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johanniter 1|12
Das Magazin zum 60. Jubiläum der Johanniter-Unfall-Hilfe
Seit 60 Jahren
Freunde fürs Leben!
Wie die Johanniter-Unfall-Hilfe zu einer der bedeutendsten
Hilfsorganisationen Deutschlands wurde.
HELFEN | MIT WELTWEITER ERFAHRUNG | 14
RETTEN | MIT ALLER KRAFT | 22
AUSBILDEN | AM PULS DER ZEIT | 28
BETREUEN | MIT GROSSEM HERZEN | 32
ERZIEHEN | MIT CHRISTLICHEN WERTEN | 38
EDITORIAL / INHALT
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JOHANNITER 01/2012
®
Gesundheit aus Bad Kreuznach
EDITORIAL / INHALT
Liebe Freunde der Johanniter,
was wäre die Johanniter-Unfall-
60 Jahre Johanniter-Unfall-Hilfe –
Hilfe ohne die vielen Menschen,
das ist viel und wenig zugleich. Viel,
die sich in ihrem Namen enga-
wenn man sich die Entwicklung
gieren. 30 000 ehrenamtliche und
anschaut von den provisorischen
13 000 hauptamtliche Mitarbeiter
Anfängen mit unglaublich engagier-
tun ihr Bestes, um die vielfältigen
ten Gründern hin zu einer modernen,
karitativen Aufgaben unserer Orga-
hochprofessionellen Organisation.
nisation zu erfüllen. Auch unsere
Wenig, wenn man die mehr als
1,4 Millionen Fördermitglieder
900 Jahre Geschichte des Johanniter-
gehören zur Johanniter-Familie. In der Pflege und Betreuung
ordens betrachtet, als dessen größtes Werk sich auch die
älterer Menschen sowie in der Bildung und Erziehung von
Johanniter-Unfall-Hilfe der Aufforderung verpflichtet hat, die
Kindern und Jugendlichen, in der Notfallrettung, in Fahrdiensten,
in unserem traditionellen Ordensgebet steht, das Sie auf Seite
der Erste-Hilfe-Ausbildung und Katastrophenhilfe im In- und
12 lesen können.
Ausland gibt es vieles, das ohne ihre Beiträge nicht möglich wäre.
„Den Schwachen hilf“ heißt es dort. Dieser Gedanke ver-
„Den Schwachen hilf“, diese Bitte ist unser christlicher
sinnbildlicht wie kein anderer die Wurzeln des Johanniterordens
Auftrag. Mit Ihrer Unterstützung können wir ihn erfüllen – seit
und der Johanniter-Unfall-Hilfe. Diesem christlichen Grundsatz
mittlerweile 60 Jahren. Dafür danke ich Ihnen!
waren, sind und bleiben wir verpflichtet.
Ihr
Ihr
Hans-Peter von Kirchbach
S.K.H. Dr. Oskar Prinz v. Preußen
Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe
Herrenmeister des Johanniterordens
RETTEN
BETREUEN
SEIT 60 JAHREN | 4
MIT ALLER KRAFT | 22
MIT GROSSEM HERZEN | 32
Vom ehrenamtlichen Engagement der
Im perfekten Zusammenspiel mit mo-
Pflegebedürftige Menschen sind auf
Gründerjahre zur modernen, professio-
dernster Technik sind die Rettungskräfte
fremde Hilfe angewiesen. Die Johanniter
nellen Hilfsorganisation: eine Chronik
der Johanniter Tag und Nacht im Einsatz.
geben ihnen Lebensqualität zurück. Ein
der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Ein Besuch bei zwei Wachen.
Gespräch über gute Pflege.
HELFEN
AUSBILDEN
ERZIEHEN
MIT WELTWEITER ERFAHRUNG | 14
AM PULS DER ZEIT | 28
MIT CHRISTLICHEN WERTEN | 38
Kompetent und auf die Bedürfnisse vor
Damit Erste Hilfe wirklich angewendet
Die Angebote der rund 250 Johanniter-
Ort ausgerichtet ist die Arbeit der
wird, setzen die Johanniter auf innova-
Kindertagesstätten sind vielfältig – und
Johanniter-Auslandshilfe. Sehen und
tive Lehrmethoden. Testen Sie, was Sie
haben doch ein gemeinsames Fundament:
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60 JAHRE JOHANNITER
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FREUNDE
Mit ihren neuen Dienstuniformen präsentieren sich die Sanitätshelfer der Johanniter-Unfall-Hilfe 1954, zwei Jahre nach der Vereinsgründung.
4
Das erste Werbeplakat zeigt
Wirkung: Bei 160 Erste-HilfeKursen machen bereits 4000
Teilnehmer mit.
Erster Auslandseinsatz im burgenländischen Grenzgebiet nach der
Niederschlagung des ungarischen
Volksaufstandes.
1953
1956
1952
1956
Gründung der Johanniter-UnfallHilfe durch den Eintrag in das
Vereinsregister des Amtsgerichtes
Bad Pyrmont am 7. April.
Erster überregionaler Großeinsatz
beim 7. Evangelischen Kirchentag in
Frankfurt/Main.
60 JAHRE JOHANNITER
BESTE FREUNDE
Seit 60 Jahren
Freunde fürs Leben!
VON DEN REIN EHRENAMTLICHEN ANFÄNGEN DER NACHKRIEGSZEIT ZUR MODERNEN UND WELTWEIT
RENOMMIERTEN HILFSORGANISATION: DIE JOHANNITER-UNFALL-HILFE HAT SICH ZU EINEM BEDEUTENDEN
SOZIALEN UNTERNEHMEN ENTWICKELT.
Seit mehr als 900 Jahren ist das achtspitzige weiße Kreuz das
Zeichen des Johanniterordens. Auch die Johanniter-Unfall-
Starthilfe für die Lufthansa
Hilfe steht unter diesem Zeichen. Hilfe war gleich in mehrfacher
Die Lufthansa, die
1955 nach zehn Jahren
ohne Flugbetrieb wieder erste Linienflüge
anbot, ließ von den
Hamburger Johannitern
sämtliche Stewardessen
und Stewards in Erster
Hilfe ausbilden.
Hinsicht nötig in der deutschen Nachkriegszeit. Bereits im Jahr
1949 erkannten Mitglieder des deutschen Johanniterordens die
Notwendigkeit, durch Ausbildungen in Erster Hilfe die Gesundheitsversorgung zu verbessern.
In der britischen Besatzungszone der Bundesländer
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und SchleswigHolstein hatte die „St. John Ambulance“ mit der Ausbildung von
Polizei, Feuerwehren und der breiten Bevölkerung begonnen. In
Gesprächen erörterten Ordenskanzler Wolf-Werner Graf v. Arnim
einer Sondersitzung des Johanniterordens in Hannover so weit:
und der Public Safety Officer der britischen Rheinarmee die
Die Satzung und Schiedsgerichtsordnung der Johanniter-Unfall-
Übertragung dieser Aufgabe an den Johanniterorden, die zu-
Hilfe wurde verabschiedet. Der Herrenmeister des Johanniter-
nächst mangels Geld und Material schwer zu lösen war. Die
ordens, Oskar Prinz v. Preußen, genehmigte sie am 20. Februar
Neugründung eines Pendants zur britischen „St. John Ambulance“
und durch den Eintrag in das Vereinsregister des Amtsgerichtes
stellte nicht nur ein finanzielles Risiko für den Johanniterorden
Bad Pyrmont am 7. April wurde die Gründung offiziell.
dar. Auch bereits existierende Hilfsorganisationen fürchteten
Sein erstes Büro eröffnete der föderalistisch in Landesverbänden organisierte Verein im August in Rolandseck bei
die neue Konkurrenz.
Nach einer engagierten Spendensammlung mit einem
Bonn: Es war zwar nur ein bescheidenes Holzhaus, aber vergli-
Ertrag von mehr als 8000 Mark, vielen weiteren Gesprächen und
chen mit den „Wohnzimmerbüros“ der Planungsphase bereits
organisatorischen Überlegungen war es am 14. Januar 1952 bei
ein riesiger Fortschritt.
Der Autobahn-Rettungsdienst
etabliert sich: An Wochenenden und
Feiertagen unterstützen die Johanniter
die Polizei mit ihren Unfallhilfsdiensten.
Die grundlegende formale
Anerkennung der JohanniterUnfall-Hilfe als freiwillige Hilfsgesellschaft stellt die Johanniter
dem Deutschen Roten Kreuz und
dem Malteser Hilfsdienst gleich.
1959
1963
1957
1962
Den Mangel an medizinischem
Pflegepersonal decken die
Johanniter mit ihren
Krankenhaushilfsdiensten.
Bewährungsprobe zum zehnjährigen
Bestehen: Einsatz bei der Sturmflut
in Hamburg.
60 JAHRE JOHANNITER
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BESTE FREUNDE
Retter auf deutschen Straßen
Der wirtschaftliche Aufschwung, den die Bundesrepublik
williger Basis. Gesetzlich verpflichtend wurde für Führerschein-
Deutschland Anfang der 60er-Jahre erlebte, hatte auch seine
bewerber die Ausbildung „Lebensrettende Sofortmaßnahmen
Schattenseiten: Durch den rasanten Anstieg des privaten Pkw-
am Unfallort“ erst 1969.
Verkehrs schnellten die Unfallzahlen in die Höhe. Viele Autobahnstrecken gelangten so zu trauriger Berühmtheit.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe, in ihren ersten Jahren vor-
Ehrenamtlicher Helfer der ersten Stunde
nehmlich in der Ausbildung und bei Hilfsdiensten in chronisch unterbesetzten Krankenhäusern tätig, stand vor einem
neuen Einsatzfeld: Ihre Helfer
unterstützten die Landes- und
Verkehrspolizei mit ehrenamtlichen Wochenend- und Feiertagsdiensten.
Der Sanitätsdienst auf
den Autobahnen verlangte
den Helfern einiges ab: Auch
nachts wurden viele Einsätze
gefahren. Am Unfallort mussten die Helfer ihr eigenes Erschrecken angesichts dramatischer Szenen und schlimmster
Verletzungen überwinden, um
die Unfallopfer optimal zu verGemeinsam mit der Polizei im
Einsatz.
sorgen und sie so schnell wie
möglich in Krankenhäuser zu
transportieren. Bald entstanden in der Nähe von Tankstellen und
Autobahnen stationäre Unfallhilfsstellen als Vorläufer der heutigen Rettungswachen.
Den Johannitern wurde schnell klar, dass auch die Autofahrer zur Ersten Hilfe befähigt werden müssen. Kurse dafür
Horst Rüssing, von 1959 bis 1966 Bereitschaftsführer der
Johanniter im Ennepe-Ruhr-Kreis, über den Geist der
Gründerjahre:
„1956 haben wir in Schwelm mit der Ausbildung der Bevölkerung
in Erster Hilfe begonnen. Anfangs noch im Krankenhaus, weil
der Chefarzt meinte, wir Helfer müssten uns an Blut gewöhnen.
Zu den ersten Einsätzen sind wir noch mit Fahrrädern gefahren.
Ab 1960 habe ich für unseren Bereitschaftsdienst in der
Polizeistation Schwelm/Ennepetal mein eigenes Auto zur
Verfügung gestellt. Und wenn irgendwo ein Unfall war, sind wir
mit meinem Wagen gemeinsam mit der Polizei rausgefahren
und haben am Unfallort Erste Hilfe geleistet. 1963 haben wir
einem Eierbauern für 300 Mark einen VW-Bus abgekauft und
umgebaut. Vom Krankenhaus bekamen wir zwei Tragen, die
Firma Bosch hat uns ein Martinshorn geschenkt, die Polizei das
Blaulicht und ein dankbarer Patient ein Sauerstoffgerät. So sind
wir durch den TÜV und hatten unseren ersten Krankenwagen.
Alles war sehr improvisiert, aber geprägt von einer wunderbaren Kameradschaft.“
boten sie bereits Mitte der 60er-Jahre an, damals noch auf frei-
6
Wer sich als Helfer für
zehn Jahre im Katastrophenschutz
verpflichtet, kann sich vom
Wehrdienst freistellen lassen –
neue Einheiten entstehen.
Die Katastrophenhelfer der
Johanniter leisten in der Türkei, in
Jordanien und in Ostpakistan
Soforthilfe.
1968
1970
1963
1970
In der Nähe unfallreicher Straßen
und an Tankstellen sind bereits
120 Unfallhilfsstellen in Betrieb.
Mit dem Schulsanitätsdienst
wird ein neues Einsatzfeld für
Erste Hilfe erschlossen.
60 JAHRE JOHANNITER
BESTE FREUNDE
International engagiert – und anerkannt
Vom ersten Auslandseinsatz im österreichischen Burgenland
Jahren hatten die Johanniter neben der Nothilfe auch die lang-
für die ungarischen Flüchtlinge nach dem Volksaufstand 1956
fristige Unterstützung im Blick und schickten 70 Sattelschlepper
über die Pflege der Beziehungen mit der britischen Schwester-
mit Fertigbauhäusern nach Ostanatolien – inklusive 25-köpfigen
organisation „St. John Ambulance“ bis hin zu den Großeinsätzen
ehrenamtlichen Wiederaufbauteams, die jeweils vier Wochen im
in der Türkei, in Jordanien und Ostpakistan (dem heutigen
Einsatz waren.
Bangladesch) – die Katastrophenhilfe der Johanniter gewann
Im Jahr des 25-jährigen Bestehens der Johanniter-Unfall-
Anfang der 70er-Jahre immer mehr an Kontur. So entstand nach
Hilfe hatte sich die Auslandshilfe so weit etabliert, dass sie auch
Gesprächen mit dem Diakonischen Werk unter Führung des
internationale Anerkennung erhielt: Ausländische Staatsgäste
Kölner Ortsbeauftragten Wilfried Voigt 1973 die Katastrophen-
besuchten Einrichtungen in der Bundesrepublik. Und in immer
Einsatzleitung Ausland der Johanniter-Unfall-Hilfe, kurz KELA.
mehr Ländern demonstrierten die Johanniter ihre Einsatz-
Darin festgelegt wurde der praktische Einsatz von
bereitschaft. Allein 1979 waren die Katastrophenhelfer unter
Johanniter-Helfern im Ausland mit Finanzierung des Diako-
dem achtspitzigen Kreuz in Sambia, Montenegro, Jakarta,
nischen Werkes. Neben den ehrenamtlichen Auslandshelfern,
Hongkong, Singapur und Bangkok mit Hilfslieferungen und
von ihren Arbeitgebern im Notfall freigestellt, hielten die
Fachwissen im Einsatz.
Johanniter in einer eigens dafür angekauften Fabrikhalle Hilfsgüter aus US-amerikanischen Beständen bereit.
Nach der ersten Lageeinschätzung eines sogenannten
„Vorauskommandos“ wurden Zelte, Decken und weitere Laza-
Prädikat aus Präsidentenmund
rett-Bestandteile in die Krisengebiete geschickt. Dass die Hilfe
schnell vor Ort ankam, wurde begünstigt durch die Nähe zum
damaligen Sitz der Bundesregierung in Bonn. Die Johanniter
waren in den dafür zuständigen Ausschüssen der Humanitären
Hilfe vertreten und konnten so bei der Dürrekatastrophe in
Äthiopien 1974 und nach den verheerenden Erdbeben 1976 im
norditalienischen Friaul sowie in Ostanatolien schnell und
unkompliziert helfen.
So wie die Johanniter-Unfall-Hilfe ihr Entstehen der britischen Partnerorganisation „St. John Ambulance“ zu verdanken
hatte, wurden deutsche Helfer ihrerseits im Jahr 1977 zu den
Paten einer neuen Organisation: Mit der „Soccorso dell’Ordine
di San Giovanni Italia“ (S.O.G.I.T.) entstand die italienische
Bei einem Besuch im Jahr 1974 lobte Bundespräsident Walter
Scheel die Leistungen der Johanniter-Unfall-Hilfe und bezeichnete sie als einen „Markenartikel des freiwilligen Helfens“.
Schwester der Johanniter-Unfall-Hilfe. Bereits in diesen frühen
Die ersten 47 Zivildienstleistenden
beginnen bei der Johanniter-UnfallHilfe ihren Wehrersatzdienst.
Offizielle Gründung der
Johanniter-Jugend.
1972
1979
1971
1974
Für ihr beispielhaftes und uneigennütziges Wirken erhalten die
Johanniter den Baseler AlbertSchweitzer-Preis.
Ein Team der Johanniter versorgt
bei der Dürrekatastrophe
in Äthiopien täglich mehr als
300 Menschen.
60 JAHRE JOHANNITER
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Mit Innovationen erfolgreich
Mit Flexibilität und Einfallsreichtum zeigte die Johanniter-
Neben einer Ausweitung der ambulanten Seniorenbe-
Unfall-Hilfe in den späten 70er- und 80er-Jahren, wie sich eine
treuung führte die engagierte Vorarbeit des Landesgeschäfts-
mit begrenzten Mitteln ausgestattete Hilfsorganisation ständig
führers Friedhelm Knops dazu, dass im nordrhein-westfälischen
weiterentwickeln und mit neuen Dienstleistungen den Nerv der
Velbert 1981 das erste stationäre Johanniter-Stift eröffnet werden
Zeit treffen konnte.
konnte: Aus einem leer stehenden Schwesternwohnheim wurden
Besonders die noch heute gültige breite Angebotspalette in
den Sozialen Diensten stammt aus dieser Zeit. Den ehemals
80 Wohnappartements und in einem Neubautrakt standen
40 Pflegebetten.
„Essen auf Rädern“ genannten Menüservice, entstanden im
Bis Mitte der 80er-Jahre hatten die Johanniter zahlreiche
Großbritannien der Nachkriegszeit, führten die Johanniter
Angebote für Senioren in ihrem Programm. Ein Markt, der
1977 in Darmstadt ein. Seither ermöglichen sie besonders
durch die wachsende Mobilität und die Auflösung traditioneller
Alleinstehenden und Senioren eine bequeme und gesunde
Familienstrukturen noch weiter wachsen sollte. Davon profi-
Alternative zur täglichen Selbstverköstigung. Wenige Jahre
tierte auch die jüngste Innovation: der Hausnotruf. Ursprünglich
später kam in vielen Landesverbänden der Unfall-Folgedienst
dafür gedacht, Krankenhauspatienten nach der Entlassung einen
dazu. Er sorgte dafür, dass nicht nur die Unfallopfer die best-
direkten Kontakt zum Hospital zu ermöglichen, wurde das
mögliche Betreuung erhielten, sondern sich auch die Angehörigen
Hausnotrufsystem schnell zur Chance für Ältere, möglichst lan-
in guten Händen befanden.
ge und sicher in den eigenen vier Wänden leben zu können.
Garant für sichere Heimkehr
„In der Not nicht allein – wir holen Sie heim.“ Unter diesem
schlagkräftigen Slogan hat der Auslandsrückholdienst viele
Fördermitglieder der Johanniter-Unfall-Hilfe wieder nach Hause
gebracht, wenn dies medizinisch notwendig war. 1984 von Günther
Lohre, dem späteren Kreisgeschäftsführer der Kölner Johanniter,
ins Leben gerufen, erwiesen sich die „fliegenden Intensivstationen“
schnell als probates Mittel, um Menschen in Not zu helfen.
Als Besatzung sind bis heute neben dem Piloten ein Notarzt
und ein Rettungsassistent an Bord. Inzwischen sind es pro Jahr
mehr als 200 Einsätze, in denen Patienten aus dem Ausland zurück
nach Deutschland in Krankenhäuser und Spezialkliniken gebracht werden. Wenn es die Entfernung erlaubt, auch mit dem
Krankenwagen. Gesteuert werden die Einsätze nach wie vor von
der Kölner Alarmzentrale, die rund um die Uhr besetzt ist. Dabei
werden jährlich weite Strecken zurückgelegt: Allein 2011 waren
es 373 931 Kilometer – mehr als neun Mal rund um die Erde.
Gemeinsam mit dem deutschen
Verkehrssicherheitsrat als Partner
werben die Johanniter für die
Erste Hilfe.
Der Landesverband Bayern bietet
erstmals die neue Ausbildung
„Erste Hilfe am Kind“ an.
1982
1987
1985
Für die Opfer des Erdbebens im
süditalienischen Triest erscheint die
erste Benefiz-LP: „Italien-Hits“.
In einem Versuchsprojekt
fährt auf der A 7 ein
Notarzt-Einsatz-Motorrad.
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1981
60 JAHRE JOHANNITER
9
BESTE FREUNDE
Die Wende und der Aufbau
Kaum waren die Freudentränen des 9. November 1989 getrock-
Die neuen Herausforderungen im Osten Deutschlands
net, der Fall der Mauer noch nicht annähernd verarbeitet, da
waren auch Hauptthema der jährlichen Johannisfeier. In seiner
kamen auch schon die Hilferufe der Berliner Johanniter: Ange-
Festrede betonte Bundespräsident Richard von Weizsäcker, wie
fordert wurden Feldküchen von westdeutschen Kollegen zur
positiv sich das selbstlose Engagement der Hilfsorganisationen
Verpflegung von Besuchern aus der DDR.
auf den Prozess der Einigung auswirken könne.
Hunderttausende kamen in den Westteil der Stadt. Viele
von ihnen wurden verpflegt von Helfern aus 17 Kreisverbänden
der Johanniter, die sich schleunigst auf den Weg gemacht hatten.
Allein an einem Wochenende verteilten diese 33 000 Portionen
Essen und 45 000 Becher Getränke an die Besucher.
LV Nord, Hamburg
Auch wenn sich die Emotionen überschlugen, behielten
die Johanniter den Blick für sinnvolle Unterstützungsangebote
und organisatorische Notwendigkeiten. Intern lehnte man sich
dabei an offizielle Strukturen an: Beim Aufbau der politischen
Verwaltung gaben westliche Bundesländer Hilfestellung. Die
LV Niedersachsen/
Bremen, Hannover
Johanniter-Unfall-Hilfe
Bundesvorstand, Berlin
LV Berlin/Brandenburg, Berlin
LV Nordrhein-Westfalen, Köln
Johanniter übernahmen dieses Patensystem. Die Johanniter aus
Nordrhein-Westfalen etwa kümmerten sich um Brandenburg,
LV Sachsen, Leipzig
LV Sachsen-Anhalt/Thüringen, Erfurt
die Kollegen aus Hessen unterstützten den Standortaufbau
LV Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar,
Butzbach/Nieder-Weisel
in Thüringen.
Fachwissen und Einsatzkraft waren gefragt. Vielfach wurden den neu entstehenden Verbänden Fahrzeuge und Material
LV Baden-Württemberg,
Stuttgart
geschenkt, Erste-Hilfe-Kurse durchgeführt und Ausbilder angeleitet. Als besonders wichtig zeigten sich vielerorts die Angebote
LV Bayern,
Unterschleißheim
Menüservice und Behindertenfahrdienste.
Bis Juli waren sieben JUH-Kreisverbände in der DDR entstanden und im Oktober 1990 zählte die Liste der Neugründungen
schon 46 Standorte. An der Gründung der Landesrettungsschule
Sachsen in Leipzig war die JUH gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen ebenfalls beteiligt.
10
Landesverbände der Johanniter-Unfall-Hilfe
Bundesgeschäftsstelle der Johanniter-Unfall-Hilfe
Heute ist die Johanniter-Unfall-Hilfe in neun Landesverbände gegliedert. Rund 13 000 haupt- und 30 000 ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren sich dabei im Dienst am Nächsten. 1,4 Millionen Fördermitglieder
unterstützen die Arbeit der zweitgrößten Hilfsorganisation der Bundesrepublik Deutschland.
Das Buch
„Dem Schwachen hilf“ stellt
erstmals die Geschichte der
Johanniter-Unfall-Hilfe dar.
Gründung des ersten JUHKreisverbandes der DDR am 9. März
in Wismar. Bis Oktober entstehen
46 neue Standorte.
1989
1990
1988
1989/90
Unter der Schirmherrschaft von
Bundestagspräsidentin Rita
Süssmuth startet die Initiative
„Hilfe für die Erste Hilfe“.
Das Engagement für Rumänien
im Winter 1989/1990 entwickelt
sich zum bis dahin größten
Auslandseinsatz der
Johanniter-Unfall-Hilfe.
60 JAHRE JOHANNITER
BESTE FREUNDE
Strukturwandel aus Erfolgsgründen
Helfer gegen die Flut
Als 1993 der Jahresetat die 300-Millionen-Mark-Grenze überschritt, standen die Johanniter vor großen strukturellen
Umwälzungen: Zu komplex wurden die Fragen wirtschaftlicher
und verwaltungstechnischer Art für eine rein ehrenamtliche
Spitze. Die Aufgaben der Geschäftsführung gingen deshalb von
einem ehrenamtlich besetzten Präsidium auf einen hauptamtlichen Bundesvorstand über. Durch diese notwendige Satzungsreform wurde dem Präsidium die Funktion eines Aufsichtsrates
zugewiesen.
Mit den verantwortungsvollen Aufgaben des hauptamtlichen Bundesvorstandes wurden Dr. Andreas v. BlockSchlesier, Dr. Horst Schöttler und Tilo Erfurth betraut. Der
Wechsel war kein einfacher Schritt für eine aus dem Ehrenamt
erwachsene Organisation – aber ein notwendiger. Durch die
interne Neugestaltung entstand ein Gremium, das neben den
immer umfangreicheren organisatorischen Anforderungen an
die Johanniter-Dienste auch Managementaufgaben erfüllen und
strategische Ziele setzen konnte.
Die nicht immer einfache Positionierung als karitativ ausgerichtete Hilfsorganisation auf einem wettbewerbsorientierten
Markt wurde erschwert durch immer weitere Sparbeschlüsse der
öffentlichen Hand: Zuschüsse für Zivildienstleistende wurden
gekürzt, ABM-Stellen für die Sozialen Dienste gestrichen. Die
Personalstruktur mancher Bereiche musste zunehmend von einer
ehren- auf eine hauptamtliche Struktur umgestellt werden. Nach
wie vor galt es jedoch, das Ehrenamt zu stärken und die aktive
Suche nach neuen Helfern zu intensivieren. Eine direkte Förderung der Johanniter-Jugend sollte dies unterstützen, weshalb im
Jahr 1996 der Fachbereich Jugend in der Bundesgeschäftsstelle
eingerichtet wurde. Ziel war es, die Aktivitäten des Nachwuchses
Den Titel eines „Jahrhunderthochwassers“ hatte die Flut im
August 2002 schnell weg. Gewaltige Regenmengen ließen die
Elbe und ihre Nebenflüsse in kürzester Zeit anschwellen,
was besonders in Sachsen zu Verwüstungen führte. Mehr
als 1800 Helfer der Johanniter-Unfall-Hilfe waren im größten
bisherigen Einsatz aktiv. Mit 11,5 Millionen Euro aus
Spendengeldern unterstützten die Johanniter in den Monaten
danach 120 Projekte im Wiederaufbau. Der neue Präsident der
Johanniter-Unfall-Hilfe, Hans-Peter von Kirchbach, ehemals
Generalinspekteur der Bundeswehr, wurde Leiter der unabhängigen Kommission der Sächsischen Staatsregierung, die das
Funktionieren des Hochwasser-Meldedienstes, der Alarmierungswege und Katastrophenschutzmaßnahmen überprüfen
sollte. In seinem Bericht zeigte er Verbesserungspotenzial im
Bereich der Kommunikation und Koordination auf, aber auch
im Bereich des Deichbaus und von Warnsystemen.
bundesweit zu koordinieren.
Rund um die Uhr sind JohanniterHelfer an der Bekämpfung der katastrophalen Oderflut in Deutschland,
Tschechien und Polen im Einsatz.
Nach dem Tsunami in Südostasien
engagiert sich die Auslandshilfe mit Sofortmaßnahmen und
langfristiger Hilfe.
1995
2004
1991
2000
Das „Aktionskomitee Sowjetunion“
unter der Schirmherrschaft des
Schauspielers Sir Peter Ustinov
bringt Güter im Wert von
2,5 Millionen DM in die Sowjetunion.
Besonderen Symbolcharakter hat
der Einsatz bei der Millenniumsfeier
in Bethlehem mit einem Gesundheitszentrum der Johanniter.
60 JAHRE JOHANNITER
11
BESTE FREUNDE
Auf die Zukunft ausgerichtet
Ganz im Zeichen der Vernetzung, strategischen Planung und
auftrag um eine weitere Facette erweitert: Erstmals wurde die
Verbesserung bestehender Leistungen stand die jüngste
Trägerschaft für eine eigene Schule übernommen, die Kinder-
Vergangenheit der Johanniter-Unfall-Hilfe. Die Allianz mit dem
und Jugendakademie Eberswalde. Die Gründung der Johanniter-
Technischen Hilfswerk etwa fördert den Austausch von Aus-
Schule Quickborn folgte im Sommer 2010.
bildung und Unterstützung auf lokaler Ebene, damit beide
In ihrem Bemühen, sich in den Bereichen Gesundheit und
Organisationen im Bevölkerungsschutz ihre jeweiligen Stärken
Daseinsvorsorge mit neuen gesellschaftlichen Entwicklungen
optimal einsetzen können. Eine im August 2010 geschlossene
auseinanderzusetzen, gründeten die Johanniter schließlich im
Kooperation mit der Bundeswehr ermöglicht die Zusammenarbeit
Herbst desselben Jahres die Akkon-Hochschule für Human-
bei Hilfeleistungen im In- und Ausland, den Informationsaus-
wissenschaften in Berlin. Dort können Rettungsdienst- und
tausch und die Unterstützung mit qualifiziertem Personal, eine
Pflegekräfte in modernen Studienfächern weitere Qualifikationen
gemeinsame Ausbildung sowie die Mitnutzung der Infrastruktur.
erwerben – und mit Bildung in ihre eigene Zukunft investieren.
Intern wurde durch die Johanniter-Strategie ein Regelkreis
von Zielsetzung und Kontrollmechanismen eingeführt, der die
Entwicklung der Hilfsorganisation seit 2009 begleitet und aktiv
Ordensgebet des Johanniterordens
gestaltet.
Eine ähnliche Überarbeitung interner Strukturen hat die
Johanniter-Auslandshilfe erfahren: Nach dem großen Soforthilfe-Einsatz für die Opfer des verheerenden Tsunamis am
26. Dezember 2004 in Südostasien wurde mit einem Soforthilfe-Konzept die Nothilfe gründlich überarbeitet und ein fester
Stamm ehrenamtlicher Soforthelfer mit einer noch zielgerichteteren Ausbildung auf künftige Auslandseinsätze vorbereitet.
Die jüngsten Einsätze nach dem Zyklon Nargis in Myanmar,
für die Erdbebenopfer in Haiti oder die von der Flut in Pakistan
Betroffenen haben gezeigt: Das Soforthilfe-Konzept ist ein effizientes und wirkungsvolles Instrument zur Reaktion auf
Katastrophen und Krisen.
Neue Impulse setzten die Johanniter 2007 in ihrem ältesten
Betätigungsbereich: der Erste-Hilfe-Ausbildung. Ein didaktisch
neu gestaltetes Kurskonzept macht seither das Eingreifen für
Laien leichter und hilft dabei, dass Gelerntes länger in Erinne-
Segne, segne, Herr, den Orden!
Dir zur Ehre will er dienstbar sein.
Sei ihm gnädig, hilfreich immer,
steh‘ ihm bei im Kampf zum Heil.
Stärk den Glauben an den Heiland,
der zu Ehren das Kreuz gebracht,
wehr‘ dem Bösen, hilf zum Guten,
dem Schwachen hilf, treu zu sein,
den Schwachen hilf!
Herr, höre uns!
12
Unterzeichnung einer strategischen
Allianz mit dem Technischen
Hilfswerk zur Kooperation auf
lokaler Ebene.
Nach der Flutkatastrophe in Pakistan
behandeln die Johanniter mehr als
eine Million Menschen medizinisch
und verteilen Hilfsgüter.
2006
2011
2004
2009
Die Johanniter erhalten erstmals das
DZI-Spendensiegel, das den ordnungsund satzungsgemäßen Umgang mit
Spendengeldern bescheinigt.
Gründung der Akkon-Hochschule
für Humanwissenschaften in Berlin
und Übernahme der Kinder- und
Jugendakademie in Eberswalde als
erste Johanniter-Schule.
60 JAHRE JOHANNITER
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rung bleibt. 2009 hat die Johanniter-Unfall-Hilfe ihren Bildungs-
Walbusch gratuliert der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. zum Jubiläum!
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Uni Hellblau
11-1981-7 13-1981-5 15-1981-3 16-1981-2
Gitterkaro Azur
11-1957-2 13-1957-0 15-1957-8 16-1957-7
Uni Hellgrau
11-1983-1 13-1983-9 15-1983-7
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Gitterkaro H‘Grau 11-1958-9
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15-1958-5 16-1958-4
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AUSLANDSHILFE HAITI
14
60 JAHRE JOHANNITER
AUSLANDSHILFE HAITI
Heute lacht Schneily Cimilien. Dem Sechsjährigen sieht
man längst nicht mehr an, dass er nach dem Erdbeben in
Haiti mehrere Tage unter Trümmern verschüttet war und
nur knapp mit dem Leben davongekommen ist. Dass er
heute sogar wieder laufen kann, hat er unter anderem
Cornelia Köhler von der Johanniter-Auslandshilfe zu verdanken. Mit ihren Kollegen betreibt sie seit zwei Jahren
eine mobile Orthopädiewerkstatt und hilft so Menschen
auf der Karibikinsel in ein neues Leben. In Kürze soll diese
Zwischenlösung in Léogâne durch eine stationäre
Orthopädiewerkstatt mit integriertem Rehabilitationszentrum abgelöst werden. Im Auftrag der Johanniter
bildet dann Cornelia Köhler weiteres Fachpersonal aus –
damit möglichst viele Patienten wieder so lachen können
wie Schneily Cimilien.
60 JAHRE JOHANNITER
15
AUSLANDSHILFE INDONESIEN
38 Vulkane gibt es auf Java. Naturkatastrophen kommen
häufig vor auf der indonesischen Insel. Und wenn die Erde
mal wieder bebt, sind nach der Katastrophe die Johanniter
im Einsatz, um in entlegenen ländlichen Regionen mit
medizinischen Teams zu helfen. So wie Dr. Elsa Susanti,
die hier ihr Sprechzimmer in einer umfunktionierten
Bambushütte eingerichtet hat. Seit dem Tsunami des
Jahres 2004 ist die Johanniter-Auslandshilfe in Südostasien aktiv. In jüngster Vergangenheit war sie für die
Unterstützung der basismedizinischen Versorgung und den
Aufbau von Häusern und Schulen verantwortlich. Derzeit
unterrichten die Johanniter die Bevölkerung unter anderem in Katastrophenvorsorge und Erster Hilfe – weil
Selbsthilfe noch immer die schnellste Hilfe ist.
16
60 JAHRE JOHANNITER
AUSLANDSHILFE INDONESIEN
60 JAHRE JOHANNITER
17
AUSLANDSHILFE
AUSLANDSHILFE KENIA
18
60 JAHRE JOHANNITER
AUSLANDSHILFE
AUSLANDSHILFE
KENIA
Genau hingehört haben Monika Esders und Sammy Ikeny,
was die nomadisch lebenden Viehhirten aus der Region
Turkana im Nordwesten Kenias zu sagen hatten. In
Stichproben wurden die Dorfbewohner befragt, ob die
Nahrungsmittelverteilung und die medizinische Hilfe der
Johanniter für die Betroffenen der Hungersnot in Ostafrika
im vergangenen August auch wirklich dem Bedarf entsprachen. Eine Antwort darauf gab in diesem Fall schon
der große Zulauf der Hilfesuchenden: Wo immer die mobilen Kliniken der Johanniter Station machten, kamen bis
zu 500 Menschen zu den qualifizierten Krankenschwestern,
die Impfungen vornahmen, Geburtsvorsorge betrieben und
HIV-Tests anboten.
60 JAHRE JOHANNITER
19
AUSLANDSHILFE SIMBABWE
„Ich liebe dieses Land und
Benzin und selbst Trinkwasser
wird, ein Johanniter-Mitar-
nander um“, sagt Esders, die
seine gebildeten Menschen“,
waren in Simbabwe knapp.
beiter vor Ort. Auch wenn
im Bürogebäude in Harare
sagt Monika Esders (34)
„Aber die Leute haben mit
Toiletten in Kliniken repariert,
ein Zimmer bewohnt. Täglich
über Simbabwe im südlichen
großer Gelassenheit und Hu-
Latrinen gebaut oder medizini-
wird in der Büroküche gekocht
Afrika. „Erwischt“ hat es die
mor reagiert. Das hat mich sehr
sche Abfälle entsorgt werden.
und wer Zeit hat, isst mit – vom
gebürtige Essenerin ausge-
beeindruckt.“
Zuweilen strapaziert das
Fahrer bis zur Verwaltungskraft.
rechnet im Krisenjahr 2007:
Vier Jahre später, seit
Nase und Nerven. Etwa als
Ein Traumjob also? „Ja,
Während einer Reise im Auf-
Juni 2011, koordiniert Monika
neben einer Geburtsklinik eine
weil er so abwechslungsreich
trag der Johanniter sah sie leer
Esders als Leiterin eines inzwi-
Grube für Plazentas ausgeho-
ist“, sagt Monika Esders. Neue
gefegte Supermärkte; auch
schen achtköpfigen, einheimi-
ben werden musste. „Ich habe
Welten zu erkunden, zählt zu
Know-how und
Liebe zum Land
MONIKA ESDERS LEITET DAS JOHANNITER-TEAM IN
SIMBABWE PARTNERSCHAFTLICH.
Leitet ein achtköpfiges Team in
Simbabwe: Monika Esders ist für
unsere Auslandshilfe vor Ort ...
schen Teams die Johanniter-
einen stabilen Magen“, sagt
den Lieblingsbeschäftigungen
Projekte im Land. Arbeits-
Esders und lacht. Gewöh-
der Sporttaucherin, die gleich
gebiete: Wasser, Abwasser und
nungsbedürftig findet sie eher
fünf Fächer studiert hat, da-
Hygiene. Wo Dorfbrunnen
die ortsübliche Bürokratie.
nach in der Johanniter-Bun-
trocken liegen, werden neue
Doch Transparenz und Ab-
deszentrale arbeitete und auch
Pumpen installiert oder frische
sprachen mit Behörden und
schon in Asien, Nord- und Ost-
Wasserstellen angezapft, geo-
Dorfvorstehern bleiben obers-
afrika eingesetzt wurde.
physikalische Gutachten ver-
tes Prinzip – kommuniziert
geben. Gebohrt wird bis zu
wird auf Augenhöhe.
65 Meter tief.
instabilen Lage in Simbabwe
In ihre Rolle als Chefin
ist für Esders jedoch auch
Oft steht Esders mit
ist die 34-Jährige inzwischen
Vorsicht geboten. Die Mitar-
rotem Schutzhelm dabei, wenn
hineingewachsen. Als Jüngste
beiter dürfen nicht gefährdet
die Arbeiter riesige Bohrköpfe
im Team und einzige Aus-
werden. Die Sicherheitssitu-
in die afrikanische Erde dre-
länderin war der Anfang zwar
ation wird deshalb ständig
hen. „Wir müssen sichergehen:
nicht so einfach. Aber dass Ver-
überwacht und über alle Pro-
Bauen sie unsere Pumpenteile
trauen in die Mitarbeiter das
jektaktivitäten gibt es klare
ein oder minderwertige?“ Mit
beste Führungsprinzip ist, hat
Absprachen mit den örtlichen
den afrikanischen Firmen – oft
sie in der Berliner Bundes-
Behörden. Sich selbst sieht
örtliche Handwerker – arbeitet
geschäftsstelle der Johanniter-
Monika Esders nicht in Gefahr.
man partnerschaftlich zusam-
Auslandshilfe gelernt. Und
„Im äußersten Notfall bin ich
men. Dennoch ist bei jedem
diese Methode funktioniert
in 20 Minuten am Flughafen.“
Auftrag, der an andere Firmen
auch in Afrika. „Wir gehen
oder Handwerker vergeben
sehr freundschaftlich mitei-
Andrea Marshall
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...und kontrolliert die Umsetzung
der Hilfsprojekte in dem südafrikanischen Land.
Angesichts der politisch
20
60 JAHRE JOHANNITER
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Jugendp er- und
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erscheint im März 2012
Was wären wir ohne die helfenden Hände der Johanniter-Unfall-Hilfe? Das
neue Wimmelbilderbuch „Meine Johanniter“ vermittelt auf sechs bunten
Papp-Doppelseiten mit viel Liebe zum Detail die Arbeit der Hilfsorganisation.
Die vor Leben wimmelnden Bilder lassen Groß und Klein spielend in diese
spannende Welt eintauchen. Ob in der Stadt, im Erste-Hilfe-Zelt, mit RettungsHubschrauber oder Hundestaffel - die Johanniter sind immer zur Stelle, wenn
Gefahr droht. Doch die Johanniter helfen nicht nur in Notlagen, sie sind auch
im Alltag für ihre Mitmenschen da. Mit viel Engagement kümmern sie sich um
das Wohlergehen von Jung und Alt und sorgen dafür, dass es auch Menschen
in anderen Teilen der Erde gut geht.
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Im Buchhandel oder unter www.bachem.de/verlag erhältlich.
RETTEN
Hilfe für Menschen in Not: Eigens ausgebildete Fachkräfte der Johanniter
übernehmen die Rettung in der Luft und auf den Straßen.
Es geht um
Menschenleben
JEDER TAG IST ANDERS IM RETTUNGSDIENST DER JOHANNITER. DENNOCH MUSS ALLES PERFEKT INEINANDERGREIFEN, DAMIT DIE HELFER IHRE VERANTWORTUNGSVOLLE AUFGABE ERFÜLLEN KÖNNEN. OB IN BONN ODER
BERLIN: TÄGLICH TUN SIE GUTES – AUS ÜBERZEUGUNG.
22
60 JAHRE JOHANNITER
RETTEN
Mit vereinten Kräften schieben
die Retter die Trage mit ihrem
Patienten in den Einsatzwagen.
Stephan Baum setzt
auf Fachkenntnis und
Menschlichkeit.
Die Ampel ist rot. Carl Ehrlich gibt Gas. Ein Blick nach rechts
Lehmann. Der 33-jährige Teamleiter der Wache Suarezstraße in
und mit Vorsicht geht es über die große Kreuzung in Berlin.
Berlin-Charlottenburg ist heute Ehrlichs Beifahrer. „PIN heißt
Blaulicht und Martinshorn bahnen dem Rettungsteam der
Person in Notlage“, erklärt Lehmann. Anders als bei eindeutig
Johanniter den Weg. Autos fahren hektisch zur Seite, manche
lebensbedrohlichen Notfällen werde hier zunächst kein Notarzt
bleiben einfach stehen. „Wenn ich mit Sonderrechten fahre, muss
gebraucht. Auf dem Zettel sind auch Straße, Hausnummer und
ich mich besonders konzentrieren, damit nicht noch ein Unfall
Alter der betreffenden Person notiert. Und was vorliegt: Eine
passiert“, sagt der 23-jährige Rettungsassistent. Ehrlich ist die
elfjährige Schülerin hat Schmerzen im Nacken.
Ruhe selbst. Auch als er den Sechstonner durch eine schmale
Nebenstraße manövriert. Zügig, aber kontrolliert.
Der Einsatzwagen biegt auf den Schulhof, hält vor dem
roten Backsteingebäude. Die Rettungsassistenten schnappen ihr
„PIN“ steht auf dem Einsatz-Meldezettel. Die Leitstelle,
Einsatzwerkzeug: den 15 Kilo schweren Notfallrucksack und
bei der die Notrufe eingehen, hat ihn an die Rettungswache der
einen Defibrillator. Der liefert nicht nur gezielte Stromstöße zur
Johanniter gefaxt. Nun liegt er auf dem Schoß von Marcus
Wiederbelebung, er kann auch EKG-Werte feststellen. Ein kom-
60 JAHRE JOHANNITER
23
RETTEN
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RETTEN
pakter Helfer, mit dem sich die Retter so auskennen müssen wie
mit ihrer Funktechnik.
Ein Lehrer winkt die Retter ins Sekretariat. Das Mädchen
liegt auf dem Sofa. Sie könne den Kopf nicht heben, sich nicht
bewegen, sagt sie. „Wie ist denn dein Name?“, fragt Lehmann
beruhigend. „Dunja“, sagt sie leise. Hat sie Schmerzen, ist sie
gestürzt? Nein. Lehmann tastet ihren Rücken ab, misst Fieber.
Normale Temperatur, aber das muss nichts heißen. „Der steife
Nacken und das Unwohlsein können auf Hirnhautentzün-
Zügig: Lütz und Baum auf dem Weg zum RTW.
dung hinweisen“, erklärt der Rettungsprofi. Er geht auf Nummer
sicher und alarmiert den Notarzt. Derweil legt Ehrlich der
darauf findet sich die Patientin auf einem speziellen Transport-
Schülerin einen Mundschutz an. Zur Sicherheit, erklärt er ihr,
sitz wieder, den die Retter behutsam in den Rettungswagen tra-
damit sich keiner anstecken kann.
gen. Durch die bemalten Klassenfenster verfolgen 18 Augenpaare
gebannt das Geschehen. Für die Schüler ist der Auftritt der Retter
in Rot-Weiß ein Erlebnis, für die Johanniter ein normaler Einsatz.
Doch die Profis wissen: Bei aller Routine dürfen sie ihr Feingefühl
nicht verlieren. Die junge Patientin hält die Augen geschlossen,
ihre Haltung ist verkrampft. Lehmann fragt nach ihrem Lieblingstier – und hat Erfolg: „Pinguin“, haucht Dunja und lächelt
schwach. Sie entspannt sich etwas.
Im Krankenhaus übergeben die Johanniter die Schülerin
an die Notaufnahme. Lehmann fasst zusammen, was vorgefallen
ist. „Danke, Marcus, dann wissen wir Bescheid“, sagt die
Schwester. „Wir begegnen den Mitarbeitern der Krankenhäuser
Kein Einsatz ohne Dokumentation.
oft mehrmals täglich“, erklärt Lehmann. Man kennt sich. Das
erleichtert vieles, denn die Rettungskette muss eingespielt sein.
Teamarbeit rettet Leben
Ehrlich und Lehmann fahren zurück zur Wache. Noch auf der
Die Rettungswachen der Johanniter sind rund um die Uhr besetzt.
Fahrt geben sie den Kollegen Bescheid, dass sie wieder einsatz-
In Neunkirchen-Seelscheid bei Bonn sind Jörg Lütz (33) und
fähig sind.
Stephan Baum (30) seit zehn Jahren als Profi-Retter dabei. Heute
hat ihr 24-Stunden-Dienst um 7 Uhr begonnen. Beim ersten
In Wartestellung
Kaffee mit den Kollegen der vorigen Schicht klären sie die wich-
Anspannung sei immer da, wenn sie zum Einsatz gerufen werden,
tigsten Fragen: Was ist passiert in der Nacht? Ist der Wagen
erzählt Stephan Baum. Das habe mal eine Pulsmessung ergeben.
desinfiziert und aufgetankt, das medizinische Material aufge-
„Aber wir können auch gut entspannen, wenn es mal ruhig auf
füllt? „Absprachen mit den Kollegen sind das A und O“, sagt
der Wache ist.“ Ruhig, das heißt: in Wartestellung. In Neunkirchen-
Baum. Im Team arbeiten haupt- und ehrenamtliche Retter Hand
Seelscheid sitzen die Johanniter dann gemeinsam am Tisch, lesen
in Hand. „Bei uns sind alle zu 100 Prozent engagiert“, erklärt
Zeitung, lachen miteinander, schauen fern. Oder essen das zum
Stefan Wolf, Abteilungsleiter Rettungsdienst im Johanniter-
zweiten Mal aufgewärmte Gyros, das sie vorhin wegen eines
Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen. „Alle haben die
Einsatzes stehen lassen mussten.
gleiche Ausbildung und müssen sich verstehen.“ Gute Teamarbeit
rettet Leben.
Plötzlich piept der Funkmelder. Wie auf Knopfdruck ist
alles anders. Sofort sind die Helfer fokussiert: in die Einsatzschuhe,
Jacke überziehen, raus zum Wagen. Innerhalb von 90 Sekunden
Entwarnung. Das Mädchen hat eine heftige Blockade, sagt er,
müssen sie ausrücken. „Ist gut zu schaffen“, sagt Baum, „ganz
sehr selten bei Kindern. Dunja müsse ins Krankenhaus. Kurz
ohne Hektik.“ Ruhe bewahren, das gilt nicht nur für eine Person
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In der Schule in Berlin gibt der eingetroffene Notarzt
60 JAHRE JOHANNITER
25
RETTEN
In einer Großstadt wie Berlin wiederum müssen die
Rettungsassistenten mehr einstecken können: Drogenopfer,
Familiendramen, Messerstechereien. „Bei meinem ersten Suizid,
einer jungen Frau, die aus dem achten Stock gesprungen war,
musste ich schon schlucken“, erinnert sich Marcus Lehmann. So
unterschiedlich die Herausforderungen von Stadt und Land für
die Retter auch sind, in jedem Fall ist klar: Der Job ist hart. Die
Johanniter bieten ihren Einsatzkräften deshalb eine spezielle
Einsatznachsorge. Mit einem Fachmann zu sprechen, hilft. Fast
alle erfahrenen Kräfte haben dieses Angebot schon einmal in
Anspruch genommen.
Wachsamer Schlaf
In Neunkirchen-Seelscheid
Alarm: Jacke überziehen, in die Stiefel und los!
packen Jörg Lütz und Stephan
Baum das Bettzeug aus. Als
in Notlage, sondern auch für die Retter selbst. Für sie ist Disziplin
24-Stunden-Retter dürfen sie
genauso wichtig wie Kompetenz.
nachts ruhen – sind aber trotz-
In Berlin bleibt Carl Ehrlich gleich am Lenkrad sitzen, weil
dem wachsam. „Bei uns muss
der Melder wieder losgeht. „So wird man wenigstens nicht
eben alles ineinandergreifen.
müde“, sagt er und macht sich auf den Weg zu einer 92-Jährigen.
Schließlich geht es um Men-
Wie sich herausstellt, ist sie am Vorabend in der Küche gestürzt.
schenleben“, sagt Lütz. Bisher sei es noch nie passiert, dass einer
Erst zwölf Stunden später haben Nachbarn ihr Rufen gehört.
beim Alarm nicht wach geworden ist.
Den Melder immer am Körper.
Getrocknetes Blut klebt an der Spüle und auf dem Boden.
In der Berliner Rettungswache ist jetzt Schichtende.
Lehmann untersucht die orientierungslose Dame und bemerkt
Marcus Lehmann und Carl Ehrlich nehmen ihre Funkmelder
eine Platzwunde am Hinterkopf. Kann sie die Beine bewegen?
vom Hosenbund und räumen die schweren Einsatzstiefel mit
Die Frau redet wie aufgedreht: „Ja, das geht schon. Nicht wahr,
Stahlkappe in den Schrank. Doch was sie auch nach Dienst-
Sie haben einen krisenfesten Job. Krank werden die Menschen
schluss nicht ablegen, ist die soziale Einstellung eines Retters.
immer.“ Im Krankenhaus helfen die Männer der Schwester, die
„Die beste Ausbildung und die modernste Technik nützen
Patientin umzubetten. Als die Schwester der Frau das Unter-
nichts, wenn der Blick auf den Menschen fehlt“, stellt Carl
hemd auszieht, kommt eine Halskette mit rotem Knopf zum
Ehrlich klar und macht sich auf den Nachhauseweg. Er fährt
Vorschein: der Hausnotruf-Sender der Johanniter. „Das ist nicht
S-Bahn. Mit Blaulicht und Martinshorn über die große Kreuzung
nur eine hübsche Kette, gnädige Frau“, erklärt Lehmann ein-
– das ist morgen wieder dran.
Tonja Knaak
dringlich, „darauf müssen sie beim nächsten Mal gleich drücken,
ja?“ Die alte Dame nickt.
In Neunkirchen-Seelscheid bei Bonn wird es dunkel. Die
Retter auf dem Land haben weniger Einsätze als ihre Kollegen
in Berlin verbucht. Dafür sind ihre Wege deutlich länger, sie
decken ein größeres Gebiet ab. Kommen sie an einen Einsatzort,
ist der Notarzt meist noch lange nicht da. „Unsere Leute übernehmen dann größere Verantwortung“, erklärt Abteilungsleiter
Neben dem Rettungsdienst bilden der Sanitätsdienst und der
ehrenamtlich aufgestellte Bevölkerungsschutz wichtige Pfeiler
in der medizinischen Grundversorgung unseres Landes. Die von
den Johannitern ausgebildeten Helfer kommen zum Beispiel
in Schulen, bei Straßenfesten, Sportveranstaltungen, Konzerten
oder Großereignissen zum Einsatz. Mehr als 70 Prozent der
Sanitätsdienst-Helfer engagieren sich ehrenamtlich. Ohne sie
wäre dieser wichtige Dienst nicht denkbar.
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28
60 JAHRE JOHANNITER
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1. Sie kommen als Ersthelfer zu einem Unfall. Was ist zu tun?
a Notruf absetzen, Unfallstelle absichern, Erste Hilfe leisten
c Blasse, kaltschweißige Haut, schneller und schwacher
Puls, Teilnahmslosigkeit, Bewusstseinstrübung
b Unfallstelle absichern, Verletzte aus der Gefahrenzone
retten, Notruf absetzen
6. Wie können Sie einem Schockpatienten helfen?
c Erste Hilfe leisten, Notruf absetzen, Angehörige
benachrichtigen
a Patienten in stabile Seitenlage bringen, ein kaltes Tuch
in den Nacken legen und beruhigen
b Patienten aufrecht hinsetzen, Eisbeutel auf die Stirn
2. Lebensrettende Sofortmaßnahmen sind...
a Fieber messen, Einwickeln in Rettungsdecke,
Stillen bedrohlicher Blutungen, Schockbekämpfung
packen, Wadenwickel anlegen
c Schockursache beseitigen, Unfallopfer beruhigend
betreuen und in Wärmedecke wickeln
b Atemspende, Schockbekämpfung, Stillen bedrohlicher
Blutungen, Verbinden von Wunden
c Atemspende, Herz-Lungen-Wiederbelebung,
7. Welche Nummer ist im Notfall die richtige?
a 110
b 112
c 115
Stillen bedrohlicher Blutungen, Schockbekämpfung,
stabile Seitenlage
8. Wie kann man eine verletzte Person am besten aus
dem Gefahrenbereich bringen?
3. Die Hilfsmaßnahmen nach einem Unfall greifen
ineinander wie die Glieder einer Kette. In welcher Reihenfolge
sind sie angeordnet?
a Rettungsgriff anwenden: Mit beiden Armen unter den
Achselhöhlen des Betroffenen durchgreifen und am
Unterarm festhalten
a Rettungsdienst, Erste Hilfe, Sofortmaßnahmen, Notruf,
Krankenhaus
b Unfallopfer an den Füßen fassen und langsam wegziehen
c Rettungsdecke ausbreiten, den Verletzten darauf rollen
b Sofortmaßnahmen, Notruf, Erste Hilfe, Rettungsdienst,
und so sicher aus dem Gefahrenbereich bergen
Krankenhaus
c Notruf, Sofortmaßnahmen, Rettungsdienst, Erste Hilfe,
Krankenhaus
9. Woran lässt sich ein Schlaganfall erkennen?
a Der Betroffene leidet unter Zuckungen und
Atmungsstillstand
4. Welche Angaben müssen Sie beim Absetzen eines
Notrufs machen?
b Der Betroffene kann sich ggf. nicht mehr verständlich
äußern, die Mundwinkel hängen, die Motorik ist beein-
a Wo ist der Unfall passiert? Was ist passiert? Wie viele
Verletzte gibt es und welcher Art sind die Verletzungen?
b Wie viele Verletzte gibt es? Wer wurde verletzt?
trächtigt
c Laien können einen Schlaganfall nicht ohne Weiteres
diagnostizieren
Wie kann geholfen werden?
c Wo befindet sich der Anrufer? Was ist geschehen?
Wann war der Unfall?
10. Sie werden Zeuge, wie jemand im Mund-Rachen-Raum
von einer Biene oder Wespe gestochen wird. Was können
Sie tun?
5. Was sind Anzeichen für einen Schockzustand?
a Trockene, warme Haut, langsamer Puls, Patient kann
antworten und sitzen
Salbeitee ausspülen lassen
b Schnellstmöglich eine Zwiebel essen
b Kalte, nasse Haut, Patient ist ansprechbar, reagiert aber
erschreckt
a Den Betroffenen wiederholt den Mund mit warmem
c Stachel entfernen und Einstichstelle von außen und innen
mit Eis oder Eiswasser kühlen
Die richtigen Antworten finden Sie auf der nächsten Seite!
60 JAHRE JOHANNITER
29
AUSBILDEN
Die richtigen Antworten:
b 1. Eine alte Faustregel lautet: „Schützen – Melden – Helfen“.
b 7. Mit der 110 landet der Anrufer bei der nächsten Polizei-
Denn der Eigenschutz des Helfers darf nicht vernachlässigt
leitstelle. Die 115 war in der DDR der Notruf für die Schnelle
werden. Die Lösung b ist deshalb in diesem Fall richtig.
Medizinische Hilfe. Richtig ist b: Im Notfall sollte man sich
immer an die Rettungsleitstelle mit der Nummer 112 wenden.
c 2. Antwort c. Die Vitalfunktionen, also Atmung und Herztätigkeit, aufrecht zu erhalten, steht im Zentrum der Ersten Hilfe.
a 8. Die Antwort a beschreibt den in diesem Fall anzuwendenden Rautek-Rettungsgriff. Es empfiehlt sich, ihn in einem
b 3. Richtig ist hier die Lösung b, weil an erster Stelle immer
die lebensrettenden Sofortmaßnahmen stehen sollten. Alles
Erste-Hilfe-Kurs zu üben, dann vergisst man diesen einfachen, aber effektiven Griff auch nicht mehr.
Weitere kann dann nach erfolgtem Notruf getan werden.
b 9. Beim Verdacht auf einen Schlaganfall ist jede Minute
a 4. Die fünf „W-Fragen“ der Antwort a müssen bei einem
wichtig. Laien können einen Schlaganfall an Artikulations-
Notruf beantwortet werden. Am Ende des Gesprächs sollte
problemen des Betroffenen und einer möglichen einseitigen
auf eventuelle Rückfragen der Leitstelle gewartet werden.
Gesichtslähmung oder Lähmung auf einer Körperseite erken-
Diese beendet auch den Notruf.
nen – Lösung b.
c 5. Bei einem Schock zieht sich der menschliche Körper auf
c 10. Bei Stichverletzungen im Mund oder Rachen muss
die Versorgung der wichtigsten Organe zurück. Das kann
schnellstmöglich einer eventuell lebensbedrohlichen
fatale Folgen für andere Organe haben – und sogar tödlich
Schwellung entgegengewirkt werden. Am besten geht das,
enden. Blässe und Kaltschweißigkeit sind typisch: c.
wie in der Antwort c vorgeschlagen, durch Kühlung.
c 6. Die Antwort c ist richtig: Den Patienten beruhigen, ihn in
Schlecht abgeschnitten?
Schocklage bringen (Oberkörper flach am Boden, die Beine
Wie wär’s mit einem Auffrischungskurs bei den Johannitern?
etwas erhöht lagern) und mit einer Decke wärmen sind die
Alles gewusst? Super!
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Theres Weyerich war immer
eine selbstständige Frau, sie
lebte allein, fuhr auch mit
90 noch Auto und kam gut
zurecht. Bis sie vor gut einem
Jahr stürzte: Oberschenkelhalsbruch, gebrochener Arm,
Krankenhaus, Rehaklinik.
Seither hilft ihr der Ambulante
Pflegedienst der Johanniter.
Edeltraud Ostrowski ist eine
der Schwestern, die regelmäßig kommen.
johanniter: Erinnern Sie sich
noch an Ihre erste Begegnung?
Was war Ihr erster Eindruck
voneinander?
E. Ostrowski: Als sie mir
sagte, dass sie schon 92 ist, da
habe ich gedacht: „Wow,
Respekt!“ So fidel und auch im
Kopf noch fit, ganz toll! Ihren
Garten fand ich wunderschön
und auch die Wohnung. Sie
war mir von Anfang an direkt
sympathisch.
T. Weyerich: Eigentlich ist
das reibungslos bei uns gegangen: Ich war mit ihr zufrieden,
und sie hatte bestimmt auch
keinen Grund, sich über mich
zu beklagen. (lacht)
E. Ostrowski (lachend): Ich
bin auch mit Ihnen zufrieden!
Inzwischen weiß ich, dass
Frau Weyerich eine nette
Familie hat, die Kinder aber
weiter weg wohnen. Ich weiß
auch, dass sie gerne zum
Kloster Maria Laach fährt und
lecker essen geht. Und dass sie
früher als Entwicklungshelferin
gearbeitet hat und immer viel
unterwegs war.
Frau Ostrowski oder eine ihrer
Kolleginnen kommt jeden
Morgen gegen 6:30 Uhr für
eine halbe Stunde. Sie helfen
beim Duschen und Anziehen.
Frau Weyerichs Devise ist:
„Was ich allein machen kann,
das mache ich, und sonst bitte
ich drum.“
johanniter: Für jemanden, der
sein ganzes Leben lang selbstständig war, ist das schon eine
ziemliche Umstellung, sich
plötzlich beim Waschen helfen
zu lassen, oder?
T. Weyerich: Natürlich ist das
erst mal kein Vergnügen. Aber
eigentlich auch nicht besonders schwierig. Die Kollegin
von Frau Ostrowski, die zuerst
Dienst hatte, das ist auch eine
ganz Herzliche. Die kam fröhlich hier rein und es hat mir
direkt gut getan, weil ich wusste, ich brauche die Hilfe, ich
kann es nicht alleine. Und wo
könnte ich sie mir sonst holen?
johanniter: Na ja, aber das sind
Menschen, die man zunächst
gar nicht kennt und die einem
im Rahmen der Pflege dann
sehr nahe kommen...
T. Weyerich: Ach, hören Sie
mal, ich bin so viel unterwegs
Körperliche Nähe? Kein Problem! Theres Weyerich und ihre Pflegerin
Edeltraud Ostrowski.
gewesen, dass ich da gar keine
Hemmungen habe. Was sein
muss, muss sein. Ich bin Rheinländerin und ein offener und
fröhlicher Mensch. Da tue ich
mich bei manchem leichter. Ich
sage eben, was ich will, und im
Notfall kommandiere ich auch.
(lacht)
johanniter: Wie machen Sie
das?
T. Weyerich: Ich habe einmal
gesagt: „Sie dürfen den Arm
nicht anfassen, fassen Sie lie-
ber unter die Achsel.“ Oder ich
sage: „Ach, wären Sie so
freundlich und würden das so
und so machen?“ Und dann
sind die so freundlich, alle!
E. Ostrowski: Das ist toll,
wenn jemand so direkt ist, das
hilft uns.
T. Weyerich: Ich bin ja Gott
sei Dank noch ganz dabei.
Wenn man jemanden hat, der
sich nicht mehr verständlich
machen kann, ist das vermutlich schwieriger.
60 JAHRE JOHANNITER
33
BETREUEN
Edeltraud Ostrowski ist gelernte Krankenpflegehelferin.
Doch als sie Kinder bekam,
wechselte sie halbtags in das
Büro einer Druckerei. Nachdem die Kinder aus dem Haus
waren, entschied sie sich,
zurück in die Pflege zu gehen .
Besonders gut gefällt ihr, dass
man im Ambulanten Pflegedienst bei der JohanniterUnfall-Hilfe selbstständiger
arbeiten kann als im Krankenhaus.
johanniter: Wie kriegen Sie
mit, was die Leute mögen und
was nicht, wenn sie nicht mehr
sprechen können?
E. Ostrowski: Der Gesichtsausdruck sagt einem schon
viel. Es kann schon mal vorkommen, zum Beispiel nach
einem Schlaganfall, dass der
Arm gelähmt ist, beim Anfassen jedoch wehtut und der
Patient das aber nicht sagen
kann. Am Gesichtsausdruck
und an der Körperhaltung
merkt man das trotzdem.
Deshalb schaue ich die Patienten immer an und beobachte
ihre Augen. Und wenn alles in
Ordnung ist, mache ich weiter.
johanniter: Auch wenn man
noch sprechen kann, gibt es ja
Tabus und Dinge, die einem
peinlich sind. Wie gehen Sie
damit um?
E. Ostrowski: Das kommt auf
den Patienten an. Manche sind
ein bisschen genierlich. Da
versuche ich dann, irgendwie
abzulenken und das zu überspielen, indem ich über andere
Dinge rede. Aber das ist eigentlich nur die ersten zwei oder
drei Mal nötig. Dann haben die
meisten sich daran gewöhnt.
34
60 JAHRE JOHANNITER
T. Weyerich: Ich vertraue Frau
Ostrowski, weil sie mir sympathisch ist. Außerdem sind die
Damen ja alle sehr gut ausgebildet. Wenn die neugierig
wären und tratschen würden,
dann wäre mir das unangenehm. Aber das macht keine.
Es hat auch niemand einen
Kommandoton, wie es manchmal im Krankenhaus der Fall
ist. Und obwohl die Damen
hier ja wirklich wenig Zeit
haben, habe ich nie den
Eindruck, dass ich in Hetze
behandelt werde. Das ist wichtig: dass man nie das Gefühl
bekommt, lästig zu sein.
Schon als sie noch berufstätig
war, hat Theres Weyerich die
Arbeit der Johanniter kennen
und schätzen gelernt. Als
Entwicklungshelferin hatte sie
manchmal Kontakt mit der
Auslandshilfe und auch den
Rückholdienst fand sie eine
gute Sache, obwohl sie ihn zum
Glück nie gebraucht hat. Fördermitglied war sie schon lange, bevor sie mit dem Hausnotruf die erste Dienstleistung
der Johanniter für sich selbst
in Anspruch nahm.
johanniter: Wie schaffen Sie
das, dieses Gefühl von Ruhe zu
vermitteln, obwohl sie ja
eigentlich immer auf die Uhr
sehen müssen?
E. Ostrowski: Die Patienten,
die noch auf einen warten, hat
man schon im Hinterkopf.
Aber wenn es mal ein paar
Minuten später wird, dann ist
das halt so. Bei den ersten
Einsätzen, da ist es noch ein
bisschen schwieriger und dauert länger, weil alles neu ist.
Danach macht man ja eigentlich immer wieder die gewohnten Handgriffe. Und dann konzentriere ich mich: Wenn ich
bei Frau Weyerich bin, bin ich
ganz bei ihr. Wenn ich
mich immer abhetzen
müsste, würde ich die
Arbeit nicht machen.
Ich würde ja selbst
auch nicht so behandelt werden wollen.
johanniter: Frau Weyerich,
hadern Sie nicht trotz allem
manchmal damit, dass Sie
nicht mehr ohne Hilfe zurechtkommen?
T. Weyerich: Ich jammere
nicht dem nach, was war. Ich
lebe im Tag und bin dankbar
dafür, wenn der Tag für mich
gut ist. Ich war in drei verschiedenen Krankenhäusern, mehrere Monate lang, da wird man
ein bisschen bescheiden.
Danach war ich einfach glück-
BETREUEN
lich, wieder zu Hause zu sein,
meine eigenen Sachen zu
haben und in mein Gärtchen
gucken zu können. Am Anfang
saß ich noch im Rollstuhl. Den
brauche ich jetzt nur noch
nachts und seit einiger Zeit
kann ich mir auch das Frühstück
wieder selbst machen. Ich will
einfach niemandem zur Last
fallen und dafür brauche ich die
Johanniter.
E. Ostrowski: So ein Wille zur
Selbstständigkeit erleichtert
unsere Arbeit. Wir wollen ja
Leute, wenn möglich, gesund
pflegen. Leider gibt es auch
Patienten, die aufgeben. Die
müssen wir mit gut Zureden
und Ausprobieren wieder zu
mehr Eigenständigkeit motivieren.
johanniter: Frau Ostrowski,
was ist aus Ihrer Sicht das
Wichtigste, um Ihre Arbeit gut
zu machen?
E. Ostrowski: Dass man sich
einfühlen kann. Nur wenn ich
weiß, wie sich der andere fühlt,
kann ich mich darauf einstellen. Dabei hilft es mir, wenn
die Patienten von früher erzählen. Das ist für mich das Schöne
bei der häuslichen Pflege: Man
ist im privaten Umfeld und
kennt zum Teil die Angehörigen. Das hilft einem, ein
Bild von dem Menschen zu
bekommen, wie er war, bevor
er hilfsbedürftig wurde, und
wie er eigentlich immer noch
ist. Die Persönlichkeit ist ja
nicht weg, nur weil jemand
bestimmte Dinge nicht mehr
alleine schafft.
Das Gespräch führte
Sigrun Matthiesen.
Unterstützung in allen Lebenslagen
Täglich versorgen die Johanniter in ganz Deutschland rund
10 000 Menschen mit ambulanter Pflege. Ihre mehr als 100
Pflegedienste haben bei den Qualitätsprüfungen der Krankenkassen überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Als weitere
Dienstleistungen für ältere Menschen bieten sie den Haus- sowie den Mobilnotruf an, die im Notfall schnelle Hilfe sichern.
Menüdienst und Fahrdienst gehören ebenfalls vielerorts zum
Angebot der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Auch Tod und Trauer sind kein Tabu für die Johanniter.
An 19 Hospiz-Standorten betreuen und begleiten sie Sterbende
in ihrer letzten Lebensphase. Kindern und Jugendlichen, die einen
Todesfall in ihrer Familie oder ihrem nahen Umfeld erlitten
haben, helfen sie in Trauerzentren, in sogenannten „Lacrima“Gruppen, ihre Trauer zu verarbeiten.
60 JAHRE JOHANNITER
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60 JAHRE JOHANNITER
37
ERZIEHEN
Kunterbuntes
Miteinander
BILDUNG IST EIN SCHWERPUNKT DER JOHANNITER. IHRE
IDEEN UND KONZEPTE ZUR FRÜHKINDLICHEN ERZIEHUNG SIND VIELFÄLTIG. DIE GEMEINSAME BASIS ABER
SIND CHRISTLICHE WERTE. WIR HABEN FÜNF DER RUND
250 KINDERTAGESSTÄTTEN DER JOHANNITER BESUCHT.
38
60 JAHRE JOHANNITER
ERZIEHEN
60 JAHRE JOHANNITER
39
ERZIEHEN
Zweisprachig in Oberwiesenthal
Die tschechische Grenze ist nur einen Steinwurf entfernt von
Oberwiesenthal, Deutschlands höchstgelegener Stadt. 1995
haben die Johanniter dort die Kita „Regenbogen“ übernommen.
Der Name steht für die Vielfarbigkeit von Kindern, Talenten
und Interessen. Hier, in unmittelbarer Grenznähe mit Blick
auf den deutschen Fichtelberg und den tschechischen Klínovec,
ist es die Sprache, die das Zusammenleben besonders beeinflusst. Zweisprachigkeit gehört deshalb zum Profil der Kita
„Regenbogen“.
Eine tschechische Mutter hatte im Jahr 2000 den Stein ins
Rollen gebracht. Sie stand vor der Tür und bat um Betreuung
ihrer Kinder. „Sie wollte in die Zukunft ihrer Kinder investieren“,
so Sylvia Weisbach. Die Kita-Leiterin fand Gefallen an der Idee
und überzeugte die Johanniter, verhandelte mit Kommune und
Land, machte sich mit ihren Mitarbeiterinnen Gedanken und
erarbeitete ein Konzept, wie man unterschiedliche Sprachen im
Alltag integrieren und Sprachbarrieren überwinden kann. So ist
„Ahoi-Hallo“ entstanden, ein deutsch-tschechisches Mitmach-
Auch Skifahren lernen die Knirpse in Oberwiesenthal. Und am Nikolaustag
kommt der tschechische Mikulás in die Kita – begleitet von einem Engel
und einem Teufel.
buch, das von den Mitarbeiterinnen selbst gestaltet wird, viermal
sind anders, haben körperliche oder geistige Defizite oder viel-
im Jahr erscheint und als kreative Sprachhilfe für Kinder und
leicht Verhaltensauffälligkeiten. Wir signalisieren ihnen: Uns
Eltern gleichermaßen gedacht ist. Für 20 tschechische Kinder im
sind alle willkommen.“
Alter ab drei Jahren gibt es Platz im Regenbogenhaus – die
Warteliste ist lang.
Jeweils vier der Kinder sind in einer der beiden Integrationsgruppen zusammen, zwei weitere haben eine soge-
„Bei uns existiert die Grenze nicht mehr“, sagt Weisbach
nannte Einzelintegration, sprich: Sie gehören zu einer normalen
überzeugt. Und meint damit sowohl die geografische als auch
Gruppe, wie alle anderen auch. „Das ist eine Herausforderung
die emotionale. „Wir fangen mit den Kindern an. Wenn es da
für uns, aber auch für die Kinder“, sagt Erzieherin Anje Schott,
klappt, dann funktioniert es auch bei den Erwachsenen.“ Und
die eine der Gruppen leitet und mit Svenja Serwotka eine
das tut es: Ihre tschechische Mitarbeiterin Lucie ist inzwischen
Heilerziehungspflegerin zur Seite hat. Deren Aufgabe ist es,
Sylvia Weisbachs beste Freundin.
immer ein besonderes Auge auf die Knirpse mit erhöhtem
Förderbedarf zu haben. Da sind zum Beispiel Saskia und Julia,
Alle zusammen in Quickborn
zwei zarte Vierjährige, die nach
Grenzen zwischen Menschen überwinden, gelebte Nächsten-
einem Plan, in dem Grob- und
liebe – auch 580 Kilometer weiter nördlich, in Quickborn bei
Feinziele fixiert sind, zweimal
Hamburg, wird das bei den Johannitern groß geschrieben. Schon
wöchentlich eine besondere
seit 1998 existiert das Kinderhaus „Quickelbü“, eine Einrichtung,
Förderung erhalten. Susanne
die sich besonders Kindern annimmt, die körperlich, geistig oder
Zink ist stolz auf die vielen
psychisch bedingt einen erhöhten Förderbedarf haben. „Wir
kleinen Erfolge: „Mit unserer
waren damals in Quickborn die erste Einrichtung dieser Art“,
Geduld können wir die Kinder
sagt Leiterin Susanne Zink.
begleiten, befähigen und natür-
Von den insgesamt betreuten 91 Krippen- und Kindergartenkindern sowie 36 Hortkindern haben zehn einen erhöhten
Förderbedarf. Susanne Zink legt Wert auf diese Formulierung.
„Es ist schwer für die Eltern, wenn sie feststellen, ihre Kinder
40
60 JAHRE JOHANNITER
lich bestärken, damit sie später
Heiltherapeutisches Reiten ist
im Konzept des Kinderhauses
„Quickelbü“ fest verankert.
in der Welt besser zurechtkommen.“
ERZIEHEN
Vordergrund, nicht die Fülle an Spielzeug“, ergänzt Kollegin
Angela Mützner. Krankheiten sind selten, mal ein Schnupfen,
mehr nicht. Die größte Herausforderung besteht für die Eltern,
wenn sie am Mittag ihre Kinder wieder einsammeln: Dann hilft
oft nur eine große Plastiktüte für die verschlammten Jacken und
Hosen – oder ein abwaschbarer Autositz.
Faustlos in Niemegk
Bewegung und viel frische Luft – davon haben auch die Kinder
in der Kita „Spatzennest“ im südbrandenburgischen Niemegk
reichlich. Die Leiterin Ines Maager und ihre Kolleginnen
beschreiben ihr Profil als „Bewegungskita mit gesundheitlichen
Aspekten“. Auf einer Anhöhe, abgeschirmt von Verkehr und
gut geschützt von den umstehenden Gebäuden, können die
27 Krippen- und 68 Kindergartenkinder rennen, bolzen und
schaukeln, klettern und wippen. Oder im nachgebauten
Mit allen Sinnen die Natur kennen lernen: Gut vor Wind und Wetter
geschützt, verbringt die Waldgruppe Itzehoe ihren Tag im Freien.
Johanniter-Holzhubschrauber erste Rettungseinsätze fliegen.
Dass es nicht immer nur friedlich zugeht, wenn Kinder spielen,
davon können die Erzieherinnen ein Lied singen. Im „Spatzen-
Draußen in Itzehoe
nest“ kommt deshalb „Faustlos“ zur Anwendung, ein renomier-
Nur ein paar Kilometer von Quickborn entfernt toben Melvin
tes Programm zur Gewaltprävention, das es in fast allen
und Johan, Maria und Laura durch den Stadtforst von Itzehoe.
Johanniter-Kitas gibt. Gezielt wird dabei der Umgang mit Ärger
Sie werfen sich mit voller Wucht in tiefe Pfützen und
und Wut geübt. „Seit 2006 arbeiten wir damit – uns hat das
Schlammlachen, dass es eine Freude ist – und eine Herausforderung. Sie tragen Wasser abweisende, dichte Kleidung von Kopf
bis Fuß, darunter warme Wäsche, Pullover, Strümpfe sowie
Grundsätze der Johanniter-Kitas
Rucksack, Trinkflasche und Frühstücksbox. So ausgerüstet
stapfen die 18 Knirpse der Johanniter-Waldgruppe Itzehoe bei
Wind, Sonne, Frost und Regen jeden Tag schon frühmorgens in
den Wald. Die Erste-Hilfe-Ausrüstung, etwas zu trinken und
manchmal ein paar Bälle schleppen die beiden Erzieherinnen
mit. Die Sitzkissen, auf denen die Kinder im Wald ihr Frühstück essen, tragen zwei von ihnen ganz stolz selbst. Was nach
wildem Abenteuer und Überlebenstraining aussieht, folgt klaren
Regeln und einem Konzept. Im Sinne christlicher Nächstenliebe
lernen die Kinder, aufeinander Rücksicht zu nehmen und
sich gegenseitig zu unterstützen. „Und wir haben ganz klare
Strukturen“, sagt Erzieherin Michaela Koch.
Beim morgendlichen Begrüßungsritual werden nebenbei
Sprachübungen gemacht, Silben geklatscht, gezählt oder mathematische Fähigkeiten geübt. Schulvorbereitung der anderen
Art. „Wir unterscheiden uns von anderen Kitas, weil wir nicht
so verplant sind und die ganze Zeit an der frischen Luft verbrin-
Der Mensch im Mittelpunkt – aus Liebe zum Leben: Im Sinne
christlicher Nächstenliebe werden die Kinder zu Hilfsbereitschaft,
Toleranz und einem fairen Miteinander angehalten.
Bildung ist mehr als Wissen – lernen mit allen Sinnen: Im
direkten Kontakt mit der Umwelt erschließen sich die Jüngsten
ihre Welt.
Erziehungspartnerschaft – für die Bedürfnisse eines jeden
Kindes: Kinder, Eltern und Erzieher arbeiten in den Einrichtungen
der Johanniter-Unfall-Hilfe eng zusammen.
gen“, sagt Koch. „Bei uns stehen Fantasie und Freiraum im
60 JAHRE JOHANNITER
41
ERZIEHEN
Schmunzelnd berichtet Ines Maager von Eltern, die das dann am
eigenen Leib zu spüren bekommen haben: Wenn die Steppkes
am Ende eines langen Arbeitstages zu Hause ihre Eltern belehren.
Weltoffen in Hannover
Früh offen, spät geschlossen und mit einer so internationalen
Kinderschar belegt, wie der Name „Weltkinder“ es ausdrückt:
Das ist die Betriebs-Kindertagesstätte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Als deren Präsident vor dem Problem
42
Mit dem Wilden Willi und dem Ruhigen Schneck lernen die Kinder in
Niemegk, Konflikte ganz ohne Gewalt zu lösen.
stand, Familienplanung und Betreuungswünsche sowohl des
überzeugt“, sagt Ines Maager. Mit zwei Handpuppen, dem
auch der Studierenden und Anwohner rund um die MHH be-
„Wilden Willi“ und dem „Ruhigen Schneck“, und anhand von
rücksichtigen zu müssen, fand er in den Johannitern einen ver-
Fotos lernen Kinder, ihre Gefühle auszudrücken und mit Angst
lässlichen Partner und Träger für die Kita „Weltkinder“.
Fachpersonals, der Gastwissenschaftler und Stipendiaten als
oder Aggressionen umzugehen. „,Faustlos’ eignet sich dafür,
„Etwa 40 Prozent der Kinder haben eine Migrations-
Kinder feinfühliger zu machen. Sie lernen gewaltfreie Lösungs-
geschichte oder leben in zweisprachigen Familien“, erklärt
wege in Konflikten – auch wenn es dabei nur um einen Teddy
Leiterin Martina Soltendieck-Kuba. Toleranz gegenüber anderen
geht. Sie können Wut und Zorn ausleben, ohne brutal zu werden.“
Kulturen spielt deshalb eine große Rolle bei den „Weltkindern“.
Einmal wöchentlich gibt es eine „Lektion“. Diese wird
Die Situation der Kita ist privilegiert im Hinblick auf Bau und
ganz normal in den Tagesablauf integriert. Und der Lerneffekt
Komfort, Ausstattung, Teamgröße, Fachpersonal und Öffnungs-
ist erkennbar, selbst wenn die Kinder nicht sofort alles umsetzen
zeiten. „Wir wissen, dass uns viele beneiden“, sagt die Leiterin.
können. „Aber in irgendeiner Situation fällt ihnen ein: Halt!“
„Und die Warteliste ist enorm lang.“
60 JAHRE JOHANNITER
Johanniter-Jugend – der Jugendverband
der Johanniter-Unfall-Hilfe
Vitamine fürs Leben gibt es in
der multikulturell besetzten Kita
„Weltkinder“ in Hannover.
Eltern, die für ihre Kinder einen Platz ergattern konnten,
freuen sich über arbeitnehmerfreundliche Öffnungszeiten, mit
einem Frühdienst ab 6 Uhr und einem Spätdienst, der im
wöchentlichen Wechsel um 17:30 Uhr oder 19:30 Uhr endet.
Nicht nur die Studierenden der MHH profitieren davon, weil
sie keine Vorlesungen verpassen und ihren Nachwuchs gut versorgt wissen. Auch die Kinder. Denn nach 17 Uhr gibt es eine
gemeinsame Mahlzeit, kindgerecht, gesund und appetitlich vom
Spätdienst zubereitet und mit viel Genuss verspeist. Dabei vergisst so mancher Dreikäsehoch, dass Mama oder Papa von der
Arbeit in die Kita geeilt ist, um am Abend noch ein bisschen Zeit
mit ihm zu verbringen.
Junge Menschen werden bei den Johannitern
unterstützt und gefördert. So auch in der
verbandlich organisierten Johanniter-Jugend,
die 1979 als eigener
Jugendverband innerhalb der JohanniterUnfall-Hilfe gegründet
wurde.
In wöchentlich
12 000 Kinder und Jugendliche sind
stattfindenden Grupbundesweit in der Johanniter-Jugend
penstunden vor Ort
und im Schulsanitätsdienst aktiv.
lernen Kinder ab sechs
Jahren spielerisch Erste Hilfe – und damit auch, für sich und
andere Verantwortung zu übernehmen. In der Gruppe fühlen
sie sich aufgehoben und erleben Gemeinschaft als etwas
Positives. Jeder ist willkommen, unabhängig von Alter,
Geschlecht, Religion oder sozialem Stand.
Veranstaltungen wie Ferienlager und Zeltwochenenden
bieten den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, außerhalb von Alltag und familiärer Struktur gemeinsam ihre Freizeit
zu verbringen. Interessierte junge Menschen können darüber
hinaus als Jugendgruppenleiter oder in der Regional- und
Landesjugendleitung aktiv das Vereinsleben gestalten. Auch
Bildungsarbeit und zahlreiche interessante Fortbildungen bietet die Johanniter-Jugend an.
Neben den Gruppenstunden leisten Johanniter-Jugendliche an mehr als 500 Schulen in Deutschland Schulsanitätsdienst: Schüler ab 14 Jahren werden zu Schulsanitätern ausgebildet und können so ihren Mitschülern im Notfall wichtige
Hilfe leisten.
Bei Kirchentagen übernimmt die Johanniter-Jugend traditionell die Kinderbetreuung sowie den Begleitdienst für
Menschen mit Behinderung. Außerdem organisiert sie die
Unterkunft für die Helfer der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Auch vor schwierigen Themen scheut die JohanniterJugend nicht zurück. Mit ihrem Konzept „
– gegen
sexuellen Missbrauch im Jugendverband“ klärt sie über Präventionsmöglichkeiten auf und holt dieses wichtige Thema aus
der Tabu-Zone.
Mehr Informationen: www.johanniter-jugend.de
Ina Krauß
Impressum
Verbandszeitschrift der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Herausgeber: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Lützowstraße 94, 10785 Berlin
Redaktion: Wolfgang Brenner (verantwortlich), Claudia Hauptmann,
Frank Markowski, Tonja Knaak, E-Mail: [email protected]
Layout: morgenwelt, INTEVI
Fotonachweis: F. Schemmann (Titel, 1, 2, 22, 23, 25, 26, 28, 30, 32-35,
38-39, 41-43), B. Betzelt (11), P. Hahn (16-17, 20), Johanniter-Jugend (7, 43),
Johanniterorden (12), JUH (2, 4-12, 40-42), O. Numrich (42), H. Rüssing (6),
A. Smeets/ADH (14-15), A. Stecken (6), J. Studnar (18-20), S. Trappe (11, 12)
Verlag, Herstellung und Vertrieb: Hofmann Druck Nürnberg
GmbH & Co. KG, Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg
Anzeigen: Hofmann Media, Rüdiger Sander (verantwortlich)
Gültige Anzeigenpreisliste: 1/2012
Druckauflage: 1.750.000
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der 10. April 2012.
Die nächste Ausgabe wird am 31. Mai per Post versendet.
Keine Haftung für unverlangte Einsendungen aller Art.
Für Mitglieder der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ist der Bezug der Zeitschrift
im Mitgliedsbeitrag enthalten. Eine gesonderte Berechnung des Bezugspreises
erfolgt nicht.
Zuschriften von Lesern bitte an:
Johanniter-Unfall-Hilfe, Frank Markowski, Lützowstraße 94,
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1. Tag: Anreise Nonstop-Linienflug nach Tallinn. Transfer zum Hotel.
2. Tag: Tallinn Stadtrundgang in Tallinn, bei dem Sie mit den schönsten
Sehenswürdigkeiten bekannt gemacht werden. Erleben Sie die mittelalterliche Atmosphäre.
3. Tag: Tallinn – Gauja-Nationalpark – Riga (ca. 350 km)
Fahrt über den Gauja-Nationalpark nach Riga.
4. Tag: Riga – Schloss Rundale – Berg der Kreuze – Klaipeda (ca. 300 km)
Stadtrundgang in Riga. Auf dem Weg nach Klaipeda Besichtigung des
prächtigen Barockschlosses von Rastrelli. Den nächsten Halt machen Sie
am Berg der Kreuze bei Siauliai, wo Litauer zum Dank an Gott unzählige
Kreuze aufgestellt haben. Abends Ankunft in Klaipeda.
5. Tag: Klaipeda – Kurische Nehrung – Klaipeda (ca. 120 km)
Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Hafenstadt Klaipeda. Anschließend folgt ein Ausflug auf die Kurische Nehrung. Unterwegs Stopp in
Juodkrante sowie Besichtigung des Hexenberges mit hölzernen Skulpturen aus litauischen Sagen und Volksgeschichten. Danach Stadtrundgang
durch das Fischerdorf Nida mit seinen etwa 60 Meter hohen majestätischen Sanddünen.
6. Tag: Klaipeda – Kaunas – Vilnius (ca. 300 km)
Auf der Fahrt nach Vilnius besichtigen Sie Kaunas, das zwischen den
beiden Weltkriegen Hauptstadt des unabhängigen Litauen war. Besuch
der Altstadt mit der Universität Vilnius, dem Rathausplatz mit restaurierten Backsteinhäusern und Besichtigung der herrlichen Kirchen.
7. Tag: Vilnius – Trakai – Vilnius (ca. 60 km)
Besichtigung der Hauptstadt Litauens und ihrer prächtigen barocken
Kirchen und Gebäuden und der in die UNESCO-Weltkulturerbeliste eingetragenen Altstadt. Am Nachmittag Fahrt nach Trakai mit der gotischen
Wasserburg. Ein Rundgang durch die Altstadt mit ihren malerischen
Holzhäuschen. Und der Folkloreabend mit gemütlichem Abendessen und
Musik beschließt Ihre wunderbare Reise durch die baltischen Staaten.
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MS ALBATROS – eine klassische Schönheit
Schnittig-elegant, gemütlich und komfortabel bietet der klassische OzeanLiner ein Kreuzfahrterlebnis für jeden Geschmack. Auf MS ALBATROS werden Komfort und Sicherheit gleichermaßen groß geschrieben. Die Kabinen
verfügen alle über Bad oder DU / WC und sind mit Klimaanlage, Musikanlage,
SAT-Fernsehen, Telefon, Fön, Bademantel und Safe ausgestattet. Weitläufige Decks, Rundum-Promenade, Pool, Whirlpools, Wellness-Bereich mit
Beautysalon, Sauna, Ruheraum, Fitnesscenter, Sportdeck, Lido-Buffet, Pizzeria,
6 Bars, 3 Salons und Lounges, großer Musiksalon und Tanzbar, Wintergarten,
Pianobar, Shopping-Arcade, Bibliothek, Internet-Café, Rezeption, Reisebüro,
Information, Theater / Kino, zwei gleichwertige Restaurants (eine Sitzung).
Besonders günstig sind die Nebenkosten z. B. für Bargetränke, Trinkgelder
nicht obligatorisch. Die MS ALBATROS ist ein Schiff mit hervorragendem
Service und Preis-Leistungs-Verhältnis.
ums-Vorteile
Ihre Johanniter-Jubiläisebe
gleitung
• Jubiläums-Cocktail und Johanniter-Re
schen Orten nach Venedig und
• Anreise im Sonderbus ab vielen deut
nachtung mit Halbpension
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n. Zum Beispiel für die Johanniter• Bordguthaben von € 100,- pro Perso
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Ausflüge nach Rhodos und
Verantwortlicher Reiseveranstalter nach deutschem Reiserecht ist Phoenix Reisen GmbH, Pfälzer Str. 14, 53111 Bonn
Informationsgutschein
†Bitte übersenden Sie mir ausführliche Informationen über die Reise
„Mittelmeer-Kreuzfahrt” (ATS412 | JUH 01/12)
Coupon einsenden an den Reiseveranstalter:
Phoenix Reisen GmbH, Pfälzerstraße 14, 53111 Bonn, Tel. 0228 9260 - 4402
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| Wellness-Tage in Héviz
Inklusivpreis p. P. im DZ ab
755,-
ab 77,Einzelzimmer-Zuschlag pro Woche
455,ab
DZ
im
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Pers
Verlängerungswoche pro
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Flüge möglich ab / bis Berlin, Düsseldo
Frankfurt und Hamburg
Gönnen Sie sich eine erholsame Auszeit vom Alltag
Unser Tipp: Wellness-Tage im ungarischen Héviz, am größten Thermalsee Europas
28.04. bis 05.05.12, 19.05. bis 26.05.12, 22.09. bis 29.09.12, 20.10. bis 27.10.12
Gönnen Sie Körper, Geist und Seele eine Verschnaufpause und
tanken Sie frische Kraft am größten Thermalsee Europas. Schon
die Römer wussten die heilsame Wirkung der warmen und
mineralreichen Quellen zu schätzen. 80 Millionen Liter Wasser
strömen hier täglich aus 38 Meter Tiefe und erneuern so das
Seewasser innerhalb von 48 Stunden komplett.
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Der ungarische Ort Héviz ist weit über die Grenzen hinaus wegen
seiner hervorragenden Kureinrichtungen bekannt. Das Stadtbild
wird geprägt von engen Straßen, zahlreichen Cafés und kleinen
Lädchen. Der Ort bietet ein breites Spektrum an WellnessMöglichkeiten. Sie haben Gelegenheit, diese bei Anwendungen,
die im Preis enthalten sind, ausgiebig zu nutzen.
Bei zwei Ausflügen lernen Sie zudem das Umland von Héviz
kennen. Unter deutschsprachiger Leitung besuchen Sie den Plattensee und die Burg Sümeg. Wer seinen Wellness-Aufenthalt
ausdehnen möchte, bucht einfach die Verlängerungswoche!
Ihre Johanniter-Vorteile:
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Flughafen (bis zu 40 km) inklusive
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s&REIE.UTZUNGDESHOTELEIGENEN
Wellness-Bereiches
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deutschsprachiger Reiseleitung
Ich gratuliere –
auch im Namen
meines Teams
– den Johannitern herzlich
zum 60. Wir
freuen uns auf
viele weitere
gemeinsame
Reiseerlebnisse.
Georg Feller
Geschäftsführer Terramundi GmbH
Verantwortlicher Reiseveranstalter nach deutschem Reiserecht
ist Terramundi GmbH, Im Wauert 14, 46286 Dorsten
Informationsgutschein zur Johanniter-Reise
Ja, bitte übersenden Sie mir ausführliche Informationen zur Reise nach
Héviz inklusive Wellness-Programm.
Coupon einsenden an den Veranstalter: Terramundi GmbH, Im Wauert 14,
46286 Dorsten. Schneller geht‘s per Telefon 0800 8377268, per Telefax
02369 91962-33 oder E-Mail: [email protected]
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Zwei Ausflüge sind im Preis enthalten!
An zwei Tagen während Ihres Aufenthaltes laden wir Sie zu einem
halbtägigen Ausflug ein. Einer führt zum Plattensee, der zu den
größten aber auch flachsten europäischen Binnenseen zählt. Die
Landschaft rund um das „ungarische Meer“ ist äußerst reizvoll. Der
zweite Ausflug führt Sie zur sehr gut erhaltenen Burg Sümeg, die auf
einem 270 Meter hohen Kalkstein-Hügel oberhalb der gleichnamigen Stadt thront – eine Burg „wie aus dem Bilderbuch“. Ihre Ursprünge
reichen bis in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück.
Nutzen Sie die übrige Zeit für einen Bummel durch die gemütliche
Innenstadt von Héviz oder zum Entspannen in der Hotelanlage.
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Genießen Sie die ausgezeichneten Kure
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| Idyllische Wunderwelt
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Reisepreise pro Person ab Kiel / bis Bremerhaven
Norwegen erleben!
2-Bett-Innenkabine ab €
2-Bett-Außenkabine ab €
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8 Tage durch den faszinierenden Norden
vom 17.08. bis 24.08.2012
Norwegen erleben, das heißt imposante Naturschauspiele, wildromantische Fjorde, verschlafene Fischerdörfer und majestätische
Gletscheralpen sehen, Ruhe und Stille genießen.
Wie so oft macht Bergen den Anfang: ein Bummel über den Fischmarkt, Edvard Griegs Komponistenhütte, es gibt so viel zu sehen!
Dann geht es auf ruhiger Fahrt durch die idyllische Wunderwelt der
Fjorde und Schären bis nach Oslo, grünste Hauptstadt Europas, die
mit ihrer lebendigen Geschichte unsere Stippvisite im faszinierenden Norden krönt.
EZ-Kabine ab €
2012
Fr 17.08.
Sa 18.08.
So 19.08.
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für alle Johanniter-Gäste
50,- p. P.
• Ausflugsgutschein in Höhe von €
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• Brückenführung und Jubiläums-Co
1.499,1.599,-
Pauschales An- / Abreisepaket optional zubuchbar :
DB 2. Klasse Heimatbahnhof – Kiel und zurück von Bremerhaven € 78,- p. P.
Mo 20.08.
PLANTOURS-Jubiläums-Geschenk
999,-
21.08.
Mi 22.08.
Do 23.08.
Fr
24.08.
Ausflugsangebot
Einschiffung in Kiel
Während MS HAMBURG Kurs auf Südnorwegen nimmt,
genießen Sie einen erholsamen Tag auf See.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne: das märchenhafte
Stadtpanorama von Bergen, die Stabkirche und Edvard
Griegs Komponistenhütte.
Am Vormittag kreuzt Ihr Schiff durch den 42 Kilometer
langen Lyse-Fjord, der von steilen und über 1000 Meter
hohen Felswänden umrahmt wird. Nachmittags erreichen
Sie Stavanger. Bummeln Sie hier durch die historische
Altstadt mit ihren nordisch-weißen Holzhäuschen und der
üppigen Blumendekoration.
Kragerø ist ein echtes Juwel unter den Küstenstädtchen und
liegt ganz im Süden der Telemark. Hier beginnt die traumhafte Sørlandsküste. Die Stadt ist umgeben von wunderschöner Natur und einem fantastischen Schärengarten mit
etwa 500 Inseln und Inselchen.
Norwegens Hauptstadt liegt zwischen den grünen Hügeln
und Bergen der Oslomarka und dem Oslofjord. Vigelandspark, Holmenkollen und Vikingskipshuset gehören zu den
bekanntesten Attraktionen in Oslo.
Lassen Sie die Reise während eines Erholungstages auf
See in Ruhe ausklingen.
MS HAMBURG erreicht Bremerhaven.
Verantwortlicher Reiseveranstalter nach deutschem Reiserecht ist
PLANTOURS Kreuzfahrten GmbH, Obernstraße 76, 28195 Bremen
Informationsgutschein zur Johanniter-Reise
†Ja, bitte übersenden Sie mir ausführliche Informationen über
die Reise „Norwegen erleben” vom 17.08. bis 24.08.2012 mit der
MS HAMBURG (HAM09).
Coupon einsenden an den Reiseveranstalter:
PLANTOURS Kreuzfahrten GmbH, Obernstr. 76, 28195 Bremen, Tel. 0421 17369 - 31
oder 01803 671063, Fax: 0421 17369 - 35, E-Mail: [email protected]
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Die Johanniter-Unfall-Hilfe.
Seit 60 Jahren Freunde fürs Leben!
Unseren mehr als 30 000 Ehrenamtlichen, 1 400 000
Mitgliedern, 700 000 Spendern und zahllosen Helfern
und Unterstützern sagen wir für 60 gute und erfolgreiche Jahre von Herzen:
DANKE!
Dank für die besondere Unterstützung im Jubiläumsjahr an