Heute ist es in erster Linie eine Atem- und Meditationstechnik mit leichten, entspannten und harmonischen Bewegungen. Sie JJ fördert die innere Ausgeglichenheit, JJ reguliert funktionelle Störungen und JJ kann Einfluss auf das nicht willentlich steuerbare (autonome) Nervensystem ausüben. Konzentration, Beweglichkeit und Entspannungsfähigkeit verbessern sich meist spürbar. Zum Schluss. Der gute Rat. Die in dieser Broschüre vorgestellten Entspannungstechniken dienen als Ergänzung der ärztlich verordneten medikamentösen und nichtmedikamentösen Behandlung. Entspannung. Daher dürfen die durch Ihre Entspannungsübungen erreichten Besserungen Sie nicht dazu verleiten, auf wichtige Anwendungen von Medikamenten zu verzichten. Machen Sie sich jedoch bewusst, dass das Fortschreiten der COPD nicht nur durch die Anwendung von Medikamenten aufgehalten werden kann. Ihr Denken und Verhalten können maßgeblich zu einem stressfreieren Krankheitsverlauf und einer deutlich verbesserten Lebensqualität beitragen. Wir hoffen, dass wir Ihnen dazu wertvolle Anregungen geben konnten. DAK-Gesundheitsprogramm COPD. Sie haben Fragen. Wir die Antworten. 24 Stunden an 365 Tagen. DAK-Versicherungsexperten informieren und beraten Sie über Leistungen, Beiträge und Mitgliedschaft. DAKdirekt 040 325325555 zum Ortstarif. Das DAK-COPD-Expertentelefon ist für Sie unter 040 325325920 zu erreichen. Montag bis Freitag von 8:00 bis 20:00 Uhr zum Ortstarif. Herausgeber: DAK-Gesundheit Gesetzliche Krankenversicherung Nagelsweg 27-31, 20097 Hamburg Internet: www.dak.de | www.dak.de/dmp Satz: Dres. Schlegel + Schmidt, Göttingen W980-0621 / Unsere Information wurde 08/13 gedruckt. Nachträglich kann es z. B. durch Gesetzesänderungen zu abweichenden Regelungen kommen. Aktuelle Auskünfte erhalten Sie in Ihrem Servicezentrum der DAK-Gesundheit. Stress durch Atemnot. Loslassen lernen. In unserer modernen Leistungsgesellschaft ist der Begriff „Stress“ zu einem regelrechten Modewort geworden. Man ist nicht nur gestresst, wenn man zu viel Arbeit hat oder unter Zeitdruck steht, sondern auch dann, wenn man sein Leben ohne jegliche Herausforderungen fristet. Emotionaler Stress entsteht durch Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen, durch Ängste oder unterdrückten Ärger. Gerade für Sie als COPD-Patient bedeutet Stress jedoch noch viel mehr, denn die Krankheit raubt Ihnen sprichwörtlich die Luft zum Atmen. Häufig sind Sie aufgrund Ihrer Atemnot nicht mehr imstande, den alltäglichen Verpflichtungen nachzukommen, sei es, dass der Supermarkt zu weit weg, die Treppe zu steil oder die Einkaufstasche zu schwer ist. Angst und seelische Belastungen als Folge sind nur allzu verständlich. Doch diese können wiederum zu körperlichen und psychischen Beschwerden und damit zu weiteren Atemstörungen führen. Der Angst begegnen. Aktiv handeln im Alltag. Die Feststellung einer chronischen Lungenerkrankung sollte Sie ermutigen, Ihren bisherigen Lebensstil kritisch zu hinterfragen. Durch Ihr aktives Handeln können Sie selbst einen entscheidenden Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen, wenn Sie mit Ihrem Körper und Ihrer Erkrankung gut vertraut sind. So können Sie dazu beitragen, Ihre Lungenfunktion optimal einzustellen und das Risiko von Folgeerkrankungen der COPD zu verringern. Je mehr Sie die Kontrolle über Ihre Atemwegsfunktion in die Hand nehmen oder auf Zeichen von Komplikationen selbst achten, desto mehr Freiheit und Flexibilität gewinnen Sie in Ihrem täglichen Tagesablauf. Nicht jede Anstrengung kann vermieden werden, aber viele Stressfaktoren können reduziert werden – vorausgesetzt, man erkennt sie als solche. Gerade durch gezielte Entspannung wird dem Körper und der Seele immer wieder eine zwischenzeitliche Erholung zuteil. Gezielte Entspannung. Überzeugende Vorteile. Neben der schulmedizinischen Behandlung gibt es ein breites Angebot unterschiedlicher Entspannungsmethoden. Diese können uns helfen, das körperliche, seelische und geistige Gleichgewicht wieder herzustellen. Gerade am Anfang Ihrer Raucherentwöhnung können Sie manchmal etwas nervös und ungeduldig sein. Auch dagegen hilft in erster Linie Entspannung. Entspannungsübungen können Ihnen auch bei Einschlafstörungen helfen. Vorschläge zur Entspannung: Gönnen Sie sich regelmäßig Pausen. Hören Sie zum Beispiel schöne Musik, oder widmen Sie sich einem Hobby. JJ Entspannen ist nicht zwangsläufig mit Inaktivität verknüpft. Auch körperliche Betätigung kann entspannen und Stress abbauen. JJ Natürlich kann man sich auch in der Natur wunderbar entspannen. Bereits bei einem Spaziergang können sich Spannungen erstaunlich schnell auflösen. Wer beim Gehen noch einige einfache Atemübungen durchführt, kann einen ganz normalen Spaziergang in eine effektive Gehmeditation verwandeln, die innere Harmonie und Ausgeglichenheit bewirkt. Eine Atemübung, die sich sehr leicht durchführen lässt, besteht darin, beim Einatmen bis drei zu zählen, die Luft für die gleiche Zeit anzuhalten und dann wieder frei auszuatmen. JJ Sie können jedoch auch Entspannungstechniken, wie zum Beispiel Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, erlernen. JJ DAK-Gesundheitsprogramm COPD Kurse und Angebote. Kosten und Nutzen. Falls Sie zur Unterstützung Ihrer Krankheitsbewältigung auf ein spezielles Entspannungskursangebot zurückgreifen möchten, sollten Sie sich gut informieren und beraten lassen, um die verschiedenen Möglichkeiten gegeneinander abwägen zu können. Neben durchaus hilfreichen Methoden gibt es nämlich auch solche, deren Wirksamkeit bislang nicht belegt werden konnte. Das erfolgreiche Vermitteln von Entspannungs- und Meditationstechniken setzt ein umfassendes Verständnis der seelischen und körperlichen Vorgänge voraus, die während der Durchführung der entsprechenden Technik in Gang gesetzt werden. Daher sollten Sie auf eine professionelle Ausbildung des Trainers besonderen Wert legen. Für Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson und verschiedene Meditationstechniken sowie Yoga werden von vielen Volkshochschulen Kurse angeboten. Auch private Trainer und Institute bieten häufig entsprechende Kurse an. Sofern Sie im Zweifel sind, ob die angebotenen Kurse nutzbringend für Sie sein könnten, sprechen Sie vor Beginn mit Ihrem Arzt. Zusätzliche Kursangebote gehen in der Regel über die im Rahmen des DAK-Gesundheitsprogramms angebotenen Leistungen hinaus. Daher ist es wichtig, dass Sie sich vor Beginn der Teilnahme über die Kursgebühren erkundigen. Inwieweit eine Kostenbeteiligung der DAKGesundheit im Einzelfall möglich ist, erfragen Sie am besten in Ihrer Servicestelle der DAKGesundheit. Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen einige Entspannungstechniken vorstellen, die Ihnen helfen können, mit Ängsten besser umzugehen und mehr innere Ruhe und Ausgeglichenheit in Ihren Alltag zu bringen. Regelmäßige Übungen können Ihnen dabei helfen, die Angst vor Atemnot und Exazerbationen deutlich zu mildern. Welche Entspannungstechniken Sie auch interessieren mögen – vergessen Sie dabei Erfolgsstreben, Leistung und Stress jeglicher Art! Versuchen Sie loszulassen – körperlich, seelisch und geistig. (Stress)freier Atmen. Mit richtiger Technik. Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Bei der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson (PME) handelt es sich um eine Körpertechnik, durch die Sie die Anspannung Ihrer Muskeln wahrnehmen sollen. Durch die Konzentration auf den Wechsel von Muskelanspannung und Muskelentspannung können Sie eine fortschreitende (progressive) Entspannung Ihres gesamten Körpers erreichen. Die Progressive Muskelentspannung ist leicht zu erlernen und eignet sich besonders gut für Menschen, denen es ansonsten sehr schwer fällt, sich zu entspannen und erste Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln wollen. Die Technik können Sie im Rahmen von etwa 10 Sitzungen leicht erlernen und dann selbstständig im Alltag anwenden. Für einen dauerhaften Erfolg empfiehlt sich ein regelmäßiges Training. Es kann bewirken, dass JJ die aktive Entspannung von bestimmten Muskeln bestehende Verspannungen löst, JJ die Kurzatmigkeit verbessert, JJ der Ruhepuls gesenkt und JJ die Hautdurchblutung angeregt wird. Tipp: Schon einige Minuten Entspannung am Tag wirken sich auf Dauer spürbar positiv auf den Stresspegel aus! Autogenes Training. Autogenes Training ist eine in den 30er Jahren von dem deutschen Psychiater Johannes Heinrich Schulz aus asiatischen Meditationstechniken entwickelte Entspannungsmethode. Ihr Ziel ist es, unabhängig von der kulturellen Prägung des Einzelnen, einen Zustand seelischer und körperlicher Entspannung zu erreichen. In der Folge sollen psychische Blockaden aufgehoben und psychisch bedingte körperliche Beschwerden gebessert werden. Praktiziert wird das Autogene Training in einer bequemen, meist liegenden oder sitzenden Position. Mithilfe kurzer, formelhafter Sätze, wie beispielsweise „Ich bin ganz ruhig und entspannt.“ oder „Mein Atem geht frei und unbeschwert.“ versetzt sich der Übende in einen ruhigen, entspannten Zustand (Autosuggestion). Für das Autogene Training können eine Vielzahl an positiven Wirkungen verzeichnet werden: JJ Entspannung JJ Abbau von Nervosität JJ Leistungssteigerung JJ Zunahme der Konzentrationsfähigkeit JJ Steigerung der körperlichen Abwehrkräfte JJ Unterstützung bei der Raucherentwöhnung Zudem wirkt sich Autogenes Training positiv aus auf: JJ Nervöse Herz- und Kreislauf-Störungen JJ Verschiedene Beschwerden im MagenDarm-Trakt JJ Migräne, Kopfschmerzen JJ Wetterfühligkeit JJ JJ JJ JJ Schlafstörungen Unsicherheit, Selbstzweifel Angstzuständen Überlastung Das Autogene Training kann quasi überall und zu jeder Zeit angewendet werden. Das Autogene Training selbst sowie seine Wirkung wurden in einer Vielzahl von Untersuchungen und Studien erforscht. Diese Entspannungsmethode ist inzwischen auch eine in der Schulmedizin anerkannte Methode und wird von vielen Ärzten empfohlen. Meditation. Meditation hat ihren Ursprung in der buddhistischen Welt und nimmt dort eine religiöse beziehungsweise philosophische Bedeutung ein. Sie beinhaltet Techniken der Selbstfindung und der Bewusstseinsfindung. Bei einer tiefen Meditation kommt es zu einem Gefühl der Zeitlosigkeit und das Bewusstsein ist vom übrigen Gedankenfluss abgekapselt. Man lernt, Abstand zu seinen Alltagsproblemen zu finden und die jeweilige Lebenssituation aus einer veränderten Perspektive zu betrachten. Sonst unbewusste Vorgänge, wie zum Beispiel die Atmung, werden bewusster wahrgenommen und können positiv beeinflusst werden. Erwiesene Langzeiteffekte sind ein besserer Umgang mit Stress sowie weniger Angst. Yoga. Yoga gehört zur indischen Philosophie. Mit geistigen und körperlichen Übungen sollen Körper, Geist und Seele in Einklang gebracht werden. Mithilfe der Bewegungsübungen werden körperliche Eigenschaften wie Flexibilität, Kraft, Ausdauer und Koordination trainiert. Durch Tiefenentspannung, Atemübungen und Meditation kann eine innere Gelassenheit erreicht werden. Dies unterstützt den Stressabbau und kann helfen, körperliche Beschwerden zu lindern. Qi Gong und Tai Chi. Beim Qi Gong („Qi“ bedeutet soviel wie „Lebensenergie“) handelt es sich um eine sehr alte chinesische Meditations- und Therapieform zum Ausgleich der inneren Kräfte, wobei konzentriert Atem- und Bewegungsübungen vorgenommen werden. In beiden Techniken geht es um die „Harmonisierung“ der Lebenskraft Qi oder Chi. Tai Chi (auch Tai Ji Quan, „Schattenboxen“) entwickelte sich aus asiatischen Kampfsportformen.