Gesundheit - Arbeitskreis Gesundheitsfördernde Hochschulen

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10 Jahre Arbeitskreis Gesundheitsfördernde
Hochschulen:
Aufgaben von Hochschulen in einer
zukünftigen betrieblichen
Gesundheitsförderung und -politik
Prof. Dr. Bernhard Badura
- 10. Juni 2005 -
© Prof. Dr. Bernhard Badura • Universität Bielefeld • Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Herausforderungen für die betriebliche
Gesundheitspolitik
• Globalisierung
• Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung
• Strukturwandel in Richtung wissensintensive
Dienstleistungen
• Gewandeltes Krankheitspanorama
• Begrenzung der Lohnnebenkosten durch Vermeidung
von Sozialversicherungsfällen
• Neue Finanzierungsbedingungen (Basel II)
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Strategie, Ziele und erwartete Auswirkungen
Strategie
Neuausrichtung und
Aufwertung
betrieblicher
Gesundheitspolitik
Ziele
Gesunde Arbeit
in gesunden
Organisationen
Erwerbstätige
Verbesserung von:
 Gesundheit
 Leistungsbereitschaft
 Flexibilität
Unternehmen
Erhöhung von
 Qualität
 Produktivität
 Wettbewerbsfähigkeit
Sozialversicherungen
Senkung von
 Behandlungskosten
 Krankengeld
 Unfällen
 Arbeitslosigkeit
 Berentung
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Leistungsbereitschaft, Flexibilität und
Innovationskraft eines Menschen hängen
maßgeblich ab von seiner körperlichen
Gesundheit und seinem seelischen
Wohlbefinden.
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Mögliche Zusammenhänge zwischen Befinden, Arbeit,
Familie, Partnerschaft, Freizeit und Gesundheit
Arbeit
psychisches
Befinden
Familie
Freizeit
Partnerschaft
physische
Gesundheit
(Quelle: Fehlzeiten-Report 2003: 8)
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Bevölkerungsbezogene Forschungsperspektiven
in den Gesundheitswissenschaften
Salutogenetische
Perspektive
Pathogenetische
Perspektive
Selye
Durkheim
(„Selbstmord“)
Lazarus Risikofaktoren
etc.
Berkman
Kropotkin
Durkheim
(„Elementare Formen des
religiösen Lebens“)
Antonovsky
House
Stressforschung
Verhaltensmedizin
Sozialepidemiologie
salutogene
Merkmale sozialer
Systeme
salutogene Merkmale „Sozialkapital“
von Personen:
„sense of coherence“
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Salutogene Merkmale sozialer Systeme
Den bisherigen Erkenntnisstand zusammenfassend kann festgestellt
werden, dass salutogene Merkmale sozialer Systeme in folgenden vier
Formen wirksam werden können:
• Als Möglichkeit zur Entwicklung vertrauensvoller Bindungen an
einzelne Menschen, Gruppen, Organisationen.
• Als positiv bzw. hilfreich empfundene Rückmeldungen aus dem
sozialen Umfeld in Form von Zuwendung, Information, Anerkennung
und praktischer Unterstützung.
• Als gemeinsame Überzeugungen, Werte, Regeln, die Berechenbarkeit
als Voraussetzung für die Beeinflussbarkeit sozialer Systeme und die
zwischenmenschliche Kooperation erleichtern.
• Als mitarbeiterorientierte Führung, d.h. eine Führung, die durch
Transparenz und Partizipation um Vertrauen und Loyalität der
Mitarbeiter wirbt.
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Gesunde Organisation
Das National Institute for Occupational Safety and Health
(NIOSH) in den USA definiert „gesunde Organisationen“ als
eine Organisation
„deren Kultur, Klima und Prozesse Bedingungen
schaffen, die die Gesundheit und Sicherheit der
Mitarbeiter ebenso fördern wie ihre Effizienz“.
(Lowe 2003)
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Merkmale gesunder und ungesunder Organisationen, Teil 1
Gesunde
Organisationen
Ungesunde
Organisationen
moderat
hoch
Vorrat an gemeinsamen Überzeugungen, Werten,
Regeln („Kultur")
groß
gering
Transparenz von Entscheidungen und Prozessen
für Organisationsmitglieder
hoch
gering
Beteiligungsmöglichkeiten an Willensbildung
und Entscheidungsfindung („Partizipation“)
häufig
selten
Qualität der Führung
hoch
gering
Stabilität und Qualität der sozialen Beziehungen
am Arbeitsplatz
hoch
gering
Team-/abteilungsübergreifende Vernetzung der
Organisationsmitglieder
hoch
gering
Ausmaß sozialer Ungleichheit
(Bildung, Status, Einkommen)
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Merkmale gesunder und ungesunder Organisationen, Teil 2
Gesunde
Organisationen
Ungesunde
Organisationen
stark
gering
stark verbreitet
gering verbreitet
Identifikation der Organisationsmitglieder mit
Aufgaben und Organisationszielen
(„commitment“)
hoch
gering
Handlungsspielräume bei der Arbeit
groß
gering
Fachliche Qualifikation der
Organisationsmitglieder
hoch entwickelt
und verbreitet
gering entwickelt
und verbreitet
Soziale Kompetenz
hoch entwickelt
und verbreitet
gering entwickelt
und verbreitet
Vertrauen und Zusammenarbeit unter
Organisationsmitgliedern („Klima“)
(„Wir-Gefühl“)
Sinnstiftende Aufgabenstellung
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Demographische Entwicklung
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2050: 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (Variante1)
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Mögliche Folgen der Globalisierung
Stress-Quellen
Sozial- u.
Humankapital
Stress-Reaktionen
Ergebnisse
Steigende
Komplexität der
Arbeitsinhalte
Qualität Sozialer
Beziehungen
(„Klima“)
Person
Person
Zunehmende
Verantwortung
Gemeinsame
Überzeugungen,
Werte, Regeln
(„Kultur“)
• erhöhte Stresshormone
• Innere Kündigung
• Erhöhter Blutdruck
• Müdigkeit
• Verspannungen
• Burnout
• Geringere Stresstoleranz
• Übergewicht
• Depressive Verstimmung
• Gereiztheit/ Angst
• Brustschmerzen
• Erhöhter Kaffeekonsum
Hoher Zeitdruck/
zunehmende
Überstunden
Permanente
organisatorische
Veränderungen
Drohende
Arbeitslosigkeit
Beschäftigte
• Schlafstörungen
• Zunahme der
Herzbeschwerden
Organisation
Organisation
soziale
Kompetenz
• Geschwächtes
Immunsystem
• Erhöhter Alkoholkonsum
• Rauchen
fachliche
Kompetenz
• Depressivität
• Schlechte
Kundenbindung
• Geringe Arbeitszufriedenheit
• Erhöhtes Unfallrisiko
• Hohe Fehlzeiten
• Hohe Fluktuation
• Angespannte Beziehungen
• Apathie der Belegschaft
• Qualitätsmängel
• Reduzierte Produktivität
• Geringe Motivation
• Verstärkte soziale
Konflikte/ Mobbing
• Wenig Innovationen
Quelle: nach Rantanen 2001
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Änderungen der Arbeitsbedingungen in 2 Jahren
Körperliche Belastung
-6%
Unfallgefahr,
gesundheitliche Gefährdung
-7%
45%
-9%
Zahl der Überstunden
21%
-2%
fachliche Anforderungen
Vielseitigkeit,
Interessantheit der Arbeit
42%
-5%
Möglichkeit, die Arbeit
selbst einzuteilen
26%
-7%
Kontrolle durch Vorgesetzte *)
Risiko, arbeitslos zu
werden **)
8%
-4%
Stress und Arbeitsdruck
Zusammenhalt unter
Kollegem *)
24%
19%
-10%
13%
-16%
13%
-10%
abgenommen
22%
zugenommen
Quelle: Jansen (2000), ibv Nr. 44, S. 4 / 24
*) nur abhängig Beschäftigte; **) nur Arbeitnehmer (ohne Beamte)
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Anteile der 10 wichtigsten Krankheitsarten an den
AU-Tagen
Quelle: DAK Gesundheitsreport 2004
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Arbeitsunfähigkeit nach Berufen 2003
Berufsbezeichnung
Fälle je Mitglied
Tage je Mitglied
Berufe mit den meisten AU-Tagen
Fahrzeugreiniger, -pfleger
1,4
26,7
Straßenreiniger, Abfallbeseitiger
1,7
26,4
Gleisbauer
1,4
26,1
Maschinen-, Behälterreiniger
1,4
24,4
Kranführer
1,3
23,9
Halbzeugputzer, sonst. Formgießerberufe
1,8
23,5
Straßenwarte
2,0
23,3
Raum-, Hausratreiniger
1,3
23,1
Glas-, Gebäudereiniger
1,3
21,9
Schweißer, Brennschneider
1,5
21,7
Former, Formgießer o.n.A.
1,5
21,6
Stahlschmiede
1,5
21,3
Betonbauer
1,3
21,1
Sonstige Metallverformer (spanlos)
1,5
21,0
Eisenbahnbetriebsregler, -schaffner
1,2
20,8
Drehverformer, -verarbeiter
1,5
20,7
Isolierer, Abdichter
1,3
20,5
Quelle: BKK Gesundheitsreport 2004
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Arbeitsunfähigkeit nach Berufen 2003
Berufsbezeichnung
Fälle je Mitglied
Tage je Mitglied
Berufe mit den wenigsten AU-Tagen
Elektroingenieure
0,2
1,3
Ingenieure des Maschinenbaus
0,2
1,5
Physiker, Physikingenieure, Mathematiker
0,2
1,6
Chemiker, Chemieingenieure
0,2
2,0
Naturwissenschaftler, a.n.g.
0,3
2,6
Rechtsvertreter, -berater
0,3
2,9
Unternehmensberater, Organisatoren
0,3
3,1
Ärzte
0,3
3,3
Publizisten
0,4
3,5
Unternehmer, Geschäftsführer
0,3
3,6
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler
0,5
3,6
Architekten, Bauingenieure
0,5
4,2
Hochschullehrer, Dozenten
0,5
4,4
Apotheker
0,4
4,8
Maschinenbautechniker
0,5
4,9
Datenverarbeitungsfachleute
0,6
5,3
Industriemeister, Werkmeister
0,4
5,6
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Quelle: BKK Gesundheitsreport 2004
Prozentualer Anstieg der AU-Fälle seit 1997
Arbeitsunfähigkeitstage seit 1997
150
150
142
145
140
AU-Fälle auf Grund
psychischer Störungen
135
gesamte AU-Fälle
130
125
121
120
115
110
108
114
114
115
1999
2000
2001
105
100
1997*
104
1998
* Wert definiert als 100 Prozent
(Quelle: DAK-Gesundheitsreport 2002)
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Krankheitshäufigkeit und Tätigkeitsart
Kriterien: Autonomie, Verantwortung, Abwechslung
weitgehend/völlig
0,82
teilweise
1,17
1,78
überhaupt nicht/kaum
0
0,5
1
1,5
durchschnittliche Krankheitshäufigkeit
nach: Buttler/Burkert 1998
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2
Krankheitshäufigkeit und Führung
„Mein Vorgesetzter ist gerecht und fair“
weitgehend/völlig
0,78
teilweise
1,03
1,51
überhaupt nicht/kaum
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
1,2
durchschnittliche Krankheitshäufigkeit
nach: Buttler/Burkert 1998
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1,4
1,6
Krankheitshäufigkeit und Arbeitszufriedenheit
„Wenn Sie an alles denken, was mit Ihrer Arbeit zu tun hat, und gute und
schlechte Seiten abwägen, wie zufrieden sind Sie dann alles in allem mit
Ihrer Arbeit? “
sehr zufrieden
0,73
ziemlich zufrieden
0,83
teilweise zufrieden
1,04
ziemlich unzufrieden
1,91
sehr unzufrieden
2,23
0
0,5
1
1,5
2
durchschnittliche Krankheitshäufigkeit
nach: Buttler/Burkert 1998
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2,5
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Unter Betrieblichem Gesundheitsmanagement verstehen wir
die Entwicklung betrieblicher Rahmenbedingungen,
betrieblicher Strukturen und Prozesse, die die gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeit und Organisation und
die Befähigung zum gesundheitsfördernden Verhalten der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Ziel haben.
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Gesundheitsmanagement, Sozialkapital,
Unternehmenserfolg
Sozialkapital
q Soziale
Beziehungen
q Führung
q Vertrauen
Humankapital
Sachkapital
Unternehmenserfolg
q Qualifika-
tionen
q Technik
q Qualität
q Gebäude
q Produktivität
q Ausstattung
q Ertrag
q Selbstver-
trauen
q Motivation
q Werte
q Befinden
q Über-
zeugungen
q Gesundheit
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Quelle: Badura/ Hehlmann 2003
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Kernprozesse
Diagnose
(Ist-Analyse,
Gesundheitsbericht)
Evaluation
Evaluation
Interventionsplanung
(Auswahl von Maßnahmen
und Instrumenten,
Maßnahmenplanung)
(Ist-/
(Ist-/Soll
SollAbgleich)
Abgleich)
Geforderte Kompetenzen:
• gesundheitswissenschaftliche
Kompetenz
• Management-Kompetenz
• Fähigkeiten im Beherrschen
der Kernprozesse
Intervention
(Durchführung und
Controlling von
Maßnahmen)
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Ziele im BGM
Wie sollen die Themen im BGM beschaffen sein / ausgewählt /
begründet werden?
•
Datengestützt (statt meinungsgestützt)
•
Wissensbasiert (statt nur erfahrungsbasiert)
•
Vermittelbar an das Topmanagement / Experten / Beschäftigte
•
Realistisch (mit Blick auf Voraussetzungen)
•
Spezifisch (mit Blick auf Zielgruppen und –bereiche)
•
Operationalisiert (zwecks Messung der Zielerreichung)
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Neben der weiter wichtigen Bekämpfung chronischer Belastungen
liegt der Schwerpunkt salutogener Interventionen bei Investitionen
in das Human- und Sozialkapital einer Organisation, u.a. durch:
•
Qualifizierung der Führungskräfte („Führerschein für Führungskräfte“),
•
Vertrauensbildende Maßnahmen (z.B. mehr Transparenz und
Beteiligung),
•
Vernetzung der Beschäftigten (z.B. in Projekten oder Zirkeln),
•
Pflege gemeinsamer Überzeugungen, Werte, Regeln (z.B. durch
Betriebsvereinbarungen),
•
Aufklärung zum Thema Gesundheit, ihrer Ursachen und
Auswirkungen als Teil der Unternehmenskultur,
•
Qualifizierung der Gesundheitsexperten und Personalverantwortlichen
zur salutogenetischen Sichtweise, zum Thema Organisationspathologien und zum Einsatz moderner Instrumente betrieblichen
Gesundheitsmanagements (Projektmanagement usw.).
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Gesundheitsförderliche Führung
hochqualifizierter Arbeit
• Intrinsische Motivation erhalten
• Intensive Interaktion mit
Fachkolleg(innen) fördern
• Positive Stimmung (Optimismus,
Zuversicht, Selbstvertrauen)
fördern/erzeugen
• Regelmäßig feed-back geben
• Klarer, zeitstabiler Arbeitsrahmen
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Führung
Zusammenhang zwischen Führung,
Gesundheit und Arbeitsverhalten
Arbeitsorganisation
- Führung
- Kultur
- Klima
Arbeitsbedingungen
- Stress
- Handlungsspielraum
- Soziale Unterstützung
Gesundheit
- Selbstwertgefühl
- Angst
- Depression
- Schlafstörungen
- Optimismus
Person
- Fachliche Qualifikation
- Soziale Kompetenz
- Gesundheitsverhalten
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Arbeitsverhalten
- Umfang
- Qualität
- Flexibilität
Betriebliche Gesundheitsarbeit befindet sich heute
in einem evolutionären Prozess von Option A zu Option B
Option A:
Arbeitsschutz während der
Industrialisierung
Option B:
Gesundheitsmanagement in der
industrialisierten Dienstleistungswirtschaft
Fokus
pathogenetisch
Salutogenetisch
Basisannahme
Arbeit macht krank
Gesundheit fördert Arbeit
Zielwert
Vermeidung/Reduzierung von
Unfällen, Berufskrankheiten,
Identifizierung von Risikogruppen
Förderung von (Wohl-)Befinden/
Gesundheit und Sozialkapital; gesunde
Arbeit in gesunden Organisationen
Verständnis von Arbeit
Arbeit ist ein physisches
Geschehen
Arbeit ist ein physisches, psychisches
und soziales Geschehen
Zentrale
Problemstellung
Arbeitsbedingungen,
Mensch-Maschine-Schnittstelle
Organisationsbedingungen,
Mensch-Mensch-Schnittstelle
Vorgehensweisen und
Zuständigkeiten
Regeln, Kontrollen, Experten
Anreize, BGM-System; Führung,
Experten, Mitarbeiter
Wissenschaftliche
Grundlagen
naturwissenschaftlich-technisch
interdisziplinär, sozial- und
gesundheitswissenschaftlich
Qualitätssicherung
Strukturqualität
Prozess-, Ergebnis-, Systemqualität
Bedarfseinschätzung
/Evaluation
erfahrungsbasiert
datenbasiert
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Quelle: BKK Gesundheitsreport 2004
Soziale Fähigkeiten
1. Persönliche Kompetenz
•
•
Selbstwahrnehmung
Selbstmanagement
2. Soziale Kompetenz
• Soziales Bewusstsein
•
Beziehungsmanagement
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Persönliche Kompetenz:
Selbstwahrnehmung
• Emotionale Selbstwahrnehmung: sich der eigenen
Emotionen und ihrer Wirkung bewusst sein; sich bei
Entscheidungen auch von der Intuition leiten lassen
• Zutreffende Selbsteinschätzung: seine Stärken und
Grenzen kennen
• Selbstvertrauen: sich seines Wertes und seiner
Fähigkeiten bewisst sein
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Persönliche Kompetenz:
Selbstmanagement
• Emotionale Selbstkontrolle: negative Emotionen und
Impulse unter Kontrolle halten
• Transparenz: Aufrichtigkeit, Integrität und
Vertrauenswürdigkeit vermitteln
• Anpassungsfähigkeit: flexibel an Veränderungen
anpassen oder Hindernisse überwinden
• Leistung: der Antrieb, die Leistung zu verbessern, um
dem hohen persönlichen Standard gerecht zu werden
• Initiative: die Bereitschaft, zu handeln und
Gelegenheiten zu ergreifen
• Optimismus: die positiven Aspekte einer Situation
sehen
© Prof. Dr. Bernhard Badura • Universität Bielefeld • Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Soziale Kompetenz:
Soziales Bewusstsein
• Empathie: die Emotionen anderer wahrnehmen, ihre
Sicht der Dinge verstehen und aktives Interesse für ihre
Anliegen zeigen
• Organisationsbewusstsein: Interessengruppen,
Entscheidungsnetzwerke und ungeschriebene Regeln in
einer Organisation erkennen
• Service: die Bedürfnisse von Mitarbeitern, Klienten oder
Kunden erkennen und erfüllen
© Prof. Dr. Bernhard Badura • Universität Bielefeld • Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Soziale Kompetenz:
Beziehungsmanagement
• Inspirierende Führung: mit einer überzeugenden Vision lenken
und motivieren
• Einfluss: verschiedene Taktiken einsetzen, um andere zu
überzeugen
• Die Entwicklung anderer fördern: die Fähigkeiten anderer durch
Feedback und Anleitung verbessern
• Veränderungskatalysator: Veränderungen initiieren, managen und
lenken
• Konfliktmanagement: Meinungsverschiedenheiten lösen
• Bindungen aufbauen: ein Netz von Beziehungen aufbauen und
aufrechterhalten
• Teamwork und Kooperation: Zusammenarbeit und Teambildung
© Prof. Dr. Bernhard Badura • Universität Bielefeld • Fakultät für Gesundheitswissenschaften
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