Pro - Universität Passau

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Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff
Universität Passau
WS 2007/08
Mankiw, N. G. (2003), Macroeconomics. 5. Aufl. S. 522525.
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s .y
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Pflichtlektüre:
f(k)
XI. Offene makroökonomische
(n+δ)k
Fragestellungen
c*
Taylor, J.B. (2007), Economics, 5. Aufl. S. 683-695.
s.f(k)
s.y*
k*
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1. Sollte die Wirtschaft mit Hilfe eines
situationsbedingten Einsatzes der Geld- und
Fiskalpolitik stabilisiert werden?
• Pro (Keynesianische Sichtweise):
- Kurzfristige Schwankungen können lange
anhalten. Dies ist z.B. darauf zurückzuführen,
dass selbstverstärkende Mechanismen
existieren. Eine Rezession verstärkt sich selbst
durch Multiplikatoreffekte, bei denen ein
Produktionseinbruch z.B. durch eine Reduktion
des Konsums noch verstärkt wird.
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• Pro:
- Das wirtschaftliche Gleichgewicht ist damit
instabil; Die Wirtschaft wird unerwünschten
Schwankungen ausgesetzt sein, wenn sie sich
selbst überlassen ist.
- die langfristige Anpassung kommt zu spät
(Keynes: „in the long-run we are all dead“);
- Mit Hilfe politischer Instrumente kann die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage gesteuert
werden. Hierdurch wird die Instabilität
neutralisiert und Schwankungen abgemildert.
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• Contra:
- Änderungen der Fiskalpolitik benötigen einen
langen politischen Prozess für ihre Durchsetzung
aufgrund der notwendigen Gesetzesänderungen.
- Es kann Jahre dauern, bis solche Änderungen
vorgeschlagen, beschlossen und implementiert
werden.
- Aufgrund der Verzögerungen und der
Schwierigkeit der Prognose zukünftiger
Entwicklungen wird evtl. nicht eine
gegenwärtige Rezession abgeschwächt, sondern
ein zukünftiger Boom verstärkt.
• Contra:
- Geldpolitik beeinflusst die Wirtschaft mit
langen und unvorhersehbaren Verzögerungen
zwischen dem Zeitpunkt der Notwendigkeit
einer Maßnahme und ihrer Auswirkung.
- Studien belegen, dass Änderungen der
Geldpolitik die gesamtwirtschaftliche
Nachfrage frühestens nach sechs Monaten
spürbar beeinflussen. Hier existiert eine starke
Wirkungsverzögerung.
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2. Sollte die Geldpolitik, anstatt unstetig auf aktuelle
Anforderungen zu reagieren, an strenge Regeln
gebunden sein?
• Pro:
- Eine situationsbedingte Politik kann unter
Inkompetenz und Machtmissbrauch leiden.
- Zentralbanker könnten gemäß ihrer politischen
Präferenz Einfluss auf den Wahlausgang
nehmen und damit einen political business
cycle auslösen.
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• Pro:
- Zentralbanker sind der Versuchung ausgesetzt, zur
Reduzierung der Inflation mit bloßen Ankündigungen
die Wirtschaft zu beeinflussen, die angekündigten
Maßnahmen dann aber zu unterlassen. Dies wird das
Problem der „Zeitinkonsistenz“ genannt.
- Aufgrund von Erfahrungen mit falschen
Ankündigungen sind Menschen skeptisch gegenüber
der Zentralbank und rechnen mit hohen
Inflationsraten.
- Dies wird vermieden, wenn der Zentralbank verboten
wird, überraschend niedrige Realzinsen zu setzen.
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• Contra:
- Unflexible Regeln erlauben es einer Zentralbank nicht,
auf sich verändernde ökonomische Bedingungen
angemessen zu reagieren.
- Probleme der Inkompetenz und des Machtmissbrauchs
sind rein hypothetisch.
- Die Bedeutung von political business cycles ist unklar.
- Probleme der Zeitinkonsistenz werden abgemildert,
wenn sich Zentralbanken um die Reputation bemühen,
dass ihre Ankündigungen glaubwürdig sind.
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• Contra:
- Das Erreichen der Nullinflation geht mit einer
hohen Unterbeschäftigung und Rezession einher.
- Gemäß Schätzungen ist zur Reduzierung der
Inflation um einen Prozentpunkt ein temporärer
Produktionseinbruch zu erwarten. Aggregiert über
den Anpassungszeitraum beläuft sich der Einbruch
auf 5 Prozent des Inlandsprodukts.
- Diese Kosten können als zu hoch empfunden
werden.
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3. Sollte die Zentralbank eine Inflation von Null
anstreben?
• Pro:
- Inflation bringt einer Gesellschaft keinen
Nutzen.
- Es entstehen Inflationskosten in Form von
Schuhlederkosten, Menukosten, fehlender
Konstanz der relativen Preise,
Steuerverzerrungen, Konfusion und
willkürlicher Umverteilung von Vermögen und
Einkommen.
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• Contra:
- Ein temporärer Produktionseinbruch kann auch
länger anhaltende nachteilige Folgen haben. Eine
Rezession kann auch Investoren abschrecken.
Damit sinkt der Kapitalstock und temporär die
Produktivität.
- Temporäre Arbeitslosigkeit kann Humankapital
vernichten.
- Um dies zu vermeiden sollte die Zentralbank auch
höhere Inflationsraten hinnehmen.
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• Contra:
- Nominale Löhne sind teilweise nach unten starr.
- Eine moderate und konstante Inflation kann in
diesem Fall die notwendige Anpassung der realen
Löhne in Krisenbranchen ermöglichen.
- Dies kann auch langfristig die Produktion eines
Landes erhöhen, da die Anpassungsfähigkeit der
relativen Löhne sich verbessert.
- Höhere Inflation verringert auch das Risiko der
Deflation (Sicherheitsabstand).
4. Sollte die Staatsverschuldung reduziert werden?
• Pro:
- Die Staatsverschuldung muss von der
zukünftigen Generation zurückgezahlt
werden, welche deshalb unberechtigt unter
hohen Steuern und geringem Einkommen
leidet.
- Ein Staatsdefizit verringert die
gesamtwirtschaftliche Ersparnis. Hierdurch
verringert sich der Kapitalstock und das
Wachstum.
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• Contra:
- Staatsausgaben werden teilweise auch für
Investitionen in physisches Kapital und
Humankapital getätigt, wovon auch zukünftige
Generationen profitieren.
- Produktivitätsfortschritte (und in manchen
Ländern auch ein Anstieg der Bevölkerung)
steigern die Fähigkeit der zukünftigen Generation,
den Schuldendienst zu leisten.
- Ein Anstieg der Verschuldung im Ausmaß des
Wachstums des nominalen Inlandsprodukts ist
unproblematisch.
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CHILD'S PAY by Charlie Fisher of Denver, CO
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