Präsentation PDF - Graz in Space - Österreichische Akademie der

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Evolution von Planetenatmosphären
Helmut Lammer
[[email protected]]
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für
Weltraumforschung, Graz
Graz in Space 2016
Viele offene Fragen
•
Entstehung von Protoatmosphären
•
Effekte und Stabilität der frühen Atmosphären gegen hoch-energetische Strahlung
(X-ray, SXR, EUV, UV) sowie dichten- und energiereichen Teilchenflüssen
–
–
–
zeitliche Variationen der stellaren Aktivität
stellare Aktivität ist unterschiedlich je nach Spektraltyp des Sterns
stellare Aktivität kann sich über Milliarden Jahre bis auf 3 Größenordnungen ändern
•
Wie konnte sich die Erdatmosphäre durch diese aktive Phase der frühen Sonne
entwickeln?
•
Welche Rolle spielen planetare Magnetfelder und Magnetosphären?
•
Wie wichtig ist die Zusammensetzung von frühen Planetenatmosphären?
- Waren die frühen Atmosphären reich an Wasserstoff?
- Wie wichtig ist CO2?
- Prozesse welche die hohe Atmosphäre kühlen
- Wie stabil sind Stickstoffatmosphären gegen extreme UV Strahlung
IWF/ÖAW GRAZ
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Protoatmosphären I: Nebel-basierend
•
Planeten entstehen durch
Kollisionen von
Planetesimalen und planetaren
Embryos
•
Planetare Nebel verschwinden
nach ca. 3 bis 10 Millionen
Jahren
[Raymond et al., Icarus 2005]
[Stökel et al., ApJ 2015]
Protoatmosphären II: katastrophische
Entgasung von Wasserdampf und CO2
H2O, CO2, CH4, NH3
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IWF/ÖAW GRAZ
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Strahlung trifft Atmosphäre
Reaktion der Atmosphäre auf hohe
EUV-Einstrahlung
adiabatische Abkühlung
[Krauss et al., Ann. Geophys. 2012 ]
IWF/ÖAW GRAZ
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Verlust von eingefangenem Nebelgas ?
[Johnstone et al., A&A 815, L12, 2016]
IWF/ÖAW GRAZ
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Aktivitätsentwicklung Sonnen-ähnlicher
Sterne
IWF/ÖAW GRAZ
[Tu et al., A&A 2015]
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Die Flucht von Wasserdampfatmosphären
am Beispiel der frühen Venus & Erde
frühe Erde
frühe Venus
15 %
[Lammer,
40 % Springer Briefs,
2012]
[e.g., Rubey, Bull. Geo. Soc. Am. 1952;
Elkins-Tanton, Planet. Sci. Lett. 2008]
[Lammer, Springer Briefs in Astronomy 2012]
IWF/ÖAW GRAZ
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Die Evolution der Venus Atmosphäre
[Lammer, Springer Briefs in Astronomy 2012]
IWF/ÖAW GRAZ
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CO2 vs. erdähnliche N2-Atmosphären
[Lichtenegger et al., Icarus 2010; Lammer et al., OLEB 2012]
Magnetopause der Erde
Venus-Atmosphäre
CO2
Erd-Atmosphäre
N2
[Tian et al., JGR 2008; Lammer et al., SSR 2008]
Die Evolution der frühen Erdatmosphäre
IWF/ÖAW GRAZ
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Die Evolution der Erdatmosphäre
IWF/ÖAW GRAZ
[Lammer, Springer Briefs in Astronomy 2012]
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Der frühe Mars
IWF/ÖAW GRAZ
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Die Evolution der Marsatmosphäre
[Lammer et al., Space Sci. Rev., accepted 2012]
IWF/ÖAW GRAZ
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Implikationen für „super-Erden“
„super-Erden“ haben
Probleme ihre Protoatmosphären
zu verlieren
wasserreiche Planeten
können abiotischen
Sauerstoff anreichern
H2O + hν → OH + H
[Lammer, Springer Briefs in Astronomy 2012]
„super-Erden“ mit bekannten Radien und Massen
Potentielle Habitate
weniger häufig
häufiger ?
sehr häufig
sehr häufig
IWF/ÖAW GRAZ
[Lammer, Springer Briefs in Astronomy 2012]
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Zusammenfassung
• Die habitable Zone ist ein wichtiger Bestandteil für die Evolution von erdähnlichen
Planeten – gibt aber keine Garantie dafür ab, dass sich ein Planet sich zu einer
zweiten Erde entwickeln muss
• Wann und von wo bekam die Erde ihren Stickstoff?
- Vulkane?
- Asteroiden (spätes schweres Bombardement)?
- Problem bezüglich der Stabilität von Stickstoffatmosphären
• Viele erdähnliche Planeten und „super-Erden“ können sehr wahrscheinlich ihre
wasserstoffreichen Protoatmosphären nicht verlieren → ineffiziente Atmosphärenflucht
• „Erd-analoge Planeten“ scheinen weniger häufig zu entstehen als „exotische Habitate“
• Diese Hypothesen können durch Beobachtungen und Modellrechnungen in der nahen
Zukunft verifiziert werden
IWF/ÖAW GRAZ
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