fachinformation

Werbung
Version: D_01012014
FACHINFORMATION
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
4.
KLINISCHE ANGABEN
BioSeed®-C Autologes 3D-Chondrozytentransplantat,
28,8 Mio. Zellen pro Einheit.
4.1
Anwendungsgebiete
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
Indikationen für eine Behandlung mit BioSeed®-C
sind traumatische und fokale chondrale Defekte
(Grad III bis IV nach Outerbridge; < 10cm²) im Knie
bei Erwachsenen. Der Nachweis der Wirksamkeit
basiert auf klinischen Anwendungsbeobachtungen.
2.1
Allgemeine Beschreibung
4.2
Autologes intraartikuläres Knorpeltransplantat
2.2
BioSeed®-C ist von einem einschlägig qualifizierten
Chirurgen anzuwenden und seine Anwendung ist auf
Krankenhäuser
beschränkt.
BioSeed®-C
ist
ausschließlich für die autologe Anwendung
bestimmt. Seine Anwendung sollte in Verbindung
mit einem vorbereitenden Debridement (Entfernen
des gesamten defekten Knorpelgewebes ohne
Verletzung der Knochenlamelle) und eine
Vermessung der Defektzone erfolgen. Tiefgreifende
knöcherne Läsionen benötigen ggf. vor einer
Transplantation eine Spongiosaplastik. Anschließend
wird BioSeed®-C auf die bestimmte Defektgröße
zugeschnitten und mit einer entsprechenden
Fixationsmethode
(Knorpelnaht,
transossäre
Fixierung, resorbierbare Nägel oder Fibrinkleber)
befestigt. Die Anwendung von BioSeed®-C erfordert
die
Einhaltung
eines
post-operativen
Rehabilitationsprogrammes.
Qualitative und quantitative
Zusammensetzung
Eine Einheit BioSeed®-C besteht aus einer
rechteckigen
Trägermatrix,
basierend
auf
resorbierbarem
Polyglykolsäure-Polymermaterial.
BioSeed®-C enthält interkonnektierende Hohlräume,
in welche 28,8 Millionen autologe (körpereigene), in
vitro expandierte Knorpelzellen gleichmäßig mittels
einer gelartigen Matrix (Fibrin) eingebettet werden.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile,
siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Es stehen folgende Darreichungsformen
BioSeed®-C zur Verfügung:
Dosierung und Art der Anwendung
von
 1 BioSeed®-C der Größe 30 x 20 x 2 mm (L x B x H)
mit 28,8 Mio. autologen Chondrozyten fixiert mit
Fibrinkleber
 1 BioSeed®-C der Größe 30 x 30 x 1,1 mm (L x B x
H) mit 28,8 Mio. autologen Chondrozyten fixiert
mit Fibrinkleber
 1 BioSeed®-C der Größe 30 x 20 x 1,1 mm (L x B x
H) mit 28,8 Mio. autologen Chondrozyten fixiert
mit Fibrinkleber
 1 BioSeed®-C der Größe 50 x 20 x 1,1 mm (L x B x
H) mit 28,8 Mio. autologen Chondrozyten fixiert
mit Fibrinkleber
Dosierung
Die zu verabreichende Menge an BioSeed®-C richtet
sich nach der Größe des Knorpeldefekts (Fläche in
cm²). Jedes BioSeed®-C enthält eine einzelne
Behandlungsdosis mit einer ausreichenden Zellzahl
zur Behandlung der Läsion mit definierter Größe. Die
eingesetzte Wirkstoffmenge beträgt 28,8 Millionen
Zellen pro Transplantat, woraus Dosierungen von
2,9-4,8 Mio. Zellen pro cm² je nach verwendeter
Transplantatgröße resultieren.
1 / 14
Version: D_01012014
 metabolischen,
inflammatorischen,
neoplastischen oder immunologischen Erkrankungen
 Patienten mit komplexer Knieinstabilität. Diese
sind im Vorfeld abzuklären bzw. einzustellen.
 Patienten, die kein autologes Gewebe und Blut
bereitstellen
 Patienten, die nicht mit der Untersuchung ihres
Blutserums einverstanden sind
 Patienten, die nicht mit der Speicherung
personenbezogener
Daten
während
der
Herstellung
der/des
Transplantate/s
einverstanden sind
 bei denen derzeit eine virale Infektion bekannt ist
 bei denen derzeit eine Syphiliserkrankung
(Treponema pal.) bekannt ist
 bei denen eine akute oder chronisch
persistierende
bakterielle
Infektion,
wie
Brucellose, Fleckfieber und andere Rickettsiosen,
Lepra, Rückfallfieber, Melioidose oder Tularämie,
besteht oder derzeit bekannt ist
Ältere Patienten
Die vorliegenden Daten über erwachsene Patienten
über 60 Jahre sind begrenzt.
Kinder und Jugendliche
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit bei Kindern
und Jugendlichen (unter 18 Jahren) ist nicht
nachgewiesen. BioSeed®-C darf daher bei Kindern
und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet
werden.
Art der Anwendung
Voraussetzung für den Erfolg der Methode ist eine
eindeutige Indikationsstellung. Diese ist nur durch
eine Arthroskopie möglich.
BioSeed®-C ist ausschließlich für die Anwendung bei
der autologen Knorpelrevision bestimmt und wird
bei Patienten im Rahmen einer autologen Matrixgestützten Chondrozytenimplantation angewendet.
Die Implantation von BioSeed®-C ist unter sterilen
Bedingungen im Rahmen einer Arthrotomie oder
Arthroskopie vorzunehmen und erfordert die
Vorbereitung der Defektzone, das Zuschneiden von
BioSeed®-C auf die Defektgröße und die Fixierung
von BioSeed®-C.
Der Transplantation sollte entsprechend ärztlicher
Empfehlungen (siehe
Abschnitt
4.4) eine
angemessene Rehabilitation von einer etwa
einjährigen Dauer folgen.
Anweisungen zur Vorbereitung und Handhabung von
BioSeed®-C sowie technische Einzelheiten zu den
Verfahren
in
Zusammenhang
mit
dieser
Transplantationstechnik sind in Abschnitt 6.6
beschrieben.
4.3
4.4
Besondere Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allgemein
BioSeed®-C ist ein autologes Produkt und darf unter
keinen Umständen bei anderen Patienten
angewendet werden.
Warnhinweise
BioSeed®-C wird unter der Verwendung des
Fibrinklebers Tissucol Duo hergestellt. Bei der
Anwendung
von
Arzneimitteln,
die
aus
menschlichem Blut oder Plasma hergestellt werden,
ist die Übertragung von Infektionserkrankungen
durch Übertragung von Erregern - auch bislang
unbekannter Natur - nicht völlig auszuschließen.
Deshalb werden die Spender nach strengen Kriterien
ausgewählt, die Plasmaspenden getestet und
selektiert sowie die Plasmapools kontrolliert. Im
Herstellungsprozess
sind
Maßnahmen
zur
Abtrennung und Inaktivierung von Viren enthalten.
Diese Maßnahmen werden für umhüllte Viren wie
z.B. HIV, HBV und HCV für wirksam erachtet. Diese
Maßnahmen können bei nicht-umhüllten Viren, wie
z.B. HAV und Parvovirus B19, eingeschränkt wirksam
sein. Parvovirus B19-Infektionen können bei
Schwangeren (fötale Infektion) und Personen mit
Immundefekten oder gesteigerter Erythropoese (z.B.
haemolytische Anämie) zu schweren Erkrankungen
führen.
Gegenanzeigen
BioSeed®-C ist kontraindiziert bei:
 aktueller oder aus der Anamnese bekannter
allergisch bedingter Thrombozytopenie (Typ II)
auf Heparin.
 bekannter Überempfindlichkeit gegen Rindereiweiß, Penicillin, Gentamycin, Amphotericin B
oder einen Bestandteil der Präparate: Dem
Endprodukt werden keine Antibiotika zugesetzt.
Die verwendeten Kulturmedien enthalten jedoch
zu Beginn Penicillin, Amphotericin B und
Gentamycin. Der Gehalt geringer Spuren von
Penicillin und Amphotericin B sowie sehr geringer
Spuren von Gentamycin im Produkt ist daher
möglich.
2 / 14
Version: D_01012014
BioSeed®-C enthält Fibrinkleber. Bei wiederholter
Anwendung von Fibrinkleber oder/und der Fixierung
von BioSeed®-C mit Fibrinkleber sowie zusätzlicher
systemischer Verabreichung von Aprotinin oder
einem
anderen,
möglicherweise
Aprotonin
enthaltenen Bestandteil, kann es zum Auftreten
anaphylaktischer oder anaphylaktoider Reaktionen
kommen, falls keine prophylaktische Prämedikation
gegeben wird. Es kann nicht ausgeschlossen werden,
dass diese Reaktionen auch bei Patienten auftreten,
die erstmals BioSeed®-C verabreicht bekommen.
Aufgrund des möglichen Heparingehaltes von
BioSeed®-C können - bedingt durch den Fibrinkleber
seltene,
antikörpervermittelte
schwere
Thrombozytopenien (Typ II) mit Thrombozytenwerten unter 100.000 Thrombozyten/µl oder einem
schnellen Abfall auf weniger als 50% des
Ausgangswertes nicht ausgeschlossen werden. Bei
nicht sensibilisierten Patienten beginnt der
Thrombozytenabfall in der Regel 6-14 Tage nach
Behandlungsbeginn, bei sensibilisierten Patienten
unter Umständen innerhalb von Stunden.
Bei bestehender Überempfindlichkeit gegen
Amphotericin B, Penicillin, Gentamycin, Rindereiweiß (Aprotinin) und/oder andere Bestandteile
von BioSeed®-C bzw. Tissucol Duo kann es zu
allergischen bzw. anaphylaktischen Reaktionen
kommen.
kriterium darstellen (z.B. Störungen der Blutbildung,
schwere
Herzleistungsschwäche,
ausgeprägte
Hypertonie).
Bei der Biopsatentnahme bzw. bei dem Einsatz von
BioSeed®-C müssen die notwendigen klinischen und
hygienischen Anforderungen eingehalten werden.
Dazu gehört z.B. die antibiotische Abschirmung von
Patienten mit Herzklappenersatz. Der Einsatz von
BioSeed®-C per se erfordert keine antibiotische
Abschirmung.
Nach der Transplantation sollte der Patient sich
einer geeigneten Rehabilitation unterziehen. Die
Wiederaufnahme körperlicher Aktivität sollte nach
ärztlicher Empfehlung erfolgen. Je nach Position und
Größe der Läsion und dem Profil des Patienten
werden geeignete Rehabilitationsanweisungen
empfohlen. Zu frühe und intensive Aktivität kann das
Einheilen von BioSeed®-C und die Nachhaltigkeit des
klinischen Nutzens von BioSeed®-C beeinträchtigen.
Das behandelte Knie muss daher entsprechend den
Empfehlungen des angemessenen Rehabilitationsplans geschützt werden, um eine frühzeitige
Schädigung zu vermeiden, die zu Transplantatversagen führen könnte. Anbei erhalten Sie eine
Empfehlung für einen Rehabilitationsplan. Dieser
Nachbehandlungsplan ist keinesfalls bindend. Ein
detaillierter
Behandlungsplan
sollte
vom
behandelnden Arzt speziell für jeden Patienten
erstellt werden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Patienten über 60 Jahren, Patienten mit
Knorpeldefekten des Tibiakopfes, fortgeschrittenen
arthrotischen
Veränderungen,
flächenhaftem
Knorpelabrieb im medialen bzw. lateralen
Kompartiment oder im Femoropatellargelenk,
inkorrekten Beinachsen, z.B. Varus- oder
Valgusanomalie und Zustand nach Menisektomie
sowie Patienten mit allergischer Diathese,
insbesondere gegen Aprotinin, sowie bei Patienten,
die Aprotinin bereits in der Vergangenheit erhalten
haben, ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung
notwendig.
Im Vorfeld der Behandlung ist die optimale
Einstellung eventuell vorhandener Stoffwechseloder Grunderkrankungen wie z.B. eines Diabetes
mellitus oder einer koronaren Herzkrankheit
notwendig.
Für die Zellzüchtung ist autologes Serum notwendig,
das durch Eigenblutspende gewonnen wird. Bei der
Eigenblutspende ist darauf zu achten, dass eventuell
bestehende Grunderkrankungen kein Ausschluss-
Rehabilitationsempfehlung
1. - 6. Woche
(Therapie mit einer Motorschiene und
Teilbelastung)
Postoperativer Tag:
Beginn mit passiven Bewegungsübungen durch die
Motorschiene, um die transplantierten
Chondrozyten zur Übernahme ihrer natürlichen
Funktion zu stimulieren. Die Knorpelzellen werden
hierbei zur Bildung der Knorpelmatrix angeregt.
Mobilisierung und Teilbelastung mit 15% des
Körpergewichtes (d.h. Fußsohlenkontakt)
Isometrische Spannungsübungen
3 / 14
Version: D_01012014
4.5
7. - 12. Woche
(Bewegungstraining)
Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Substanzen, die oxidierend wirken (z.B. Iod, H2O2),
Proteine denaturieren (z.B. Alkohol) oder
Schwermetalle enthalten (z.B. Thiomersal) können
die Vitalität der Zellen und damit die Wirksamkeit
von BioSeed®-C beeinträchtigen und sollten deshalb
nicht mit BioSeed®-C in Berührung kommen.
Arzneimittel zur Schmerzbehandlung sind nach den
Empfehlungen des verantwortlichen Chirurgen
anzuwenden.
Schrittweise Steigerung der Belastung,
spezielles Aufbautraining,
Entlastung des operierten Knies durch Gehstützen
evtl. Ergometer-Training auf einer leichten Stufe
Aktive Physiotherapie
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Ab 13. Woche
(erste schonende sportliche Aktivitäten)
Erfahrungen zur Anwendung in der Schwangerschaft
und Stillzeit liegen nicht vor. Eine Anwendung
während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollte
daher nur nach einer sehr sorgfältigen Nutzen/
Risikoabwägung erfolgen.
Schrittweise Steigerung der Gewichtsbelastung
und des Muskel- und Koordinationstrainings bis
zur Vollbelastung
4.7
Da es sich bei der Behandlung mit BioSeed®-C um
einen chirurgischen Eingriff handelt, hat die
Implantation von BioSeed®-C maßgeblichen Einfluss
auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen
von
Maschinen.
Während
der
Rehabilitation im Anschluss an die Behandlung mit
BioSeed®-C
sollten
die
Patienten
ihren
behandelnden Arzt befragen und dessen Ratschläge
strikt einhalten. Die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen können
während des Rehabilitationszeitraums eingeschränkt
sein.
Wenig belastende Aktivitäten (z.B. Radfahren,
Joggen) ab dem 6. Monat
Stark belastende Aktivitäten (z.B. Tennis, Fußball)
ab dem 12. Monat, da die endgültige Reifung und
Aushärtung des neu gebildeten Knorpels erst nach
11 bis 24 Monaten abgeschlossen ist.
Fälle, in denen BioSeed®-C
werden kann
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit
und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
nicht angewendet
4.8
Nebenwirkungen
Das Einbringen der Trägerstruktur kann, wie jeder
Fremdkörper, eine vorübergehende Gewebereaktion
verursachen. Wie bei jeder Transplantation kann
eine präexistierende Infektion negativ beeinflusst
werden.
Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurde die
klinische Sicherheit von BioSeed®-C für die
Behandlung
von
post-traumatischen
und
degenerativen Kniegelenkdefekten in 79 Patienten
und einer Folgebetrachtung von 4 Jahren bewertet.
Ziel der Studie war die Erfassung von Neben-
Bisweilen kommt es vor, dass die Spenderchondrozyten des Patienten nicht expandiert
werden können oder dass aufgrund minderer
Biopsatqualität, bestimmten Patientenmerkmalen
oder Herstellungsausfällen die Freigabekriterien
nicht erfüllt sind. Es kann daher vorkommen, dass
BioSeed®-C nicht ausgeliefert werden kann. Der
Chirurg wird so frühzeitig wie möglich während des
Prozesses informiert und sollte dann für den
betroffenen Patienten eine Alternativbehandlung
wählen.
4 / 14
Version: D_01012014
wirkungen und biologischen sowie physikalischen
Veränderungen
am
Patienten
nach
der
Transplantation von BioSeed®-C. In Anbetracht der
Knieoperation handelte es sich bei den meisten der
angegebenen Nebenwirkungen um erwartete
Nebenwirkungen. Als häufigste Nebenwirkungen
wurden Gelenkschwellung/ Gelenkerguss (48,6 %),
eingeschränkte
Gelenkbeweglichkeit/
Gelenkkrepitation (20 %), Knorpelhypertrophie (15,7 %)
und
Arthralgie
(11,4
%)
in
dieser
Anwendungsbeobachtung festgestellt.
Verletzung, Vergiftung
und durch Eingriffe
bedingte
Komplikationen
Erkrankungen des
Immunsystems
In der nachstehenden Tabelle sind identifizierte
Nebenwirkungen
aufgeführt,
die
nach
Transplantation von BioSeed®-C auftreten können.
Die Nebenwirkungen wurden nach der Häufigkeit
ihres Auftretens in folgende Kategorien klassifiziert:
Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10),
gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100), selten
(≥1/10.000 bis <1/1.000), sehr selten (<1/10.000)
und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Die
Nebenwirkungen
sind
innerhalb
jeder
Häufigkeitsgruppe nach abnehmendem Schweregrad
angegeben.
4.9
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Infektionen und
parasitäre
Erkrankungen
Erkrankungen des
Blutes und des
Lymphsystems
Allgemeine
Erkrankungen und
Beschwerden am
Verabreichungsort
Untersuchungen
bevorzugte
MedDRATerms
Gelenkschwellung,
Gelenkerguss
eingeschränkte
Gelenkbeweglichkeit,
Gelenkkrepitation
Knorpelhypertrophie
Arthralgie
Gelenkinfektion
Empyem
subchondrales
Knochenödem
häufig
häufig
häufig
häufig
Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische
Gruppe:
Andere
Medikamente für Erkrankungen des Stützapparates
ATC-Code: noch nicht zugewiesen
Wirkmechanismus
Häufigkeiten
Die Wirkung von BioSeed®-C ist die Deckung von
Knorpeldefekten
einhergehend
mit
der
Kompensation eines Zellmangels im Defekt.
BioSeed®-C bildet knorpeliges Reparaturgewebe aus.
sehr häufig
Pharmakodynamische Wirkungen
Identifizierte Nebenwirkungen
System-Organ-Klassen
(SOC)
Transplantatversagen
Ablösung eines
Transplantats
Komplikation
beim
Transplantat
Überempfindlichkeit,
allergische
Reaktionen
Bezüglich der pharmakodynamischen Wechselwirkungen mit dem umliegenden Gewebe wurde in
einer Anwendungsbeobachtung von 79 Patienten
festgestellt, dass während der Transplantation von
BioSeed®-C intraoperativ kein Lockern, kein Ablösen
oder ein Verschieben von BioSeed®-C zu beobachten
war1. 14 Patienten wurden einer nach der
Transplantation einer Arthroskopie unterzogen. Die
transplantierten BioSeed®-C Einheiten füllten
vollständig den Defekt und bildeten einen
belastbaren hyalin-artigen Knorpel aus. Auch die
MRT-Beurteilung der Defekte 6 und 12 Monaten
nach der Transplantation zeigte eine gute
Defektfüllung. Die BioSeed®-C waren gut in das
umgebende Gewebe integriert und zeigten eine gute
Verbindung zum Knorpel und zum unterliegenden
Knochen. Auch in der MRT-Untersuchung wurden
keine Anzeichen für ein Ablösen oder Einengung von
BioSeed®-C festgestellt. Histologische Analysen von
sehr häufig
sehr häufig
sehr häufig
häufig
häufig
sehr häufig
therapeutisches häufig
Produkt nicht
wirksam
Pyrexie NNB
häufig
Arthroskopie
sehr häufig
5 / 14
Version: D_01012014
vier Gewebeproben 9 bis 12 Monate nach der
Transplantation von BioSeed®-C zeigten eine gute
Verbindung von BioSeed®-C mit dem unterliegenden
Knochen. Es wurden keine Anzeichen einer
abnormalen Kalzifizierung, von Gewebenekrose oder
Zelltod festgestellt. BioSeed®-C integriert gut in das
umliegende Knorpel- bzw. Knochengewebe.
Bezüglich der pharmakodynamischen Wechselwirkungen von Knorpelzellen als aktive Substanz mit
biologisch aktiven Molekülen und nicht-zellulären
Elementen ist präklinisch beschrieben, dass die
Wirkung von BioSeed®-C auf Knorpelzellen als aktive
Substanz zurückzuführen ist. Diese Wirkung ist nicht
auf umliegendes Gewebe oder biologisch aktive
Moleküle angewiesen. Daher sind pharmakodynamische Wechselwirkungen mit biologisch
aktiven Molekülen nicht gegeben1.
Die Knorpelzellen als aktive Substanz sind in Fibrin
und eine Polyglykolsäure-basierte Matrix als nichtzelluläre Elemente eingebettet. Die im Rahmen der
Studie gewonnenen histologischen Schnittpräparate
zeigen 9 bis 12 Monate nach der Transplantation
keinerlei Hinweise auf die Präsenz von Überresten
der Polyglykolsäure-basierte Matrix oder Fibrin. Die
histologischen Dünnschnitte lassen 9 bis 12 Monate
nach der Transplantation keine Bestandteile der
Polyglykolsäure-basierten Matrix erkennen, während
sich die Knorpelzellen als vital und sich das gebildete
Gewebe frei von abnormaler Kalzifizierung, Zelltod
oder Gewebenekrose darstellt. Eine pharmakodynamische Wechselwirkung zwischen Zellen und
den nicht-zellulären Elementen ist nicht nachweisbar.
Zur pharmakodynamischen Wechselwirkung mit
dem umliegenden Gewebe, sprich der in situIntegration konnte im Rahmen der Studie anhand
von
intra-operativen
Beobachtungen,
MRTAufnahmen und histologischen Schnittpräparaten
festgestellt werden, dass BioSeed®-C gut in das
umliegende Knorpel- und Knochengewebe integriert.
Ein vollständiges Lösen von BioSeed®-C wurde auch
6 bzw. 12 Monate nach der Transplantation nicht
beobachtet.
Für die Sicherheit von BioSeed®-C ist eine sichere
Verankerung im Defekt von essentieller Bedeutung,
um im Defekt eine Füllung und die Ausbildung von
knorpeligem Ersatzgewebe zu bewirken.
Andererseits verhindert eine gute Fixierung von
BioSeed®-C im Defekt ein Wandern von BioSeed®-C
und damit eine potentielle Schädigung umliegender
Gewebe.
Für BioSeed®-C sind verschiedene Techniken
beschrieben, die eine sichere Verankerung des
Produktes im Gelenkdefekt sicherstellen. BioSeed®-C
kann mit Fibrin in den Defekt geklebt, am
umliegenden Knorpel mittels chondraler Naht
befestigt, transossär2,4 am subchondralen Knochen
fixiert und mittels resorbierbarer Nägeln3 auf den
subchondralen Knochen genagelt werden.
In der Studie wurde BioSeed®-C auf die Größe des zu
deckenden Defektes zugeschnitten und mittels
transossärer Fixierungstechnik im Defekt verankert.
Diese Verankerung ermöglicht eine gute Integration
von BioSeed®-C im umliegenden Gewebe und
verhindert ein Wandern von BioSeed®-C 1.
Klinisch wurde kein Lockern oder Ablösen von
BioSeed®-C festgestellt. Es gab keine klinischen
Anzeichen für eine Infektion oder persistierende
allergische Reaktion. Zwei der 79 Patienten zeigten
am 3.-5. Tag post operativ eine klinisch signifikante
Schwellung des behandelten Kniegelenks und
wurden punktiert. Die Punktate waren nicht
pathologisch oder wiesen keine Anzeichen einer
Entzündung auf. 14 der 79 Patienten wurden
aufgrund von Knirschen oder Auffälligkeiten bzw.
Einschränkungen beim Bewegen des Knies
arthroskopiert. Diese Patienten wurden mit
„shaving“ oder Adhesiotomie behandelt. 1 Patient
wies 6 Monate nach der Transplantation
Beschwerden und Schmerzen auf. Dieser Patient
befolgte nicht das nach Knie-Operationen übliche
Rehabilitationsprogramm, eine Arthroskopie war
nicht indiziert1.
12 Monate der Transplantation von BioSeed®-C
wurde bei einem Patienten eine milde Schwellung
des behandelten Kniegelenks festgestellt. Zwei
Patienten wiesen eine deutliche Schwellung auf und
wurden arthroskopiert. Die übrigen Patienten (94%)
zeigten 12 Monate nach der Transplantation keine
Schwellung des behandelten Gelenks1.
In einer Studie mit 40 Patienten und einer
Nachbeobachtungszeit von 2 Jahren nach der
Transplantation von BioSeed®-C ist gezeigt, dass post
operativ
keine
klinischen
Zeichen
einer
Gelenkinfektion oder eine persistierende allergische
Reaktion evident ist. Es trat keine Schwellung des
Knies auf. 5 der 40 Patienten wurden einer
Klinische Sicherheit
Bei BioSeed®-C handelt es sich um autologe,
Patienten-eigene Knorpelzellen, die mit autologem
Serum vermehrt wurden. Die Knorpelzellen als
aktive Substanz werden in erprobte Hilfsstoffe Fibrin
und Polyglykolsäure-basierte Matrix eingebracht.
Fibrin ist ein Arzneimittel und wird zum Verkleben
von Geweben und Wunden eingesetzt.
Polyglykolsäure-basierte Matrices sind bereits seit
Jahren z.B. in Form von Nahtmaterial im klinischen
Einsatz.
6 / 14
Version: D_01012014
Reoperation unterzogen. Dabei wurde ein
künstliches Kniegelenk eingesetzt und 1 BioSeed®-C
wurde entfernt1.
Zusammenfassend wird festgehalten, dass die
Transplantation
von
BioSeed®-C
keinerlei
Infektionen oder allergische Reaktionen hervorrief.
14 der 79 Patienten wurden nach der
Transplantation erneut arthroskopiert. Dieses
Ergebnis ist vergleichbar mit anderen Studien zur
Transplantation
von
Knorpelzellen,
welche
Revisionen von 0-25% beschreiben. 2 der 79
Patienten wiesen ein Versagen von BioSeed®-C auf,
welches zur Entfernung bzw. zum Einsatz eines
künstlichen Kniegelenks führte. Dieses entspricht
einer Reoperationsrate von 2,5% und liegt damit
niedriger als bekannte Reoperationsraten von 5-13%
bei konventioneller ACT.
Demzufolge ist die Transplantation von BioSeed®-C
als sicher zu bezeichnen. Die Transplantation von
BioSeed®-C ist vom Aspekt der Sicherheit her
vergleichbar zu der konventionellen Transplantation
von
Knorpelzellen
(Autologe
Chondrozyten
Transplantation (ACT)).
Ausgehend von der ersten Anwendungsbeobachtung
von BioSeed®-C, in der von Dezember 2001 bis
Oktober 2002 79 Patienten mit BioSeed®-C
behandelt wurden1 nahmen mit Stand März 2008 70
der 79 Patienten mit einer Nachbeobachtungszeit
von 4 Jahren an einer Befragung zur Sicherheit von
BioSeed®-C teil7.
Bei der Evaluierung zur Sicherheit bei der
Anwendung von BioSeed®-C ist zu berücksichtigen,
dass bei den 70 befragten Patienten 36 begleitende
chirurgische Prozeduren, die häufig mit der
Behandlung von traumatischen oder degenerativen
Defekten einhergehen, durchgeführt wurden. Daher
kann nicht ausgeschlossen werden, dass etwaige
Nebenwirkungen oder andere sicherheitsrelevante
Aspekte auf diese zurückzuführen sind.
Nach der Transplantation von BioSeed®-C traten
typische Begleiterscheinungen nach Knieoperation
auf. Schwellungen traten bei 34 Patienten auf und
wurden mittels Punktur behandelt. Zeitlich
begrenztes Blockieren des Gelenks wurde bei 14
Patienten beobachtet.
Allergische Reaktionen wurden nicht beobachtet. Ein
Patient zeigte eine Immunreaktion direkt nach der
Transplantation, welche aber nicht eine Reoperation
nötig machte.
In 4 von 70 Fällen wurde Symptome einer
Knieinfektion festgestellt. Gemäß Test auf Sterilität
nach dem Europäischen Arzneibuch waren die
ausgelieferten BioSeed®-C steril. In 2 der 4
potentiellen Infektionsfälle musste BioSeed®-C
entfernt werden, die beiden anderen Fälle mussten
nicht re-operiert werden.
Keiner der behandelten Patienten zeigte Anzeichen
einer Hypersensivität.
In einem Fall trat ein von BioSeed®-C unabhängiges
intraartikuläres Empyem auf.
Es gab weder Anzeichen für toxische Effekte oder
Vergiftungen noch für maligne Transformationen,
Reproduktionsdefekte und teratogenen Effekte.
Es wurde kein Organversagen, keine Leber- oder
Nierenversagen bzw. -schädigung festgestellt.
Insgesamt wurden bei 8 der 70 Patienten
Reoperationen durchgeführt. Das entspricht einer
Rate von 11,4% und ist im Rahmen der berichteten
Reoperationsraten bei der bekannten autologen
Chondrozyten Transplantation kurz ACT genannt (025%).
Ein Versagen von BioSeed®-C wurde in 5 von 70
Fällen festgestellt. Das entspricht einer Rate von
7,1% und liegt im Rahmen der bekannten
Versagerquote bei der ACT von 5-13%.
Demzufolge ist die Transplantation von BioSeed®-C
als sicher zu bezeichnen. Die Transplantation von
BioSeed®-C ist vom Aspekt der Sicherheit her
vergleichbar zu der konventionellen Transplantation
von Knorpelzellen (ACT).
Klinische Wirksamkeit
Zur Beurteilung der Wirksamkeit von BioSeed®-C
wurde eine prospektive Anwendungsbeobachtung
(observational case report study) zur Transplantation
von BioSeed®-C mit einer Nachbeobachtungszeit von
1 und 2 Jahren initiiert. Ziel dieser Studie war die
Gewinnung von Erkenntnissen zur Effektivität
(Wirksamkeit) und zur Sicherheit über BioSeed®-C
für die Behandlung von traumatischen und
traumatisch-degenerativen Knorpeldefekten des
Knie und des Talus2.
In die Studie wurden männliche und weibliche
Patienten mit traumatischen oder traumatischdegenerativen, klinisch symptomatischen Defekten
des Kniegelenkknorpels eingeschlossen. Patienten
werden eingeschlossen, wenn die Defekte abhängig
oder unabhängig von Verletzungen des Kreuzbandes,
des Meniskus oder anderer muskuloskeletaler
Gewebe sind2.
Die Wirksamkeit wurde anhand von etablierten
klinischen
Bewertungssystemen,
wie
IKDC
(International Knee Documentation Committee)
Examination Form, BioSeed®-C Quality of Life
Documentation Form und KOOS (Knee Osteoarthritis
Outcome Score), 3, 6, 12 und 24 Monate post
7 / 14
Version: D_01012014
operationem im Vergleich zur präoperativen
Situation untersucht. Zusätzlich wurde die
Wirksamkeit anhand von MRT-Untersuchungen zum
Zeitpunkt der Biopsieentnahme, 6 und 12 Monate
nach der Transplantation von BioSeed®-C beurteilt2.
Im Juni 2004 wurden die Ergebnisse aller
Transplantationen
von
BioSeed®-C
einer
Zwischenauswertung
mit
klinischer
Nachbeobachtungszeit von 12 Monaten ausgewertet.
Es wurden insgesamt 79 Patienten im Alter von 17
bis 64 Jahren (30 weiblich, 49 männlich) in die Studie
eingeschlossen.
Sämtliche
Transplantationen
erfolgten am Knie. Insgesamt lag von 58 Patienten
eine vollständige klinische Dokumentation über den
Zeitpunkt der Transplantation sowie 3, 6 und 12
Monate nach der Transplantation vor.
Die Knorpeldefekte (erster Defekt) betrafen in erster
Linie die mediale Femurkondyle (52 von 79) und die
Patella (17 von 79). Weitere Defekte waren auf der
lateralen Femurkondyle (3 von 79), auf der Trochlea
(6 von 79) und auf der Tibia (1 von 79) lokalisiert. 21
der 79 wiesen zwei Knorpeldefekte auf. Diese
Defekte (zweiter Defekt) befanden sich auf der
medialen (5) und lateralen (3) Femurkondyle, auf der
Patella (8) und auf der Trochlea (5).
Die durchschnittliche Defektgröße des ersten
Defektes betrug 4,84 cm2 und des zweiten Defektes
2,60 cm2. Die Knorpeldefekte von 70 der mit
BioSeed®-C behandelten Patienten wurden bereits
zuvor operativ behandelt. 43 Patienten wurden mit
Debridement/Lavage, 9 mit Abrasionsarthroplastie,
15 mit knochenmarkstimulierenden Techniken und 3
mit
ACT
(Zellsuspension
und
Periostlappenabdeckung) behandelt. Begleitend zur
Transplantation wurden bei 34 Patienten weitere
operative Maßnahmen am Kniegelenk erforderlich;
diese
waren
Mikrofrakturierung
(5),
Kreuzbandrekonstruktion (4), Osteotomie (21),
medial capsular shift (2) und lateral release (2).
Gemäß der IKDC Subjective Knee Evaluation Form
verbesserte sich die Situation im Mittel 6 und 12
Monate nach der Transplantation im Vergleich zur
präoperativen Situation und 3 Monate nach der
Transplantation.
12
Monate
nach
der
Transplantation wurde im Mittel eine Erhöhung in
den Untergruppen „physical functioning“, “role play“,
„pain“, „general health problems“ und „change in
health“ des IKDC Curent Health Assessment Form SF36 im Vergleich zu der präoperativen Situation
festgestellt.
Gemäß der BioSeed®-C Quality of Life
Documentation Form wurde 12 Monate nach
Transplantation von BioSeed®-C im Mittel eine
Verbesserung im Vergleich zur präoperativen
Situation festgestellt.
Gemäß dem KOOS wurde im Mittel eine Erhöhung in
den Untergruppe „pain“, „symptoms“, „activities of
daily living“ und „quality of life“ 6 und 12 Monate
nach der Transplantation festgestellt.
MRT-Untersuchungen wurden 6 Monate nach der
Transplantation von BioSeed®-C bei 63 Patienten
durchgeführt. Bei sämtlichen Patienten wurde eine
gute Defektfüllung, sprich Deckung, festgestellt. Bei
einem Patienten wurde eine kleine Lücke zwischen
BioSeed®-C und dem umliegenden Knorpel
festgestellt und mit Mikrofrakturierung behandelt.
BioSeed®-C zeigte eine gute Verbindung zum
umliegenden
Knorpelgewebe
und
zum
unterliegenden Knochengewebe. Es wurden keine
Anzeichen für ein Lockern oder Ablösen von
BioSeed®-C festgestellt.
Im November 2004 lagen für 40 Patienten der 79
behandelten Patienten klinische Daten mit einer
Nachbeobachtungszeit von 2 Jahren vor.
Diese 40 Patienten waren 17 bis 64 Jahre (18
weiblich, 22 männlich). 27 dieser Patienten wurden
nach der Jäger & Wirth Bewertung als Patienten mit
posttraumatischen Defekten (Gruppe 1) und 13 als
Patienten mit osteoarthrotischen Symptomen
(Gruppe 2) eingeteilt.
Die Knorpeldefekte der Gruppe 1 (erster Defekt)
betrafen in erster Linie die mediale Femurkondyle
(19 von 40) und die Patella (4 von 40). Weitere
Defekte waren auf der lateralen Femurkondyle (2
von 40), auf der Trochlea (1 von 40) und auf der
Tibia (1 von 40) lokalisiert. 6 Patienten der Gruppe 1
wiesen zwei Knorpeldefekte auf. Diese Defekte
(zweiter Defekt) befanden sich auf der Patella (4)
und auf der Trochlea (2). Die durchschnittliche
Defektgröße des ersten Defektes betrug 4,2 cm2 und
des zweiten Defektes 2,5 cm2. Vor der
Transplantation von BioSeed®-C wurden die Defekte
bereits zuvor operativ behandelt. Es wurden
Osteotomien (6), shaving (15), abrasion (4),
knochenmarkstimulierende Techniken (8), ACT (1),
Meniskusresektion (10), Kreuzbandplastik (7) und
lateral release (2) durchgeführt1.
Die Knorpeldefekte der Gruppe 2 (erster Defekt)
betrafen in erster Linie die mediale Femurkondyle (8
von 40) und die Patella (2 von 40). Weitere Defekte
waren auf der lateralen Femurkondyle (1 von 40)
und auf der Trochlea (2 von 40) lokalisiert. 6
Patienten der Gruppe 1 wiesen zwei Knorpeldefekte
auf. Diese Defekte (zweiter Defekt) befanden sich
auf der medialen oder lateralen Femurkondyle (3)
und auf der Trochlea (3). Die durchschnittliche
8 / 14
Version: D_01012014
Defektgröße des ersten Defektes betrug 5 cm2 und
des zweiten Defektes 3 cm2. Vor der Transplantation
von BioSeed®-C wurden die Defekte bereits zuvor
operativ behandelt. Es wurden Osteotomien (2),
shaving (8), abrasion (4), knochenmarkstimulierende
Techniken (4), ACT (2), Meniskusresektion (10) und
Kreuzbandplastik (6) durchgeführt1.
Für die statistische Auswertung der klinischen
Bewertungssysteme (Scores) wurde der nichtparametrische Mann-Whitney Rank Sum Test
angewendet. Unterschiede zwischen der post- und
der präoperativen Situation wurden als signifikant
eingeschätzt, wenn p < 0,05 ist. Es wurden
grundsätzlich
Vergleiche
zwischen
dem
Bewertungsergebnis nach der Transplantation (3, 6,
12, 24 Monate post operationem) und dem Ergebnis
vor der Transplantation durchgeführt.
Im modifizierten Cincinnati Knee Rating Score
(Bestandteil
des
IKDC/ICRS
Score-Systems)
verbesserte sich das klinische Ergebnis nach
Einschätzung durch den Patienten signifikant
gegenüber der präklinischen Situation für die
Zeitpunkte 6, 12 und 24 Monate post operationem.
Nach Einschätzung durch den behandelnden Arzt
verbesserte sich das Ergebnis signifikant für die
Zeitpunkte 6 und 24 Monate nach der
Transplantation. Unter Berücksichtigung der oben
beschriebenen Gruppeneinteilung wurde für die
Gruppe 1 nach Einschätzung des Patienten eine
signifikante Verbesserung der Situation 6, 12 und 24
Monate festgestellt; nach Einschätzung des Arztes
trat eine signifikante Verbesserung gegenüber der
präoperativen Situation nach 24 Monate ein. In der
Gruppe 2 (osteoarthrotische Symptome) konnte
nach Einschätzung des Patienten eine signifikante
Verbesserung nach 6, 12 und 24 Monaten im
Vergleich zur präoperativen Situation festgestellt
werden; nach Einschätzung des Arztes trat eine
signifikante
Verbesserung
gegenüber
der
präoperativen Situation nach 6 und 24 Monaten ein1.
Im Lysholm Score (Bestandteil des IKDC/ICRS ScoreSystems) verbesserte sich das klinische Ergebnis
signifikant gegenüber der präklinischen Situation für
die Zeitpunkte 3, 6, 12 und 24 Monate post
operationem. Unter Berücksichtigung der oben
beschriebenen Gruppeneinteilung wurde für die
Gruppe 1 eine signifikante Verbesserung der
Situation 3, 6, 12 und 24 Monate festgestellt. In der
Gruppe 2 (osteoarthrotische Symptome) konnte eine
signifikante Verbesserung nach 3, 6, 12 und 24
Monaten im Vergleich zur präoperativen Situation
festgestellt werden1.
Im KOOS verbesserte sich das klinische Ergebnis
signifikant gegenüber der präklinischen Situation für
den Zeitpunkt 24 Monate post operationem für
sämtliche Untergruppen des Bewertungssystemes.
Unter Berücksichtigung der oben beschriebenen
Gruppeneinteilung wurde für die Gruppe 1 eine
signifikante Verbesserung der Situation 24 Monate
post operationem im Vergleich zur präoperativen
Situation für die Untergruppe „quality of
life“ festgestellt. In der Gruppe 2 (osteoarthrotische
Symptome) konnte eine signifikante Verbesserung
nach 12 und 24 Monaten im Vergleich zur
präoperativen Situation für die Untergruppe „quality
of life“ festgestellt werden1.
Im IKDC SF-36 verbesserte sich das klinische Ergebnis
signifikant gegenüber der präklinischen Situation für
den Zeitpunkt 6, 12 und 24 Monate post
operationem für die Untergruppe „physical
functioning“, für den Zeitpunkt 24 Monate post
operationem für die Untergruppe „role limitations
due to physical health“, für die Monate 6, 12 und 24
Monate für die Untergruppe „bodily pain“, für den
Zeitpunkt 12 Monate für die Untergruppe „general
health perception“ und für die Zeitpunkte 12 und 24
Monate für die Untergruppe „social functioning“.
Unter Berücksichtigung der oben beschriebenen
Gruppeneinteilung wurde für die Gruppe 1 eine
signifikante Verbesserung der Situation in den
Untergruppen „physical functioning“ (12 und 24
Monate post operatonem), „bodily pain“ (6, 12 und
24 Monate post operationem) und „social
functioning“ (24 Monate post operationem) nach
Transplantation von BioSeed®-C festgestellt. Für die
Gruppe 2 wurde signifikante Verbesserung der
Situation
in
den
Untergruppen
„physical
functioning“ (24 Monate post operatonem), „role
limitations due to physical health“ (24 Monate post
operationem) und „bodily pain“ (24 Monate post
operationem) nach Transplantation von BioSeed®-C
festgestellt.
In
der
Untergruppe
„social
functioning“ wurde 3 Monate post operationem eine
signifikante Verschlechterung im Vergleich zur
präoperativen Situation festgestellt1.
Bei 30 der 79 Patienten wurden aufgrund von
osteoarthrotischen Symptomen Röntgenbilder des
betreffenden Gelenk angefertigt und nach dem
Kellgren-Lawrence-Bewertungssystem bewertet. Ein
Kellgren-Lawrence-Score von 2 oder mehr zeigt eine
Osteoarthrose in dem betreffenden Gelenk an.
Osteoarthrose wurde bei 22 Patienten anhand
dieses Bewertungssystems festgestellt1.
Gemäß dem modifizierten Cincinnati Knee Scores
zeigten diese 22 Patienten mit Osteoarthrose 24
Monate nach der Transplantation von BioSeed®-C
nach Einschätzung durch den Patienten eine
signifikante (p < 0,0001) Verbesserung gegenüber
9 / 14
Version: D_01012014
der päoperativen Situation. Nach Einschätzung des
Arztes konnte mittels des Cincinnati Knee Scores
eine signifikante (p < 0,0074) Verbesserung 24
Monate post operationem im Vergleich zur
präoperativen Situation bestätigt werden. Im
Lysholm Score konnte ebenfalls eine signifikante
Verbesserung 24 Monate nach der Transplantation
im Vergleich zur präoperativen Situation festgestellt
werden1.
Die MRT-Untersuchungen 6 und 12 Monate nach der
Transplantation zeigen auf, dass die Transplantation
von BioSeed®-C zu einer Füllung bzw. Deckung des
Defektes führt. Histologische Untersuchungen des
im Defekt gebildeten Ersatzgewebes 9 bis 12 Monate
nach der Transplantation von BioSeed®-C zeigten auf,
dass sich in 3 von 4 Gewebeproben ein hyalin-artiges
knorpeliges
Ersatzgewebe
bildete.
Eine
Gewebeprobe wies ein Mischgewebe aus fibrösem
Knorpel und hyalin-artigem knorpeligen Ersatzgewebe auf. Diese histologische Untersuchung
belegt, dass die Transplantation von BioSeed®-C zur
Bildung von knorpeligem Ersatzgewebe führt1.
Zusammenfassend wird festgehalten, dass die
Transplantation von BioSeed®-C zu einer Deckung
des Defektes und zur Ausbildung eines knorpeligen
Ersatzgewebes
führt.
Des
Weiteren
wird
festgehalten, dass die Wirksamkeit von BioSeed®-C
anhand der signifikanten Verbesserung post
operationem im Vergleich zur präoperativen
Situation gemäß den etablierten klinischen
Bewertungssystemen Cincinnati Knee Rating System,
Lysholm Score, KOOS und IKDC SF-36 gezeigt ist.
Zudem konnte anhand dieser etablierten
Bewertungssysteme eine signifikante Verbesserung
der Patientensituation post operationem im
Vergleich zu der Situation vor der Transplantation
für Patienten mit posttraumatischen und fokal
osteoarthrotischen Defekten aufgezeigt werden.
BioSeed®-C
ist
signifikant
wirksam
bei
posttraumatischen und fokal osteoarthrotischen
Defekten.
In 2007 lagen für 19 Patienten mit zum BioSeed®-C
radiologisch gesicherter Osteoarthrose von der
zuvor beschriebenen Studie die klinischen Daten mit
einer Nachbeobachtungszeit von 48 – 60 Monaten
vor. Diese Daten wurden von Kreuz und Kollegen
beschrieben5.
Es wurden insgesamt 19 Patienten im Alter von 25
bis 50 Jahren (8 weiblich, 11 männlich) in die Studie
eingeschlossen.
Sämtliche
Transplantationen
erfolgten am Knie. Die Knorpeldefekte betrafen in
erster Linie die mediale Femurkondyle (14 von 19)
und die Patella (3 von 19). Weitere Defekte waren
10 / 14
auf der lateralen Femurkondyle (2 von 19) lokalisiert.
4 Patienten wiesen zwei Knorpeldefekte auf. Diese
Defekte (zweiter Defekt) befanden sich auf der
medialen Femurkondyle (1) und auf der Trochlea (3).
Die durchschnittliche Defektgröße des ersten
Defektes betrug 4 cm2 und des zweiten Defektes 3
cm2. Vor der Transplantation von BioSeed®-C
wurden die Defekte bereits zuvor operativ behandelt.
Es wurden Osteotomien (5), shaving (10), abrasion
(4), knochenmarkstimulierende Techniken (1),
Meniskusresektion (6) und Kreuzbandplastik (7)
durchgeführt5.
Für die statistische Auswertung der klinischen
Bewertungssysteme (Scores) wurde das ANOVA
Verfahren und nachfolgend multiple Einzelvergleiche
durchgeführt. Unterschiede zwischen der post- und
der präoperativen Situation wurden als signifikant
eingeschätzt, wenn p < 0,05 ist. Es wurden
Vergleiche zwischen dem Bewertungsergebnis nach
der Transplantation (6, 12 und 48 Monate post
operationem) und dem Ergebnis vor der
Transplantation durchgeführt.
Im Lysholm Score konnte eine signifikante (p < 0.05)
Verbesserung der Patientensituation nach 6, 12 und
48 Monaten im Vergleich zur präoperativen
Situation festgestellt werden5.
Im subjektiven IKDC Score zeigte nach 12 Monaten
(p = 0.0068) und nach 48 Monaten (p = 0.0017) eine
signifikante Verbesserung im Vergleich zur
präoperativen Situation. Auch der ICRS Score zeigte
eine signifikante Verbesserung (p < 0.05) zu jedem
postoperativem
Zeitpunkt
gegenüber
der
5
präoperativen Situation .
Im KOOS konnte in den Subkategorien Schmerz
(Pain), Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) und
Lebensqualität (QoL) zu den Zeitpunkten 6, 12 und
48 Monate post operationem eine signifikante (p <
0.05) Verbesserung im Vergleich zur präoperativen
Situation festgestellt werden. In der Subkategorie
Sport (Sports/Rec) konnte eine signifikante
Verbesserung 48 Monate nach der Transplantation
festgestellt werden. In der Kategorie Symptome
konnte in der Nachbeobachtungszeit keine
signifikante Änderung gegenüber der Situation vor
der Transplantation festgestellt werden5.
Die MRT-Untersuchungen 48 - 60 Monate nach der
Transplantation zeigen auf, dass die Transplantation
von BioSeed®-C in 11 von 19 Fällen zu einer
vollständigen und in 5 von 19 Fällen zur einer
Füllung > 50% des Defektes führt. Einer von 19
Defekten wurde moderat gefüllt5.
Ebenfalls in 2007 lagen für 52 Patienten von der
zuvor beschriebenen Studie die klinischen Daten mit
Version: D_01012014
einer Nachbeobachtungszeit von 48-60 Monaten vor.
Diese Daten wurden von Kreuz und Kollegen
beschrieben6.
Es wurden insgesamt 52 Patienten im Alter von 17
bis 51 Jahren (25 weiblich, 27 männlich) in die Studie
eingeschlossen.
Sämtliche
Transplantationen
erfolgten am Knie. Die Knorpeldefekte betrafen in
erster Linie die Femurkondyle (31 von 52), die
Patella (13 von 52), die Trochlea (7 von 52) und die
Tibia (1 von 52). 4 Patienten wiesen zwei
Knorpeldefekte
auf.
Die
durchschnittliche
Defektgröße des ersten Defektes betrug 4,76 cm2.
Vor der Transplantation von BioSeed®-C wurden die
Defekte bereits zuvor operativ behandelt. Es wurden
Osteotomien (6), shaving (23), abrasion (6),
knochenmarkstimulierende
Techniken
(10),
Meniskusresektion (29) und Kreuzbandplastik (13)
und in 2 Fällen bereits eine ACT durchgeführt6.
Für die statistische Auswertung der klinischen
Bewertungssysteme (Scores) wurde je nach
Normalverteilung der t-Test bzw. der MannWhitney-Rank Sum Test durchgeführt. Unterschiede
zwischen der post- und der präoperativen Situation
wurden als signifikant eingeschätzt, wenn p < 0,05
ist. Es wurden Vergleiche zwischen dem
Bewertungsergebnis 48 Monate nach der
Transplantation und dem Ergebnis vor der
Transplantation durchgeführt6.
Im subjektiven IKDC Score zeigte nach 48 Monaten
(p < 0.001) eine signifikante Verbesserung im
Vergleich zur präoperativen Situation (Kreuz et al.,
2011, Seite 4, Abbildung 1a). Auch der ICRS Score
zeigte eine signifikante Verbesserung (p < 0.001)
nach 48 Monaten gegenüber der präoperativen
Situation6.
Im Lysholm Score konnte eine signifikante (p < 0.001)
Verbesserung der Patientensituation nach 48
Monaten im Vergleich zur präoperativen Situation
festgestellt werden6.
Im KOOS konnte in den Subkategorien Schmerz
(Pain), Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL), Sport
(Sport/Rec) und Lebensqualität (QoL) 48 Monate
post operationem eine signifikante (p < 0.001)
Verbesserung im Vergleich zur präoperativen
Situation festgestellt werden. In der Subkategorie
Symptoms konnte ebenfalls eine signifikante (p <
0.05) Verbesserung 48 Monate nach der
Transplantation festgestellt werden 6.
Im Noyes Aktivitätsscore konnte eine signifikante
Verbesserung (p < 0.001) bezüglich der sportlichen
Aktivitäten 48 Monate nach der Transplantation von
BioSeed®-C gegenüber der präoperativen Situation
festgestellt werden6.
11 / 14
Die MRT-Untersuchungen 48 - 60 Monate nach der
Transplantation zeigen auf, dass die Transplantation
von BioSeed®-C in 32 von 44 Fällen zu einer
vollständigen und in 11 von 44 Fällen zur einer
Füllung > 50% des Defektes führt. Einer von 44
Defekten wurde moderat gefüllt6.
Biomechanische Messungen zur Beurteilung der
Muskelkraft zeigten auch 48 Monate nach der
Transplantation auf, dass das nicht operierte
Knie/Bein signifikant (p < 0.05) kräftiger ist als das
operierte Knie/Bein6.
Kinder und Jugendliche
Die Behandlung mit BioSeed®-C von Patienten unter
18 Jahren ist nicht indiziert.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Hinsichtlich der Biodistribution ist anzumerken, dass
BioSeed®-C aus Knorpelzellen als aktive Substanz
und den nicht-zellulären Elementen Fibrin und
Polyglykolsäure-basierte Matrix besteht. Fibrin und
die Polyglykolsäure-basierte Matrix sind resorbierbar
und werden vollständig metabolisiert. Einhergehend
mit dem Abbau der nicht-zellulären Elemente wird
knorpeliges Ersatzgewebe aufgebaut, welches die
Knorpelzellen umgibt.
BioSeed®-C ist für Defekte in Gelenken,
insbesondere in Kniegelenken vorgesehen. Das Knie
ist ein abgeschlossenes Kompartiment. Der Knorpel
selbst weist keinen direkten Zugang zum
Blutkreislauf oder zum Lymphsystem auf. Die
Knorpelzellen als aktive Substanz sind in Fibrin und
in der Polyglykolsäure-basierte Matrix immobilisiert.
BioSeed®-C wird im Gelenkdefekt fixiert. Im Rahmen
der Studie wurde BioSeed®-C transossär am
subchondralen Knochen fixiert.
Eine Migration von Knorpelzellen aus BioSeed®-C
wurde klinisch nicht beobachtet. Vielmehr zeigen
MRT-Untersuchungen und histologische Analysen,
dass BioSeed®-C auch 12 Monate nach der
Transplantation sich nicht lockert, löst oder ablöst.
BioSeed®-C integrierte gut in das umliegende
Knorpel- und Knochengewebe1. Kreuz und Kollegen
beschreiben, dass es nach der Behandlung von fokal
degenerativen Knorpeldefekten keinerlei Anzeichen
für eine Wanderung von Chondrozyten festgestellt
wurden5.
Aufgrund der Abgeschlossenheit des Gelenks, der
Immobilisierung der aktiven Substanz in Fibrin und
Polyglykolsäure-basierte Matrix sowie der sicheren
Fixierung von BioSeed®-C im Defekt, ist eine
Version: D_01012014
Migration von Knorpelzellen aus BioSeed®-C in
andere Gewebe auszuschließen.
5.3
4. Erggelet C, Sittinger M, Lahm A. 2003 The
arthroscopic
implantation
of
autologous
chondrocytes for the treatment of full-thickness
cartilage defects of the knee joint. Arthroscopy.
Jan;19(1):108-10.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Spezielle Studien zur Toxikologie von BioSeed®-C
wurden nicht durchgeführt.
Hier ist zu beachten, dass es sich bei BioSeed®-C um
ein autologes Knorpeltransplantat mit autologen
Knorpelzellen, welche mit autologem Serum
vermehrt wurden, als aktive Substanz handelt. Das
heißt, dass dem zu behandelnden Patienten seine
eigenen
Zellen
entnommen
und
wieder
transplantiert werden. Toxische Effekte aufgrund
körpereigener Zellen sind nicht zu erwarten.
Bei den nicht-zellulären Elementen von BioSeed®-C
handelt es sich um zugelassene Arzneimittel bzw.
Medizinprodukte. Das nicht-zelluläre Element Fibrin
ist ein zugelassenes Arzneimittel und die
Polyglykolsäure-basierte Matrix ist ein zugelassenes
Medizinprodukt.
In Studien zur Transplantation von BioSeed®-C sind
keinerlei toxischen Effekte nach Transplantation von
BioSeed®-C beschrieben.
Nach orthotoper Transplantation von BioSeed®-C in
Gelenkdefekte des Kaninchens konnten in den
ersten Wochen Ansammlungen von mononukleären
Zellen, welche als Entzündungszellen interpretiert
werden könnten, festgestellt werden. 3 Monate
nach
der
Transplantation
konnten
keine
Entzündungszellen nachgewiesen werden. Nekrosen
oder Granulationsgewebebildung traten nicht auf 8,9.
Basierend auf diesen Studien lassen die
präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für
den Menschen erkennen.
5. Kreuz PC, Müller S, Ossendorf C, Kaps C, Erggelet
C. 2009. Treatment of focal degenerative cartilage
defects with polymer-based autologous chondrocyte
grafts: four-year clinical results. Arthritis Res
Ther.;11(2):R33.
6. Kreuz PC, Müller S, Freymann U, Erggelet C,
Niemeyer P, Kaps C, Hirschmüller A. 2011. Repair of
focal cartilage defects with scaffold-assisted
autologous chondrocyte grafts: clinical and
biomechanical
results
48
months
after
transplantation. Am J Sports Med. 2011
Aug;39(8):1697-705.
7. Tanczos E, Kaps C. 2009. Clinical safety of
BioSeed®-C treatment in patients after 4 years
follow-up. BioTissue Technologies GmbH. BTT-C4210-055.
8. Perka C, Schultz O, Sittinger M, et al. 2000.
Chondrocyte transplantation in PGLA/polydioxanone
fleece. Orthopade 29:112-119.
9. Perka C, Sittinger M, Schultz O, et al. 2000. Tissue
engineered cartilage repair using cryopreserved and
noncryopreserved chondrocytes. Clin Orthop Relat
Res:245-254.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Pro BioSeed®-C Einheit:
 Polymervlies aus reiner Polyglykolsäure oder
Polyglactin /Poly-p-dioxanon-Verbundwerkstoff,
760-960
µl
Chondrozyten-Differenzierungsmedium bestehend aus Dulbecco's Modified
Eagle Medium: Nutrient Mixture F-12
(DMEM/F12-Medium)
mit
104µg/ml
Ascorbinsäurephospat,
34µg/ml
L-Prolin,
10mmol/ml
HydroxyethylpiperazinEthansulfonsäure (HEPES)-Puffer, 4µmol/ml LGlutamin und 5 % autologem Humanserum
 Fibrinkleber (480 µl Fibrinogen+ 280 µl
Thrombinlösung (1:10 Verdünnung))
 30 ml BioSeed®-C Transportmedium, bestehend
aus Dulbecco's Modified Eagle Medium: Nutrient
Mixture
F-12
(DMEM/F12-Medium)
mit
25mmol/ml HEPES-Puffer. Jede BioSeed®-C
Literatur:
1. Ossendorf C, Kaps C, Kreuz PC, et al.
2007.Treatment of posttraumatic and focal
osteoarthritic cartilage defects of the knee with
autologous
polymer-based
three-dimensional
chondrocyte grafts: 2-year clinical results. Arthritis
Res Ther 9:R41.
2. Erggelet C. 2004. BioSeed®-C - autologous threedimensional chondrocytes graft for the treatment of
traumatic and degenerative articular cartilage
lesions. Interim Report BioSeed®-C:1-64
3. Petersen W, Zelle S, Zantop T. 2008. Arthroscopic
implantation of a three dimensional scaffold for
autologous chondrocyte transplantation. Arch
Orthop Trauma Surg. May;128(5):505-8.
12 / 14
Version: D_01012014
Einheit wird in je 30 ml Transportmedium
versendet und kann daher Rückstände/ Spuren
davon enthalten.
6.2
Die Konsistenz von BioSeed®-C erlaubt das
vorsichtige
Halten,
Transportieren
und
Applizieren mit anatomischen oder chirurgischen
Pinzetten oder den Händen. Eine Austrocknung
von BioSeed®-C ist dabei unbedingt zu
vermeiden. BioSeed®-C sollte regelmäßig kurz in
die Transportflüssigkeit oder in sterile
physiologische Kochsalzlösung zur Infusion
eingetaucht werden. Austrocknung bedeutet
Zelltod!
Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt
wurden, darf dieses Arzneimittel nicht in
Kombination mit anderen Arzneimitteln, außer mit
Fibrin als Gewebekleber, transplantiert werden.
6.3
 Der präparierte Bereich wird ausgemessen und
BioSeed®-C auf die entsprechende Größe
zugeschnitten und mit einer entsprechenden
Fixationsmethode befestigt.
Dauer der Haltbarkeit
96 Stunden.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für
Aufbewahrung
die
 Es gibt folgende Möglichkeiten BioSeed®-C zu
fixieren:
- Einnähen von BioSeed®-C
- Transossäre Fixierung
- Resorbierbare Nägel (z.B. SmartNail® der
Firma Conmed Linvatec)
- Fibrinkleber (bei kleinen Defekten)
Bei 4°-25°C lagern. Nicht einfrieren. Nicht
bestrahlen. BioSeed®-C kann nach Erhalt bis zum
Transplantationstermin in der sterilen Verpackung
im temperierten Isolierbehälter aufbewahrt werden.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Die mit jeweils 28,8 Mio. Knorpelzellen beimpften
BioSeed®-C Vliese werden einzeln, zusammen mit
30ml BioSeed®-C Transportmedium in einem sterilen
Cleerpeel Beutel steril verschlossen. Die steril
verschlossene Primärverpackung wird in einen
zweiten sterilen Cleerpeel Beutel verpackt
(Sekundärverpackung).
6.6
Fixierung mittels resorbierbarer Nägel
BioSeed®-C kann wie folgt mit resorbierbaren
Nägeln (Abb. 1), z.B. SmartNail® der Firma Conmed
Linvatec, fixiert werden:
1. Bohren: Damit die resorbierbaren Nägel in den
Knochen eingeführt werden können, ist zunächst ein
passender Tunnel zu bohren. Dies erfolgt nach
Einlegen von BioSeed®-C mittels eines konisch
gespitzten Kirschnerdrahts (eine andere Spitzenform,
z.B. pyramiden- oder diamantenförmig, würde
BioSeed®-C beschädigen). Die Abmessung des
Tunnels muss passend zum eingesetzten Nagel sein.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
BioSeed®-C ist ausschließlich für die autologe
Anwendung bestimmt. Vor der Implantation ist zu
überprüfen, ob der Name des Patienten mit den
Angaben zum Patienten/Spender auf den
Versandunterlagen und der Produktverpackung
identisch ist.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial
ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu
beseitigen.
 Unmittelbar vor der Transplantation wird das
gesamte defekte Knorpelgewebe entfernt, ohne
dabei die Knochenlamelle zu verletzen.
Abb. 1:
Resorbierbarer Nagel
 Vorbereitend für die Anwendung wird der innere
sterile Beutel, in dem sich die Einheit BioSeed®-C
befindet, geöffnet. Die Einheit(en) wird/werden
zusammen mit dem Transportmedium in ein
steriles Gefäß z.B. eine Nierenschale abgegossen.
Abb. 2:
Einklopfen des Nagels
mittels chirurgischen
Hammers
2. Einführung des Nagels: BioSeed®-C wird je nach
Defektgröße und -form mit einem oder mehreren
Nägeln befestigt. Diese können mittig sowie am
Rand von BioSeed®-C gesetzt werden. Das Einführen
13 / 14
Version: D_01012014
erfolgt durch leichtes Einklopfen der Nägel in den
vorbereiteten Tunnel (Abb. 2) bis der Nagelkopf die
Gelenkoberfläche berührt. Die Nägel sind im rechten
Winkel zur Gelenkoberfläche einzuführen, um eine
Beschädigung des umliegenden Gewebes zu
vermeiden.
Kirschner Drähten der Stärke 1,7mm/ 35cm lang mit
Öse) mit Hilfe der Kirschnerdrähte und Zugfäden
eingezogen werden (Abb. 4).
Achtung!
Bohrungsverlauf immer ventral der Bizepssehne.
Beim Einziehen der Kirschnerdrähte mit Zugfäden ist,
z.B. durch Gegenhalten, darauf zu achten, dass kein
starker Zug direkt aufs BioSeed®-C einwirkt.
Transossäre Knotentechnik
BioSeed®-C wird an den Ecken mit einer
Doppelknotenschlaufe versehen (Abb. 3). Die
verwendete Fadenstärke (chirurgisches Nahtmaterial)
sollte mindestens 2,0 (Vicryl®) sein.
1. Diagonaler Stich
2. Verankerungsknoten
3. Durchzugsschlaufe
Abb. 4:
Schematische Darstellung
der transossären Fixierung
von BioSeed®-C im Defekt
4. Zugfaden
Abb. 3: Transossäre Knotentechnik
Eine Ecke nach der anderen wird wie folgt mit
eckseitigen Doppelknotenschlaufen versehen:
Der Wundverschluss
Vorgehen.
1. Diagonaler Stich: BioSeed®-C wird an der
jeweiligen Ecke durch einen diagonalen Stich mit
einem resorbierbaren Faden (Vicryl® 2-0) versehen.
2. Verankerungsknoten: Im Abstand von ca. 1 cm
zum BioSeed®-C (Abstand abhängig von der zu
behandelnden Stelle) wird mit Hilfe eines Knotens
eine erste Schlaufe gebildet. Der Abstand des
Knotens zum BioSeed®-C (und damit die Größe
dieser ersten Schlaufe) wird mit Hilfe eines
Nadelhalters festgelegt. Dies verhindert auch das
Anziehen des Knotens bis zum Rand von BioSeed®-C.
Dieser Verankerungsknoten besteht aus drei
chirurgischen Knoten (4-fach rechts, 4-fach links, 4fach rechts), die Knotengröße entspricht so dem
Durchmesser der Kirschnerdrähte.
7.
entspricht
dem
Pharmazeutischer Unternehmer und
Hersteller
BioTissue Technologies GmbH
Engesserstr. 4b
D-79108 Freiburg
Deutschland
Telefon: +49 (0)761 - 76 76 - 580
Fax: +49 (0)761 - 76 76 - 430
E-mail: [email protected]
8.
STAND DER INFORMATION
01.01.2014
3. Durchzugsschlaufe: Im Abstand von etwa 1 cm
zum ersten Knoten wird danach mittels eines
zweiten Knotens eine Durchzugsschlaufe gebildet.
Dieser Knoten besteht aus zwei chirurgischen
Knoten (3-fach rechts, 3-fach links)
4. Bohren und Verankern: Die Fixierung von
BioSeed®-C erfolgt durch Verankerungsknoten, die
durch eckseitige transossäre Bohrungen (mit
14 / 14
üblichen
Version: D_01012014
PATIENTENINFORMATION
benötigten Zellen werden aus einer kleinen
Knorpelzellprobe (einer Biopsie) hergestellt, die
Ihrem Knie entnommen wird.
BioSeed®-C Autologes 3D-ChondrozytenTransplantat, 28,8 Mio. Zellen pro Stück
in einem 3D-Trägervlies eingebettete in vitro
expandierte
autologe
Knorpelzellen
zur
intraartikulären Transplantation
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig
durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige
Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht
möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich
an Ihren Arzt, Chirurgen oder Physiotherapeuten.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden
Sie sich an Ihren Arzt, Chirurgen oder
Physiotherapeuten.
Dies
gilt
auch
für
Nebenwirkungen,
die
nicht
in
dieser
Packungsbeilage angegeben sind.

Autolog bedeutet, dass zur Herstellung von
BioSeed®-C Ihre eigenen Zellen verwendet
werden.

Knorpel ist ein Gewebe, das in jedem Gelenk
vorhanden ist. Es schützt die Enden Ihrer
Knochen und ermöglicht Ihren Gelenken eine
reibungslose Funktion.
BioSeed®-C besteht aus autologen Knorpelzellen, die
mit Hilfe von Fibrinkleber in ein vom Körper
resorbierbares
Polyglykolsäure-Stützgewebe
eingebracht werden.
BioSeed®-C wird zur Behebung einzelner bis zu
10cm² großer symptomatischer und definierter
Knorpeldefekte des Knies bei Erwachsenen
angewendet. Ein Defekt kann durch ein akutes
Trauma wie beispielsweise einen Sturz verursacht
werden. Andere Ursachen können ein wiederholtes
Trauma wie z.B. eine langfristige falsche
Gewichtsbelastung des Knies sein oder degenerative
Veränderungen wie z.B. ein altersbedingter
Verschleiß des Knorpels.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist BioSeed®-C und wofür wird es
angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von
BioSeed®-C beachten?
3. Wie ist BioSeed®-C anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist BioSeed®-C aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
2.
Was sollten Sie vor der Anwendung von
BioSeed®-C beachten?
BioSeed®-C darf nicht angewendet werden,
1.
Was ist BioSeed®-C und wofür wird es
angewendet?

BioSeed®-C ist ein autologes intraartikuläres
Knorpeltransplantat, dass aus einem 3D-Trägervlies
mit dort eingebetteten in vitro expandierten
autologen Knorpelzellen zur intraartikulären
Transplantation besteht. Die für BioSeed®-C
1/4
wenn Sie allergisch gegen einen der in Abschnitt
6 genannten sonstigen Bestandteile von
BioSeed®-C sind oder bei bestehender
Überempfindlichkeit gegen Amphotericin B,
Penicillin, Gentamycin und Rindereiweiß
(Aprotinin)
Version: D_01012014
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Fälle, in denen BioSeed®-C
werden kann
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Chirurgen oder
Physiotherapeuten, bevor Sie einer BioSeed®-C
Anwendung zustimmen.
BioSeed®-C wird nur für die Revision von
Knorpeldefekten
des
Knies
und
einer
Knorpeldefektgröße von bis zu 10cm² empfohlen.
nicht angewendet
Bisweilen
kommt
es
vor,
dass
die
Spenderchondrozyten
des
Patienten
nicht
expandiert werden können oder dass aufgrund
minderer Biopsatqualität, bestimmten Patientenmerkmalen
oder
Herstellungsausfällen
die
Freigabekriterien nicht erfüllt sind. Es kann daher
vorkommen, dass BioSeed®-C nicht bereitgestellt
werden kann. Ihr Chirurg wird über derartige
Sachverhalte
informiert
und
muss
dann
gegebenenfalls für Sie eine Alternativbehandlung
wählen.
Bei Patienten mit akuten oder kürzlich
aufgetretenen Knochen- oder Gelenkinfektionen
sollte mit der Behandlung vorübergehend gewartet
werden, bis eine Wiederherstellung nachgewiesen
ist.
BioSeed®-C sollte in ein ansonsten gesundes Knie
transplantiert werden. Das bedeutet, dass andere
Knieprobleme wie beispielsweise Läsionen des
Bänderapparats des Knies oder der Menisken vor
oder während der Transplantation von BioSeed®-C
zu beheben sind.
Kinder und Jugendliche
Bei Patienten mit folgenden Merkmalen ist eine
sorgfältige
Nutzen-Risiko-Abwägung
für
die
Anwendung von BioSeed®-C notwendig:
Die sichere Anwendung von BioSeed®-C mit anderen
Arzneimitteln wurde nicht untersucht. Fragen Sie
Ihren Arzt, welche Schmerzmedikamente Sie
risikofrei anwenden können.
Bitte
informieren
Sie
Ihren
Arzt
oder
Physiotherapeuten, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen,
kürzlich
andere
Arzneimittel
eingenommen haben, oder beabsichtigen andere
Arzneimittel einzunehmen.




BioSeed®-C wird nicht für Kinder und Jugendliche
unter 18 Jahren empfohlen.
Anwendung von BioSeed®-C
anderen Arzneimitteln
Patienten über 60 Jahre
Patienten mit Knorpeldefekten des Tibiakopfes,
fortgeschrittenen arthrotischen Veränderungen,
flächenhaftem Knorpelabrieb im medialen bzw.
lateralen Kompartiment oder im Femoropatellargelenk
Patienten mit inkorrekter Beinachsenstellung,
z.B. Varus- oder Valgusanomalie und Zustand
nach Meniskektomie
Patienten
mit
allergischer
Diathese,
insbesondere gegen Aprotinin, sowie bei
Patienten, die Aprotinin bereits in der
Vergangenheit erhalten haben
zusammen
mit
Schwangerschaft und Stillzeit
Die sichere Anwendung von BioSeed®-C während
der Schwangerschaft oder Stillzeit ist nicht
nachgewiesen. BioSeed®-C wird nicht für
schwangere und stillende Frauen empfohlen.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger
sind oder glauben, schwanger sein zu können.
Sie sollten hinsichtlich der Wiederaufnahme von
Bewegungsaktivitäten den von Ihrem Physiotherapeuten
empfohlenen
Rehabilitationsplan
befolgen. Zu frühe und intensive Aktivität kann das
Transplantat und die Nachhaltigkeit des klinischen
Nutzens von BioSeed®-C beeinträchtigen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen
von Maschinen
Das chirurgische Verfahren hat erheblichen Einfluss
auf Ihre Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum
Bedienen
von
Maschinen.
Während
der
Rehabilitationsphase könnten Ihre Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen eingeschränkt sein. Bitte befolgen Sie in
Von Ihrem Chirurgen erfahren Sie mehr zu
besonderen Gegebenheiten in Ihrem speziellen Fall.
2/4
Version: D_01012014
dieser Zeit strikt die Ratschläge Ihres Arztes,
Chirurgen oder Physiotherapeuten.
Rehabilitation
Nach der Operation müssen Sie sich etwa ein Jahr
lang einem Rehabilitationsprogramm unterziehen,
damit Ihr Knie gut ausheilen kann. Von Ihrem Arzt
oder Physiotherapeuten erfahren Sie weitere
Einzelheiten zu Ihrer Rehabilitation.
BioSeed®-C enthält folgende sonstigen Bestandteile:




3.
resorbierbares Polymervlies auf
Polyglykolsäure-Basis
Fibrinkleber
Chondrozyten-Differenzierungsmedium in
geringen Mengen
Rückstände/ Spuren von BioSeed®-C
Transportmedium
Es ist sehr wichtig, die Empfehlungen Ihres Arztes
und/oder Physiotherapeuten aufmerksam zu
befolgen. Wenn Sie den Rehabilitationsplan nicht
einhalten, könnte sich das Risiko eines
Behandlungsversagens erhöhen.
Wie ist BioSeed®-C anzuwenden?
Sie sollten beim Beugen und Belasten Ihres
behandelten Knies sehr vorsichtig sein. Während der
Rehabilitationsphase
wird
der
Grad
der
Gewichtsbelastung je nach Ihrem Körpergewicht und
der Größe des Knorpeldefekts allmählich erhöht.
Zum Schutz Ihres Knies müssen Sie eventuell eine
Orthese tragen.
BioSeed®-C darf nur von einem orthopädischen
Chirurgen in einem Krankenhaus verschrieben und
transplantiert werden.
Die Anwendung von BioSeed®-C wird in 2 Schritten
durchgeführt:
1. Schritt: Entnahme von Biopsat und Blut
2. Schritt: Transplantation von BioSeed®-C
Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder
Physiotherapeuten, wenn Sie weitere Fragen über
die Behandlung mit BioSeed®-C haben.
Bei der ersten Visite untersucht der Chirurg Ihren
Knorpeldefekt im Rahmen einer arthroskopischen
Untersuchung. Dabei wird ein schmales Teleskop
(Arthroskop) durch einen sehr kleinen Einschnitt in
die Haut eingeführt, um das Innere des Knies
untersuchen zu können.
1.
4.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel
Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Biopsat- und Blutentnahme
Die meisten Nebenwirkungen der BioSeed®-C
Anwendung hängen mit der Operation am Knie
zusammen. Diese Nebenwirkungen sind im
Allgemeinen recht leicht und klingen in den Wochen
nach dem Eingriff ab.
Wenn der Chirurg entscheidet, dass die Behandlung
mit BioSeed®-C für Sie geeignet ist, entnimmt er
Ihrem Knie eine kleine Knorpelzellprobe (Biopsie)
und nimmt Ihnen die entsprechend benötigte
Menge Blut ab. Beide Komponenten werden für die
Herstellung von BioSeed®-C benötigt. BioSeed®-C ist
in der Regel nach ca. 30 Tagen (±3 Tage) verfügbar.
2.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
An Symptomen wie Schmerz, Schnappen, Reiben,
Gelenksperre, Schwellung, Beugungsbeschränkung
und Steifheit im Knie können Sie die meisten der
gelenkbezogenen Nebenwirkungen erkennen.
Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie
eines dieser Symptome feststellen.
Transplantation von BioSeed®-C
BioSeed®-C wird entweder arthroskopisch oder in
einer offenen Operation am Knie in den
Knorpeldefekt eingebracht und dort fixiert. Dieses
Verfahren wird als „Matrix-gestützte Autologe
Chondrozytenimplantation“ bezeichnet. Sie dient
dazu, den Defekt im Lauf der Zeit mit körpereigenem
und funktionierendem Reparaturgewebe zu
beheben.
Die Häufigkeit der nachstehend aufgeführten
möglichen Nebenwirkungen ist nach folgender
Konvention definiert:
- Sehr häufig (bei mehr als 1 von 10 Patienten)
- Häufig (bei 1 bis 10 von 100 Patienten)
- Gelegentlich (bei 1 bis 10 von 1.000 Patienten)
3/4
Version: D_01012014
6.
- Selten (bei 1 bis 10 von 10.000 Patienten)
- Sehr selten (bei weniger als 1 von 10.000
Patienten)
- Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Was BioSeed®-C enthält
- Der Wirkstoff von BioSeed®-C besteht aus einer
Behandlungsdosis von 28,8 Millionen vitaler
körpereigener Knorpelzellen, die mittels einer
gelartigen Matrix (Fibrin) in eine rechteckige
Trägermatrix eingebettet sind.
Sehr
häufige
Nebenwirkungen
(treten
wahrscheinlich bei mehr als 1 von 10 Patienten auf)
sind:
Gelenkschwellung, übermäßiges Vorhandensein von
Gelenkflüssigkeit
im Gelenk (Gelenkerguss),
temporäre Gelenkblockierung und Bewegungseinschränkung des Knies (verringerter Bewegungsumfang, verringerte Mobilität), übermäßiges
Wachstum von Knorpelzellen (Knorpelhypertrophie)
und Gelenkschmerz (Arthralgie).
- Die sonstigen Bestandteile des Transplantats sind
ein abbaubares Polyglykolsäure-basiertes Vlies als
Trägerstruktur, geringe Mengen an sterilem
Zelldifferenzierungsmedium (gepuffertes und mit
Aminosäuren,
Vitaminen,
Salzen
und
Kohlenhydraten ergänztes Dulbecco's Modified
Eagle
Medium:
Nutrient
Mixture
F-12
(DMEM/F12)), Fibrinkleber zum Einbetten der
Zellen
und
Transportmedium
(gepuffertes
DMEM/F12-Medium), um die Zellen im
Transplantat vor dem Austrocknen zu schützen.
Häufige Nebenwirkungen (treten wahrscheinlich bei
1 bis 10 von 100 Patienten auf) sind:
Gelenkkrepitation/ Gelenksteife/ Gelenksperre,
Gelenkentzündung und Ansammlung von Eiter
(Empyem), Behandlungsversagen, Überempfindlichkeit an der Transplantatstelle, subchondrales
Flüssigkeitsansammlung (Ödem), Fieber (Pyrexie),
Teil-Lockerung von BioSeed®-C (Transplantatablösung), Teil-Verknöcherung von BioSeed®-C
(Transplantatkomplikation) und Arthroskopie.
Wie BioSeed®-C aussieht und Inhalt der Packung
BioSeed®-C ist ein Knorpeltransplantat für Ihr Knie,
in dem 28,8 Millionen körpereigene Knorpelzellen
gleichmäßig mittels einer gelartigen Matrix (Fibrin)
in eine rechteckige Trägermatrix eingebettet sind.
BioSeed®-C ist in mehrere Lagen Verpackungsmaterial und in eine temperierte Isolierkanne
verpackt, wodurch seine Sterilität und eine
Haltbarkeit des Produktes für 96 Stunden bei einer
Lagerung zwischen 4°-25°C gewährleistet wird.
Die Langzeiterfahrungen mit der Anwendung von
Knorpeltransplantaten sind beschränkt. Es ist daher
möglich, dass Komplikationen oder Nebenwirkungen
auftreten, die bislang unbekannt sind.
Jede Packung enthält eine einzelne BioSeed®-C
Einheit mit 28,8 Millionen körpereigenen
Knorpelzellen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie
sich an Ihren Arzt oder Physiotherapeuten. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packungsbeilage angegeben sind.
5.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
BioTissue Technologies GmbH
Engesserstr. 4b
D-79108 Freiburg
Deutschland
Telefon: +49 (0)761 - 76 76 - 580
Fax: +49 (0)761 - 76 76 - 430
E-mail: [email protected]
Wie ist BioSeed®-C aufzubewahren?
Da BioSeed®-C bei Ihrer Knieoperation angewendet
wird, ist das Krankenhauspersonal für die
sachgemäße Lagerung von BioSeed®-C vor und
während seiner Anwendung, die Beachtung des
Produktverfallsdatums
sowie
ggf.
für
die
sachgemäße Entsorgung verantwortlich.
Falls Sie weitere Informationen über das
Arzneimittel wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen
Vertreter
des
pharmazeutischen
Unternehmers in Verbindung.
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet
in 01-2014.
4/4
Herunterladen