Diese Ausgabe der AGRAR-HINWEISE enthält zwei Schwerpunkte: 1. Die Auseinandersetzung mit den DLG-Thesen „Landwirtschaft 2030“ 2. Artikel über - das Verspeisen von „unliebsamen Tieren“ als Protest einer „Foodguerilla“ gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln - bizarre „Ekelessen“ im RTL-Dschungelcamp und - Speise-Vorlieben hier und anderswo. Mit freundlichen Grüßen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Landesverband Niedersachsen/Bremen e.V. – Pressesprecher: Eckehard Niemann, Varendorfer Str. 24, 29553 Bienenbüttel 0151-11201634 – [email protected] Pressemitteilung - 29.1.2017: DLG-Thesen zur „Landwirtschaft 2030“: Agrarindustrialisierung in neuer Verpackung AbL kritisiert bauern- und gesellschaftsschädliche Strategie der „Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft“ Enttäuscht von den kürzlich vorgestellten DLG-Thesen zur „Landwirtschaft 2030“ äußert sich der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Leider handele es sich dabei weitgehend lediglich um die „altbekannte DLG-Agrarindustrialisierungs- Strategie“ in neuer Verpackung. Erfreulich daran sei allenfalls, so AbL-Vertreter Eckehard Niemann, dass die DLG nunmehr auf den massiven gesellschaftlichen Druck reagiere und einige der gravierenden Fehlentwicklungen vor allem in der agrarindustriellen Landwirtschaft eingestehe. Die DLG-Thesen zur zukünftigen Agrarstrategie könnten aber mitnichten verdecken, dass die DLG weiter systematisch auf Agrarindustrialisierung setze – mit einer perspektivlosen und schädlichen Überschussproduktion, zu Lasten von Erzeugerpreisen und bäuerlichen Existenzen, hier und weltweit. „Eine DLGLandwirtschaft 2030“, so Niemann, „wäre eine Konzern-Landwirtschaft ohne Bauern und ohne Einfluss der Gesellschaft.“ Absehbar sei aber, dass auch dieses „aufgehübschte“ DLG-Agrarindustrie-Konzept an der starken gesellschaftlichen Bewegung für eine artgerechtere Tierhaltung und eine umweltverträgliche Landwirtschaft in weltweit bäuerlichen Strukturen scheitern werde. Leider, so die AbL, seien einige Politiker erst einmal auf die neuen schönklingenden DLG-Worte hereingefallen: Wenn die DLG in ihrer These „Nährstoffüberschüsse , Klimawandel und Tierwohl in den Griff bekommen“ viele Missstände einräumen müsse, so sei das ja keineswegs besonders fortschrittlich, sondern lediglich das nachholende Eingestehen von Selbstverständlichkeiten, die gesellschaftlich und politisch längst eingefordert oder angegangen würden. Es sei ein Erfolg der bisherigen Kritik an der DLG, dass diese nun auch auf die Forderungen nach Flächenbindung der Tierhaltung, Mindestansprüchen an Fruchtfolgen, Beachtung ackerbaulicher Prinzipien oder besseren Tierhaltungssystemen eingehen müsse. Durch „Innovationen“, so die DLG, könne man die Produktionssysteme nachhaltig machen – hier greife die DLG verbal durchaus auch richtige Verbesserungsschritte auf - z.B. ackerbauliche und mechanische Pflanzenschutz-Maßnahmen. Bezeichnenderweise fielen der DLG aber als Problem-Lösungsmöglichkeiten in vielen Fällen nur Scheinlösungen ein – wie Gülle-Ferntransporte, zügigere Zulassungs-Verfahren für eine „ausreichende Zahl von der Pflanzenschutzmitteln“ oder Verlagerung von Artenschutz auf Randbereiche außerhalb von „Hochertragsund Gunstregionen“. Die Agro-Gentechnik, bei deren Durchsetzung die DLG und deren Präsident Bartmer bislang die (erfolglose) Speerspitze gewesen seien und wohl auch blieben, wird laut AbL in den DLG-Thesen unter dem Begriff „Innovation“ versteckt. Bauernhöfe und deren Vielfalts- und Nachhaltigkeits-Vorteile durch Unabhängigkeit und Generationendenken spielen laut AbL im agrarindustrie-geprägten DLG-Konzept keinerlei Rolle. Statt eines staatlichen Umbauförderprogramms, z.B. für Milchviehbetriebe mit Anbindehaltung, fordere die DLG eine Ausstiegsförderung. Für bzw. gegen die Agrar- und Tierfabriken dagegen fordere die DLG weder ein solches „Ausstiegs- oder Stilllegungsprogramm“ noch unterstütze sie die anstehende Baurechts-Novelle gegen diese agrarindustriellen Groß-Tierhaltungsanlagen. Von einem Schutz bäuerlicher Strukturen und Betriebe gegen das Vordringen von Finanzinvestoren und Agrarindustriellen auf den Bodenmärkten ganz zu schweigen. Unter der These „Internationalen Agrarhandel mit Zielen der Entwicklungspolitik in Einklang bringen“, so die AbL-Kritik, singe die DLG weiter das neoliberale Lied vom Nutzen „offener Handelswege“ („für Importeure und Exporteure“). Es sei zynisch, wenn die DLG immer noch behaupte, Agrarexporte aus Industrieländern in Entwicklungs- und Schwellenländer“ sollten angeblich „Produktionsdefizite ausgleichen“ und lokale Wasser-Ressourcen schonen. Die leeren DLGBehauptungen von einer angeblichen „Verantwortung“ des „agrarischen Gunststandortes Europa für die internationale Ernährungssicherung“ verschwiegen demnach bewusst, dass diese Dumping-Agrarexporte mit hiesigen NiedrigErzeugerpreisen auf Weltmarktniveau einhergehen sollten, und dass mittels erpresserischer Handelsabkommen die Existenzen von Bauern in den Empfängerländern und deren Ernährungssouveränität vernichtet würden. Auch an den Konzernen in Agrarchemie, Gentechnik, Ernährungsindustrie oder Agrarhandel gibt es laut AbL keine DLG-Kritik – stattdessen würden die wachsenden bäuerlicher Abhängigkeiten und die Erzeugerpreis-Drückereien mit dem Begriff der „Wertschöpfungsketten“ bemäntelt. Schlacht- und Molkereikonzerne mit fragwürdigen Geschäftspraktiken oder Leiharbeits-Ausbeutung würden von der DLG sogar undifferenziert in die „Hidden Champions“ eingereiht, die abseits der urbanen Zentren „Arbeitsplätze und Wohlstand sichern“ würden. Im Hinblick auf die fatale Rolle der DLG bei den Agrarindustrie-Skandalen und Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte fehle jegliche DLG-Selbstkritik, konstatiert die AbL weiter. Stattdessen werde die erfolgreiche gesellschaftliche Bewegung für eine Agrarwende von der DLG diffamiert: Nicht-Landwirte seien der Landwirtschaft nicht nur entfremdet, sie würden die „Komplexität der Zusammenhänge“ mangels „Vertrauen in Experten“ und „Vorbehalten gegen Neuerungen“ nicht verstehen. Infolgedessen, so die DLG, fänden „ausgewiesene Experten“ (was immer das auch sei) nicht ausreichend Gehör bei den Verantwortlichen aus Politik und Administration. Infolgedessen würden „Entscheidungen über Genehmigungen und Zulassungen für Forschungs- und Entwicklungsprozesse und Innovationen“ (Gentechnik?) zu restriktiv gehandhabt. Die DLG fordere deshalb, dass Nutzen- und Risikobewertungen solcher „Innovationen“ künftig auf „unabhängige und dafür ausgebildete Experten“ zu stützen seien – und nicht auf Mehrheitsmeinungen, die der Komplexität der Sache und ihrer hohen Bedeutung“ nicht angemessen seien… Die AbL zeigt sich zuversichtlich, dass die gesellschaftliche Bewegung „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ auch über diese alt-neuen DLG-Thesen hinweggehen und eine wirklich nachhaltige und faire „Landwirtschaft 2030“ durchsetzen werde.-6400 Zeichen Die DLG-Thesen: http://www.dlg.org/landwirtschaft2030.html 10 Thesen Landwirtschaft 2030 1. Wissen, Können und Wollen in Übereinstimmung bringen. Der Landwirt braucht eine fundierte und umfassende Ausbildung und muss sich als ehrbarer Unternehmer von seinem Berufsethos leiten lassen. Die fundamentalen Anforderungen an die Landwirtschaft bestehen darin, Produktivität mit Ressourcenschutz und Ansprüchen der Nutztiere in Einklang zu bringen. Dazu braucht der Landwirt die Bereitschaft , diese Anforderungen mit entsprechendem Know-how auf dem Betrieb umzusetzen. Wissen, Können und Wollen. Seit langem zeigt sich, dass die Qualität der Berufsausbildung stetig ansteigt. Neben die klassische Berufsausbildung als Landwirt tritt ein immer größerer Anteil an höherwertigen Berufsabschlüssen wie Techniker, Meister, Ingenieur, Bachelor oder Master of Science. Wichtig hierbei ist der ausreichende Praxisbezug. Auch die Anzahl von abgeschlossenen Promotionen im Studiengang Landwirtschaft hat sich seit Beginn des Jahrtausends gut entwickelt. Die landwirtschaftlichen Prozesse sind hochkomplex. Durch den technischen Fortschritt, der mit großer Geschwindigkeit wächst, werden die Arbeitsvorgänge in der Landwirtschaft immer wissens- und kapitalintensiver. Daher muss das sehr gute Aus- und Fortbildungsniveau der Landwirte weiter ausgebaut werden. Um Landwirtschaft in Feld und Stall verantwortlich ausüben zu können, sollte eine angemessene Ausbildung zwingend vorgeschrieben sein. Um die Kenntnisse von Betriebsleitern und Mitarbeitern auf dem neuesten Stand zu halten, sollten regelmäßige Fortbildungen nachgewiesen werden. So können die landwirtschaftlichen Prozesse kontinuierlich verbessert, Innovationen auf den Betrieben gut umgesetzt und der Gesellschaft angemessen vermittelt werden. Auch umweltorientierte und tierethische Aspekte gehören stärker in alle Ausbildungsgänge integriert. So sind die Voraussetzungen des Wissens und Könnens gegeben. Wie sieht es mit dem Wollen aus? Aus der Verbindung von Produktivität, Umweltschutz und tiergerechter Nutztierhaltung im fruchtbaren Austausch mit der Gesellschaft bildet sich das tragfähige Selbstverständnis des ehrbaren landwirtschaftlichen Unternehmers. Das Berufsethos, das mehr ist, als das ausschließliche Verfolgen des ökonomischen Prinzips. Es umfasst das Bewusstsein, dass neben der Produktion die bewirtschafteten und gestalteten Kulturlandschaften und die gehaltenen Nutztiere eine eigene Berechtigung haben. Neben ihrer produktionsbasierten Zweckbestimmtheit haben Kulturlandschaften einen Anspruch an Regeneration und Nutztiere einen Anspruch an Tiergerechtheit. 2. Nährstoffüberschüsse, Artenrückgang, Klimawandel und Tierwohl in den Griff bekommen. Dafür sind Innovationen notwendig. So werden die Produktionssysteme nachhaltig. Die wissens- und innovationsbasierte Landwirtschaft hat zu beachtlichen Produktivitätsschüben geführt. An einigen Punkten überschreitet der Modernisierungspfad allerdings die Grenzen der Nachhaltigkeit und er gefährdet die Resilienz der Systeme. Einige Entwicklungen in der Landwirtschaft werden in der gesellschaftlichen Debatte besonders kritisch hinterfragt: Einerseits die zu hohen Nährstoffüberschüsse in den (sogenannten) Hotspots der Tierhaltung, andererseits der Rückgang der Artenvielfalt in intensiv genutzten Agrarlandschaften. Landwirtschaft muss hier mehr unternehmen als bisher. Tierhaltung und Fläche sind innerhalb des Betriebes oder vertraglich zu koppeln. Resistenzen gegen Pflanzenschutzmittel nehmen infolge zu stark zugespitzter acker- und pflanzenbaulicher Verfahren zu. Daher müssen Mindestansprüche an Fruchtfolgen formuliert und eingehalten werden. In der Nutztierhaltung sind erhebliche Fortschritte erreicht worden. So hat sich z.B. die Lebens- tagleistung bei Milchkühen deutlich gesteigert und der Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung ist signi kant zurückgegangen. Gleichzeitig geben z.B. die Befunde bei Schlachtkörpern mit Tierwohlbezug immer wieder Anlass zu Kritik an der Nutztierhaltung im Allgemeinen. Dennoch: Die Landwirtschaft ist in hohem Maße lernfähig und in der Lage, ihre Produktionsprozesse zu verbessern. So zeigen die starken Rückgänge der Belastung des Grundwassers mit Pflanzenschutzmitteln und die ebenso starken Rückgänge der Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln in der vergangenen Dekade erhebliche Fortschritte bei Umwelt- und Verbraucherschutz. Dies ist besonders beachtlich, weil in den gleichen Zeiträumen die Produktivität stark angestiegen ist. In den letzten Jahrzehnten hat die deutsche Landwirtschaft ihre Produktivität erheblich gesteigert. Eine verbesserte Aus- und Weiterbildung, Beratungsanstrengungen, technische sowie biologische Innovationen, Monitoring und ordnungsrechtliche Rahmensetzung haben sehr gut zusammengewirkt. Mit ähnlichen Maßnahmenkombinationen und großem Engagement kann Landwirtschaft die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen bewältigen. 3. Innovationen ermöglichen. Innovationsbereitschaft, Erfindergeist, Forschungsfreiheit und angemessenes Risikomanagement sind wesentliche gesellschaftliche Voraussetzungen für eine nachhaltige Landwirtschaft. Innovationen sind Voraussetzung für technischen, biologischen und gesellschaftlichen Fortschritt und damit Schlüssel für gesellschaftliche Entwicklung. Bewährte Konzepte allein sind nicht ausreichend, denn neue Herausforderungen brauchen auch neue Antworten. Das gilt insbesondere dann, wenn teilweise konkurrierende Zielsysteme wie Produktivität, Umweltschutz und Tierschutz in Einklang gebracht werden müssen. In Deutschland ist auch im Agrarbereich eine verbreitete Skepsis in Bezug auf Innovationen zu beobachten. So scheinen in maßgeblichen Teilen der Gesellschaft Vorbehalte gegen Neuerungen zu überwiegen und ausgewiesene Experten nicht ausreichend Gehör bei den Verantwortlichen aus Politik und Administration zu finden. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Komplexität der Zusammenhänge, mangelnde Nachvollziehbarkeit landwirtschaftlicher Erzeugungsprozesse und mangelndes Vertrauen in Experten liefern Erklärungsansätze. In der Reaktion darauf werden Entscheidungen über Genehmigungen und Zulassungen für Forschungs- und Entwicklungsprozesse und Innovationen vergleichsweise restriktiv gehandhabt. Das hat ein Abwandern von Kompetenzträgern und eine Verlagerung von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten führender forschender Unternehmen nach Übersee zur Folge. Politik und Administration sollten sich bei der Genehmigung und Zulassung von Forschung, Entwicklung und Innovation auf die Nutzen- und Risikobewertung unabhängiger und dafür ausgebildeter Experten stützen. Entscheidung auf Basis von Meinungsumfragen oder vermuteter Mehrheitsmeinung sind der Komplexität der Sache, ihrer hohen Bedeutung und einer arbeitsteilig organisierten Gesellschaft nicht angemessen. Bewertungen und Entscheidungen sollten von Interessierten und der Gesellschaft insgesamt verstanden werden können. Daher sollten ihnen nachvollziehbare und transparente Bewertungskriterien zugrunde liegen und kommuniziert werden. 4. Tierhaltung zukunftsfähig machen Wirtschaftlichkeit und Tiergerechtheit sind in der Nutztierhaltung gleichermaßen wichtig. Zielkonflikte können durch präzise Tierbeobachtung, sorgfältige Tierbetreuung, gute Genetik und innovative Tierhaltungssysteme minimiert werden. In der Tierhaltung werden bislang bewährte Haltungsverfahren, die dem Stand der Technik entsprechen, von Teilen der Gesellschaft und der Wissenschaft kritisch hinterfragt. Ansatzpunkte für Kritik sind große Bestände, hohe Belegdichte, nicht artgerechte Haltung und Fütterung, nicht-kurative Eingriffe am Tier, Antibiotikaverwendung, Fütterung mit Importfuttermitteln sowie Emissionen. Ziel muss es sein, Leistung und Tierwohl auszubalancieren. Die Zuchtziele müssen auf diese Balance ausgerichtet sein und die Haltungsbedingungen müssen sicherstellen, dass wesentliche Bedingungen der Tiergerechtheit erfüllt sind: Freiheit von Hunger und Durst, Freiheit von haltungsbedingten Beschwerden, Freiheit von Schmerz, Verletzungen und Krankheiten, Freiheit von Angst und Stress, Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensweisen. Dabei muss eine Unterscheidung zwischen objektiven und messbaren Beeinträchtigungen der Nutztiere und Projektionen menschlicher Empfindungen getroffen werden. Die Defizite im Produktionsprozess müssen benannt und abgestellt werden. Dazu notwendig sind eindeutige und handhabbare Indikatoren und Kriterien, eine Priorisierung der Fehlerquelle sowie ein konsequentes Sanktionssystem. Tierhalter sollten stetig an einer Verbesserung der Haltungsbedingungen arbeiten und auch in diesem Bereich innovativ handeln. Dazu gehören die Umsetzung neue Verfahren zur Vermeidung nicht-kurativer Eingriffe und die Investition in innovative, tiergerechte Haltungssysteme, die seitens der Genehmigungsbehörden nicht verhindert werden sollten. Eine nachgewiesene Befähigung zum Halten von Tieren und regelmäßige Fortbildungen sollten zum Standard werden. Sie helfen dem Tierhalter, Defizite selbst zu erkennen und frühzeitig abzustellen. Tierwohl ist eine Bewusstseinsfrage und offenbart sich im Handeln und in der Sprache: Nutztiere sind Lebewesen und werden nicht produziert, sondern gehalten. Wer höhere und mit zusätzlichen Kosten verbundene Tierwohlstandards durchsetzen möchte, wird in offenen Märkten vergleichbare Rahmenbedingungen anstreben müssen. Sonst wandert die Tierhaltung an den Ort der kostensparenden niedrigeren Standards. Die Auslobung von „Secondary Standards“ durch den Einzelhandel ist nur zielführend bei entsprechenden angehobenen Preisniveaus. Der Wissenschaftliche Beirat beim BMEL schlägt vor, für mit zusätzlichen Tierwohlaspekten hergestellte Produkte öffentliche Gelder zu verwenden. So könne die Lücke zwischen der Zahlungsbereitschaft der Kunden und dadurch verursachten Kosten gedeckt werden. Ob dies auf Dauer tragfähig ist, sollte kritisch hinterfragt werden. Es ist ein Gebot der Ehrlichkeit, darauf hinzuweisen, dass Zielkonflikte zwischen Tierschutz, Umweltschutz, Tiergesundheit und Ökonomie nicht vollständig aufgelöst werden können. Dies muss im gesellschaftlichen Diskurs geklärt werden. 5. Pflanzenbau mit Umwelt- und Naturschutz in Einklang bringen. Artenrückgang, Nährstoffüberschüsse und Resistenzen lassen sich vermindern. Sensibilisierung der Akteure, innovative Technik, leistungsfähige Sorten, präzise Düngemittel, wirksame und umweltverträgliche Pflanzenschutzmittel helfen dabei. Die moderne, wissens- und innovationsgetriebene Produktionstechnik führte in den letzten Jahrzehnten zu beachtlichen Produktivitätsschüben. Mit Nebenwirkungen: Klimawandel, Artenverlust, Gewässereutrophierung. Kritisiert wird eine Zuspitzung der Produktionsverfahren durch Ausräumung der Kulturlandschaften, eine Vereinfachung der Fruchtfolge und eine übermäßige Verwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Klassische ackerbauliche Prinzipien in der Fruchtfolgegestaltung, der Bodenbearbeitung sowie der Aussaattechnik und den Aussaatzeiten müssen wieder stärker in die gute landwirtschaftliche Praxis Eingang finden. Das marktfähige Kulturartenspektrum sollte erweitert werden, so dass klassische Fruchtfolgesysteme einem ganzheitlicheren ackerbaulichen Anspruch genügen. Hier geht es um die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von „neuen“ und Nischenkulturen (Soja, Durum, Dinkel, Emmer, Leguminosen …) durch Züchtung, um die Erschließung neuer Märkte und um den verstärkten Anbau von Sommerungen. Beim Pflanzenschutz sollten präventive ackerbauliche Verfahren und die Nutzung technischer Innovationen (GPS, Sensoren, Robotik) für den mechanischen Pflanzenschutz verstärkt werden. Auch der Einsatz resistenter und toleranter Sorten, ein (regelmäßiger) Wirkstoffwechsel sowie die Nutzung neuer und selektiverer Wirkstoffe sollten zukünftig einen größere Rolle spielen. Dabei ist seitens der Industrie und der Zulassungsbehörden sicherzustellen, dass für alle Kulturarten eine ausreichende Anzahl an Pflanzenschutzmitteln die amtlichen Prüfungen zügig durchlaufen können. Bei der Düngung und beim Nährstoffmanagement stehen die Umsetzung von Nährstoffkonzepten zur Verminderung starker regionaler Konzentrationen von Wirtschaftsdüngern und die Erhöhung der Transportwürdigkeit von Wirtschaftsdüngern im Vordergrund. Auch der Erhöhung der wirtschaftlichen Nutzbarkeit von Nährstoffen in Siedlungsabfällen wie Klärschlämmen kommt eine hohe Bedeutung zu; ebenso wie der Kombination von neuen Anbaumethoden und Düngerapplikationstechniken (Strip-Till und Unterfußdüngung). Zur Erhöhung der Biodiversität sollten Landwirte auch in intensiven ackerbaulichen Regionen eine höhere Sensibilität für den ökologischen Wert von Ruderal- und Saumstrukturen (Raine, Hecken, Ackerrandstreifen, Gehölze, Verbuschungsflächen …) entwickeln und diese Habitate, den ökologischen Zielsetzungen folgend, pflegen und vernetzen. Auf der Fläche sollten die ertragsschwachen aber ökologisch wertvollen Teilflächen mit Hilfe des Precision Farming identifiziert und entsprechend schonend bewirtschaftet werden. In die Abwägung einbezogen werden sollte, dass es sich bei den ackerbaulichen Standorten Mitteleuropas und Deutschlands oftmals um hochproduktive Gunststandorte handelt. Der Verzicht auf Erträge an Gunststandorten würde wahrscheinlich zu einer Intensivierung an anderen Standorten führen, wodurch dort höhere Umweltkosten entstehen könnten. 6. Die revolutionären Potenziale der Digitalisierung konstruktiv nutzen. Der Strukturwandel gewinnt auch durch Digitalisierung weiter an Dynamik. Strukturen und Beziehungen in der Wertschöpfungskette Lebensmittel ändern sich fundamental. Digitalisierung sollte für nachhaltige Produktivitätssteigerung genutzt werden. Die Digitalisierung ist ein Megatrend, auch in der Agrarbranche. Rechnergeschwindigkeiten und Datenspeicherkapazitäten steigen exponentiell, entsprechend fallen die Kosten pro Rechenoperation und Speicherplatz. Das wirkt sich stark kostensenkend auf alle logistischen und mit Informationsverarbeitung verknüpften Vorgänge aus, von denen es in der Landwirtschaft zahlreiche gibt. Digitale Produkte, Programme und Applikationen können fast zu Nullkosten multipliziert und vertrieben werden; hierdurch werden Grundlagen für geschäftliche Revolutionen gelegt. So wird Digitalisierung ein ständiger Begleiter der Landwirtschaft und aller weiterer Glieder der Wertschöpfungskette Lebensmittel. Digitalisierung wird zu einem tiefgreifenden Wandel der Branchenstrukturen führen. Die Anzahl der Unternehmen/Organisationen, ihre Größe und Kräfteverhältnisse, ihre Kommunikation, ihre Zusammenarbeit und Geschäftsbeziehungen innerhalb und zwischen den Wertschöpfungsketten, all das wird sich in Zukunft stärker und schneller ändern als in den zurückliegenden Jahrzehnten. Treiber der Entwicklung werden die Digitalisierungsplattformen sein. Die bestehenden Ansätze haben Überschneidungen in den Kernfunktionalitäten, z. B. bei Farmoder Herdenmanagementsystemen. Die Plattformen stehen in scharfem Wettbewerb um die Schlüsselpositionen in der Branche und sind deswegen oftmals von einem oder wenigen starken Unternehmen dominiert. Die dadurch entstehenden, sogenannten proprietären Ansätze, die eine einfache Datenübertragung von Plattform zu Plattform verhindern, stehen den Interessen der Landwirte entgegen. Für Landwirte sind eine Verfügbarkeit von firmenübergreifenden Anwendungen sowie ein verlustfreier Wechsel von einer Plattform zu einer anderen aus Gründen der Investitionsflexibilität von großer Bedeutung. Langfristig werden sich wenige dominante Plattformen herausbilden, die von sehr vielen Landwirten genutzt werden und die die entscheidenden Akteure in der Wertschöpfungskette integrieren. Der Handel wird Datenplattformen nutzen, um passgenau auf den Verbraucher ausgerichtete Produktionsketten mit definierten und transparenten Prozessen darzustellen. Für Landwirte entwickeln sich neue Chancen und Risiken. Die Landwirtschaft wird effizienter, verursacht weniger Umweltschäden und ist besser in der Lage, Tiergerechtheit umzusetzen. Auch neue Geschäftsmodelle werden sich entwickeln. Besondere Herausforderungen bestehen bei Fragen der Datensicherheit und der Datenhoheit, d. h. wem gehört was und wer zieht welchen Nutzen. 7. „Faszination Landwirtschaft“ erklären. Landwirte sollten sich der Auseinandersetzung mit der Gesellschaft stellen. Diese Auseinandersetzung sollten von jedem Beteiligten fair und respektvoll geführt werden. Dazu gehören Zuhören, realistische Selbsteinschätzung, sachliches Argumentieren und mutige Handlungsbereitschaft. Landwirtschaft und Gesellschaft haben sich entfremdet. Persönliche Beziehungen und Kontaktmöglichkeiten zwischen Landwirt und Nicht-Landwirt werden im Zuge der Urbanisierung und des Strukturwandels weniger und schwächer. Gleichzeitig lässt das Interesse an der Landwirtschaft nach, da Lebensmittel aus dem Einzelhandel kommen und deren Mangel aus eigener Anschauung unbekannt ist. Das führt zu Wissensdefiziten über die landwirtschaftliche Produktion. Die in der Landwirtschaft eingesetzten Techniken und Verfahren ändern sich schnell und werden aufgrund mangelnder Bindung von Teilen der Gesellschaft skeptisch bis negativ bewertet: zu groß, zu technisch, zu umweltschädlich, zu stressend für Nutztiere, zu einseitig produktionsbetont. Innovationen werden eher als Bedrohung denn als Treiber für gesamtgesellschaftlichen Fortschritt wahrgenommen. Die Landwirte haben diesen Argumenten bisher wenig entgegengesetzt. Zu stark mit sich selbst beschäftigt, im sich rasch wandelnden und herausfordernden Umfeld, entwickelten sie einen zu engen Blickwinkel auf den eigenen Betrieb unter dem Druck der Märkte und der Rahmenbedingungen. Bürokratische Vorgaben, umfassende Dokumentationspflichten und ein immer komplexeres Fachrecht werden als lästig empfunden. Es ist leicht, dabei Fehler zu machen, die in Gegenkampagnen genutzt werden können. Vom Stall und Acker auf den Teller, das ist bei den vielen Verarbeitungs- und Handelsschritten aus dem Bewusstsein gerückt. Vertrauen zurückgewinnen ist die Devise. Landwirte sollten ihre Produktionssysteme nicht bis an die Grenzen des Machbaren ausreizen, insbesondere dann, wenn es aus gesellschaftlicher Sicht zweifelhaft erscheint. Landwirte sollten für ihre Maßnahmen im strategischen Eigeninteresse einen Akzeptanzcheck durchführen. Landwirte sollten sich selbst Compliance-Regeln geben und einen Compliance-Kodex für die nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen sowie für eine tiergerechte Nutztierhaltung aufstellen, leben und veröffentlichen. Landwirte sollten sich konsequenter fortbilden, Fachinformationen aufgreifen und „Best Practice“-Beispiele umsetzen. Landwirtschaftliche Produktion und Lebensmittelherstellung müssen der Gesellschaft besser erklärt und anschaulich gemacht werden. Dabei können eindeutig beschriebene und transparent verliehene Label helfen. Sie schaffen Differenzierung im Markt und machen dem Kunden spezifische Angebote. Landwirte kommen als Persönlichkeiten „authentisch rüber“. Sie könnten Menschen für Landwirtschaftsthemen begeistern und sind glaubwürdige Botschafter der Faszination Landwirtschaft. Das ist ein bislang zehntausendfach brachliegendes Potenzial. Eine produktive Gesprächskultur sollte mit allen gesellschaftlichen Gruppen (NGOs, Kirchen …) gepflegt werden. So kann das Ideal einer gesellschaftlich breit getragenen Zukunftsstrategie Landwirtschaft Realität werden. 8. EU-Agrarpolitik weiterentwickeln. Mit öffentlichen Geldern sollten nachhaltige Produktionsweisen unterstützt werden. Durch Indikatoren sollten die so erbrachten Leistungen und die Wirksamkeit der Politikprogramme quantifiziert und transparent dokumentiert werden. Das EU-Budget wird mittelfristig eher schrumpfen. Geringeren Einnahmen, z.?B. infolge des Brexit, stehen größere Aufgaben (z.?B. für Bildung, Infrastruktur, Integration von Flüchtlingen, Außen- und Sicherheitspolitik) entgegen. Das wird auch das Agrarbudget betreffen. Daher sollten sich die aktiv wirtschaftenden Betriebe auf eine schrittweise Kürzung der Flächenprämie einstellen. Wahrscheinlich wird es keinen Vertrauensschutz für eine dauerhaft fortgeführte Agrarpolitik bisheriger Prägung geben, wohl aber sollte es einen Vertrauensschutz gegen einen abrupten Wandel geben. Ein EU-Agrarbudget ist nur bei klarer, langfristiger politischer Zielsetzung für den Sektor legitimierbar. Dabei sind u.a. folgende Kriterien zu beachten: Subventionen sollten an die Erbringung öffentlicher Güter gekoppelt werden. Als Leistungsnachweis könnten auf betrieblicher Ebene Nachhaltigkeitsindikatoren herangezogen werden. Mit der Ausschreibung von Naturschutzleistungen könnten marktwirtschaftliche Elemente eingeführt werden und zu einer größeren Mittel-Ergebnis-Effizienz beitragen. Dabei sollten Landwirte aus standortangepassten Maßnahmenbündeln diejenigen auswählen können, die größtmöglichen Nutzen bei gegebenen Kosten erwarten lassen. In strukturschwachen Regionen könnten Flächenprämien für die Revitalisierung des ländlichen Raums genutzt werden (z.B. Digitalisierung, Infrastruktur, Bildung). Höhere Investitionen in die angewandte und grundlegende Agrarforschung, Entwicklung und Bildung würden zu einer Stärkung des Sektors und zu einer höheren Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft können Investitionen aber auch Ausstiegsoptionen kofinanziert werden, die sonst erst viel später umgesetzt werden könnten. Beispielsweise könnte für Milchviehbetriebe mit Anbindehaltung, die als nicht tiergerecht einzustufen ist, eine Ausstiegsprämie gewährt werden. 9. Internationalen Agrarhandel mit Zielen der Entwicklungspolitik in Einklang bringen. Handel braucht verbindliche Standards zu Nachhaltigkeit, Good Governance und Korruptionsbekämpfung, um Produktionsdefizite ausgleichen und Wohlstand für alle Partner schaffen zu können. Internationaler Agrarhandel leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur globalen Ernährungssicherung, er bringt Nutzen für Importeure und Exporteure. Offene Handelswege gleichen räumliche, zeitliche, quantitative und qualitative Spannungen zwischen Produktion und Verbrauch aus. Agrarexporte aus Industrieländern in Entwicklungs- und Schwellenländer gleichen Produktionsdefizite aus, wie etwa beim Grundnahrungsmittel Getreide. Eine international stark wachsende Nachfrage nach Milch, Fleisch und veredelten Produkten kann ebenfalls nur durch internationalen Handel bedient werden. Beispielsweise haben im Nahen Osten viele Länder ein strukturelles Getreidedefizit und sind deshalb dauerhaft auf Getreideimporte angewiesen. Komparative Kostenvorteile, aber auch mit Agrarprodukten importiertes „virtuelles Wasser“ schonen lokale Ressourcen. Die Risiken der Versorgungssicherheit in Entwicklungs- und Schwellenländern steigen durch den Klimawandel und die damit verbundenen Ernteausfälle. Die Verantwortung des agrarischen Gunststandortes Europa für die internationale Ernährungssicherung wird weiter zunehmen. Agrarimporte aus Entwicklungsländern in Industrieländer bringen in den Entwicklungsländern Exporterlöse, die für den weiteren Aufbau von Infrastruktur und Knowhow der (Land-)Wirtschaft genutzt werden kann. Die politischen, wirtschaftlichen und naturräumlichen Strukturen in Entwicklungs- und Schwellenländern sind jedoch oftmals sehr sensibel und zerbrechlich. Internationaler Handel darf nicht zu Lasten der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen gehen. Good Governance (Menschenrechte, Rechtssicherheit, Korruptionsfreiheit) sollte über verbindliche UN-Standards eingefordert werden. Landwirtschaft ist über Bezug- und Absatzmärkte sowie Know-how-Transfer international arbeitsteilig organisiert. Die internationale Zusammenarbeit zwischen Staaten und Unternehmen nimmt den landwirtschaftlichen Sektor nach Jahrzehnten der Vernachlässigung seit einigen Jahren wieder stärker in den Fokus. Dabei gibt es wichtige Felder entwicklungspolitischer Zusammenarbeit: zum Beispiel die Förderung von Kleinbauern und „Emerging Farmers“, um eine höhere Produktivität, einen besseren Zugang zu Märkten, Bildung, Technologie und Organisationsentwicklung zu schaffen. Standortangepasste Produktionssysteme sind dabei wichtiger als die Befeuerung von Gegensätzen zwischen ökologischer und konventioneller, technologieorientierter Landwirtschaft. Es sollte das für den Standort jeweils beste Instrumentarium im Hinblick auf maximale Ökoeffizienz gewählt werden. 10. Die Wertschöpfungskette Lebensmittel und den ländlichen Raum stärken. Die Agrar- und Ernährungsbranche ist ein starkes Segment der Gesamtwirtschaft. Ohne eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft, die in einen vitalen ländlichen Raum eingebunden ist und die eine lokal produzierte Rohstoffbasis sicherstellt, wandert die Ernährungswirtschaft aus Deutschland ab. Ohne eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft verlieren wir mittelfristig die Lebensmittelwirtschaft in Deutschland. Betriebsmittelindustrie, Landtechnik, Landwirtschaft, Lebensmittelwirtschaft und Handel bilden die Wertschöpfungskette Lebensmittel. Sie erwirtschaften in Deutschland zusammen eine Bruttowertschöpfung von rund 170 Mrd. EUR (ca. 6,25 % der gesamten Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche) und setzen auf Qualität, Innovation und Technologie. An der Ladentheke steht die Branche im engen Austausch mit der Gesellschaft. Die wirtschaftliche Bedeutung der Wertschöpfungskette Lebensmittel ist damit herausragend. In der EU ist die Land- und Lebensmittelwirtschaft der mit Abstand größte Wirtschaftszweig. Betrachtet man die gesamte Branche mit den assoziierten Geschäften, liegt die Branche in Deutschland mindestens auf dem dritten Platz. Ein großer Anteil der Unternehmen der Wertschöpfungskette ist abseits der urbanen Zentren im ländlichen Raum angesiedelt. Sie zählen dort zu den „Hidden Champions“, die Arbeitsplätze und Wohlstand sichern. Ihre langfristige Prosperität ist auch darauf angewiesen, dass der ländliche Raum vital und hinsichtlich Infrastruktur, Bildungsangeboten sowie Daseinsvorsorge ausreichend ausgestattet ist. Die Lebensmittelwirtschaft in Deutschland ist auf eine regionale Versorgung mit landwirtschaftlichen Rohstoffen angewiesen. Viele Rohstoffe eignen sich nicht für Transporte über weite Strecken, daher muss insbesondere verderbliche Rohware möglichst lokal verarbeitet werden. Damit ist die industrielle Lebensmittelproduktion an die Verfügbarkeit geeigneter Rohwaren gebunden. Würde die Landwirtschaft in Deutschland und Europa in ihrer Substanz gefährdet, müssten diese Rohwaren über weite Wege importiert werden. Damit würde die Lebensmittelindustrie mittelfristig an die Standorte mit Rohwaren vor Ort abwandern. Download Folder Thesen Lawi 2030.zip Foodguerilla: „Kochen unliebsamer und schädlicher Tiere“ Unter dem Motto „Keuken van het ongewenst Dier“ („Kochen unliebsamer Tiere“) arbeiten in einem niederländischen Netzwerk Künstler, Jäger, Metzger, Köche, eine Räucherei, ein Suppenhersteller und ein Bioladen. Dieses Netzwerk, über das der STERN in seiner Ausgabe vom 25.1.2017 berichtet, ist Teil einer „Foodguerilla“ gegen die Wegwerfgesellschaft, in der jedes Jahr weltweit so viele Lebensmittel weggeworfen werden, dass man davon 2 Milliarden Menschen sattmachen könnte. In diesem Zusammenhang wird in Breda zu einem „Plaagdieren-Diner“ („Schadtier-Diner“) eingeladen: „Wir finden es skandalös, dass Arten wie Bisamratten, Nutria, Krähen oder Tauben als minderwertig betrachtet und als wertlose Kadaver vernichtet werden“ – so der Aktionskünstler Rob Hagenouw. Das fein präsentierte Menü laut STERN: In Merlot geschmortes BisamrattenRagout und Granatapfelsamen. Dann Krähenbrust auf einem Heidelbeerbett an Maronenmus. Als Hauptgang Bratwurst von „Schiphol“-Gänsen (in großer Zahl auf dem Flughafen Schiphol erlegt zum Schutz der Flugzeuge) mit Spitzkohl und Kartoffelpüree. Als Dessert ein Brombeer-Parfait, dazu Sirup vom Japanischen Staudenknöterich (einem stark wuchernden Unkraut, ursprünglich aus Asien). Beim Essen loben selbst skeptische Gäste das Bisamfleisch als „würzig mit einem Hauch von Wild“ und die Krähenbrust als vergleichbar mit einem „guten Rinderfilet, angenehm pfeffrig, mit einem Hauch von Eisen- und Lebergeschmack“. Die Gespräche kreisen aber auch darum, wie sehr Essverhalten kulturell geprägt ist: „Während die Römer noch gern Schmetterlingsraupen verspeisten, sind Insekten in Europa heute ein Tabu. Das gleiche gilt für Krähen, bis ins 19. Jahrhundert hinein noch ein weit verbreitetes Armenessen.“ In Belgien boten bis vor 10 Jahren Traditionsgaststätten noch Bisamratten als „Wasserkaninchen“ an. Ekelgefühle gegenüber ungewohnten Nahrungsmitteln, so der STERN, sind nicht angeboren, sondern erlernt. Das gelte z.B. für das für uns eher abschreckende schwedische Nationalgericht Surströmming, infernalisch stinkende vergorene Heringe. Ähnlich: glibbrige Glasaale im Baskenland oder der mit Innereien und Nierenfett gefüllte schottische „Haggis“-Schafmagen. Unter dem Namen „My little Pony-Burger“ verkauft die Food-Guerilla auch das Fleisch von ausrangierten Rennpferden, das überraschenderweise bei Kindern und Jugendlichen guten Anklang findet: Der Burger erzählt nämlich die Geschichte von Rennpferden, die für ihre Besitzer nur kurzzeitig wirtschaftlich interessant sind und nach Verletzungen getötet werden. Ganz anders der Umgang im RTL-„Dschungelcamp“ mit Fleisch, wie SPIEGEL Online am 29.1.2017 berichtet: … „Klaglos und nahezu herkulisch hatte er („Dschungelkönig“ Marc Terenzi) bis dahin vielfältige Fronprüfungen absolviert, auch im Finale nagte er an Kuhzitzen, kippte tapfer ein Gebräu aus fermentierten Eiern …und knabberte Kamelhirn, pervers serviert im Schädel seines ehemaligen Besitzers…. Die Krokodilvagina ließ er, wie schon in einer ähnlichen Prüfung Tage zuvor, liegen: "Das will ich nicht essen. Ist okay, wenn ich dann nicht Dschungelkönig werde." … Unter dem Titel „Enjoy your meal“ berichteten neun FAZKorrespondenten am 11.12.2016 über Gerichte, die manchen als ekelhaft gelten: Stephan Löwenstein, Österreichische Innereien: Früher ein Arme-Leute-Essen, heute gut bezahlte Spezialitäten: „Sie haben so vielversprechende Namen wie Vanillerostbraten, Kalbsbeuschel oder Weiße Nierndl. Manchmal steht aber auch roh und deutlich da, was es ist: beim Hirn mit Ei zum Beispiel. … Unter dem Begriff Beuschel verbirgt sich die Lunge eines Kalbs. Sie wird gekocht, damit ihr Fleisch fest und wieder weich wird, dann müssen die Luftröhre und ihre Verästelungen möglichst weitgehend herausgeschnitten werden. Herz und Zunge, die später zusammen mit der Lunge zu einer Art Streifengulasch verarbeitet werden, müssen ebenfalls lange kochen. … Und dann sind da noch die Weißen Nierndl. Das ist ein schöner Euphemismus für Stierhoden. … Wobei die Hoden selbst, die Textur etwa wie gepellte Weißwurst, nach nicht besonders viel Eigenem schmecken (wie auch die Weißwurst). David Klaubert, Gegrilltes Meerschweinchen in Peru: „Noch heute, sagte unsere Reisebegleiterin, würden die Tiere zu besonderen Anlässen geschlachtet. Familien in den Andendörfern hielten sie auf dem Küchenboden und fütterten sie mit Gemüseresten. …wurde uns wie ein Spanferkel in Miniatur serviert. Statt eines Apfels im Maul trug es eine Paprika auf dem Kopf, ein Ritterhelm mit Grünzeug als Federschweif. Auch das, sagte unsere Reisebegleiterin, sei eine jahrhundertealte Tradition. Sie solle verhindern, dass böse Geister durch die Ohren in den Kopf des toten Tieres gelangten. … Die Haut war braun gebrutzelt. Als ich draufbiss, knackte sie wie ein Brathähnchen. Auch das bisschen Fleisch schmeckte so.“ … Petra Kolonko, Esels-Penis bei einem Bankett in China: … „Esel-Penis“, rief der Gastgeber triumphierend. „Eine Spezialität unserer Stadt. Probieren Sie! Das ist gut für... Sie wissen schon, was ich meine.“ … nur einige der Gäste wagten es, die Delikatesse mit den Stäbchen zum Mund zu führen. Sie schmeckte vor allem nach brauner Soße und hatte eine zähe Konsistenz. … Besonders außerhalb der großen Metropolen, in den Provinzen, wo man ausländische Geschmacksgewohnheiten und Ess-Tabus nicht kennt, wird dem erstaunten westlichen Besucher gerne Besonderes aus der lokalen Küche geboten. Da wäre die klare Brühe, in der riesige Stücke einer Schlange schwimmen. Auch die glibberige Seegurke hat schon manchen Westler zum Würgen gebracht. Etwas schwierig für westliche Empfindlichkeiten sind die gebratenen oder im Ganzen gedämpften Hühnerkrallen. Und die handtellergroßen Schildkröten in der Suppe erinnern stark an das geliebte Haustier, das man als Kind hatte. Geradezu gefährlich ist der Genuss frittierter Skorpione, auch wenn der Koch versichert, dass sie gebraten nicht mehr giftig seien. …wurden mir beim Besuch in einem Dorf in Hälften geschnittene eingelegte Enteneier vorgesetzt. Ein Biss ins Ei – und der Geschmack drehte mir den Magen um. Das Eiweiß schmeckte so scharf nach Urin, dass nur ein großer Schluck original chinesischer Schnaps das Schlimmste verhindern konnte. Christoph Hein, Vegemite in Australien: Die erste Sekunde ist die schlimmste, dann lässt der Schmerz nach. Diese salzige, klebrige, braune Masse auf dem Brot muss man mögen, und dafür muss man wohl damit aufgewachsen sein. Vegemite, der australische Brotaufstrich, ist seit fast 100 Jahren eine Ikone. … Vegemite ist ein Hefeextrakt. … Für die dunkelbraune Pampe spricht, dass die Herstellung Ressourcen schont, weil es sich um ein Abfallprodukt der Brauereien handelt. Gesegnet hat uns damit 1923 der Chemiker Cyril Percy Callister. Er erhielt von seinem Chef den Auftrag, einen Brotaufstrich zu kreieren, der dem britischen Marmite entspricht. Dessen Lieferungen nach down under gerieten mit Ende des Ersten Weltkriegs ins Stocken. In die Hefereste von Brauereien rührte Callister unter anderem Salz, Sellerie und Zwiebelextrakt. Schon damals war es nicht das ideale Frühstück für deutsche Weinbauern oder Goldsucher in Australien – aber es war gesund. Vegemite enthält weder tierische Produkte noch Fett oder Zucker. … Thomas Scheen, Rohe Schafsinnereien im Sudan: … eines Morgens bei Sonnenaufgang der Dorfvorsteher auf uns zukam und mir eine Schale reichte. Darin die Innereien, in allen Farben schillernd und in Blut gebadet. Diese Leckereien gebühren dem Gastgeber, wurde mir erklärt, und das sei nun einmal ich, weil ich das dumme Schaf bezahlt habe. … Ich habe das Zeug tatsächlich geschluckt. Habe mit einer Hand den Glibber aus der dreckstarrenden Schale gefischt und in den Mund gestopft, während die Anderen die Flasche mit dem letzten Tropfen Whiskey bereithielten. Es war wirklich nur noch ein kleiner Schluck, er konnte den Geschmack einfach nicht übertönen. Seither weiß ich, dass rohe Schafsinnereien nach Gummi und Schweiß schmecken. Claudia Bröll, Mopane Würmer: Mopane-Würmer, in Butter gedünstet und gebraten, serviert mit Tomatensauce. … Genau genommen handelt es sich nicht um Würmer, sondern um Raupen. … Ihren gängigen Namen verdanken sie den in Zimbabwe verbreiteten Mopane-Bäumen, an deren Blättern sie sich satt fressen. In Südafrika findet man sie an Marula-Bäumen. Kenner sähen sofort, woher die Raupen stammen, sagt Rufus. Die aus Zimbabwe seien dunkler als die aus Südafrika. Der ärmeren Bevölkerung dienen Mopane-Würmer auch als Eiweißquelle. Im Frühjahr pflücken Sammler die haarigen Tierchen schon seit Urzeiten von den Bäumen. Sie werden über heißer Kohle geröstet, um sie zu trocknen und zu enthaaren. Dabei flutschen die Innereien als schleimige Masse heraus. Übrig bleibt die Hülle, die man in Säcken auf Märkten kaufen kann. Ein Kilo (etwa 600 Würmer) kostet umgerechnet 20 Euro. … Die Würmer sind erstaunlich fest, wie Trockenfleisch. Eigengeschmack haben sie nicht, der Witz liegt in der Sauce. Beim zweiten und dritten Bissen denkt man schon nicht mehr an Raupen. Und nach dem fünften ist man satt. … Christian Gelnitz, Baumwanzen: Fast jeder Reiseführer über Kanton zitiert den launigen Spruch, dass die Südchinesen alles essen, was Beine hat - außer Tischen. In der Provinz Guangdong mit der Hauptstadt Guangzhou (Kanton) gibt es Märkte, die Hunde, Katzen, Nager, manchmal auch Affen feilbieten. Skorpione und Maden sowieso. Besonders beliebt ist Katzeneintopf, während Hunde eher in Chinas Norden auf den Tisch kommen. Selbst gehobene Restaurants servieren Gerichte, in denen Garnelen lebend flambiert, gekocht oder gebraten wurden. Weil sie sich dabei so winden, nennt man das „Trunkene Krabben“ oder „Shrimp-Sauna“. In Hongkong schwören reiche Kantonesen und Touristen auf Schwalbennester- und Haifischflossensuppe. Häufiger ist in China der Verzehr von Schildkröten, die sogar in Supermärkten zu kaufen sind. Und zwar am Fischstand gleich neben den Netzen mit zappelnden Fröschen, denen manche Köche lebendig die Beine ausreißen. Auf einem Markt in der Stadtprovinz Chongqing spießen Händler die Köpfe zuckender Aale auf einen Nagel und schaben dann die Innereien heraus. Der Westen rümpft über solche Bräuche gern die Nase. Dabei herrscht genau dort, tief im Westen, ein ähnlich abenteuerlicher Geschmack. In Lateinamerika kommen nicht nur Gürteltier und Meerschweinchen auf den Teller, sondern auch Krokodil und Schlange. In Mexiko sind rohe Schildkröteneier ein beliebter und angeblich potenzfördernder Snack, verfeinert mit Limone, Salz und Chilipulver. … „Chapulines“ kennt und schätzt fast jeder Mexikaner, gebratene Heuschrecken aus dem südlichen Bundesstaat Oaxaca. In Mexiko-Stadt gelten Puppen und Larven von Ameisen als Spezialität. Diese „Escamoles“ schmeckten schon den Azteken, die ihnen den Namen gaben: Ameiseneintopf. Konsistenz und Geschmack erinnern an ein buttriges Risotto, köstlich dazu sind „Tacos de Criadillas“, Maisfladen mit Stierhoden. Wer Glück hat, wird zu einem echten Barbacoa eingeladen, einem karibischen Garverfahren, von dem das Wort „Barbecue“ stammt. Dabei wird ein ganzes Schaf in Agavenblätter eingewickelt und in einem Erdloch über schwelender Holzkohle eingegraben. Der Ehrengast erhält auch hier die Testikel. Die Inselbewohner vor der Küste der Halbinsel Yucatan bieten ihren Besuchern bei Festessen die Augen der gebratenen Fische an. Es empfiehlt sich, diese im Ganzen zu schlucken, da sie beim Draufbeißen verwirrend knacken. Das gilt auch für das Leibgericht der Bewohner der alten Silberstadt Taxco im mexikanischen Bundesstaat Guerrero. Von November an strömen sie auf den Huixteco-Hügel und sammeln Jumiles, eine essbare Art der Baumwanzen. Die etwa ein Zentimeter langen Insekten sind lebend am frischesten, wenngleich sie dann an Zunge und Gaumen ein pelziges, betäubendes Gefühl zurücklassen. Die stark jodhaltigen Krabbler können übel riechen, schmecken bitter und im besten Fall ein wenig nach Zimt. … Patrick Welter, Walfleisch in Japan: …probierten wir Wal in allen möglichen Varianten: in der Suppe und frittiert als Tempura, roh als Sashimi und gebraten als Steak. Alles war vorzüglich zubereitet und von freundlichem Personal fein serviert. Aber geschmeckt hat es trotzdem nicht recht, weil der Wal ausgesprochen fett angerichtet war. Das entspricht dem japanischen Geschmack, dem fettes Fleisch vielfach als Delikatesse gilt, während das im Westen bevorzugte magere Fleisch üblicherweise billiger zu haben ist. Das gilt für Rind, Thunfisch und andere Fische. Und auch den Wal. … Jochen Buchsteiner , Waran-Suppe in Indonesien: … in der Hauptstadt Jakarta finden, genauer im King Cobra House. Dort werden Spezialitäten angeboten, die den meisten im Land den Magen umdrehen würden: Waran-Suppe, Kobra, Python und, zur Begleitung, Schlangenblut. Auch Indonesien ist umwelt- und naturbewusster geworden, und die Riesenechse von der Insel Komodo steht heute unter Artenschutz. Man verpasst übrigens nicht viel, sollte die Waran-Suppe von der Speisekarte genommen worden sein. Das Fleisch war fasrig und hinterließ keinen bleibenden Eindruck. Auch die Kobra schmeckte enttäuschend, mit einem Stich ins Trockene, ja Lederne, was an der Zubereitung gelegen haben mag. Allerdings erlebte auch Laksmi Pamuntjak, die neben Romanen und Gedichten den mehr als 600 Seiten starken „Jakarta Good Food Guide“ verfasst hat, die Kobra als „mager und schuppig“. Ganz anders die Python, die als Delikatesse bezeichnet werden darf. Kurz angebraten liegt das aus der langen Mitte herausgeschnittene Stück wie ein Steak auf dem Teller. Das Fleisch erinnert in Struktur und Geschmack an Fasan. http://www.faz.net/aktuell/stil/essen-trinken/essen-aus-aller-welt-innereien-eselspenis-wuermer-14566931.html Nachsatz: Ich verkneife mir den naheliegenden Hinweis auf manche deutsche Speisevorlieben, die bei näherem Nachdenken über die Haltungsbedingungen z.B. von Geflügel aus Agrarfabriken sicher auch getrübt wären… Hier noch einige Links zur freundlichen Relativierung unserer Essgewohnheiten: Was Amerikaner über deutsches Essen sagen - Freiburg fudder.de fudder.de/was-amerikaner-ueber-deutsches-essen-sagen--120135448.html 29.09.2014 - Bratwurst, Lakritze und Malzbier haben eines gemeinsam: Sie sind typisch Deutsch, in den USA gibt es diese Lebensmittel kaum. Was passiert ... http://fudder.de/was-amerikaner-ueber-deutsches-essen-sagen--120135448.html Europäer blicken auf Deutschland: Wer typisch deutsch sein wolle, müsse auch deutsche Gerichte essen, so Fletcher. Er warnt allerdings auch davor, wie unkreativ die deutsche Küche sei. Wurst schmecke eher langweilig und ohne Fleisch gehe auf deutschen Tellern nichts. "Hier Vegetarier zu sein, ist wahrscheinlich genauso lustig, wie im Zoo nichts sehen zu können", schreibt er. Besonders verwirrend sei für Ausländer die Spargel-Saison, in der das ganze Land völlig durchdrehe und sich nahezu ausschließlich von Spargel ernähre. Daran müsse sich ein zukünftiger Musterdeutscher gewöhnen - und natürlich mitmachen. http://www.wiwo.de/politik/deutschland/europaeer-blicken-auf-deutschland-einleitfaden-typisch-deutsch-zu-werden/8210276.html Marhaba - Ankommen in Deutschland: Deutsches Essen ... - N-tv.de www.n-tv.de › Marhaba 06.11.2015 - Arabisch mit deutschen Untertiteln: Marhaba, Teil 7: Essen und ... Marhaba - Ankommen in Deutschland Deutsches Essen, deutsches Bier. http://www.n-tv.de/marhaba/Deutsches-Essen-deutsches-Bier-article16299156.html 25 typische deutsche Gerichte - eine kulinarische Reise durch ... https://www.traum-ferienwohnungen.de/.../25-typische-deutsche-gerichte-kulinarische... 27.10.2014 - Was sind eigentlich typische deutsche Gerichte? Kommen Sie mit ... Wikipedia: Grünkohl In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz ist Grünkohl eher unbekannt. In Baden-Württemberg galt er lange Zeit als Hasenfutter … Grünkohl - Geliebtes Scheusal "Gibt es Ihnen nicht zu denken", fragt Wolfram Siebeck, "dass außer den Norddeutschen kein Volk Grünkohl mag?" http://www.stern.de/genuss/essen/gruenkohl-geliebtes-scheusal-3516144.html Kölner Stadt-Anzeiger – Nadine Vogelsberg: Vorurteile gegenüber Deutschen Immer nur Brot, Bier und Wurst Franzosen essen Schnecken, Italiener Pizza, beide mögen Wein, Russen bevorzugen Wodka, Österreicher lieben ihren Apfelstrudel, die US-Amerikaner dagegen Hamburger. Die Liste mit den deutschen Vorurteilen gegenüber ausländischen Essgewohnheiten lässt sich noch fortsetzen. Doch was sagt man eigentlich über uns? … Von Norwegen bis Australien sind wir für Bier und Würste bekannt. Ganze Pilgerscharen ziehen aus aller Welt nach München. In Italien ist man übrigens der Ansicht, dass wir die Würste nicht nur essen – sondern uns auch an Weihnachten gegenseitig damit bewerfen. Auch andere Dinge lassen die Italiener den Kopf über uns schütteln. Zum einen wegen unseres massiven Brotkonsums, vor allem aber auch wegen unseres Umgangs mit italienischen Klassikern. So berichtete eine Italienerin mit sichtlichem Abscheu von solchen Gräueltaten wie der Zubereitung von Pasta mit Tomatensoße. Denn die Tomatensoße bestand aus nichts als einem Pulver und Wasser! Skandalös! Und dann auch noch die Soße als Klecks obendrauf, statt sie zu verrühren! Das war zu viel für sie. Davon abgesehen scheinen die Italiener jedoch ganz glücklich damit zu sein, dass ihre Klassiker wie Pizza und Eis bei uns so gut ankommen. In Norwegen wiederum kennt man uns für Marzipan, während man in Indien befindet, unser Essen sei nicht gut genug gewürzt und bestehe zu einem Gutteil aus Kartoffeln und Sauerkraut. Dies ist überhaupt ein Bild, das sich zu halten scheint. Immer wieder hörte ich von allen Seiten die Begriffe „Brot“, „Bier“ und „Wurst“. Brot löst dabei immer wieder Kopfschütteln aus: Wie kann man davon nur so viel essen? Und wie kann man überhaupt so viele kalte Mahlzeiten zu sich nehmen? Daneben gilt deutsches Essen allgemein auch als wenig gesund, vor allem die Chinesen rümpfen die Nase über so viel Sahne und Butter – das kann ja nicht gut sein! Die Australier schließen sich da an. In ihrer Vorstellung liegt deutsches Essen reichlich schwer im Magen, gut geeignet für einen kalten Wintertag, aber etwas frisches wie Salat kennen wir, so denken die Australier, eher nicht. (…) http://www.ksta.de/region/euskirchen-eifel/vorurteile-gegenueber-deutschen-immernur-brot--bier-und-wurst-1917890 Lieblingsessen in der Betriebsgastronomie aus 2014 Eschborn/Frankfurt, 21.11.2014 – Was essen die Deutschen am liebsten? Die Compass Group, das führende Catering-Unternehmen in Deutschland mit über 70 Millionen servierten Essen pro Jahr, hat die Nachfrage seiner Gäste ausgewertet: Nach wie vor ungeschlagen auf Platz 1 der Top 10-Liste steht das Schnitzel mit Pommes frites. Doch welche Gerichte haben es außerdem in die Hitliste geschafft? Die Top 10 der Lieblingsgerichte: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Schnitzel mit Beilagen (Classic-Edition) Currywurst mit Pommes Frites (Curry-Edition) Pasta-Gerichte, Spagetti Bolognese oder Napoli Frikadelle bzw. Burger (Classic Edition-Gericht) Thüringer oder Nürnberger Würstchen mit Kartoffelbrei (Classic-Edition) Caesar Salad mit Hähnchenbrust (dean&david-Gericht) Frisch zubereitete Pizza in allen Variationen Risoni-Nudeln mit Hackfleisch, Gemüse und Schalotten (Vitalien-Gericht) Eintöpfe, wie Linsen- oder Erbseneintopf Gegrillter oder gebratener Fisch http://www.compass-group.de/aktuelles/news-detail/article/die-top-10-gerichte-derdeutschen/ http://www.sueddeutsche.de/stil/fast-food-gerichte-wo-es-die-beste-currywurst-derrepublik-gibt-1.3351667 Ernährungsreport 2017: (…) Bessere Standards in der Tierhaltung und mehr Transparenz Gefragt nach ihren Erwartungen an die Landwirtschaft nennen die Befragten auf Platz 1 eine artgerechte Tierhaltung - noch vor der Qualität der Produkte, der Entlohnung der Mitarbeiter und umweltschonenden Produktionsmaßnahmen. 87 Prozent möchten bessere Standards in der Tierhaltung, 82 Prozent wünschen sich mehr Transparenz über die Bedingungen, unter denen die Nutztiere gehalten werden. (…) https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/_Texte/Ernaehrungsreport2017.html