Chancen für Kinder psychisch kranker und/oder suchtbelasteter Eltern

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Chancen für Kinder psychisch
kranker und/oder suchtbelasteter
Eltern
– ein Modellprojekt in Mecklenburg-Vorpommern
mit bundesgeförderter Evaluation zur frühen
Förderung elterlicher Erziehungs- und
Beziehungskompetenzen und zur Prävention von
resultierender Vernachlässigung und
Kindeswohlgefährdung im frühen Lebensalter -
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Wir packen es an !
Praxisprojekt & Forschungsprojekt: „Chancen für Kinder“
Quelle: www.wasserbettenparadies-online.de
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Studiendesign
Prä-Post-Design
Erster Erhebungszeitpunkt (T0) zu Beginn der
Intervention
Zweiter Erhebungszeitpunkt (Follow Up) 6 Monate
nach T0
à Gibt es durch die Intervention subjektive und
objektive Veränderungen?
à Was wurde als hilfreich empfunden, was nicht?
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht: Verwendete Instrumente –
psychologische Diagnostik der Eltern:
Composite International Diagnostic Interview (CIDI/DIA-X)
(Screening psy. Störungen)
SHIP (Trauma-Sektion SKID)
SIGA-Screening (Alkohol)
Global Assessment of Functioning Scale (GAF)
Symptom Checkliste 90R (SCL 90 R)
Fragebogen zur Sozialen Unterstützung (FSozK14)
Demographie
Toronto Alexithymie Scale (TAS 20)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht: Verwendete Instrumente –
Erziehungsverhalten, Eltern-Kind-Interaktion,
Verhalten der Kinder:
CARE-Index (Eltern-Kind-Interaktion)
Child Behavior Checklist 1 ½ -5 (CBCL 1 ½ -5; Verhalten
des Kindes)
Parental Stress Scale (PSS; Belastung durch
Kind/Elternrolle)
Allgemeiner Familienfragebogen (FB)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht
Quelle: www.tierfutterhaus.ch
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht: Demographie
Zu T0 wurden 143 Fragebögen verteilt,
104 Mütter (und 7Väter) nahmen zu T0 an der
Untersuchung teil, Komplettsätze von 69 Müttern
Zu FU bisher Datensätze von 53 Müttern (Erhebung
läuft noch)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht: Demographie
• Mütter haben zum 1. Untersuchungszeitpunkt ein
durchschnittliches Alter von 24,7 Jahren
• 46,1% sind „Teeniemütter“, also vor dem 20. Geburtstag
Mutter geworden
Durchschnittlich 2 Kinder (16,2%
4)
Die Kinder sind zum 1. Untersuchungszeitpunkt
durchschnittlich 15 Monate alt; 65,7% männlich
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht: Demographie – Alter der Mütter
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
36
34
32
30
28
24
22
20
18
16
Alter der Mutter
zum
Untersuchungszeit
punkt
Alter der Mutter
bei Geburt des
untersuchten
Kindes
Alter der Mutter
bei der Geburt
des 1. Kindes
Werkstattbericht: Demographie - Lebenssituation
• 19,3% verheiratet, 62,4% alleinerziehend
• Finanzielle Situation: 47,4% schlecht oder sehr schlecht;
38,1% durchschnittlich;
14,5% gut oder sehr gut
• Ausbildung/Beruf:
6,1% noch in Schule/Ausbildung
26,4% ohne Schulabschluss
36,1% ohne Berufausbildung (-abschluss)
--------------------------------------------------------------24,3% nie erwerbstätig
12,1% berufstätig
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Werkstattbericht: Diagnosen (DIA-X,SIGA, SHIP)
7,2% = keine Diagnose
10,6% = 1 Diagnosegruppe
19,1% = 2 Diagnosengruppen
36,7% = 3 Diagnosengruppen
26,4%
4 Diagnosengruppen
Diagnostischen Interview für Psychische Störungen (DIA-X; Wittchen, 1997),
Strukturierten Interview zur Genetik von Alkoholismus (SIGA),
Trauma-Sektion (SHIP) aus dem Strukturierten Klinischen Interview für Achse II Störungen (SKID-II)
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Werkstattbericht: Diagnosen (DIA-X,SIGA, SHIP)
100
*
80
Alter der Mutter <19
**
Alter der Mutter >19
60
**
40
**
20
at
al
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
G
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0
**p<.01
* p<.05
Werkstattbericht:
Global Assessment of Functioning (GAF)
Experteneinschätzung auf einer Skala von 100 bis 0
100-91:
Hervorragende Leistungsfähigkeit in einem breitem Spektrum
von Aktivitäten, Schwierigkeiten im Leben scheinen nie außer
Kontrolle zu geraten; wird von anderen wegen einer Vielzahl
positiver Qualitäten geschätzt; keine Symptome.
(Saß, H., Wittchen, H.-U. & Zaudig, M., 1998)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht:
Global Assessment of Functioning (GAF)
Experteneinschätzung auf einer Skala von 100 bis 0
90-81:
Keine oder nur minimale Symptome (z.B. leichte Angst vor
einer Prüfung), gute Leistungsfähigkeit in allen Gebieten,
interessiert und eingebunden in ein breites Spektrum von
Aktivitäten, sozial effektiv im Verhalten, im Allgemeinen
zufrieden mit dem Leben, übliche Alltagsprobleme oder –
sorgen ( z.B. nur gelegentlicher Streit mit einem
Familienmitglied).
(Saß, H., Wittchen, H.-U. & Zaudig, M., 1998)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht:
Global Assessment of Functioning (GAF)
Experteneinschätzung auf einer Skala von 100 bis 0
80-71:
Wenn Symptome vorliegen, sind diese vorübergehende oder
zu erwartende Reaktionen auf psychosoziale
Belastungsfaktoren (z.B. Konzentrationsschwierigkeiten nach
einem Familienstreit); höchstens leichte Beeinträchtigung der
sozialen, beruflichen und schulischen Leistungsfähigkeit (z.B.
zeitweises Zurückbleiben in der Schule).
(Saß, H., Wittchen, H.-U. & Zaudig, M., 1998)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht:
Global Assessment of Functioning (GAF)
Experteneinschätzung auf einer Skala von 100 bis 0
70-61:
Einige leichte Symptome (z.B. depressive Stimmung oder
leichte Schlaflosigkeit) ODER einige leichte Schwierigkeiten
hinsichtlich der sozialen, beruflichen oder schulischen
Leistungsfähigkeit (z.B. gelegentlichen Schuleschwänzen
oder Diebstahl im Haushalt), aber im Allgemeinen relativ gute
Leistungsfähigkeit, hat einige wichtige zwischenmenschliche
Beziehungen.
(Saß, H., Wittchen, H.-U. & Zaudig, M., 1998)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht:
Global Assessment of Functioning (GAF)
Experteneinschätzung auf einer Skala von 100 bis 0
60-51:
Mäßig ausgeprägte Symptome (z.B. Affektverflachung,
weitschweifige Sprache, gelegentliche Panikattacken) ODER
mäßig ausgeprägte Schwierigkeiten bezüglich der sozialen,
beruflichen oder schulischen Leistungsfähigkeit (z.B. wenig
Freunde, Konflikte mit Arbeitskollegen, Schulkameraden oder
Bezugspersonen).
(Saß, H., Wittchen, H.-U. & Zaudig, M., 1998)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht:
Global Assessment of Functioning (GAF)
Experteneinschätzung auf einer Skala von 100 bis 0
50-41:
Ernste Symptome (z.B. Suizidgedanken, schwere
Zwangsrituale, häufige Ladendiebstähle) ODER starke
Beeinträchtigung der sozialen, beruflichen oder schulischen
Leistungsfähigkeit (z.B. keine Freunde; Unfähigkeit eine
Arbeitsstelle zu behalten).
(Saß, H., Wittchen, H.-U. & Zaudig, M., 1998)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht:
Global Assessment of Functioning (GAF)
Experteneinschätzung auf einer Skala von 100 bis 0
40-31:
Einige Beeinträchtigungen in der Realitätskontrolle oder der
Kommunikation (z.B. Sprache zeitweise unlogisch,
unverständlich oder belanglos) ODER starke
Beeinträchtigungen in mehreren Bereichen, z.B. Arbeit oder
Schule, familiäre Beziehungen, Urteilsvermögen, Denken
oder Stimmung (z.B. ein Mann mit einer Depression
vermeidet Freunde, vernachlässigt seine Familie und ist
unfähig zu arbeiten; ein Kind schlägt häufig jüngere Kinder,
ist zu Hause trotzig und versagt in der Schule).
(Saß, H., Wittchen, H.-U. & Zaudig, M., 1998)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht:
Global Assessment of Functioning (GAF)
Experteneinschätzung auf einer Skala von 100 bis 0
30-21:
Das Verhalten ist ernsthaft durch Wahnphänomene oder
Halluzinationen beeinflusst ODER ernsthafte
Beeinträchtigung der Kommunikation und des
Urteilsvermögens (z.B. manchmal inkohärent, handelt grob
inadäquat, starkes Eingenommensein von
Selbstmordgedanken) ODER Leistungsunfähigkeit in fast
allen Bereichen (z.B. bleibt den ganzen Tag im Bett, hat
keine Arbeit, kein Zuhause und keine Freunde).
(Saß, H., Wittchen, H.-U. & Zaudig, M., 1998)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht:
Global Assessment of Functioning (GAF)
Experteneinschätzung auf einer Skala von 100 bis 0
20-11:
Selbst- und Fremdgefährdung (z.B. Selbstmordversuche
ohne eindeutige Todesabsicht, häufig gewalttätig, manische
Erregung) ODER ist gelegentlich nicht in der Lage, die
geringste persönliche Hygiene aufrechtzuerhalten (z.B.
schmiert mit Kot) ODER grobe Beeinträchtigung der
Kommunikation (größtenteils inkohärent oder stumm).
(Saß, H., Wittchen, H.-U. & Zaudig, M., 1998)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht:
Global Assessment of Functioning (GAF)
Experteneinschätzung auf einer Skala von 100 bis 0
10-1:
Ständige Gefahr, sich oder andere schwer zu verletzen (z.B.
wiederholte Gewaltanwendung) ODER anhaltende
Unfähigkeit, die minimale persönliche Hygiene
aufrechtzuerhalten ODER ernsthafter Selbstmordversuch mit
eindeutiger Todesabsicht.
(Saß, H., Wittchen, H.-U. & Zaudig, M., 1998)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht: GAF
88,4
Kontrollgruppe
Interventionsgruppe
58,2
0
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
50
100
Werkstattbericht: GAF (Alterseffekte)
57,7
<19 Jahre
>19 Jahre
58,7
0
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
50
100
Ein paar Zwischenfragen:
Ich finde ohne weiteres jemanden, der sich um meine Wohnung (z.B.
Blumen, Haustiere, Post) kümmert, wenn ich mal nicht da bin.
- 1 Trifft nicht zu - 2 trifft eher nicht zu - 3 trifft teilweise zu - 4 trifft zu -5 trifft ganz genau zu -
Es gibt Menschen, die mich ohne Einschränkung so nehmen wie ich
bin.
- 1 Trifft nicht zu - 2 trifft eher nicht zu - 3 trifft teilweise zu - 4 trifft zu - 5 trifft ganz genau zu Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Fydrich, T., Sommer, G. & Brähler, E. , 1999
Ein paar Zwischenfragen:
Ich kenne mehrere Menschen, mit denen ich gerne etwas unternehme.
- 1 Trifft nicht zu - 2 trifft eher nicht zu - 3 trifft teilweise zu - 4 trifft zu -5 trifft ganz genau zu -
Ich habe Freunde/Angehörige, die mich einfach mal umarmen.
- 1 Trifft nicht zu - 2 trifft eher nicht zu - 3 trifft teilweise zu - 4 trifft zu - 5 trifft ganz genau zu -
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Fydrich, T., Sommer, G. & Brähler, E. , 1999
Ein paar Zwischenfragen:
Wenn ich krank bin, kann ich ohne zögern Freunde/Angehörige bitten,
wichtige Dinge (z.B. Einkaufen) für mich zu erledigen.
- 1 Trifft nicht zu - 2 trifft eher nicht zu - 3 trifft teilweise zu - 4 trifft zu -5 trifft ganz genau zu -
Wenn ich mal sehr bedrückt bin, weiß ich, zu wem ich damit ohne
weiteres gehen kann.
- 1 Trifft nicht zu - 2 trifft eher nicht zu - 3 trifft teilweise zu - 4 trifft zu - 5 trifft ganz genau zu -
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Fydrich, T., Sommer, G. & Brähler, E. , 1999
Erste Ergebnisse –
Fragebogen zur sozialen Unterstützung:
65,4
(4,6)
Kontrollgruppe
**
Interventionsgruppe
(3,1)
42,9
**p<.01
0
35
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
70
Erste Ergebnisse –
Fragebogen zur sozialen Unterstützung –
Alterseffekte :
Kontrollgruppe
65,4
(4,6)
Alter der Mutter > 19
Jahre
*
53,6
(3,8)
**
40,9
(2,9)
0
Alter der Mutter < 19
Jahre
35
70
**p <.01
* p<.05
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Soziale Unterstützung & Parental Stress:
Parental Stress = empfundene Belastung durch das
Elterndasein (Parental Stress Scale; Berry, 1995)
PSS beinhaltet sowohl positive als auch negative
Elemente des Elternseins
Beispielfragen:
Ich fühle mich eng mit meinem Kind verbunden.
Ich genieße es, meine Zeit mit meinem Kind zu
verbringen.
Mein Kind ist eine wichtige Quelle der Zuneigung für mich.
Kinder zu haben, lässt wenig Zeit und Flexibilität in
meinem Leben
Kinder zu haben heißt für mich zu wenig
Entscheidungsfreiheit und zu wenig Kontrolle über mein
Leben.
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Soziale Unterstützung & Parental Stress:
60
Soziale
Unterstützung
55
**
50
Belastung
durch
Elterndasein
45
40
35
30
Alter der Mutter <19
Alter der Mutter>19
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Soziale Unterstützung & Parental Stress:
Schlussfolgerung
Psychisch kranke Mütter fühlen sich in vielen Situationen
isoliert und hilflos, dies gilt besonders, wenn sie zudem
zum Zeitpunkt der Geburt des ersten Kindes sehr jung
sind.
à aktive Suche nach Hilfe, Wahrnehmen von bereits
vorhandener Hilfe, Schwellensenkung
Psychisch kranke Mütter erleben ein sehr hohes Maß an
Belastung durch die Elternrolle. Auch dies gilt besonders
bei sehr jungen Müttern.
à Interaktionstraining mit dem Kind, um positive
Wahrnehmung zu fördern
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht: Veränderung T0 zu FU
– Soziale Unterstützung
66
65,4
Kontrollgruppe
57,3
56,6
>19 Jahre
<19 Jahre
0
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
35
Follow Up
T0
47,2
40,9
70
Werkstattbericht: Veränderung T0 zu FU
– Parental Stress
32,2
Kontrollgruppe32,1
Follow Up
24,4
>19 Jahre
34,9
43,6
41,2
<19 Jahre
0
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
T0
35
70
Werkstattbericht: Veränderung aktuelle Symptomatik
U
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kt
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t
SCL-90-R (Summenwerte)
SCL-90-R (T0)
SCL-90-R (FU)
0
7,5
15
(SCL-90-R, Franke, G.H., 2002)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht: GAF – Veränderung T0 zu FU
88,4
87,6
Kontrollgruppe
GAF T0
GAF FU
58,2
67,7
Interventionsgruppe
0
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
50
100
Werkstattbericht:
Global Assessment of Functioning (GAF)
Experteneinschätzung auf einer Skala von 100 bis 0
60-51:
Mäßig ausgeprägte Symptome (z.B. Affektverflachung,
weitschweifige Sprache, gelegentliche Panikattacken) ODER
mäßig ausgeprägte Schwierigkeiten bezüglich der sozialen,
beruflichen oder schulischen Leistungsfähigkeit (z.B. wenig
Freunde, Konflikte mit Arbeitskollegen, Schulkameraden oder
Bezugspersonen).
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht:
Global Assessment of Functioning (GAF)
Experteneinschätzung auf einer Skala von 100 bis 0
70-61:
Einige leichte Symptome (z.B. depressive Stimmung oder
leichte Schlaflosigkeit) ODER einige leichte Schwierigkeiten
hinsichtlich der sozialen, beruflichen oder schulischen
Leistungsfähigkeit (z.B. gelegentlichen Schuleschwänzen
oder Diebstahl im Haushalt), aber im Allgemeinen relativ gute
Leistungsfähigkeit, hat einige wichtige zwischenmenschliche
Beziehungen.
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Werkstattbericht:
Kontakte zu helfenden Einrichtungen
Wohnform
Familiengericht/ Polizei
Psychotherapeut
Haus-/Kinderarzt
Psychiatrie
SPZ
Geburtsklinik/-Hebammen
Gesundheitsamt
Frühförderstelle
KITA/Tagesmutter
Beratungsstellen
Familien-/Jugendhilfe
Jugendamt
0
10
20
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
30
40
50
60
70
80
90
100
Werkstattbericht:
Zufriedenheit der Mütter mit Einrichtungen
Sehr zufrieden / sehr hilfreich
etwas zufrieden / etwas hilfreich
etwas unzufrieden / wenig hilfreich
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
SP
P
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Absolut unzufrieden / gar nicht hilfreich
Werkstattbericht: Die Kinder & Die Mutter-KindInteraktion
Quelle: extreme.pcgameshardware.de/
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Die Familienbögen
Probleme
Stärken
Aufgabenerfüllung
Rollenverhalten
Kommunikation
Emotionalität
Affektive Beziehungsaufnahme
Kontrolle
Werte und Normen
Soziale Erwünschtheit
30
T-Werte
40
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
50
60
70
80
90
(M. Cierpka,
Cierpka, G. Frevert,
Frevert, 1994)
Die Mutter-Kind-Interaktion: CARE-Index
CARE-Index: Children Adult Relational Experimental
Videoverfahren zur Bestimmung der Sensitivität der
Mutter auf einer Skala von 0-14
•Sensitivität: misst inwiefern die Mutter in der Lage ist, die
Bedürfnisse des Kindes wahrzunehmen und auf diese
adäquat und prompt zu reagieren, so dass das
Wohlbefinden des Kindes gesteigert wird und/oder
erhalten bleibt
(CARE-Index, Crittenden, P.)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Die Mutter-Kind-Interaktion: CARE-Index
Videoverfahren zur Bestimmung der Sensitivität der Mutter
auf einer Skala von 0-14
•Adäquater Bereich:
Sensitiv (14-11)
14-13 Beiderseitiges Vergnügen, Freude; ein Tanz
12-11 Reibungslose, angenehme Interaktion; spielerisch,
geteilter positiver Affekt
Adäquat (10-7)
10-9 Ganz zufrieden stellendes Spiel; keine Probleme,
aber kein Tanz
8-7 Adäquates Spiel, aber merkliche Perioden von
Dissynchronität
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Die Mutter-Kind-Interaktion: CARE-Index
Videoverfahren zur Bestimmung der Sensitivität der Mutter
auf einer Skala von 0-14
•Interventionsbereich
Unbeholfen (5-6)
6-5 Klare, ungelöste Probleme, eingeschränkt spielerisch,
aber keine Beweise für Feindseligkeit oder fehlende
Empathie
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Die Mutter-Kind-Interaktion: CARE-Index
Videoverfahren zur Bestimmung der Sensitivität der Mutter
auf einer Skala von 0-14
•Hoch-Risiko Bereich
4-3 Klares Fehlen von Empathie, nichtsdestotrotz einige
schwache (unzureichende oder erfolglose) Versuche
werden gemacht, um auf das Kind zu antworten;
Fehlen spielerischer Qualität
2-0 Totales Versagen den Kummer des Babys
wahrzunehmen oder zu beruhigen zu versuchen; kein
Spiel
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
CARE-Index: Verteilung in %
Risiko-/
Hochrisikobereich
12,9
Interventionsbereich
69,9
Adäquater/Sensitiver
Bereich
17,2
0
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
50
100
Verhalten des Kindes nach Einschätzung der Eltern
Zu T0
Externalisierendes Verhalten
Internalisierendes Verhalten
Trotzverhalten
Aufmerksamkeitsdefizit und
Hyperaktivität
Entwicklungsprobleme
Ängstlichkeit
Affektive Probleme
0
5
10
15
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
20
25
(CBCL 1,5-5, Achenbach, T.M.,2000)
Resümee
Untersuchten Mütter zeigen hohe Belastungen (vor allem im
psychosozialen Bereich)
„Teeniemütter“ sind belasteter als „Erwachsene Mütter“
Nach Beginn der Hilfe sind positive Veränderungen vor allem in
den Bereichen der aktuellen Symptomatik, der wahrgenommenen
sozialen Unterstützung und im Globalen Funktionsniveau zu
messen
Die Voraussetzung zur Entstehung einer stabilen Mutter-KindBindung sind mit wenigen Defiziten gegeben
Kinder zeigen noch keine Auffälligkeiten à Prävention ist
Prävention und nicht Intervention
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit !
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