DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf der Architektur Übersicht Inhalt: • Schichtenmodell • Client-Server-Architektur • Componentware • Web-Architektur – Java Servlets – HTTP Charakteristika – JSP – ASP – XML – … Christoph Riewerts, © Prof. Dr. Helmut Balzert V2.0 Seite 1 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf der Architektur • • • Die SW-Architektur beschreibt die Struktur des Softwaresystems durch Systemkomponenten und ihre Beziehungen untereinander Um eine Anwendung verteilen zu können, muß sie in logische SW-Schichten strukturiert sein: Wir kennen das Standard-3-Schichten-Modell und das 6-Schichtenmodell nach Noak: Präsentationslogik abhängig von Applikationslogik Benutzungsschnittstelle Dialogsteuerung Geschäftsprozeßsteuerung Anwendungsbereichsobjekte Logischer Datenzugriff Datenlogik Physischer Datenzugriff Seite 2 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf der Architektur • • Logische Schichten können mit Hilfe von Verteilungsmustern auf physische Schichten abgebildet werden Die Verteilungsmuster hängen davon ab, ob – eine Client/Server-Architektur oder – eine Web-Architektur zugrunde gelegt wird. Verteilte Datenlogik Präsentation Verteilte Präsentation Verteilte Geschäftslogik Präsentation Präsentation Applikation Applikation Applikation Datenhaltung Agenda: Arbeitsplatzcomputer oder Server Logische SW-Schicht Datenhaltung Datenhaltung Seite 3 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Mehrschichtenarchitekturen Client Web Br owser Web-Server DatenbankSer ver Ser vlets RD BS JSP ODBS ASP Win d ow s Anw endungsSer ver (Middlewar e) CORBA XML EJB Dateien COM + Win d ow s + Of fice Seite 4 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf der Architektur Charakteristika einer Client-Server-Architektur • • • • Der auf dem Client befindliche Teil der Anwendung ist nach der Anmeldung beim serverseitigen Teil der Anwendung in der Regel bis zur Abmeldung permanent mit dem Server verbunden; damit ist es leicht, eine Benutzersitzung zu verfolgen Die maximale Anzahl der nebenläufigen Benutzer liegt als Anforderung fest und erleichtert damit den Systementwurf Aufwändige Verteilung der Client-Software, da sie auf jedem Client installiert werden muss Die Client/Server-Umgebung ist in der Regel bekannt und kann durch die Entwickler beeinflusst werden, die sowohl für den Client- als auch für den Server-Teil verantwortlich sind. • Plattformänderungen führen u. U. zur Neuprogrammierung von Anwendungsteilen Seite 5 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf der Architektur Charakteristika einer Client-Server-Architektur Anforderungen an eine transparente Verteilung • Lokation: Aufruf des Objekt erfolgt unabhängig davon, wo sich das aufgerufene Objekt befindet; bei unterschiedlichen Adressräumen ist eine Interprozesskommunikation notwendig. – Lösung: RPC (Remote Procedure Calls) über Client- und Server-Stubs • Nebenläufigkeit: Ein Objekt schickt eine Nachricht an ein anderes Objekt, unabhängig davon, ob noch ein weiterer Client einen Dienst von dem Objekt anfordert. – Lösung: Synchronisation von Threads und Transaktionen • Aktivierung/Passivierung: Es interessiert den Aufrufer eines Objekts nicht, ob dieses erst "geweckt" werden muss. – Lösung: implizite (De-)Allokation von Systemressourcen und persistente Speicherung. • Replikation: Dem Sender einer Nachricht ist es egal, ob das aufgerufene Objekt aus Gründen der Schnelligkeit und Zuverlässigkeit verteilt/repliziert wurde. – Lösung: Koordination der Kopien von Objekten Seite 6 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf der Architektur Charakteristika einer Client-Server-Architektur DCE (Distributed Computing Environment) ist eine Sammlung von Programmen und Bibliotheken für verteilte Anwendungen V e r t e i lt e A n w e n d u n g D ir e c t o r y S e r v ic e DCE T im e S e r v ic e S e c u r ity S e r v ic e F ile S e r v ic e R e m o t e P r o c e d u r e C a ll T h re a d s B e tr ie b s s y s te m u n d N e t z w e r k d ie n s t e Seite 7 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf der Architektur Charakteristika einer Client-Server-Architektur DCE-Komponenten • Directory Service verwaltet zu einem Namen Adressen und Zugriffslisten • Time Service synchronisiert die Rechneruhren in einem Netzwerk • Security Service enthält die Authentifizierung (Wer ist Client?, wer ist Server), die Autorisierung (Berechtigungsvergabe), die Geheimhaltung (Verschlüsselung der Nachrichten) und die Integritätssicherung (Schutz vor Datenmanipulation durch verschlüsselte Prüfsummen) • File Service liefert ein verteiltes Dateisystem über mehrere Rechner • Threads sind Teile eines Prozesses, die zueinander quasi-parallel ausgeführt werden können. Mit Threads können Server mehrere Anforderungen gleichzeitig bearbeiten und Clients Abfragen stellen bei weiterhin bedienbarer Oberfläche. • Mit einem RPC kann eine Anwendung eine Prozedur eines anderen Prozesses (Server) aufrufen: – Synchroner Ablauf: Server wird gestartet und wartet - Client wird gestartet, ruft den Server (Stub erzeugt Datenpaket und übergibt es dem Transportsystem) - Server bearbeitet die Anforderung - Client empfängt die Ergebnisse Seite 8 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf der Architektur componentware Komponentenbasierte Softwareentwicklung • Erlaubt die einfache, schnelle und preiswerte Herstellung individueller, integrierter Anwendungen durch Zusammenbau von vorgefertigten Halbfabrikaten bzw. Komponenten • componentware ist ein abgeschlossener, binärer Software-Baustein, der eine anwendungsorientierte, semantisch zusammengehörende Funktionalität besitzt, die nach außen über Schnittstellen zur Verfügung gestellt wird • Zwei Komponentenmodelle für Clients – JavaBeans-Modell von Sun – COM/ActiveX-Modell von Microsoft • Drei Komponentenmodelle für Server – COM+ von Microsoft – Enterprise JavaBeans von Sun – CORBA-Modell der OMG Seite 9 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf der Architektur componentware JavaBeans sind separate, auf Source Code Level erstellte Module, aus denen durch "Kombinieren" (Visual Assembly) größere Applikationen erstellt werden; es gibt dafür visuelle Tools (z.B. Sun JDK, Borland JBuilder) JavaBean zeigt nach außen: • Eigenschaften (Properties), z.B. Font oder Farbe • Methoden (Methods), z.B. get- & set-Operationen • Ereignisse (Events), z.B. benachrichtigen anderer • "Introspektion" (Introspective) Informationen über das Innenleben des Beans sind durch die BeanInfo Class verfügbar. • Der Zustand (state) kann in einem JAR abgespeichert werden. • Während des Entwurfs kann das Verhalten angepasst werden (Customization) Seite 10 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf der Architektur Charakteristika einer Web-Architektur • • • • • Vier physische Schichten: – Web-Client enthält einen Web-Browser für die Präsentation der Benutzeroberfläche – Web-Server verteilt HTML-Dokumente, Multimediaobjekte oder Java-applets, die über das HTTP-Protokoll vom Web-Client angefragt werden, und stellt die Kommunikation des Web-Client mit der Anwendungslogik sicher. – Anwendungs-Server ist zuständig für die Steuerung der Geschäft-Objekte – Daten-Server ist zuständig für die Verwaltung der persistenten Daten Durch das HTTP-Protokoll wird bei jeder Benutzeranfrage einer Web-Seite eine TCPVerbindung mit dem Web-Server aufgebaut, eine Anfrage gesendet, vom Server bearbeitet und nach Rücksendung der Antwort die TCP-Verbindung wieder beendet Es gibt also keine permanente Verbindung zwischen Web-Client und Web-Server. Web-Anwendungen haben eine potenziell unbegrenzte Anzahl von Benutzern Auf die Laufzeitumgebung des Web-Clients haben die Entwickler – außer bei Intranetund Extranet-Anwendungen – keinen Einfluss Seite 11 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf der Architektur Charakteristika einer Web-Architektur 2 Schichten • • • 3 Schichten 4 Schichten Web-Client Web-Client Web-Client Web-Server Web-Server Web-Server Daten-Server AnwendungsServer Die SW-Verteilung ist einfach, da keine anwendungsspezifische Software auf dem Web-Client installiert werden muss Es ist aufwändig, den Zustand während und zwischen Sitzungen zu speichern und zu verfolgen Es müssen in der Regel mehrere unterschiedliche WebBrowser unterstützt werden Daten-Server Seite 12 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf der Architektur Charakteristika einer Web-Architektur Dokumentation der Web-Architektur am Beispiel eines 3Rechnersystems • wichtig dabei ist die Angabe der Produkt-Versionen, z.B. MS Explorer V3.02, Netscape Navigator V3.0, MS Internet Information Server V4.0, ASP=ActiveServerPages V1.5c, ODBC von Oracle V200.0301, SQL-Net V2.3 und Oracle V7.3 MS Internet Explorer Client ASP http MS II ODBC SQL-Net NT-Server Oracle UNIX-Server Seite 13 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Serverseitiges Web-Konzept: • Statt einer einfachen HTML-Seite ruft der Web-Browser (ausgelöst z.B. durch das Anklicken eines Hyperlinks) ein Skript auf dem Server auf und übergibt gleichzeitig Parameter an das Skript • Das Skript führt eine Reihe von Aktionen durch und produziert eine Ausgabe (meist eine HTML-Seite), die zum Browser geschickt und dem Benutzer angezeigt wird. • Folgende „Sprachen“ kommen zum Einsatz: Perl, PHP, Servlets (Java-Programme), JSP, ASP • Viele Web-Server können durch Plugins um beliebige Skript-Konzepte erweitert werden Clientseitiges Web-Konzept: • Kleine Programme (Skripte), die in eine HTML-Seite eingebettet sind und vom Browser ausgeführt werden, z.B. zur Prüfung der Eingaben vor Verschickung an den Web-Server • Mit einem clientseitigen Skript lässt sich oft eine bessere Reaktionszeit erzielen und die Netzbelastung senken, indem Fehlermeldungen nicht übertragen werden müssen. • Folgende „Sprachen“ kommen zum Einsatz: JavaScript & Visual Basic Script Seite 14 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java Servlets HTTP Request Browser HTTP Response HTTP Server Servlet Container Servlet Import javax.servlet.*; Static Content import javax.servlet.http.*; Der Servlet Container (früher Servlet Engine genannt) übersetzt Anfragen, die nach einem bestimmten Protokoll gebildet wurden, in ein Objekt, das dem Servlet übergeben wird, und erzeugt eine Antwort. Zusätzlich regelt die Servlet Engine den Lebenszyklus der Servlets (Servlets are small, plattform independent Java classes compiled to an architecture neutral bytecode that can be loaded dynamically into and run by a web Server [SUN]) Beispiel “Seminarorganisation”: • Kunden sollen Anfragen und Anregungen über ein HTML-Formular eingeben (s. Quellcode) • Web-Browser erzeugt aus dem HTML-Formular eine Eingabemaske (s. Bild) • das Servlet verschickt eine Email (s. Bild) • das Servlet erzeugt eine Antwort für den Web-Browser (s. Bild) Seite 15 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java Servlets Seite 16 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java Servlets Ausgabe der WebBrowsers Seite 17 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java Servlets email, die vom AnfrageServlet verschickt wird Seite 18 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java Servlets Die Bestätigung für den Kunden wird als HTML-Seite vom Servlet erzeugt. Seite 19 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java Servlets : Web-Br ow ser Interne Abläufe, dargestellt als SequenzDiagramm : Web-Serv er dr ück t Abschick en-Knopf : Ser vlet Engine schickt Anf r age schickt Anf rage w eit er [ Wenn noch nicht erz eugt ] erzeugt Ser vlet :Serv let ini tiali si ert Ser vlet r uf t Serv iceOper at ion auf erhält Ant w ort schickt Ant w or t z urück schickt Ant w or t z urück er zeugt Ant w or t Seite 20 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java Servlets Grundstruktur von Servlets • Interface Servlet als Schnittstelle • GenericServlet als Basis-Klasse aller Servlets – implementiert protokollunabhängige Funktionen – Methoden init(), destroy(), service(), log(), .. • HttpServlets als Klassen fürs HTTPProtokoll: – implementiert Funktionen für das HTTP-Protokoll – Methoden doGet() und doPost(), doPut(), doDelete(), .. – mindestens eine Methode muß implementiert werden Minimales Servlet (Hello World-Beispiel): import java.io.*; import javax.servlet.*; import javax.servlet.http.*; public class HelloWorld extends HttpServlet { public void doGet ( HttpServletRequest request, HttpServletResponse response ) throws ServletException, IOException { PrintWriter out = response.getWriter(); out.println(„Hello World !!!“); } } Seite 21 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java Servlets Servlet-API (Darstellung im Innovator) Seite 22 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java Servlets Servlet-API • Mit der Operation init() werden alle notwendigen Initialisierungen (z.B. Lesen von Konfigurationsinformationen oder Laden von kostenintensiven Ressourcen) durchgeführt • Trifft eine Anfrage ein, so weist ihr die Servlet Engine einen eigenen Thread zu, der die Operation service() des Servlets aufruft und damit die Anfrage an entsprechende Operationen der Klasse HttpServlet weiterleitet • service() bekommt Referenzen auf ein Anfrage-Objekt vom Typ ServletRequest und ein Antwort-Objekt vom Typ ServletResponse übergeben • • • Wenn alle Service-Threads terminiert sind, ruft die Servlet Engine die Operation destroy() auf, so daß die Servlet-Objekte vernichtet werden Man kann ein Servlet schreiben, indem man eine Unterklasse von GenericServlet bildet und anschließend die Operation service() in der Unterklasse implementiert Soll jedoch eine HTTP-spezifische Implementierung erfolgen, so ist die Nutzung der Unterklasse HttpServlet von GenericServlet sinnvoll (es muß lediglich die korrespondierende Operation der Klasse HttpServlet überschrieben werden, z.B. behandelt die doGet()-Operation eine HTTP-GET- und die doPost()-Operation eine HTTP-POST-Anfrage. ) Seite 23 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur HTTP-Charakteristika • • • Ein Client stellt eine Anfrage (Request) an einen Server, der anschließend eine Antwort (Response) zurückschickt Vom Protokoll (zustandslos) wird nicht unterstützt, daß mehrere Anfragen zu einem Kontext gehören, da nach jeder Anfrage die Verbindung getrennt wird. HTTP kennt folgende Zugriffsoperationen: GET, HEAD, POST, PUT, DELETE, .. • Aufbau einer GET-Anfrage – Server bekommt eine URL zugeschickt, ggf. mit Parametern (hinter „?“) – Antwort: Dokument, das die URL bezeichnet – Wird durch die URL ein Programm bezeichnet, das dynamisch Daten erzeugt, dann wird die Programmausgabe als Antwort zurückgeschickt und nicht das Programm selbst • GET http://www.software-technik.de HTTP/1.0. (Methode, URL und HTTP-Version stehen in einer Request line)) • http://de.altavista.com/cgi-bin/query?pg=q&sc=on&q=SoftwareTechnik&kl=de&what=de („&“ trennt die einzelnen Parameter) Seite 24 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java server pages (JSP) Wenn ein Client auf eine JSP (Textdatei mit HTML-Anteilen und JSP-Markierungen) zugreifen möchte, so wird die Seite, falls noch nicht geschehen, von der so genannten JSP Engine zunächst in ein Servlet übersetzt und anschl. ausgeführt, die Ausgabe dieses Servlets wird dann an den Client zurückgeschickt :Web-Brow ser ö ffn e JSP schicke Anfrage : Web-Server schi cke Anf rage : JSP Eng ine :Servl et En gin e [JSP noc h n ich t in Ser v let t ran sf orm iert ] t ran sf orm iere in Servlet f üh re Ser vlet au s Seite 25 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java server pages (JSP) Elemente einer JSP (Syntax in <>): • Direktiven (z.B. include, page, taglib) <%@ include file=“relativeURL“ %> dienen dazu, globale Informationen für die ganze Seite zu setzen • Deklarationen <%! declarations %> erlauben es, Variablen und Operationen zur deklarieren, die eine seitenweite Gültigkeit besitzen • Scriptlets <% code fragment %> enthalten den Java-Quellcode, der für die Berechnung von Ausgaben notwendig ist • Ausdrücke <%= expression %> enthalten Variablen, deren Werte, in eine Zeichenkette konvertiert, von der JavaServer Page ausgegeben werden • Kommentar (output comment) <!--comment [<%= expression %>] --> wird in die Ausgabe geschrieben • Versteckter Kommentar (hidden comment) <%-- comment --&> erscheint nur in der JSP • Anweisungen <jsp:........> an die JSP Engine, z.B. um JavaBeans nutzbar zu machen oder um die Client-Anfrage weiter zu leiten Seite 26 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java server pages (JSP) Beispiel: JSP liefert als Ausgabe eine Web-Seite, die den Text »Hello World« und das aktuelle Datum enthält: <HTML> <HEAD> <TITLE> Hello World Beispiel </TITLE> </HEAD> <BODY> <!-- globale Informationen der Seite setzen --> <%@ page language="java" %> <!-- Deklaration einer Zeichenkette HelloWorld --> <%! String HelloWorld; %> <!-- Nun ein Scriptlet mit Java programmieren --> <% HelloWorld = "Hello World"; %> <% Date zeitangabe=new Date() %> <!-- Die Zeichenkette als Ausgabe in die HTML-Seite schreiben --> <%= HelloWorld %> <H3>Das aktuelle Datum ist: <%=zeitangabe%></H3> </BODY> </HTML>. Seite 27 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Java server pages (JSP) • • • • JSPs sind eine sinnvolle Erweiterung von Servlets JSPs sind aber kein Servlet-Ersatz Nachteile – Durch Vermischung von HTML & Skriptsprache werden JSPs schnell unübersichtlich – Das Aufspüren von Syntax- und Laufzeitfehlern der Scriptlets kann schwierig sein – Bei einem komponentenorientierten Ansatz hervorragend als »Klebstoff« verwendbar, um die einzelnen Funktionseinheiten zusammenzufügen Empfehlung – Möglichst viel Skriptsprachen-Quellcode in andere Komponenten (JavaBeans) auslagern – Keine großen Scriptlets in JSPs einbetten. Seite 28 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Active server pages (ASP) Beispiel Begrüßungstext in einer HTML-Seite, je nach Tageszeit ein anderer Text: <html> <head> <title> Ein Beispiel für ASP</title> </head> <body> <%@ language=VBScript %> <% if hour(time) > 5 and hour(time)<12 then %> Guten Morgen! <% elseif hour(time)>=12 and hour(time)<18 then %> Guten Tag! <% elseif hour(time)>=18 and hour(time)<=23 then %> Guten Abend! <% else %> Hallo Nachtschwärmer! <% end if %> </body> </html>. Seite 29 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Active server pages (ASP) • • • • ASP ist ein serverseitiges Skript-Konzept von Microsoft und setzt auf den Microsoft Internet Information Services (IIS) auf Eine Active Server Page (Dateiendung: .asp) ist eine HTML-Datei, die neben den üblichen Elementen, wie HTML, Bildern oder Java-Applets/ActiveX-Steuerelemente auch Skript-Programme <% Skript-Programm %> enthält, die vom Web-Server ausgeführt werden, bevor die Seite an den Browser übertragen wird Aus einem Skript heraus kann auf serverseitige Komponenten (z.B. Geschäftsobjekte) zugegriffen werden, damit ist es z.B. möglich, über ADO-Objekte (ActiveX Data Objects ist eine COM-basierte, objektorientierte Schale um eine meist relationale Datenbank). eine Datenbank-Anfrage zu stellen und das Ergebnis dieser Anfrage in Form von HTMLCode in die Seite zu integrieren Meist benutzte Skript-Sprachen sind Visual Basic Script und JScript Seite 30 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Common Gateway Interface (CGI) • • • • • • Bei CGI schickt der Web-Browser seine HTTP-Anfrage als Kommandozeile an den Server, die URL bezeichnet in diesem Fall aber keine HTML-Seite, sondern ein ausführbares Programm, z.B. www.server-name.de/cgi-bin/programm-name (Das Verzeichnis cgi-bin ist als Programmverzeichnis nicht vorgeschrieben, wird jedoch von vielen Servern verwendet) CGI-Standard stammt aus den Anfängen des Web: herstellerunabhängiger, nichtkommerziell, sprachenunabhängig. CGI spezifiziert die Kommunikation zwischen dem Web-Server und einem externen CGIProgramm (CGI-Script); diese CGI-Skripte können in beliebigen Sprachen geschrieben werden, am häufigsten wird Perl verwendet. Es existieren eine Vielzahl von Web-Servern und Werkzeugen – viele davon als freeware Der Web-Server startet für jede Ausführung eines CGI-Skriptes einen neuen Prozeß auf dem Server: Dies ist speicher- und zeitaufwendig Die schlechte Performance von CGI-Skripten wird dazu führen, daß diese Technik mittelfristig von anderen Konzepten (servlets, JSP, ASP) abgelöst wird Seite 31 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Extensible Markup Language (XML) • • • • • Mit XML werden logische Dokumenten-Strukturen beschrieben: sehr geringer Sprachumfang, definiert keine einzige Markierung, Autor überlegt sich selbst passende Markierungen Ein XML-Element ist der von einer öffnenden und schließenden Markierung eingeschlossene Teil eines XML-Dokuments, es gibt auch Elemente ohne Inhalt, die bestehen nur aus einer einzelnen Markierung, z.B. zeigt <Einschreiben/> an, daß der Brief als Einschreiben verschickt werden soll (ohne Inhalt) Am Anfang eines Dokuments stehen Angaben zur verwendeten XML-Version Jedes Element kann zusätzlich Attribute enthalten, die hinter dem Element-Namen als Name-Wert-Paare geschrieben werden, z.B. <Brief Druckdatum="2000-075">...</Brief> XML unterscheidet zwischen Groß- und Kleinschreibung. Seite 32 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Extensible Markup Language (XML) Beispiel: Brief als XML-Dokument <?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1" ?> <Brief> <Adresse> <Name>Meier</Name> <Strasse>Elisenstraße</Strasse> <PLZ>80335</PLZ> <Ort>München</Ort> </Adresse> <Betreff>Ihre Anfrage vom 26.07.2000 bezüglich einer Schulung </Betreff> <Anrede>Sehr geehrte Damen und Herren</Anrede> <Text>der Text des Briefes, der sich jetzt strukturell eindeutig von Betreff und Anrede abhebt.</Text> </Brief>. Seite 33 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Extensible Markup Language (XML) Beispiel: Brief als HTML-Dokument (zum Vergleich) <html> <body> <p>Ihre Anfrage vom 26.07.2000 bezüglich einer Schulung </p> <p>Sehr geehrte Damen und Herren</p> <p>Der Text des Briefes, der genau wie Betreff und Anrede als Absatz geschrieben wird und sich strukturell nicht von ihnen unterscheidet.</p> </body> </html>. • • In HTML sind die Markierungen Teil der Sprache Ein Autor kann sich zwar überlegen, ob er in einem Brief den Betreff und die Anrede z.B. in eigene Absätze verlegt, jedoch kann er diese Absätze nicht direkt als Anrede bzw. Betreff kenntlich machen. (im Gegensatz zu XML) Seite 34 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Extensible Markup Language (XML) Dokumenttyp-Definitionen (DTDs) • beschreiben die Struktur von XML-Dokumenten • und sind in das Dokument integriert oder das Dokument enthält die URL, wo die DTD steht <!ELEMENT Brief(Adresse, Betreff, Anrede+, Text)> <!ELEMENT Adresse(Firma?, Name, Strasse, PLZ, Ort)> <!ELEMENT Name(#PCDATA)> <!ELEMENT Strasse(#PCDATA)> <!ELEMENT PLZ(#PCDATA)> <!ELEMENT Ort(#PCDATA)> <!ELEMENT Betreff(#PCDATA)> <!ELEMENT Anrede(#PCDATA)> <!ELEMENT Text(#PCDATA)>. • In Zukunft werden jedoch die XML-Schemata die DTD‘s ablösen Seite 35 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Extensible Markup Language (XML) XML Schemata: • XML-basierte Sprache, die mächtigere Konstrukte zur Spezifikation von Struktur, Inhalt und Semantik von XML-Dokumenten enthält als DTDs (z.B. selbst definierte Datentypen) • XML-Schemata sind also wieder XML-Dokumente • Beispiel: <schema> <datatype name="PLZT"> <basetype name="string"/> </datatype> <elementType name="PLZ"> <datatypeRef name="PLZT"/> </elementType> </schema> • • XML definiert selbst keine Markierungen, sondern der Autor muß sich selbst Namen ausdenken, so daß es leicht zu Namenskonflikten führen kann XML-Parser prüfen ein Dokument beim Einlesen auf Korrektheit – Ein Dokument ist wohlgeformt (well-formed), wenn es sich an die syntaktischen Regeln von XML hält – Ein Dokument ist gültig (valid), wenn seine Struktur den Vorgaben eines Dokument-Typs oder eines XML-Schemas entspricht Seite 36 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Extensible Markup Language (XML) Prüfung der Korrektheit eines Dokuments durch einen XML-Parser XML-Dok ument Inhal t XML-Parser DTD od er St rukt ur XML-Schem a Dokum ent ist... fehlerh aft wohlgef ormt (well -f or m ed) gülti g (valid) Seite 37 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Extensible Markup Language (XML) Transformation in ein HTMLDokument XML-Dokumen t In halt • XSL (XML Stylesheet Language) • beschreibt die Transformation eines XML-Dokuments in ein HTMLDokument, das ein Web-Browser dann anzeigen kann 2 Varianten der Konvertierung – auf dem Server: es wird eine HTML-Datei an den Browser geschickt – auf dem Client: wobei das XML-Dokument und das Stylesheet an den XMLfähigen Browser übertragen werden, der die Konvertierung selbst vornimmt DTD o der XML-Schema HTMLDokumen t St ruktu r Darst ell ung XML-Parser XSL-St ylesheet Transformatio nsregeln Seite 38 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Aufgabe: Identifizieren Sie die illegalen Beziehungen im 3-Schichten-Modell <<GUI>> <<GUI>> <<GUI>> <<class>> <<GUI>> <<interface>> <<interface>> <<class>> <<class>> <<class>> <<interface>> <<class>> <<class>> <<class>> Benutzungsbeziehungen <<class>> Präsentationslogik Applikationslogik Datenlogik Seite 39 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Komponentenmodell Beispiel für ein J2EE Komponenten -modell in UML Data Seite 40 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Entwurf einer Web-Architektur Scriptsprache PHP • • • • • • Eingebettet in HTML: – SGML Processing:<? echo „Hi!“; ?> – Script-Tag: <script language=„php“> echo „Hi!“; </script> – XML Processing: <?php echo „Hi!“; ?> PHP-Interpreter filtert die Einbettungen heraus Syntax ähnlich wie C, Java oder Javascript Über SQL Zugriff auf Datenbanken (ODBC, Oracle, ..) Session-Management erlaubt die Definition von Variablen mit einer Lebensdauer über eine Seite hinaus ….. In Arbeit Seite 41 DHBW Stuttgart, Informatik, SW-Engineering, Kapitel 4.1 Okt 2010 Aufgabe: Identifizieren Sie die illegalen Beziehungen im 3-Schichten-Modell <<GUI>> <<GUI>> <<GUI>> <<class>> <<GUI>> <<interface>> <<interface>> <<class>> <<class>> <<class>> <<interface>> <<class>> <<class>> <<class>> Benutzungsbeziehungen <<class>> Präsentationslogik Applikationslogik Datenlogik Seite 42