Hepatitis: Oft verläuft sie schleichend und unentdeckt

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Themenspecial Juli: Hepatitis – Leberentzündung – Gelbsucht
Hepatitis: Oft verläuft sie schleichend und unentdeckt
Was Sie über die Leberentzündung wissen sollten
Eine Leberentzündung kann viele verschiedene Ursachen haben. Zu den häufigsten gehören
Infektionen mit Viren. Daneben gibt es weitere mögliche Ursachen, zum Beispiel:
 Fettleber: Durch übermäßigen Alkoholkonsum werden Leberzellen zerstört oder
verändert. Eine alkoholische Fettleber ist oft die Folge. Wird weiter Alkohol
konsumiert, kann sich die Leber entzünden. Es gibt auch eine nicht-alkoholische
Fettleber-Hepatitis, die durch Fettleibigkeit und Diabetes verursacht wird.

Leberschädigende Medikamente: Toxische Leberschäden durch Medikamente sind
selten, wenn sich Patienten an die vorgeschriebene Dosierung und Therapiedauer
halten. Gefährdet sind Menschen, die mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen
und dies nicht ärztlich kontrollieren lassen.

Immunologische Erkrankungen: Angeborene Störungen, Strahlentherapie,
Entzündungen der Gallenwege.

Infektionen mit Bakterien, Parasiten oder Pilzen.

Sehr selten angeborene Stoffwechselstörungen.
Zwei Verlaufsformen der Hepatitis
Die akute Hepatitis
Die akute Hepatitis lässt sich in drei Phasen einteilen:
 Frühphase: Hier zeigen sich meist unspezifische Symptome wie Müdigkeit,
Abgeschlagenheit und manchmal auch ein Druckschmerz im rechten Oberbauch. Die
Symptome sind leicht mit einer Erkältung oder Grippe zu verwechseln.

Gelbsucht-Phase: Jetzt kommt es oft zu den typischen Anzeichen einer akuten
Lebererkrankung wie Gelbverfärbung der Augen und später eventuell auch der Haut.
Des Weiteren kann der Stuhl eine fast weiße Farbe annehmen und der Urin sehr
dunkel verfärbt sein.

Erholungs-Phase: Meist verschwinden die Symptome einer akuten Hepatitis nach
einiger Zeit ohne ärztliche Behandlung.
Die chronische Hepatitis
Oft wird eine chronische Leberentzündung durch Hepatitis-Viren ausgelöst. Wichtig zu
wissen: Hepatitis A wird nie chronisch. Dagegen können Hepatitis B, C, D und selten auch E
einen chronischen Verlauf nehmen. Eine chronische Hepatitis liegt vor, wenn die
Entzündung länger als sechs Monate anhält. Meist verläuft sie ohne Symptome. Es kommt
vor, dass Patienten über starke Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf und einen Druckschmerz
im Oberbauch berichten. Wird eine chronische Lebererkrankung nicht ausreichend
therapiert, kann dies zu einer Vernarbung der Leber führen, einer Zirrhose. Sie entwickelt
sich über Jahre bis Jahrzehnte hinweg. Im fortgeschrittenen Stadium der Zirrhose kann es zu
Komplikationen wie Wasserbauch, Gehirnstörungen, inneren Blutungen, Organversagen und
Leberkrebs kommen. Im Endstadium der Erkrankung hilft nur noch eine
Lebertransplantation.
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Die fünf Formen der Virus-Hepatitis
Laut Angaben der Deutschen Leberstiftung leiden hierzulande etwa eine Million Menschen
an einer Leberentzündung, die durch Hepatitis-Viren hervorgerufen wurde. Deutlich weniger
als die Hälfte der Betroffenen weiß etwas davon und nur etwa zehn bis 20 von Hundert
erhalten eine adäquate Behandlung. Es gibt fünf verschiedene Formen einer Virus-Hepatitis:
A, B, C, D und E.
Hepatitis A – ein böses Reiseandenken
Hepatitis-A-Viren lauern gerne im menschlichen Stuhlgang und werden hauptsächlich durch
verunreinigte Nahrungsmittel und verschmutztes Leitungswasser sowie Schmierinfektionen
übertragen. Rohe Muscheln, Austern und andere Meeresfrüchte sind häufige Überträger –
vor allem dann, wenn sie an Küsten gezüchtet werden, wo Fäkalien ins Meer gelangen.
In den meisten Fällen heilt Hepatitis A ohne Behandlung schnell ab. Nur selten treten
schwere Krankheitsverläufe auf. Eine Infektionsgefahr besteht vor allem in Ländern mit
geringen Hygienestandards. Bei Reisen in Risikogebiete ist besonders bei Lebensmitteln
Vorsicht geboten. „Koch es, brat es, schäl es oder vergiss es!“, lautet eine Regel. Doch auch,
wenn diese Maßnahmen durchgeführt werden, besteht noch ein Ansteckungsrisiko. Aus
diesem Grund kann eine Impfung sinnvoll sein. Wer eine Reise in gefährdete Gebiete wie die
Mittelmeerländer, Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika plant, kann sich gegen die Krankheit
impfen lassen. Die Immunisierung besteht aus zwei Spritzen im Abstand von sechs
Monaten. Es gibt heute einen Impfstoff, der gleichzeitig vor Hepatitis A und B schützt. In
diesem Fall sind drei Spritzen notwendig.
Hepatitis B – eine der häufigsten Infektionskrankheiten
Hepatitis B ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten weltweit. Die Ansteckung erfolgt vor
allem durch Blut und andere Körperflüssigkeiten wie Sperma oder Vaginalsekret. Meist wird
das Virus beim Sex übertragen. In Deutschland kommt die Erkrankung selten vor: Weniger
als einer von 100 Menschen leidet hierzulande an einer Hepatitis-B-Infektion. Meist heilt eine
akute Infektion ohne Behandlung nach spätestens sechs Monaten von selbst aus.
Wer einmal eine akute Hepatitis-B-Infektion überstanden hat, ist lebenslang dagegen immun.
Allerdings gibt es auch Fälle, in denen die Infektion dauerhaft bestehen bleibt und sich eine
chronische Hepatitis entwickelt. Wird sie nicht behandelt, können Leberschäden und
Leberkrebs die Folgen sein. Mit modernen Medikamenten können heute fast alle Patienten
erfolgreich behandelt werden. Gegen Hepatitis B gibt es eine Impfung (Einzel-Impfstoff oder
Kombi-Impfstoff Hepatitis A und B), die der Erkrankung vorbeugen kann. Die Ständige
Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Hepatitis-B-Impfung bei Säuglingen und Kleinkindern
sowie bei Erwachsenen aus gefährdeten Personengruppen wie HIV-Positive,
Dialysepatienten, Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern, Personal in
medizinischen Einrichtungen.
Hepatitis C – große Fortschritte bei der Therapie
Wie bei Hepatitis B erfolgt die Ansteckung über Blut oder andere Körperflüssigkeiten wie
Speichel, Tränen oder Sperma. Es gibt sechs verschiedene Formen von Hepatitis-C-Viren
(Genotypen 1 bis 6 genannt), die selbst noch unterschiedliche Subgruppen bilden. Deshalb
ist eine effektive Immunabwehr schwierig. Bei bis zu 80 von 100 betroffenen Patienten nimmt
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die Krankheit einen chronischen Verlauf: Es entwickelt sich eine dauerhafte Entzündung der
Leber, die zu einer Schrumpfleber, einer sogenannten Zirrhose, führen kann. Auch das
Risiko für Leberkrebs steigt.
Bislang gibt es zwar keinen Impfstoff gegen das Hepatitis-C-Virus, doch Dank einer Vielzahl
von neuen Medikamenten ist es heute möglich, über 90 von Hundert Patienten mit
chronischer Hepatitis C zu heilen.
Diesen großen medizinischen Fortschritt verdanken wir einer neuen Therapieform mit
verschiedenen Substanz-Kombinationen. Die neuen Medikamente haben den Vorteil, dass
deutlich weniger Nebenwirkungen auftreten als bei den bisherigen Therapien, die zum Teil
sehr ausgeprägte Nebenwirkungen hatten. Ziel der etwa zwei bis drei Monate dauernden
Behandlung ist es, die Vermehrung des Virus zu stoppen und Folgeerkrankungen zu
vermeiden.
Hepatitis D – das gefährlichste Hepatitis-Virus
Eine Hepatitis-D-Infektion tritt immer zusammen mit einer Hepatitis-B-Infektion auf und wird
über Blut, Blutprodukte und nur selten beim Sex übertragen. Die chronische Hepatitis D
kommt hierzulande selten vor. Es handelt sich um die schwerste Form aller virusbedingten
Hepatitis-Erkrankungen. Die Entwicklung zur Leberzirrhose verläuft schnell. Nur etwa 25
Prozent der Patienten können erfolgreich behandelt werden. An neuen Medikamenten wird
intensiv geforscht. Einen aktiven Schutz gegen Hepatitis D bietet die Impfung gegen
Hepatitis B.
Hepatitis E – keine Exotenkrankheit!
In Deutschland galt Hepatitis E lange Zeit als Exotenkrankheit. Nach neuen Schätzungen ist
sie jedoch hierzulande weitverbreitet. Jeder sechste Bundesbürger hat Untersuchungen
zufolge bereits eine Infektion durchgemacht. Das Virus wird, wie auch die Hepatitis A, durch
verunreinigte Lebensmittel – zum Beispiel durch den Verzehr von rohem Fleisch wie
Schweinemett – und verseuchtes Wasser übertragen. Bei vielen Menschen verläuft eine
Infektion unbemerkt, und es treten keinerlei Krankheitsanzeichen auf. In 99 Prozent der Fälle
heilt sie folgenlos aus. Eine Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus (HEV) und die daraus
folgende Lebererkrankung ist vor allem für Schwangere, Personen mit Vorschädigungen der
Leber, Krebspatienten, Transplantierte sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem
gefährlich. Wer das Risiko einer HEV-Infektion minimieren möchte, sollte auf den Verzehr
roher Fleischprodukte wie Mett und kurzgereifter Rohwürste (zum Beispiel frische Mettwurst)
verzichten und die Lebensmittel durch Kochen oder Braten ausreichend erhitzen. Dadurch
wird das Virus zerstört und eine Infektion unwahrscheinlich.
Was Sie für Ihre Leber tun können
Mit ihren bis zu 1,5 Kilogramm ist die Leber das schwerste innere Organ und die größte
Drüse unseres Körpers. Das Multitalent erfüllt zahlreiche lebenswichtige Aufgaben – vom
Entgiften des Körpers über die Regulierung des Fett- und Zuckerstoffwechsels bis hin zur
Produktion von täglich fast einem Liter Gallensaft. Auch das Immunsystem und die
Blutgerinnung werden von der Leber mitkontrolliert. Das Problem: Ist die Leber krank,
merken wir das lange Zeit nicht. Denn sie hat keine Schmerz-Rezeptoren.
Wer seiner Leber etwas Gutes tun möchte, sollte folgende Tipps beherzigen:

Alkohol nur in Maßen: Die Leber trägt die Hauptlast beim Abbau von Alkohol. Daher
sollte er nur in Maßen konsumiert werden. Empfehlung von Experten: Gesunde
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Männer dürfen täglich maximal 30 Gramm reinen Alkohol (entspricht zwei kleineren
Gläsern Bier) konsumieren, Frauen maximal 20 Gramm. Wichtig ist auch, immer mal
wieder Alkoholpausen einzulegen, damit sich die Leberzellen regenerieren können.
Versuchen Sie, an zwei bis drei Tagen pro Woche auf Alkohol zu verzichten.
Vorsicht mit Medikamenten: Jedes Medikament, das wir einnehmen, wandert auch
durch die Leber. Ist sie bereits vorgeschädigt, kann das eine zusätzliche Belastung
sein. Befolgen Sie deshalb die vom Arzt verordnete Medikamenten-Einnahme und
lesen Sie den Beipackzettel genau durch.
Regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung: Bewegen Sie sich
regelmäßig und achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit täglich frischem
Obst und Gemüse. Durch Bewegung wird die Leber besser durchblutet und die
Entgiftung gefördert. Sport und gesunde Ernährung helfen auch dabei, Übergewicht
zu vermeiden und beugen somit einer Fettleber vor.
Impfen lassen: Gegen Hepatitis A und B gibt es eine Impfung. Erkundigen Sie sich
bei Ihrem Hausarzt, ob diese für Sie sinnvoll ist.
Regelmäßiger Arztbesuch: Gehen Sie einmal im Jahr zum Arzt und lassen Sie
dabei auch die Leberwerte, Blutfette und den Blutzuckerwert bestimmen. Lassen Sie
allgemeine Beschwerden wie andauernde Müdigkeit, Konzentrationsstörungen sowie
Druckgefühl im rechten Oberbauch ärztlich abklären.
Welt-Hepatitis-Tag: 28. Juli
„NoHep − für eine Welt ohne Hepatitis“ lautet das Motto des diesjährigen Welt-HepatitisTages. „NoHep“ bezeichnet eine weltweite Kampagne der World Hepatitis Alliance, die von
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt wird. Nach dem Willen der WHO sollen
Hepatitis B und C bis zum Jahre 2030 weltweit eliminiert sein. Dazu wurde am 28. Mai in
London eine globale Strategie verabschiedet, die eine Vielzahl von Vorsorge- und
Behandlungszielen umfasst. Ziel ist es, die Todesfälle pro Jahr um 65 Prozent zu reduzieren
und die Behandlungen um 80 Prozent zu erhöhen. Dies würde bis zum Jahr 2030 weltweit
7,1 Millionen Leben retten. Weltweit sind derzeit 400 Millionen Menschen von viraler
Hepatitis betroffen.
Pressekontakt:
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Telefon: 0049-(0)30-2025-3177
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