- MEDICAL Industrie

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BODE–SCIENCE–COMPETENCE
1/2006
DESINFACTS
Titelthema: Neue RKI-Empfehlung zur Infektionsprävention in Heimen
Spagat zwischen betreutem
Wohnen und Intensivpflege
usgabe
D in dieserinAfektion ebenso humorBonus-DVüb
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nd
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eist das
Die Empfehlung vom Robert KochInstitut (RKI) zur Infektionsprävention in Heimen soll Infektionen in
Alten- und Pflegeeinrichtungen vorbeugen helfen und dabei die „Verhältnismäßigkeit“ wahren. Desinfacts sprach mit der Diplompflegepädagogin Barbara Loczenski, Berlin, über die Folgen für das Pflegemanagement der Einrichtungen.
, bew
Dass ein Film
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– in dieser
Wie bewerten Sie das Infektionsrisiko in Pflegeeinrichtungen?
Nosokomiale Infektionen in Pflegeeinrichtungen sind gegenwärtig sicher nicht so
dramatisch verbreitet wie in Krankenhäusern, aber das Infektionsrisiko steigt!
Die DRGs (Diagnosis Related Groups)
zwingen Krankenhäuser, Patienten aus
Kostengründen so früh wie möglich zu
verlegen. Mit der zunehmenden Verlagerung der medizinischen Versorgung weg
von der Klinik, entstehen neue Infektionsrisiken. Darüber hinaus sorgt die steigende Lebenserwartung dafür, dass immer
mehr Menschen mit chronischen Erkrankungen und herabgesetzter Abwehrsituation in Pflegeeinrichtungen
wohnen. Auch der lange
Zeit praktizierte, unkritische
Antibiotikaeinsatz und ein
vernachlässigtes Hygienemanagement haben zur
Zunahme multiresistenter
Keime geführt, und damit zu
einem erhöhten Infektionsrisiko auch in Alten- und
Pflegeheimen und der
ambulanten Versorgung.
Mit Heim- und Infektionsschutzgesetz und RKI-Richtlinien gibt es
bereits gesetzliche Vorgaben zur
Infektionsprävention in Heimen.
Reichen die nicht aus?
Die gesetzlichen Grundlagen z. B im
Heim, Pflegequalitätssicherungs- und
Infektionsschutzgesetz sind von allgemeinem Charakter und bilden den Handlungsrahmen. Für die medizinischen
Maßnahmen bot nur die RKIRichtline für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention eine Orientierung – die
allerdings auf die Bedingungen des Krankenhauses ausgerichtet ist. Es wäre hilfreich
und wünschenswert, die
medizinischen Maßnahmen
einrichtungsspezifischer für
die verschiedenen geriatrischen Versorgungsbereiche
zu formulieren. Mit den bislang veröffentlichten RKI-Richtlinien konnte sich
der Großteil der Pflegeeinrichtungen
nicht identifizieren. Diese gingen zum Teil
einfach an der spezifischen Situation der
Einrichtungen vorbei.
Und die wäre?
Z. B. die Selbstbestimmung des Patienten:
Im Krankenhaus nicht gerade das, was im
Vergleich zum Heim an oberster Stelle
steht. Maßnahmen wie z. B. EinzelzimmerIsolierung sind daher gar keine Diskussionspunkte, ganz abgesehen von den
baulich-räumlichen Voraussetzungen, die
einfach vorhanden sind.
Anders in Pflegeeinrichtungen: Sie stellen den Lebensraum für den letzten
Lebensabschnitt der älteren Menschen
dar. Auf Einzelzimmer müssen Bewohner
z. T. lange warten und diese dann auch
teurer bezahlen. Das ursprüngliche Aufgabenfeld von Pflegeeinrich-
➔
DESINFACTS
Titelthema: Neue RKI-Empfehlung zur Infektionsprävention in Heimen
ist/ war bisher eher sozial➔ tungen
pflegerisch definiert, mit dem Ziel,
die Würde, Interessen und
Bedürfnisse der Bewohnerinnen und
Bewohner von Heimen zu schützen, ihre
Selbständigkeit, Selbstbestimmung und
Selbstverantwortung zu fördern. Allein
dieser Aspekt verträgt sich nicht mit
den Anforderungen der RKI-Empfehlung
zur MRSA-Prävention.
Verlangt nicht auch das Heimgesetz
einen ausreichenden Schutz der
Bewohnerinnen und Bewohner vor
Infektionen und eine Pflege nach
den allgemein anerkannten medizinisch-pflegerischen Erkenntnissen?
Klar wird dies verlangt! Und jede Einrichtung wird auch bemüht sein, der Forderung Rechnung zu tragen. Aber viel zu
lange haben Pflegeeinrichtungen ihre
Hauptaufgabe darin gesehen, den letzten
Lebensabschnitt zu begleiten und medizinisch-pflegerische Erfordernisse waren
nur gelegentlich notwendig. Hier hat sich
die Situation grundlegend geändert.
Schafft die RKI-Empfehlung für
Heime den Spagat zwischen
medizinisch Notwendigem und
dem für Einrichtung und Bewohner
Zumutbarem?
Zunächst einmal gibt die RKI-Empfehlung den Einrichtungen eine klare
Orientierung. Sie spiegelt den großen
Bereich der geriatrischen Pflege wider,
so dass sich die verschiedenen Pflegeeinrichtungen mit den dort genannten
Informationen und Maßnahmen besser
identifizieren können. Mit der Unterscheidung überwiegend sozialer von
überwiegend pflegerischer Betreuung
differenziert das RKI Maßnahmen, z. B.
im Umgang mit MRSA, in Abhängigkeit
von der Art und Intensität der Betreuung. Ein nachvollziehbarer und wichtiger Aspekt – auch wenn sich Pflegemaßnahmen in der Praxis nicht immer
so klar abgrenzen lassen.
2
Was empfehlen Sie Pflegeeinrichtungen für ein optimiertes Hygieneund Qualitätsmanagement?
Eine gute Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern und den betreuenden Hausärzten hilft, Infektionsrisiken besser vorbeugen und kontrollieren zu können. Einrichtungen sollten nicht nur die RKI-Richtlinie kennen, sondern einen Hygienebeauftragten für ihre Einrichtung benennen,
der nach der Leitlinie „Hygienebeauftragte/r in Pflegeeinrichtungen“/ DGKH
qualifiziert wurde. Pflegeeinrichtungen,
die unsicher sind, können sich jederzeit
an den MDK (Medizinischer Dienst der
Krankenkassen) oder die zuständigen
Gesundheitsämter wenden. Diese sind
keinesfalls die „Kontrollettis“, als die sie
häufig noch angesehen werden, sondern
offen für Fragen und geben auch gerne
Hilfestellungen.
Wie schätzen sie die Chancen ein,
dass Pflegeeinrichtungen die
Herausforderungen bewältigen?
Ich sehe ein sehr gutes Entwicklungspotenzial. Es gibt schon viele Einrichtungen,
die ihre Hygieneaufgaben verantwortungsvoll gelöst haben und z. B.
auch qualifizierte Mitarbeiterschulungen
durchführen. An Hygiene zu sparen, wird
letztlich immer teurer. Diese Einsicht ist
heute schon verbreiteter als noch vor
einigen Jahren. Auf der anderen Seite
werden sich die Hygienebestimmungen
weiter verschärfen. Die MDK-Anleitungen zur Prüfung der Qualität nach § 80
SGB in der Pflege werden z. Zt. gerade
überarbeitet. Pflegeverantwortliche sollten sich informieren, damit sie rechtzeitig
die Weichen stellen können.
Diese Publikationen sollten Sie
kennen:
■ Infektionsprävention in Heimen
–Empfehlung der Kommission für
Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut
(RKI), 20.09. 2005. PDF-Datei unter
www.rki.de im Bereich: Infektionsschutz – Aktuelles.
■ MDK-Anleitungen zur Prüfung der
Qualität nach § 80 SGB XI in der
ambulanten und stationären Pflege
(alte Fassungen). PDF-Datei unter
www.mds-ev.org im Bereich Pflegeversicherungen – Qualität von Pflegeeinrichtungen.
■ Leitlinie: Hygienebeauftragte(r) in
Pflegeeinrichtungen, Sektion „Hygiene in der ambulanten und stationären
Kranken- und Altenpflege/Rehabilitation“ der Deutschen Gesellschaft für
Krankenhaushygiene (DGKH),
Stand: April 2002. PDF-Datei unter
www.dgkh.de im Bereich Leitlinien.
INFEKTIONSPRÄVENTION IN HEIMEN – DIE RKI-RICHTLINIE
Die RKI-Empfehlung will den Verantwortlichen relevante Informationen zur
Infektionsverhütung im Zusammenhang
mit medizinischen Maßnahmen in einer
zusammengefassten Form anbieten.
Wichtige Punkte sind z. B.:
■ MRSA
Umgang abhängig von Art und Intensität der Betreuung – Unterscheidung
von überwiegend sozialer Betreuung
und überwiegend pflegerischer
Betreuung (Behandlungspflege).
■ Verhältnismäßigkeit
Die Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen soll unter besonderer Berücksichtigung der Einrichtungen als
Lebensraum für ältere Menschen
differenziert und situationsabhängig
abgewogen werden.
■ Qualifizierte Mitarbeiter
Sachkenntnis ist Voraussetzung für
eine adäquate Infektionsprävention
(Verweis auf Heimpersonalverordnung: 50 % Fachquote).
■ Qualitätsmanagement
Das Infektionspräventionskonzept ist
als Teil des Qualitätsmanagements zu
implementieren.
Die vollständige RKI-Empfehlung zum
Download unter www.rki.de im Bereich
Infektionsschutz – Aktuelles
BODE–SCIENCE–COMPETENCE
Engagement: Schüler-Videoprojekt zur Händehygiene
Nachahmung dringend empfohlen
Wer bei dem Wort Videoprojekt an
wackelnde Bilder, unmotiviertes
Hintergrundrauschen und in die
Kamera blickende Mimen denkt,
wird beim knapp 20minütigen Streifen der Ausbildungsklasse Klinikum
Bergmannstrost Halle/Saale schnell
eines Besseren belehrt.
n den Sparten Drehbuch, professionelle Umsetzung und kreative Idee
könnte der Film zur Händehygiene
aus dem Klinikum Bergmannstrost bei
jedem Kurzfilmfestival mühelos Preise
abräumen. Soviel Qualität hat seinen
Preis und der war von den 15 Krankenpflegeschülern eines der größten Traumazentren Europas in Form eines unermüdlichen Zeiteinsatzes zu zahlen.
Während die Idee zum Video für das
Schulprojekt „Hygieneeinheit“ in nur
zwei Tagen stand, dauerte die Umsetzung des Projektes von Oktober 2004 bis
Mai 2005.
I
Engagement, das sich zweifellos gelohnt
hat. Vor allem für jene, denen das wichtige Thema Händehygiene und Kreuzkontamination einmal fern jeder moralischen Untertöne mit viel Humor und Realitätssinn nahe gebracht wird. Bei der
Premiere am Aktionstag im Mai 2005 erntete die engagierte Klasse ihr wohlverdientes Lob – übrigens nicht nur für ein
ambitioniertes Videoprojekt, sondern
auch für eine fundierte Fragebogenaktion und einen Veranstaltungsplan mit
Vorträgen von der Geschichte der Hygiene bis zu MRSA.
Allein vor vielen Menschen einen Vortrag halten, war nicht die einzige Herausforderung, die es für die Hallenser
Schüler zu nehmen galt. Während der
Videoproduktion musste viel organisiert
werden, Einstellungen wurden immer
und immer wiederholt und schließlich
lagen mehr als einmal die Nerven der
Projektteilnehmer blank. Am Ende sind
sie alle wieder zusammen und auch ein
wenig über sich selbst hinaus gewachsen. Und wissen erstaunlich genau, was
sie sich für ihren künftigen Berufsalltag
wünschen: Dass Vorschriften auch in der
Praxis umgesetzt werden, dass sie sich
nichts angewöhnen, was „die alten
Hasen“ falsch machen, dass sie nach
theoretischen Grundlagen arbeiten –
denn dafür sind diese schließlich da.
Und dass sich statt der Funktionspflege
auf allen Stationen die Bezugspflege
durchsetzt. Eine nächste Projektidee
steckt auch schon in der Pipeline: Einmal
als Klasse ganz allein eine Station führen. Wer hätte Zweifel, dass die jungen
Erwachsenen auch das mit viel Profession und Passion umsetzen?
Das Videoprojekt der Ausbildungsklasse
der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannstrost zur Händehygiene
liegt dieser Desinfacts-Ausgabe als
Bonus-DVD bei. Unbedingt anschauen!
Bonus-DVD einlegen und los geht’s
Die Bonus-DVD zur Händehygiene zeigt 5 Szenen aus dem
Stationsalltag zum Thema Händehygiene, die jeweils in einer
falschen und einer richtigen Variante gedreht
wurden. Mit dem Oberflächenmenü bzw.
der Fernbedienung können Sie einzelne
Szenen gezielt auswählen und abspielen. Mit dem Symbol (alles Abspielen) wird der Film ab Szene I ohne
Unterbrechung abgespielt. Viel Spaß
beim Zuschauen!
3
DESINFACTS
Studie
Biofilm gefährdet Endoskop-Aufbereitung
Ein australisches Forschungsteam1
ging der Frage nach, ob ein mangelhafter Aufbereitungserfolg bei flexiblen Endoskopen auf die Bildung
von Biofilm in den Endoskopkanälen
zurückzuführen sei.
ls Bestandteil eines Biofilms sind
Bakterien um ein Vielfaches
widerstandsfähiger gegenüber
einer chemischen Inaktivierung als so
genannte planktonische Bakterien, die in
einer Suspension vorliegen. Erschwert
wird die Biofilm-Zerstörung durch die
schleimartige Matrix aus extrazellulären
polymeren Substanzen, den bakteriell
produzierten Exopolysacchariden (EPS).
Die Autoren der australischen Studie
untersuchten, ob sich bei routinemäßigem Einsatz an den Innenwänden von
Endoskopkanälen Biofilm bildet und dieser die Kinetik der Reinigungs- und Desinfektionswirkung negativ beeinflusst.
A
REM-U NTERSUCHUNGEN
Für die Untersuchung wurden 25 Schläuche (13 Biopsie- und 12 Luft/WasserKanäle) aus 13 gebrauchten Gastrointestinal-Instrumenten entnommen, die eine
der größten Endoskop-Serviceeinrich-
Biofilm, bestehend aus verschiedenen
Bakterien- (B) und Hefestämmen (H), die
eine Silikonstimmbandprothese besiedeln,
3 bis 4 Monate nachdem diese einem
Laryngektomie- (Entfernung des Kehlkopfes) Patienten eingesetzt wurde. Das Bild
wurde mit einem Rasterelektronenmikroskop aufgenommen.
© Henny C. van der Mei, E.P.J.M. Everaert, H. J. Busscher.
Universität Groningen und MicrobeLibrary
4
Eine generelle Vorreinigung der Kanäle mit
Bürsten ist gemäß RKI-Richtlinie obligat.
Luft/Wasser-Kanäle sind dabei weniger
zugänglich für die mechanische Reinigung
und stellen besondere Hygieneschwachstellen dar.
tungen in Sydney bereitstellte. Die Endoskope stammten aus 13 verschiedenen
Kliniken im Großraum Sydney und waren
schon unterschiedlich lange in
Gebrauch. Alle Instrumente verfügten
über einen Reinigungs- und Desinfektionsnachweis. Zur Kontrolle wurden
vom Hersteller (Pentax, Japan) sechs
neue teflonbeschichtete Absaug-/Biopsiekanäle zur Verfügung gestellt. Aus
jedem Endoskop wurde in ca. 10 cm Entfernung vom distalen Ende ein 1 cm langes Stück Schlauch entnommen, der
Länge nach halbiert und flach aufgebogen. Die gesamte Innenfläche des
Schlauchstücks (ca. 1,5 cm2) wurde
elektronenmikroskopisch untersucht.
E XTENSIVE B IOFILMBILDUNG
Bei allen der zur Kontrolle eingesetzten
sechs Absaug- und Biopsiekanälen und
an 12 der 13 gebrauchten Absaug- und
Biopsiekanäle waren geringfügige Schäden an der Oberfläche festzustellen. Die
Defekte an den Kontrollschläuchen hingen mit Ungleichmäßigkeiten der Teflonschicht zusammen. In den Kontrollkanä-
len konnten keine Verunreinigungen und
kein Biofilm nachgewiesen werden. Bei
den gebrauchten Kanälen waren die
Oberflächendefekte dagegen mit Verunreinigungen gefüllt. Fünf der 13 untersuchten Absaug-/Biopsiekanäle wiesen
in unterschiedlichem Ausmaß in den Verunreinigungen eingeschlossene Mikroorganismen auf; bei einer Probe lag
extensive Biofilmbildung vor, mit stäbchenförmigen Bakterien und EPS. Unter
stärkerer Vergrößerung zeigte sich, dass
gesunde Bakterienzellen von EPS und
Verunreinigungen überlagert wurden, die
sie vor dem inaktivierenden Einfluss der
Desinfektionsmittel schützen.
Ein hohes Maß an organischen Verunreinigungen wiesen die zwölf untersuchten
Luft/Wasser-Kanäle auf. In neun Proben
waren zusätzlich assoziierte Bakterien
nachweisbar; in fünf Fällen lag eine
extensive Besiedlung mit bakteriellem
Biofilm und EPS vor. Luft/Wasser-Kanäle
verfügen über einen geringeren Durchmesser als die größeren Absaug-/Biopsiekanäle und sind daher schwieriger zu
BODE–SCIENCE–COMPETENCE
reinigen. Während ein Großteil der Verunreinigungen in den Absaug- und Biopsiekanälen durch Bürsten entfernt werden kann, sind Kanäle mit geringem
Durchmesser auf leistungsstarke chemische Reiniger angewiesen.
Das hohe Maß an gefundenen Oberflächendefekten, Verunreinigungen und
Biofilm in den untersuchten Kanälen
legt die Annahme nahe, dass die Bildung von Biofilm in Endoskopkanälen
weit verbreitet ist.
Ein Sonderdruck der hier vorgestellten
englischen Originalarbeit kann angefordert werden bei [email protected]
A. Pajkos, K. Vickery*, Y. Cossart. Is biofilm accumulation on
endoscope tubing a contributor to the failure of cleaning and
decontamination? Journal of Hospital Infection (2004) 58,
224–229
* Department of Infectious Diseases and Immunology, University
of Sydney
**Australian Centre for Hepatitis Virology, Sydney, NSW,
Australien
1
Biofilm gefährdet den Aufbereitungserfolg
bei Endoskopen
Gutachten: Bodedex® forte
Nachweis der Biofilminaktivierung
ange Zeit vernachlässigt, gewinnen
Biofilm und Reste von Röntgenkontrastmitteln bei der Aufbereitung
von Endoskopen immer mehr an Bedeutung. Eine mechanische Vorreinigung
der Endoskopkanäle – wie vom Robert
Koch-Institut gefordert – ist die eine Voraussetzung für ein gutes Reinigungsund erfolgreiches Desinfektionsergebnis. Gerade extrem englumige Känäle
wie das Luft-Wasser-System erfordern
zusätzlich Lösungen in Form leistungsstarker und gleichzeitig materialschonender Formulierungen mit nachgewiesener Wirksamkeit.
L
Der selbsttätig reinigende, pH-neutrale
Reiniger Bodedex® forte wurde auf seine
Wirksamkeit gegenüber Biofilm begutachtet (1). Der patentierte Reiniger von
BODE basiert auf einer speziellen Formulierung aufeinander abgestimmter nichtionischer und amphoterer Tenside, die zu
einem besonders hohen Ablösevermögen von Verunreinigungen führt.
Biofilmreduktion [log10]
Zum Nachweis der Biofilminaktivierung
wurde die reinigende Wirkung der 1%igen Gebrauchslösung von Bodedex® forte gegenüber Biofilm der Spezies Pseudomonas aeruginosa im Tauchbadverfahren bei unterschiedlichen EinBiofilmreduktion im Vergleich
wirktemperaturen
2
untersucht. Bereits
bei einer Temperatur
1,6
von 20°C und einer
Einwirkzeit von 5
Minuten konnte die
1,2
Wirksamkeit
des
Neutralreinigers mit
0,8
einem Reduktionsfaktor (RF) von 1,9
0,4
log10-Stufen belegt
werden. Die Erhöhung der Einwirk0
herkömmlicher
herkömmlicher
Neutralreiniger mit
temperatur führte zu
Enzymreiniger
Neutralreiniger
patentierter Formel
einer zusätzlichen
(Bodedex forte)
Quelle: Expert report 2000
Steigerung der Wirk®
Die patentierte Spezialformel von Bodedex forte zeigt ein hervor- samkeit von Bode®
ragendes Ablösevermögen bei Biofilm und ist damit mehr als doppelt dex forte gegenüber Biofilm.
so wirksam wie die Vergleichsreiniger.
®
Bodedex® forte wurde somit für die
Anwendungspraxis als Neutralreiniger
gegenüber Biofilm als hoch wirksam
beurteilt und empfohlen.
Neben dem einzigartigen Reinigungssystem verfügt Bodedex® forte über einen
speziellen Materialschutzfaktor. Darüber
hinaus kompensiert ein Komplexbildungssystem z. B. den Einfluss der Wasserhärte. Bodedex® forte empfiehlt sich
somit zur manuellen Reinigung starrer
und flexibler Endoskope, von Intensivund Anästhesiematerialien sowie für
Instrumente aus der Chirurgie, dem Stations-, Praxis-, Dental- und Laborbereich.
(1) Gutachten zur Reinigungswirkung des Neutralreinigers
Bodedex® forte im manuellen Tauchbadverfahren gegenüber
Biofilm von Pseudomonas aeruginosa. Hygiene-Institut HSK
Dr. Horst-Schmidt-Kliniken GmbH,
5
DESINFACTS
Studie
Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln
gegen das SARS-Coronavirus
Die in 2003 und 2004 in Asien und
Nordamerika aufgetretene SARSEpidemie (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom) konnte erfolgreich bekämpft werden. Eine
Studie1 bringt den wissenschaftlichen Nachweis, dass Desinfektionsmittel das SARS-Coronavirus
erfolgreich inaktivieren.
eim Schweren Akuten Atemwegssyndrom (SARS) handelt es
sich um eine Infektionskrankheit,
die erstmals im November 2002 in der
chinesischen Provinz Guangdong beobachtet wurde. Das klinische Bild entspricht einer atypischen Lungenentzündung (Pneumonie). Der Erreger von
SARS war ein bis zum Ausbruch der Epidemie unbekanntes Coronavirus, das
man mittlerweile als SARS-assoziiertes
Coronavirus (SARS-CoV) bezeichnet.
Zur direkten Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln gegenüber dem SARS-CoV
lagen bislang nur in begrenztem
Umfang Daten vor. Ein Team von Wissenschaftlern untersuchte daher acht
Desinfektionsmittel2, die den Empfehlungen von RKI3 und DVV zum Einsatz
gegen SARS-CoV gemäß prEN 14 4764
entsprachen, auf ihre Wirksamkeit.
B
UND M ETHODEN
Getestet wurden acht im Handel erhältliche Desinfektionsmittel, vier zur Händedesinfektion, drei zur Flächendesinfektion und ein Instrumentendesinfektionsmittel, entsprechend den vom Hersteller für die Wirksamkeit gegen behüllte Viren auf der Basis der gemeinsamen
Richtlinie von BGA (RKI) und der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der
Viruskrankheiten (DVV) ermittelten Konzentration und Einwirkzeit. Für die Versuche gemäß prEN 14 476 wurde ein Isolat aus dem Sputum eines Patienten
unter SARS-Verdacht verwendet. Alle
Arbeiten wurden gemäß den Empfehlungen der WHO unter Biosicherheitsstufe
3 (BSL-3) an entsprechenden Einrichtungen durchgeführt. Es wurden die
Reduktionsfaktoren, ihre Varianz sowie
die Standardabweichungen berechnet.
M ATERIAL
E RGEBNISSE UND
S CHLUSSFOLGERUNGEN
Die REM-Aufnahme zeigt die für Coronaviren, typische, kranzartige Proteinhülle
(lat. corona, Kranz)
6
Für alle geprüften Desinfektionsmittel
wurde bei gängiger Konzentration und
Einwirkzeit eine reproduzierbare Wirkung, auch bei zusätzlicher organischer
Belastung nachgewiesen. Alkoholische
Händedesinfektionsmittel verhindern
demnach wirksam eine weitere Übertragung des (behüllten) SARS-CoV-Virus
über die Hände des medizinischen Personals. Da das Virus auf unbelebten
Oberflächen bis zu sechs Tage überdauern kann, bietet eine Oberflächendesinfektion einen zusätzlichen Schutz. Die
drei geprüften Flächendesinfektionsmittel erwiesen sich in der empfohlenen
Konzentration und Einwirkzeit als wirksam gegen SARS-CoV. Bei kürzeren
Einwirkzeiten, wie in der gängigen Praxis
üblich, bieten höhere Konzentrationen
mehr Sicherheit und sind vorzuziehen (z.
B. in der Kinderintensivpflege). Auch das
Instrumentendesinfektionsmittel zeigte
eine ausreichende Wirksamkeit bei gängiger Dosierung und Einwirkzeit.
1 Rabenau HF et al. Efficacy of various disinfectants against
SARS coronavirus. J Hosp Infect, 61 (2): 107-11, 2005
2 Sterillium®, Sterillium Rub®, Sterillium Gel®, Sterillium
Virugard®, Mikrobac forte®, Korsolin FF®, Dismozon pur®,
Korsolex basic® - alle hergestellt von der BODE-Chemie.
3 Empfehlungen des Robert Koch-Institutes für die Hygienemaßnahmen und Infektionskontrolle bei Patienten mit Schwerem
Akutem Respiratorischem Syndrom (SARS). Erscheinungsdatum: 16.09.2003
4 prEN 14476. Chemical disinfectants and antiseptics. Virucidal
quantitative suspension test for chemical disinfectants and
antiseptics used in human medicine. Test method and requirements (phase 2/ step 1). Brussels: Comité Européen de Normalisation, 2002
BODE–SCIENCE–COMPETENCE
Messen
(Wachs)Klonen erlaubt – BODE auf der MEDICA
MEDICA 2005 – auf der weltgrößten Medizinmesse tummelten sich vom 16. – 19. November in Düsseldorf
135.000 Besucher aus 100 Ländern und bestätigten den
Ruf der Branche als Innovations- und Wachstumsmotor.
Besucher, die neben den eigenen Händen, noch eine
weitere mitführten, wurden eindeutig als BODE-Standbesucher identifiziert – dank des Messe-Highlights
„Wax-Cloning“.
achbesucher der MEDICA 2005
erwartete ein breites Spektrum neuer
Produkte in den Segmenten Geräte,
Systeme und Services für die stationäre
und ambulante medizinische Versorgung.
Insgesamt besuchten 135.000 Gäste
die Düsseldorfer Fachmesse. Der Anteil
ausländischer Gäste stieg noch einmal
gegenüber 2004 auf 40 Prozent. Mit Ländern wie USA, Indien, China und Taiwan
waren besonders die Überseemärkte
stark vertreten. Freuen konnten sich die
Messemacher auch über ein Plus bei den
Ausstellern. Knapp 4.190 Industrieaussteller nutzen die Medica als Plattform für
Ihre Produkte. Innovationskraft strahlten
vor allem die neuen telemedizinischen
Anwendungen und die präziseren Bildgebungsverfahren aus. Die Vielfalt der Messe schlug sich auch im Kongress-Programm nieder: 500 Referenten stellten
über 170 Themen vor, von der Krankheitsprävention und moderner Diagnostik bis
zur Notfallmedizin und juristischen wie
gesundheitspolitischen Fragen.
und Hygienesituationen. In der Händedesinfektion z. B. zeigt sich die Vielfalt mit
Europas Nr. 1, dem ausgesprochen hautverträglichen Sterillium®, einer farbstoffund parfümfreien Sterillium®-Variante
und dem hochleistungsfähigen, RKI-gelisteten Sterillium® Virugard.
VOLLSORTIMENT FÜR HÄNDE
Betrieblicher Hautschutz
F
Auf einem 80 qm großen Stand präsentierte sich BODE erstmals mit neuem
Markenauftritt, der Kampagne „Wir
schützen helfende Hände“, mit der das
Unternehmen seine besondere Kompetenz im Personal- und Patientenschutz
unterstreicht. Alle Hände voll zu tun hatte
dann auch die Standbesetzung. Im Mittelpunkt des diesjährigen Messestand-Konzeptes stand das 40jährige Sterillium®Jubiläum und alles, was mit Händen zu
tun hat. Als Vollsortimenter mit einem
kompletten Händehygiene-System bietet
BODE eine anspruchsvolle Produktrange
für die unterschiedlichen Bedürfnisse
HIGHLIGHT WAX-CLONING
Weitere Bestandteile des HändehygieneSystems von BODE sind leistungsstarke
Produkte zum beruflichen Hautschutz,
die die natürliche Barrierefunktion der
Haut unterstützen. Das BODE-typische
Hände-Know-how war bei der diesjährigen MEDICA durchaus wörtlich zu nehmen. Publikumsmagnet in Halle 6 war
das so genannte Wax-Cloning. Den
Besuchern des BODE-Standes wurde die
Möglichkeit geboten, an einer Verlosung
teilzunehmen. Als Gewinn winkte der
dreidimensionale Abdruck der eigenen
Hand, der innerhalb weniger Minuten
aus flüssigem Wachs hergestellt wurde.
Trotz des enormen Andrangs sorgte das
Wax-Cloning-Team für gute Stimmung
und bunte Hände am Fließband. Dem
Hände-Highlight zwar nicht ganz den
Rang ablaufend, aber doch für die Standbesucher mehr als überzeugend, präsentierten sich die BODE X-Wipes. Das innovative Vliestuch-Spendersystem zur Flächenhygiene ist mit gerade 9 Monaten
Marktpräsenz der Shooting Star unter
den Flächenprodukten.
Wax-Cloning-Gewinner, die sich am
BODE-Stand fotografieren ließen, können
sich Ihre Fotos im Internet unter
www.nord.wax-cloning.de im Bereich
Referenzen, BODE, Medica 2005, abgelegt nach Datum und Tag, ansehen.
Buchtipp
er berufliche Hautschutz gehört
gemäß europäischer Gesetzgebung zur Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und in diesem Zusammenhang zu den tragenden Säulen bei der
Prävention von Hauterkrankungen. Mit
der 5. aktualisierten und erweiterten Auflage des Ratgebers „Alles über Hautschutz, Hautreinigung, Hautpflege“ stellt
das aus dem Arbeits- und Gesundheitsschutz stammende Herausgeberteam
den spezifischen Einsatz von Hautmitteln
in der betrieblichen Praxis in den Mittelpunkt. Anwender erhalten hier einen
D
Überblick über die für ihren jeweiligen
Tätigkeitsbereich geeigneten Hautmittel.
Die branchen- und tätigkeitsbezogenen
Produktübersichten erleichtern vor allem
kleineren und mittleren Unternehmen die
Auswahl des geeigneten Hautschutzes.
Dicke W, Funk-Stendel I, Marschner B,
Zuther F. Alles über Hautschutz, Hautreinigung, Hautpflege, Einsatz, Produktübersicht, Bezugsquellen. Wirtschaftsverlag
NW, Bremerhaven, 5. aktualisierte und
erweiterte Auflage 2005. ISBN 3-86509422-8, 39,80.
7
DESINFACTS
Produkte
Sterillium® mit 1,5 Min. in
12 EU-Mitgliedsstaaten zugelassen
as Bundesinstitut für Arzneimittel
und Medizinprodukte (BfArM) hat
im Namen von 11 weiteren EU-Mitgliedsstaaten bei Sterillium® einer reduzierten Einwirkzeit für die chirurgische
Händedesinfektion von 1,5 Minuten zugestimmt. Außer in Deutschland, gilt diese
Anwendungsmöglichkeit von Sterillium®
nun auch in Belgien, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien,
Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Schweden. Damit sehen es die
D
Zulassungsbehörden dieser 12 EU-Mitgliedsstaaten als erwiesen an, dass Sterillium® die relevanten europäischen Prüfmethoden zur Wirksamkeit alkoholischer
Einreibeprodukte bei der chirurgischen
Händedesinfektion innerhalb von 1,5
Minuten erfüllt.
Weitere Informationen zur Einwirkzeit von
1,5 Minuten bei Sterillium® siehe Desinfacts, Ausgabe 02/05, oder anfordern
unter [email protected]
Mikroorganismen
Noroviren wieder aktiv
In den letzten Jahren wurde in den kalten Monaten ein stetiger Anstieg von
Noroviren-Ausbrüchen verzeichnet. Noroviren sind für einen Großteil der
nicht bakteriell verursachten Magen-Darm-Erkrankungen verantwortlich.
ach Schätzungen von Experten
wird jede zweite Magen-DarmErkrankung durch Noroviren ausgelöst. Noroviren-Ausbrüche treten vor
allem von Oktober bis April auf. Bereits in
der Wintersaison 2002/2003 wurde eine
starke Zunahme der Noroviren-Ausbrüche im Vergleich mit dem Vorjahr beobachtet. Als Ursache für den Anstieg wurden neben dem Auftreten von Virusstämmen mit neuen Eigenschaften eine verbreitete Labordiagnostik und die Etablierung der Meldepflicht vermutet. Nachdem auch in der Saison 2004/2005 erhöhte Noroviren-Inzidenzien bekannt wurden, setzt sich der Trend in vereinzelten
Bundesländern auch für die gegenwärtige Saison fort. So meldete z. B. das Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt im
November ein verstärktes Auftreten von
Noroviren in Krankenhäusern und Kindertagesstätten.
N
Die akute, durch Noroviren verursachte
Gastroenterititis macht sich meist durch
starke Übelkeit, heftiges Erbrechen,
8
Durchfall und abdominale Krämpfe
bemerkbar. Im Allgemeinen treten diese
Symptome nach einer Inkubationszeit von
24 bis 48 Stunden auf und enden nach
etwa 12 bis 60 Stunden. Für eine rasche
Ausbreitung sorgen die hohe Viruskonzentration in Stuhl und Erbrochenem, die
niedrige Infektionsdosis und die hohe
Umweltresistenz der Viren. Gemäß § 6
des Infektionsschutzgesetztes (IfSG)
besteht Meldepflicht.
Informationen zum Ausbruchsmanagement vom RKI www.rki.de
Erkrankungen durch Noroviren in
Deutschland in saisonaler
Darstellung von 2001 –2004
(Epid.Bull.2004;36:295 –300;
http://www.rki.de/INFEKT/EPIBULL/2004/36_04.PDF)
RKI-Ratgeber Infektionskrankheiten –
Merkblatt für Ärzte
„Erkrankungen durch Norwalk-ähnliche
Viren “ (aktualisierte
Fassung v. August 2002;
http://www.rki.de/INFEKT/INF_AZ/RAT_MBL/NORWALK.PDF)
Hinweise zum Management von Ausbrüchen durch Norwalkähnliche Viren in Krankenhäusern
http://www.rki.de/GESUND/HYGIENE/HY
GIENE.HTM
http://www.rki.de/INFEKT/EPIBULL/2001/33TEXT_01.PDF
Übersichtsartikel:
SchneiderT, Mankertz J, Jansen A,
Schreier E, Zeitz M.
Norovirusinfektion – häufigste Ursache
akuter Gastroenteritiden in den Wintermonaten. Deutsches Ärzteblatt 102, Ausgabe 38 vom 23.09.2005, Seite A-2551 / B2153 / C-2032. www.aerzteblatt.de,
Archiv.
BODE–SCIENCE–COMPETENCE
Fotos: photocase.com
DESINFACTS SPECIAL
Meldepflichtige Erkrankungen
Die Renaissance der Seuchen
Mit dem Einsatz von Antibiotika und der Entwicklung von Impfstoffen gehörten
Infektionskrankheiten epidemischen Ausmaßes vermeintlich der Vergangenheit
an. Doch HIV, SARS und das Vogelgrippe-Virus H5N1 zeigen, das Epidemien
durch Infektionserreger immer wahrscheinlicher werden.
nfektionen nehmen in der Statistik der
weltweiten Todesursachen den zweiten Rang ein, gleich nach den HerzKreislauferkrankungen, aber noch vor
Krebs, Krieg und Diabetes. Ein „inakzeptabler Zustand“ wie Experten des
Robert Koch-Instituts1 mahnen. Im
Fadenkreuz der Seuchenspezialisten stehen alte ebenso wie neue Erreger. In den
letzten Jahrzehnten wurde weltweit
praktisch jedes Jahr ein neuer Krankheitserreger entdeckt. 1977 z. B. drängelten sich gleich drei Neuzugänge in
den internationalen Laboren: Hantavirus,
Legionellen und Campylobacter. Aber
auch altbekannte Infektionskrankheiten wie z. B. Cholera und Tuberkulose
machen die globale Runde. Und manchmal kommt es zu Ausbrüchen von Erregern, die längst ausgerottet schienen,
wie etwa die Beulenpest. In den USA sei
die Geißel des Mittelalters durchaus
nichts Ungewöhnliches, wie eine medizinische Fachzeitschrift titelte. Tatsächlich
I
starben in den vergangenen 50 Jahren
von Montana bis Texas 60 Menschen an
Pest. Haupt-Überträger: Freilebende
Präriehunde. Diese possierlichen Nager
waren auch die Ursache einer Epidemie
durch Affenpocken in den USA im Frühjahr 2003 – eigentlich ein auf Zentralafrika beschränkter Erreger. Allerdings handelte es sich in diesem Fall um domestizierte Präriehunde, die sich in einer
Tierhandlung bei aus Afrika eingeführten
Nagern angesteckt hatten.
GLOBALER ERNSTFALL
Was die meisten Ausbrüche gemeinsam
haben, ist schnell erzählt: Erreger kennen keine Grenzen und mit der wachsenden weltweiten Mobilität steigt auch das
Risiko von Epidemien oder gar Pandemien (weltumspannende Epidemie).
Pestinfizierte Ratten auf Schiffen,
Masern auf den Falklandinseln, WestnilViren in den USA: Dass Erreger gerne
reisen, ist nicht neu. So sichern sie den
Ob Vogel oder Schimpanse: Bei vielen
Viren mit Pandemie-Potenzial ist ein
Speziestransfer im Spiel. Um auch von
Mensch zu Mensch erfolgreich zu sein,
braucht das Virus Zeit.
Fortbestand ihrer Spezies am besten.
Traurigstes Beispiel und größte medizinische Katastrophe der Neuzeit: AIDS. Das
Acquired Immunodeficiency Syndrome
(englisch für erworbenes ImmunSchwäche-Syndrom) zeigt wie die Menschen durch ihr Verhalten und ihre Mobilität einem Erreger, in diesem Fall das
HIV (Human Immunodeficiency Virus), zu
einer weltweiten Verbreitung verholfen
haben. AIDS ist auch ein Beispiel für
eine besonders erfolgreiche Strategie
der Viren, der Transspeziesübertragung.
Ursprünglich im Altweltaffen vorkommend, gelang dem HIV der Übergang auf
den Schimpansen und vom Schimpansen als bereits modifiziertes HIV-1 auf
den Menschen, der seinerseits nun die
eigene Spezies infiziert. Dabei geht das
HIV gar nicht mal aggressiv vor. Im
Gegenteil: Das Retrovirus ist verhältnismäßig wenig ansteckend, bleibt dafür
aber ein Leben lang im Wirt aktiv und
macht sich die lange Latenzzeit von
durchschnittlich zehn Jahren zwischen
Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung zunutze, nimmt sich also ausreichend Zeit für die Infektion neuer
menschlicher Wirte.
➔
9
DESINFACTS SPECIAL
Meldepflichtige Erkrankungen
WETTLAUF MIT DER ZEIT?
So weit ist Influenza A/H5N1 noch nicht.
Obwohl dem Vogelgrippevirus mehr als
70 Menschen u. a. in China, Kambodscha
und Thailand zum Opfer fielen, wird der
Erreger als noch nicht hochinfektiös
bezeichnet – zumindest nicht für Menschen. Denn um beim Speziestransfer
wirklich erfolgreich sein zu können,
braucht ein Virus Zeit. Bei den Ausbrüchen des Subtyps H5N1 in Hongkong
1997 und in den Niederlanden 2003 mit
einer anderen Unterart, fand die Übertragung durch direkten Tierkontakt statt.
Bei beiden Ausbrüchen war es in Ausnahmefällen auch zu einer Übertragung
von Kranken auf andere Personen
gekommen. Hierbei verlief der Krankheitsverlauf jedoch mild. Gefährlich für
den Menschen wird die Vogelgrippe,
wenn eine gleichzeitige Infektion mit
humanen und Vogelgrippeviren erfolgt.
Ganze Gensegmente könnten dabei neu
zusammengesetzt werden (Reassortment) zu einem Virus mit neuen Eigenschaften, wie z. B. leichter Übertragbarkeit von Mensch zu Mensch. Die Pandemien der Jahre 1957 und 1968 wurden
vermutlich durch ein neues Virus –
hervorgegangen aus einem menschlichen und einem Vogel-Influenza-Virus
– ausgelöst. Als klassische „Mischgefäße“ gelten Schweine, weil sie über
Rezeptoren für menschliche und aviäre
Influenzaviren verfügen. Die in Südchina verbreitete Haltung von Geflügel
und Schweinen auf engstem Raum stellt
daher ein Risiko dar. Da sich das Vogelgrippevirus langsam immer besser an
andere Arten und damit auch an den
Menschen anzupassen scheint, werden
Fälle von Influenzaviren bei Tieren von
der WHO besonders aufmerksam
verfolgt.
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In Hongkong nahm 2003 das SARS-Verhängnis seinen Lauf. Dort starben allein 290 Menschen.
Rechts: Mit SARS-CoV infiziertes Lungengewebe
64-jährige chinesische Medizinprofessor vom chinesischen Festland zu einer
Familienfeier nach Hongkong. „Patient
A“ – wie er fortan in Flussdiagrammen
zur Ursachenforschung genannt wird –
erkrankt im Hotel Metropol an einer bisher unbekannten Lungenkrankheit und
stirbt am 04. März in einem Hongkonger
Krankenhaus. Unmittelbar danach
erkranken 13 weitere Metropol-Gäste,
neun hatten ihre Zimmer auf der gleichen Etage, die anderen müssen in der
Lobby, im Fahrstuhl oder anderswo dem
schwerkranken Liu Jianlun begegnet
sein. Der nur wenige Monate nach dem
ersten Ausbruch von deutschen und
amerikanischen Wissenschaftlern als
SARS (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom) identifizierte Erreger
infizierte nur etwas mehr als eine Handvoll Menschen. Da aber zu den an der
„Lungenseuche“ Erkrankten auch Gäste
aus Vietnam und Kanada zählten, nahm
die weltweite Verbreitung von SARS
ihren Lauf. Allein in Hongkong starben
mehr als 290 Menschen. Nach einer
Bilanz der WHO erkrankten über 8400
Personen in rund 30 Ländern auf sechs
Kontinenten, 900 Menschen starben. Am
5. Juli 2003 verkündet die WHO, dass die
Infektionskette unterbrochen sei. Den
Erfolg führt die Weltgesundheitsorganisation auf die frühzeitige und herausragende internationale Kooperation der
Weltgemeinschaft zurück.
1 Kurth R. Das Auftreten alter und neuer Seuchen als Konsequenz
menschlichen Handelns. Robert Koch-Institut, Berlin, Bundesgesundheitsbl-Gesundheitsforsch-Gesundheitsschutz 7, 2004
JEDES JAHR EIN NEUER ERREGER
Auswahl der in den letzten 35 Jahren neu identifizierten klinisch relevanten Erreger
Jahr
Erreger
Krankheit
1972
Caliciviren
Diarrhö
1973
Rotaviren
Diarrhö
1977
Ebolavirus
hämorrhagisches Ebola-Fieber
1983
Humane Immunschwäche-Viren
(HIV-1, HIV-2)
AIDS
DIE WELT GEGEN DAS
SUPER-VIRUS
1983
Helicobacter pylori
Gastritis, Magengeschwüre
1989
Ehrlichia-Arten
humane Ehrlichiose
Das Schnellwarnsystem der WHO, globale Labornetzwerke und eine einzigartige weltumspannende Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Klinikern und
Experten sorgten schließlich auch dafür,
dass im Frühjahr 2003 der medizinische
Super-Gau ausblieb. Den Anfang machte Liu Jianlun: Am 22.02.2003 reist der
1989
Hepatitis-C-Virus
Hepatitis C
1993
Hepatitis-G-Virus
Hepatitis
1996
Prionprotein
Übertragbare spongiforme
Encephalopathien
1999
Influenza-A-Virus (H5N1)
Influenza (Hongkong)
2003
SARS-assoziiertes Coronavirus
(SARS-CoV)
Schweres akutes respiratorisches
Syndrom (SARS)
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Meldepflicht nach IfSG
Bessere Prävention von Infektionen
Die weltweite Bedrohung durch alte und neue Infektionserreger, aber auch die
globalen Erfolge im Kampf gegen SARS zeigen, wie wichtig ein nationales epidemiologisches Informationsnetz ist. Mit dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) wurden dafür 2001 die Weichen gestellt.
as IfSG reformierte die seuchenrechtlichen Regelungen aus den
50er und 60er Jahren grundlegend
und passte sie den aktuellen Erkenntnissen und Entwicklungen im Infektionsschutz an. Ausgehend von den Erfahrungen, dass sich Infektionskrankheiten
schnell ausbreiten und die Gesundheit
von Menschen gefährden können, wurde
basierend auf dem IfSG eine Meldepflicht für bestimmte Infektionserkrankungen und Erreger eingeführt. Für
bestimmte Krankheitsbilder ist demnach
der Verdacht, die Erkrankung oder der
Tod durch Ärzte zu melden, dazu gehören
u. a. nosokomiale Infektionen mit MRSA
oder Noroviren. Nach § 6 IfSG sind Infektionskrankheiten zu melden, die
■ besonders gefährlich sind (gemessen
an der Schwere des Krankheitsverlaufs, der Häufigkeit eines tödlichen
Ausgangs und akuter Ausbreitungsgefahr)
■ sofortige Reaktion der Gesundheitsbehörden erfordern oder
■ als Indikator für Hygienemängel gelten.
Meldepflichtige Einrichtungen und Personen melden entsprechend dem IfSG
innerhalb von 24 Stunden an das
Gesundheitsamt, das bestimmte Daten
wöchentlich an das Robert Koch-Institut übermittelt. Einige Krankheitserreger, wie z. B. HIV, werden direkt an das
Robert Koch-Institut gemeldet. Insge-
D
samt sind laut IfSG über 50 Krankheiten
oder Erregernachweise zu melden,
davon einige namentlich.
EINSATZ VON DESINFEKTIONSMITTELN
Neben der Meldepflicht legt das IfSG darüber hinaus in den §§ 16 und 17 die
Zuständigkeiten für die Maßnahmen zur
Abwendung der Gefahren beim Auftreten
übertragbarer Krankheiten fest: „Die
Maßnahmen werden auf Vorschlag des
Gesundheitsamtes von der zuständigen
Behörde angeordnet“. Im § 18 gibt das
IfSG vor, wie eine behördlich angeordnete Entseuchung (Desinfektion) sowie
eine Entwesung (Bekämpfung von Nichtwirbeltieren) bzw. Maßnahmen zur
Bekämpfung von Wirbeltieren, die Krankheitserreger verbreiten, erfolgen sollen:
In den Einsatz dürfen nur Mittel gelangen,
die von der zuständigen Bundesoberbehörde in einer Liste im Bundesgesundheitsblatt bekannt gemacht worden sind.
Die Aufnahme in die Liste erfolgt nur,
wenn die Mittel und Verfahren hinreichend wirksam sind und keine unvertretbaren negativen Auswirkungen auf
Gesundheit und Umwelt haben.
ZWEI WIRKUNGSBEREICHE
Die so genannte RKI-Liste unterscheidet
zwei Wirkungsbereiche:
■ Wirkungsbereich A belegt die Wirksamkeit gegenüber Bakterien und Pilzen. Produkte mit diesem Wirkungsbereich sind z. B. bei einer behördlich
angeordneten Entseuchung beim Auftreten von Salmonellen-, Listerienoder MRSA-Epidemien einzusetzen.
■ Wirkungsbereich B belegt zusätzlich
eine viruzide Wirksamkeit des Produktes. Mittel aus diesem Bereich
sind z. B. bei einer behördlich angeordneten Entseuchung im Falle eines
Noroviren-Ausbruchs einzusetzen.
Oben: HIV wird dem RKI direkt gemeldet.
Unten: Akut oder im Doppelpack
meldepflichtig: Rotaviren, die häufigsten
Auslöser von Durchfall im Kindesalter.
Kommt es zu einem Auftreten einer meldepflichtigen Krankheit oder zum Nachweis meldepflichtiger Krankheitserreger,
ohne dass unmittelbar eine behördliche
Entseuchung angeordnet wurde, empfiehlt es sich, auf die Internetseiten des
RKI zu gehen. Dort steht eine umfangreiche Sammlung von Merkblättern zu meldepflichtigen Krankheiten zur Verfügung.
In den Merkblättern werden, in Abhängigkeit vom jeweiligen Krankheitserreger, auch Empfehlungen zu notwendigen
Hygienemaßnahmen ausgesprochen.
Die Empfehlungen gelten als aktueller
Stand der Wissenschaft und werden im
Zweifel- und Rechtsfall für juristische
Bewertungen herangezogen. Sie sollten
von medizinischen Einrichtungen daher
unbedingt beachtet werden. Die Publikation der Merkblätter erfolgt außerdem im
Epidemiologischen Bulletin des RKI.
Auf der Rückseite finden Sie einen Desinfektionsplan
mit einer Übersicht der BODE-Produkte, die bei
behördlich angeordneter Entseuchung gem. IfSG § 18
zum Einsatz kommen. Der Desinfektionsplan kann
auch als Poster bei BODE angefordert werden.
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DESINFACTS SPECIAL
BODE–SCIENCE–COMPETENCE
Meldepflichtige Erkrankungen
Desinfektionsplan bei behördlich angeordneter Entseuchung
gemäß Infektionsschutzgesetz § 18
Nach § 18 (1) IfSG dürfen „nur Mittel und Verfahren verwendet werden, die von der zuständigen Bundesoberbehörde in einer Liste im Bundesgesundheitsblatt bekannt gemacht worden sind“.
Nach § 18 (2) IfSG ist die zuständige Bundesoberbehörde für die Bekanntmachung von Mitteln und Verfahren zur Entseuchung das Robert Koch-Institut.
Was?
Wann?
Maßnahmen
Häufigkeit
Womit?
Präparat /Produkt
Konz.
Wie?
EWZ
Durchführung
Umfasst das geforderte Wirkungsspektrum Bakterien und Pilze, so sind Produkte mit dem Wirkungsbereich A (Bakterien und Pilze) der RKI-Liste
für die Desinfektion einzusetzen.
Hygienische
Hände-desinfektion
Instrumenten
-reinigung
-desinfektion
Flächendesinfektion
Nach pflegerischen
und vor therapeutischen Maßnahmen.
Bei tatsächlicher wie
fraglicher Kontamination der Hände mit
erregerhaltigen Materialien.
Auch bei Benutzung von
Handschuhen.
Nach Gebrauch.
Nach ärztlicher Anordnung.
Sterillium®
- einreiben -
gebr.-fertig 30 Sek.
Amphisept® E
- einreiben -
gebr.-fertig 30 Sek.
Sterillium® Virugard
- einreiben -
gebr.-fertig 30 Sek.
Bodedex® forte
- reinigen -
0,5 –1 %
5 –10 Min.
Korsolex® basic
- desinfizieren -
4%
30 Min.
Aseptisol®
- desinfizieren -
3 %
2 Std.
Dismozon® pur
4%
1 Std.
Bacillocid® Spezial
6%
4 Std.
Kohrsolin®
3%
4 Std.
Präparat in die hohlen, trockenen Hände geben und
gemäß Standard-Einreibemethode (EN 1500) über
die gesamte Einwirkzeit hinweg bis zu den Handgelenken kräftig einreiben. Hände über die gesamte
Einwirkzeit feucht halten.
Bei Tb ist eine zweimalige Anwendung erforderlich.
In Lösung vollständig und ohne Luftblasen einlegen.
Einwirkzeit genau einhalten. Gründlich unter fließendem Wasser abspülen. Lösung mind. 1 x täglich
erneuern. Der weiteren Aufbereitung zuführen.
Durchführung der Scheuer-Wisch-Desinfektion von
Personen mit entsprechender Fachkenntnis.
Umfasst das geforderte Wirkungsspektrum Viren, so sind Produkte mit dem Wirkungsbereich B (Viren) der RKI-Liste für die Desinfektion
einzusetzen.
Hygienische
Händedesinfektion
Instrumenten
-reinigung
-desinfektion
Flächendesinfektion
Nach pflegerischen
und vor therapeutischen
Maßnahmen. Bei tatsächlicher wie fraglicher
Kontamination der Hände
mit erregerhaltigen
Materialien.
Auch bei Benutzung von
Handschuhen.
Sterillium® Virugard
- einreiben -
gebr.-fertig 2 Min.
Präparat in die hohlen, trockenen Hände geben und
gemäß Standard-Einreibemethode (EN 1500) über
die gesamte Einwirkzeit hinweg bis zu den Handgelenken kräftig einreiben. Hände über die gesamte
Einwirkzeit feucht halten.
Nach Gebrauch.
Bodedex® forte
- reinigen -
0,5 –1 %
5 –10 Min.
Korsolex® basic
- desinfizieren -
3%
1 Std.
In Lösung vollständig und ohne Luftblasen einlegen.
Einwirkzeit genau einhalten. Gründlich unter fließendem Wasser abspülen. Lösung mind. 1 x täglich
erneuern. Der weiteren Aufbereitung zuführen.
Aseptisol®
- desinfizieren -
4 %
2 Std.
Dismozon® pur
4%
1 Std.
Bacillocid® Spezial
6%
4 Std.
Kohrsolin®
3%
4 Std.
Nach ärztlicher Anordnung.
BODE CHEMIE HAMBURG . Germany
Melanchthonstr. 27 . 22525 Hamburg
Tel. (+49-40) 5 40 06-0 . Fax -200
www.bode-chemie.com . [email protected]
Durchführung der Scheuer-Wisch-Desinfektion von
Personen mit entsprechender Fachkenntnis.
Redaktion: S/C/I COM, scientific communication,
Hamburg, Sabine Niknam
Tel.: 040 / 25 32 86-05, Fax: -08,
E-mail: [email protected], ISSN 1618-8292,
Desinfacts erscheint im Auftrag
der BODE CHEMIE Hamburg
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