Kapitel 18 Offene Güter- und Offene Güter

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Kapitel 18
Offene Güter- und
Finanzmärkte
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© Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
Folie 1
Offene Güter- und Finanzmärkte
Die drei Dimensionen der Offenheit:
1. Offene Gütermärkte. Freihandelsbeschränkungen
umfassen Tarife und Quoten.
2. Offene Finanzmärkte. Kapitalkontrollen beschränken
das Eigentum an ausländischen Wertpapieren.
3. Offene Faktormärkte. Möglichkeit der Unternehmen,
auszuwählen, wo sie ihre Produktionsstätten errichten
und freie Arbeitsplatzwahl der Arbeitnehmer. Ein
Beispiel dafür ist die Europäische Union.
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Folie 2
Offene Gütermärkte
US-Exporte und
Importe als Anteil
am BIP, 1929-2000
Exporte und Importe,
die 1960 ungefähr 5%
des BIP aus-machten,
betragen 2000 rund
13% des BIP.
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Folie 3
Exporte und Importe
Deutsche Warenimporte und Warenexporte als Anteil am BIP, seit 1960
Seit den 60er Jahren haben sich die Anteile der Warenexporte und
Warenimporte am BIP verdoppelt.
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Folie 4
Exporte und Importe
Folie 5
Exporte und Importe
Die Entwicklung von Warenimporten und
Warenexporten in Deutschland lässt sich
folgendermaßen charakterisieren:
Deutschland handelt fast doppelt so viel mit dem Rest
der Welt wie vor 40 Jahren.
Obwohl Warenimporte und Warenexporte demselben
Trend folgen, übertreffen die Exporte die Importe. Die
deutsche Handelsbilanz weist also einen Überschuss
auf.
Auch der Anteil am weltweiten Warenexport ist hoch.
2001 betrug er ca. 9%.
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Folie 6
Exporte und Importe
Der Anteil des Handelsbilanzüberschusses am BIP
variierte während der letzten 40 Jahre stark. Drei
Zeitpunkte fallen auf:
1980 erreichte der Handelsbilanzüberschuss nur 0,6% des
BIP. Der Rückgang des Handelsbilanzüberschusses findet
seine Begründung in den erhöhten Ölpreisen während der
Ölkrise.
Anfang der 90er Jahre haben die Importe im Zuge der
deutschen Wiedervereinigung zugenommen, die Exporte
gleichzeitig abgenommen.
Im Jahr 2007 ergab sich ein Rekordüberschuss in der
Handelsbilanz – das Verhältnis von Handelsbilanzüberschuss
zu BIP lag bei 7%.
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Folie 7
Exporte und Importe
Ein guter Indikator für Offenheit einer
Volkswirtschaft ist der Anteil der
Gesamtproduktion, der aus handelbaren Gütern
besteht - Güter also, die mit ausländischen Gütern
entweder in heimischen oder ausländischen
Märkten konkurrieren.
Schätzungen haben ergeben, dass die handelbaren
Güter heute ca. 60% der Gesamtproduktion in den
USA ausmachen.
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Folie 8
Exporte und Importe
Tabelle 18-1
Außenhandelsquoten für ausgewählte OECD-Staaten, 2004
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Folie 9
Exporte und Importe
Determinanten für die Unterschiede in den
Außenhandelsquoten sind die geographische
Lage und die Landesgröße.
Länder können eine Außenhandelsquote von
größer als 100% haben, weil Exporte und
Importe auch den Export und Import von
Zwischenprodukten beinhalten.
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Folie 10
Die Wahl zwischen in- und ausländischen Gütern
Wenn Gütermärkte offen sind, dann müssen
einheimische Konsumenten nicht nur ihre Konsumund Sparentscheidung treffen. Sie müssen auch
noch entscheiden, ob sie inländische oder
ausländische Güter kaufen.
Im Zentrum dieser zweiten Entscheidung steht der
Preis der inländischen Güter relativ zu dem Preis
der ausländischen Güter - der Reale Wechselkurs.
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Folie 11
Nominale Wechselkurse
Nominale Wechselkurse zwischen zwei
Währungen lassen sich auf zwei ganz
unterschiedliche Arten definieren:
Die Mengennotierung: Sie gibt an, wie viele Einheiten
der ausländischen Währung man für eine Einheit der
inländischen Währung bezahlen muss.
Die Preisnotierung: Sie gibt den Preis für eine Einheit
der ausländischen Währung in Einheiten inländischer
Währung an [€ je $=1/E].
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Folie 12
Nominale Wechselkurse
Betrachten wir Wechselkurs in Mengennotierung
[E=$ je € ] zwischen Euro und Dollar (aus Sicht des
Euroraums) :
Eine Aufwertung des Euro bedeutet, dass man für
einen Euro mehr Dollar-Einheiten bekommt.
Gleichermaßen bedeutet eine Aufwertung des Euro,
dass der Wechselkurs steigt.
Eine Abwertung des Euro bedeutet, dass man für einen
Euro weniger Dollar-Einheiten bekommt.
Gleichermaßen bedeutet eine Abwertung des Euro,
dass der Wechselkurs sinkt.
[Die Preisnotierung [€ je $=1/E] ist invers zur Mengennotierung]
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Folie 13
Nominale Wechselkurse
Wenn Länder in einem System fixer Wechselkurse –
d.h. sie halten den Wechselkurs konstant –
miteinander verbunden sind, dann werden zwei
andere Ausdrücke verwendet:
Revaluation, anstatt einer Aufwertung, welches einen
steigenden Wechselkurs impliziert
Devaluation, anstatt einer Abwertung, welches einen
sinkenden Wechselkurs impliziert
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Folie 14
Nominale Wechselkurse
Der nominale Wechselkurs zwischen Euro und Dollar, seit 1970.
Ein Anstieg des Wechselkurses bedeutet eine Aufwertung des Euro
relativ zum Dollar. Der Wechselkurs verläuft sehr volatil.
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Folie 15
Vom nominalen zum realen Wechselkurs
Unterscheide zwischen nominalen und realen Wechselkursen:
Wir beobachten starke Schwankungen des nominalen Wechselkurses
Bedeutet eine Aufwertung des Euro zwangsläufig, dass Europäer sich real
mehr Güter leisten können?
Es kommt auf die reale Kaufkraft an!
Wir müssen auch die Entwicklung der Inflationsraten berücksichtigen!
Wie hoch ist der reale Preis von Exporten und Importen?
Exportgüterpreise P: in €;
Importgüterpreise P* in Fremdwährung ($)
Exporte müssen zum Wechselkurs E in Dollar umgerechnet werden:
PE
Folie 16
Vom nominalen zum realen Wechselkurs
Unterscheide: Realer vs. nominaler Wechselkurs
Nominaler Wechselkurs E:
Der relative Preis verschiedener Währungen (etwa: $/€, $/Yen, €/Yen)
Realer Wechselkurs ∈ = P E/ P * :
Preis inländischer Güter in Einheiten ausländischer Güter
Anstieg von ∈: verteuert inländische Güter – reale Aufwertung im Inland
Wert der Nettoexporte in €:
realer Nettoexport:
P NX = P X - P*/E Im
NX = X - P*/EP Im = X - Im /∈
Folie 17
Vom nominalen zum realen Wechselkurs
Der Preis eines VW Golf in Deutschland sei 15.000 €. Ein
Euro sei 1,25 Dollar wert. Der Preis des VW Golf in Dollar ist
demnach 15.000 € x 1,25 Dollar pro Euro = 18.750 $.
Wenn ein Cadillac in den USA 30.000 $ wert ist, dann ist der
relative Preis des Golfs in Einheiten des Cadillacs gleich
18.750 $ / 30.000 $ = 0,625.
Um dieses Beispiel zu verallgemeinern, um es auf alle Güter
einer Ökonomie anwendbar zu machen, benutzt man als
Preisindex für die gesamte Ökonomie den BIP-Deflator.
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Folie 18
Vom nominalen zum realen Wechselkurs
Die Konstruktion des
realen Wechselkurses
Der reale Wechselkurs ist
gleich dem nominalen
Wechselkurs multipliziert
mit dem inländischen
Preisniveau dividiert
durch das ausländische
Preisniveau.
EP
ε≡ ∗
P
E = Preis eines Euro in $
P = Preis der deutschen Güter in €
EP = Preis der deutschen Güter in $
P* = Preis der amerikanischen Güter in $
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Folie 19
Vom nominalen zum realen Wechselkurs
Nach unserer Definition des realen Wechselkurses
in Mengennotierung entspricht eine reale
Aufwertung einem Anstieg des realen
Wechselkurses ε.
Der Preis der inländischen Güter ausgedrückt in
Einheiten der ausländischen Güter wird teurer.
Eine reale Abwertung entspricht einem Sinken
des realen Wechselkurses ε.
Der Preis der inländischen Güter ausgedrückt in
Einheiten der ausländischen Güter wird billiger.
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Folie 20
Vom nominalen zum realen Wechselkurs
Realer und nominaler Wechselkurs zwischen Deutschland und
den Vereinigten Staaten, seit 1975
Nominaler und realer Wechselkurs verlaufen nahezu parallel.
Langfristig ist eine leichte reale Aufwertung des Euro zu beobachten.
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Folie 21
Von bilateralen zu multilateralen Wechselkursen
Tabelle 18-2
Deutscher Warenhandel nach Regionen, 2005
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Folie 22
Von bilateralen zu multilateralen Wechselkursen
Bilaterale Wechselkurse sind Wechselkurse
zwischen zwei Ländern. Multilaterale Wechselkurse
sind Wechselkurse zwischen mehreren Ländern.
Wenn man z.B. den durchschnittlichen Preis der
deutschen Güter relativ zum Preis der Güter der
deutschen Handelspartner betrachten will,
verwendet man den Anteil der deutschen Exporte
und Importe mit einem Land als Gewicht für dieses
Land. Damit errechnet man einen multilateralen
realen Wechselkurs.
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Folie 23
Von bilateralen zu multilateralen Wechselkursen
Synonyme für den relativen Preis von ausländischen
gegenüber den deutschen Gütern sind:
Der reale multilaterale deutsche Wechselkurs.
Der deutsche handelsgewichtete reale Wechselkurs.
Der deutsche effektive reale Wechselkurs.
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Folie 24
Von bilateralen zu multilateralen Wechselkursen
Der reale Außenwert seit 1975
Während deutsche Güter
bis Mitte der 80er Jahre im
Ausland real billiger
wurden, wurden sie bis
Mitte der 90er Jahre
wieder teurer. Insgesamt
sind deutsche Güter
zwischen 1975 und 1999
im Ausland billiger
geworden.
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Folie 25
Kaufkraftparität - Der Big Mac Index
Was bestimmt den langfristigen Trend der Wechselkurse?
Einfache Überlegung:
Alle Güter sollten weltweit einheitlichen Preis haben wegen
Arbitrage
Absolute Kaufkraftparität
Prägnantes Beispiel: Der Big Mac Index (Economist)
Forderung: Preis für einen Hamburger sollte weltweit gleich
sein!
Simple Theorie zur Prognose von langfristigen
Wechselkursbewegungen
Folie 26
Kaufkraftparität - Der Big Mac Index
Die Wahl zwischen einheimischen Gütern und Importen:
Realer Wechselkurs: Relativer Preis eines bestimmen Warenkorbs:
Sei P = Preis für Big Mac in München (in Euro)
P* = Preis für Big Mac in New York (in Dollar)
E = Nominaler Wechselkurs $/€
Juli 2007 Preis für Bigmac
Euroraum: 3,06 €;
USA:
3,41 $
Wechselkurs Dez 2007 :
E = 1,48 $ je €
Preis eines EU-Big Macs, umgerechnet in Dollar: = EP
Realer Wechselkurs: ∈ = EP
E P = 3,06x1,48=4,53$
∈ = 4,53 / 3,41 = 1,33 >1
P*
Der Preis eines Big Mac ist in München höher als in New York.
Um den realen Wechselkurs auf 1 zu senken, müsste der Euro
gegenüber dem Dollar abwerten (d.h. E müsste sinken auf P*/P=1,11).
Folie 27
Kaufkraftparität - Der Big Mac Index
Februar 2007
$ je €
$ je €
Quelle: Economist Februar 2007
Folie 28
Kaufkraftparität - Der Big Mac Index
Realer Preis: ∈ = E P/ P* Langfristiges Gleichgewicht: ∈*=1
Falls ∈ < 1:
Inlandsgüter sind „zu billig“ →
a) Nettoexporte steigen (Exporte billiger, Importe teuer)
b) Schlechtere Terms of Trade (niedriger Lebensstandard)
Aus ∈* = E P/ P* = 1 folgt: → E* = P * / P
Falls E < E* → unterbewertete Währung: hohe Nettoexporte; starke
Nachfrage nach einheimischer Währung → E steigt (Aufwertung)
Falls E > E* → überbewertete Währung: hohe Nettoimporte; starke
Nachfrage nach ausländischer Währung → E sinkt (Abwertung)
Folie 29
Kaufkraftparität - Der Big Mac Index
Absolute Kaufkraftparität (Gesetz des gleichen Preises)
Big-Mac Beispiel zeigt, dass absolute Kaufkraftparität zu strikt ist
Gilt kurzfristig nicht, weil Handelsströme nur langsam reagieren
(Transportkosten etc.)
Gilt aber auch langfristig nicht, weil viele Güter nicht handelbar sind
(Wohnungen, Dienstleistungen) → keine Preisarbitrage
Relative Kaufkraftparität: zielt auf Änderungsraten:
•
•
•
E
p*
p
=
−
= π * −π
E
p*
p
Monetäre Erklärung für Wechselkursbewegungen:
Wechselkursänderungen bestimmt von Unterschieden der Inflationsraten
Folie 30
18.2 Offene Finanzmärkte
Der Kauf und Verkauf ausländische Wertpapiere ist ein
impliziter Kauf oder Verkauf ausländischer Währung – man
bezeichnet dies auch als Devisenmarkttransaktion.
Offene Finanzmärkte erlauben es
Finanzanlegern, besser zu diversifizieren. Indem sie sowohl
inländische als auch ausländische Aktien halten und mit
Veränderungen des ausländischen Zinssatzes spekulieren,
können sie sich besser gegen das Länderrisiko versichern.
Ländern, Handelsbilanzüberschüsse und -defizite aufzubauen.
Ein Land, das mehr kauft als verkauft, muss vom Rest der Welt
leihen. Damit kann ein ganzes Land jetzt leihen und später
zurückbezahlen: intertemporal trade. Wenn man viel
Wachstum erwartet kann das optimal sein.
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Folie 31
Die Zahlungsbilanz
Die Zahlungsbilanz umfasst alle Transaktionen
eines Landes mit dem Rest der Welt.
Tabelle 18-3 zeigt die deutsche Zahlungsbilanz für
das Jahr 2005. Die Tabelle unterteilt sich in die
Leistungsbilanz und in die Kapital- und
Devisenbilanz.
Das Saldo der Kapital- und Devisenbilanz und das
der Leistungsbilanz sollten gleich sein. Allerdings
gibt es Messfehler. Aus diesem Grund existiert in
der Zahlungsbilanz der Posten statistische
Diskrepanz.
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Folie 32
Die Zahlungsbilanz
Tabelle 18-3
Die deutsche
Zahlungsbilanz,
2005 (Mrd. €)
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Folie 33
Die Zahlungsbilanz
Tabelle 18-3 (fortgesetzt)
Quelle: Deutsche Bundesbank. Monatsbericht März 2008
und Zahlungsbilanzstatistik, September 2008.
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Folie 34
Die Zahlungsbilanz
Die Summe der Nettozahlungen in der Leistungsbilanz
kann positiv sein. In diesem Fall hat ein Land einen
Leistungsbilanzüberschuss. Wenn diese Summe
negativ ist, hat es ein Leistungsbilanzdefizit.
Die Kapitalbilanz, die auch als Nettokapitalfluss
bekannt ist, kann positiv (negativ) sein, wenn die
ausländischen Bestände an deutschen Wertpapieren
größer (kleiner) sind als die inländischen Bestände an
ausländischen Wertpapieren. In diesem Fall spricht
man von einem Kapitalbilanzüberschuss (-defizit).
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Folie 35
Leistungsbilanz und Kapitalbilanz
Am Devisenmarkt werden Angebot von/ Nachfrage nach
Währungen bestimmt durch
A) Reale Transaktionen (Handelsströme)
Handel von Waren und Dienstleistungen
Handelsströme werden bestimmt von relativen Preisen:
(Realer Wechselkurs)
Unterschiede der Inflationsraten beeinflussen
Wettbewerbsfähigkeit, falls Wechselkurs sich nicht anpasst
B) Kapitalbewegungen (Nettokapitalströme)
Kapitalbilanz: Internationale Portfolioentscheidungen abhängig
von Zinsunterschieden, Wechselkurserwartungen und
Risikoeinschätzungen
Folie 36
Leistungsbilanz und Kapitalbilanz
Dominanz der Kapitalströme
Quelle: Dt. Bundesbank Monatsbericht 1/2002
Folie 37
Leistungsbilanz und Kapitalbilanz
Außenhandelsgleichgewicht (Stromgleichgewicht)
Handelsströme passen sich nur träge an
(Beispiel: Unterbewertung → Verteuerung der Importe,
Stimulierung der Exporte → Aufwertung)
Langsamer Prozess, behindert von Transaktionskosten →
Reale Güterströme bestimmen Wechselkurse nur
langfristig
Portfoliogleichgewicht (Bestandsgleichgewicht)
Internationale Anleger müssen bereit sein, die
angebotenen Mengen an internationalen Assets zu halten.
Riesige Kapitalbestände → Geringfügige Änderungen der
Erwartungen führen zu starken Preisreaktionen
→ Wechselkursbewegungen werden kurzfristig von
Kapitalströmen dominiert
Folie 38
Die Wahl zwischen in- und ausländischen Kapitalanlagen
Die Entscheidung, ob man im In- oder Ausland investieren soll, hängt
nicht nur von den Zinsunterschieden zwischen den Ländern, sondern
auch von den Erwartungen über die zukünftige Entwicklung des
nominalen Wechselkurses ab.
Die erwartete Rendite einjähriger deutscher und US-amerikanischer
Wertpapiere
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Folie 39
Die Wahl zwischen in- und ausländischen Kapitalanlagen
Wenn sowohl deutsche als auch US - amerikanische
Anleihen gehalten werden, dann müssen sie den gleichen
erwarteten Ertrag liefern. Somit muss die folgende
Arbitragebedingung erfüllt sein:
1
(1 + it ) = ( Et )(1 + i t )( e )
Et +1
∗
Wenn wir die Gleichung umstellen, erhalten wir die
ungedeckte Zinsparität oder einfach Zinsparität:
Et
(1 + it ) = (1 + i t )( e )
Et +1
∗
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Folie 40
Zinssätze und Wechselkurse
Die Beziehung zwischen dem inländischen nominalen
Zinssatz, dem ausländischen nominalen Zinssatz und der
erwarteten Abwertung der inländischen Währung kann wie
folgt formalisiert werden:
(1 + it∗ )
(1 + it ) =
1 + Ete+1 − Et / Et
[(
) ]
Eine gute Annäherung der obigen Beziehung stellt folgende
Gleichung dar:
e
E
∗
t +1 − Et
it ≈ it −
Et
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Folie 41
Zinssätze und Wechselkurse
e
E
∗
t +1 − Et
it ≈ it −
Et
Folgenden Zusammenhang sollte man immer im
Kopf behalten: Arbitrage impliziert, dass der
inländische Zinssatz dem ausländischen Zinssatz
entsprechen muss, abzüglich der erwarteten
Aufwertungsrate der inländischen Währung.
Falls E e t +1 = E t , dann gilt: it = i * t
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Folie 42
Zinssätze und Wechselkurse
Nominalzinsen für Wertpapiere mit einjähriger Laufzeit;
Deutschland und Vereinigte Staaten, seit 1975
Die Zinssätze in
Deutschland und in
den Vereinigten
Staaten entwickeln
sich relativ ähnlich.
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Folie 43
18.3 Schlussfolgerungen und Ausblick
Die Wahl zwischen inländischen und ausländischen
Gütern hängt hauptsächlich vom Wechselkurs ab.
Die Wahl zwischen inländischen und ausländischen
Wertpapieren hängt hauptsächlich von ihrem
relativen Ertrag ab. Dieser wiederum wird von den
in- und ausländischen Nominalzinsen und der
erwarteten Aufwertung der inländischen Währung
determiniert.
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Folie 44
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