Preisträger Max-Planck-Medaille Ein Blick zurück, ein Blick nach vorn Jürg Fröhlich „Ein vielgestaltiger Bau ist er, der Tempel der Wissenschaft. Gar verschieden sind die darin wandelnden Menschen und die seelischen Kräfte, welche sie dem Tempel zugeführt haben.“ Albert Einstein I thank my parents, I thank A for having followed and supported my career in such an understanding way, and I thank all those wonderful individuals, without whom this moment would never have come, und dann mit freudentränenerstickter Stimme: ... one human being has contributed more to my success than anyone else, and I don’t know how to thank her ... – Schweigen. Die meisten Anwesenden nehmen natürlich an, es müsse sich bei diesem menschlichen Wesen um die vierte Ehefrau des mit einem Oscar Geehrten handeln. Dabei spricht er tatsächlich von einer Geliebten, die vielleicht einmal die fünfte Gemahlin werden soll. Nun, ich selbst bin immer noch mit meiner ersten Ehefrau verheiratet, und, um nicht den unverzeihlichen Fehler zu begehen es zu unterlassen, meinen Dank an sie auszusprechen, danke ich ihr herzlich dafür, dass sie mich schon bald dreissig Jahre lang fürsorglich und, zumindest im beruflichen Bereich, mit einem gewissen, nicht unwillkommenen Desinteresse durch viele Auf und Ab, Rückwärts und Vorwärts begleitet hat. Freilich gilt mein besonderer Dank auch meinen Eltern. Einen etwas beschämten Dank auch an all diejenigen Kollegen, die mich dieser Auszeichnung für würdig befunden haben! * Verehrte Anwesende, man kann es dem Gewinner eines Oscars verzeihen, wenn es ihm während der Verleihungszeremonie die Sprache verschlägt, weil er weiß, dass vor ihm Grössen wie Marlon Brando, Billy Wilder oder Kirk Douglas mit einer Statue geehrt wurden. – Letztere stammen übrigens aus dem deutschsprachigen Zentraleuropa, Kirk Douglas aus Hamburg, und sie teilten mit zahlreichen Trägern von Max-PlanckMedaillen das Schicksal der unfreiwilligen Emigration. Nun wurde mir freundlicherweise die vollständige Liste der Max-Planck-Medaillisten zugesandt, die im Jahre 1929 mit „Max Planck“ und „Albert Einstein“ beginnt und über die Namen vieler Großen der Physik des zwanzigsten Jahrhunderts mit Einträgen von mir zumeist bekannten und von mir bewunderten Kollegen in die jüngere Vergangenheit gelangt. Im Jahre 1972, als ich meine Dissertation über sein Polaron-Modell beendete, wurde übrigens der andere, nämlich Herbert Fröhlich geehrt; und die ETH-Zürich ist, auch ohne Albert Einstein einzuschliessen, durch Wolfgang Pauli, Markus Fierz und Res Jost schon auf einem Niveau vertreten, das mich schwindlig werden lässt. Man könnte es für maliziös halten, dass Medaillenträgern diese Liste bekanntgemacht wird, bevor sie zu sprechen die Ehre haben. Denn die Namen, die darin geführt werden, müssen einen verstummen lassen! ∗ Nun erwarten Sie, verehrte Anwesende, allerdings, dass ich die Sprache sogleich wiederfinde, um ein paar Kleinigkeiten darüber zu erzählen, als was für einer ich im Tempel der Wissenschaft wandle. Neue Etagen dieses Tempels werden von Architekten entworfen. Gebaut werden sie von Baumeistern und Handwerkern, ausgeschmückt von bildenden Künstlern. Im Vorhof zum Tempel preisen bekanntlich Krämer und Händler ihre Ware zum Verkauf an, und Raumpflegepersonal sorgt überall für Reinlichkeit und Ordnung. Als mathematischer Physiker gehöre ich am ehesten zur Kaste der Künstler und Raumpfleger. – Sieht man uns mathematische Physiker nicht üblicherweise als die Putzequipe, die die Spuren und Sandalenabdrücke der Architekten und Baumeister der Physik verwischt? – Zum Glück hat es im Tempel für sehr unterschiedliche Talente ein wenig Platz! Was uns allen gemein ist, hat V. Weisskopf folgendermaßen ausgedrückt: We are all working for a common and well defined aim: to get more insight into the workings of nature. It is a constructive endeavour, where we build upon the achievements of the past; we improve but never destroy the ideas of our predecessors.1) ∗ Ich habe nicht die Zeit, Ihnen ausführlich über meine Wanderung durch die Landschaft der Wissenschaft zu berichten – ich habe sie bei anderer Gelegenheit trefflicher eine Gratwanderung genannt, und das Bild einer Gebirgslandschaft ziehe ich demjenigen eines Tempels vor. Sie hat an einem Ort begonnen, der zumindest während der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts ein Brennpunkt der Physik war: in Zürich. Dort haben mich in ihrer grossen Mehrzahl vortreffliche Lehrer, von denen ich nur Markus Fierz, Res Jost, Klaus Hepp und Walter Hunziker erwähnen möchte, in die Wissenschaft eingeführt. Physikalische Blätter 57 (2001) Nr. 7/8 0031-9279/01/0707-53 $17.50+50/0 © WILEY-VCH Verlag GmbH, D-69451 Weinheim, 2001 1) V. Weisskopf, „The Privilege of Being a Physicist“, Freeman, New York 1989 Prof. Dr. Jürg Fröhlich, Institut für Theoretische Physik, ETH Hönggerberg, HPZ G 17, CH-8093 Zürich 53 Preisträger Meine Wanderung führte mich über die Republik Genf, Nordamerika und Frankreich nach zehn Jahren wieder nach Zürich zurück. Als ein etwas häretischer, sicher aber dilettantischer mathematischer Physiker habe ich viele Landschaften der theoretischen Physik durchwandert oder zumindest aus sicherer Distanz bestaunt. Ohne die wohlwollende Unterstützung durch meine ehemaligen Lehrer und meine ehemaligen und heutigen Kollegen, ohne meine zahlreichen Freunde und Mitarbeiter und, den Blick nach vorn gerichtet, ohne meine vielen Doktorandinnen und Doktoranden, wäre ich gestrauchelt, und ich hätte heute sicherlich nicht die Ehre, eine Max-Planck-Medaille entgegennehmen zu dürfen. Ihnen möchte ich aufrichtig und von Herzen danken! Sie mögen es mir verzeihen, dass ich sie nicht alle namentlich erwähnen kann. Reduktionismus und Emergenz 2) Friedrich Dürrenmatt, „Zusammenhänge“, Arche Verlag, Zürich 1976 So vermag ich denn nicht ins Einzelne zu gehen, ins Exakte, sondern bloß ins Allgemeine, Ungefähre. Auch dort, wo ich verweilen, deutlicher werden sollte, reißt mich der Fluss der Rede fort ... . 2) Das Wenige, das ich über Max Planck weiß und das möglicherweise nicht allen bekannt ist, habe ich als Student von Res Jost gelernt. Bei ihm hörte ich eine wissenschaftshistorische Vorlesung über Max Planck, insbesondere über dessen Kontroversen mit Ludwig Boltzmann, seine Irrfahrten in das Reich der Irreversibilität, und schließlich seinen großartigen Triumph mit der Formel für die spektrale Energiedichte der Hohlraumstrahlung. Hier ist sie: r( n , T )dn = hn 3 8p c 3 e hn / kT −1 dn . Aus dieser Formel, der Gaskonstanten R, der Faradayschen Konstanten F für Elektrolyten und dem Newtonschen Kraftgesetz für die Gravitation hat Planck so etwas wie die Agenda für die Physik des zwanzigsten und – mit Blick nach vorn und der Unsicherheit, mit der man über die Zukunft spricht – diejenige des einundzwanzigsten Jahrhunderts destilliert; ohne freilich die ganze Tragweite seiner einfachen theoretischen Erörterungen zu erahnen. In Plancks Formel und dem Newtonschen Gravitationsgesetz kommen alle dimensionsbehafteten fundamentalen Naturkonstanten vor: 왘 Die schon aus Optik und Elektrodynamik bekannte Lichtgeschwindigkeit c; 왘 die von Planck durch Vergleich seiner Formel mit dem Experiment erstmalig bestimmten Naturkonstanten k und h, d. h. die Boltzmannsche Konstante und das Plancksche Wirkungsquantum. 왘 Die Loschmidtsche Zahl, N, der Atome in einem Mol Gas bestimmt sich dann aus R und k, die Elementarladung, e, aus N und F. 왘 Schließlich bestimmen die im Gravitationsgesetz auftretende Newtonsche Konstante GN, das Wirkungsquantum und die Lichtgeschwindigkeit zusammen eine fundamentale Länge, die sog. Planck-Länge ᐉ P. Jede der vier Konstanten k, c, h und ᐉ P, resp. verschiedene Kombinationen derselben stehen für eine während des zwanzigsten Jahrhunderts stattgefundene Revolution im physikalischen Weltbild; die Kombination aller vier Konstanten aber steht für eine Revolution, die, wie durch die verschiedenen „Superstring-Revolutionen“ angedeutet, in näherer oder fernerer Zukunft stattzufinden hat. 3) Isaac Newton, „Opticks“ 54 Physikalische Blätter 57 (2001) Nr. 7/8 Es ist ein wichtiger Zug dieser Revolutionen, dass sie „die Ideen unserer Vorgänger zwar verbessern und erweitern, aber nie zerstören“; was man bekanntlich von politischen Revolutionen nicht behaupten kann. Was haben die Konstanten k, c, h und ᐉ P mit revolutionären Änderungen im physikalischen Weltbild zu tun? Aus der Erfahrung, die wir aus den Übergängen von der Newtonschen zur relativistischen Mechanik, der Thermodynamik in die statistische Mechanik, der speziellen in die allgemeine Relativitätstheorie und aus der Hamiltonschen zur Quantenmechanik haben sammeln können, schließen wir, dass die dimensionsbehafteten Naturkonstanten k, c–1, h und ᐉ P, mathematisch gesprochen, die Rolle von Deformationsparametern spielen. Sie sind von Verhältnissen zwischen Skalenparametern, wie zwischen dem Rydberg und der QCDSkala, oder der Masse des Z-Bosons und von dimensionslosen Kopplungskonstanten, wie der Feinstrukturkonstanten oder den Yukawa Kopplungskonstanten des Standard-Modells, zu unterscheiden. Wo letztere als Moduli, die Familien von Theorien parametrisieren, interpretiert werden können, erfordert der Übergang von einer Theorie mit k = 0, h = 0,… zu einer Theorie mit k > 0, h > 0,… eine fundamentale Veränderung in der mathematischen Struktur der theoretischen Beschreibung. Eine Familie von Theorien in eine neue Familie zu deformieren ist das Thema der Deformationstheorie; der Übergang von einer effektiven Beschreibung der Naturvorgänge auf einer mikroskopischen Skala zu einer effektiven Beschreibung auf einer makroskopischen Skala kann als der zentrale Gegenstand der Renormierungsgruppentheorie verstanden werden. Deformationstheorie ist Algebra, Renormierungsgruppentheorie ist Analysis. Theoretische Anstrengungen, die den Konstanten k, c–1, h und ᐉ P entsprechenden Deformationen der mathematischen Struktur physikalischer Theorien, also letztlich den grundlegenden theoretischen Rahmen physikalischer Naturbeschreibung aufzufinden, stehen im Zentrum des Programms des Reduktionismus, der in der Physik des zwanzigsten Jahrhunderts eine zentrale Rolle gespielt hat. Die Konsequenzen von auf mikroskopischer Ebene bekannten Theorien in verschiedenen Grenzbereichen, insbesondere auf Ebenen, die der experimentellen Erfahrung zugänglich sind, aufzuspüren, dies konfrontiert den Physiker mit dem Phänomen der Emergenz. Die wesentlichen Fortschritte in der theoretischen Physik werden auch in Zukunft auf Fortschritten in der Deformations- und in der Renormierungsgruppentheorie, auf solchen in der Algebra, der Geometrie und der Analysis und natürlich auf der Interpretation neuer experimenteller Daten beruhen; sie werden mit heuristischen und mathematisch strengen Mitteln erzielt werden, von Reduktionisten und solchen, die emergente Phänomene studieren – gerade wie im zwanzigsten Jahrhundert. Der Ideenkrieg „Reduktionismus gegen Emergenz“ ist nichts mehr als ein Kampf um Stellen und Mittel. Deformation und Renormierung All things being considered, it seems probable to me that God in the Beginning formed Matter in solid, massy, hard, impenetrable, moveable Particles ... .3) Ohne das Newtonsche Theorem für das 1/r2-Kraftgesetz, und wenn die Himmelskörper weniger starr und kugelsymmetrisch wären, hätte die klassische Mecha- Preisträger nik als eine Mechanik kontinuierlicher Medien mit unendlich vielen Freiheitsgraden entstehen müssen, wie sie schon Euler zu entwickeln unternahm. Obgleich die Atomhypothese im griechischen Altertum entstand, und obwohl sie den Chemikern seit Ende des 18. Jahrhunderts selbstverständlich schien, als fundamentales Element der Naturbeschreibung ist sie erst in die Arbeiten von Maxwell, Boltzmann, Einstein, Smoluchowski und Gibbs eingegangen. Der Übergang von der Kontinuumstheorie zum Atomismus, von der Thermodynamik zur statistischen Mechanik wird von der Boltzmannschen Konstanten k signalisiert. Die atomistische Struktur der Materie, kombiniert mit dem Elektromagnetismus, hat das Gebäude der klassischen Physik in seinen Fundamenten erschüttert. Das für die statistische Mechanik fundamentale Liouvillesche Maß auf dem Phasenraum eines Systems mit f Freiheitsgraden hat die Dimension (Wirkung)f. Um damit dimensionslose Zustandssummen ausrechnen zu können, muss eine Größe mit der Dimension einer Wirkung in die Theorie eingeführt werden, und um zu extensiven thermodynamischen Potentialen zu gelangen, müssen identische Teilchen als ununterscheidbar behandelt werden, wie J. W. Gibbs erkannte. Die Deformation von einer Kontinuumstheorie zu einer atomistischen Theorie der Materie würde also diejenige von der klassischen zur Quantenmechanik hervorgerufen haben müssen, hätte Planck die Quantentheorie nicht schon vor Einstein und Gibbs entdeckt, indem er die Hohlraumstrahlung mit den Regeln einer im Entstehen begriffenen statistischen Mechanik behandeln wollte, was ja im Rahmen der klassischen Physik nicht konsistent durchführbar ist. Die Deformation der klassischen Hamiltonschen zur Quantenmechanik ist von einer radikalen Wandlung des Zustandsbegriffs begleitet. Mathematisch ausgedrückt, entspricht sie einer Deformation der symplektischen Geometrie zur nichtkommutativen, unitären Geometrie „quantenmechanischer Phasenräume“. In ihr ist auch schon das Eichprinzip verborgen. Mit den Deformationen von einer Kontinuums- zu einer atomistischen Theorie der Materie und von der Hamiltonschen zur Quantenmechanik, unter Beibehaltung des Newtonschen Raum-Zeit-Begriffs, hätte es sich bequem „leben“ lassen – wäre da nicht die Elektrodynamik, die sich hartnäckig weigerte, sich als emergentes Phänomen aus einem mechanistischen Äthermodell herleiten zu lassen. Sie rief nach einer Deformation der Newtonschen in die Minkowski Raum-Zeit, der Galilei- zur Poincaré-Gruppe, und nach einem relativistischen Umbau der Mechanik; Deformationsparamater = c–1 ! Die k, h und c–1 entsprechenden Deformationen ließen eine relativistische, Poincaré-kovariante Quantentheorie, die relativistische Quantenfeldtheorie entstehen, die ein zentrales Thema der Forschung aller Theoretiker-Generationen seit 1927, auch meiner eigenen, darstellt. Wo die nicht-relativistische Quantenmechanik auf dem Konzept physikalischer Systeme mit endlich vielen Freiheitsgraden aufbaut, haben Systeme der relativistischen Quantentheorie notwendig unendlich viele Freiheitsgrade. Sie ist eine Kontinuumstheorie, die zentral auf dem Feldbegriff beruht. Systeme der Quantenfeldtheorie können Zustände besetzen, in denen beliebig viele Freiheitsgrade in beliebig kleinen Raum-Zeit-Gebieten angeregt sind; umso mehr je höher die Energie. Diese Eigenschaft führt auf die wohl- bekannten Ultraviolett-Divergenzen in der störungstheoretischen Behandlung von Quantenfeldtheorien, deren Meisterung einer der zentralen Forschungsgegenstände meiner und der Generation meiner Lehrer war und ist. Ihm ist die Entstehung der Renormierungstheorie, insbesondere der Renormierungsgruppe, zu verdanken. Setzt man k = h = 0, jedoch c–1, ᐉ P > 0, so gelangt man mit Einstein auf eine relativistische Theorie der Gravitation, die allgemeine Relativitätstheorie. Die Gravitation wird als Folgeerscheinung der Raum-Zeit Krümmung verstanden. Die Raum-Zeit wird zu einem dynamischen, kontinuierlichen Medium mit unendlich vielen Freiheitsgraden. Mit der Quantenelektrodynamik und der allgemeinen Relativitätstheorie treten zum ersten Mal unendlich-dimensionale Symmetriegruppen, die Eich- und Diffeomorphismengruppen, auf die Szene der Physik. Später wird man in diesem Bereich die Anomalien entdecken. Für eine mathematisch konsistente Beschreibung der Natur, in der alle Konstanten, k, h, c–1, und ᐉ P, in natürlichen, Planckschen Einheiten den Wert 1 haben, fehlt uns eine gesicherte konzeptuelle Grundlage. Die relativistische Quantenfeldtheorie versteht sich als eine lokale, kausale Quantentheorie. Die präzise Formulierung von Lokalität und Kausalität erfordert den Begriff eines Bündels von Lichtkegeln. Eine relativistische Theorie der Gravitation entzieht der relativistischen Quantenfeldtheorie just diese wesentliche Grundlage! Eines scheint gewiss zu sein: Eine relativistische Quantentheorie von Materie, Strahlung und Gravitation wird revolutionäre Veränderungen im Raum-ZeitBegriff zur Folge haben. Wie wiederholt, zuletzt von Doplicher, Fredenhagen und Roberts, argumentiert wurde, lassen sich in einer solchen Theorie Ereignisse bestenfalls noch in Raum-Zeit-Gebieten einer „mittleren Ausdehnung“ ⲏᐉ P lokalisieren, was zur Folge haben muss, dass in Raum-Zeit-Zellen endlicher Ausdehnung nur endlich viele Freiheitsgrade angeregt werden können (und damit alle Ultraviolettdivergenzen beseitigt sein dürften), und dass die Raum-Zeit selbst auf sehr kleinen Skalen „quantenmechanische Eigenschaften“ haben muss. Die Superstring-Theorie kommt solchen Vorstellungen derzeit am nächsten. Ihr Verhältnis zu einer relativistischen Quantentheorie von Materie, Strahlung und Gravitation könnte man plausibel mit demjenigen der Quantentheorie des Atombaus von Bohr und Sommerfeld zur Quantenmechanik der Atome, wie sie von Born, Heisenberg, Jordan, Schrödinger und Pauli entdeckt wurde, vergleichen. Ich fasse diese Ausführungen in einer graphischen Darstellung zusammen (siehe Abb. 1). Einige Zukunftsprobleme der Theoretischen Physik Natural science develops along two fronts. The first may be called the internal front. It is the study of atomic interactions. The nature of these interactions is known in principle ... The consequences, however, are so manifold and complex that their study was and continues to be the object of a widening frontier of research ... [The second front] may be called the external frontier. It deals with the higher rungs of the quantum ladder, with the explorations of realms of nature that lie beyond currently understood principles.4) Nach unserem Blick zurück in die Vergangenheit wage ich nun einen Blick nach vorn, in die Zukunft, Physikalische Blätter 57 (2001) Nr. 7/8 4) V. F. Weisskopf, „The Privilege ...“, loc. cit. 55 Preisträger Abb. 1: „Plancks Hypercube“: 0 Nicht-relativistische Kontinuumsmechanik . A Hamiltonsche Mechanik, symplektische Geometrie; Newtonsche Raum-Zeit . B Klassische relativistische Feldtheorie, unendlich-dimensionale symplektische Geometrie; Minkowski Raum-Zeit . C Nicht-relativistische Quantenmechanik, nichtkommutative Geometrie quantenmechanischer Phasenräume; Funktionalintegration . D Speziell-relativistische QFT, nicht-kommutative Geometrie unendlich-dimensionaler Quanten-Phasenräume; unendlichdimensionale Symmetrien, BRST- und BV-Kohomologie . E Newtonsche Gravitation und deren Formulierung als geometrische Theorie im Rahmen der Riemannschen Geometrie . F Allgemeine Relativitätstheorie, Lorentzsche Geometrie . G „Nicht-relativistische Quantengravitation“, nichtkommutative Riemannsche Geometrie . M Quantengravitation, „M-Theorie“, „Quanten- oder StringGeometrie“ . k, h ↔ Deformationen der „Observablen“ und „Zustandsräume“ c –1, ᐉ P ↔ Deformationen der „Symmetrien“. eingedenk der Warnung: „Voraussagen zu machen ist schwierig, speziell wenn sie die Zukunft betreffen.“ Unser Blick zurück und das Zitat aus Weisskopfs Essay machen klar, dass es für den theoretischen Physiker mindestens viererlei große Zukunftsaufgaben gibt. 1) Neue, umfassendere physikalische Theorien durch „Deformation“ bekannter Theorien zu entdecken; insbesondere herauszufinden, was unter String- resp. MTheorie zu verstehen ist. 2) Wenn eine umfassendere physikalische Theorie gefunden ist, ihre Struktur und innere Konsistenz besser zu verstehen und zu explorieren, in welchen Grenzbereichen sie Vorgänger-Theorien reproduziert, aus denen sie hervorgegangen ist. 3) Das Begriffssystem und die Untersuchungsmethoden im Rahmen bestehender Theorien so zu erweitern, dass neue Phänomene als Konsequenzen solcher Theorien beschrieben werden können. 4) Physikalische Methoden und Begriffssysteme auf andere Gebiete wie die Mathematik, die Chemie, die Biologie, die künstliche Intelligenz und die Informatik zu exportieren, um damit zu neuen Einsichten zu gelangen. Zu jeder dieser vier Gruppen von Aufgaben will ich ein paar Beispiele anführen, z. T. solche, mit denen sich meine Mitarbeiter und ich beschäftigt haben; (solche sind mit einem „*“ gekennzeichnet). 56 Physikalische Blätter 57 (2001) Nr. 7/8 1. Neue Theorien durch „Deformation“ bekannter Theorien entdecken Der Bogen an Problemen spannt sich von der „Physik jenseits des Standard Modells“, der Physik von „Extra-Dimensionen“ über neue Symmetriebegriffe, wie die Supersymmetrie und die verschiedenen Quantensymmetrien, bis zur nichtkommutativen Geometrie und der String- oder M-Theorie. Das zentrale Problem ist, eine relativistische Quantentheorie von Materie, Strahlung und Gravitation zu entwerfen. Experimentelle Hinweise auf die Konturen einer solchen Theorie sind, ist man optimistisch, von zukünftigen Beschleunigerexperimenten und Daten aus der Astrophysik und Kosmologie zu erwarten. Unterdessen mag sich der Theoretiker mit folgenden, z. T. recht konkreten Problemen auseinandersetzen, entlang der aristotelischen Richtschnur innerer, mathematischer Konsistenz seiner Überlegungen: 왘 Konzeptuelle Aspekte der String Theorie, wie die Charakterisierung und Untersuchung von für die String-Theorie wichtigen „Weltflächentheorien“, deren Quantensymmetrien * und neue Formen der Quantenstatistik* (Zopf-Statistik), der Randbedingungen * („Boundary CFT“ und „D-branes“), „String-Feldtheorie“, Erscheinungsformen nichtkommutativer Geometrie in der String-Theorie*, „Brane Worlds“, StringDualitäten, Holographie, supersymmetrische Eichtheorien und Supersymmetriebrechung, ... . 왘 Anwendung der String-Theorie auf die Thermodynamik schwarzer Löcher und schwarzer Branes sowie auf die Kosmologie. Geht man davon aus, dass das, „was die Welt im Innersten zusammenhält“ mit ihrer großräumigen Struktur und Frühgeschichte verknüpft ist, so gehören zum Themenkreis (1) auch Probleme aus Astrophysik und Kosmologie; etwa: 왘 Wieso ist das heute sichtbare Universum vier-dimensional und räumlich nahezu flach (V ⯝ 1); wieso ist die kosmologische Konstante so klein, aber offenbar ≠ 0; woraus besteht dunkle Materie, und wieso gibt es im Universum so viel mehr dunkle als leuchtende Materie; was ist „Quintessenz“; wie gut verstehen wir die Inflation? Gibt es kosmologische Anzeichen für die Existenz von Feldern, die in der String-Theorie vorkommen, wie des Dilaton-Feldes, der Axion-Felder, des Radions und verschiedener antisymmetrischer Tensorfelder, und welche Rolle spielen sie in der Kosmologie*? Wieso treten sie in Beschleunigerexperimenten oder in der Form einer „fünften Kraft“ bis jetzt nicht in Erscheinung? Man könnte die Liste interessanter Fragestellungen seitenlang fortsetzen. 2. Die neue Theorie muss die Vorgänger-Theorien in Grenzbereichen reproduzieren Beginnen wir mit einer Frage, die erst in der Zukunft präzis gestellt werden kann (wenn sie auch schon heutzutage bearbeitet wird). 왘 ᐉ P → 0: Wie lassen sich realistische Feldtheorien, wie das Standard-Modell der Teilchenphysik, im Grenzbereich von gegenüber der Planck-Skala tiefen Energien aus der M-Theorie herleiten? Mit mehr Aussicht auf Erfolg lassen sich jetzt schon Fragen folgender Art bearbeiten. 왘 c–1 → 0: Wie lassen sich Modelle der nicht-relativistischen Quantenmechanik im Grenzbereich schwacher Kräfte zwischen zusammengesetzten Teilchen und ge- Preisträger genüber der Lichtgeschwindigkeit kleinen Geschwindigkeiten aus solchen der relativistischen Quantenfeldtheorie herleiten? (Stichworte dazu sind: Physik von leichten Atomen, chemische Bindungen, Bethe-Salpeter-Gleichung, ...). Für eine der wirklich zentralen Fragen – sie wurde schon 1926 von Schrödinger aufgeworfen und harrt seither noch immer einer befriedigenden und umfassenden Antwort – halte ich: 왘 h → 0: In welchen experimentell relevanten Bereichen, für welches Ensemble von Zuständen und welche Klasse beobachtbarer Grössen wird die Dynamik quantenmechanischer Systeme akurat durch eine klassische (Hamiltonsche) Dynamik approximiert *? Diese Frage ist eng mit derjenigen nach der Interpretation der Quantenmechanik* verknüpft, die zurecht noch immer zu heftigen Debatten Anlass gibt. 왘 k → 0: In welchem Ensemble von Zuständen lässt sich die Dynamik eines großen, nicht-relativistischen Vielteilchensystems durch eine Boltzmann-Gleichung oder durch hydrodynamische Gleichungen approximieren? – Transporttheorie! 3. Bekannte Theorien erschließen neuartige Phänomene Ich komme nun zu Fragen, die die Emergenz kollektiver Phänomene aus bekannten mikroskopischen Theorien betreffen. 왘 Phasenübergänge und kritische Phänomene im thermischen Gleichgewicht*; nicht-triviale Renormierungsgruppen-Fixpunkte und deren Beschreibung durch konforme Feldtheorien; Bestimmung kritischer Exponenten und Charakterisierung von „Universalitätsklassen“. 왘 Emergenz irreversiblen Verhaltens aus der unitären Dynamik offener quantenmechanischer Systeme mit unendlich vielen Freiheitsgraden *: Relaxation zu einem Grundzustand (T = 0), Rückkehr zum Gleichgewicht (T>0), Konvergenz zu stationären Zuständen für Systeme, die an mehrere, unendlich grosse Reservoire gekoppelt sind; Theorie der Resonanzen und metastabilen Zustände*; Implikationen für Antworten auf Frage 2). 왘 Diffusion eines quantenmechanischen Teilchens im Zufallspotential für geringe Unordnung, in drei oder mehr Dimensionen; permanente Lokalisierung in einer oder zwei Dimensionen *. Diffusion eines geladenen Teilchens, etwa eines Elektrons, in Wechselwirkung mit thermischer Hohlraumstrahlung; („quantenmechanische Brownsche Bewegung“). 왘 Phasen hoch-korrelierter, nicht-relativistischer quantenmechanischer Materie: Ab-initio Beschreibungen von Supraleitung, Supraflüssigkeit, verschiedenen Formen des Magnetismus *, Quanten-Hall-Flüssigkeiten *, Gläsern, ...; Theorie der spezifischen Wärme, der elektrischen Leitfähigkeit und anderer Transportkoeffizienten; quantisierte Leitfähigkeiten * in inkompressiblen Hall Flüssigkeiten und ballistischen Drähten; Widerstandsfluktuationen; Quantenchaos; Quantenoptik ... . 왘 Eine fundamentale Methode zur Untersuchung physikalischer Systeme mit unendlich vielen Freiheitsgraden, insbesondere zum Studium der vorangehend skizzierten Probleme, ist die Renormierungsgruppe in ihren verschiedenen Ausführungen. Es ist ein zentrales Programm der mathematischen Physik, Renormierungsgruppenmethoden zu mathematisch präzisen Werkzeugen auszugestalten* und auf neue Probleme anzuwenden. Zum Beispiel auch auf: 왘 QCD bei tiefen Energien: Quark Confinement, chirale Symmetriebrechung und „Kondensate“, CP-Verletzung, Vakuumwinkel und Axion; QCD-Strings (1/NEntwicklung,…); s-Modelle der Mesonen mit Wess-Zumino-Term, und Baryonen als Skyrmionen; effizientere numerische Methoden für die Gittereichtheorie; Bedeutung topologischer Defekte, ... 왘 Strukturbildung im Universum: Entstehung von Galaxien-Clustern und Galaxien, Charakterisierung typischer Galaxie-Formen; primordiale Magnetfelder *; Emission von Teilchen Jets; Theorie der Supernovae, gStrahlen-Bursts, Kollision kompakter Objekte; Gravitationswellen ... 왘 Theorie der Turbulenz in der Plasmaphysik und Flüssigkeitsdynamik; „Roads to Turbulence“; MusterEntstehung und Auswahl; Selbstorganisation ... 왘 Theorie dynamischer Systeme, Transporttheorie, dynamische Prozesse in Systemen kondensierter Materie (nahe beim und fern vom thermischen Gleichgewicht); nicht-lineare Gleichungen der Physik* ... 4. Physikalische Methoden dienen anderen Gebieten Kommen wir mit unserer Sammlung von Zukunftsaufgaben für theoretische Physiker mit wenigen Bemerkungen zu Punkt 4), nämlich dem Export physikalischer Methoden und Begriffssysteme auf andere Gebiete, zum Abschluss. Da ich mich selbst damit nur in äußerst marginaler Weise beschäftigt habe, möchte ich längere Ausführungen dazu kompetenteren Kollegen überlassen und beschränke mich auf ein paar Stichworte. 왘 Ausgestaltung von Methoden aus der theoretischen Physik zu Werkzeugen der reinen Mathematik. Das 20. Jahrhundert ist reich an großartigen Beispielen dafür, die den meisten unter Ihnen bekannt sein dürften. Aktuell sind Beispiele der Übertragung von Methoden aus der Quantenfeld- und String-Theorie auf Differentialgeometrie, algebraische Geometrie und Topologie *. Sie stimmen mich für das 21. Jahrhundert optimistisch! 왘 Anwendungen physikalischer Theorien und Methoden in Chemie und Biologie; etwa auf die Strukturbestimmung und die Beschreibung von Eigenschaften großer organischer Moleküle. Gerade dieses Beispiel würde sich dazu eignen zu erklären, auf welch gigantische Schwierigkeiten man im Versuch stößt, quantenmechanische ab-initio Rechnungen von Eigenschaften solcher Moleküle auszuführen: In voller mathematischer Strenge gelangt man gerade einmal bis zum H2Molekül *, einem Vierkörperproblem. 왘 Anwendung von Methoden der Theorie dynamischer Systeme und der statistischen Physik auf Probleme der künstlichen Intelligenz und der Neuroinformatik. Auch in diesem Bereich gilt die gerade ausgesprochene Warnung! Es ist zu lernen wie die Komplexität, der Informationsgehalt, die Aesthetik ..., z. B. eines ebenen Musters zweckmäßig zu definieren sind, also Begriffe, die in der konventionellen Physik nicht vorkommen; wie die darin enthaltenen Daten so zu komprimieren sind, dass sie handzuhaben und zu manipulieren sind, und dass sich trotzdem die wesentlichen Züge des Musters daraus rekonstruieren lassen (Bezug zur Renormierungsgruppe) ... . 왘 Kann man funktionstüchtige Quantencomputer bauen, und wozu werden sie nützlich sein? ∗ Physikalische Blätter 57 (2001) Nr. 7/8 57 Preisträger Meine Damen und Herren, die Liste der Träger von Max-Planck-Medaillen von 1929 bis heute, auch mit ihren Jahreszahlen da keine Medaillen verliehen wurden, ist ein Spiegel des 20. Jahrhunderts, seiner Großartigkeit und seiner Katastrophen. Einige der Geehrten, allen voran derjenige, dessen Name die Medaille trägt, haben großartige Pläne für neue Etagen des Tempels der Wissenschaft entworfen, andere haben am Bau solcher Etagen aktiv mitgewirkt, wieder andere haben sie ausgeschmückt. Einige waren mutig und erlangten moralische Autorität, andere verhielten sich in dunkler Zeit in zweifelhafter Weise und waren doch großartige Forscher, viele haben in ihrem persönlichen Leben unsäglich an den Katastrophen des Jahrhunderts gelitten. Es mag einen optimistisch stimmen, dass der neueste Eintrag in die Liste einen betrifft, der keinen Krieg miterlebt hat oder an den Folgen eines solchen zu leiden hatte, der insgesamt bis heute ein ruhiges, glückliches Leben führen durfte, der der Wissenschaft zuliebe freiwillig für zehn Jahre in die Welt emigriert ist und wohl weiterhin herumzigeunert wäre, schiene ein etwas steteres Leben dem Aufziehen von Kindern nicht förderlicher zu sein. Für dieses Schicksal bin ich zutiefst dankbar! Es mag auch optimistisch stimmen, dass in mir jemand mit einer Max-Planck-Medaille geehrt wird, der kaum mehr als ein Dekorationskünstler und Raumpfleger im Tempel der Wissenschaft ist. Denn dies muss bedeuten, dass, zumindest was die Hallen der Physik anbetrifft, dieser Tempel einen geradezu etwas barocken Grad an Vollständigkeit erreicht hat. Ich hoffe Sie aber doch davon überzeugt zu haben, dass auch die Physik noch voller spannender Probleme ist, und dass unter zukünftigen Medaillisten bestimmt wieder Architekten und Baumeister zu finden sein werden! ∗ Nun sind wir zusammen fast ans Ende dieser Ausführungen gelangt. Um nicht das „feine Schweigen“, von dem Friedrich Nietzsche und, ihm folgend, Fritz 58 Physikalische Blätter 57 (2001) Nr. 7/8 Stern in einem seiner Bücher gesprochen haben, an den Schluss zu stellen, muss ich ein Geständnis ablegen: Spreche ich nicht als Physiker, sondern als Intellektueller, Zeitzeuge und Mensch, so bin ich doch etwas weniger optimistisch, was die Zukunft anbetrifft, als ich es eben vermuten ließ. Wieso – dies wäre das Thema für einen anderen, vielleicht interessanteren Vortrag! Genüge hier ein Plädoyer gegen das „feine Schweigen“ und für mehr Offenheit, gegen Bierernst und für mehr sportlichen Geist, für intellektuelle Redlichkeit, für mehr Großzügigkeit, Toleranz und gegenseitigen Respekt, mehr kreativen, ideellen Schwung; mehr Bereitschaft, in dieser europäischen Sozietät (zu der auch die schweizerische gehört) kühn zu denken und mutig zu handeln! „For me the correct question is what one should do, not how one should feel ... !“ (R. P. Feynman) Ich danke Ihnen! Der Autor Jürg Martin Fröhlich ist seit Herbst 1982 Professor für Theoretische Physik an der ETH Zürich. Sein Spezialgebiet ist die mathematische Physik. Schwerpunkte seiner Forschungen sind die Quantenfeldtheorie, die Quantentheorie von Systemen mit vielen Freiheitsgraden, die statistische Physik sowie verschiedene mathematische Methoden der theoretischen Physik. Fröhlichs Arbeiten wurden mit dem nationalen Latsis-Preis (1984), dem Dannie-Haineman-Preis (1991) und dem Marcel-Benoist-Preis (1997) gewürdigt. Zu den Freizeitbeschäftigungen von Fröhlich gehören das Wandern und Skilaufen, Zeichnen und Malen und das Verfassen von allerlei Essays.