1 Informationsverarbeitung Ohne die Datenübertragung über weltumspannende Netzwerke wäre unsere moderne Welt kaum mehr vorstellbar. Es ist heute fast selbstverständlich, über das Internet ein Zimmer zu reservieren, einen Flug zu buchen, eine Pizza zu bestellen, die aktuellen Hits als MP3s auf den iPod herunterzuladen und weltweit zum Nulltarif mittels Skype und Voice-over-IP zu telefonieren. Mithilfe von Wissensdatenbanken, Suchmaschinen, Wikiwebs und Online-Kommunikationstools können Informationen recherchiert, analysiert und zur weiteren Verarbeitung verdichtet werden. In diesem Kapitel beschäftigen Sie sich mit ● dem Aufbau des Internets, ● der Informationsrecherche mithilfe von webbasierenden Tools, ● der Analyse und Verdichtung von Informationen, ● dem Erstellen von Mindmaps, ● dem Organisieren von Dokumenten mittels webbasierter Dokumentenverwaltungssysteme sowie ● der Verwendung von Metainformationen zur Informationsvernetzung. Lerneinheit 1: Internet Lerneinheit 2: Recherchen Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1 World Wide Web . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 Internetanwendungen . . . . . . . . . . . . . . 4 3 Suchmaschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 4 Wikiwebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 5 Weblogs, Foren und Chats . . . . . . . . . . . . 9 6 E-Mail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Üben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Informationssuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Analyse und Verdichtung . . . . . . . . . . . 3 Metainformationen . . . . . . . . . . . . . . . 4 Informationsvernetzung . . . . . . . . . . . . Üben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Achtung! In diesem Kapitel teile ich mein Expertenwissen mit besonders Interessierten! Angewandte Informatik 17 17 18 20 22 25 25 26 Informieren Sie sich mit dem ergänzenden Material in SbX, trainieren Sie mit Online-Übungen und wenden Sie Ihr Wissen an! 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 1: Internet Lernen Üben Sichern Wissen Lerneinheit 1 Internet Alle SbX-Inhalte zu dieser Lerneinheit finden Sie unter der ID: 1101. In dieser Lerneinheit beschäftigen Sie sich mit der Informationssuche im World Wide Web sowie den verschiedenen Kommunikationsformen im Internet. Sie erfahren, wie Sie das Internet als Informations- und Kommunikationsmedium effizient nutzen können. Lernen 1 World Wide Web Information und Unterhaltung WWW = World Wide Web TCP/IP = Transmission Control Protocol/ Internet Protocol Das World Wide Web ist der am häufigsten verwendete und bekannteste Teil des Internets. Dieses ist ein weltweiter Verbund von Computern über ein einheitliches Netzwerkprotokoll – das TCP/IP. Informationen werden in kleine Datenpakete zerlegt und über Router durch das Netzwerk geschleust, wobei die Route der Datenpakete nicht festgelegt ist. Client Router Eine Linkliste zum Thema HTML finden Sie unter der ID: 1102. Datenbank Paket 5 Provider CMS = Content Management System CMS Paket 2 Host Eine Bildschirmpräsentation mit allen Abbildungen zum Schritt LERNEN finden Sie unter der ID: 1102. Der Uniform Resource Locator (URL) ist die Adresse eines WWW-Hosts. Ein Hyperlink verbindet die Inhalte verschiedener Webseiten. Die Navigation durch die Inhalte erfolgt durch das Anklicken der Links. Paket 6 Paket 1 Firewall Paket 4 Paket 3 LAN Aufbau des World Wide Webs 1 Ein Client (Benutzer) fordert Informationen bei einem Host (Webserver) an. Dieser schickt die Antwort an den Client zurück. Über den URL http://www.microsoft.com bauen Sie z. B. eine Verbindung zum Webserver von Microsoft auf. Dieser antwortet mit der Übermittlung der angeforderten Seite. Webseiten werden in der Regel von einem Programm erstellt, das Daten aus einer Datenbank liest und verarbeitet. Solche Systeme nennt man Content Management Systeme (CMS). Mit ihrer Hilfe ist es möglich, dass Webseiten auf die Anfragen des Clients reagieren und zielgruppenspezifische Informationen anzeigen. 2 Zur Darstellung von Webseiten dient die Seitenbeschreibungssprache HTML, die zur Auszeichnung der Befehle sogenannte Tags verwendet. Die Seitenbeschreibungssprache HTML ermöglicht die Darstellung von Texten und Bildern mit Hyperlinks in einem Browser. Bekannte Browser sind der Microsoft Internet Explorer sowie Mozilla Firefox. Angewandte Informatik Achtung! Expertenwissen: HTML Expertenwissen für besonders Interessierte Die Darstellung einer Webseite wird durch Tags gesteuert, die in die Zeichen < und > eingeschlossen werden. Das folgende Beispiel einer Webseite veranschaulicht die Verwendung unterschiedlicher Tags. L 1: Hypertext Markup Language (HTML) Eine Selbstlernunterlage zu HTML finden Sie unter der ID: 1102. Unsere Komfortzimmer bieten Wohlfühlatmosphäre pur! Terrasse: Blick auf den Ötscher Darstellung der HTML-Seite im Browser Unter <head> befindet sich z. B. der Titel. Der Titel einer Webseite wird durch <title> festgelegt. <body> enthält den Inhalt einer Webseite. Tabellen werden häufig zur Formatierung von Seiten eingesetzt und beginnen mit dem Tag <table>. Bilder werden mit dem Tag <img src> als separate Datei geladen und im Browser angezeigt. Hyperlinks zu anderen Seiten werden mit <a href> eingeleitet. <!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN"> <html> <head> <title>Hotel Mariazell</title> </head> <body> <table cellpadding="2" cellspacing="2" border="0" width=520 bgcolor=PeachPuff> <tr> <td valign="top" colspan=2 bgcolor=LightSalmon> <font color="#990000" size=5><b>Hotel Mariazell</b></font> </td> </tr> <tr bgcolor=Cornsilk> <td><img src="../PICS/badwc.jpg"></td> <td valign="top" width="20"> <img src="../PICS/oetscher.jpg"><br> </td> </tr> <tr bgcolor=Cornsilk> <td> Unsere <a href="../produkte/index.htm"> Komfortzimmer </a> bieten Wohlfühlatmosphäre pur! </td> <td><b>Terrasse:</b> Blick auf den Ötscher<br></td> </tr> </table> </body> </html> Ü 1: Erstellen Sie eine Webseite mit dem Titel „Sport“ und präsentieren Sie Ihre Lieblingssportart mithilfe von Bildern und Beschreibungen sowie mittels Hyperlinks zu anderen Websites! Angewandte Informatik 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 1: Internet Lernen Üben Sichern Wissen Mit dem Begriff Internet ist zwar meist das World Wide Web gemeint, doch tatsächlich besteht das Internet aus vielen verschiedenen Anwendungen. Das World Wide Web ist nur eine davon. Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über die Vielseitigkeit dieses größten globalen Netzwerkes! 2 Internetanwendungen Das Internet-Protokoll und seine Dienste Das Internet ist ein weltumspannender Verbund von Rechnern, die das Netzwerkprotokoll TCP/ IP verwenden. Die IP-Adresse ist die „Hausnummer“ eines Netzwerkteilnehmers. IP 66.249.93.104 Port 80 Jedem Port ist ein Raum des Hauses, wie z. B. das World Wide Web (Port 80), zugeordnet. Funktionsweise von TCP/IP 1 Das Internet-Protokoll (IP) legt fest, unter welcher Adresse ein Netzwerkteilnehmer weltweit erreichbar ist. Es kümmert sich auch um das Routing der Datenpakete von einem Netzwerkteilnehmer zum anderen. Die IP-Adresse besteht aus vier Byte, die durch Punkte getrennt werden. Die IP-Adresse des Webservers von Google lautet z. B. 66.249.93.104. 2 Das Transmission Control Protocol (TCP) ist für den sicheren Transport der Internet-Anwendungsdaten verantwortlich. Jeder Anwendung ist ein Port zugeordnet. Das TCP kümmert sich darum, dass alle Datenpakete Ihres PCs z. B. den Google-Server erreichen und dass die Antwort des Servers bei Ihnen ankommt. Jede Internetanwendung wird einem Port zugewiesen. Der Google-Webserver antwortet nur auf Anfragen am Port 80, da dieser dem World Wide Web zugeordnet ist. Andere Anwendungen, wie z. B. E-Mail, haben andere Ports – beispielsweise 25 und 110. Insgesamt gibt es 65 535 Ports. Eine IP-Adresse besteht aus vier Byte, auch Quads genannt. Zu einer IP-Adresse gehört weiters eine Subnetzmaske, die ebenfalls aus vier Byte besteht. Die IP-Adresse sowie die Subnetzmaske eines Windows-PCs können mit dem Befehl ipconfig abgefragt werden. Im Internet verfügt jedes Gerät über eine IP-Adresse mit einer dazugehörigen Subnetzmaske. ipconfig Die Subnetzmaske teilt die IP-Adresse in einen Netz- und einen Hostteil. Hostteil Netzteil IP-Adresse: 192.168. 0. 3 Subnetzmaske: 255.255.255. 0 4 Quads Der Befehl ipconfig wird in der Eingabeaufforderung (Konsole) eingegeben. Diese wird mittels Start und der Eingabe von cmd aufgerufen. IP-Adresse und Subnetzmaske Mit dem Befehl ping kann die Erreichbarkeit eines Gerätes in einem Netzwerk bzw. im Internet überprüft werden. Angewandte Informatik Ü 2: a) Wie lauten die IP-Adresse und die Subnetzmaske Ihres PCs? b) Überprüfen Sie die Netzwerkverbindung zum PC eines Mitschülers/einer Mitschülerin! ping-Befehl Hypertext Transfer Protocol (HTTP) Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) Post Office Protocol Version 3 (POP3) File Transfer Protocol (FTP) Domain Name System (DNS) Internet Relay Chat (IRC) Network News Transfer Protocol (NNTP) Internetanwendungen wie das World Wide Web, E-Mail oder Datenübertragung werden einem bzw. mehreren Ports zugeordnet. Damit zwei Netzwerkteilnehmer die gleiche Anwendung nutzen können, muss diese einem Standard gehorchen. Dieser Standard wird im Anwendungsprotokoll festgelegt. Die folgende Tabelle enthält einige Internetanwendungen und deren Anwendungsprotokolle: Internetanwendungen Ports Protokolle World Wide Web 80, 443 HTTP, HTTPS E-Mail 25, 110 SMTP, POP3 Datenübertragung (Upload/Download) 20, 21 FTP Namensauflösung zwischen Webadresse und IP-Adresse 53 DNS Chat 194 IRC Foren (Usenet) 119 NNTP Die folgende Abbildung zeigt die Vielseitigkeit der Internetanwendungen. WWW Virtual Private Network (VPN) = verschlüsselte Verbindung zwischen Rechnern Peer-Netze = Direktverbindungen zwischen Rechnern, wie z. B. Kazaa Web-Radio Web-TV FTP Peer-Netze Virtual Private Network Voice-over-IP = InternetTelefonie Foren E-Mail Anwendungsvielfalt im Internet Mr. What und Ms. Check UDP = User Datagram Protocol, ein verbindungsloses Netzwerkprotokoll für die Datenübertragung Können Daten, z. B. E-Mails, im Internet verlorengehen? Chat Voice-over-IP Ja, da nicht alle Anwendungen TCP zur Datenübertragung nutzen. Beim Datentransport über das UDP findet keine gesicherte Übertragung statt, was dazu führen kann, dass Daten nicht ankommen. Auf den folgenden Seiten beschäftigen Sie sich mit der Informationssuche und der Kommunikation im Internet. Angewandte Informatik 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 1: Internet Lernen Üben Sichern Wissen 3 Suchmaschinen Informationssuche in der „größten Bibliothek der Welt“ Wie können Sie im World Wide Web Informationen rasch finden? Eine globale Suche nach bestimmten Begriffen ermöglichen Suchmaschinen, wie z. B. Google, und Metasuchmaschinen, wie z. B. search.com. Eine Metasuchmaschine sucht in anderen Suchmaschinen nach dem gewünschten Begriff und fasst die Ergebnisse übersichtlich zusammen. L 2: Die Suchmaschine Google effizient nutzen Bei der erweiterten Suche können präzise Filter für die Suche festgelegt werden. Bei der Suche sind möglichst präzise Angaben sehr wichtig. Daher sollten Sie die erweiterte Suche verwenden, die alle großen Suchmaschinen anbieten. Mehrere mit einem Plus-Zeichen verbundene Begriffe erhöhen Gesuchte Wörter die Trefferquote – z. B. wikipedia + "e-Learning". Sprache Datum Erweiterte Suche in der Suchmaschine Google, www.google.at Hyperlinks zu den Suchergebnissen zwischengespeicherte Inhalte Auch wenn Webseiten nicht mehr online verfügbar sind, können diese noch über den Cache aufgerufen werden. Mr. What und Ms. Check Sollen mehrere Begriffe in der eingegebenen Reihenfolge gefunden werden, schreiben Sie alles unter Anführungszeichen – z. B. "albert einstein wurde in ulm geboren". Eine ganz andere Suchmöglichkeit bietet Google unter Verzeichnis an. Hier kann nach Kategorien, wie z. B. Computer, Sport oder Kultur, gesucht werden. Die Bildersuche ermöglicht die Suche nach Bildern durch Eingabe verschiedener Stichwörter. Google-Suchergebnis Was versteht man unter „Suchmaschinen-Spamming“? Was ist eine Google-Bombe? Außerdem können Sie Filterkriterien, wie z. B. die Aktualität oder die Sprache, einstellen. Suchmaschinen-Spammer bewirken die Auflistung von Webseiten, die der Benutzer mit seiner Suchanfrage gar nicht finden sollte. Meist wird dabei mit falschen Stichwörtern oder Links gearbeitet. Unter einer Google-Bombe versteht man den gezielten Einsatz von Hyperlinks zur besseren Bewertung einer Website in den Suchergebnissen der Suchmaschine Google. Große Bekanntheit erlangte die George-Bush-Google-Bombe im Jahr 2003. Der Suchbegriff „erbärmliches Versagen“ führte damals direkt ins Weiße Haus. Angewandte Informatik 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 1: Internet L 3: Die Metasuchmaschine search.com effizient nutzen Metasuchmaschinen suchen in vielen klassischen Suchmaschinen und zeigen das Ergebnis in einer Zusammenfassung an. Anstatt in vielen Suchmaschinen die gleiche Suchabfrage durchzuführen, können Sie eine Metasuchmaschine, wie z. B. www.search.com, benutzen. Diese leitet Ihre Anfrage an viele andere Suchmaschinen weiter und fasst die Ergebnisse übersichtlich zusammen. Suchergebnisse durchsuchte Suchmaschinen Suchergebnis bei www.search.com Ü 3: Verwenden Sie eine beliebige Suchmaschine zur Recherche der Antworten auf folgende Fragen: 1. Wie lautet das genaue Geburtsdatum von Wolfgang Amadeus Mozart? 2. Wie lautet die Webadresse der Salzburger Festspiele? 3. Wie lautet die offizielle Webadresse der Rockband „Bon Jovi“? 4. Wer führte bei den „Terminator“-Filmen Regie? 5. Auf welcher Seite gibt es ein Bild von Albert Einstein, auf dem er die Zunge zeigt? Ü 4: Der Vertriebsleiter der Firma H2Ö möchte die IFAT (Internationale Fachmesse für Wasser, Abwasser, Abfall, Recycling und Erneuerbare Energien) in China besuchen. Musterunternehmen 1. Von wann bis wann findet die nächste IFAT-Messe in China statt? 2. Wie viel kostet ein Flug von Wien nach Shanghai und retour für eine Person? 3. Recherchieren Sie Fotos von drei Sehenswürdigkeiten in Shanghai! 4. Welches Hotel würden Sie für die Nächtigung empfehlen? Mit Suchmaschinen können Sie innerhalb kürzester Zeit Antworten auf bestimmte Sachfragen erhalten. Doch leider finden Sie in Suchmaschinen auch viele nicht relevante Links. Für wissbegierige Menschen bieten Online-Lexika, wie die frei zugänglichen Wikiwebs, einen reichen Fundus an Informationen in vielen verschiedenen Sprachen an. 4 Wikiwebs Freie Enzyklopädien – das Weltwissen auf Mausklick Sie wollen z. B. wissen, wie und wann das Internet entstanden ist oder was man unter „Quantenmechanik“ versteht. Antworten auf Wissensfragen finden Sie in einer freien Enzyklopädie – einem Wikiweb wie Wikipedia. Angewandte Informatik Lernen Üben Sichern Wissen So funktionieren Wikiwebs 1 Ein Wikiweb ist eine Online-Enzyklopädie, an deren Entstehung und Verbesserung jeder mitwirken kann. Wikiwebs entstehen durch das Engagement der Benutzer. Sie sind „lebende Lexika“, denn jeder kann neue Beiträge schreiben und bestehende Beiträge ändern. Wikiwebs werden zunehmend zu einer Bedrohung für den wirtschaftlichen Erfolg gedruckter Lexika. 2 Die Informationen in den Wikiwebs sind aktuell und qualitativ sehr gut. Probieren Sie es aus! Sie wollen z. B. das Geburtsdatum von Albert Einstein herausfinden. Bei Suche geben Sie „Einstein“ ein. Wikipedia fragt Sie, nach welchem Einstein Sie suchen möchten. Sie wählen „Albert Einstein“ und schon erhalten Sie die gesuchte Information. 3 Weiterführende Informationen zu Fachbegriffen sind über Hyperlinks abrufbar. Auf der Seite zum Physiker Albert Einstein finden Sie z. B. einen Link zur „Relativitätstheorie“. Ein Klick auf den Link liefert Informationen zu diesem Suchbegriff. Hyperlinks Per Hyperlink durch das Weltwissen surfen: Wikiwebs sind eine sinnvolle Ergänzung zum Unterricht in der Schule. Suche freies Bild de.wikipedia.org (17.01.2008) Mr. What und Ms. Check Darf ich Texte und Bilder von Wikipedia für eine Projektarbeit verwenden? Texte und Bilder in Wikipedia unterliegen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Das bedeutet, dass die Urheber für die Nutzung von Texten und Bildern nicht um Erlaubnis gefragt werden müssen. Wie aus anderen Werken auch, darf im Rahmen des Urheberrechtes zitiert werden. Querverweis Das Thema Urheberrecht wird in Kapitel 3 behandelt. Es gibt noch weitere Möglichkeiten der Informationsbeschaffung im Internet. Insbesondere für spezielle Fragestellungen, z. B. zu technischen Problemen bei der Installation oder beim Betrieb eines PCs, eignen sich Newsgroups (Diskussionsforen) oder Weblogs (Tagebücher mit Linklisten). Angewandte Informatik 5 Weblogs, Foren und Chats Informations- und Kommunikationsdienste Blog, Weblog = Web-Tagebuch „Rund 70 Millionen Blogs gibt es mittlerweile im Internet, und täglich kommen laut Marktstudien 120 000 neue Webtagebücher hinzu“, berichtet David Sifry im April 2007. Wer interessiert sich für diese unglaubliche Anzahl an Weblogs? Content Management Systeme (CMS) ermöglichen die Erstellung von Webseiten auf Basis von Artikeln und Beiträgen in einer Datenbank. Unter Web 2.0 versteht man interaktive und kollaborative Werkzeuge im World Wide Web, z. B. Weblogs, Wikiwebs oder YouTube. Web-2.0-Tool zum Erstellen von Weblogs Blogs sind Content Management Systeme 1 Weblogs ermöglichen die einfache Erstellung von Webseiten, ohne ein spezielles Know-how im Bereich des Webdesigns haben zu müssen. Podcasting ist das Veröffentlichen von Audio- bzw. Videobotschaften über das Internet, meist über Blogs. Weblog Der Vorteil von Weblogs liegt in ihrer Aktualität. Die Blogger verlinken ihren Weblog mit anderen. In den letzten Jahren haben sich viele Spezial-Blogs, wie das Podcasting, entwickelt. RSS = Really Simple Syndication Angewandte Informatik 2 Mithilfe von RSS-Feeds können die Benutzer von Blogs deren Inhalte abonnieren, sodass neue Inhalte automatisch bereitgestellt werden. Mit speziellen Programmen können Nachrichten in Form von RSS-Feeds nach interessanten Meldungen durchsucht und in einem Blog automatisch angezeigt werden. Die RSS-Technik wird auch für das Podcasting verwendet. 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 1: Internet Lernen Üben Sichern Wissen Eine andere Form der persönlichen Meinungsäußerung ermöglichen Diskussionsforen. Diese gibt es zu den unterschiedlichsten Themen. Foren stellen aber auch eine Möglichkeit zur Informationsgewinnung dar, z. B. um sich über die Qualität eines Hotels am geplanten Urlaubsort zu informieren. L 4: Ein Diskussionsforum zur Informationsgewinnung nutzen Im Internet gibt es zahlreiche Foren rund um die Themen Urlaub und Reisen. Bevor man ein Hotel bucht, lohnt sich eine Recherche, um nicht auf mehr Schein als Sein hereinzufallen. Die Realität weicht manchmal deutlich von den schönen Prospektfotos ab. Hotelbetriebe können von dieser Form der Meinungsäußerung ihrer Gäste ebenfalls profitieren, um die eigene Qualität zu verbessern und die Kritikpunkte der Kunden zu erfahren. Diskussionsforum auf www.fernweh.net Mr. What und Ms. Check 10 Worin liegt der Unterschied zwischen einem Forum und einem Chat? Die Teilnehmer an Diskussionsforen kommunizieren asynchron miteinander, das heißt, sie müssen nicht gleichzeitig online sein. Ihre Antworten werden gespeichert und sind jederzeit abrufbar. Chatter „sprechen“ synchron miteinander – wie beim Telefonieren. Chat-Nachrichten werden nicht gespeichert. Angewandte Informatik 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 1: Internet L 5: Hotelbewertungen und Hotelkritik Die Online-Reservierungsplattform booking.com ermöglicht weltweite Buchungen von Übernachtungsmöglichkeiten. Für viele Unterkünfte stehen Bewertungen von Gästen zur Verfügung, die Ihre Reise über die Plattform gebucht und anschließend bewertet haben. Hotelbewertung auf www.booking.com Ü 5: Verwenden Sie die Plattform www.booking.com für die Bearbeitung der folgenden Aufgaben: a) Suchen Sie ein möglichst günstiges, jedoch gut bewertetes 2-Sterne-Hotel in der Nähe des Flughafens Paris Orly für zwei Übernachtungen im kommenden August! b) Sie möchten Ihre Großeltern überraschen und planen für das ältere Ehepaar einen Städteflug nach Rom. Welches 3-Sterne-Hotel in Rom wurde von älteren Paaren am besten bewertet? Ein Web-Chat findet unter anwesenden Teilnehmern in einem Chatroom statt. Chats dienen der Kommunikation, weniger der Information oder Recherche. Ein Chat könnte auch als eine Art „schriftliches Online-Telefonat“ bezeichnet werden. Angewandte Informatik 11 Lernen Üben Sichern Wissen Chat-Formen 1 In einem Web-Chat treffen sich mehrere Personen online in einem „Raum“. Web-Chats sind vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt. Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen das Chatten suchtartige Formen annimmt, was schließlich zur sozialen Vereinsamung führen kann. Außerdem tauchen häufig Medienberichte über kriminelle Handlungen auf, die über Chats eingeleitet wurden. 2 Mit dem Instant-Messaging treten Personen direkt miteinander in Kontakt. Instant-Messaging funktioniert wie das Telefonieren. Die Chat-Partner benötigen eine spezielle Messaging-Software, z. B. Skype oder MSN Messenger. Ist ein Partner online, wird dies in der Benutzeroberfläche angezeigt und eine Chat-Verbindung kann initiiert werden. L 6: Einen Chat zur Unterhaltung nutzen Eine beliebte Chat-Seite stellt die Webseite chat.orf.at zur Verfügung. Chat auf chat.orf.at Der am weitesten verbreitete Kommunikationsdienst im Internet ist das Electronic-Mail. Dabei handelt es sich um eine Form asynchroner Kommunikation zwischen den Kommunikationspartnern. Doch die Verwendung von E-Mail wird aufgrund von Bedrohungen wie Spam, Hoaxes und Trojanern zunehmend zur Qual. 6 E-Mail Elektronischer Postkasten Post Office Protocol Version 3 (POP3) Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) 12 Zur Nutzung von elektronischen Mails wird ein Programm benötigt, das diese von einem Server abrufen bzw. an einen Kommunikationspartner versenden kann. Zum Abrufen von E-Mails wird meist das Protokoll POP3, zum Versenden das Protokoll SMTP benutzt. Daneben gibt es noch die Möglichkeit, E-Mails direkt auf einem Mailserver zu bearbeiten (z. B. mit dem Protokoll IMAP). Beliebte Mail-Programme sind Microsoft Outlook und Microsoft Outlook Express. Angewandte Informatik Spam = unverlangt zugesendete Nachricht eines Unbekannten, meist zu Werbezwecken 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 1: Internet Die Anzahl von Spam-Mails steigt leider unaufhörlich. Professionelle Spammer knacken die PCs unachtsamer Benutzer und versenden von dort aus ihre Werbe- oder Betrugsbotschaften. Leider ist es in der Praxis völlig sinnlos, sich mit rechtlichen Mitteln gegen Spammer zu wehren, denn diese verschleiern ihre wahre Identität. Auf eine Spam-Mail sollte daher nie geantwortet werden, auch wenn der Ärger darüber noch so groß ist. E-Mail-Nachricht mit Dateianhang An, CC und BCC 1 Die unter „An“ und „CC“ eingetragenen Empfänger werden bei allen Empfängern angezeigt. CC = Carbon Copy Der richtige Umgang mit E-Mails beginnt beim Eintrag der Empfängeradressen in das passende Feld. Unter „An“ werden nur jene Empfänger eingetragen, für die die Nachricht bestimmt ist. Unter „CC“ tragen wir jene Empfänger ein, die wir über den Inhalt der Nachricht informieren wollen – als wollten wir „Zur Info“ dazuschreiben. 2 Die unter „BCC“ eingetragenen Empfänger werden nicht angezeigt. BCC = Blind Carbon Copy Für die „BCC“-Empfänger gilt das Gleiche wie bei „CC“. Allerdings werden die hier angeführten E-Mail-Adressen von den übrigen Empfängern nicht gesehen. Die Versuchung für Spammer ist bei E-Mails wegen der Einfachheit der Eingabe vieler Empfängeradressen sehr groß. Es ist aber illegal, unverlangte Werbenachrichten zu versenden. Abgesehen davon, dass Spams strafbar sind, sind sie in der Regel nicht für eine positive Werbung geeignet. Ein großer Vorteil von elektronischen Mails ist die Möglichkeit, Dateianhänge zu versenden. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die Dateien nicht zu groß sind. Unnötig große Attachments verärgern den Empfänger. Eine elegante Lösung des Problems ist das Versenden einer komprimierten Archivdatei, die z. B. mit dem Programm WinZIP erstellt wird. Angewandte Informatik 13 Lernen Üben Sichern Wissen Üben Übungsbeispiele Ü 6: Bearbeiten Sie folgende Aufgaben mithilfe einer Suchmaschine oder eines Wikiwebs! a) Nennen Sie das genaue Datum der ersten Mondlandung und die Namen der drei beteiligten Astronauten! b)Nennen Sie das Geburts- und Sterbedatum von Kaiserin Maria Theresia! c) Nennen Sie fünf Opern von Wolfgang Amadeus Mozart! d)Finden Sie ein Bild einer 500-Euro-Banknote. Wie lautet der URL? e) Finden Sie ein Bild vom „Raumschiff Enterprise“. Wie lautet der URL? f) Nennen Sie die Namen der Hauptdarsteller und des Regisseurs des Filmes „Titanic“ (1997)! g)Wie lautet die aktuelle Schlagzeile der Online-Ausgabe des „Kurier“? Ü 7: Suchen Sie in einem Diskussionsforum nach einer Erklärung zu einem Fehler in der Ereignisanzeige von Windows mit dem Hinweis „W32Time“! Ü 8: Suchen Sie einen Chatroom und verabreden Sie sich dort mit einer Mitschülerin/einem Mitschüler. Führen Sie ein Gespräch über ein Thema freier Wahl. Kopieren Sie den Bildschirminhalt des Chats über die Zwischenablage in ein Word-Dokument und senden Sie dieses als Dateianhang per E-Mail an Ihren Lehrer/Ihre Lehrerin. Sie finden Ü 10 mit automatischer Aufgabenkontrolle unter der ID: 1103. ✔ erledigt w Ü 10: w Weitere Übungen in SbX Ü 9: Bearbeiten Sie die Übungsaufgabe „Recherche im Internet“! Ü 10: Vervollständigen Sie die Übersicht zum Aufbau des Internets! Sichern In dieser Lerneinheit haben Sie unterschiedliche Internetdienste, wie z. B. das World Wide Web, Foren und E-Mail sowie deren Anwendung, kennengelernt. WWW 14 Das World Wide Web nutzt das Hypertext Transfer Protocol (HTTP), um Textseiten und Grafiken von einem Webserver zu einem Client zu übermitteln. Angewandte Informatik HTML Mit Hilfe der Hypertext Markup Language können WWW-Textdateien von einem Browser formatiert und in einem entsprechenden Layout dargestellt werden. HTML-Seiten enthalten Tags, um z. B. Schriftgröße, Farbe und Schriftschnitt einstellen zu können. TCP/IP Das Internet basiert auf dem Transmission Control Protocol/Internet Protocol. Es besteht aus zwei Teilen: Das IP legt die Adresse jedes Netzwerkteilnehmers fest und ist für das Routing der IP-Pakete von einem Teilnehmer zum anderen zuständig. Das TCP ist für die Transportsicherung der Pakete verantwortlich und gewährleistet, dass der Empfänger alle Pakete vollständig erhält. Jede Internetanwendung ist einem Port zugeordnet. Suchmaschine Suchmaschinen führen einen Webseiten-Katalog mit Stichworten. Über Filterkriterien können Webseiten nach ihren Inhalten durchsucht werden. Metasuchmaschinen benutzen zur Suche anstatt eines eigenen Katalogs die Kataloge anderer Suchmaschinen. Wikiweb Ein Wikiweb ist eine freie Enzyklopädie – ein Lexikon, das seine Inhalte über Hyperlinks verlinkt und an dessen Inhalten jeder mitarbeiten kann. Weblog Ein Weblog bzw. Blog ist ein Web-Tagebuch, das seine Inhalte aus einem Content Management System bezieht. Über RSS-Feeds können die Inhalte anderer Webseiten automatisch in den Weblog integriert werden. Forum In einem Diskussionsforum können Benutzer zu bestimmten Themen einen Kommentar abgeben. Foren werden auch von Unternehmen genutzt, um z. B. den Kunden untereinander die Möglichkeit der Direkthilfe zu bieten. Die Beiträge der Foren können außerdem für die Verbesserung der eigenen Produkte analysiert werden. Chat In einem Chat schreiben die Mitglieder ihre Nachrichten live. Es handelt sich hierbei um eine synchrone Kommunikationsform, die in der Regel der Unterhaltung dient. E-Mail E-Mails sind asynchrone elektronische Nachrichten, die auch Dateianhänge beinhalten können. Nachteile der Kommunikation via E-Mail sind Bedrohungen wie Spams, Hoaxes oder Trojaner. Zunehmend sind auch gefälschte E-Mails namhafter Unternehmen mit Betrugsabsicht im Umlauf. ID: 1104 Zusätzlich zu dieser Zusammenfassung finden Sie in SbX eine Audio-Wiederholung zur Wiedergabe mit dem Audio-Player und als MP3-Datei sowie eine Bildschirmpräsentation. Wissen Kontrollfragen und -aufgaben 1. Erklären Sie die Begriffe HTTP und HTML im Zusammenhang mit dem WWW! 2. Nennen Sie mindestens drei Anwendungsprotokolle aus dem Internet! 3. Erklären Sie die Aufgaben von IP und TCP bei der Paketvermittlung! 4. Worin liegt der Unterschied zwischen einer Suchmaschine und einer Metasuchmaschine? 5. Beschreiben Sie Vor- und Nachteile von Wikiwebs gegenüber klassischen Lexika in Buchform! 6. Was versteht man unter einem Content Management System? 7. Welcher Vorteil ergibt sich aus der RSS-Feed-Technik für Weblogs? Angewandte Informatik 15 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 1: Internet Lernen Üben Sichern Wissen 8. Nennen Sie jeweils ein Beispiel für asynchrone und für synchrone Kommunikation! Musterunternehmen Sie finden Aufgabe 11 mit automatischer Aufgabenkontrolle unter der ID: 1105. 9. Die Projektmitarbeiter der Firma H2Ö wollen im Rahmen eines Projektes eine Kommunikationsplattform aufbauen. Pro Woche wird es voraussichtlich fünf bis zehn Kommunikationskontakte geben. Die Mitarbeiter/innen sollten auch Projektunterlagen austauschen können. Beschreiben Sie anhand dieses Beispiels die Vor- und Nachteile von Foren, Chats und EMails. 10. In einer Schulklasse wollen fünf Schüler/innen eine Nachhilfegruppe für Mathematik organisieren. Jede Woche soll ein Beispiel angeboten werden. Die verschiedenen Lösungen sollten anschließend für jeden nachvollziehbar diskutiert werden. Welche Kommunikationsform würde sich hierfür anbieten? ✔ erledigt w Aufgabe 11: w Weitere Aufgaben in SbX 11. Beantworten Sie die Fragen des Onlinetests zum Thema Internet! Musterunternehmen Ein kurzer Wissenscheck, bevor's weitergeht! 16 12. Planen Sie mithilfe des Internets eine fünftägige Geschäftsreise des Geschäftsleiters der Firma H2Ö nach Dubai! Wissenscheck Kann ich Kann ich (noch) nicht Aufbau des Internets erklären Suchmaschinen und Wikiwebs für Rechercheaufgaben einsetzen Weblogs verwenden Via Foren, Chat und E-Mail kommunizieren Angewandte Informatik 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 2: Recherchen Lerneinheit 2 Recherchen Alle SbX-Inhalte zu dieser Lerneinheit finden Sie unter der ID: 1106. Im World Wide Web gibt es Millionen von Websites. Wie kann z. B. ein Restaurant, ein Hotel oder ein Reiseveranstalter dafür sorgen, dass seine Website von einem Kunden mit einer Suchmaschine gefunden wird? Mithilfe von Metadaten können Sie die Primärdaten, z. B. die Informationen auf einer Website, beschreiben. Ebenso können Bilder oder Dokumente im Dateisystem durch Metadaten beschrieben werden. Lernen 1 Informationssuche Webrecherchen Wie Sie in der ersten Lerneinheit bereits erfahren haben, können Sie im Internet mithilfe verschiedener Anwendungen nach Informationen suchen, z. B. mit Suchmaschinen, Wikiwebs oder in Foren. Informationen können aber auch aus innerbetrieblichen Quellen stammen, z. B. aus der Buchhaltung oder der Gästekartei. Nehmen Sie die Informationen, die im Internet veröffentlicht werden, kritisch unter die Lupe. Suchen Sie nach den gewünschten Begriffen in unterschiedlichen Quellen und überprüfen Sie die Inhalte verschiedener Websites! Eine Bildschirmpräsentation mit allen Abbildungen zum Schritt LERNEN finden Sie unter der ID: 1107. Suchmaschinen Datenbanken Foren Wikiwebs Informationssuche Analyse und Verdichtung Informationssuche Im Rahmen der Informationssuche werden Daten gesammelt und gespeichert. Die gefundenen Informationen liegen häufig unstrukturiert vor. In der anschließenden Analysephase werden die Daten nach verschiedenen Kriterien sortiert, strukturiert und geordnet bzw. aussortiert. Unter Verdichtung versteht man das übersichtliche Zusammenfassen von Detailinformationen. Angewandte Informatik 17 Lernen Üben Sichern Wissen Ü 11: Planung einer Aussendung Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Mariazellerbahn soll eine Aussendung vorbereitet werden. Sie soll Informationen zu den Themen Wandern, Wellness und Tauchen am Erlaufsee im Raum Mariazell beinhalten. Suchen Sie Informationen zu den gewünschten Themen und speichern Sie diese in einem Ordner ab! Jubiläumszug der Mariazellerbahn 2 Analyse und Verdichtung Mindmaps erstellen www.wissenistmanz.at Für die Analyse und Strukturierung der recherchierten Informationen eignet sich die Erstellung von Mindmaps. In Sb+ bzw. SbX können Sie sich das kostenlose Tool FreeMind herunterladen, mit dem Sie übersichtliche Mindmaps erstellen können. Das Programm FreeMind finden Sie unter der ID: 1107. In einer Mindmap werden Informationen gesammelt, geordnet und strukturiert. Das folgende Beispiel zeigt den Erstentwurf für den Personalbedarf einer Pizzeria. Neuer Unterknoten Mindmap in FreeMind Mindmaps sind simpel in ihrem Aufbau, flexibel und leicht erweiterbar. Das Restaurant könnte z. B. in einer weiteren Mindmap dargestellt werden, ebenso ein Pizza-Lieferservice. Wie die Abbildung zeigt, verbessert das Ausblenden von Unterknoten die Übersicht. Um mehr Details angezeigt zu bekommen, kann jeder Unterknoten wieder eingeblendet werden. Die Unterknoten Verkauf und Produktion sind ausgeblendet. Mindmap mit ausgeblendetem Unterknoten Mr. What und Ms. Check 18 Können Mindmaps auch mit Papier und Bleistift gezeichnet werden? Das manuelle Zeichnen kommt dem kreativen Arbeiten entgegen. Häufig werden Mindmaps auch in Kleingruppen entwickelt und auf Flipcharts oder Tafeln gezeichnet. Angewandte Informatik 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 2: Recherchen L 7: Mindmap in FreeMind erstellen Nach dem Start von FreeMind bzw. nach dem Aufrufen von Datei | Neu klicken Sie in den vorhandenen Knoten Neue Mindmap und fügen die Bezeichnung „Geburtstagsparty“ ein. Knoten Die Unterknoten werden durch einen Klick auf das entsprechende Symbol eingefügt und anschließend beschriftet. Unterknoten Neue Unterknoten werden zum markierten Knoten hinzugefügt. Um die Unterknoten Familie und Freunde zu erstellen, muss der Knoten Einladungen markiert sein. Zum Verschieben von Unterknoten wird der Kreiscursor vor dem gewünschten Knoten bei gedrückter Maustaste an eine beliebige Stelle verschoben. Ein Klick auf einen Knoten blendet alle Unterknoten aus bzw. ein. Angewandte Informatik 19 Lernen Üben Sichern Wissen Ü 12: Erstellen Sie eine Mindmap für die Organisation einer Firmenfeier. Planen Sie dabei folgende Dinge ein: a) Veranstaltungsort, b) Verpflegung (Essen, Trinken), c) Musik, d) Showprogramm. Benchmarking = Vergleich unterschiedlicher Perioden, Unternehmen oder Märkte mithilfe von Kennzahlen Im Rahmen der Informationsverdichtung werden komplexe Zusammenhänge möglichst übersichtlich dargestellt. Auf Detailinformation wird dabei bewusst verzichtet. Die folgende Abbildung gibt z. B. einen Überblick über Unternehmensergebnisse der Jahre 2003 bis 2005 mit verschiedenen Kennzahlen. Informationsverdichtung 3 Metainformationen Informationen beschreiben Meta = griech. über In einem Unternehmen werden zahlreiche Dokumente gespeichert, z. B. auf einem Netzwerkserver. Zusätzlich finden Sie im Internet ein riesiges Angebot an Informationen. Wie können Sie die gewünschte Information rasch finden? Wie Sie bereits erfahren haben, werden im Rahmen der Analyse und Verdichtung Informationen strukturiert. Zur effizienteren Suche werden Informationen durch sogenannte Metainformationen beschrieben. Metadaten Metadaten sind Zusatzinformationen zu den Primärdaten. 1 Metadaten beschreiben die zugrunde liegenden Daten anhand bestimmter Merkmale, um diese bei der Suche rascher zu finden. Die Metadaten zu einem Buch sind z. B. der Autor/die Autorin, der Titel, das Erscheinungsjahr, die Auflage, die Seitenanzahl, die Kapitelüberschriften usw. Metadaten sind entweder Bestandteil der Originaldaten, z. B. befindet sich der Name des Autors/der Autorin am Buchcover, oder sie werden separat in einem Katalog oder einer Datenbank gespeichert. 2 Durch die Erfassung von Metadaten wird die Informationssuche in einer Datenbank effizienter. Internetsuchmaschinen lesen z. B. die Metatags von HTML-Seiten ein. In den Metatags werden Keywords erfasst, die den Inhalt der Seite beschreiben. 20 Angewandte Informatik 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 2: Recherchen L 8: Metadaten in HTML-Seiten Eine HTML-Seite (Website) wird durch verschiedene Metatags beschrieben, z. B. <meta name="keywords" content="...">. Das folgende Beispiel zeigt die Verwendung von Metatags zur Beschreibung einer Hotel-Website. Die Metadaten einer Website werden von Suchmaschinen ausgelesen und z. B. für die Zuordnung der Website zu Kategorien verwendet. Mr. What und Ms. Check <!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN" "http://www.w3.org/TR/html4/loose.dtd"> <html> <head> <title>Hotel Winterbach - Index</title> <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=iso-8859-1"> <meta name="keywords" content="Hotel, Winterbach, Wandern, Urlaub, Familie, Schifahren, Erholung, Mariazell, Freibad, Übernachtung, Quartier, Restaurant"> <meta name="revisit-after" content="30 days"> <meta name="description" content="Hotel Winterbach - Urlaub im Sommer und Winter"> <meta name="robots" content="ALL"> <meta name="distribution" content="Global"> <meta name="language" content="de, deutsch, german"> </head> <body> ... </body> </html> Kann ich für ein Word-Dokument auch Metadaten erfassen? Ja, unter Office | Vorbereiten | Eigenschaften | Dokumenteigenschaften | Erweiterte Eigenschaften können die Metainformationen für das Dokument erfasst werden. Metainformationen eines Word-Dokuments verwalten Metadaten eines Word-Dokuments Ü 13: a) Welche Keywords beschreiben die Website Ihrer Schule? b) Welche Metadaten hat ein zugelassenes Kraftfahrzeug? c) Beschreiben Sie sich selbst anhand von Metadaten! Angewandte Informatik 21 Lernen Üben Sichern Wissen 4 Informationsvernetzung Dokumentenverwaltung und Wissensmanagement Sie haben bereits erfahren, wie Informationen effizient gesucht und gefunden werden können und welche wichtige Rolle Metainformationen dabei spielen. Während Sie im Rahmen schulischer Projekte, z. B. bei der Vorbereitung eines Referats, hauptsächlich auf die Verwendung von Fachliteratur, Büchern, Suchmaschinen und Wikiwebs angewiesen sind, werden im beruflichen Alltag vorwiegend betriebsinterne Informationen verarbeitet. Diese werden in Dokumentenverwaltungssystemen organisiert und durch Metadaten beschrieben. Die folgende Abbildung zeigt das webbasierte Dokumentenverwaltungssystem Google Docs. Dieser kostenlose Webdienst ermöglicht sowohl das Erstellen als auch den Upload von Dokumenten jeder Art, z. B. von Briefen, Kalkulationen oder Bildern. Die Dokumente können von mehreren Benutzern gemeinsam verwendet und mit Metainformationen versehen werden. Online-Dokumentenverwaltung mit Google Docs Auch das Betriebssystem bietet die Möglichkeit, Metainformationen für Dateien abzuspeichern, z. B. für Digitalfotos. Tipptext Über das Kontextmenü der Spalten können weitere Informationen eingeblendet werden. In der Statusleiste werden Detailinformationen für die markierte Datei angezeigt. Bewegt man den Mauscursor auf ein Bild, so erscheint nach einer Sekunde ein Tipptext mit Informationen über die Datei. 22 Statusleiste mit Details Metainformationen über Dateien in Windows Vista Angewandte Informatik Über das Kontextmenü zu einer Datei können deren Eigenschaften angezeigt werden. Hier können zahlreiche Informationen über die Datei abgefragt werden, z. B. die Metadaten von Digitalfotos wie Auflösung, Blende, Belichtungszeit, verwendete Kamera usw. Exif-Metadaten: Bilddateien von Digitalkameras können weitere Informationen enthalten, z. B. die bei der Aufnahme eingestellte Belichtungszeit und die Blende. In der Detailansicht sind die Attribute für Dateien sichtbar: R = Read only H = Hidden A = Archive S = System Im Register Allgemein kann das Attribut Schreibgeschützt (Read only) zum Verhindern von ungewolltem Löschen oder Überschreiben gesetzt werden. Das Attribut Versteckt (Hidden) zeigt die Datei in der Normalansicht nicht an. Allerdings kann über die Ansichtsoptionen auch die Anzeige versteckter Dateien aktiviert werden. Die gesetzten Attribute einer Datei sind im Register Details im Abschnitt Datei abrufbar. Datei-Eigenschaften Ü 14: a) Wie viele Bilder wurden mit einer Belichtungszeit von 1/100 s aufgenommen? Die Dateien für diese Übungsaufgabe finden Sie unter der ID: 1107. b) Wie viele Bilder wurden mit einer Brennweite von mehr als 30 mm aufgenommen? Wissensmanagement Das Wissen innerhalb eines Unternehmens ist ein Produktionsfaktor, der neben Boden, Arbeit und Kapital tritt. Im Rahmen des Wissensmanagements werden Informationen als betriebliche Ressource betrachtet. „Wissensmanagement ist ein zusammenfassender Begriff für alle Managementpraktiken, die darauf abzielen, in Organisationen Wissen einzusetzen und zu entwickeln, um die Unternehmensziele bestmöglich zu erreichen.“ (Quelle: Wikipedia) Produktionsfaktoren Arbeit Boden Kapital Die Mitarbeiter/innen, z. B. Forscher oder Führungskräfte, bündeln ihr Know-how im Unternehmen und machen es nutzbar, indem Produkte entwickelt und verkauft werden. Verlässt ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin die Firma, gehen oft wertvolle Informationen verloren. In der Managementlehre spricht man vom „Verlust von Humankapital“. Wissensmanagementsysteme werden verwendet, um das vorhandene Wissen im Unternehmen zu strukturieren, zu erhalten und weiterzuentwickeln. Wissen Inputfaktoren Angewandte Informatik 23 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 2: Recherchen Lernen Üben Sichern Wissen Wissensdatenbanken Zur Vernetzung des Wissens werden Informationen in Wissensdatenbanken gespeichert und einer bestimmten Zielgruppe zur Abfrage angeboten. Wissen strukturieren und vernetzen 1 In Diskussionsforen befindet sich schwach strukturiertes Wissen. Die Suche nach Informationen in Foren ist wenig effizient. Foren bieten dafür den Vorteil, dass das Wissen von anderen Diskussionsteilnehmern reflektiert wird, wodurch neues Wissen entsteht (= Vernetzung). 2 In Wissensdatenbanken wird das Wissen strukturiert abgebildet. Wissensdatenbanken werden häufig für technische Problemstellungen angeboten, um Lösungen aufzuzeigen. Die einzelnen Beiträge sind durch Hyperlinks miteinander vernetzt. Ein Beispiel für eine Wissensdatenbank ist die Microsoft Knowledgebase: http://support.microsoft.com/search/?adv=1. Microsoft Knowledgebase Ü 15: Suchen Sie in der Microsoft Knowledgebase nach Lösungen zu Problemen bei der Verwendung von USB-Geräten mit Microsoft Windows Vista. Dokumentieren Sie die Lösungsmöglichkeiten in einem Word-Dokument! 24 Angewandte Informatik Üben Übungsbeispiele Ü 16: Recherchieren Sie Informationen über verschiedene Formen von Saunabädern und fassen sie diese übersichtlich zusammen. a) Erstellen Sie eine Mindmap über die verschiedenen Arten von Saunabädern! b)Erstellen Sie ein Word-Dokument und fassen Sie darin die Informationen zusammen. Beschreiben Sie die Inhalte des Dokuments mithilfe von Metadaten! Ü 17: Suchen Sie in der Microsoft Knowledgebase nach dem Begriff „Blue Screen“ im Zusammenhang mit dem Betriebssystem Windows Vista. Erstellen Sie einen Screenshot Ihres Suchergebnisses! Ü 18: Welche Metatag-Keywords finden Sie auf der Website www.marriott.at? Weitere Übungen in SbX ID: 1108 Ü 19: Bearbeiten Sie die Übungsaufgabe „Winterurlaub“! Ü 20: Bearbeiten Sie die Übungsaufgabe „Clubschiff“! Sichern In dieser Lerneinheit haben Sie erfahren, wie Sie Informationen sammeln, analysieren und verdichten sowie anschließend übersichtlich zusammenfassen können. Informationen sammeln Zum Sammeln von Informationen mithilfe des Internets eignen sich Foren, Suchmaschinen, Wikiwebs und Datenbanken. Mindmaps Mit Mindmaps können Informationen strukturiert, analysiert und verdichtet werden. Metadaten Metainformationen beschreiben Informationen, um besser nach diesen suchen zu können. In HTML-Dokumenten werden die Metadaten durch Metatags beschrieben. Dokumentenverwaltung In einer Dokumentenverwaltung werden Dokumente, wie z. B. Texte, Berechnungen, Grafiken, MP3s oder Filme, gespeichert und durch Metainformationen beschrieben, um die Suche zu erleichtern. Wissensmanagement Wissen wird als Produktionsfaktor neben Boden, Arbeit und Kapital betrachtet. In Unternehmen wird versucht, Wissen bestmöglich einzusetzen und zu entwickeln. Zusätzlich zu dieser Zusammenfassung finden Sie in SbX eine Audio-Wiederholung zur Wiedergabe mit dem Audio-Player und als MP3-Datei sowie eine Bildschirmpräsentation. ID: 1109 Angewandte Informatik 25 1 Informationsverarbeitung Lerneinheit 2: Recherchen Lernen Üben Sichern Wissen Wissen Kontrollfragen und -aufgaben 1.Was versteht man unter dem Begriff Metatag? 2.Wofür eignen sich Mindmaps im Rahmen der Informationsrecherche? 3.Was sind Metadaten? 4.Was versteht man unter einer Wissensdatenbank? 5.Inwiefern unterscheiden sich Foren und Wissensdatenbanken hinsichtlich der Strukturierung und Vernetzungsmöglichkeiten von Informationen? 6.Nennen Sie die vier Produktionsfaktoren! 7.Was versteht man unter einem Dokumentenverwaltungssystem? Sie finden Aufgabe 9 mit automatischer Aufgabenkontrolle unter der ID: 1110. ✔ erledigt w Aufgabe 9: w Ein kurzer Wissenscheck, bevor's weitergeht! 26 8.Welche Maßnahmen könnte ein Unternehmen ergreifen, um Wissensmanagement einzuführen? Weitere Aufgabe in SbX 9. Beantworten Sie die Fragen des Onlinetests zum Thema Recherchen! Wissenscheck Kann ich Kann ich (noch) nicht Informationen recherchieren, strukturieren, analysieren und verdichten Mindmaps erstellen Dokumente online verwalten Webbasierte Wissensdatenbanken verwenden Angewandte Informatik