Dokumentierte Patientenaufklärung

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Prostatakarzinom Brachytherapie Zentrum
Dr. med. Florian M. Deindl
Facharzt für Urologie
Dr. med. Werner Kanitz
Facharzt für Nuklearmedizin
Weinstr. 3
80333 München
Tel: 089-29 55 21 Fax: 089-228 93 88
Dokumentierte Patientenaufklärung
Ergänzung zum Aufklärungsgespräch über die Brachytherapie mittels permanenter
Seed-Implantation bei lokal begrenztem Prostatakarzinom.
Sehr geehrter Patient,
Es gibt unterschiedliche Methoden der Behandlung eines Prostatakarzinoms. Die wichtigsten
davon sind die Radikaloperation, die Bestrahlung von außen und die interstitielle
Brachytherapie. Diese Behandlungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Nach gewissenhafter Prüfung empfehlen wir Ihnen die interstitielle Brachytherapie zur kurativen
Behandlung Ihres lokal begrenzten Prostatakarzinoms. Über dieses Verfahren und
naheliegende Risiken und Folgen wird Ihr Arzt mit Ihnen vor dem geplanten Eingriff ausführlich
sprechen. Dieses Aufklärungsblatt soll Ihnen helfen, sich auf das Gespräch vorzubereiten.
Zu den unterschiedlichen Therapien
Die radikale Prostatektomie
Die komplette Entfernung der Prostata und Samenblasen ist ein großer tumorchirurgischer
Eingriff. Sie macht einen ca. 10-14tägigen stationären Aufenthalt erforderlich. Bei einem
Karzinom im Frühstadium haben Sie eine hohe Chance, dass der Tumor komplett entfern wird.
Nach der Operation können neben der Impotenz vor allem Probleme mit Harninkontinenz
auftreten.
Die externe Bestrahlung
Bei einer Tumorbestrahlung von außen müssen Sie ca. fünf bis acht Wochen ambulant
behandelt werden. Die Strahlung wirkt nicht nur auf das kranke Gewebe, sondern auch auf die
angrenzenden Organabschnitte. Die Folge kann eine Reizung der Enddarmvorderwand und der
Blase sein. Nach der Behandlung können Probleme mit der Erektion, seltener mit der
Harninkontinenz auftreten.
Die permanente Brachytherapie
Bei diesem Verfahren werden unter Ultraschallkontrolle vom Damm (Bereich zwischen Penis
und Anus) aus radioaktive Isotope, sogenannte Seeds, in das karzinöse Gewebe der Prostata
eingebracht. Die millimetergenaue Ablage der Seeds in der Prostata ermöglicht eine
zielgerichtete Bestrahlung des Karzinoms, wodurch umliegende Organe nur gering belastet
werden. Die nach der Behandlung auftretenden Probleme mit Erektion und Wasserhalten sind
deutlich geringer als bei den ersten beiden Verfahren. Die Therapie ist meist mit nur geringen
Komplikation verbunden und ermöglicht daher eine hohe Lebensqualität des behandelten
Patienten. Die Operation kann sowohl stationär als auch temporär durchgeführt werden.
Was Sie über die Behandlung wissen sollten
Wie wirken Strahlen ?
Ziel der ionisierenden Bestrahlung ist es, die krankhaft veränderten Zellen gezielt zu zerstören.
Gelingt dies, bildet sich die Geschwulst entweder völlig zurück, verkleinert sich oder stellt
zumindest ihr Wachstum ein.
Der Erfolg der Behandlung hängt davon ab, wie empfindlich das kranke Gewebe auf die
Strahlen reagiert und wie gut das gesunde Gewebe die Strahlen verträgt.
Das Prinzip der Strahlenbehandlung durch Seeds besteht darin, eine strahlende Substanz
direkt in das erkrankte Gewebe einzubringen (Spickung). Dadurch kann eine konzentrierte und
hochwirksame Strahlenbehandlung durchgeführt werden, die nur einen umgrenzten Bereich
betrifft.
Welche Vorbereitungen sind nötig ?
Um zu bestimmen, ob Sie für eine Brachytherapie in Frage kommen, müssen verschiedene
Informationen vorliegen:
•
Ob der PSA-Wert unter 15 µg/ml liegt
•
Ob das sonographisch bestimmte Prostatavolumen unter 60 ccm liegt
•
Ob ein aktuelles CT und Knochenszintigramm ohne krankhaften Befund ist.
Wir haben damit für die Behandlung die folgenden Kriterien zur Auswahl berücksichtigt:
•
Ergebnis der Gewebeprobe der Prostata
•
Bisher bestimmte PSA-Wert
•
Gegebenenfalls ein Begleitschreiben Ihres Urologen
Anhand dieser Befunde wird bestimmt, ob die Brachytherapie für Sie sinnvoll ist. Danach wird
Ihr Behandlungstermin festgelegt und mit einer antiandrogenen Therapie begonnen
(Kombinationstherapie aus Tabletten – z.B. Flutacell – und einer Spritzentherapie – z. B.
Enantoneimplant und die Seeds für den Eingriff bestellt.
Üblicherweise stellen Sie sich vor dem Eingriff zu einer Voruntersuchung bei Ihrem
operierenden Urologen und Strahlentherapeuten sowie beim Narkosearzt vor. Dabei werden
Sie noch einmal über den Eingriff und Strahlenschutzfragen aufgeklärt.
Anschließend führt der Arzt eine transrektale Ultraschalluntersuchung der Prostata durch und
nimmt in Vorbereitung der einen Tag später erfolgenden Operation eine EDV-geführte Planung
zur Ablage und Verteilung der etwa reiskorngroßen umkapselten radioaktiven Strahler in der
Prostata vor (Dosimetrie). Durch diese Untersuchung wird die benötigte Anzahl und
Strahlungsaktivität der Seeds bestimmt.
Bei der Operation werden die Strahler (Implantate) mittels kleiner Hohlnadeln direkt in das
erkrankte Gewebe eingebracht und verbleiben dort zeitlebens.
Als Strahler wird Jod 125 verwendet. Bei diesem Isotop ist die Strahlung nach zwölf Monaten
auf einen unbedeutenden Bruchteil des Ausgangswertes abgefallen.
Nach dem operativen Eingriff können Sie für mehrere Stunden in dem Aufwachraum ausruhen,
bevor Sie nach Hause entlassen werden. Am Montag darauf kommen Sie noch einmal zum
Verbandwechsel und zu einem Arztgespräch in die Praxis.
Brachytherapie Aufklärung Patient
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Welche kurzfristigen Nebenwirkungen können auftreten?
Durch die Begrenzung der Bestrahlung auf einen kleinen Bereich ist die Gesamtbelastung des
Körpers gering. Eine aufwendige Bestrahlungsplanung gewährleistet, dass umliegende
Körperregionen und Organe weitegehend geschont werden.
Trotz größter Sorgfalt lassen sich dennoch Nebenwirkungen nicht immer vermeiden. Mögliche
akute Nebenwirkungen sind:
-
Allgemeine Gefahren eines operativen Eingriffs sind Infektionen sowie Verletzungen
von Nachbarorganen, Nerven und Blutgefäßen durch das Einbringen der Strahler.
Derartige Komplikationen treten selten auf und sind gut beherrschbar. Der
Operateur wird Sie darüber gesondert aufklären.
-
Die Ansammlung von Gewebeflüssigkeit im bestrahlten Organ und in seiner
unmittelbaren Umgebung führt zu einer Schwellung, die entsprechende Schmerzen
verursachen kann.
-
Entzündungen der benachbarten Schleimhaut und bei oberflächennaher
Seedablage auch der Haut, führen zu entsprechenden Beschwerden (z.B.
Blutungen), die jedoch nur vorübergehend sind.
Welche Spätfolgen können auftreten?
Die gewollte Zerstörung des kranken Gewebes kann zu Spätfolgen am gesunden Gewebe
führen. In seltenen Fällen kann dies eine Operation erforderlich machen. Bei Eingriffen an der
Prostata sind dies:
-
Dauerhafte Reizzustände am Darm, Blase, Harnleiter und Harnröhre
-
Häufige, zwanghafte Harnentleerung
-
Verlust der Gliedsteife
Welche Nachuntersuchungen sind nötig?
Während der Brachytherapie und nach Abschluss der Strahlenbehandlung sind wir zu
regelmäßigen Nachuntersuchungen verpflichtet, um den Behandlungserfolg zu beurteilen.
Diese werden in enger Zusammenarbeit mit dem zuweisenden Arzt und Ihrem Hausarzt
durchgeführt.
Die erste Kontrolluntersuchung ist vier Wochen nach dem operativen Eingriff vorgesehen.
Danach werden vierteljährliche Kontrollen bis zum 2. Jahr als Nachsorge notwendig sein.
Bitte melden Sie sich unabhängig von den vorgegebenen Terminen, wenn sich Ihr
Krankheitszustand merklich verändert.
Brachytherapie Aufklärung Patient
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Was sollte der Arzt unbedingt wissen?
Da eine gleichzeitige oder vorangegangene Behandlung anderer Art Nebenwirkungen und
Spätfolgen einer Strahlenbehandlung verstärken kann, beantworten Sie bitte nachstehende
Fragen:
" Ja
" Nein
Tumorbehandlung mit Zytostatika oder Hormonen?
" Ja
" Nein
3.
Nehmen Sie zur Zeit andere Medikamente ein?
Wenn ja welche und wie viel?
" Ja
" Nein
4.
Leiden Sie unter Störungen des Stoffwechsels
wichtiger Organe (z.B. Nieren, Herz, Nervensystem)
" Ja
" nein
5.
Rauchen Sie
" Ja
" nein
6.
Trinken Sie Alkohol?
" Ja
" nein
1.
Wurden Sie schon einmal mit Strahlen behandelt?
2.
Haben Sie oder hatten Sie medikamentöse
(z.B. Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion) oder
Brachytherapie Aufklärung Patient
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Einwilligungserklärung
Über die geplante Strahlenbehandlung hat mich
Herr Dr. _Florian M. Deindl ________________________
In einem ausführlichen Gespräch umfassend aufgeklärt. Dabei konnte ich alle mir wichtig
erscheinenden Fragen über Art und Bedeutung der Behandlung, über meinem Fall speziellen
Risken und möglichen Nebenwirkungen, über Spätfolgen, über Neben- und Folgeeingriffe sowie
über mögliche Behandlungsalternativen stellen.
Ich habe keine weitere Fragen, fühle mich ausreichend aufgeklärt und willige nach
ausreichender Bedenkzeit in die geplante Strahlenbehandlung ein.
Ich habe das Informationsblatt über Verhaltensmaßnahmen nach der Bestrahlung einschließlich
des gesetzliche vorgeschriebenen Begleitpapiers erhalten.
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Ort/Datum
Unterschrift des Patienten
Brachytherapie Aufklärung Patient
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Ärztliche Anmerkungen zum Aufklärungsgespräch
Obstruktive Miktionsbeschwerden, vorübergehende Reizzustände, 40% ED, DK Einlage
10 % Harnverhalt, ca. 40 % ED, obstruktive Miktionsbeschwerden, imperativer Harndrang, Brennen,
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Ort/Datum
Unterschrift des Arztes
Im Falle einer Ablehnung der Behandlung
Der Patient lehnt nach erfolgter Aufklärung die vorgeschlagene Strahlentherapie ab. Über die
sich daraus ergebenden möglichen Nachteile wurde er informiert
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Ort/Datum
Unterschrift des Arztes
Unterschrift des Patienten
Brachytherapie Aufklärung Patient
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