Was ist ein Stromkreis? Warum leuchtet eigentlich die Lampe in einem Raum, wenn du auf den Lichtschalter drückst? Die Lösung des Rätsels beinhaltet alle einzelnen Komponenten, aus denen ein Stromkreis besteht. Schauen wir uns dieses Problem anhand eines Stromkreises an, den du auch selbst aufbauen kannst. ACHTUNG: Weil es viel zu gefährlich ist, mit dem Strom zu experimentieren, der aus der Steckdose kommt, verwenden wir eine Batterie, die uns mit Gleichspannung versorgt. Und statt der Lampe setzen wir eine Leuchtdiode (LED) ein, da diese sich besser zur Verwendung mit einer Batterie eignet. Aber nun zurück zum Stromkreis. Ein Stromkreis besteht im einfachsten Fall aus 1. einer Spannungs- bzw. Stromquelle 2. einem Verbraucher und 3. Leitungen bzw. Kabeln. Die Spannungs- bzw. Stromquelle (1) stellt Strom und Spannung bereit. Für die Schrotty-Versuche kann dies eine Batterie sein. Die Spannungs- bzw. Stromquelle (1) ist mit Leitungen (3) mit dem Verbraucher (2) verbunden. Die Leitungen bestehen im Inneren aus einem elektrisch sehr gut leitfähigem Material wie zum Beispiel Kupfer. Um den leitfähigen Kern herum befindet sich meist ein Mantel aus elektrisch nicht leitfähigen Material wie Kunststoff. Dadurch können Leitungen an der isolierten Schicht (am Kunststoff) berührt werden, ohne mit Strom in Berührung zu kommen. Der Verbraucher (2) wandelt im geschlossenen Stromkreis die elektrische Energie in eine andere Form von Energie um. In Falle einer LED wird Elektrizität in Licht und Wärme umgewandelt. Je nach Verbraucher können dies auch andere Formen von Energie sein. Wichtig dabei ist, dass jeder Verbraucher durch zu hohen Strom bzw. zu hohe Spannung zerstört werden kann. Eine LED ist beispielsweise ein Bauteil, der eine Spannung zwischen 1,6 Volt und 2,5 Volt Spannung benötigt. Ist die Spannung zu niedrig, leuchtet sie nicht. Ist sie zu hoch, wird die LED zerstört. Daher befindet sich in dieser Schaltung ein weiterer Verbraucher (Widerstand) um die Spannung, die für die LED benötigt wird, einzustellen. Die LED wird leuchten, wenn alle Leitungen wie im Schaltplan eingezeichnet miteinander verbunden sind. Nur dann kann der Strom von der Spannungsquelle zum Verbraucher und wieder zurück zur Spannungsquelle fließen. Es wird hier auch von einem „geschlossenen Stromkreis“ gesprochen. StalkBot Schrotty Seite 2 | 9 Fehlt eine der Leitungen, wird der Stromkreis als „offener Stromkreis“ bezeichnet. Der Strom kann nicht fließen und die LED kann daher nicht leuchten. Weitere sehr nützliche Informationen zu Stromkreisen sind im online verfügbaren „Elektronik Kompendium“ zu finden: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0201021.htm Um die Aufteilung von Strom und Spannung in einem Stromkreis zu ermitteln, kommen die Kirchhoffschen Regeln zum Einsatz: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0608011.htm Wie schließe ich eine LED richtig an? Bei einigen elektronischen Bauteilen ist es wichtig zu wissen, welcher Anschluss sich näher dem Pluspol der Schaltung und welcher sich näher dem Minuspol befinden muss. Bei einer Leuchtdiode ist es zum Beispiel wichtig! Die Leuchtdiode lässt elektrischen Strom nur in eine Richtung fließen. Wird sie anders herum angeschlossen, sperrt sie den Strom. Das bedeutet, nur wenn der Strom durch die LED fließen kann, ist der Stromkreis geschlossen. Und nur dann leuchtet die LED. Eine LED, die in einer Farbe leuchten kann, hat üblicherweise zwei Anschlüsse. Ein Anschluss nennt sich Anode und steht für den Pluspol der LED. Damit die LED in einem geschlossenen Stromkreis leuchtet, muss sich dieser Anschluss näher dem Pluspol der Schaltung befinden. Der Pluspol der Schaltung befindet sich dort, wo sich der Pluspol der Spannungsquelle (z.B. Batterie) befindet. Der andere Anschluss der LED wird Kathode genannt und muss sich näher dem Minuspol der Schaltung befinden. Vergiss bitte nicht auf einen geeigneten Vorwiderstand für deine LED, damit sie nicht durch zu hohe Spannung beschädigt wird! StalkBot Schrotty Seite 3 | 9 Worum geht es bei der Anleitung? Das Stalkbot-Beispiel stellt nicht nur eine erste technische Herausforderung für Neulinge im Bereich Elektronik dar, auch die Kreativität der SchülerInnen soll hier stark zum Tragen kommen. Hierbei handelt es sich um ein umfassendes Beispiel, dabei sollte gerade für jüngere SchülerInnen ausreichend Zeit eingeplant sowie nötige Hilfestellung ermöglicht werden. Die Anleitung zum Stalkbot beinhaltet das Zerlegen alter Handys, das Arbeiten mit Heißklebepistole und Lötkolben sowie den Einsatz von LEDs. Da hier verschiedene alte Handys zerlegt werden, werden die Ergebnisse zwischen den Gruppen variieren. Das Beispiel zielt nicht darauf ab, zum exakt gleichen Endergebnis wie hier angeführt zu gelangen, sondern sich stattdessen kreativ zu betätigen und aus den jeweils vorhandenen Bauteilen zu improvisieren. Das Stalkbot-Beispiel beginnt mit dem Bauen eine kleinen Roboters. In diesem ersten Teil kommt noch keine Elektronik zum Einsatz, allerdings muss hier bereits mit Heißkleber gearbeitet werden. Verschiedene Handy-Bauteile sollen zu einem Roboter-artigen Gestell zusammengeklebt werden. Ist dies getan, folgt der etwas kompliziertere Teil des Stalkbots. Der zweite Teil des Beispiels besteht darin, dem Roboter leuchtende Augen zu verpassen. Dafür werden zwei LEDs sowie zwei 3-VoltKnopfbatterien benötigt, die SchülerInnen dürfen dabei das Arbeiten mit dem Lötkolben ausprobieren. Stalkbot ....................................................................................................................................... 5 StalkBot Schrotty Seite 4 | 9 Stalkbot Welche Materialien brauche ich für die Anleitung? • Altes, nicht mehr funktionstüchtiges, Handy (Handybauteile) • 2 x 3-Volt-Knopfbatterien • 2 LEDs • Isolierband • Schaltdraht Welche Werkzeuge brauche ich? • Seitenschneider • Heißkleber • Lötkolben und Lötzinn StalkBot Schrotty Seite 5 | 9 Wie baue ich alles zusammen? Schritt 1 Der erste Schritt des Stalkbot-Beispiels besteht darin, dem Roboter einen Körper zu basteln. Eine Handy-Platine bietet sich ideal als Basis für den Stalkbot Körper an. Die Handy-Platine ist die grüne Platte im Inneren eines Handys, auf welcher sich die Elektronik befindet. Die Arme können, wie in diesem Beispiel, aus Schaltdraht gebastelt werden. Dieser wird einfach an entsprechender Stelle durch die Platine gefädelt und eingedreht (siehe Bild). Schritt 2 Aus den zur Verfügung stehenden Bauteilen werden Teile für Kopf und Füße gesucht. Ein weiteres Bauteil kann auf der Rückseite des Stalkbots als Standfuß befestigt werden (im Bild z.B. der Stift zum Bedienen eines Touchscreens), sodass dieser aufrecht stehen kann. Schritt 3 Sind wir mit dem Aussehen des Roboters zufrieden, können wir uns dem etwas komplizierteren Teil widmen. Dabei handelt es sich um die Augen des Roboters, diese sollen im Anschluss zum Leuchten gebracht werden. Dafür benötigen wir zwei LEDs sowie zwei 3-Volt-Knopfbatterien. Die LEDs werden am Kopf des Stalkbots befestigt. StalkBot Schrotty Seite 6 | 9 Schritt 4 Vier kurze (ca. 4-5 cm) Stücke Schaltdraht werden nun benötigt. Diese müssen an den Enden abisoliert sein, d. h. mit dem Seitenschneider (oder, sofern vorhanden, mit der Abisolierzange) wird vorsichtig das Plastik an den Enden des Drahts heruntergelöst. Nun werden mit dem Lötkolben und dem Lötzinn jeweils ein LED-Drahtende zu einem der vier Drahtstücke gelötet. Spätestens ab hier ist das Arbeiten in Zweierteams notwendig. Den Schaltdraht kann man sich als Verlängerung der LEDDrahtenden vorstellen, dadurch werden die weiteren Arbeitsschritte erleichtert. Schritt 5 Die zwei LEDs müssen nun an einer Stelle zusammengelötet werden. Dabei ist zu beachten, dass Plus- und Minuspol zusammengelötet werden! Den Minuspol der LED erkennt man daran, dass dieser Draht kürzer ist als jener des Pluspols, sowie an der abgeflachten Kante, betrachtet man die LED von unten. StalkBot Schrotty Seite 7 | 9 Schritt 6 Damit die LEDs leuchten, fehlt noch Strom. Dazu benötigen wir die zwei 3-Volt-Knopfbatterien sowie Isolierband. Die zwei Knopfbatterien werden Plus- an Minuspol zusammengelegt. Die zwei Batterien sind nötig, um genügend Strom für die LEDs zu erzeugen. Nun müssen wir die Batterien mit den Drahtenden der LEDs verbinden. Der Pluspol der ersten LED muss dabei den Pluspol der Batterie berühren, der Minuspol der zweiten LED muss den Minuspol der Batterie berühren. Wurde alles richtig gemacht, leuchten die LEDs nun. Damit die LEDs weiterhin leuchten, werden die Drahtenden mit Isolierband auf der Batterie befestigt. StalkBot Schrotty Seite 8 | 9 Impressum FH JOANNEUM Gesellschaft mbH Institut Informationsmanagement Alte Poststraße 149 A-8020 Graz Tel.: +43 (0)316 5453-0 E-Mail: [email protected] Inhalte (Texte, Fotos, …) wenn nicht anders gekennzeichnet: DMT-Team und / oder StudentInnen des Studiengangs Informationsmanagement der FH JOANNEUM Schrotty ist ein Projekt der FH JOANNEUM am Institut Informationsmanagement und wurde in der digital media technologies Arbeitsgruppe von Gerhard Sprung ins Leben gerufen. Das Projekt Schrotty wird im Rahmen der generation innovation Regionen Projekte der FFG mit Geldern des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie gefördert. StalkBot Schrotty Seite 9 | 9