Klausur Supply Chain Management WS 02/03 Prof. Dr. Bernhard Fleischmann - Lehrstuhl für Produktion und Logistik - Universität Augsburg Aufgabe 1 Erläutern Sie jeweils kurz die nachfolgenden Begriffe und ihre Beziehungen zueinander: 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 Supply Chain (SC) / Supply Chain Management (SCM) / Supply Chain Operations Reference (SCOR) Modell Bullwhip-Effekt / Demand Signal Processing Second Best Solution / Double Marginalization / Buy-Back-Politik Entkopplungspunkt / Split-off-Punkt Mass Customization / Postponement / Risk Pooling Quick Response / Efficient Consumer Response (ECR) ECR / Continuous Replenishment (CRP) / Vendor Managed Inventory (VMI) / Collaborative Planning, Forecasting and Replenishment (CPFR) Enterprise Resource Planning (ERP) Systeme / Advanced Planning Systeme (APS) / Supply Chain Planning (SCP) Matrix Aufgabe 2 Nachfolgende Tabelle gibt die Bedarfe yis für zwei dedizierte Vorprodukte i = 1, 2 zweier nicht näher zu betrachtender Endprodukte in den Perioden s = –1,..., 5 wieder. Periode s = y1s = y2s = -1 4 6 0 6 4 1 8 4 2 4 6 3 2 8 4 4 6 5 6 4 Am Ende von Periode s = 0 ziehen Sie in Erwägung, die beiden dedizierten Vorprodukte durch ein standardisiertes Vorprodukt i = 3 zu ersetzen. Um am Ende von Periode s = 5 die Auswirkungen auf den erforderlichen Gesamtsicherheitsbestand abschätzen zu können und eine fundierte Entscheidung über die Vorteilhaftigkeit der Standardisierung treffen zu können, beschließen Sie, in den zukünftigen Perioden s = 1,..., 5 zusätzlich zu Ihrer üblichen Prognose für die Produkte i = 1, 2 auch den Prognoseverlauf des Standardvorproduktes i = 3 zu simulieren: 2.1 2.2 2.3 2.4 Prognostizieren Sie für die Perioden s = 1,..., 5 die (jeweils noch unbekannten) Bedarfe ŷis der Vorprodukte i = 1,..., 3 mit dem Verfahren des Gleitenden Durchschnitts über 2 Perioden. Approximieren Sie für alle drei Vorprodukte die Standardabweichungen σi der aufgetretenen Prognosefehler mit Hilfe der Formel σi ~ 1.25 *MADi, wobei MADi die mittlere absolute Abweichung der Prognosen für i von den tatsächlichen Bedarfen in den Perioden s = 1,..., 5 darstellt (MADi = 1/5 * Σs = 1,..,5 | yis - ŷis | ). Gehen sie nun davon aus, daß sich für die dedizierten Vorprodukte dieselbe Standardabweichung σ1 = σ2 = 3 und für das Standardvorprodukt die Standardabweichung σ3 = 1 ergeben hätte. Um welchen Faktor ließe sich aufgrund ihrer Berechnungen der gesamte Sicherheitsbestand durch Standardisierung senken, wenn von einem Risikozeitraum von 4 Perioden und einem angestrebten α-Servicegrad von 97,72 % ausgegangen wird? (Tafelwerk beiliegend) Welcher Faktor ließe sich bei Standardisierung (einer großen Anzahl) von n dedizierten Vorprodukten erreichen, wenn ihre Prognosefehler unabhängig und identisch verteilt (iid) wären? Was ist der Grund für die Reduktion des Sicherheitsbestandes?