten. Sicher gab es vorher auch schon Liebe und Mitgefühl, aber das Konzept der Nächstenliebe wurde durch die Verbreitung des Christentums populär und verbreitete sich im Anschluss weltweit. Aber es geht auch um Angst, die viele Menschen mit Hilfe unterschiedlicher Narkotika zu verdrängen versuchen, indem sie zumindest für ein paar Stunden, in ein Traumland entfliehen. Eine andere Seite von Neptun, Angst und Illusion. Aber auch das tun die Menschen schon seit tausenden von Jahren, also im Grunde auch nichts Neues. Welche Qualität wurde also durch Neptun, den Planeten der Liebe, hinzugefügt? Zum Zeitpunkt der Entdeckung Neptuns wurde die Anästhesie zum ersten Mal wissenschaftlich anerkannt. Und was wurde da genau anerkannt? Dass man dem Patienten aufgrund von Mitgefühl den Schmerz der Operation nehmen kann? Dass die Genesung besser verläuft, wenn die Operation schmerzfrei verläuft? Dass es doch Ärzte gibt, die Mitgefühl haben? Wurde etwa das Mitgefühl selbst nun endlich mal wissenschaftlich anerkannt? n D ie Verfügbarkeit von Wasser aus dem interstellaren Raum bei der Entstehung von Planetensystemen verbessere die Chancen für Leben auf anderen Welten ganz erheblich, so die Wissenschaftler im Fachblatt «Science». «Wenn sich das Wasser im Sonnensystem überwiegend durch lokale chemische Prozesse in der Entstehungsphase der Sonne gebildet hat, dann könnte die Situation in anderen Planetensystemen völlig anders sein», erläutert Conel Alexander von der Carnegie Institution of Washington. Dort könnte es durch andere Bedingungen viel weniger Wasser geben, und damit nur geringe Chancen für die Entstehung von Leben. Wassermoleküle bestehen aus jeweils zwei Wasserstoff- und einem Sauerstoffatom. Auskunft über die Herkunft kann der Wasserstoff geben, denn er kommt in unterschiedlichen Varianten, von den Physikern Isotope genannt, vor. Deuterium, auch schwerer Wasserstoff genannt, enthält im Atomkern nicht nur ein Proton, sondern zusätzlich ein Neutron. Interstellares Wasser besitzt aufgrund seiner Entstehung bei sehr niedrigen Temperaturen einen hohen Anteil an Deuterium. Bislang war unklar, wie viel davon durch die hohen Temperaturen bei der Entstehung der Sonne zerstört wird und erst später durch Prozesse im jungen Sonnensystem neu entsteht. Der Anteil an Deuterium in Meteoriten, Kometen und auch in den irdischen Ozeanen ist deutlich größer, als das, was ein solches Modell hergibt. Etwa 30 bis 50 Prozent des Wassers auf der Erde und sogar 60 bis 100 Prozent des Wassers in Kometen müssen danach ihren Ursprung bereits in der Molekülwolke haben, aus der das Sonnensystem entstanden ist. «Wenn unser Sonnensystem typisch ist», so schließen die Forscher, «bedeutet das auch, dass die lebenswichtige Zutat Wasser für alle jungen Planetensystem zur Verfügung steht.» (lt). n Q u e l l e : d x . d o i . o r g / 1 0 . 11 2 6 / s c i c e . 1 2 5 8 0 6 6 PHILOSOPHIE •• Sternschnuppe berichtet 15