Computer und Physik 1 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Computer und Physik, version dated 2005-11-15 13:53:35 Anmerkungen zur Visualisierung Mathematik ist ein Hilfsmittel der Physik, sie ist aber auch die wichtigste Sprache der Physik. Sachverhalte lassen sich mit Hilfe von mathematischen Formulierungen klar, eindeutig und nachprüfbar darstellen.Die Rückführung von Naturbeobachtungen auf einfache mathematisch formulierte Aussagen erlauben einen hohen Abstraktionsgrad. Andrerseits gibt es Sachverhalte, die sich nur schwer in einer Formelsprache ausdrücken lassen, oder deren mathematische Formulierung undurchsichtig ist. Viele heute schon berechenbare komplexe Phänomene sind so geschaffen. Man erhofft sich in diesen Fällen durch eine geeignete Form der graphischen Darstellung, ja, der Visualisierung ein besseres Verständnis. Oft führt dieses auch zu einfacheren mathematischen Formulierungen, oft ist man an so einer Vereinfachung aber auch gar nicht interessiert. Visualisierung hat viele Gesichter. Die Darstellung der Sinus-Funktion als Graph ist in unseren Köpfen (zumindest für NaturwissenschafterInnen) untrennbar mit der eigentlichen Funktion verbunden. Auch physikalische Gesetze und Ergebnisse von Messungen (zum Beispiel der Strom durch ein elektronische Bauelement gemessen für verschiedene Werte der angelegten Spannung) lassen sich oft gut durch Graphen darstellen und mit theoretischen Modellen vergleichen. Erst seit wenigen Jahren ist es möglich, vieldimensionale Sachverhalte (zum Beispiel dreidimensionale Temperaturverteilungen oder die Strömung um einen unregelmäßig geformten Körper oder durch Röhrensysteme) mit Hilfe effizienter Computerprogramme und farbiger Displays darzustellen. Vor allem bei der Berechnung des Verhaltens vieler beteiligter Objekte ("Teilchen") ist das Ergebniss oft zunächst nur durch solche Visualisierungen zugänglich. Erst durch genaues Studium kann man hoffen, vielleicht einfache Gesetzmäßigkeiten feststellen zu können. Es gibt dabei einen wesentlichen Unterschied zwischen der Visualisierung, wie sie zum Beispiel bei der Erstellung von "Movies" erfolgt und der wissenschaftlichen Visualisierung. Beispiel: In kommerziellen Produkten wie Filmen (siehe das Beispiel unten) geht es um glaubhafte Darstellung, um Erschaffung einer fiktiven Realität. Dazu werden natürlich viele Gesetze der Physik in den Rechnungen berücksichtigt. Allerdings ist es unmöglich, alle Gesetze zu berücksichtigen, daher nimmt man über weite Bereiche Näherungen und "Tricks" (Rekonstruktion gefilmter realer Personen durch Gitterneze usw.) in Kauf. Die Oberflächengestalung verwendet viele bekannte Formen der Sinnestäuschung, um Realität vorzuspiegeln (durchaus verwandt den Tricks der Magier). Beispiele aus dem Film "Final Fantasy" (2001) Link zur Webpage des Films Laut 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 2 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Werbeinformationen wurde zum Beispiel die Bewegung vieler Tausend Haare der (künstlich generierten) Darstellerin berechnet, um sie möglichst natürlich aussehen zu lassen. Im Vergleich dazu besteht eine wissenschaftliche Visualisierung in der Darstellung der Ergebnisse von Rechnungen. Diese können (und werden meist) vereinfachte Modelle der (vermuteteten) Wirklichkeit sein, aber diese Simulationen wollen die mathematisch definierten Sachverhalte darstellen. Es geht also im Normalfall nicht um hübsche Bilder oder Filme, sondern diese sollen so beschaffen sein, dass man daraus Erkenntnisse gewinnen kann, die man aus den zugrunde liegenden Formeln auf anderem Wege nicht gewinnt. Aufgrund der Neuheit dieser Darstellungsmöglichkeit befinden sich die WissenschafterInnen allerdings auf in einem Grenzbereich und müssen sich oft (und manchmal berechtigt) den Vorwurf gefallen lassen, nur hübsche Bilder zu produzieren. Solange diese Werbung für das Fachgebiet machen und nicht die Sache an sich verdrängen, ist dies wohl gerechtfertigt. Physik soll ja auch Spaß machen. Weitere Links zur Visualisierung: www.theanimatrix.de Laboratory for Scientific Visual Analysis PSC Scientific Visualization Perceptual Science Lab at UCSC Molekulardynamik Es geht um das Verhalten einer großen Anzahl von Teilchen, zum Beispiel Gasmolekülen. Mikroskopisch betrachtet gelten einfache Stoßgesetze mit Impulserhaltung und, je nach Teichenart, Energieerhaltung. Verschiedene abstoßende oder anziehende Kräfte entsprechen den Potentialen der 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 3 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Teilchen (elektrische, magnetische, andere). Esrt durch die große Anzahl wird das System kompliziert und die Quantität erzeugt gleichsam eine neue Qualität. So kommt es zu makroskopischen Verhalten (wie Verdampfen und Kondensation, Kristallisation und Schmelzen), welches anderen Gesetzen unterliegt. Für einfache (ideale) Gase, für die nur der elastische Stoß zwischen scheinbar punktförmigen Teilchen auftritt, sollte zum Beispiel die Gasgleichung gelten, aus der verschiedene andere bekannte Gleichungen der Thermodynamik abgeleitet werden können. (Druck p, Molvolumen V, Temperatur in Kelvin T, Gaskonstante R. Anmerkung: das Molvolumen ist das Volumen v geteilt durch die Zahl n der Mols; wenn die Gleichung für das Volumen des Gases hingeschrieben wird, lautet sie p v = n R T). Durch Beobachtung vieler Teilchen in einem abgeschlossenen Volumen kann man solche Gesetzmäßigkeiten zeigen. Im einfachsten Fall verwendet man dabei die Newtonschen Bewegungsgleichungen, um die Stöße der Teilchen aneinander zu berechnen. Der Gesamtdruck ist einfach die durch Reflexion an den Wänden erzeugte Impuls pro Flächeneinheit. Für realistische Gase ändert sich diese Gleichung und auch dies kann durch "Simulation" vieler Teilchen mit nichtverschwindendem Volumen berechnet werden. Komplizierte Fragestellungen wie die nach Phasenübergängen (zum Beispiel Kristallisation) können ebenfalls so untersucht werden. Beispielprogramm: Mit dem Programm von Stark Design: Molecular Dynamics kann man zahlreiche Atome verschiedener Atomsorten mit vorgegebene Geschwindigkeiten simulieren und so die Verteilungen von Energie, Impuls, Druck und vieles mehr studieren. Hier einige Beispiele von der Webpage der Autoren: Zusammenhang zwischen Druck und Temperatur 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 4 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Maxwell- (Geschwindigkeits-) und Boltzmann- (Energie-) Verteilung eines gemisches von zwei Atomsorten. Zwei Atomsorten, zu Beginn durch eine Wand getrennt. Die Wand wird entfernt und es findet Vermischung (Diffusion) statt. Wie ändern sich verschiedene physikalische Parameter? Ein dreidimensnionales Beispiel. Nach einiger Zeit (bei Abkühlung) bildet sich eine geordnete (Kristall-) Strukur. 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 5 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Beispiele für Anwendungen: Phasenübergänge Leitfähigkeitsrechnungen (z.B. Protonentransport in flüssigem Wasser, Transport durch Nanotubes) Kosmologie Die kosmologische Struktur des Universums ist eine heiß diskutierte Frage. Inzwischen ist man überzeugt, dass es zusätzlich zur direkt beobachtbaren Materie (Sterne, Planetensysteme, Milchstraßen, Cluster, Intergalaktischer Staub) auch nicht beobachtete (oder mit heutigen Mitteln nicht beobachtbare) Materie geben muss. Man kann durch Simulation der gravitativen Kräfte der beobachteten Materie einer Milchstraße nachweisen, dass es noch eine kugelförmige Anhäufung (Halo) sogenannter dunkler Materie geben muss, wobei die Milchstraße gleichsam nur eine Scheibe durch den Äquator dieser Kugel darstellt.Diese dunkle Naterie ist derzeit noch ein Spekualtionsobjekt. Mögliche Kandidaten sind MACHOs (MAssice Compact Halo Objetcs) oder WIMPs (Weakly Interacting Massive Particles). Darüber hinaus gibt es Spekulationen, dass es vielleicht noch weitere Phänomene (zum Beispiel "negative Energie", "Quintessenz") geben soll, die zur Stabilisierung des Universums beitragen. Der Begriff stammt aus der Naturphilosophie der Antike und bezeichnet die neben den 4 Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft fünfte Substanz, die das Zusammenfallen der Himmelsspähre verhindert. Die "negative" Energie soll gravitativ abstoßend wirken. Zu den wichtigen Beobachtungen der letzten Jahre gehört die großräumige Struktur des Universums (siehe auch die Links am Ende). Es sieht so aus, als ob die Galaxiencluster in einer Filament-artigen (Filament = spinwebartiges lockeres Geflecht) Struktur geordnet auftreten. 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 6 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Ein Versuch, dies zu verstehen sind Simulationen mit Millionen von Teilchen ("Materie"), die sich einige Zeit nach dem Urknall ausdehnen und das Universum bilden. Beispiel: Im Rahmen des Projektes VIRGO (MPI Astrophysik, Garching) wurden Simulationen mit 256x256x256 und 512x512x512 (=134 Millionen) Teilchen (=Sterne) durchgeführt. Dabei wurden jeweils verschiedene kosmologische Modelle mit verschiedenen Parametern (zum Beispiel unterschiedlichen Werten der kosmologischen Konstante and der Hubble-Konstante sowie der Sternmassen) simuliert. Weitergehende Informationen und Publikationen findest du auf den Originalseiten: Virgo-Projekt Hier verweise ich zur Demonstration nur auf einige wenige der zahlreichen Bild- und Film-Dokumente: Die Programme berechnen jeweils die Zeitentwicklung der Massenverteilung in einem Quaderförmigen Ausschnitt des Universiums. Die Bilder zeigen die berechnete Massenverteilung in Querschnitten durch diese VIRGO-Simulationsbox. In diesem Überblick entspricht jede Zeile einem anderen kosmolosgischen Model, und die Spalten geben die zeitliche Entwicklung (Redshift) der Strukturen an. 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 7 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Hier noch einige Beispiele für Filme (Achtung: Filegröße beachten!). Die Bezeichnung tCDM bezieht sich auf eine bestimmtes Modell für "Cold Dark Matter". Galaxien-Clusterbildung im sogenannten tCDM-Modell (mpg, 0.9MB) Zoom in das Zentrum der tCDM Simulation (mpg, 0.5 MB) Flug durch eines der simulierten Universen (mpg, 1.4MB) Die Bilder und Movies stammen von Joerg Colberg, Publikationen zu den Virgo Simulationen sind unter anderem: Evolution of Structure in Cold Dark Matter Universes, A. Jenkins, C.S.Frenk, F.R.Pearce, P.A.Thomas, J.M.Colberg, S.D.M.White, H.M.P Couchman, J.A.Peacock, G.Efstathiou, and A.H.Nelson (The Virgo Consortium), 1998, Astrophysical Journal,499,20-40. The structure of galaxy clusters in various cosmologies, P.A.Thomas,J.M.Colberg,H.M.P Couchman, G.Efstathiou, C.S.Frenk, A. Jenkins, A.H.Nelson, R.M.Hutchinhgs, J.A.Peacock, F.R.Pearce, S.D.M.White, 1998,MNRAS,296,1061 Eine andere Simulation mit Dark Matter (mpg, 1.3 MB) Das Original findet man beim Center of cosmological physics, Univ. Chicago Weitere Informationen findest du zum Beipiel unter MPI für Astrophysik in Garching: Numerical Cosmology Virgo-Projekt MPI für Gravitationsphysik - Albert Einstein-Institut Cosmic Mystery Tour Hier noch ein Link zur Simulation der Entstehung von Planeten: NIC: Planetenentstehung 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 8 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... COBE Homepage Vergleich der Ergebnisse von COB und WMAP, siehe auch Wilkinson Microwave Anisotropy Probe (WMAP): First Detailed Full Sky Picture of the Oldest Light in the Universe 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 9 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... The APM Galaxy Survey is a computer-generated sky survey of over 2 million galaxies and 10 million stars, covering 1.3 steradians (about 1/10 of the whole sky), in the South Galactic Cap, made by Steve Maddox, Will Sutherland, George Efstathiou & Jon Loveday , with follow-up by Gavin Dalton. APM Galaxy Survey Im Scientific American 285/6 Dec 2001 http://www.sciam.com findet man einen Bericht über Modelle zur Entstehung von Sternen. Hier ist ein Link zur Website of Tom Abel , wo es gleich zu Beginn ein Link zur "Formation of Stars" mit interessanten Visualisierungen dazu gibt! Weitere Links: Animations Astronomy Picture of the Day Space Telescope Science Institute STSI Orion Animation Steirischer Astronomen Verein Albert Einstein: "Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Chaotische Systeme Deterministisches Chaos Wenn man eine Flüssigkeit zwischen zwei waagrechte Platten bringt und die untere Platte erwärmt, so bilden sich ab bestimmten Temperaturen sogenannte Raleigh-Bénard Zellen. Das sind Konvektionszellen in Form langer sich drehender Strömungszylinder. Wenn der temperaturunterschied weiter ansteigt, verändert sich Zahl unf Größe der Zellen. E.N. Lorentz hat in Rechnungen zu Probemen der Meteorologie die zugrunde liegdenen, komplizeirten Differentialgleichungen verfacht: 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 10 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... ("Deterministic Nonperiodic Flow", J. Atmos. Sci. 20, pp. 130-141, 1963) fand als einfache Näherung von Rechnungen zur Meteorlogie ein System von einfachen Differentialgleichungen. Durch Diskretisierung in kleinen Zeitschritten kann diese Gleichungen ausgehend von einem Startpunkt (x,y,z) lösen und bekommt so einen Weg im 3-dimensionalen Raum. Dieser Weg folgt einer verschlungenen Bahn, die man Lorentz-Atrraktor nennt. Hier ein bewegtes Bild des Lorentz-Attraktors. Quelle: http://www.sewanee.edu/physics/PHYSICS123/physics123.html Oft wird mit Lorentz auch der Schmetterling-Effekt assoziiert: "Der Flügelschlag eines Schmetterlings kann Wirbelstrürme auslösen". Das hat mit der extrem starken Abhängigkeit dieses Systems von den Anfangsbedingung (also dem jeweiligen Startpunkt (x,y,z)) zu tun. Obwohl alle Trajektorien einem gemeinsamen "seltsamen"Attraktor (eben dem Lorentz-Attraktor) zustreben, sind die nach einer gegebenen Zeitspanne erreichten Punkte doch extrem stark von den Ausgangswerten abhängig. Keiner der Wege liegt genau auf einem der anderen Wege. Mikroskopisch kleine Änderungen der Startwerte kann zu makroskopischen Unterschieden der Endpunkte führen. Man nennt dieses Verhalten "deterministisches Chaos". (Hinweis: Schmetterlingsjagd ist dennoch ein ungeeignetes Mittel um Wirbelstürme zu vermeiden!) Der "Butterfly-Effekt" wird in Butterfly-Effekt beschrieben, wo man auch ein interaktives Applet finden kann, welches den Lorentz-Attraktor des chaotischen Systems zeichnet: The "Butterfly Effect" is often ascribed to Lorenz. In a paper in 1963 given to the New York Academy of Sciences he remarks: One meteorologist remarked that if the theory were correct, one flap of a seagull's wings would be enough to alter the course of the weather forever. By the time of his talk at the December 1972 meeting of the American Association for the Advancement of Science in Washington, D.C. the sea gull had evolved into the more poetic butterfly - the title of his talk was: Predictability: Does the Flap of a Butterfly?s Wings in Brazil set off a Tornado in Texas? Weiteres Applet des Lorentz-Attraktors Nun ist der "Schmetterlingseffekt" natürlich nicht wörtlich zu verstehen. Viele Schmetterlinge sind am Werk und diverse Dämpfungeffekte ebenfalls. Dennoch bleibt die Erkenntnis: Kleine Ursachen können 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 11 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... grosse Wirkungen haben. Wege zum Chaos Solche Situationen, in denen ein klassiches System (in dem man eigentlich kein zufälliges, chaotisches Verhalten erwarten könnte) dennoch chaotisch wird, kennt man inzwischen viele. Ein bekannte System ist das sogenannte Hénon-Heiles System, welches die Bewegung eines Teilchen in der x-y Ebene in einem Potential der Form Die dreizählige Rotationssymmetrie dieses Potentials ist leichter zu erkennen, wenn man es in Polarkoordinaten anschreibt: Je nach Anfangsbedingung (Richtung und Geschwindigkeit des einlaufenden Teilchens) kann die Bahn chaotisch werden. Applet zur Lösung des Henon Heiles Systems Ein einfaches System, welches die Sensibilität in Bezug auf kleine Äanderungen demonstriert und so auch eine "Weg ins Chaos" beschreibt, ist Mitchell Feigenbaums Iteration: Ausgehend von einem Wert x0 zwischen 0 und 1 nehmen die Folgenglieder xn Werte zwischen 0 und 1 an. Solange a kleiner als ein kritischer Wert ist, hat die Folge nur einen oder wenige Häufungspunkte, darüber aber wird sie chaotisch. Link zu Java Applet für die Feigenbaum-Iteration Die Verallgemeinerung dieser Folge auf komplexe Zahlen fürhrt zu graphisch reizvollen "seltsamen Attraktoren" wie etwas dem "Apfelmännchen" (der Mandelbort Menge, auch Julia-Menge): 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 12 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Weitere Informationen: H. G. Schuster: Deterministic Chaos (VCH Verlag: 1988) Chaosmetalink und Zillionen anderer kaufmännischer, wissenschaftlicher, esoterischer, künstleirshcer, ... Links. Phasenübergänge Dis statistische Physik beschäftigt sich mit dem Problem, unter welchen Umständen sich die Materialeigenschaften abrupt ändern. Wasser (bei alltäglichem Druck von ungefähr einer Atmosphäre) hat zum Beispiel zwei Phasenübergänge: bei 0 Grad (Celsius) wird durch Erwärmung aus Eis flüssiges Wasser bei 100 Grad (Celsius) wird aus flüssigem Wasser Dampf In beiden Situationen ändern sich die Eigenschaften - am offensichtlichsten die Dichte - vollständig. Dennoch sind die mikroskopischen Bestandteile, nämlich die Wassermoleküle, immer dieselben. Wie kann man das verstehen? Ein ähnlicher Fall ist die spontane Magnetiserung von Eisen unterhalb des Curie-Punktes. Bei höheren Temperaturen ist Eisen zwar noch fest, hat aber keine ausgezeichnete Magnetisierungsrichtung. Ein Modell dafür ist das Ising-Modell (nach dem Physiker Ising benannt). Man ordnet sogenannte Spins (die man sich als kleine Elmentarmagneten vorstellen kann, und die die Eisenatome darstellen) in einem regelmäßigen Gitter an. Im einfachten Fall nimmt man an, dass diese Spins nur zwei Werte annehmen können: hinauf (s=+1) oder hinunter (s=-1). Die Energie des Systems hängt davon ab, ob benachbarte Spins parallel (Energiebeitrag +1) oder anti-parallel (Energiebeitrag -1) orientiert sind. Die Gesamtenergie des System ergibt sich aus der Summe über alle benachbarten Spins: Die Summe geht, wie gesagt, über alle Nachbarpaare <ik>. Der Faktor J ist eine materialabhängige Konstante. Jede Kombination von Werten für die Spins des Systems ("Konfiguration") ist im Prinzip möglich. Boltzmann (der Ende des 19 Jahrhunderts an der Grazer Universität geforscht und gelehrt hat!) hat gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmt Konfiguration zu finden, proportional zu 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 13 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... ist. Dabei is k die Boltzmann-Konstante, T die Temperatur (in Kelvin) und E die Gesamtenergie der betreffenden Spin-Konfiguration. Wenn die Temperatur sehr groß ist, dann werden alle Konfigrautionen gleichwahrscheinlich, das System ist ungeordnet und "heiß". Wenn die Temperatur niedrig ist, dann ist der Fator 1/kt groß und die Konfiguartionen mit vorwiegend parallelen Spins sind am wahrscheinlichsten. Das System ist "kalt" und geordnet. Die Magnetisierung ist der Mittelwert über alle Spins des Systems: In der heißen Phase ist M=0, in der kalten Phase ist m ungleich null. Bei einer bestimmten Temperatur (der Curie-Temperatur) ändert sich die Phase und die Magnetisierung zeigt diesen Punkt an: das ist der Phasenübergang. Betrachten wir ein vergleichbar kleines Syste: eine quadratische Anordnung von 10x10 Spins. So ein System könnte eine Materialoberfläche beschreiben.Das es 100 Spins gibt undjeder davon 2 Einstellungen haben kann, gibt es insgesamt man nicht alle explizit berücksichtigen. verschiedene Konfigurationen. Die kann In Computerrechungen werden daher verschiedene Konfigurationen "ausgewürfelt". Mit Hilfe von Pseudozufallszahlen werden Änderungen der Werte einzelner oder mehrerer Spins vorgeschlagen und entsprechden dieser Wahrscheinlichkeitverteilung akzeptiert oder abgelehnt. So änderte sich die Konfiguration und man kann die Magnetisierung und andere Größen als Mittelwert über die gewonnenen Konfigurationen berechnen. Man nennt dieses Verfahren "Monte-Carlo-Integration" oder eben "Monte-Carlo-Simulation". Es gibt mehrere Algorithmen zur Monte-Carlo Simulation. Am bekanntesten sind der Algorithmus von Metropolis et al. : es wird jeweils nur ein Spin geändert, der Cluster-Algorithmus (von Swenden und Wang): es werden jeweils bestimmte Gruppen von Spins (Cluster) "umgedreht". 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 14 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Die Computerprogramme sind nicht sehr schwierig zu schreiben. Sie müssen allerdings hoch-optimiert werden, da man viele Spins und äußerst viele "Updates" der Spins benötigt, um gute Ergebnisse zu bekommen. M. Creutz hat ein interaktives Paket von Simulationsprogrammen verfasst, das im Netz unter dem Namen XTOYS verfügbar ist. Lade das Paket und führe das Programm "Ising" aus. Mike Creutz schreibt dazu: This is an Xwindow program to illustrate a Monte Carlo simulation of a simple statistical mechanical system. The Ising model demonstrates ferromagnetism, displaying a second order phase transition from a disordered state at high temperature to an ordered state when cool. The program allows dynamical observation of this system under several simple Monte Carlo algorithms. Das Programm muss unter einem X-Windows kompatiblen System, am besten unter Unix /Linux laufen. Man kann mit dem Programm sowohl die Gittergröße, den Algorithmus und Temperatur interaktiv ändert (Beachte: beta = 1/(kT)). Man kann sich die so erhaltenen Werte für die Magentisierung notieren und sollte folgende Kurve erhalten: 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 15 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Allerdings wird auf endlich grossen Systemen kein echter Phasenübergang zu beobachten sein und die erhaltene Kurve wird einen glatten Übergang zeigen. Mit wachsender Gittergröße nähert sich die beobachtete Kurve der idealen, hier gezeichneten Form. Flüssigkeiten und Gase Flüssigkeiten (und Gase) haben verschieden lokal variierende Eigenschaften; wichtige Parameter sind Temperatur, Dichte, Druck und die drei Raumkomponenten der Strömungsgeschwindigkeit. Die Beziehungen dieser Zustandvariablen untereinander werden durch die Gesetze der Hydrodynamik und Thermodynamik beschrieben. Erhaltung von Masse, Energie und Impuls sind dabei Grundvoraussetzungen. Die Massenerhaltung wird durch die Kontinuitätsgleichung beschrieben, eine Bilanzgleichung, die festleft, dass sich die Masse in einem Volumenselement durch durch Zufluss und Abfluss ändern kann. Dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik folgend kann Energie ebenfalls nicht verschwinden sondern höchstens in verschiedene Formen (Wärme, Strahlung, Bewegung, Potentielle Enrgie etc.) "gewandelt" werden. Die Navier-Stokes Gleichung beschreibt die Bilanz der Kräfte, welche die Änderung der Bewegungen (Impulsänderung) von Massenelementen in der Strömung verursachen. Zustandsgleichungen schliesslich beschreiben den Zusammenhang zwischen Druck, Temperatur und Volumen. Ein Beispiel für ideale Gase ist die Gasgleichung pV=RT. Für realistische Materialien (reale Gase aber auch diverse Flüssigkeiten) muss diese Gleichung modifiziert werden. Alle diese Gleichungen - zum Teil Differentialgleichugnen - müssen also gleichzeitig erfüllt werden. Es ist unmöglich, dies für realistische Fragestellungen in einer analytischen Rechnung zu gewährleisten. In praktischen Rechnugen geht man daher von einer Diskretisierung aus. Das betrachtete Volumen wird in viele kleine Teile zerlegt, die entweder (im einfachsten Fall) regelmäßige Quader sind, oder aber (Methode der finiten Elemente) kompliziertere Formen haben können. In Bereichen, wo man starke Fluktuationen (zum Beispiel Turbulenzen, siehe auch die Bousinesq-Gleichung in Sonnenphysik ) erwarten, wird man eine feinere Diskretiseirung wählen. Auch die Zeit wird in viele kleine Teilschritte zerlegt. So wird aus dem Gleichungssystem ein System von im Prinzip einfachen aber vielen, miteinander gekoppelten Differenzengleichungen. In der klassischen Strömungslehre betrachtet man Gase und Flüssigkeitzen als kontuierliche Materialien.Boltzmann hat diese Betrachtungsweise durch die mikroskopische Beschreibung von Strömungen als bewegte Atome und Moleküle ergänzt (ersetzt?). Die Bewegung von Teilchen kann durch die Boltzmannsche Transportgleichung (1872) beschrieben werden. Dabei ist f(x,v,t) ein Maß für die Dichteverteilung der betrachteten Teilchen und auf der rechten Seite würde man die Änderungsrate von f(x,v,t) aufgrund von Stößen hinschreiben. Die genaue Struktur hängt von der betrachteten Problematik (Moleküle, Atome, Phononen usw.) ab. Um die Gleichung auf den Fall vieler Teilchen in strömender Bewegung anwenden zu können, also 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 16 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... zum Beispiel eine Flüssigkeit simulieren zu können, formuliert man auch diese Gleichung auf einem Gitter mit diskreten Geschwindigkeitswerten und Richtungen. Hier ist ein Link zu einem Übersichtsartikel, der die Gitter-Boltzmann-Gleichung diskutiert: Applying the Lattice Boltzmann Equation to Multiscale Fluid Dynamics (S. Succi et al., CISE Nov/Dez 2001, p26 ff) . Die Boltzmann-Gleichung erhält allerdings nur die kinetische (nicht aber die potentielle) Energie; ihre Lösung führt zur Boltzmann- und Maxwellverteilung. Im Prinzip ist die Gleichung für langsam ablaufende Prozesse anwendbar. Anwendungsbeispiele: Computational Biofluid Mechanics Gruppe am Inst. f. Mathematik an der TUG Simulation der Blutströmung in Herzkranzgefäßen Weitere Anwendungsbereiche werden in eigenen Abschnitten, zum Beispiel denen über Sonnenphysik Wettervorhersage Klimaentwicklung besprochen. Physical Modeling and Computer Simulation of Balloon Angioplasty Untersuchungen mit Hilfe der Boltzmann Transportgleichung für Quantenphänomene in Festkörpern werden an der KFUG am Inst. f. theoret. Physik von der Arbeitsgruppe um W. Pötz vorgenommen. M. Creutz hat ein interaktives Paket von Simulationsprogrammen verfasst, das im Netz unter dem Namen XTOYS verfügbar ist. Lade das Paket und führe das Programm "xwaves" aus. Damit kann man unter anderem die Lösungen der Wellengleichungen für Wasserwellen experimentell untersuchen. In Joachim Köppens Liste Interactive Java Applets to aid the Teaching of (Astro)Physics findet sich auch ein Applet Onedimensional Hydrodynamics Das nebenstehende Movie stammt von Brian Schlatter und Keith Vertanen und findet sich neben weiteren Movies aud der Seite Modeling Fluid Flow using Smoothed Particle Hydrodynamics Flow around a single cylinder, speed plot (mpg, 260kb) 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 17 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Das nebenstehende Moving Gif stammt von der Seite Granular Hydrodynamics und zeigt das Druck- und Temperaturverhalten beim vertikalen Schütteln einer durch einzelne Teilchen dargestellten Flüssigkeit. Sonnenphysik: Turbulenzen und Winde Unsere Sonne ist der nächstgelegenste Stern, 8 Minuten braucht das Licht von ihr zu uns nur. So können wir an ihr die Physik anderer Sterne verstehen lernen. Größe, Masse, Dichte, Rotationseigenschaften, Leuchtkraft, Oberfächentemperatur und vieles mehr messen wir und versuchen wir durch geeignete Theorien und Modellrechnungen zu "verstehen". Auch in der Elementarteilchenphysik war die Sonne vor kuzem wieder hilfreich: Die dort entstehenden Neutrinos sheinen auf dem Weg zur Erde zu "oszillieren", also ihren Typ zu wechseln, was darauf schließen läßt, dass sie doch eine Masse haben. Unsere Sonne wird durch Kernverschmelzungsreaktionen im Inneren "geheizt". Die hohen Temperaturen werden durch Strahlung und Konvektionen der Sonnenmaterie an die Oberfläche transportiert. Dort können wir sie dann beobachten. Alles was im Inneren passiert, müssen wir mit Hilfe von Modellrechnungen rekonstruieren. Das Verhalten von Strömungen, die sich nicht zu stark in Raum oder Zeit ändern, wird durch partielle Differentialgleichungen beschrieben. Die Gleichungen beschrieben, wie Materie, Energie und Impuls durch das System strömen. Bei nahezu konstanter Dichte kann man die Flüssigkietdynamischen Gelcihungen zu den sogenannten Bousinesq-Gleichungen vereinfachen: (Dabei bezeichnet u die Geschwindigkeit, T die Temperatur, p den Druck, den Druck, 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 18 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... sind verschiedene Materialkonstante und g ist die Schwerkraft.). Die zweite Gleichung zum Beispiel garantiert, dass keine Quellen oder Senken, in denen Material auftauchen oder verschwinden kann, existieren. In einem Artikel von Leo Kadanoff ( Artikel von L. Kadanoff in Physics Today, Aug. 2001, 34ff ) wird auf Rechnugen mit Hilfe dieser Gleichungen eingegangen. Dort findet man auch als Ergebnis einer Computersimulation die Temperaturverteilung der Sonne in einem Querschnitt nahe der Oberfläche. Temperaturverteilung der Sonne in einem Querschnitt nahe der Oberfläche. Dunklere Farben stellen niedrigere Temperaturen dar. Das Bild stammt von A. Malagoli, A. Dubey und F. Cattaneo, Univ. of Chicago, und wurde in der August 2001 Ausgabe von Physics Today veröffentlicht. Der Artikle ist über das Netz verfügbar. Die Gruppe um A. Hanslmeier (Institut für Geophysik, Astrophysik und Meterologie der KFUG) beschäftigt sich mit solchen Eigenschaften der Sonnenoberfläche, sowohl durch Messungen als auch mit Hilfe von Analysen und theoretischen Modellrechnungen. Diese Filme zeigen die konvektive Natur der Sonnenoberfläche aufgenommen mit dem SVST Teleskop am Observatorium Roque de los Muchachos von A. Hanslmeier und spanischen Kollegen. Helle Stellen sind aufsteigendes Plasma, das sich abkühlt und wieder absinkt. Jede Zelle hat etwa die Größe 1000km (z.B. der BRD) und eine Lebsdauer von etwa 7 Minuten. Das Movie wurde nach einer umfangreichen Bildbearbeitung und Restauration fertiggestellt. Der zweite Film zeigt das Ergenis einer Computersimulation. Sonnenoberfläche (mpg, 0.5MB) Simulation der Granulation (mpg, 0.7MB) Dieser Film zeigt einen Flare Ausbruch auf der Sonne, entstanden durch magnetische Rekonnexion. Die Daten stammen vom SOHO EIT Instrument und simultan dazu wurde der Ausbruch auf dem Obervatorium Kanzelhöhe beobachtet. In der Gruppe Sonnenphysik des IGAM/KFUG beschäftigt man sich mit solchen Phänomenen und den dazugehörigen (magneto-akustischen) Wellenphänomenen. 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 19 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Sonnen Flare-Ausbruch (mpg, 2MB) Hier findest du die Ergebnisse der Rechnungen zu einem Modell der stellaren (=Sonnen) Konvektion: Geschwindigkeitsverteilung (mpg, 0.5 MB) Temperaturverteilung (mpg, 0.5 MB) Solche Modelle in zwei und drei Dimensionen, mit und ohne Berücksichtigung >es Magnetfeldes werden in Graz studiert. Weitere interessante Links zur Sonnenphysik: Auroras (Nat. Geographics Artikel über Polarlicht und Sonnenwind) NASA: Space Weather Now NASA: SOHO Space Weather Und hier noch einige nette Movies aus der unteren Sonenkorona: (Alle und noch mehr von Transition Region and Coronal Explorer ): TRACE Loop Movie 1 (mpg, 5.1 MB) TRACE Loop Movie 2 (mpg, 2.2 MB) TRACE Loop Movie 3 (mpg, 2 MB) Solar and Heliospheric Observatory (NASA/ESA) 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 20 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... (Dank an: A. Hanslmeier, IGAM/KFUG) Wettervorhersage Es gibt für Flüssigkeiten und Gase im Prinzip theoretische Strömungsgleichungen, die das Verhalten bei bestimmten Gegebenheiten (Temperatur, Dichte, Randbedingungen, Anfangsbedingungen) berechnen lassen. Es sind dies partielle Differentialgleichungen (siehe auch Sonnenphysik ). Allerdings: In der Realität sind die Randbedingungen viel zu kompliziert, um eine Lösung berechnen zu können. Oft befindet man sich auch im sogenannten turbulenten (chaotischen) Bereich der Lösungen, wo mikroskopisch kleine Variationen der Anfangsbedingungen zu makroskopische Änderungen des Ergebnisses führen (der berühmte Schmetterling in der Taiga, der einen Wirbelsturm in der Karibik "verursacht"). Man formuliert und löst solche Problem daher durch Diskretisierung, durch Zerlegung des Raumes (und der Zeit) in viele kleine Teile, die als Einzelne leicht zu beschreiben sind, und die jeweils nur mit den benachbarten Teilen Kontakt haben. Durch die Wechselwikung sehr vieler solcher Teile kann man sich ein Bild über die zeitliche und räumliche Entwicklung machen. Das aktuelle Problem ist dabei, schneller zu rechnen, als sich das Wetter entwickelt. Viele Dinge müssen beachtet werden, darunter Oberflächenstruktur (Berge, Flächen, Wasser) Temperatur der Oberfläche (Sonneneinstrahlung, Reservoir, Wärmekapazität) Physikalische Eigenschaften der Atmosphäre (Dichte, Schwerkraft, Corioliskraft) Eigenschaften der beteiligten Gase ("Luft", "Dampf") Wechselwirkung zwischen Atmosphäre mit Erdoberfläche und anderen Sphären Die Modelle für die Wetterberechnung benötigen möglichst viele Angaben von festen und mobilen Wettermessgeräten. Durch Kombination dieser Angaben, der angesprochenen vorausberechneten Wechselwirkung vieler kleiner Volumselemente und an der Erfahrung angepasster Modelle versucht man, die Wettervorhersage vertrauenswürdig zu gestalten. Hier einige Links, in denen sowohl das beobachtete Wetter (Satellitenaufnahmen, Rekonstruktionen diverser Messergebnisse) also auch Vorhersagen zu finden sind: Wetterzentrale ("Top Karten": Prognosen) Deutsches Klimarechenzentrum 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 21 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Hier ist ein Film des MPI für Meteorologie / DKRZ zum Wetter im Monat Januar (2002). (avi, 7.5 MB!!!). Es wird Bewölkung und Temperatur auf der Erde gezeigt. Simulation eines Tornados (mpg, 1.2MB) Quelle: PSC Scientific Visualization Projects: Simulation of a Tornado Weitere Links von Interesse: Computing Weather's Wild Side Aktuelle Wetterkarten der Zentralanstalt für Meteorologie in Österreich (Dank an: Ulrich Foelsche, IGAM) Klimaentwicklung Während man bei der Wettervorhersage kurzfristig genaue Ergebnisse haben will, liegt das Problem bei der Klimavorhersage in den langen Zeiträumen. Die Vorhersage soll über 50 oder 100 Jahre sein. Man kann zwar kurze Zeiträume näherungsweise, zum Teil mit lokalen Modellen, behandeln. Die Kombination vieler Einflüsse (zum Beispiel ozeanische Strömungen und der Wärmehaushalt, Luftverschmutzung, Treibhauseffekt, Sonneneinstrahlung und polares Eis), die im Moment vielleicht klein sind, kann das Klima langsam aber sicher verändern. Einfache Modelle der Klimaentwicklung sind physiklaische orientierte Energiebilanz-Rechnungen, in denen man die eingestrahlte und reflektierte Energie (Sonneneinstarhlung, Abstrahlung) berücksichtigt. Das Wärmespecihervermögen der verschienden Materialen der Erde (fester Boden, Wasser, Eis, Atmosphäre...) spielt eine grosse Rolle. Eine Verfeinerung dieser Modelle berücksichtigt dann noch die geograhische Breite und die Höhe des Wettergeschehens, und in weiterer Folge dann Strömungen, also Energieaustausch durch Zirkulation.Wie im Abschnitt über Chaotische Systeme besprochen, können diese vielen miteinander gekoppelten Gleichungen zu zyklischem Verhalten aber auch zu chaotischem Verhalten führen. Die Erdoberfläche wird dabei in ein Gitter von Zellen zerlegt, deren Grösse vom möglichen Rechenaufwand abhängt.In Klimamodellen werden Oberflächenquadrate von etwa 550 km Seitenlänge evrwednet, Wettervorhersagen benötigen eine viel feinere Auflösung (je nach Erdoberflächenstruktur etwa 100 km und kleiner). In der Höhenrichtung wird die Atmosphäre und auch der Ozean in Schichten unterteilt, deren Dicke der Situation angemessen sind. Während der Ozean in 11 Wasserschichten bei 25m, 75m, 150m,... ,1000m, 2000m, 3000m 4000, aufgeteilt wird, sind typische Schichtübergänge der Atmosphäre 25m , 150m, 400m, 800m und dann in grösseren Schritten bis hinauf zu 19000m. Nun gibt es viele mögliche Arten, die verschiedenen Effekte in eine Klimarechnung einfließen zu 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 22 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... lassen.Entsprechend viele Modellrechnungen gibt es. In vielen Modellen muss man einzelne Einflüsse "zufällig" berücksichtigen, also "Monte Carlo" Rechnungen mit vielen verschieden Anfangs- und Randbedingungen, ja mit teilweise verschiedenen Modellen durchführen. Ein Projekt (ähnlich wie SETI@HOME) erlaubt die Mitwirkung vieler interessierter Laien. Das Link http://www.climateprediction.com versucht, möglichst viele verschiedene Klimasimulationen (durch beteiligte PC-besitzer) zu kombinieren und so zu einem Mittelwert der Vorhersagen zu kommen. Auf der oben genannte Homepage findet man Informationen über die verwendeten Modelle und Parameter. Simulationen der globalen Temperaturänderungen bis 2085 für verschiedene Emissionsszenarien findet man auf der Homepage des Deutschen Klimarechenrechenzentrums (DKRZ) unter "Inside DKRZ / Graphik / Videos". Link zum Video des DKRZ (mpeg, 1.7 MB) Hier ist ein Film des MPI für Meteorologie / DKRZ zur Klimaentwicklung und Prognose (1860-2050). (avi, 17.2 MB!!!). Es wird die Temperaturverteilung gezeigt. Das Link zum Earth Observatory der NASA http://earthobservatory.nasa.gov liefert viele Satelliten-Aufnahmen (verschiedener Art) und andere Bilder und Informationen zum globalen Wetter und zur Klimaentwicklung. (Dank an: U. Fölsche, IGAM, KFUG) Quantenmechanik Spätestens wenn man in den Bereich der Moleküle und Atome vordringt, erkennt man, dass die klassische Mechanik und Elektrodynamik nicht mehr in der Lage ist, die Welt zu beschreiben, dass die Grundlage aller Physik eine neue Art von Dynamik ist, eben die Quantenmechanik. In ihr werden Vorgänge und Zustände durch komplexe Funktionen, sogenannte Wellenfunktionen, beschrieben. So eine Wellenfunktion könnte zum Beispiel ein teiclhen in einem Potential beschreiben. Sie ist dann eine Lösung der "zeitabhängigen" Schrödingergleichung, Dabei ist H ein Differentialoperator, in dem Ableitugen nach den Ortsvariablen und auch das klassische Potential, in dem sich ein Teilchen befindet, vorkommen. Die Wellenfunktion 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 23 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... ist eine komplexe Funktion, deren Absolutbetrag angibt, mit welcher Wahrscheinlichkeit man das Teilchen zur Zeit t am Oret (x,y,z) messen kann.Die Zeitentwicklung der Wellenfunktion ist also durchaus deterministisch, nur die Interpretation bringt die Wahrscheinlichkeit ins Spiel. Partielle Differentialgleichungen (wie die Schrödingergleichung) mit bestimmten Randbedingungen (also zum Beipsiel die Forderung nach einer Lokalisierung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit) sind Eigenwertgleichungen.Bei Potentialen, in denen das betrachtete Teilchen gebunden ist, bei sogenannten "Bindungszuständen", sind die Eigenlösungen Zustände mit bestimmten Energiewerten (den Eigenwerten) und ihre Zeitabhängigkeit wird durch beschrieben. Einsetzen in die Schrödingergleichung liefert die sogenannte "stationäre" Schrödingergleichung, die noch duetliche als Eigenwertgleichung zu erkennen ist: (Beachte: H ist ein Operator, analog einer Matrix, wenn die Wellenfunktion als Vektor betrachtet wird. Das ist übrigens die von Heisenberg untersuchte Form.) Isofläche einer Wellenfunktion des Wasserstoffatoms (3d); die verschiedenen Phasenwert sind in verschiedenen Farben dargestellt (Das Bild stammt von Bernd Thaller: Visual Quantum Mechanics I/II (Telos) ) Die Fälle, in denen das Potential einfach genug ist, um die Schrödingergleichung "analytisch" lösen zu können, sind wenige. Die interessantesten darunter sind das Potential des harmonischen Oszillators und das elektrostatische Coulombpotential des Wasserstoffkerns. Für kompliziertere Fälle muss man numerische Rechnungen zu Hilfe nehmen. Zu den bekanntesten numerischen Methoden gehören Fouriertransformation, Matrixdiagonalisierung und (stochastische) Monte-Carlo-Verfahren. Prof. Bernd Thaller vom Inst. f. Mathematik der KFUG hat sich mit der Visualisierung von Problemen der Quantenmechanik beschäftigt und dazu ein Buch mit CD verfasst, in dem und der sich zahlreiche Mathematica-Programme, Bilder und Filme zu Fragen der Quantenmechanik befinden. Der Film hier ist ein Beispiel daraus.In dieser Darstellung gibt die Höhe der Wellenfunktion die 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 24 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Aufenthaltswahrscheinlichkeit und die Farbe die Phase (der komplexen) Wellenfunktion an. Link zur Visualization Page von B. Thaller Reflexion an einer Potentialschwelle (mov, 1.1MB) Auch im WWW findet man viele Beispiele von Rechungen zur Quantenmechanik: Ivan Hip's Scattering Applets Boston University: Schrödinger Wave Equation Simulation Physics2000: Playing with Schrödinger's Cat Schrödinger's Cat Quantum Physics in Austria Quantum Physics an der Uni Wien Centre for Quantum Computation in Oxford/Cambridge Quantum Computation and Cryptogaphy at Los Alamos Materialforschung Die Quantenmechanik beschreibt die mikroskopische Welt. Um allerdings Systeme zu beschreiben, die (wie Atome, Moleküle oder noch größere Einheiten) aus vielen miteinander in Wechselwirkung stehenden Teilen aufgebaut sind, müsste man viele miteinander gekoppelte Differentialgleichungen lösen. Das ist in der Praxis zur Zeit unmöglich. So versucht man in einem mehrstufigen Näherungsverfahren von den Elementarteilchen zu Atomen, von Atomen zu Molekülen, weiter zu Molekülketten und weiter zu festen, flüssigen oder gasförmigen Materialen zu gehen. Dabei wird die jeweilige mikroskopische Struktur gemittelt beschrieben oder parametrisiert. Natürlich gibt es auf diesem Weg zahlreiche Tests und Konsistenzchecks. Das Ziel bei der Untersuchung von "Materialen" ist eine Beschreibung, besser noch Vorausberechnung der Eigenschaften wie Dichte, Elastizität, Wärmeleitfähigkeit, elektrisch eund optische Eigenschaften und so weiter. Man will sich den umständlichen Weg über chemische und andere Methoden und Experimente erleichtern oder gar ersparen. Im Idealfall kann man sogar bestimmte Materiale mit gewünschten Eigenschaften "entwerfen" (also z.B. "Designermoleküle"). In einer Überblicksarbeit von P. Kratzer und M. Scheffler (beide am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck Gesellschaft in Berlin) in Computing in Science and Engineering wird auf die Problematik von Oberflächen (also auch Grenzflächen zwischen verschiedenen Materialen) eingegangen. Eine Fragestellung, die vor allem in der Halbleiterindustrie sehr wichtig ist, betrifft die Anlagerung dünner Schichten von Halbleitern, Isolatoren oder auch Metal. Dazu muss man nicht zu kleine Bereiche (etwa ein Quadrat mit Seitenlänge von etwa 30 nm, 1 nm = 0.000000001 m) betrachten. Man spricht dabei vom mesoskopischen Regime (im Vergleich zum mikroskopischen darunter und dem makroskopischen im mm-Bereich und darüber). Auf einer Fläche dieser Größe findet man einige tausend Atome, die Dicke ist 0.1 bis 1 nm und entspricht ein oder zwei Atomlagen. Man kann die Atome also nicht als gemittelte Objekte betrachten, dan in eine Richtung wenige und in die andere 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 25 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Rcihtung viele Atome miteinander wechselwirken. Ähnliches betrifft die typischen Werte für zeitliches , die für den Verhalten: auf atomarem Niveau gibte es Effekte mit zeitlichen Abständen von gesamten Anlagerungsprozess wichtige Zeitskala ist in der Größenordnung von Sekunden! Eine sogenannte ab initio Methode ist die Dichte-Funktional Theorie (DFT) (dafür wurde im Jahr 1998 der Chemie Nobelpreis an W. Kohn verliehen). Dabei wird die Elektronendichteverteilung für vorgegebene Positionen der Atomkerne in selbstkonsistenetr Art berechnet. (Dieses Bild wurde dem Informationsmaterial auf der Web-Seite des Nobel-Kommitees entnommen.) Diese Ergebnisse kann man dazu verwenden, Anlagerungsprozesse von Atomen and Oberflächen zu berechnen. Dazu verwendet man dann eine Kombination von DFT und Molekulardynamik Verfahren. 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 26 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Hier sieht man das Ergebnis einer DFT Rechung zur Anlagerung von Arsenmolekülen (As2, in der Abbildung gelb) an eine Gallium-Arsenid Oberfläche. Die geschlossenen gelben Flächen stellen jeweils Konturen konstanter Elektronendichte dar, die blauen Punkte sind die Arsen-Atomkerne, die grünen die Gallium-Atome. Mehr dazu findet man im Artikel von Kratzer und Scheffler in Computing in Science and Engineering, Nov/Dez 2001, S 16 ff und über die Homepage der Gruppe am Fritz-Haber Institut Berlin . Dichtefunktional-Rechnungen werden auch am Inst. f. Theoret. Physik in der Forschungsgruppe um C. Ambrosch-Draxl durchgeführt. Hier ist ein Link zur Forschungsgruppe . Als Beispiel für die Untersuchungen dieser Gruppe findest du hier ein Movie, das die berechneten Schwingungen der Zentralatome (Barium) in einer Gitterstruktur der neu entdeckten Supraleiter Ytrium-Barium-Kupferoxid zeigt. Experimente zu Grenzflächen und Oberflächen werden auch am hiesigen Experimentalphysik durchgeführt. Schwingungen der Zentralatome in einer Gitterstruktur (avi, 0.3MB) Institut für Elektronische Bandstrukturen Isolierte, einzelne Atome haben genau definierte Energiezustände der Elektronen in der Hülle. Was passiert aber, wenn mehrere Atome miteinander wechselwirken? Man kann dieses Problem mit den Schwingungsmoden eines Pendels vergleichen. Wenn man zwei Pendel miteinander (zum Beispiel durch schwache Federn) koppelt, so besteht die Schwingung plötzlich aus der Überlagerung zweier ähnlicher, aber leicht verschiedener Frequenzen (analog zu Schwebungen beim Stimmen der Gitarre). Ähnliches passiert bei miteinander gekoppelten Atomen. Wenn man viele gleichartige Atome zusammenbringt (zum Beispiel in einem Metall), so bewirkt die quantenmechanische Wechselwirkung, dass sich die individuelle Elektronenniveaus zu Energiebändern kombinieren. Aufgrund des Pauliprinzips können in jedem Band nur eine bestimmte Anzahl von Elektronen sein. Man spricht von gefüllten, teilweise gefüllten oder leeren Bändern. Wenn Bänder teilweise gefüllt sind, können Elektronen leicht ihrem Ort wechseln und das Material wird elektrisch leitend. Wenn es nur gefüllte und ungefüllte Bänder gibt, handelt es sich um einen Isolator. Wenn das obere (Leitungs-)Band und das darunterliegende (Valenz-)Band voneinander getrennt sind, und man durch äußere Felder (oder höhere Temperatur) eine teilweise Füllung anregen kann, ist das Material ein Halbleiter. So enthält die "Bandstrukur" eines Festkörpers wesentliche Informationen über seine Materialeigenschaften wie Leitfähigkeit, Reaktion auf Licht und anderes. Ideal wäre es, die vielen Elektronen durch miteinander gekoppelte Gleichungen mathematisch zu beschreiben. Die Schrödingergleichung ist eine Eigenwertgleichung der Form 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 27 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... und sieht recht einfach aus. Der Hamiltonoperator ist ein Differentialoperator und die Lösungen dieser partiellen Differentialgleichung liefern das Energiespektrum - die "Bandstruktur" - des Systems. Das ist analog zu den Eigenschwingungen eines Streichinstruments, die auch als "Eigenlösungen" einer partiellen Differentialgleichung, nämlich der Schwingungsgleichung, beschrieben werden. Allerdings ist in unserem Fall die Hamiltonfunktion H ein recht umfangreicher Differentialoperator mit vielen Variablen und Potentialfunktionen; er hat für unser System die Form Da es sich dabei um Wechselwirkungterme zwischen allen Atomen und Elektronen des System handelt, und da selbst in einem mikroskopisch kleinen Materialstückchen von 1 Milligramm noch immer etwa 1020 Atome und Elektronen sind, ist die explizite Rechnung nicht möglich. So hat man Näherungsverfahren entwickelt, um die Bandstrukturen zu gegebenen Atomgittern zu berechnen. Das derzeit erfolgreichste dieser Verfahren ist die sognannte Dichtefunktionatheorie (dafür wurde im Jahr 1998 der Chemie Nobelpreis an W. Kohn verliehen). Die Idee dabei ist, dass der niedrigste Energiezustand des Systems eine Funktion der Elektronendichte ist, die ebendiese Energie minimiert. Es handelt sich um ein selbstkonsistentes System von gekoppelten Integral- und Differentialgleichungen, das mit Hilfe von Computerrechnungen iterativ gelöst wird. Je nach Problemstellung arbeiten die modernen Computer zwischen Minuten und vielen Wochen an der Näherungslösung. Solche Dichtefunktional-Rechnungen werden auch am Inst. f. Theoret. Physik in der Forschungsgruppe um C. Ambrosch-Draxl durchgeführt. Hier ist ein Link zur Forschungsgruppe . Neuerdings haben sich auch Fans von Britney Spears der Halbleiterphysik angenommen: Seminconductors . Von Arnold Schwarzenegger ist nichts diesbezügliches bekannt. Basics of Ein einführender Text ist Frensley: Heterostructure and Quantum Well Physics , Programme gibt es zum Beispiel auch bei Tight binding programs . Oder suche doch einfach bei Google: look for "band structure"! Experiment: Design, Kontrolle, Auswertung P. Knoll: Demovorlesung 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 28 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Mit Hilfe eines PC, zweier Lautsprecher und zweier Mikrofone zeigte uns Prof. Knoll, wie man mit einer Soundkarten und Shareware-Software Experimente zur Raumakustik (Frequenzbereich ca. 17 -17000 Hz) durchführen kann. Das Shareware-Programm f. Spectrumanalyzer, Oscilloscope und Signal Generator "Audio Tester Version 1.4" ist im Netz verfügbar unter http://www.sumuller.de/audiotester/ . Vielleicht kann eine(r) der Teilnehmer(innen) der Lehrveranstaltung ein Protokoll (z.B. mit weiteren Informationen, vielleicht auch einigen Screenshots) anfertigen, das ich hier ins Netz stellen könnte? Beispiel Großexperiment: CERN Folgender Text ist aus den Archiven von Scientific Computing World . Information overload is strangling science Kerstin Kleese and Robert Allan of CLRC say new techniques are needed to manage data 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 29 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... The scientific computing community is drowning in data. And every year, bigger, faster and better computers make the situation even worse. The sheer volume of data generated by labs and research facilities is threatening to drown us For example, computer models currently used in climate research produce what already seems like a huge amount of data - several hundred Gigabytes for every 10 simulated years. Yet this will, in a few short years, be dwarfed. In 2005, the new Large Hadron Collider (LHC) at Cern in Geneva will start operating, providing physicists around the world with vast quantities of experimental data. each experiment is expected to produce approximately one petabyte (a million Gigabytes) of raw data, and experiments will run over at least 10 years. The European Laboratory for Particle Physics, Cern, near Geneva. The giant detectors underground produce an avalanche of data which has to be analysed and preserved. Photo courtesy of Cern. Experimental and computational techniques throughout science are developing at an ever faster pace, encouraging the production of ever larger quantities of data in ever shorter time spans. National computing and data centres have all reported fast growth in their data storage and data management requirements. More sophisticated data management techniques are clearly needed, but no overall strategy exists for research in data management. This is true internationally, and a lack of strategic vision is hampering new research areas such as biotechnology. 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 30 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... However, some national and international agencies have begun to acknowledge the importance of data management as an issue in its own right and to develop general strategies to cope with the fast growing volumes of data. But new technologies need to be developed to meet these challenges. Keeping records, archiving and exploring results, granting access to and disseminating new findings, as well as providing back-up capacities, are major tasks. Without adequate data archival and cataloguing, historical and new data may well be unusable in the future. © Cambridge Publishers Ltd CERN grids itself for distributed computing The European Laboratory for Particle Physics, CERN, has taken the first steps towards increasing its computing power a thousandfold by approving the first phase of the LHC Computing Grid. In 2006, the Laboratory will start operating its latest particle accelerator, the Large Hadron Collider (LHC), the most powerful device of its kind ever built. The four giant detectors observing trillions of elementary particle collisions at the LHC will accumulate over ten million Gigabytes of data, equivalent to the contents of about 20 million CD-ROMs, in each year of its operation. Nearly 10,000 scientists at hundreds of universities around the world will group in virtual communities to comb the data, searching for new physics. The strategy CERN has adopted to analyse and store this unprecedented amount of data is the co-ordinated deployment of Grid technologies at hundreds of institutes, which will be able to search out and analyse information from an interconnected worldwide grid of tens of thousands of computers and storage devices. Das Bild zeigt eine Simulation eines "Events", bei dem ein Higgs Boson in 4 Muonen zerfällt. Bisher hat man noch kein Higgs-Boson gesehen, man hofft allerdings, solche Teilchen am LHC zu finden. The LHC Computing Grid project has two phases. The first phase activated in 2002 and continuing in 2003 and 2004 will develop the prototype equipment and techniques necessary for the data-intensive scientific computing of the LHC era. In 2005, 2006 and 2007 phase 2 of the project, building on the experience gained in the first phase, will construct the production version of the LHC Computing Grid. Phase 1 of the project will require a 30 million Swiss Francs investment at CERN. Complementary investments are being made by participants in the LHC programme around the world, particularly in Europe, the US and Japan. CERN and its partners will form the first 'virtual organisation' to adapt Grid technologies to a giant data-intensive, worldwide, computing problem, but the challenge of analysing and storing very large quantities of data will be faced by governments, commercial companies, corporations and institutes in the near future. As part of the same effort, the laboratory has also 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 31 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... created the CERN openlab for DataGrid applications. Three leading Information Technology firms: Enterasys Networks; Intel; and KPNQwest have joined CERN to push forward this project in advanced distributed computing. Each company will invest 2.5 million Swiss Francs ($1.5M) over a period of 3 years to help CERN achieve its objectives. http://www.cern.ch Elementarteilchenphysik: QCD Die Atome bestehen aus den Elektronen der Hülle und den Protonen und Neutronen im Kern. Diese Protonen und Neutronen selbst tauschen aber (virtuelle) Mesonen aus, und wenn man in Beschleunigern geeignet hohe Energien in Kollisionen erzeugt, entstehen noch viele andere elementare Teilchen mit Massen über denen der Kernbausteine. Nach heutigem Wissenstand sind alle Elementarteilchen aus einigen wenigen Basisteilchen "zusammengesetzt". Tabellen der Eigenschaften der subatomaren Elementarteilchen und weitere Informationen findest du in PDG Review of Particle Physics . Diese Elementarteilchen beschreiben gleichzeitig alle bekannten fundamentalen Kräfte: Starke Kraft (Kernkraft, Quantenchromodynamik QCD), die Kraft zwischen den Quarks und den Gluonen Elektroschwache Kraft (die elektromagnetische Kraft und die damit einheitlich beschrieben schwache Garant, die zum Beispiel für den Beta-Zerfall der Neutronen verantwortlich ist (das ebenfalls in der Theorie notwendige Higgs-Teilchen ist noch nicht experimentell nachgewiesen) Gravitation (die durch das Graviton vermittelte Kraft; das Graviton ist noch nicht experimentell nachgewiesen) 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 32 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Diese Kräfte werden durch eine Weiterentwicklung der Quantenmechanik, nämlich durch die Quantenfeldtheorie mathematisch beschrieben. Die Rechnungen zur Quantenfeldtheorie sind äusserst kompliziert. Nur gewissen Näherungen können in analytischer Form (zum Beispiel mit Hilfe von Computeralgebra Programmen) berechnet werden. Die vollständige Berechnung vieler Eigenschaften dieser Theorien kann nur durch Computer-Monte-Carlo-Rechnungen erfolgen. Wir betrachten als Beispiel dafür die Quantenchromodynamik "QCD". Die Kraft zwischen den Quarks, welche die Quarks zu Barionen und Mesonen bindet, wird durch die Gluonen beschrieben. Dabei wird die Theorie auf ein Raumzeit gesetzt. Ähnlich wie bei anderen Modellen der statistischen Physik (siehe Phasenübergänge , Beispiel Ising Modell der Magnetisierung) werden die beteiligten Teilchenfelder durch Variablen an den Punkten eine Gitters beschrieben. Das Gitter ist hier ein vierdimensionales: Drei Raum- und eine Zeit-Dimension. Entsprechend einer Quantisierungsvorschrift von Richard Feynman muss man über alle Wege, die die Elementarteilchen nehmen können (also alle Konfigurationen der Quark- und Gluonfelder) mitteln. Das passiert mit Hilfe von Computerrechnugen, sogenannten "Monte-Carlo-Simulationen". Die Monte-Carlo-Simulation erlaubt zum Beispiel die Berechnung eines "statischen Potentials" zwischen Quark und Antiquark: 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 33 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Man sieht, dass das Potential für größere Abständen proportional zum Abstand linear anwächst. Die Kraft ist daher konstant und man muss um so mehr Energie in das Bindungssystem stecken, desto weiter man die Teilchen voneinander zu entfernen sucht. Die "hineingesteckte" Energie äussert sich als Masse des Mesons! Dabei geht es um vergleichbar große Energien und Kräfte. Die Kraft zwischen Quarks ist ungefähr 1 GeV/fm. Das sind in der Elementarteilchenophysik gebräuchliche Einheiten für Energie (1 GeV = 10^9 eV=0.0016 erg, 1 eV=, 1fm=10^(-13) cm). Im CGS-System entspricht die Kraft also 1.6x10^(10) g cm/sec^2= 160000 kp (ca. das 16000-fache der Schwerkraft an der Erdoberfläche). Allerdings ist dieser betrachtete Fall wieder eine Näherung, die nicht berücksichtigt, dass sich Quark-Antiquark Paare auch aus dem Vakuum bilden können. Die genaue Rechnung ist dann noch viel aufwendiger. Man muss heute auf den größten verfügbaren Computern arbeiten, um entsprechende Ergebnisse zu erhalten. Obwohl man in den Monte-Carlo Rechnung die prinzipiellen Eigenschaften der starken Wechselwirkung erkennen kann, ist es bisher ist es noch nicht gelungen, wirklich ausreichend (numerisch) genaue Aussagen zu erhalten. Weitere Hinweise und Links: ÖPG: Kerne und Teilchen Kworkquark: Teilchenphysik für alle Gitterrechungen zur QCD und anderen Quantenfledtheorien werden an der KFUG am Inst. f. theoret. Physik in der Arbeitgruppe von C.B. Lang durchfgeführt. Weitere Rechnungen zur QCD sind Theman der Arbeitsgruppen um W. Plessas und W. Schweiger . DNA: Proteinfolding In der Vorlesung wurde im ersten Teil über denkbare künftige Computertypen gesprochen, ein 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 34 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... Konzept war dabei das eines DNA-Computers . Dabei verwendet man eigens konstruierte DNA-Moleküle (DNA = Desoxyribonucleic Acid, deutsch DNS=Desoxyribonucleinsäure), um zum Beispiel die Verbindung zwischen zwei Knoten eiens Netzwerkes zu finden. Desoxyribonucleinsäure, DNS, engl. Abk. DNA (von desoxyribonucleic acid), polymere Verbindung, die aus Desoxyribonucleotiden aufgebaut ist. Die Nucleotide bestehen jeweils aus einer organ. Base, nämlich Adenin Cytosin Guanin Thymin Sowie einem Zuckermolekül (Desoxyribose) und einem Phosphorsäurerest. Ein DNS-Molekül besteht im Allgemeinen aus zwei Polynucleotidsträngen, die schraubig umeinander gewunden und durch Wasserstoffbrücken zw. den Basen miteinander verbunden sind. Die genetische Information ist in der DNS als Sequenz der vier verschiedenen Basen verschlüsselt. Die räumliche Struktur der DNS ist bereits gut bekannt. J. D. Watson u. F. H. C. Crick (1953) haben ein Modell, das "Helix-Modell", vorgeschlagen, das sich durch nachfolgende Untersuchungen bestätigen ließ: Zwei Polynucleotidfäden sind schraubenförmig umeinander gewunden (Doppelhelix) und stehen durch Wasserstoffbrücken zwischen ihren Basen in Beziehung. Jede Base 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 35 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... des einen Fadens bestimmt den Basenpartner im anderen und umgekehrt. Solche Basenpaare sind A und T, G u. C. Die Anzahl der Purinbasen (A + G) ist gleich der Anzahl der Pyrimidinbasen (C + T). Man unterscheidet Ribonucleinsäuren (Abkürzung RNS; englisch ribonucleic acid, Abkürzung RNA, früher Pentosenucleinsäure) und Desoxyribonucleinsäuren (DNS; englisch deoxyribo-nucleic acid, DNA). RNS enthält als gebundenen Zucker Ribose (D-Ribose) und die Base Uracil, DNS als Zucker Desoxyribose (2-desoxy-D-Ribose) und statt Uracil die Base Thymin. Proteine (Eiweiße) sind aus Aminosäuren zusammengesetzte Makromoleküle mit wichtige Aufgaben in allen Organismen. Es sind dies lineare Ketten ("Polypeptidketten) oder aus mehreren Ketten bestehende Strukuren. In Lösung haben sie eine eindeutige, aber sehr komplizierte räumliche Struktur, deren Form für die Funktion von entscheidener Bedeutung ist. Ihre Kenntnis is daher für ein Verständnis der ablaufenden Prozesse wesentlich. Coiled strand of the protein chromatin is revealed in this image from the laboratory of Carlos Bustamante of the University of Oregon. He and other researchers are pioneering a new generation of "nanoscopy" techniques that not only take pictures of tiny organic molecular structures, but can manipulate them as well. Bildquelle: Scientific American Nun kennt man oft die Bestandteile der Ketten, nicht aber ihre Form. Dennoch sollte diese sich aus den physikalischen ("chemischen") Eigenschaften der Bestandteile im Prinzip berechnen lassen. In der Praxis ist das bisher nur für sehr kurze Ketten möglich. Die Berechnung dieser Strukturen ist eine der größten aktuellen Herausforderungen der theoretischen Biophysik und Molekularbiologie. In "Computer in Science and Enginieering", Sep/Oct 2001, p.40 gibt es einen Übersichtsartikel von J. Skolnick und A. Kolinskie zu diesem Thema. Daraus stammt auch folgendes Bild: 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 36 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... in dem Rechnung und Experiment fü einen einfachen Fall verglichen wird. Links zum Thema: Folding@Home MPI Göttingen Kollman: Watching a protein fold Computational Quantum and Statistical Physics: U. Hansmann Wissenschaftliche Publikation Computer und die internationalen Web-Verbindungen prägen die Aufbereitung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten in vieler Hinsicht: Textverarbeitung und graphische Aufbereitung von Daten Literaturrecherche Preprint-Archive Electronic Journals und im Internet verfügbare Versionen von Print-Journals Homepages von Arbeitgruppen und Einzelpersonen Ich werde hier einen kurzen Überblick aus der Sicht eines Physikers geben. Textverarbeitung und Graphische Aufbereitung von Daten In überwiegendem Ausmaß werdern Publiktionen heute mit der im Public-Domain Bereich liegenden Textbeschreibungssprache TeX erstellt. Diese von Donald E. Knuth entwickelte Sprache erlaubt es, Texte in nahezu perfekte Drucksatz-Form zu bringen. Es ist ein Textsatzsystem, das für den Satz von Texten in hoher Qualität geeignet ist, in dem sehr viele mathematische und technische Formeln enthalten sind Allgemeine Eigenschaften von Texten werden in sogenannten Style-Definitionen festgelegt, und so können die Dokumente rasch von einem Stil zu einem anderen konvertiert werden. Das ermöglicht es Zeitschriften, Herausgebern von Sammelbänden und Einzelautoren, elegant typische Stilemerkmale ("Layouts") zu verwenden. Für PhysikerInnen interessant ist der in TeX/LaTeX besonders ansprechende Formelsatz. Formel gesetzt mit dem Formeleditor von MS Word Formel gesetzt mit La/TeX (The general surgeon has determined: "Ästethik einer Formel ist Geschmacksache".) TeX ist tatsächlich eine Programmiersprache, da man in ihr Makros (also kleine Unterprogramme für bestimmte Abkürzungen und Funktionen) definieren kann. Da viele Funktionen (wie verschiedene Arten von Kapitelüberschriften, Formelnummer, Listen usw.) immer wieder vorkommen, hat Leslie Lamport ein Standardpaket von TeX-Makros zusammengestellt, das unter dem Namen LaTeX populär 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 37 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... geworden ist. Die zur Zeit aktuellste Version ist LaTeX 2e. TeX (und damit auch LaTeX) erstellt zunächst einen Device-unabhängigen Interimsfile ("name.dvi"), und daraus dann je nach Ausgabemedium den Ausgabefile. Das wird meist ein Postscript-file ("name.ps") sein. POSTCRIPT ist eine Druckerdefinitionssprache (von Adobe), die das Dokument "beschreibt", sodass verschiedene Druckertypen damit das Dokument drucken (oder am Bildschirm darstellen) können. TeX/LaTeX ist keine WYSIWYG ("what you see is what you get") Sprache.Es muss jeweils das ganze Dokument mit dem (La)TeX-Programm in einen dvi- und dann ps-File konvertiert werden. Dank der schnellen Computer kann aber heute sehr schnell (fast simulatn) aus einem TeX-File eine Voraussicht am Bildschirm erstellt werden.Man gewöhnt sich damit sehr schnell an dieses System - das Ergebnis ist fast immer überzeugend. Die Einbindung von Abbildungen erfolgt meist ebenfalls mit Hilfe von Postscript-Files. Da es oft um die Darstellung von berechneten oder gemessen Daten geht, verwendet man dazu Programme xmgr (im Public-Domai Unix Bereich) oder Origin (MS-Bereich). Ich gebe hier nur Links zu den kostenlos verfügbaren Programmen an. TeX und LaTeX bekommt man für praktisch alle Systemtypen üder den deutsche TeX-Users Group Server Dante Server . Praktisch alle Linux-Distributionen haben TeX in ihrem Programm. Postscript-Previewer gibt es ebenfalls für alle Plattformen im Public Domain Bereich unter den Namen Ghostscript und Ghostview (beide Teile notwendig ) Homepage http://www.cs.wisc.edu/~ghost/ . Das für den Unix (Linux) Bereich verfügbare WYSIWYG Programm Grace (früher Xmgrace oder ACE/gr) findet man auf diversen Software-Servern, wie etwas dem Goodie Domain Server der TU Wien und auf der Originalseite Grace Homepage . Literaturrecherche Natürlich gibt es die allgemeinen Suchmaschinen und Links zu grossen Enzyklopädien. Dort ist die Suche nach einem Fachbegriff allerdings oft ungünstig, da zu viele Ergebnisse gefunden werden. Für Fachartikel gibt es andere Möglichkeiten. Nicht alle publizierten Fachbeiträge finden sich in der jeweiligen lokal verfügbaren Bibliothek. Gute Suchmöglchkeiten sind mit dem auf CD verfügbaren INSPEC/ISI-Datenbanken (auch and der KFUG verfügbar!) gegeben. Inzwischen sind in zunehmendem Ausmaß die Preprint-Archive und die elektronisch verfügbaren Fachzeitschriften mit einem geeigneten Index und der Möglichkeit zur Index-Suche ausgestattet. Gut beraten ist man, wenn man sich zu den interessanten Themen eigene kleine Datenbanken anlegt. Da gibt es allerdings am Public-Domain-Markt wenig Geeignetes und Einfaches. Man will ja vielerlei: Rasches Einbinden neuer Artikel-Informationen (Autoren, Titel,Abstract, Stichwörter, Publikationszitat, Anmerkungen) Suchmöglichkeit in der Datenbank Atomatisches Erstellen von LaTeX (BibTeX)-Listen, also Zitat-Listen in LaTeX-Format Gute Möglichkeiten zum Drucken oder in HTML-Form Konvertieren Ich verwende derzeit GROK; es erfüllt viele dieser Wünsche. Preprint Archive Seit Anfang der 90-er Jahre ist es zunehmend üblich geworden, die zu publizierende Arbeit auch (meist gleichzeitig mit dem Einreichen bei einer Zeitschrift) "ins Netz zu stellen". Dazu dienen sogenannte Preprint-Archives. In der Physik ist das der Server Original Site in USA (LANL) , wo zu den grossen Fachgebieten eigene Unterlisten eingerichtet sind. Man kann dort seine Publikationen in elektronischer Form einreichen und jeweils alle dort liegenden Preprints auf den 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 38 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... eigenen Computer laden. Dieses Service ist inzwischen so erfolgreich, dass man fast immer (auch bei schon publizierten Arbeiten) zunächt dort nachsieht und die Arbeit "herunterholt". Aus diesem Grund gibt es mehrere "Spiegelserver" (Mirrors). Electronic Journals und im Internet verfügbare Versionen von Print-Journals Die grossen Fachzeitschriftenverlage habe in den letzten Jahren die meisten ihrer Zeitschriften auch elektronisch verfügbar gemacht. So sind seit 2001 ALLE Jahrgänge (also Jahrzehnte zurückreichend) von Physical Review im Netz verfügbar: AIP Online Journals Start Page Die monatliche Hauszeitschrift der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft APS ist ebenfalls abrufbar: Physics Today Man findet darin immer interessante Berichte über neue Entwicklungen. Der vielleicht grösste euopäische Fachverlag hat mehrere Jahrgänge (zurück bis etwa 1990) seiner Zeitschriften ins Netz gestellt: Elsevier: Physics and Astronomy Einige weitere interessante Adressen sind: EDP Sciences: Europhysics Letters Computer Physics Communications CPC Library LINK Da dies mit zusätzlichem Aufwand verbunden ist und die Verlage je weiterhin ihre Zeitschriften verkaufen wollen, kosten diese Zugriffe meist etwas. Die KFUG hat in ihrem Bereich die Zugriffe zu den Journalen Physical Review sowie vielen Elsevier Journale per Lizenzabkommen möglich gemacht. Schliesslich gibt es sogenannte E-Journals, die nur mehr auf elektronischem Weg publiziert werde. Einige findet man unter Virtual Journals in Science and Technology Virtual Journal of Quantum Information New Journal of Physics Mathematical Physics Electronic Journal Neurdings gibt es einen organisatorischen Zusammenschluss von 90 Herasugebern (übwer 5000 Zeitschriften mit über 3.7 Millionen erfassten Artikeln!) unter dem Namen CrossRef: Collaborative Reference Linking Service mit dessen Hilfe Referenzen (Zitate) autmatisch mit der entsprechenden Zeitschrift verbunden werden 15.11.2005 14:11 Computer und Physik 39 of 39 http://physik.uni-graz.at/~cbl/C+P/admin/mk_combined_fi... und so per Klick dorthin führen. Homepages von Arbeitgruppen und Einzelpersonen Last but not least: Auch Homepages von Instituten, Forschungszentren, Forschungsgruppen und Einzelforscher(inne)n sind oft eine nützlich Quelle von Informationen. Es wird immer gebräuchlicher, zusätzliches Material (Daten, weitere Informationen und Skizzen, Korrekturen etc.) zu schon erfolgten oder auch geplanten Publikationen und Forschungsarbeiten ins Netz zu stellen.Ja, es gibt sogar Einzelpersonen, die ganze Sammlungen von Informationen so zugänglich machen, wie etwa Eric Weisstein's Treasure Grove in Science Eric Weisstein's Treasure Grove: Physics Eric Weisstein's World of Mathematics 15.11.2005 14:11