Nr. 01/Januar 2006 www.apothekenkurier.de Sie finden uns online in Deutschlands größtem Seniorenportal: www.feierabend.com Erkältungsalarm bei Kindern Seite 5 Neu: Rheuma Kurier ab Seite 25 So testen Sie Ihr DiabetesRisiko Sicher sein mit dem neuen, einfachen Test. S. 17 Diabetes: Engpass Insulin Die Forschung arbeitet mit Hochdruck! Lesen Sie mehr… S. 19 Tolle Gewinnspiele ab S. 25 WellnessWohlfühlTripps… I N H A LT Editorial Um die Zähne und das Zahnfleisch vieler Deutschen ist es schlecht bestellt. Kaum ein Erwachsener hat noch ein tadelloses Gebiss, gemäß Statistik nur fünf Prozent aller über 20jährigen! Jeder Dritte trägt bereits um die Sechzig die Dritten (zumindest per Teilgebiss). Verständlich aber falsch in diesem Zusammenhang: Viele gehen nur äußerst ungern zum Zahnarzt. Würden dies mehr Menschen rechtzeitig tun, könnte viel Zahnsubstanz erhalten werden. Zweimal pro Jahr zum Zahnarzt lohnt sich immer – auch wenn sich keine Beschwerden bemerkbar machen. Noch wichtiger ist allerdings die täg- Thema des Monats: Gesund im Mund? liche Pflege für Zähne und Zahnfleisch. Wer sich dahinter klemmt, hat meist gut lachen – und kann auch noch morgen kraftvoll zubeißen. Schmökern Sie rund um das Thema auf den nächsten Seiten dieser Ausgabe. Und lassen Sie sich ein wenig auf den Zahn fühlen ... Viel Spaß und Gesundheit im Neuen Jahr wünscht Ihnen Ihr Christoph Trick, Chefredakteur Herz und Kreislauf Folsäure fürs Herz Karies: Infektion mit faulen Folgen 8 Parodontitis radikal unterschätzt 9 Empfindliche Zähne: Bekämpfung von Symptomen nicht ausreichend 9 Fürs Herz den Gürtel enger schnallen 17 18 Diabetes: Engpass Insulin Insulin auf dem Dach der Welt 28 Fibromyalgie: Wenn Rheuma Weichteile befällt 29 Aus der Welt der Heilpflanzen Heilpflanze des Monats – Unbekannte Mahonie 14 19 Demoskopische Untersuchung bestätigt: Mistelgesamtextrakt: Standard in der Onkologie 30 Kunst – Kunst im Wasserschloss 34 20 Krebskranken Kindern helfen 30 Prostatakrebs häufigste Tumorart beim Mann Kulinarische Kultur – Speisen im Palast 34 32 Dürfen Diabetiker in die Sauna? 21 Insulinpumpe, Teil I: Wie reagiert das Umfeld? 22 Kultur Pur Serviceseiten Über Haut & Haare Winter & Erkältung & Co. Neu im Internet: Erkältungs-Warnsystem Rheumatoide Arthritis – Die unbekannte Volkskrankheit Neues aus der Krebsforschung Nagelpilz – damit ist nicht zu spaßen Erkältungsalarm bei Kindern 27 4 Erste Hinweise durch Abtasten: Rechtzeitig die Schilddrüse testen 24 So testen Sie Ihr Diabetes-Risiko 17 Blutdruck im Griff? 16 Gesundheit und Wellness Wenn die Seele Trauer trägt Besser leben mit Diabetes 7 RheumaCheck – Fragebogen zur Früherkennung des entzündlichen Rheumas 5 Winterhaut braucht besondere Pflege 6 Wenn Kinder Juckreiz quält 6 Impressum 11 Rätsel / Rätselauflösung 33 12 Kopfschmerzen: Lieber keinen kühlen Kopf bewahren 14 Kranke Knochen? Ratgeber Arthrose – Folge eines bewegten Lebens 26 RheumaCheck: Interview mit Prof. Matthias Schneider 26 APOTHEKEN KURIER Januar 2006 ■ 3 gründig wahrgenommen körperlichen Beschwerden) und einer neurotischen Depression (Traumen aus Kindheit und Jugend brechen später immer wieder auf). Eines ist allen gemeinsam: Betroffene werden ihre Welt mehr oder weniger trüb bis nicht mehr erträglich erleben. Kein Wunder somit, das Depressionen die mit Abstand häufigste Ursache von Selbstmorden sind. Fast jeder sechste Depressive bringt sich um, jeder zweite versucht es zumindest einmal. Wege aus dem Tief Wenn die Seele Trauer trägt Fast jeder zehnte Deutsche schlägt sich mit einer depressiven Störung herum. Großer Handlungsbedarf also – zumal viele nicht zu ihrer Erkrankung stehen, Depressive zudem stigmatisiert werden und Fehldiagnosen an der Tagesordnung sind. Für Herbert H. steckte die reale Welt hinter trübem Glas. Ohne Antrieb, Freude und Interesse an seinen Mitmenschen, ohne Hoffnung und Optimismus ging er immer mehr in seiner eigenen, abgeschlossenen Welt voller Trauer und Angst beinahe unter. Erst sein „Sich-Öffnen“, seine Hilfeschreie gegenüber den Nächsten und der Weg zum Arzt sowie Psychotherapeuten brachte ihn, nach Jahren voller Frust und zunehmender Verzweiflung, allmählich auf den Weg aus dem tiefgrauen Labyrinth seiner Seele zurück ans Tageslicht. Viele Typen – ein Gesicht Bei Hermann H. lautete die Diagnose „Reaktive Depression“. Der städtische Busfahrer erfuhr nämlich derart belastende Ereignisse – die Scheidung von seiner Frau, der Tod seiner Mutter, der Auszug aus der Wohnung und die Tatsache, dass er seine beiden Kinder nur noch einmal alle 14 Tage sehen darf – dass der Mittvierziger „reaktiv depressiv“ wurde. 4 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER Es gibt viele unterschiedliche Typen einer Depression – die Winterdepression (Lichtmangel und vermehrte Melatoninausschüttung machen dabei depressiv), das Sisi-Syndrom (unglücklich trotz oder gerade wegen übergroßem Tatendrang), eine Wochenbettdepression (depressive Verstimmung nach der Entbindung), eine Alters- oder eine Erschöpfungsdepression, bis hin zu den klassischen Varianten der bipolaren Depression (manische und depressive Phasen wechseln sich dabei ab), einer maskierten Depression (die Depression „tarnt“ sich hinter vorder- Ein Schritt in die richtige Richtung war für Hermann H. die Anerkennung seiner Erkrankung. Er räumte bei seinen engsten Vertrauten konsequent mit den Vorurteilen gegenüber Depressiven auf, und er überwand seine Angst vor Therapie und Medikamenten. Bewegungstraining nach Dienstschluss an der frischen Luft, er walkt oder joggt täglich knapp eine Stunde, war ein weiterer buchstäblicher Schritt aus der Depression. Er nahm an Gruppengesprächen mit anderen Betroffenen teil, informierte sich bei Selbsthilfegruppen, und er nahm regelmäßig die vom Arzt verordneten Medikamente ein. Vor allem vor den Tabletten hatte er Bedenken. Doch die modernen Antidepressiva machen Patienten nicht abhängig, und sie verändern auch nicht die Persönlichkeit. Zwar setzen sie am Kernpunkt der Probleme – nämlich im Gehirn – an. Doch ohne die noch weit verbreitet geglaubten Nachteile. Vielmehr erhöhen moderne Psychopharmaka die Verfügbarkeit der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin – das Defizit dieser beiden ist der vermutlich wichtigste Grund für das Ausbrechen einer Depression. Nebenwirkungen, wie bei den Vorgängern der neuen Antidepressiva (Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Mundtrockenheit etc.) treten nicht mehr auf. Allerdings wirken die Medikamente frühestens zwei bis drei Wochen nach der ersten Einnahme, ein wenig Geduld ist somit gefragt. Die hatte auch Hermann H., und seine vielen „kleine Helfer“, wie er sie nennt, nämlich die Tabletten, die Gruppengespräche, der Sport sowie eine Lichttherapie, hatten Erfolg im Kampf gegen die dunklen Schatten seiner Seele. Erkältungsalarm bei Kindern Ein grippaler Infekt (Erkältung) bei Kindern geht meist mit Fieber einher und quält die Kleinen mitunter ganz schön heftig. Ganz wichtig: Beim Nachwuchs muss bei der Behandlung einiges dringend beachtet werden. ser und Früchtetees. Erst ab 39 Grad Celsius sind fiebersenkende Mittel in Absprache mit dem Kinderarzt ratsam. Dringend zum Doktor geht es jedoch, wenn das Fieber in Richtung 40 Grad klettert, das Kind ununterbrochen weint oder gar nicht mehr ansprechbar ist, das Fieber über 24 Stunden anhält oder wenn Junior Krämpfe bekommt. Eine Frage der Dosis Kinder sind bis zum Abschluss der Pubertät keine Erwachsenen. Das gilt auch für Art und Menge von Medikamenten. So vertragen sie bis zum zwölften Lebensjahr keine Präparate, die Acetylsalicylsäure (ASS) enthalten – es drohen allergische Reaktionen. Für die Selbstmedikation eigenen sich ausschließlich nur Medikamente, die auch für Kinder zugelassen sind. Besser als mehrere Wirkstoffe sind im allgemeinen Monopräparate. Oft kommen Kinder überhaupt ohne Arzneimittel aus – in Absprache mit dem Kinderarzt reichen meist probate Hausmittel wie Quarkwickel bei Husten und Honigmilch bei rauem Hals aus. Stets sollten die Beipackzettel von Medikamenten genau gelesen und die Dosierungsanleitungen strikt eingehalten werden. Das gilt übrigens nicht nur für Tabletten, sondern genauso natürlich für Zäpfchen, aber auch für Salben oder Cremes (letztere dringen über die Hautbarriere ebenfalls in den Blutkreislauf ein). Kinder bekommen schnell eine Erkältung und schnell auch einmal erhöhte Temperatur. Eigentlich kein Grund zur Sorge, denn das Immunsystem der Kleinen macht eine Art Entwicklungsprozess durch, außerdem haben Kinder spätestens ab dem Kindergarten ständig Kontakt mit allen möglichen Bazillen. Kühlen Kopf bewahren Sind zuviel Viren und Bakterien im Umlauf des kleinen Organismus, kommt es häufig ganz flott zu einer an sich gesunden und richtigen Reaktion: dem Fieber. Denn diese sinnvolle Abwehrreaktion des Körpers bewirkt, dass sich die Keime nur noch langsam vermehren können. Werte bis rund 38,5 Grad Celsius gelten beim Nachwuchs als normale Reaktion, müssen beobachtet (Fieber mehrmals täglich messen, wenn möglich rektal –diese Methode ist am genauesten!), aber nicht gleich medikamentös behandelt werden. Am besten ist allerdings immer der Besuch vom bzw. beim Kinderarzt. Wadenwickel und Abkühlungsbäder (etwa zwei Grad Celsius unter der gemessenen Körpertemperatur, ungefähre Badedauer 15 Minuten) helfen, ebenso viel MineralwasAPOTHEKEN KURIER Januar 2006 ■ 5 Winterhaut braucht besondere Pflege chende Keime haben dann leichtes Spiel, vor allem für Hauterkrankungen sind Tür und Tor geöffnet. ❄ Temperaturen im Keller, klirrende Kälte, häufiger Wetterumschwung und trockene Heizungsluft – all das macht unserer Haut in der kalten Jahreszeit mitunter stark zu schaffen. Da viele Betroffene zudem die Pflege ihrer Haut vernachlässigen oder auf die falschen Mittel setzen, bekommen sie die Quittung „trockene Winterhaut“ präsentiert. Jetzt im Winter leidet die Haut besonders. Und bei rund 20 Prozent aller Deutschen lautet die Diagnose: Trockene Haut. Draußen wie drinnen setzen nämlich viele ungünstige Faktoren dem größten Organ zu. Feuchtigkeit wird ihm ständig entzogen – und es verliert zudem Fett. So kommt es unweigerlich zu einer Störung des Hydrolipidsystems, was bedeutet, dass der Wasser- und Fett- ❄ ❄ Anti-Winterhaut❄ ❄ Tipps ❄❄ Nach dem Waschen eincremen, ruhig mehrmals täglich. Hochwertige Waschsubstanzen (u. a. pH-neutral, frei von Konservierungsstoffen, rückfettend) verwenden. Nicht zu heiß duschen oder baden, und nicht zu lange (maximal 15 Minuten). Wer gerne in die Wanne geht – am besten mit rückfettenden Badeölen. Nicht mit „Reibeisen“ sondern mit weichen Handtüchern sanft abtrocknen (nicht abrubbeln). Der Haut auch Feuchtigkeit von innen gönnen und täglich mindestens zwei Liter Mineralwasser und Co. trinken. 6 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER Streicheleinheiten gefordert Intensive Pflege und eine Menge Streicheleinheiten tun der Haut immer und im Winter ganz besonders gut. Belasten Wind, Kälte und ❄ haushalt aus der Balance geraten. Dies ist umso mehr der Fall, je älter die Haut bzw. der Mensch ist. Denn je älter das sensible Organ ist, desto mehr verliert es die Fähigkeit, Wasser zu binden. „Zum aus der Haut fahren“ ❄ Häufigstes Merkmal trockener Haut ist ein unangenehmer Juckreiz. Die buchstäblich trockene Haut spannt, schuppt oft, rötet sich mitunter und neigt zur Bildung von Ekzemen. Das sieht natürlich weder schön aus, noch jugendlich-vital. Spröde Haut ist jedoch nicht bloß ein kosmetisches Problem. So wird auch die Schutzbarriere Haut nachhaltig geschädigt, krankma- Nässe den Schutzschild der Haut, braucht er Hilfe von außen. Neben geeigneter Kleidung und Kälteschutz durch spezielle Pflegemittel (Kälteschutzcremes für Lippen, Gesicht, Hals, Hände), braucht die Haut eine tägliche Grundpflege. Je trockener sie ist, umso öfter sollte ihr eine Extraportion Fett gegönnt werden. Daher raten Dermatologen jetzt zu fetthaltigen Nährcremes mit hautregenierenden Wirkstoffen. Bei richtiger Zusammensetzung (d. h. Wasser-in-Öl-Cremes) kommt so der Fett- und Wassergehalt der Haut wieder in die richtige Balance. In der Apotheke berät man Sie gerne ausführlich über die richtigen Mittel mit den geeigneten Inhaltsstoffen. Wenn Kinder Juckreiz quält Neurodermitis befällt bereits eines von zehn Kindern unter sechs Jahren – Tendenz weiter zunehmend. Neurodermitis (atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis) bedeutet quälende Überreaktionen der Haut. Meist kommt die Erkrankung in Schüben, Hautpartien jucken plötzlich stark bis unerträglich und entzünden sich. Unweigerlich folgt Kratzen und das Ganze verschlimmert sich. Vorrangig betroffen sind das Gesicht, was häufig zu Stigmatisierung führt, die Ellenbogen und die Knie. Nur konsequente Hautpflege hilft dem geplagten Nachwuchs. Spezielle Pflegepräparate für die bei stark schuppender Haut fehlenden Hautkomponenten Fett und Feuchtigkeit sowie Wirkstoffe im Fall starker Schübe wie Harnstoff, Zink, Calcineurininhibitoren etc.) können ein nahezu beschwerdefreies Leben ermöglichen. Die gute Nachricht: spätestens mit Eintritt ins Erwachsenenalter verschwindet der Plagegeist beim Gros der Betroffenen. Anzeige Optimale Mundpflege? Diese sollte nicht auf eine Zungenreinigung verzichten. Bei dem Thema „Optimale Mundhygiene“ denken die meisten Menschen an regelmäßiges Zähneputzen, vielleicht sogar an die Pflege des Zahnfleisches und der Zahnzwischenräume. Vernachlässigt wird in der Regel ein anderer, immens wichtiger Teil des Mundes: Die Zunge. Durch ihre Größe und Beschaffenheit spielt sie jedoch bei der Prophylaxe und gezielten Gesunderhaltung der Zähne eine maßgebliche Rolle: Speisen, Kaffee, Tee, Alkohol und Tabak verbinden sich mit abgestorbenen Schleimhautzellen zu einem Zungenbelag, der geruchs- und plaquebildenden Bakterien einen optimalen Nährboden bietet. So verursacht dieser Zungenbelag Mundgeruch und begünstigt sogar das Wachstum von Karies verursachenden Bakterien. Abhilfe schafft ein Zungenreiniger, am besten ausgestattet mit einer Bürsten- und einer Schaberseite. Mit der Bürstenseite werden die Zungenbeläge zunächst gelöst, bevor sie mit der Schaberseite vom Zungenrücken entfernt werden können. Solche speziell entwickelten Geräte sind extrem flach, so dass sie, anders als zur Zungenreinigung eingesetzte Zahnbürsten, keinen Würgereiz verursachen. Um auch Menschen mit schmalem Kiefer sowie Kindern und Jugendlichen die Zungenreinigung zu ermöglichen, gibt es derartige Zungenreiniger mittlerweile in unterschiedlichen Größen. Neben der Bekämpfung von Mundgeruch verbessert eine regelmäßige Reinigung des Zungenrückens zudem das Geschmacksempfinden und reduziert bei regelmäßiger Anwendung selbst Zahnbelag nachweislich um mehr als 30 Prozent. Herz-Kreislauf-Schutz Folsäure fürs Herz Besser bekannt ist Folsäure bislang als wichtiges Vitamin für Schwangere. Doch spielt sie auch beim Schutz vor Herzinfarkt, Schlaganfall und Bluthochdruck eine wichtige Rolle. Die Folsäure gehört zu den Vitaminen der B-Gruppe und spielt einen entscheidenden Part bei allen Wachstumsund Entwicklungsvorgängen im Organismus. Ohne Folsäure wäre kein Zellwachstum und beispielsweise keine Zellteilung möglich. In Zu- sammenarbeit mit Vitamin B12 kümmert sich das Vitamin um die Blutbildung. Nebenbei sorgt der agile Stoff noch für eine funktionierende Nerventätigkeit und für reibungslose Abläufe im Bereich des Knochenmarks. Ausreichend Folsäure ist eine gute Prophylaxe im Kampf gegen mögliche HerzKreislauferkrankungen. Der Grund dafür: Erhöhen sich im Blut die Homocystein-Werte (eine schädliche Aminosäure), steigt das Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu bekommen. Und dieser Pegel schnellt immer dann nach oben, wenn ein Folsäuremangel besteht. Die optimale Versorgung mit dem Vitamin der B-Gruppe ist somit auch eine Herz-Protektion. Aktuelle Studien in den USA zeigten zudem: Folsäure schützt besonders junge Frauen vor Bluthochdruck. So senkte eine größere tägliche Menge Folsäure das Risiko bei 26 bis 46 Jahre alten Frauen um ein Drittel, bei Älteren immerhin noch um rund 13 Prozent. Warum Folsäure besonders bei jungen Damen mäßigend auf den Blutdruck wirkt, Übrigens: Wie eine Zahnbürste, sollte auch ein Zungenreiniger alle ein bis zwei Monate gewechselt werden. Zungenreiniger sind in Apotheken erhältlich. wissen die Forscher allerdings noch nicht. Mangel an der Tagesordnung Folsäuremangel ist weit verbreitet – in Deutschland sind drei von vier Menschen betroffen. Die DGE rät zu täglich 0,4 Milligramm Folsäure, Schwangere brauchen 0,6 Milligramm. Mangel in der Schwangerschaft kann zu Frühgeburten oder Missbildungen führen. Folsäure steckt insbesondere in frischem Blattgemüse, in Weizen- oder Roggenvollkornbrot, Champignons, Mangold, Orangensaft, Tomaten und Nüssen. Sie ist allerdings ein sehr labiles Vitamin, das bei der Zubereitung der Nahrung bis zu 90% verloren gehen können. Mitunter ist aufgrund eines Mangels und zur Prophylaxe ein Folsäurepräparat ratsam (fragen Sie in der Apotheke danach). APOTHEKEN KURIER Januar 2006 ■ 7 Karies: Infektion mit faulen Folgen Karies wird von Bakterien verursacht und ist damit eine Infektionskrankheit. Schon Kleinkinder stecken sich mit diesen Bakterien bei ihren Eltern an. Was tun gegen die drohenden schwarzen Löcher in den Zähnen? Eine kohlenhydrat-, vor allem zuckerreiche Nahrung, löst alleine keine Karies aus. Erst die Kariesbakterien machen das Ganze gefährlich. Diese Mikroorganismen wandeln leicht vergärende Kohlenhydrate (wie Zucker) in organische Säuren um. Die Säuren greifen den Zahn an. Sie lösen wichtige Mineralien wie Kalzium und Phosphat aus dem Zahnschmelz heraus und bewirken somit eine Demineralisierung und Aufweichung der Zahnhartsubstanz. „Zwischenmahlzeit“ Zwischen den Mahlzeiten, wenn der Säurespiegel wieder sinkt, können sich die Zähne in der Regel erholen. Denn die Natur hat einen Reparaturmechanismus eingebaut: Mit von der Partie ist der Speichel im Mund. Er kann die Säureangriffe auf den Zahn neutralisieren (so genannte Pufferka8 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER pazität des Speichels). Im Speichel befinden sich dazu jene Mineralien (Phosphat- und Kalziumionen), die dem Zahn durch die Säuren entzogen werden. Bei ausreichendem Speichelfluss und richtiger Speichelzusammensetzung können leichte Demineralisierungsschäden an der Zahnoberfläche – der Anfang einer Karies – ausgeglichen werden. Individuelles Kariesrisiko Je nachdem, ob die Speichelmenge in der Mundhöhle zu gering ist, oder ob der Speichel nicht optimal zusammengesetzt ist bzw. die Anzahl der Karies- bakterien einfach zu hoch ist, steigt das individuelle Kariesrisiko an. Fehlt außerdem die richtige Mundhygiene und eine ausgewogene Ernährung, wird der Zahn dauerhaft geschädigt. Die betroffenen Zahnpartien sehen dann zunächst kreidig-aufgehellt aus (Kreideflecken). Breitet sich die Karies weiter aus, erfasst sie tiefere Gewebeschichten der Zahnhartsubstanz. Die betroffenen Stellen verfärben sich bräunlich-dunkel. Ein Loch ist entstanden (so genannte kariöse Läsion). Dringt die Karies tiefer in die unteren Schichten des Zahnbeins oder gar in die Region des Zahnmarks (Pulpa) vor, wird es schmerzhaft. Eine Entzündung im Innern des Zahns entsteht, und es kann zum Absterben von Gewebe bis hin zum Zahntod kommen. Außerdem besteht die Gefahr, dass Giftstoffe vom Entzündungsherd in den Körper ausgeschwemmt werden. Die Folge kann eine Ausbreitung der Entzündung sein; etwa in die Kieferhöhle. Es besteht sogar die Gefahr, dass Gelenke, Nieren oder der Herzmuskel geschädigt werden. Konsequente Mundhygiene Karies entsteht nicht von heute auf morgen. Meist ist sie das Resultat nachlässiger Mundhygiene und versäumter Zahnarztbesuche. Dagegen hilft nur eiserne Disziplin: Die Zahnoberflächen und die Zahnzwischenräume müssen regelmäßig und gründlich gereinigt werden. Nur: Zähneputzen alleine schafft dies nicht, vor allem nicht in den Zahnzwischenräumen. Neben täglichem Zähneputzen (am besten drei Mal!) sollte deshalb Zahnseide zur Entfernung der Plaque zum Einsatz kommen, ebenso einmal eine antibakterielle Mundspülung. Parodontitis – radikal unterschätzt Entzündungen des Zahnhalteapparates sind häufiger als Viele denken. Rund 25 Millionen Deutsche sollen davon betroffen sein – doch die wenigsten werden adäquat behandelt. Die Zahl der Parodontitisbehandlungen in Deutschland entspricht bei weitem nicht dem tatsächlichen Bedarf. 40 bis 50 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden an einer Erkrankung des Zahnhalteapparates, wobei mehr als 15 Prozent Zahnfleischtaschen von mehr als sechs Millimetern aufweisen. Behandelt wurden mit insgesamt 717.000 Fällen im Jahr 2002 nur knapp 1,5 Prozent der Erkrankten. Diese alarmierenden Zahlen gab die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DGP) bei Ihrer Pressekonferenz anlässlich der Jahrestagung in Dresden bekannt. Therapiebedarf sieht die DGP bei etwa 25 Millionen Erwachsenen. Bei ihnen haben sich bereits Zahnfleischtaschen von vier und mehr Millimetern Tiefe gebildet. Diese Entzündungen des Zahnhalteapparates – richtig als Parodontitis und nicht als Parodontose bezeichnet – können zum Zahnverlust führen. Jetzt gilt es, den individuellen Behandlungsbedarf möglichst frühzeitig festzustellen. Am Beginn einer Therapie steht zunächst die Basisdiagnostik mit dem seit 2004 neu als Kassenleistung etablierten Parodontalen Screening Index (PSI). Er gibt erste Informationen über den Schweregrad der Erkrankung sowie den möglichen individuellen Behandlungsbedarf. In der folgenden präventiven Betreuungsphase sind die Reduzierung der patientenbezogenen Risikofaktoren, die Optimierung des Mundhygieneverhaltens und die Compliance (Therapietreue) des Patienten von großer Bedeutung. Empfindliche Zähne: Bekämpfung von Symptomen nicht ausreichend Ein Tipp der elmex® Forschung: Viele Menschen denken, dass es ausreicht, den Schmerz bei empfindlichen Zähnen zu lindern, aber freiliegende Zahnhälse brauchen zeitlebens Schutz. In jedem Lebensalter sind Zähne durch Karies gefährdet. Karies entsteht durch das Zusammenwirken von Nahrungsbestandteilen und Bakterien in den Zahnbelägen (Plaque). Die Bakterien in der Plaque bilden Säuren, die den Zahn kariös zerstören. Allerdings sind in verschiedenen Lebensabschnitten verschiedene Flächen der Zähne besonders gefährdet: bei Kindern die Kauflächen, bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor allem die Zahnzwischenräume. Personen mit freiliegenden Zahnhälsen hingegen müssen besonders auf diese Problemstellen achten. Freiliegende Zahnhälse hat man ein Leben lang. Hat sich das Zahnfleisch zurückgebildet, so wächst es nicht nach. Das bedeutet, dass dieser Zustand nicht umkehrbar ist. Für Verbraucher sind freiliegende Zahnhälse zumeist gleichbedeutend mit einer Überempfindlichkeit der Zähne. Da sie zu Anfang besonders empfindlich sind, vermeiden es viele dort gründlich zu putzen, d.h. die Zahnbeläge werden nicht regelmäßig entfernt. Freiliegende Zahnhälse sind jedoch durch ihre Beschaffenheit auch gleichzeitig kariesanfälliger, weil sie nicht wie die Zahnkrone durch den viel härteren Zahnschmelz geschützt sind. Die Plaquebakterien können daher den Zahnhälsen viel schneller schaden. Lässt nun die Sensibilität der Zähne z. B. mit zunehmendem Alter nach, glauben viele Verbraucher irrtümlicherweise, dass die freiliegenden Zahnhälse nicht mehr speziell geschützt werden müssen. Das Problem Zahnhalskaries bleibt jedoch auch bei nachlassender Empfindlichkeit unverändert hoch. Dies bedeutet: Es ist weiterhin notwendig die freiliegenden Zahnhälse mit speziellen Produkten zu schützen. Optimal schützen lassen sich freiliegende Zahnhälse mit einer speziell auf den Problembereich ausgerichteten Zahnpasta, Zahnbürste und Zahnspülung. Bereits einzeln mindern sie das Problem, gemeinsam ergänzen sie sich optimal zu einem umfassenden Schutzsystem. Die Zahnpasta sollte neben speziellen Putzkörpern zur sanften und schonenden Reinigung hochwirksames Aminfluorid enthalten. Aminfluorid bildet einen Schutzfilm auf der Zahnoberfläche, der gleichzeitig vor sensiblen Zähnen und Zahnhalskaries schützt. Die Zahnbürste darf nicht zu hart sein. Eine Zahnbürste mit weichen X-Borsten entfernt Beläge gründlich bis in die Zahnzwischenräume und beugt dadurch Karies vor. Eine Zahnspülung mit Aminfluorid und einem Schutzpolymer unterstützt die tägliche Zahnpflege mit Zahnpasta und Zahnbürste und sorgt für einen intensiveren Schutz vor sensiblen Zähnen und Zahnhalskaries. APOTHEKEN KURIER Januar 2006 ■ 9 Anzeige Weltneuheit aus der Sebapharma-Hautforschung Hand Repair Balsam – Soforthilfe für strapazierte Hände Neue, patentierte Rezeptur wirkt sofort bei aufgequollenen Händen und regeneriert die beanspruchte Haut tigkeit, Aufquellen der Haut, unangenehme Geruchsbildung bis hin zu allergischen Reaktionen. Wasser reichert sich in der Haut an und ruft insbesondere Quellungen hervor. Die Barrierefunktion der Haut wird zerstört, so dass Reizstoffe und Allergene leichter in die Haut der Hand eindringen können. Für Ärzte entwickelt – bei einem Drittel der Bevölkerung benötigt Ob bei Operation, Abtasten oder Untersuchung – die Hände sind gerade bei Ärzten das wichtigste „Werkzeug“. Doch durch ständiges Desinfizieren, Waschen und Tragen von luftundurchlässigen OP-Handschuhen entstehen massive Hautprobleme an ihren Händen. Köln/Boppard. Gesund, gepflegt und ästhetisch sollen sie sein, aber auch „hart im Nehmen“ – die Hände. Die Anforderungen, die tagtäglich an unsere zehn Finger gestellt werden, machen die Hände zu den vielseitigsten, leistungsfähigsten und beanspruchtesten Körperteilen des Menschen. Doch erst wenn die Haut der Hände durch Austrocknung, Reizung, Quellung oder Erkrankungen reagiert, widmen wir ihnen die gebührende Aufmerksamkeit. Ob bei Hausfrauen, Friseuren, Gärtnern oder Laborarbeitern – in den verschiedensten Berufen werden Schutzhandschuhe täglich über längere Zeit benutzt. Das ständige Tragen von Gummi- und Latexhandschuhen sowie das Verrichten von Feuchtarbeiten bringen allerdings auch Nebenwirkungen mit sich: Schwitzen, Feuch10 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER Obwohl die Hautaufquellung an den Händen weit verbreitet ist, gab es bisher keine wirksame Lösung. Anfangs für Ärzte entwickelt, hat Sebapharma nun die Lösung für alle, die von dem Problem betroffen sind: die Weltneuheit sebamed Hand Repair Balsam. In Zusammenarbeit mit chirurgischen und dermatologischen Universitätskliniken hat die sebamed-Hautforschung einen medizinischen Balsam für stark beanspruchte Hände entwickelt, der Quellungen der Haut schnell und vollständig behebt und so speziell vor den negativen Folgen der Hautquellung schützt. Neuartige, patentierte Rezeptur zur schnellen Entquellung der Haut sebamed Hand Repair Balsam mit der patentierten Rezeptur Dehydrosal löst das Problem der Hautquellung nicht erst, wenn negative Folgen eingetreten sind. Der neuartige Wirkstoff beseitigt Hautquellungen und -verän- derungen innerhalb von wenigen Minuten und glättet die Haut. Die Haut gewinnt ihre natürliche Barrierefunktion sofort zurück. Dies beugt wirksam gegen Austrocknung, Reizungen und Schädigungen der Haut vor. sebamed Hand Repair Balsam wirkt wie ein Schutzfilm auf der Haut – allerdings ohne Spuren auf Gegenständen nach dem Eincremen zu hinterlassen. Süßmandelöl mit seinem hohen Anteil von essentiellen Fettsäuren verstärkt den Schutzeffekt und vermittelt ein angenehm glattes Hautgefühl. Vitamin E neutralisiert freie Radikale in der Haut und verhindert so vorzeitige Hautalterung, Reizungen und Entzündungen. Wie alle sebamed Produkte ist sebamed Hand Repair Balsam auf den pH-Wert 5,5 der gesunden Haut abgestimmt und stabilisiert die Barrierefunktion der Haut. Das neue sebamed Produkt bewies im dermatologischen Test an Chirurgen und OP-Schwestern der Chirurgie des Aachener Klinikums seine ausgezeichnet pflegende und schützende Wirkung. sebamed Hand Repair Balsam zeigte nachweislich seinen entquellenden und hautverbessernden Effekt durch die neuartige patentierte Rezeptur. Schon am ersten Tag der Anwendung zeigte sich ein Rückgang der Hautirritationen. Die Befragten äußerten sich spontan positiv. Empf. VK-Preis: sebamed Hand Repair Balsam, 100 ml, 4,95 € IMPRESSUM Anzeige Herausgeber: GD Gotha Druck und Verpackung GmbH & Co. KG Gutenbergstraße 3, 99869 Wechmar Verlag: Kunstverlag Gotha Gutenbergstraße 3, 99869 Wechmar Telefon: 03 62 56 / 2 80 - 0 Fax: 03 62 56 / 2 80 - 800 E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: Siegfried Creutzburg (v. i. S. d. P.) Kurt Schmid Verlagsleitung: Jörg Creutzburg Offizieller Förderer: Deutscher Diabetiker Bund Redaktion: Christoph Trick, M. A. (Chefredaktion); A.-M. Gutmann-Heger, Dipl. Dolm. (Stv.-Chef); Apotheker Ernst Albert Meyer; Peter Schombert; Susanne Löw; Monica Trick; Heidi Faude Layout /Gestaltung: Schölzel, Möhring GmbH Frankfurt/Main Druck und Abonnements: Gotha Druck Telefon: 03 62 56 / 2 80 - 0 Produktion: Jürgen Harbauer Anzeigenverkauf: Verlagsvertretung Alexander Bergs Telefon: 0 69 / 24 24 83 83 Fax: 0 69 / 24 24 83 84 Mobil: 01 77 / 24 99 190 E-Mail: [email protected] Verkaufsleitung Abonnement: Lorenzo Hoppe Telefon: 0 69 / 75 89 36 - 27 Fax: 0 69 / 75 89 36 - 25 Es gilt der Anzeigentarif Nr. 4, gültig ab 01. 04. 2002 Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. Der Apotheken Kurier ist selbstverständlich IVW geprüft! Durch dieses Zertifikat ist garantiert, dass der Titel durch die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V., auf die tatsächlich verbreitete Auflage überprüft wird. 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Für die gesamte Bundesrepublik meldet es, unterteilt in 36 Regionen, wochenaktuell die akute Erkältungssituation. Und das sieht so aus: Ein Farbcode meldet die entsprechende Erkältungsgefahr – Rot bedeutet ein hohes, Gelb ein mittleres und Grün ein geringes Risiko. Alle, die einer Virenattacke zukünftig lieber aus dem Weg gehen wollen bzw. sich dagegen rüsten möchten, haben mit dem neuen Erkältungsmelder ein adäquates Mittel zur Hand. Er warnt nämlich nicht nur vor der neuesten Erkältungswelle, sondern gibt gleichzeitig Tipps, wie man seine Abwehrkräfte stärken kann und was im Erkältungsfall zu tun ist. „Anti-Erkältungs-Klick“ ins Internet: Das „Complex-O-Meter“ ist im Internet unter www.erkaeltung-online.de zu finden. Die Angaben basieren auf Daten des Instituts für Medizinische Statistik (IMS Health Deutschland, Frankfurt a. M.). Prophylaxe-Einmaleins Küssen stärkt das Immunsystem. Doch um sich in der kalten Jahreszeit effektiv vor einer Erkältung zu schützen, reicht Küssen alleine nicht aus. Diese gehen bei ihrer Arbeit äußerst geschickt vor: Haben sie erst einmal die Hürde von Mensch zu Mensch genommen, und treffen dann noch auf ein geschwächtes Immunsystem (Gründe sind z. B. Stress, falsche Ernährung, Übermüdung), schlagen die Viren hemmungslos zu. Binnen zwei bis drei Tagen kommt es zu Halsschmerzen und Schnupfen sowie Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit – teilweise sogar Fieber. Besser, man unternimmt direkt beim ersten Kratzen im Hals etwas, gönnt sich Ruhe und trinkt viel Mineralwasser, Fruchtsäfte oder Früchtetee. Die genannten Symptome lindert man am schnellsten mit einem rezeptfreien Mittel aus der Apotheke, 12 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER das den Körper in seiner Selbstheilung unterstützen sollte, z. B. mit einem Präparat, das mit nur zwei Wirkstoffen gegen Schnupfen, Schmerzen und Fieber hilft. Warnt: Das „Complex-O-Meter“ Sicher, eine Erkältung bringt so schnell keinen um. Doch sie ist lästig, und kann den Alltag ganz schön durcheinander bringen. Jeder Erwachsene erkrankt im Schnitt zwei- bis fünfmal pro Jahr, Kinder doppelt so oft. Problem ist, dass es keinen vollständigen Schutz vor Erkältungsviren gibt und jeder von sich aus vorbeugen muss • Ausdauersport und viel frische Luft sind die beste Prophylaxe! • Regelmäßige Sauna- und/oder Kneippgänge mobilisieren das Immunsystem. • Viel Vitalstoffe essen: Frisches Obst, Gemüse und Salat gehören mehrmals täglich auf den Teller, auch im Winter. • Viel trinken: mindestens zwei Liter pro Tag, z. B. Mineralwasser und Fruchtsaftschorlen • Händeschütteln vermeiden • Vorsicht vor überfüllten Bussen oder U-Bahnen bzw. Menschenansammlungen. • Häufiges Hände waschen, um die Viren loszuwerden. Anzeige Die Lösung für Hörgeräte-Täger: statt Strafzettel Die erste Freisprech- und KopfhörerAnwendung in einem Modul für Menschen mit Hörgerät ist auf dem Markt. Nun ist auch für sie sicheres Freisprechen im Auto möglich. auf den Namen „Ear-Level Instrument ELI“ und ist ein Bluetooth-Adapter für Hörgeräte, der mit Bluetooth-fähigen Signalquellen, wie beispielsweise Mobiltelefone oder PDAs, drahtlos in erstklassiger Klangqualität kommuniziert. Telefonieren im Auto ohne Freisprechanlage ist gefährlich – und teuer: Inzwischen greifen Ordnungshüter rigoros durch. Doch für Hörgeräte-Träger war es bislang gar nicht sinnvoll, sich eine Freisprechanlage anzuschaffen – sie hätten sowieso kaum etwas verstanden. Zu schlecht war aufgrund der Störanfälligkeit die Verständigung. Besonders clever: ELI bietet bidirektionale, digitale Kommunikation zwischen Bluetooth-fähigen Mobiltelefonen und einem Hörgerät. Da die Signale, die zwischen diesen Geräten übertragen werden, digital sind, können sie nicht von anderen Quellen gestört werden. Beispiele dafür sind FMStereo oder analoge Übertragungen. Drahtlos auf Draht Jetzt stellt Starkey Laboratories das erste HörgeräteModul mit FreisprechFunktion vor. Das Ganze hört Bequem und sicher fahren ELI kann hinter praktisch jedem Hinter-dem-Ohr-Hörgerät, das einen Audioschuh oder Euroanschluss hat, aufgesteckt werden – für andere Geräte gibt es eine Alternative. Klingelt es, nimmt der Hörgeräte-Träger das Telefonat per einfachen Knopfdruck an. genauso – einfach mittels Knopfdruck – beenden. Das Mobiltelefon wird lediglich zum Wählen benötigt. Wird das Gespräch beendet, legt der Anrufende auf, dann trennt ELI die Verbindung automatisch. Der Hörgeräte-Träger kann den Talk natürlich www.hoerforum.de Mehr Informationen über das elegante, leichte, innovative und wirtschaftliche ELI gibt es unter Die Systempflege für Zähne Zunge Zahnfleisch kompakter Rundumschutz verleiht lang anhaltende Atemfrische beugt bakteriellen Belägen vor perfektioniert die tägliche Mundhygiene w w w. o n e d ro p o n l y. d e Kopfschmerzen: Lieber keinen kühlen Kopf bewahren Kälte sorgt häufiger als Viele denken, für Kopfschmerzen. Starker Wind und Kälte sind in der kalten Jahreszeit häufig Ursache für Kopfweh. Das Wetter hat großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Wie groß, das zeigt jetzt eine Studie mit 1.000 Deutschen und 1.500 Kanadiern. Insbesondere starker Wind und Kälte wurden dabei für Beschwerden verantwortlich gemacht, zu denen in erster Linie Kopfschmerzen mit einem Anteil von gut 60 Prozent gehörten. Führend: „EiskremKopfschmerz“ Gut untersucht und besonders gut bekannt ist beispielsweise der „EiskremKopfschmerz“. Wer zügig eiskalte Getränke oder Eiskrem zu sich nimmt, kühlt die Mundschleimhaut ab. Die in der Schleimhaut und darunter liegenden Blutgefäße „verkrampfen“ durch die plötzliche Kälte. „Dies führt kurzfristig zu heftigen Kopfschmerzen im Stirnbereich oder an den Schläfen“, erläutert Dr. Dietmar Krause, Leiter des Forums Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz, Marburg. Migräniker sind davon übrigens häufiger betroffen und „im Extremfall kann der Kältereiz sogar eine Migräneattacke auslösen“, sagt Krause. die Folgen einer Erkältung. HustenKopfschmerz ist unter Medizinern ein bekanntes Phänomen. „Durch Husten und Niesen, aber auch durch Lachen und dem Heben schwerer Lasten kann es zu starken, aber meist nur kurz andauernden Kopfschmerzen kommen“, weiß Dr. Gessler. Schmerzhaft: Kalter Wind Mehr Informationen: „Kalter Wind ruft die Beschwerden durch eine Verkrampfung der Kopfmuskulatur hervor“, erklärt Dr. Martin Gessler, Neurologe aus München. Eine Mütze oder ein Hut kann das Schlimmste verhindern, rät der Experte. Kopfschmerzen werden aber nicht nur direkt durch Kälte und frische Brisen ausgelöst, sondern auch indirekt – durch Enthält die Gratis-Broschüre „Kopfschmerzen – Anleitung zur Selbsthilfe“. Diese gibt es gegen einen adressierten und mit 1,44 Euro frankierten DIN-A5-Rückumschlag beim Deutschen Grünen Kreuz Stichwort: Kopfschmerzen Postfach 1207 35002 Marburg Die Heilpflanze des Monats – Unbekannte Mahonie Kaum jemand kennt sie bislang, doch ist ihr medizinischer Wert insbesondere bei Hauterkrankungen nicht zu unterschätzen. zutreffen. Die kleinen, gelben Blüten verbreiten im Zeitraum April – Mai einen schweren, süßlichen Geruch. Obwohl kaum bekannt, ist die Mahonie eine wertvolle Heilpflanze bei bestimmten Hautkrankheiten. Hilft bei Schuppenflechte Die Mahonie (Mahonia aquifolium), ein immergrüner bis zwei Meter hoher Strauch, ist bei uns häufig in Parks und an Weg- und Straßenrändern an14 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER Rund zwei Millionen Menschen leiden in Deutschland an der Schuppenflechte (Psoriasis), einer chronischen, nicht ansteckenden Hautkrankheit. Typisch sind rote Flecken auf der Haut, auf denen sich silbrige Schuppen bilden, die sich dann ablösen. Hinzu kommt unangenehmer Juckreiz. Die Hautveränderungen können am ganzen Körper auftreten. Die Erkrankung verläuft in Schüben unterschiedlicher Stärke und Dauer. Besonders häufig verschlimmert sie sich im Herbst und Winter. Zwischen den Schüben kann der Patient über längere Zeit fast beschwerdefrei sein. Eine Heilung dieser Hautkrankheit ist gegenwärtig noch nicht möglich, so dass eine lebenslange Behandlung notwendig wird. Ursache dieser Erkrankung ist eine verstärkte Bildung der so genannten Hornzellen (Keratinozyten) in der Haut und entzündliche Reaktionen, für die das Immunsystem verantwortlich gemacht wird. Aus der Rinde der Zweige und den Zweigspitzen der Mahonie wird ein Auszug (Urtinktur) gewonnen, der entzündungswidrige und antibakterielle Eigenschaften besitzt, so dass es zu einem Abklingen solcher unangenehmen Hautbeschwerden kommt. Äußerlich wird der gut verträgliche Mahonien-Auszug als Salbe oder Creme angewendet. Die innerliche Anwendung bei Schuppenflechte erfolgt als homöopathisches Arzneimittel. Wichtig ist eine längere, regelmäßige Behandlung. Anzeige Um wieder fit zu werden, sollten sich Erkältungspatienten Ruhe gönnen und ihr Immunsystem stärken häufig mit Halsschmerzen, gefolgt von Schnupfen, später können die Bronchien oder Nebenhöhlen betroffen sein. Eine Erkältung beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit sehr stark, Betroffene fühlen sich matt, bekommen schlecht Luft und wenig Schlaf. Leider gibt es kaum wirksame Medikamente dagegen. Viele Betroffene greifen sinnlos zu Antibiotika, die jedoch keinerlei Wirkung gegen Viren sondern lediglich gegen Bakterien zeigen. Ein „natürliches Antibiotikum“ sind die so genannten Senföle, die Erkältungsviren abtöten können. „Scharfe Geschütze“ gegen Erkältungen Grippale Infekte auf ganz natürliche Weise mit Senfölen aus Kapuzinerkresse und Meerrettich behandeln Traditionelles Wissen modern genutzt Das Wissen um die Heilkraft von Pflanzen ist uralt. Bewahrt und von Generation zu Generation weiter gegeben wurde es von den Mönchen und Nonnen der Klöster in ganz Europa. Auch die heilende Wirkung von Kapuzinerkresse und Meerrettich ist seit Jahrhunderten bekannt. Die meisten Menschen kennen Kapuzinerkresse als Zierpflanze aus ihrem Garten und den Meerrettich als scharfe Beilage zu Fisch und Fleisch. Einzug in die moderne Medizin als Arzneimittel gegen Keime wie Viren, Bakterien und Pilze fanden die beiden Pflanzen erst wieder im 20. Jahrhun- dert. Die Senföle, die ihre Wirkung ausmachen, wurden in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts näher erforscht. Über 100 Virenarten verursachen Erkältungen Senföle greifen da an, wo die Infektion ist Die Senföle sind in Kapuzinerkresse und Meerrettich enthalten. Sie gelangen nach der Einnahme über den Darm ins Blut, wo sie an Proteine gebunden, im Kreislauf zirkulieren. Der Abbau erfolgt über die Harnwege und über die Lunge. Das sind die beiden Organsysteme, in denen sich die Senföle im Gewebe anreichern und ihre Wirkung entfalten. Senföle wirken also genau dort, wo die Infektion stattfindet: in den oberen Atemwegen. Hinweis: Weitere Informationen zum Thema natürliche Behandlung von Erkältungen bietet die Broschüre „Medizin der Mönche – Kapuzinerkresse und Meerrettich gegen Erkältungen“, die bei Cramer GesundheitsConsulting GmbH Postfach 1107 65741 Eschborn oder unter [email protected] kostenlos bestellt werden kann. Um eine wirksame Menge an Senfölen aufzunehmen, gibt es Präparate aus Kapuzinerkresse und Meerrettich in hochkonzentrierter Form als Tabletten (z. B. Angocin® Anti-Infekt N). Je nach Schweregrad des Infekts werden drei bis fünfmal täglich vier bis fünf die gut verträglich sind. Nach wenigen Tagen gehen die Symptome der Erkältung zurück. Es lohnt sich jedoch, die Senföle über einen längeren Zeitraum weiter einzunehmen. Denn die Inhaltsstoffe von Kapuzinerkresse und Meerrettich haben einen positiven Einfluss auf das Immunsystem. Erkältungen werden in den meisten Fällen von Viren ausgelöst. Die Ansteckung erfolgt über die so genannte Tröpfcheninfektion. In den feuchtkalten Monaten im Herbst und Winter steht unser Abwehrsystem unter Dauerbeschuss, denn die Erkältungsviren lauern überall. Die Viren greifen meist die Schleimhäute der oberen Atemwege an. Es beginnt APOTHEKEN KURIER Januar 2006 ■ 15 chumfang ein besserer Vorhersagefaktor für den Herzinfarkt als der Body Mass Index (BMI). Initiative „Bauchumfang ist Herzenssache“ Diese Initiative ist angetreten, um über die noch weitgehend unbekannten Zusammenhänge aufzuklären. Sie ist ein Zusammenschluss der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e.V. und der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga e. V.) unter der Schirmherrschaft von TV-Moderator Max Schautzer. Informationen gibt es unter: Fürs Herz den Gürtel enger schnallen Schon gewusst? Nicht nur Übergewicht generell sondern auch der Bauchumfang im speziellen spielt eine erhebliche Rolle als Risikofaktor für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dieses Idealmaß kennt jeder: „90-6090“. Natürlich ist solch eine Wespentaille so unnötig wie meist unrealistisch. Viele Deutsche liegen allzu weit von diesem Traummaß entfernt, ihr Bauch ragt über den bei Frauen kritischen Wert von 88 Zentimetern bzw. bei Männern über die Grenze von 102 Zentimetern hinaus. Der Bauch ist eine Herzensangelegenheit Gerade viel inneres Bauchfett ist ein enormer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Internationale Studien brachten aber an den Tag, dass das Gros der Ärzte lediglich ÜbergeAnzeige 앻 Initiativbüro „Bauchumfang ist Herzenssache“ Postfach 130 120 50495 Köln Info-Hotline: 0 18 05 / 68 85 60 (Mi. 15.00 bis 17.00 Uhr). Fax: 0 18 05 / 68 85 61 Internet: www.Bauchumfang-istHerzenssache.de wicht als solches als Risikofaktor ersten Grades ansieht und vergisst dabei den Blick auf den Bauch. Die schlummernde Gefahr übergewichtiger Bäuche wird unterschätzt. Kaum einmal wird der Leibesumfang in jener Region gemessen. In deutschen Praxen geschieht dies nur bei etwa 12 Prozent der Patienten. Eine so genannte abdominale Adipositas – zu deutsch: zu viel Bauchspeck – wird, falls erkannt, nur in jedem zweiten Fall behandelt. Ein Bärendienst für den weiterhin ungehinderten Vormarsch von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das belegt auch die kürzlich in 52 Ländern durchgeführte INTERHEART-Studie. Ergebnis: Abdominale Adipositas ist ein unabhängiger Risikofaktor und der Bau- Problemzone Bauch Eine abdominale Adipositas (zu viel Bauchfett) ist ein ähnlicher Risikofaktor für Herzinfarkt und Co. wie Rauchen, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen. Jedoch wird diesem Umstand wenig Beachtung geschenkt. So messen nur 0.5 Prozent der Deutschen ihren Bauchumfang – obwohl jeder zweite Bundesbürger zu viele Pfunde mit sich herumschleppt. Liegt dieser über 88 Zentimeter (Frauen) bzw. jenseits der 102 Zentimeter (Männer), sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen. Bitte mitschicken - Ihr Info-Material liegt für Sie bereit! – Absender nicht vergessen! NT I NI N K KOO N T I INNE NE ZN Z ei S b t kon in tuhl z inen Hygiene-Tampons die Ihre Lebensqualität verbessern !! kreuzen Sie Anal- bzw. Vaginaltampon oder auch beides an. rig?? Dann Sie erhalten für sich oder den Arzt Ihres Vertrauens kostenlose Info`s. NNeeuuggieierig 16 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER Med.SSE-System GmbH · Alfred von der Lehr · Erlanger Str. 73 · 90765 Fürth Tel. 0911/ 790 88 06 · Fax 0911/ 79 23 37 · e-mail: [email protected] 야 CO NT AM be i B Va la gin a se ns ltam ch wä pon ch e –® DIABETES KURIER Informationen des Apotheken Kurier für Diabetiker So testen Sie Ihr Diabetes-Risiko Die Zahl der Zuckerkranken in Deutschland wächst - Jahr für Jahr um rund 300 000. Das Schlimme daran: Viele wissen nicht einmal, dass sie die Stoffwechselkranheit haben. Das Deutsche Diabetes- Forschungsinstitut hat folgenden Fragenkatalog zusammengestellt: Je früher das Leiden erkannt und behandelt wird, umso größer ist die Chance, es in den Griff zu bekommen: Das gilt auch für Diabetes. Es gibt eine einfache Methode herauszufinden, ob man gefährdet oder gar schon erkrankt ist, um dann vom Arzt die genaue Diagnose abklären zu lassen. Blutdruck im Griff? Zu hoher Blutdruck – darunter leiden schätzungsweise rund 15 Millionen Deutsche. Doch viele wissen bzw. wollen nichts von der tickenden Zeitbombe unter ihrer Haut wissen. Dabei kann man viel dagegen tun. Blutdruck-Check ist unverzichtbar Jeder Mensch sollte hin und wieder seinen Blutdruck checken. In vielen Apotheken wird dieser Service angeboten, beim Arztbesuch lohnt es sich ebenfalls, auch den Blutdruck untersuchen Leiden Eltern oder Geschwister an Diabetes? Ja Nein Haben Sie Übergewicht? Ja Nein Bewegen Sie sich wenig? Ja Nein Essen Sie selten Obst und Gemüse? Ja Nein Mussten Sie je BlutdruckTabletten einnehmen? Ja Nein Leiden Sie oft unter starkem Durst? Ja Nein Sind Sie häufig müde? Ja Nein Haben Sie verstärkten Harndrang? Ja Nein Treten bei Ihnen ab und zu Sehstörungen auf? Ja Nein Sind Sie älter als 45 Jahre? Ja Nein zu lassen, oder (noch besser) man hat sein eigenes Blutdruckmessgerät zu Hause. Dies ist vor allem wichtig, wenn bereits eine Hypertonie (also Bluthochdruck) festgestellt worden ist. Moderne, kleine und genaue Geräte machen dies längst zum problemlosen Unterfangen. Das Tückische an der Erkrankung ist: Sie bleibt meist lange – oft zu lange – im Verborgenen, da sie zunächst weder Schmerzen noch andere Symptome verursacht. Erste Anzeichen sind meistens Einschlafprobleme und die Unfähigkeit zu frieren (außer es ist wirklich sehr kalt). Treten Herzrasen, Schweißausbrüche, Nervosität und Schwindel, Kopfschmerzen oder Ohrensausen auf, kommt es gar zu Sehstörungen etc., ist die Er- Besser „Nein“! Überwiegen die Antworten, die Sie mit Ja beantworten, so sollten Sie den Arzt zu Rate ziehen, ihm Ihren Verdacht mitteilen und Ihren Blutzucker überprüfen lassen. Bestätigt sich die Befürchtung, und ist die Krankheit noch im Anfangsstadium, in dem sie keine Beschwerden verursacht, kann schon eine Änderung der Lebensgewohnheiten zu besseren Blutzuckerwerten führen. Nach neueren Erkenntnissen muss bei der Therapie nicht nur der Nüchternblutzucker normalisiert, sondern es sollten auch die Blutzuckerspitzen nach dem Essen konsequent gesenkt werden. einige Pfunde purzeln, Raucher dürfen nicht weiter zum Glimmstängel greifen, während Alkohol nur in geringen Maßen erlaubt ist. Bringen diese Maßnahmen keinen deutlich nach unten zeigenden Blutdruck, kann eine medikamentöse Therapie ratsam werden. krankung namens Hypertonie bereits weit fortgeschritten – nur merken es leider viele erst dann. Lebensstil ändern Hypertoniker müssen sportlich aktiv werden, sich zumindest viel an der frischen Luft bewegen. Dazu kommt eine salzarme Diät, bei Übergewicht sollten außerdem Denn wer seinen Blutdruck nicht möglichst schnell in tolerierbare Schranken weist (ab Werten über 139 mm Hg und/oder 89 mm Hg spricht man von Bluthochdruck, wobei der erste Wert den oberen bzw. systolischen Blutdruck und der zweite den unteren bzw. diastolischen bezeichnet), dem drohen Folgen wie Arterienverkalkungen, Durchblutungsstörungen oder gar Herzerkrankungen und Schlaganfall. APOTHEKEN KURIER Januar 2006 ■ 17 DIABETES KURIER Nagelpilz – damit ist nicht zu spaßen Fast jeder dritte Deutsche leidet an Fußpilz. Ausgelöst wird dieses Krankheitsbild durch ansteckende Pilze, die leider nicht unbedingt auf den Bereich zwischen den Zehen oder an den Sohlen begrenzt bleiben. Denn häufig wandert dieser „normale“ Fußpilz entlang der Zehen bis hin zu den Nägeln und führt dort zu einem therapeutisch schwierigen Krankheitsbild, der Nagelpilzerkrankung (Onychomykose). wegungen beim Greifen oder als Druckschutz beim Schuhe tragen. Gegen Nagelpilz muss man etwas tun Ernste Folgen bei Nagelpilz möglich Die Onychomykose ist zu einer Volkskrankheit geworden. Diese langwierige, unangenehme Krankheit beginnt oft mit einer harmlos aussehenden Trübung des Nagels. Im weiteren Verlauf der Erkrankung färbt sich der Nagel gelblich bräunlich ein. Der Nagelwird zunächst in den Randbereichen unansehnlich und bei einem Ausbleiben einer Behandlung kommt es zur Zerstörung der gesamten Nagelplatte. Diese äußerst unangenehme Folge der häufig unterschätzten Erkrankung gilt es zu vermeiden, sind doch unsere Nägel notwendig für zielgerichtete Be- In einem einzigen pilzbefallenem Nagel befinden sich mehr Mikroorganismen, als normalerweise auf der gesamten Körperoberfläche. Die Immunabwehr des Körpers muß sich ständig mit diesem Krankheitsherd auseinandersetzen. Da die Nagelpilzerkrankung durchaus zu bleibenden Schädigungen führen kann und ohne Behandlung nicht wieder abheilt, bedarf es 18 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER in jedem Fall einer sachgerechten Therapie. Antipilzlacke können helfen Zur Behandlung von Nagelpilzerkrankungen sind spezielle Antipilz-Lacke (Wirkstoffe Amorolfin und Ciclopirox) entwickelt worden. Die sonst üblichen und auf der Haut erfolgreich wirkenden Antipilz-Cremes und Nagel bleibt intakt, die unansehnliche Zerstörung der Nagelplatte wird verhindert und das Immunsystem des Körpers wird entlastet. Als begleitende Maßnahmen für eine erfolgreiche Behandlung sollte der befallene Nagel von Zeit zu Zeit mit Hilfe einer Einmalfeile (aus hygienischen Gründen besser) abgeschliffen werden, um so die Entfernung von pilzhaltigem Nagelmaterial zu beschleunigen. So wird schnell klar, dass es sich bei Nagelpilzerkrankungen in erster Linie um eine sehr ernste Infektionskrankheit handelt, was besonders für Diabetiker gilt, denn bei Diabetikern haben es die Nagelpilze aufgrund höherem Infektionsrisiko etc. besonders leicht. Ein weiteres Problem dieser mit steigendem Alter häufiger vorkommenden Krankheit liegt in dem optisch unschönen Aussehen der befallenen Nägel. sitzenden Pilze abzutöten. Der Lack, der in Sekundenschnelle auf den Nagel gestrichen werden kann und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich ist, sollte bei den ersten Anzeichen eines Pilzbefalls angewendet werden. In der Regel kann dann ein weiteres Ausbreiten der Pilze auf benachbarte Nägel verhindert werden. Da Nagelpilzerkrankungen sehr langwierig sind, muß der Patient häufig über mehrere Monate Geduld aufbringen. Durch das Herauswachsen eines pilzfreien, erscheinungsfreien Nagels wird er jedoch mehr als belohnt: Sein -Gele (Wirkstoffe hauptsächlich Azole) sind beim Nagel weniger hilfreich da sie auf dem Nagel schlecht haften und kaum in die Nagelplatte eindringen können. Mit Hilfe eines beiliegenden Pinsels wird der geruchlose Ciclopirox Lack auf die befallenen Nägel aufgetragen. So kann der Wirkstoff durch den Nagel hin zum Nagelbett wandern, um die dort Weiterer Vorteil des Ciclopirox Lacks: Er läßt sich problemlos mit nahezu jedem kosmetischen Nagellack überstreichen, ohne dass dabei ein Wirkverlust eintritt. So muß diese kosmetisch unangenehme Krankheit nicht zwangsläufig für jedermann sichtbar bleiben. DIABETES KURIER Diabetes: Engpass Insulin Das Hormon Insulin steht im Zentrum der Erkrankung Diabetes. Gleich, ob Insulinmangel oder Insulinresistenz – Diabetiker müssen möglichst gut eingestellt werden. Die Forschung arbeitet deshalb mit Hochdruck an ständig neuen bzw. besseren Lösungen. Bei Nichtdiabetikern läuft der Vorgang von selbst: Insulin steuert den Blutzucker und sorgt dafür, dass als Voraussetzung für die Energiegewinnung in den Zellen die Durchlässigkeit der Zellmembranen für die Glukose erhöht wird. So erst wird der Ab- und Umbau des Traubenzuckers (Glukose) in den Muskelzellen und in der Leber möglich. Traubenzucker, den die Zellen nicht direkt benötigen, wird in der Leber, im Muskel oder im Fettgewebe gespeichert und bei Bedarf wieder ins Blut abgegeben. Insulin und Diabetes Bei Typ-1-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr. Bei Typ2-Diabetes hingegen wird oft noch Insulin ausgeschüttet, die Zellen können es aber nicht ausreichend verwerten. In beiden Fällen steigt die Blutzuckerkonzentra- tion an. Das Hormon Insulin hat für den Stoffwechsel eine große Bedeutung. Alle Typ-1-Diabetiker sind auf Insulinersatz angewiesen, und auch Typ-2-Diabetiker brauchen oft – häufig erst nach einigen Jahren – externe Hilfe. Bei Typ-1-Diabetikern kann eine intensive Insulintherapie für eine gute Diabeteseinstellung und ein Leben ohne schwerwiegende Komplikationen sorgen. Typ-2-Diabetes, der früher vielfach auch als „Alterszucker“ bezeichnet wurde, tritt zunehmend auch bei jüngeren Menschen auf. Ursache des Typ-2-Diabetes ist eine genetische Veranlagung, die meist in Kombination mit Übergewicht, Fehlernährung sowie Bewegungsmangel zu einem Diabetes führen kann. Dazu kommen dann oft noch Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen. Diese Umstände führen dazu, dass sich die Zellen „abweisend“ gegen das – am Anfang oft sogar vermehrt produzierte – Insulin verhalten (sogenannte Insulinresistenz). Nicht selten geraten die Prozesse dann zunehmend ins Schleudern, weil Betroffene weiter Pfunde zulegen – die Insulinresistenz steigt weiter an. Je früher somit ein Diabetes vom Typ-2 diagnostiziert und behandelt wird, umso besser sind die Chancen, durch eine effektive Therapie Komplikationen zu vermeiden. Eine Ernährungsumstellung, eine Gewichtsabnahme und ein gezieltes Bewegungstraining können da viel Positives bewirken. Zuverlässige Einstellung gefordert Für Typ-1-Diabetiker, aber auch für viele Typ-2-Diabetiker ist eine Insulintherapie die Therapie der Wahl. Wann welche Menge wie zum Einsatz kommt – diese Frage beschäftigt die Spezialisten und lässt die Forschung ständig auf Hochtouren laufen. Im Fokus steht das Ziel, die natürliche Insulinproduktion und -ausschüttung möglichst genau zu imitieren. Auf diesem steinigen Weg wurden insbesondere in den letzten Jahren große Schritte nach vorn zurückgelegt. So gibt es heute sogenannte Insulinanaloga, die dem Ziel einer weitgehenden Imitierung bereits ziemlich nahe kommen. Diese Insuline stehen für einen ganz individuellen Einsatz zur Verfügung. Beispiel: Jeder Mensch benötigt Insulin für die Abdeckung seines Grundbedarfes (so genannter Basalbedarf) und des zusätzlichen nahrungsbedingten Bedarfes (Bolus-Bedarf), damit der Blutzuckerspiegel rund um die Uhr stimmt. Im Rahmen der Insulintherapie entfaltet das Basalinsulin seine Wirkung über einen längeren Zeitraum, jenes vom BolusTyp muss schnell, zu den Mahlzeiten, in Aktion treten. So einfach wie das klingen mag, so schwer war bzw. ist es, dieses beim gesunden Menschen hervorragend funktionierende Prinzip mit Insulin per Spritze nachzuahmen. Inzwischen stehen Insulinanaloga zur Verfügung, wie z. B. ein Basisinsulin, das im Vergleich zu herkömmlichen Insulinen eine gleichmäßigere Steuerung des Blutzuckers ermöglicht. Dadurch treten die gefürchteten Unterzuckerungen seltener auf. Gleichzeitig konnte dabei eine spürbare Verbesserung des Gewichts-Managements beobachtet werden. DIABETES KURIER Insulin auf dem Dach der Welt Seven Summits Geri Winkler will die höchsten Gipfel allerKontinente besteigen. Das haben überhaupt erst etwa 80 Menschen geschafft. Drei hat er bereits erfolgreich erklommen. Nun hat er den König der Berge, den Mount Everest (8.848 Meter) im Visier. Damit nicht genug, plant er die „Erstbesteigung eines Neuntausenders“. Vom tiefsten Punkt der Welt, dem Toten Meer mit dem Fahrrad und zu Fuß wird der Österreicher den gesamten Anstieg von al’ Mazar bis auf den höchsten Punkt der Erde, den Everest, aus eigener Kraft bewältigen. Geri Winkler will den Mount Everest besteigen. Er war bereits auf drei der sieben höchsten Gipfel der Welt. Klingt in der heutigen Zeit nicht mehr nach absoluter Sensation. Ist es aber, denn Geri Winkler hat Typ-1-Diabetes. Bei der Diagnose Diabetes denken die meisten Betroffenen an Maß halten und Kontrolle. Dass ein aktives Leben dennoch möglich ist, zeigt kaum einer so deutlich wie der Bergsteiger Geri Winkler. Er bestieg unter anderem schon den Muztagh Ata (7.546 Meter), ge- Anzeige "LUTDRUCKMESSEN ­RZTEVERTRAUENBOSO ­RZTEVERWENDENINDER0RAXISAMHÊUlGSTEN "LUTDRUCKMESSGERÊTEVONBOSO noss den Ausblick auf dem 7.134 Meter hohen Pik Lenin, war auf dem höchsten Berg Südamerikas (Aconcagua, 6.962 Meter), erklomm den Huascaran, mit 6.768 die höchste Erhebung Perus oder den höchsten Berg Eurasiens – den Elbrus. Stets testete der agile Österreicher bei seinen Expeditionen alles Mögliche rund um den Diabetes, beispielsweise, wie Blutzuckermessgeräte unter ungewöhnlichen Höhenbedingungen funktionieren. Das wären dann 9.258 Höhenmeter. Streckenweise wollen ihn dabei weitere Diabetiker begleiten, um sich und ihren vielen Leidensgenossen zu beweisen, dass Diabetes kein Leben abseits von Normalität bedeuten muss und sogar körperliche Höchstleistungen zulässt. Geri Winkler will vernünftigerweise die Hilfe von Sherpas in Anspruch nehmen, und ganz zum Schluss, kurz vor dem Dach der Welt, Sauerstoffflaschen benützen. Wir berichten weiter über das Abenteuer „Mit Diabetes auf den Mount Everest“. 1UELLE'F+3TUDIEBEI!LLGEMEINMEDIZINERN 0RAKTIKERNUND)NTERNISTEN :UM"EISPIEL BOSOMEDILIFE3n EIN(ANDGELENK GERÊTDERNEUEN 'ENERATIONDAS MEHRKANNALSNUR "LUTDRUCKMESSEN 3EINE!RRHYTHMIE %RKENNUNGREGISTRIERT RIE SOGAR(ERZRHYTHMU SOGAR(ERZRHYTHMUS 3TÚRUNGENUNDZEIG 3TÚRUNGENUNDZEIGT DIESEIM$ISPLAYAN !UFDERPRAKTISCHEN "LUTDRUCKBEWERTUNGS UTDRUCKBEWERTUNGS SKALANACH7(/SIEHT ALANACH7(/SIEHT DER"ENUTZERSOFORT OBSEIN"LUTDRUCK OPTIMALNORMAL OPTIMALNORMAL NOCHNORMALODER EINDEUTIGERHÚHT IST 0REMIUM1UALITÊTFàR)HRE'ESUNDHEIT 20 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER Bergsteiger und Diabetiker Der Wiener Geri Winkler hat bereits die ganze Welt gesehen. Nach seinem Studium (Mathematik, Deutsch und Französisch) hat er sich aufgemacht: eine siebenmonatige Weltreise mit den Schwerpunkten Himalaya, Indonesien und Neuguinea. Trekkings durch den Regenwald, Expeditionen auf gewaltige Gipfel oder Erkundungen mit dem Paraglider – der knapp Fünfzigjährige will stets hoch hinaus. DIABETES KURIER Dürfen Diabetiker in die Sauna? Grundsätzlich Ja! Diabetiker, die keine größeren HerzKreislaufprobleme haben, dürfen schwitzen. Hier gibt es einige wichtige Tipps: zucker besser auch zwischen den einzelnen Schwitzgängen. Insulin und Sauna Insulinpflichtige Diabetiker müssen wiederum bedenken, dass das Hormon bei Wärme schneller und stärker wirkt. Suchen Sie die Sauna daher möglichst nicht direkt nach der Injektion und nicht in der Zeit der stärksten Insulinwirkung auf. Nehmen Sie immer Obst, Getränke und Traubenzucker mit, um bei einer eventuellen Unterzuckerung schnell reagieren zu können. Hilfreiches Gefäßtraining Die Hitze der Sauna bewirkt eine Erweiterung der Gefäße – trotz erhöhter Herzfrequenz sinkt der Blutdruck. Bei der anschließenden Abkühlung ziehen sich die Ar- Auf jeden Fall sollten Diabetiker kurz saunieren – drei Gänge von jeweils maximal 15 Minuten. Zudem dürfen Zuckerpatienten nie mit vollem, jedoch auch nicht mit ganz leerem Magen in die Sauna gehen und sollten zuvor immer ihren Blutzucker testen. Da ein Schwitzbad insbesondere bei Diabetikern, die mit Tabletten oder Insulin behandelt werden, zur Unterzuckerung führen kann, sollte der Spiegel möglichst über 110 Milligramm pro Deziliter Blut liegen. Wer noch wenig Erfahrung hat und nicht weiß, wie sein Stoffwechsel auf die Hitze reagiert, testet den Blut- terien wieder zusammen. Dieses Gefäßtraining wirkt sich insgesamt günstig auf den Kreislauf aus. Die verbesserte Durchblutung nützt auch der Haut. Da ihre Erkrankung den Wasserhaushalt des Körpers durcheinander bringt, leiden viele Diabetiker unter trockener Haut. Saunagänge können hier zu einer deutlichen Verbesserung führen. Nichts für „Warmduscher“ Da infolge des Diabetes mit einem erhöhten Kreislaufrisiko zu rechnen ist, muss von einem Kaltwasserbad nach dem Saunagang dringend abgeraten werden; dabei könnte der Blutdruck extrem ansteigen. Die Abkühlung nach jedem Saunagang sollte stattdessen erst an der frischen Luft und anschließend mit einem kalten Guss erfolgen. Führen Sie dabei den Schlauch immer von den Füßen oder Händen aus langsam in Richtung Herz. Warmes Duschen und das Einseifen zwischendurch trocknet die Haut unnötig aus und ist daher weniger ratsam. Auch um den Whirlpool sollten Diabetiker einen Bogen machen – hier besteht zusätzlich noch das erhöhte Risiko einer Pilzinfektion. Anzeige APOTHEKEN KURIER Januar 2006 ■ 21 DIABETES KURIER Die Zahl der Diabetiker steigt. Folglich kennen immer mehr Menschen die chronische Zucker-Krankheit. Wesentlich weniger Wissen herrscht beim Thema Insulinpumpe. Die Diabetikerin Susanne Löw (24) berichtet daher als Pumpenträgerin in einer mehrteiligen Serie über ihre Erfahrungen mit dem Mini-Computer, der nie von ihrer Seite weicht. Insulinpumpe, Teil I: Wie reagiert das Umfeld? Bei dir piept’s ja! Aber: Kommt Zeit, kommt Gewöhnung! Wie schon an den Insulin-Pen, der heute zu meiner diabetischen Vergangenheit zählt, gewöhnen sich Freunde und Kollegen irgendwann an mein „kleines Schwarzes“ – die Pumpe im Ledertäschchen. Überrascht fragt nur noch gelegentlich der ein oder andere: „Ja, wo hast du sie Seit einem halben Jahr trage ich als Typ-1-Diabetikerin eine Insulinpumpe. Heute erfahren Sie, wie Freunde, Kollegen und Verwandte auf das kleine Kästchen an meiner Seite anfänglich mit Neugierde, aber auch mit Skepsis und Scheu reagierten und wie sie sich bis heute allmählich daran gewöhnt haben – genau wie ich. Während meiner Umstellung auf die Insulinpumpe im Krankenhaus Haunstetten konnte ich schon mal üben, auf die sich bis heute wiederholenden Fragen der Anrufer und Besucher zu antworten: Nein, die Pumpe wurde nicht in einer Operation unter der Haut eingepflanzt. Ja, ich lege den Katheter alle zwei Tage selbst. Und doch, ich habe die Pumpe wirklich 24 Stunden am Tag am Körper, also auch nachts. Natürlich haben Familienund Freundeskreis solche Fragen, viele davon habe ich mir selbst gestellt, als das Thema Insulinpumpe nach zweieinhalb Jahren intensivierter Insulintherapie (ICT) spruchreif für mich wurde. Ganz weit oben unter den Reaktionen auf meinen neuen ständigen Begleiter ran22 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER giert die Frage: „Ach, ist dein Diabetes jetzt also so schlimm geworden?“ Dann erkläre ich, dass in erster Linie meine Motivation große Blutzucker-Schwankungen zu beseitigen die Pumpe und mich zusammengeführt hat. Immerhin gilt diese Therapie, bei der die Funktion der Bauchspeicheldrüse möglichst naturgetreu nachgeahmt werden soll, als Königsweg der Behandlungsformen. Sind die theoretischen Fragen dann geklärt, wollen die meisten sehen, wo denn der Schlauch endet, der unter der Kleidung verschwindet. Also zeige ich – oft Auslöser schockierten Entsetzens – meinen Katheter am Bauch. Wenn ich heute über das völlig unnötige Erschrecken der Freunde beim ersten Blick auf die mit einem Pfla- ster befestigte acht Millimeter lange Nadel lache, vergesse ich schnell, dass ich bei meiner Premiere selbst sehr nervös war. Die Pumpe in die Hand zu nehmen, trauen sich aber die allerwenigsten: „Nicht, dass ich etwas verstelle.“ Auch verständlich, wenn ich an meine ersten Tage mit dem MiniComputer denke, der mir hochkompliziert vorkam. Ein weiterer Klassiker: „Oh, hast du ein neues Handy?“ Das freut mich immer wieder aufs Neue – denn auch wenn ich zu ICT-Zeiten kein Problem mit der öffentlichen Insulininjektion hatte, so ist das scheinbar kurze Hantieren mit dem Mobiltelefon wesentlich dezenter und für die Mitmenschen vertrauter als die Bolusabgabe für Diabetiker. denn heute versteckt? Ich sehe sie gar nicht!“. Und wenn die Pumpe beim gemeinsamen Essen nach verabreichten Bolus einen Piepston zur Bestätigung verlauten lässt, schauen meine Tischnachbarn heute nur noch kurz auf. Wenn überhaupt. Lesen Sie im nächsten Teil der Serie, was passiert, wenn ich als Insulinpumpenträgerin auf Reisen gehe. Denn – soviel ist klar – auch die Pumpe geht mit an Bord des Flugzeugs, checkt im Hotel ein und auch wenn sie keine Sonnencreme benötigt – bei Neuem, Fremden, Unbekanntem muss sie sich genauso umstellen. Erste Hinweise durch Abtasten Rechtzeitig die Schilddrüse testen In Deutschland leidet jeder dritte Erwachsene an einer krankhaften Veränderung der Schilddrüse – ohne es zu wissen. Auch Manuela B. ging es so. Bis sie den Ratschlag einer Freundin befolgte und ihren Arzt um Untersuchung der Schilddrüse bat. Heute hat sie ihre Lebensfreude wieder gefunden. Ultraschall. Danach stand fest: Manuelas Schilddrüse war stark vergrößert und wies bereits Knoten auf. Ursache für eine Schilddrüsenvergrößerung ist meist Jodmangel. Vergrößerte Schilddrüse entlasten Um den Jodmangel auszugleichen, vergrößert sich die Schilddrüse und es können sich Knoten bilden. Vor etwa zehn Jahren fing alles an. Die damals 34jährige Manuela B. war ständig gereizt und klagte über unerklärliche Erschöpfungszustände: „Ich war nicht mehr der Mensch, der ich früher mal war. Hatte ich einen Vormittag mit meinen beiden kleinen Kindern verbracht, wollte ich mich mittags am liebsten wieder ins Bett legen und schlafen. Im Wachzustand verspürte ich hingegen eine starke innere Unruhe“, erinnert sich Manuela an diese unangenehme Zeit. „Für meine Familie muss das nicht einfach gewesen sein. Keiner wusste, was mit mir los war.“ Nach längerem „Aushalten“ erzählte sie schließlich ihrem Arzt von ihren Beschwerden. Der empfahl ihr eine gesündere Lebensweise mit vitaminreicher Ernährung 24 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER und viel Bewegung an der frischen Luft. Hoffnungsvoll befolgte Manuela seinen Rat, aber es änderte sich nichts an ihrem Befinden. Erst als sie einer Freundin ihr Leiden anvertraute, kam die Wende. Die hatte Ähnliches erlebt und verstand die geschilderten Beschwerden auf Anhieb. Sie empfahl ihr, dringend die Schilddrüse untersuchen zu lassen. Einfache Schilddrüsentests liefern Diagnose Direkt auf die Schilddrüse angesprochen, tastete der Arzt diesmal ihren Hals ab. Ergänzend bestimmte er mittels einer Blutuntersuchung den so genannten TSH-Wert – ein Hormon, das an der Steuerung der Schilddrüse beteiligt ist – und untersuchte die Schilddrüse mit Da ihre Erkrankung rechtzeitig erkannt wurde, konnte glücklicherweise auf eine Radiojodtherapie oder Operation verzichtet werden. Jetzt war es wichtig, ein weiteres Wachstum der Schilddrüse zu vermeiden und die Schilddrüse wieder zu verkleinern. Ihr Arzt verschrieb ihr dafür ein kombiniertes Schilddrüsenpräparat aus dem körpereigenen Hormon L-Thyroxin und dem natürlichen Mineral Jod. Mit Hilfe der L-ThyroxinGabe wird die Schilddrüse entlastet, da sie selbst weniger Thyroxin produzieren muss. Durch die zusätzliche Jodgabe wird der Jodvorrat aufgefüllt. Anzahl und Größe der Schilddrüsenzellen können sich so normalisieren. Kleines Organ mit großer Wirkung So klein die Schilddrüse auch ist, so hat sie doch großen Einfluss: Sie produziert Hormone, die den Stoffwechsel steuern und wichtig sind für Wachstum und Entwicklung des Körpers sowie für das seelische Gleichgewicht. Eine Vergrößerung erfolgt schleichend und lange Zeit vom Betroffenen unbemerkt. So kann die Schilddrüse auch ohne „dicken Hals“ bereits vergrößert sein und/oder Knoten gebildet haben. Hier finden Sie Rat: Forum Schilddrüse e.V. Rembrandtstr. 13 60596 Frankfurt/Main Tel.: 069 / 63 80 37 27 www.forumschilddruese.de Seitdem Manuela täglich L-Thyroxin und Jod einnimmt, geht es ihr wieder gut. Einmal im Jahr geht sie zur Kontrolluntersuchung, um ein erneutes Wachstum der Schilddrüse auszuschließen. „Ich merke ganz einfach, dass mit mir wieder alles in Ordnung ist.“, freut sich Manuela. Haben Sie Fragen zu Ursachen, Symptomen, Diagnose und Therapie von Schilddrüsenkrankheiten? Manuela B. – Glücklich nach rechtzeitiger Therapie RHEUMA KURIER Hévízheilbad & St. Andreas Rheumaklinik Der „Hévízer Heilsee” ist der größte, natürliche, biologisch-aktive Thermalsee der Welt. Der Kurort Hévíz ist nur etwa 6 km vom Plattensee und 180 km von Wien entfernt und besitzt einen internationalen Rang. www.european-spa-world.com St. Peter Hauptstraße 243 A – 8042 Graz E-Mail: [email protected] Tel.: +43 (0)316 / 40 03-45 Das aus dem mehr als zehntausend Jahre alten pannonischen Meer stammende Heilwasser und der Heilschlamm sind für die kompletten physiotherapeutischen Behandlungen von Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei rheumatischen Entzündungen und Gelenkschmerzen geeignet. In der Kurklink sind die individuell gestalteten Therapien auf Grund der Diagnostik und der 200 Jahre alten fachärztlichen Kompetenz wirksam. Coupon hier ausschneiden und senden an: Apotheken Kurier, Stichwort: Rheumaklinik, Kaiserstrasse 65, 60329 Frankfurt Der Apothekenkurier verlost einen Wohlfühl-Tripp ins Kurhotel: • drei Übernachtungen für zwei Personen, Fluganreise für zwei Personen, incl. Transfer vom und zum Flughafen • Welcome Drink Direkt am Heilsee befindet sich das Kurhotel Hetes Ház**** mit hauseigener Therapieabteilung, Wellness-Insel (Heilbecken, Sprudelbad, Sauna, Infrasauna), Fitnessraum, Restaurant, Kosmetik. ✁ Kurhotel Hetes Ház**** H-8380 Héviz, Dr. Schulhof sétány 1 Tel.: +36 (83) 5 01-7 08 Fax: +36 (83) 34 05 87 E-Mail: [email protected] Web: www.spaheviz.hu • HP mit reichhaltigem BuffetFrühstück und Menüwahl (Mittag- oder Abendessen) • Tägliche Eintrittskarte ins Seebad Hévíz • Benutzung der hauseigenen Wellness-Insel (Heilbecken, Sauna, Sprudelbad, Infrasauna, Bademantel-Benutzung) • Wassergymnastik • Nordic Walking Gewinnspielfrage: Wie heißt der größte, natürliche, biologisch-aktive Thermalsee der Welt? H _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Einsendeschluß ist der 31. 01. 2006 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. APOTHEKEN KURIER Januar 2006 ■ 25 RheumaCheck Interview mit Prof. Matthias Schneider Rheuma Was hat Sie zur Entwicklung des Fragebogens veranlasst? Ratgeber Arthrose Folge eines bewegten Lebens Wenn der Bewegungsapparat nicht mehr richtig arbeitet, liegt das in erster Linie an jahrelanger Überbeanspruchung. Diesen schleichend fortschreitenden Verschleiß der Gelenke nennt man degenerative Gelenkerkrankung oder Arthrose. Der Gelenkknorpel verliert allmählich an Widerstandskraft und wird – einst glatt und glänzend – nun zunehmend rau und faserig. So verliert der Knorpel mehr und mehr seine Funktion als Puffer und Druckverteiler. Ein kleiner Trost: Verschleißerscheinungen der Gelenke finden sich bei fast jedem Menschen der Generation „50 plus“. Sie sind ebenso Teil des natürlichen Alterungsprozesses wie Falten oder graues Haar. Überall möglich Gleitschutz Knorpel Die Arthrose kann an allen Gelenken des Körpers auftreten – von der Schulter über das Handgelenk und die kleinen Gelenke zwischen den Wirbeln bis zum Sprunggelenk. Meist sind jedoch Knie- und Hüftgelenk besonders betroffen, da diese durch das eigene Körpergewicht am stärksten belastet werden. Herausgelöste Knorpelteilchen liegen nun wie Sand im Getriebe und reizen die empfindliche Gelenkinnenhaut. Dadurch kommt es zu einer entzündlichen Reaktion. Man spricht dann von einer aktivierten Arthrose und jede Bewegung wird zur Qual. Der Gelenkknorpel ist übrigens Mittelpunkt bei degenerativen Gelenkerkrankungen. Diese dünne Knorpelschicht befindet sich zwischen zwei Knochen und sorgt dafür, dass die beiden Gelenkflächen gut aufeinander gleiten können – ähnlich wie gut gewachste Ski auf Schnee. Und es gibt wichtige Faktoren, die das Fortschreiten der Arthrose beschleunigen. Dazu gehören unter anderem: Einseitige Überlastung der Gelenke durch Beruf oder Sport, angeborene (z. B. X- oder OBeine) oder erworbene Fehlstellungen (etwa nach einem Knochenbruch). 26 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER Bei vielen Betroffenen wird entzündliches Rheuma immer noch viel zu spät festgestellt. Wir haben viel unternommen, durch Aufklärung von Ärzten diese Situation zu verbessern. Eigentlich ist es ganz einfach, die Diagnose zu stellen, man muss nur wissen, was man den Betroffenen fragen muss. Warum ist RheumaCheck so zuverlässig? RheumaCheck basiert auf einem bereits in den USA eingesetzten Fragebogen und wurde an fast 1.500 Patienten bzw. Gesunden getestet. Aus den Antworten konnten wir die Auswertung von RheumaCheck so einstellen, dass mit 80%iger Sicherheit eine entzündlich-rheumatische Erkrankung erkannt wird. einschränkungen auftreten und die Lebensqualität verbessert wird. Schon eine Verzögerung der Therapieeinleitung von drei Monaten macht einen wesentlichen Unterschied. Welche Tipps haben Sie für Patienten, bei denen ein erhöhtes Risiko festgestellt wird? Es ist wichtig zu sagen, dass RheumaCheck keine Diagnose stellt, sondern ein erhöhtes Risiko für das Bestehen eine entzündlichrheumatische Erkrankung feststellt. Der beste Tipp, den man Betroffenen geben kann: Suchen Sie möglichst rasch einen Rheumatologen auf. Warum ist Früherkennung wichtig? Eine frühe Diagnose und damit eine frühzeitige, richtige Therapie sind die größte Chance, die Krankheit unter Kontrolle zu bringen. Die Behandlung trägt dazu bei, dass keine wesentlichen Funktions- Prof. Matthias Schneider Rheu RHEUMA KURIER RheumaCheck – Fragebogen zur Früherkennung des entzündlichen Rheumas Rheuma – die unbekannte „Volkskrankheit“: Millionen Deutsche leiden an rheumatischen Erkrankungen. Dennoch weiß man nur wenig über die im Volksmund kurz als „Rheuma“ bezeichneten Erkrankungen. Gerade die entzündlichen Formen des Rheumas – z. B. die rheumatoide Arthritis oder die Bechterew’sche Erkrankung – haben schwere Folgen für Betroffene: Innerhalb weniger Jahre führen sie un- oder fehlbehandelt zu starken Schmerzen und die Gelenke verlieren ihre Beweglichkeit. So werden Patienten häufig bereits nach wenigen Jahren erwerbsunfähig. Die Ursachen des entzündlichen Rheumas sind unbekannt. Grundsätzlich weiß man: Das Immunsystem greift fälschlicherweise die eigenen Gelenke und verschiedene Gewebe an und kann langfristig zur Zerstörung der Gelenke führen. Wird die Erkrankung früh erkannt und behandelt, verbessern sich die Zukunftsaussichten der Patienten entscheidend. RheumaCheck – Ein Fragebogen zur frühen Erkennung uma Um eine entzündlich-rheumatische Erkrankung frühestmöglich zu erkennen, entwickelte das Rheumazentrum Düs- seldorf unter der Leitung von Prof. Dr. med. Matthias Schneider einen Internetbasierten und wissenschaftlich geprüften Fragebogen. Die Teilnahme am RheumaCheck ist einfach: Unter www. rheuma-check.de können Sie den Fragebogen aufrufen und ausfüllen. Die Abschätzung eines Risikos erfolgt anonym und umgehend. Sollte bei Ihnen ein Risiko für eine entzündlichrheumatische Erkrankung vorliegen, finden Sie unter www.rheumanet. org/suche/wegweiser_suche einen Rheumatologen mit einer Früherkennungssprechstunde in Ihrer Nähe. APOTHEKEN KURIER Januar 2006 ■ 27 de Behinderung der Bewegungsfähigkeit. Je früher dabei mit einer wirksamen Behandlung begonnen wird, umso größer ist die Chance, weitere Gelenkschäden zu vermeiden. Fortschreiten der Erkrankung aufhalten Einfache Tätigkeiten im Haushalt können für Patienten mit rheumatoider Arthritis mit großen Schwierigkeiten verbunden sein. Rheumatoide Arthritis – Die unbekannte Volkskrankheit Steigen Sie morgens mit steifen und geschwollenen Gelenken aus dem Bett und benötigen über eine halbe Stunde, um wieder beweglich zu werden? Leiden Sie unter schmerzenden Gelenken und fühlen sich müde und abgeschlagen? Vorsicht: Dahinter könnte sich Rheuma verbergen! Diese Symptome können viele Ursachen haben, zum Beispiel Wetterfühligkeit oder zuviel Stress in den letzten Wochen. Vielleicht haben Sie sich auch einfach beim Sport oder beim Hausputz zuviel zugemutet. Doch Vorsicht: Es kann auch eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken: die „rheumatoide Arthritis“ (RA), im Volksmund oft nur als „Rheuma“ bezeichnet. Späte Diagnose Rund 800.000 Menschen in Deutschland leiden an dieser chronischen Gelenkentzündung. Im Gegensatz zum Rheuma durch altersbedingte Abnutzung der Gelenke (Arthrose), trifft RA zumeist jüngere Menschen, am häufigsten Frauen im Alter von 30 bis 50 Jahren. Da die Krankheitssymptome nicht immer eindeutig sind, erfolgt die Diagnose oft erst 28 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER verspätet. Die Folgen der RA können gravierend sein. Im schlimmsten Fall führen sie zu Gelenkversteifungen, massiven Beeinträchtigungen im Alltag oder sogar zur Berufsunfähigkeit. Doch effektive Therapien können dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung rechtzeitig aufzuhalten und den Patienten viel Leid zu ersparen. Rheumatoide Arthritis – Fehlsteuerung des Körpers Die chronische Entzündung der Gelenke bei RA wird durch das eigene fehlgesteuerte Immunsystem hervorgerufen. Die Ursachen für diese Fehlfunktion sind bis heute nicht bekannt. Vermutet werden neben genetisch bedingten Anfälligkeiten unter anderem auch bestimmte zurückliegende Infekte. Im Verlauf dieser so genannten Autoimmunerkrankung wuchert die entzündete Gelenkinnenhaut in die Gelenke hinein und zerstört Knorpel und Knochen. Am häufigsten betroffen sind dabei die Hände und Füße, aber auch Knie, Hüfte, Schultern und Ellenbogen. Für die Patienten bedeutet dies neben starken Schmerzen eine zunehmen- Moderne Medikamente und begleitende Behandlungen wie die Physiotherapie sind wichtig, um das Leid der Betroffenen zu lindern. Neue Präparate, so genannte Biologika, hemmen zudem gezielt bestimmte Botenstoffe im Körper, die für die Entzündungsreaktion in den Gelenken verantwortlich sind. Sie können das Fortschreiten der Erkrankung, also die Gelenkzerstörung, aufhalten und auch ihre Symptome lindern. Den Betroffenen werden so quälende Schmerzen und weitere Funktionseinschränkungen erspart. Biologika können entweder vom Patienten selbst zu Hause gespritzt oder vom Arzt durch eine Infusion verabreicht werden. Weitere Informationen unter: www.bewegende-momente.de www.rheuma-liga.de www.rheuma-online.de Anzeichen einer rheumatoiden Arthritis • Mehr als eine halbe Stunde andauernde Steifigkeit der Gelenke am Morgen. • Mindestens drei geschwollene Gelenke. • Druckschmerzhafte Finger- und Zehengrundgelenke. • Symmetrisches Auftreten der Schwellungen, d. h. betroffen sind dieselben Gelenke auf beiden Seiten des Körpers. • Andauernde allgemeine Abgeschlagenheit, grippeähnliche Symptome. RHEUMA KURIER Fibromyalgie: Wenn Rheuma Weichteile befällt Krank, abgeschlagen und mit der Bürde großer Schmerzen belastet sind Menschen, die an Weichteilrheumatismus leiden. Was passiert, wenn sich Muskeln, Nerven, Sehnen, Bänder oder Schleimbeutel entzünden? Andreas F. * war ein aktiver Mensch, einer der „mitten im Leben steht“. Bis vor einem Jahr. Plötzlich bekam der viel beschäftigte Ingenieur Schulterschmerzen. Da dachte er sich noch nicht viel, aber die Schmerzen nahmen zu, vor allem breiteten sie sich aus – über den Nacken und den gesamten Rücken. Dazu gesellten sich Magen- und Darmbeschwerden, der 50jährige schlief nachts immer schlechter, seine Leistungsfähigkeit sank ab und die Schmerzen sowie Verspannungen wuchsen oft ins Unerträgliche. Von Pontius zu Pilatus Sein Hausarzt wusste keine Hilfe – und hatte keine Diagnose. Beim nächsten Mediziner wurde ein Bluttest gemacht – kein Ergebnis. Andreas F. wurde beim dritten Doktor sogar als Hypochonder verdächtigt. Der inzwischen leicht depressive Familienvater (auch das kommt beim Weichteilrheumatismus häufig vor), vertraute sich schließlich einem Rheumatologen an – und bekam die korrekte Diagnose gestellt. Die Diagnose bei Fibromyalgie ist sehr kompliziert, meist erkennt nur der Facharzt, was sich tatsächlich hinter den vielfältigen, oft nicht zusammen passenden Symptomen verbirgt. Seitdem muss der Ulmer eine Schmerztherapie machen und anfangs benötigte er zu dem Antidepressiva. Das Wissen um seine Erkrankung und die Tatsache, dass er bei Weichteilrheumatismus keine bleibenden Gelenkschäden bekommen wird – das Verständnis seitens seiner Familie und seines Arbeitgebers (der endlich den schriftlichen Bescheid bekam, dass sein Angestellter kein „Simulant“ ist – all das hat zu Erleichterung bei Andreas F. beigetragen. Er besucht eine Selbsthilfegruppe und geht regelmäßig schwimmen. * Name von der Redaktion geändert Anzeige ONKOLOGIE Demoskopische Untersuchung bestätigt Mistelgesamtextrakt: Standard in der Onkologie Auf Initiative der SELF e.V., der europäischen Liga für ein sicheres PatientenTherapie-Selbstmanagement, diskutierten unlängst Kliniker und niedergelassene Ärzte den Stellenwert von Mistelgesamtextrakt im Rahmen einer onkologischen Therapie – und kamen zu überzeugenden Statements. Diese Kernaussagen wurden nun in einer deutschlandweiten Umfrage von 545 behandelnden Ärzten eindeutig bestätigt und konnten so auf eine breite Basis gestellt werden. gilt bei den befragten Ärzten bezüglich seiner Wirkungen auf Überlebenszeit und Lebensqualität als gesichert (83%). Insbesondere die Verbesserung der Lebensqualität und die Reduktion unerwünschter Arzneimittelwirkungen einer Chemotherapie werden als entscheidend angesehen (90%). Nur 4% der Ärzte sind davon überzeugt, dass isoliertes Mistellektin I die gleichen Wirkungen besitzt wie der Mistelgesamtextrakt. Über 90% aller befragten Ärzte teilen die Meinung der Experten, dass die Misteltherapie die beste wissenschaftliche Datenlage aller komplementäronkologischen Therapien aufweist. Der klinische Einsatz von Mistelgesamtextrakten bei soliden Tumoren Krebskranken Kindern helfen Es gibt wenig Trost und noch weniger direkte Hilfe. Über 1.800 Kinder und Jugendliche in Deutschland erkranken jedes Jahr an Krebs. Eine gemeinnützige Organisation hilft sofort und unbürokratisch: Der Kinderkrebsvorsorge e. V. Der Kinderkrebsvorsorge e.V. finanziert sich nicht durch staatliche Zuschüsse, sondern er setzt auf Eigeninitiative und trägt sich durch einmalige Spenden und regelmäßige Beiträge. Der Kinderkrebsvorsorge e. V. ist damit ein gemeinnütziger Verein, der mit Hilfe von Beiträgen und Spenden 30 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER Dosierung und Behandlungsdauer In Bezug auf die Dosierung ist man sich einig (89 %), dass die Misteltherapie individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten eingestellt werkrebskranken Kindern während der Zeit ihrer Krankheit finanzielle Unterstützung gewährt. Der Verein setzt sich mit seinem Programm „Call for aid“ unbürokratisch und schnell dafür ein, dass alle Eltern die Hilfe anerkannter Kapazitäten erhalten. „Mut, Hoffnung, Zuverlässigkeit und beste Hilfe für Ihr Kind!“ lautet die europaweite Botschaft der Organisation für Hilfs- und Spendenbereitschaft. Ein weiterer Bestandteil des „Call for aid“ Programms ist Hilfe bei der Errichtung von kindgerechten Kliniken. Einem schwer an Leukämie erkrankten Kind soll mit Unterstützung der Kinderkrebsvorsorge e. V. geholfen werden. Die Familie hat sich an den Verein gewendet, weil ihr Patenkind dringend eine gezielte Behandlung benötigt. Da es um die ärztliche Ver- den muss. Aus diesem Grund verbietet sich eine für alle Patienten gleiche Standarddosierung. Ein Großteil der befragten Ärzte (71%) behandelt den Patienten in der adjuvanten Tumortherapie (eine postoperative Therapie mit dem Ziel, das Rezidivrisiko zu senken) über einen Zeitraum von durchschnittlich 5 Jahren. Allerdings wird dieser Zeitraum z. B. bei Mamma-Karzinom oder sonstigen Tumoren mit häufigen Spätrezidiven auf bis zu 10 Jahre ausgeweitet. Nur 7% der Ärzte begrenzen den Behandlungszeitraum auf unter 3 Jahre, während 10% die Behandlung unabhängig von der Tumorart länger als 5 Jahre aufrechterhalten. In der Frage der Behandlungsdauer eines palliativen Tumorpatienten ist man sich ebenfalls einig (92%): In diesen Fällen wird die Therapie mit Mistelgesamtextrakten unbegrenzt durchgeführt, solange der Patient davon profitiert. Stellenwert der Misteltherapie Insgesamt zeigte die Überprüfung der Expertenstatements durch die praktizierenden Ärzte eine ausgezeichnete Deckungsgleichheit: Alle waren sich einig und sehen die Anwendung mit Mistelgesamtextrakt in jeder Phase einer Tumorbehandlung als entscheidenden Bestandteil einer onkologischen Standardtherapie (84%). sorgung am Heimatort des Kindes (dieser befindet sich im Ausland) schlecht bestellt ist, bat die Familie mehrere deutsche Kliniken erfolglos um Hilfe. Da die Familie nicht über die ausreichenden finanziellen Mittel verfügt, kann der Transport und die Versorgung des Kindes nicht aufgewendet werden. Der Kinderkrebsvorsorge e.V. hat nun einen Spendenaufruf gestartet, um diesem krebskranken Kind zu helfen. Benötigt werden ca. 100.000,Euro. Wenn auch Sie helfen möchten, dann richten Sie Ihre Spende bitte an: Kinderkrebsvorsorge e.V. Deutsche Bank, BLZ: 590 700 70 Spendenkonto: 0402602 Kinderkrebsvorsorge e. V. Berliner Promenade, 66111 Saarbrücken www.kinderkrebsvorsorge.de, Tel. 06 81 / 9 38 85 93 Gewinnen Sie ein „Wohlfühlwochenende“ im Hotel VITANA Hotel VITANA im Südschwarzwald In sehr ruhiger Waldrandlage des bekannten deutschen Badeortes Badenweiler empfängt Sie das Naturund Vitalhotel VITANA. Vergessen Sie den Alltagsstress in Hallenbad, Sauna oder auf der Wellnessfarm ✁ Anzeige und genießen Sie die Kraft der Natur. Fordern Sie unsere Prospekte an! Tel. 0 76 32 / 82 12-0 www.hotel-vitana.de 2 Ü/HP für 2 Personen, dazu 1 Relaxing-Ganzkörpermassage, 1 Hydrojet-Massage sowie 1 Eintritt in die Cassiopeia-Therme mit Römisch-Irischem Bad und Seifenbürstenmassage Beantworten Sie nur unsere Frage: In welchen bekannten deutschen Badeort liegt das Naturund Vitalhotel VITANA? Schreiben Sie die richtige Lösung auf eine Postkarte und senden Sie diese an: Apotheken Kurier, Stichwort: Vitana Kaiserstrasse 65, 60329 Frankfurt am Main Einsendeschluß ist der 31. 01. 2006 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. ONKOLOGIE Prostatakrebs häufigste Tumorart beim Mann Experten empfehlen Vorsorgeuntersuchung ab 45 Studien haben gezeigt, dass dies durch eine adjuvante Hormontherapie gelingt, die üblicherweise auf 2 – 3 Jahre begrenzt wird. Bei ungünstigen Voraussetzungen und fortgeschrittenen Tumorstadien, insbesondere wenn der Krebs gestreut hat und Fernmetastasen vorliegen, wird dagegen eine Behandlung in Form einer ausschließlichen Hormontherapie durchgeführt. Die Kastration (operativ oder medikamentös) führt allerdings durch die drastische Absenkung des Testosteronspiegels im gesamten Körper zu unerwünschten Begleiterscheinungen: Neben Schweißausbrüchen und Hitzewallungen sind dies schwerwiegende Folgen wie das Nachlassen der körperFotos: Media Concept Behandlungsmethoden, die dies leisten können, sind die operative Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie) oder die Strahlentherapie. Insbesondere, wenn der Krebs noch nicht über die ihn umgebende Kapsel hinausgewachsen ist (lokal begrenztes Prostatakarzinom), gehört die Entfernung der Prostata zum Standardvorgehen. Hat der Krebs die Kapsel durchbrochen (lokal fortgeschrittenes Stadium), sind die Aussichten ungünstiger: es besteht die Gefahr, dass Krebszellen zurückbleiben und die Erkrankung nach einigen Jahren erneut ausbricht. Daher macht es Sinn, in diesen Fällen zusätzlich zur Operation oder Bestrahlung eine Maßnahme zu ergreifen, die dieses Risiko verringert. Prozentuale Anteile der häufigsten Krebsformen an der Gesamtzahl in Deutschland (Quelle: Robert Koch Institut) 32 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER Fotos: Media Concept Pro Jahr sterben 12.000 Männer in Deutschland an Prostatakrebs. Rund 40.000-mal wird die Diagnose gestellt. Je nach Stadium bieten sich unterschiedliche Behandlungsverfahren an. Prinzipiell wird bei günstigen Voraussetzungen und ausreichender Lebenserwartung eine Heilung angestrebt. lichen und geistigen Leistungsfähigkeit, das Brüchigwerden der Knochen (Osteoporose) und Impotenz. Reine, nichtsteroidale Antiandrogene haben den entscheidenden Vorteil, dass sie den Testosteronspiegel im Körper nicht absenken. Werden sie alleine angewandt, bleiben daher allgemeine Leistungsfähigkeit und Knochendichte erhalten, was die Lebensqualität positiv beeinflusst. Auch Libido und Potenz können aufrecht erhalten werden. Beim europäischen Krebskongress in Paris wurden jetzt erstmals neue Ergebnisse des mit über 8.000 Patienten weltweit größten Studienprogramms zur Behandlung von Prostatakrebs vorgestellt. Dieses schließt Männer ein, die zu Behandlungsbeginn einen frühem Prostatakrebs ohne Fernmetastasen hatten und im Mittel 7,4 Jahre nachbeobachtet wurden. Die neue Auswertung hat den Stellenwert des untersuchten Medikaments beim frühen Prostatakarzinom gefestigt und präzisiert: Bei Männern mit lokal fortgeschrittenem Tumor wird durch das Antiandrogen zusätzlich zur Bestrahlung eine Senkung des Sterberisikos um 35% erreicht. Damit konnte erstmals ein verbessertes Gesamtüberleben nach einer adjuvanten AntiandrogenTherapie beim frühen Prostatakrebs nachgewiesen werden. Männer mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom profitierten von einer deutlichen Verbesserung des progressionsfreien Überlebens. Es ist anzunehmen, dass die neuen Ergebnisse einen Wandel einleiten. „Im lokal fortgeschrittenen Stadium sollte das Antiandrogen als eine Alternative zusätzlich zur Standardtherapie mit dem Patienten unbedingt besprochen werden“, erklärte der Urologe Prof. Manfred Wirth, Universität Dresden, der die größte der drei EPC-Teilstudien leitet. Weitere Informationen: www.prostatakrebsbps.de RÄTSEL Lösungsworte Ausgabe Dezember 2005: Mental und Heidelbeere ein Gewürz Hochebene kurz für: eine das Unsterbliche Flugzeugbesatzung Dorfwiese Zeugnis- Ackernote gerät von hier an brauchbar, fähig Autor von ‚Der Hungerpastor‘ Fußpfad kleine Gartenfrucht das Ansehen einer Person Honig der Blattlaus Lappe, Finne Segeltau Hartschalenfrucht türkische Herberge ohne Sprache wegen, weil Tierhöhle früherer Name Tokios griechischer Buchstabe Anzeige c m E= ein chemisches Element Wenderuf beim Segeln Drall des Balls Wasserstrudel brititrostscher lose Politiker Ortschaft † 1967 s MENTALE plu Info-Hotline 01805 / 11 33 20 7 (12Cent/Min.) zur Natur polizeil. Kontrollrunde Vogelbehausung Coupon ausfüllen und senden an: HOMVIORA AntiAging GmbH Arabellastr. 5, 81925 München JA kleine Brücke dauernd Nahrungsergänzungsmittel. Erhältlich in Ihrer Apotheke. 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Emirat am Persischen Golf Strom durch Grenoble Tanzfigur der Quadrille Holzraummaß 5 Initialen von USFilmstar Gere zu keiner Zeit Modul 4 Fernschreiben (Mz.) 9 Teil des Tafelbestecks Kfz-Z. Finsterwalde Inseleuropäer 8 Teil des Heeres DEIKE-PRESS-1823-26 1 2 3 4 5 6 7 8 9 APOTHEKEN KURIER Januar 2006 ■ 33 K U LT U R P U R Kunst im Wasserschloss Einmalig und eindrucksvoll sind die barocken Schlossanlagen und die einzigartige Kunstsammlung des Köpenicker Schlosses im Berliner Stadtteil Köpenick. Das wunderschöne barocke Wasserschloss zeigt Werke der Raumkunst aus den so glanzvoll-filigranen Epochen Renaissance, Barock und Rokoko. Die prachtvollen Räume bewahren das bedeutendste profane Ensemble barocker Stuckdekorationen des späten 17ten Jahrhundert im gesamten norddeutschen Raum. Viel Mühe, Arbeit und Akribie wurde auf eine grundlegende Erneuerung des anmutigen Schlosses gelegt. Ein volles Jahrzehnt, von 1994 bis 2004, wurde das gesamte Bauensemble auf der idyllischen Köpenicker Schlossinsel im Auftrag der Stiftung Preußischer Kul- turbesitz restauriert. Das Resultat kann sich sehen lassen: Preußens Glanz und Gloria zeigt sich hier wieder in jedem Winkel und beeindrucken an Architektur wie an Kunst interessierte Besucher gleichermaßen. Erweitert wurde das 1558 erbaute Jagdschloss zwischen 1677 und 1690 für den Kurprinzen Friedrich von Brandenburg, den späteren König Friedrich I. Der Ausblick auf die Schlosskirche, die Wirtschaftsgebäude und den Schlosspark, die maßvollen Proportionen der Räume, die Üppigkeit der Stuckaturen und Deckengemälde sowie das moderne Ausstellungsdesign bestimmen den Schlossraum in all seiner Wirkung. Neben dem erhaltenen Haldensteinzimmer (um 1548), dem barocken Spiegelkabinett (um 1724) oder dem chinoisen Lackkabinett (Rokoko um 1765), dem Wappensaal, der wieder in den Rottönen der klassizistischen Fassung des Jahres 1804, dem Betrachter überraschend modern erscheint, und dem großen Silberbuffet, beeindruckt nicht zuletzt das für Friedrich II angefertigte Tafelservice der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin (1767/68). Viele weitere Objekte aus fürstlichen Palästen und Patrizierhäusern vermitteln anschaulich einstige herrschaftliche Lebenswelten. Kunstgewerbemuseum im Schloss Köpenick Schlossinsel 12557 Berlin-Köpenick geöffnet Di. bis Fr., 10.00 bis 18.00 Uhr, Sa. und. So., 11.00 bis 18.00 Uhr. Wer Lust auf völlig verrücktes Restaurant-Theater und Leckeres aus der Küche des Starkochs Eckart Witzigmann hat: Seine vier Palazzi stehen in München, Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf. Kultur und Kulinarisches werden immer wieder in Kombination angeboten. So auch bei Witzigmanns Palazzo – das ist bereits bekannt. Weniger bekannt: Der kreative Kochkünstler ändert dabei nicht nur das Menü, er bietet jede Saison neues Entertainment – und in jeder Stadt zudem eine andere Show. Kulinarische Kultur Speisen im Palast 34 ■ Januar 2006 APOTHEKEN KURIER In München sind es bis zum 25ten Februar 2006 die wilden 20er im Cotton Club, also Swing und Step satt. In Frankfurt wiederum geht man dieses Jahr bis 18ten Februar mit einem „feurigen Ole“ in die bereits fünfte Saison – Flamenco, Latin-Pop, Blues und Rock sorgen dort für südländisches Temperament. Das Motto in Düsseldorf lautet (bis zum 19ten Februar): „ivace – Vom Leichtsinn der Schwerkraft“ – ein besonders künstlerisches Programm voller Akrobatik, verpackt in eine professionelle Broadway-Show. Und in Hamburg platziert ein fulminantes Showprogramm seine Gags noch bis zum 25ten Februar unmittelbar am Zwerchfell. Übrigens kocht man dort – wie in den anderen Palästen auch nach Witzigmanns Originalrezepten. Auf Lukullus Speisekarte steht: Eine Komposition von Lachs, gefolgt von Loup de mer mit Garnelen, danach wird ein Kalbsmedaillon anserviert, abgerundet wird das Ganze vom Dessert namens „Freudenträne“. Bleibt eigentlich nur noch das Problem mit dem „teuren Spaß“ – die Tickets kosten zwischen 95 und 135 Euro. Mehr Informationen: Palazzo Hotline 0 18 05 / 72 52 00 (12 Cent pro Minute) Ticket-Fax: 06 21 / 17 86 03 33 Internet: www.witzigmann-palazzo.de Hautalterung frühzeitig behandeln! Anzeige Medizinische Hautpflege vermindert die Faltenbildung Frei von Duft- und Konservierungsstoffen Zertifiziertes Medizinprodukt CE 0123 Hydrogel zur äußerlichen Anwendung Zusammensetzung: 1 ml Viscontour® Serum enthält 5 mg Hyaluronsäure-Natriumsalz, isotonische Kochsalzlösung, Phosphatpuffer, destilliertes Wasser. Handelsform: Packung mit 10 Dosierampullen zur äußerlichen Anwendung. 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