Depressionen - ALIUD PHARMA

Werbung
A L I U D ® PH A R M A | se rv i c e
Depressionen
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 3
Ein
EIN Ratgeber
RATGEBER FÜR
BETROFFENE und Ihre
Angehörigen
08.11.11 15:12
Impressum
HERAUSGEBER
ALIUD® PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
89150 Laichingen
Verantwortlich
ALIUD® PHARMA GmbH
Redaktion
Julia Graser, Katrin Zivkovic
ALIUD® PHARMA GmbH
Text
Alexandra Schramm
Medienbüro Medizin (MbMed)
Behringstraße 28 A
22765 Hamburg
Gestaltung
duke Werbeagentur GmbH
Efficient HealthCare Communication
Konrad-Zuse-Straße 15
66115 Saarbrücken
Produktion und Druck
Druckerei Raisch GmbH & Co. KG
Auchtertstraße 14
72770 Reutlingen
Die Inhalte dieser Broschüre sind sorgfältig recherchiert und erarbeitet.
Dennoch kann aus rechtlichen Gründen keine Haftung oder Gewähr
übernommen werden.
Stand März 2010.
Bei Neuregelungen durch die Gesundheitsreform fragen Sie bitte Ihren
Arzt oder Apotheker.
2
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 2
08.11.11 15:12
Inhalt
Editorial .............................................................. 5
Was sind Depressionen?
Die Krankheit ......................................................... 6
Symptome ............................................................. 7
Ursachen und Auslöser ............................................ 7
Formen der Depression .......................................... 12
Behandlungsmöglichkeiten
Medikamente gegen Depressionen .......................... 14
Die Psychotherapie ............................................... 17
Behandlungsmöglichkeiten in der Klinik ..................... 19
Depressionen verstehen lernen
Hilfe zur Selbsthilfe ............................................... 22
Mit Depressionen leben.......................................... 23
Manchmal lebensmüde? ........................................ 25
Tipps für Angehörige ............................................. 26
Nachgeschlagen
Literaturempfehlungen ............................................ 28
Adressen von Hilfsangeboten .................................. 29
Das AL-Broschürenangebot...................................... 30
Selbsttest zum Heraustrennen .................................. 32
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 3
3
08.11.11 15:12
4
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 4
08.11.11 15:12
Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser,
jeder hat seine Hochs und Tiefs im Leben, kennt Stimmungsschwankungen, ist gereizt und lustlos oder möchte sich
manchmal am liebsten den ganzen Tag im Bett verkriechen. Diese momentanen Gefühlsverstimmungen sind ganz
normal und gehören zum Leben dazu. Doch ab wann ist
es eine Depression? Was sind die Ursachen? Und welche
Auslöser gibt es? Dieser Ratgeber soll möglichen und tatsächlich Betroffenen, aber auch deren Angehörigen Informationen an die Hand geben, um die Krankheit besser zu
verstehen und sie zu akzeptieren. Zudem soll er Patienten
ermutigen, sich für Hilfe zu öffnen.
Obwohl Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen gehören, trauen sich nur wenige Betroffene,
offen darüber zu sprechen und damit Hilfe anzunehmen –
ein schmaler Grad zwischen Tabu und Tod. Der Selbstmord
des Fußballers Robert Enke hat die Gesellschaft wach gerüttelt: Die Zeit des Schweigens ist vorbei. Ob Profisportler
oder Superstar – niemand ist vor Depressionen gefeit. Zehn
bis zwölf Prozent aller Deutschen leiden mindestens einmal
in ihrem Leben an dieser seelischen Erkrankung. Rund vier
Millionen sind nach Schätzung des Bundesgesundheitsministeriums akut erkrankt. Doch es gibt Wege aus der Depression. Dieser Ratgeber stellt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten vor, nennt Hinweise zur Selbsthilfe und gibt
Angehörigen Tipps für den Umgang mit Betroffenen. Im
Anschluss sind Literaturempfehlungen und deutschlandweite
Hilfsangebote gelistet.
Ihr Gesundheits-Team von ALIUD® PHARMA
und Alexandra Schramm
Gesundheitsjournalistin MbMed, Hamburg
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 5
5
08.11.11 15:12
Was sind Depressionen?
Die Krankheit
W
eltweit nehmen Depressionen zu. Nach Schätzungen
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden sie
bis 2020 die häufigste Krankheit in den Industriestaaten sein.
In Deutschland sind akut rund vier Millionen Menschen erkrankt.
Depressionen können in jedem Alter auftreten, meist zwischen
dem 30. und 40. Lebensjahr. Doch selbst Kinder können betroffen sein: Im Vorschul- und Grundschulalter liegt die Häufigkeit
bei circa einem bis knapp zwei Prozent. Bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren leiden drei bis zehn Prozent an einer
Depression. Während rund 25 Prozent erwachsener Frauen
erkranken, sind nur rund zehn Prozent aller Männer betroffen.
Doch ab wann genau spricht man von einer Depression?
Depressive Verstimmungen gehören zum Leben dazu. Sie sind
eine natürliche Reaktion auf Belastungen: sei es auf Stress
und Überforderung im Beruf oder auf traurige Ereignisse wie
den Verlust eines geliebten Menschen oder gar auf positive
Ereignisse wie eine Geburt (Baby-Blues). Das entscheidende
ist, dass diese Phase zeitlich begrenzt ist und die Personen
trotz niedergeschlagener Stimmung in der Lage sind, die alltäglichen Anforderungen zu bewältigen. Depressive Verstimmungen brauchen zumeist nicht ärztlich behandelt zu werden,
wobei die Hilfe vielen Betroffenen nützt. Zudem ist es empfehlenswert, einen Arzt zu konsultieren, weil die Abgrenzung zur
behandlungsbedürftigen, reaktiven Depression schwierig ist
und von Betroffenen selbst nicht eingeschätzt werden kann.
Die Diagnose „Depression“ wird dann gestellt, wenn die
Symptomatik länger als 14 Tage anhält. Unter einer Depression versteht man eine schwere affektive Störung der Grundstimmung. Die Bezeichnung „Depression“ hat ihre Herkunft
in dem lateinischen Wort „deprimere”, das „niederdrücken“
bedeutet. Dieses Krankheitsbild setzt sich aus verschiedenen
Symptomen zusammen. Es umfasst sowohl seelische als auch
körperliche Störungen und kann sich in sehr unterschiedlicher
Weise und in unterschiedlichem Schweregrad äußern.
6
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 6
08.11.11 15:12
SymPTOmE
B
etroffene erleben ihre Welt grau in grau. Schon morgens
wachen sie mit einer gedrückten Stimmung auf – das so
genannte Morgentief. Sie fühlen sich niedergeschlagen und
kraftlos, sind lustlos und ohne jede Freude. Hinzu kommen
häufig Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und entsprechender
Gewichtsverlust, Konzentrationsstörungen, Unentschlossenheit sowie innere Unruhe. Ebenfalls verlieren Betroffene das
Interesse an angenehmen Aktivitäten mit Freunden sowie
an Sex. Weiter zeigen sich Symptome wie geringes Selbstbewusstsein, übertriebene Schuldgefühle, Angst vor Verarmung sowie wiederkehrende Gedanken über den Tod,
Suizid und Selbstmordversuche. Darüber hinaus können
körperliche Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen
oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
uRSAchEN uNd AuSlöSER
W
arum trifft es gerade mich? Diese Frage stellen sich
wohl alle Betroffenen – egal welcher Krankheit. Bis
heute erforschen Wissenschaftler die genauen Ursachen.
Nur selten hat eine Depression einen einzigen Grund.
Meist führt ein komplexes Zusammenspiel verschiedener
Faktoren zur Erkrankung.
GENETISchE FAkTOREN:
Bei dieser Krankheit ist zum einen die erbliche Veranlagung
ein entscheidender Faktor: Nahe Angehörige von Betroffenen erkranken dreimal so oft wie Angehörige von Gesunden. Das gilt insbesondere für die endogene Depression
mit manischen und depressiven Phasen (bipolare Depression). Zum anderen wurde bei Betroffenen oftmals ein veränderter Haushalt von Neurotransmittern festgestellt. Diese
Transmitter sind Botenstoffe, die für die Weiterleitung von
Nervenimpulsen zuständig sind. Bei den Hirnstoffwechselstörungen spielen Serotonin und Noradrenalin eine entscheidende Rolle.
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 7
7
08.11.11 15:12
Was sind Depressionen?
Untersuchungen während des morgendlichen Stimmungstiefs haben gezeigt, dass depressive Patienten einen um
50 Prozent verminderten Serotoningehalt im Blut haben.
So kann der Botenstoff die überschießenden Reaktionen
des Noradrenalins nicht wieder ausgleichen und deshalb
reagiert der Körper verstärkt auf Reize. Ein Überschuss von
Serotonin löst vermutlich manische Phasen bei einer bipolaren Depression aus. Ein Noradrenalin-Mangel wiederum
scheint bei den mono- bzw. unipolaren Depressionen (einzelne depressive Episode) ausschlaggebend zu sein. Des Weiteren bremsen Serotonin und Noradrenalin die Freisetzung
von Stresshormonen im Körper. Doch bei einem Mangel
wird das Stresshormon Cortisol übermäßig ausgeschüttet,
so dass sich Depressive in einem Zustand von Dauerstress
befinden. Unklar ist jedoch noch, ob Neurotransmitter-Störungen zum eigentlichen Ausbruch der Erkrankung führen
oder eine Folge der Erkrankung sind.
PSychOSOzIAlE FAkTOREN:
Neben den möglichen genetischen Faktoren sind zudem
verschiedene psychosoziale Faktoren für den Ausbruch einer Depression verantwortlich. Doch so individuell wie die
Symptome, so unterschiedlich können auch die Auslöser
sein – oftmals ist sogar kein direkter Grund identifizierbar.
Erfahrungswerte haben gezeigt, dass einsame Menschen
häufiger erkranken als Menschen mit einem starken Rückhalt durch Familienangehörige oder gute Freunde. Auch
Persönlichkeitszüge wie Übergenauigkeit, überhöhte Erwartungen, der negative Umgang mit Misserfolgen und
Aufopferungsbereitschaft können für die Entstehung eine
Rolle spielen.
Verlustängste, Verlust und traumatische Ereignisse
Oftmals gehen der ersten depressiven Episode belastende
Erlebnisse voraus. So etwa der Verlust eines geliebten Menschen durch Tod oder Trennung. Wie jeder Einzelne dann
auf solch eine Situation reagiert, hängt von seiner Persönlichkeitsstruktur ab: Negative Einstellungen zu der Situation,
8
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 8
08.11.11 15:12
der Zukunft und sich selbst fördern eine Depression. Trennt
sich also beispielsweise der Partner, glaubt der Betroffene,
es nicht anders verdient zu haben, weil er nicht liebenswert ist und daher nie mehr einen Partner finden wird – er
sucht die Ursache alleine bei sich selbst. Dann zieht er
sich immer weiter aus seiner Umwelt zurück, weil er glaubt,
wertlos zu sein.
Achtung: Eine Trauerphase darf nicht mit einer Depression
gleichgesetzt werden. Trauern erfüllt eine wichtige Funktion zur Überwindung eines schmerzhaften Abschieds.
Wenn jedoch über längere Zeit keine nennenswerten
Veränderungen im emotionalen Zustand des Trauernden
erkennbar sind, kann die Trauer in eine Depression umgeschlagen sein. Hier ist es wichtig, einen Arzt zu Rate
zu ziehen.
Auch traumatische Erlebnisse und Gewalterfahrungen, zum
Beispiel in der Kindheit, können das seelische Gleichgewicht
durcheinanderbringen. Ebenso führen negative Erfahrungen
mit früheren Bezugspersonen, wie Missachtung durch die
Eltern, häufig zu Gefühlen der Selbstablehnung und der Entwicklung eines negativen Selbstbildes, was Depressionen
begünstigt.
Geschlecht
Frauen leiden mehr als doppelt so oft an Depressionen wie
Männer. Zudem weisen sie eine höhere Rückfallneigung
für weitere depressive Phasen auf. Psychosoziale Faktoren
gehören als Ursache ebenso dazu wie Hormonschwankungen beim monatlichen Zyklus, nach einer Geburt und
in den Wechseljahren. Doch auch der Umgang mit der
Krankheit ist entscheidend: So gehen Frauen schneller zum
Arzt und äußern sich konkret über ihr psychisches Wohlbefinden. Daher wird bei ihnen auch wesentlich häufiger
eine Depression diagnostiziert. Männer hingegen reagieren auf depressive Verstimmungen eher mit Rückzug und
kompensieren ihre Probleme beispielsweise durch starken
Alkoholkonsum oder erhöhte Aggressivität.
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 9
9
08.11.11 15:12
Was sind Depressionen?
Lebensalter
Ältere Menschen können aufgrund ihrer Einsamkeit durch
beispielsweise Verlust ihres Lebenspartners und der gefühlten sozialen Isolation im Altenheim depressiv werden.
Darüber hinaus können bestimmte Erkrankungen zu einer
Altersdepression führen. So leiden 30 Prozent aller Demenzkranken, 50 Prozent aller Parkinsonpatienten und 30 bis
40 Prozent der Patienten, die einen Schlaganfall oder
Herzinfarkt erlitten haben, unter Depressionen. Die Kenntnisse auf dem Gebiet der Alterspsychologie sind begrenzt
und zudem weist die seelische Erkrankung ähnliche Symp­
tome wie eine Demenzerkrankung auf und wird so mit
Altersdemenz verwechselt. Zudem haben ältere Menschen
oft Hemmungen, über ihre Schwermut zu sprechen. Aus
Angst, ihren Mitmenschen zur Last zu fallen, werten sie ihr
eigenes Leiden ab.
Sozialer Faktor Beruf
Das Prinzip der heutigen Gesellschaft lautet: „Höher, schneller, weiter, besser“. Doch Dauerstress und permanenter
Druck können ebenfalls zu Depressionen führen. Menschen
haben Angst, ihren Arbeitsplatz und somit ihren Status zu
verlieren, und nehmen Überstunden, unrealistische Fristen,
Konkurrenzkämpfe oder gar Mobbing nach außen zwar
hin, zerbrechen aber innerlich daran. All diese Stress auslösenden Faktoren stellen für viele einen psychischen Konflikt dar, der oft zu einem unbewussten Rückzug in Form einer depressiven oder anderen Erkrankung führt. Ein unsteter
Lebensrhythmus, bedingt durch lange Arbeitszeiten, Wechsel- oder Nachtschichten sowie den Drang, möglichst viel
in seiner Freizeit zu erleben und zu erledigen, ist zudem für
die Gesundheit nicht förderlich.
Erkrankungen und Medikamente
Auch schwere oder chronische körperliche Erkrankungen
können eine Depression begünstigen: so etwa Gehirnerkrankungen wie Hirntumore oder Epilepsie oder Hormonstörungen, z. B. eine Schilddrüsenunter- oder -über-
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 10
08.11.11 15:12
funktion. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente
kann auf die Stimmung schlagen. Dazu gehören unter
anderem Herz-Kreislauf-Medikamente wie Beta-Blocker,
aber auch Kortison, hormonelle Verhütungsmittel wie die
Anti-Baby-Pille und einige neurologische Medikamente
wie Antiepileptika und Neuroleptika.
das wetter
Trübes Wetter und dunkle, verregnete Tage können auf die
Stimmung drücken. Treten dazu erhöhtes Schlafbedürfnis,
Heißhungerattacken und weitere Symptome der Depression
wie Traurigkeit, Verzweiflung, Gereiztheit und Motivationsverlust auf, kann es sich um eine saisonal-affektive Störung
(SAD) handeln, die sogenannte Winterdepression. Eine
schwächere Ausprägung ist unter dem Namen „Herbstblues“ bekannt. Der Lichtmangel im Herbst und Winter bringt
die innere Uhr der Betroffenen aus dem Takt und verursacht
Stoffwechselstörungen im Gehirn. Die Symptome beginnen
im Herbst, meist zwischen September und November, und
dauern bis März oder April an.
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 11
11
08.11.11 15:12
Was sind Depressionen?
Formen der Depression
D
epression ist nicht gleich Depression. Je nach Auslöser,
Symptomen und Intensität spricht man von den verschiedenen Formen:
Die endogene Depression
„Endogen“ bedeutet wörtlich übersetzt „von innen heraus“.
Es gibt keine erkennbare äußerliche Ursache bei dieser
Art von Depression. Dazu gehört die mono- bzw. unipolare
Depression: Hier wechseln depressive Phasen mit gesunden
Phasen. Bei der bipolaren Depression wechseln sich depressive Phasen mit manischen Phasen ab. Dazwischen kann ein
langer Zeitraum ohne Beschwerden liegen. Man bezeichnet die bipolare Depression auch als manisch-depressive
Erkrankung. Die Symptome einer Manie sind gesteigerter
Antrieb, Euphorie bis zur Überdrehtheit, manchmal ärgerliche Gereiztheit, unbedachte Handlungen verbunden mit
verschwenderischer Geldausgabe, Vielgeschäftigkeit und
vor allem eine mangelnde Krankheitseinsicht. Unter einer
Involutions-Depression versteht man eine Spätdepression im
vorgerückten Alter. Ihr Verlauf ist relativ mild, aber langwierig.
Die psychogene Depression
Bei dieser Form besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen nachweisbaren seelischen Anlässen und dem Beginn
der Depression. Sie ist auf äußere Einflüsse zurückzuführen
wie den Verlust wichtiger Bezugspersonen, Einsamkeit oder
Überforderung. Hierzu zählt die reaktive Depression, die
durch ein schmerzliches Ereignis ausgelöst wird, wie z. B.
den Tod des Partners. Dann gibt es noch die neurotische
Depression. Eine Neurose ist eine psychisch bedingte Gesundheitsstörung, deren Symptome unmittelbare Folge und
symbolischer Ausdruck eines krank machenden seelischen
Konflikts sind – meist unverarbeitete frühkindliche Erlebnisse.
Eine psychogene Depression (Erschöpfungsdepression) wird
durch anhaltende seelische Überlastung ausgelöst.
12
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 12
08.11.11 15:12
dIE SOmATOGENE dEPRESSION
Somatogene Depressionen stehen in einem direkten Zusammenhang zu einer körperlichen Erkrankung. Unterteilt
werden sie in drei Formen: Bei den symptomatischen depressionen ist die Depression das Symptom einer Krankheit, die
nicht im Gehirn lokalisiert ist. Dazu zählen Krankheiten
wie Schilddrüsenstörung, Infektionskrankheiten wie AIDS,
TBC, Lungenentzündung und chronische Herz-KreislaufErkrankungen. Die organische Form ist dagegen unmittelbare
Folge von Hirnkrankheiten und Hirnverletzungen, z. B.
nach einem Unfall. Die pharmakogene depression wird durch
eingenommene Medikamente ausgelöst.
dEPRESSIONEN IN BESONdEREN lEBENSlAGEN
Bei diesen Arten besteht immer ein Zusammenhang zwischen den individuellen Lebensumständen und den Symptomen der Depression. Unter der klimakterischen depression
leiden Männer zwischen dem 50. und dem 65. Lebensjahr sowie Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden. Laut Studien liegt die Ursache in endokrinologischen
sowie psychologischen Veränderungen im Leben der
Betroffenen. Von der Alters-depression sind Menschen ab
dem 65. Lebensjahr betroffen. Hier können die Symptome
schleichend sein. Die wochenbett-depression tritt in der ersten
oder zweiten Woche nach der Geburt auf. Wenn Kinder
ein gestörtes Spielverhalten zeigen, sehr unruhig sind, anfallartig schreien und weinen sowie Schlaf- und Appetitstörungen aufweisen, können dies Zeichen für eine depression
im kindesalter sein. Als Folge einer vorher bestehenden psychischen Erkrankung wie etwa Angststörungen oder körperlichen Krankheiten kann die sekundäre depression auftreten.
Die larvierte depression – „larva“ bedeutet „Maske“ – verbirgt sich hinter einer Maske aus körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Sodbrennen, Darmkrämpfen und
einem gestörten Schlafrhythmus. Und während der dunklen
Jahreszeit haben viele auf Grund des Lichtmangels mit der
winterdepression zu tun.
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 13
13
08.11.11 15:12
Behandlungsmöglichkeiten
D
epressionen können jeden treffen. Doch es gibt Behandlungsmöglichkeiten, um wieder gesund zu werden oder bei denen Betroffene zumindest lernen, so mit
der Krankheit umzugehen, dass sie ein weitgehend normales Leben führen können. Der erste Schritt ist die Einsicht
und der Weg zum Arzt – zum Hausarzt oder am besten
gleich zum Psychiater, weil die Diagnose viel ärztlicher
Erfahrung und Sorgfalt bedarf. Nur so kann eine effektive Behandlung erfolgen. Jedoch kann vor allem zu Beginn die Einsicht, sich in ärztliche Behandlung begeben
zu müssen, auf heftigen Widerstand stoßen. Depressive
Patienten halten sich häufig nicht für krank. Möglicherweise schämen sie sich auch, weil sie kein richtiges, für
jedermann nachvollziehbares Leiden vorweisen können.
Medikamente gegen Depressionen
G
rundsätzlich müssen Medikamente je nachdem, welche Depressionsart vorliegt, richtig eingesetzt und dosiert sein. Die Einnahme muss sehr zuverlässig und nach
Anweisung des Arztes erfolgen. Auf keinen Fall sollten Patienten die Dosierung eigenmächtig ändern oder die Medikamente gar absetzen. Bei allen Antidepressiva setzt die
Wirkung verzögert, meistens ein bis drei Wochen nach
Einnahmebeginn, ein. Auch wenn eine Besserung eintritt,
werden die Medikamente häufig noch über einen längeren
Zeitraum eingenommen und dabei langsam in der Dosis
reduziert.
Trizyklische Antidepressiva
Sie wirken über mehrere Angriffspunkte auf die Neurotransmittersysteme des Gehirns ein und stellen vermehrt die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin bereit. Oft werden
diese Medikamente anfangs in niedriger Dosierung verordnet, die dann individuell gesteigert wird. Mögliche Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit oder Verstopfung lassen
allmählich nach.
14
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 14
08.11.11 15:12
Unter den trizyklischen Antidepressiva gibt es sowohl
aktivierende als auch müde machende Medikamente,
die daher meist vor dem Schlafengehen eingenommen
werden.
SElEkTIVE SEROTONIN-wIEdERAuFNAhmEhEmmER (SSRI)
Durch eine längere Verweildauer an den Kontaktstellen der
Nervenzellen wird die Konzentration von Serotonin erhöht.
Als unerwünschte Wirkungen können Übelkeit, Durchfall,
Kopfschmerzen und innere Unruhe auftreten. SSRI machen
nicht müde, sondern können leicht aktivierend wirken.
NEuERE mEdIkAmENTE wIE NaSSA, SNRI, NARI, dSA, dRE
Diese Medikamente wirken gezielter als die klassischen
und haben somit weniger Nebenwirkungen. Noradrenerge
und spezifisch serotonerge Antidepressiva (NaSSA) zum
Beispiel eignen sich gut für Depressive, die vor allem
Unruhe und Schlafstörungen plagen. Die beruhigende und
angstlösende Wirkung ist meist schnell spürbar, die Stimmungsaufhellung macht sich jedoch erst nach etwa zwei
Wochen bemerkbar. Die Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) verstärken die Aktivität und wirken sich somit positiv auf Depressive aus, die im Laufe der
Krankheit ihre sozialen Bindungen verloren haben.
mONOAmINOxIdASEhEmmER (mAO-hEmmER)
MAO-Hemmer verhindern den Abbau von Neurotransmittern und erhöhen so deren Konzentration an den Kontaktstellen der Nervenzellen. Sie sind bei leichten bis mittelschweren Depressionen geeignet.
Achtung: Diese Medikamente können Wechselwirkungen
mit anderen Medikamenten und sogar mit Lebensmitteln
haben. Bei den neueren Medikamenten ist aber keine Diät
mehr notwendig. Mögliche Nebenwirkungen sind innere
Unruhe, Schlafstörungen und Übelkeit.
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 15
15
08.11.11 15:12
Behandlungsmöglichkeiten
Lithium
Der Wirkungsmechanismus ist noch weitgehend unbekannt. Lithium wird zur Rückfallvorbeugung bei der manisch-depressiven Erkrankung eingesetzt. Es erfordert vom
behandelnden Arzt sehr viel therapeutische Kompetenz
und vom Patienten eine hohe Kooperationsbereitschaft.
Die Konzentration von Lithium im Blut muss regelmäßig kontrolliert werden. Mitunter ist die Einnahme ein Leben lang
notwendig.
Beruhigungsmittel (Tranquilizer)
und Schlafmittel (Hypnotika)
Diese Arzneimittel werden manchmal kurzfristig eingesetzt.
Sie lösen die Angst, beruhigen und fördern den Schlaf.
Achtung: Sie können abhängig machen.
Pflanzliche Medikamente
Bei leichten bis mittelschweren Depressionen hat sich seit
Jahrhunderten das Johanniskraut bewährt. Studien belegen,
dass Johanniskraut sehr wirksam ist, zugleich aber weniger
Nebenwirkungen hat als synthetische Antidepressiva. Der
Wirkungseintritt erfolgt nach drei bis vier Wochen. Falls
sich die Beschwerden dann nicht bessern, sollte der Arzt
kontaktiert werden. Zur unterstützenden Therapie kann bei
Nervosität und Unruhe auch Hopfen oder Baldrian eingesetzt werden. Weitere pflanzliche Extrakte sind Passionsblumenkraut und Melissenblätter. Pflanzliche Arzneimittel
erhalten Patienten auch ohne Rezept in der Apotheke.
Für Fragen rund um die Medikation steht der behandelnde
Arzt zur Verfügung.
16
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 16
08.11.11 15:12
Die Psychotherapie
E
ine Behandlung allein mit Medikamenten kann wirkungslos bleiben, wenn die eigentlichen Ursachen der
Depression in der Lebenssituation des Erkrankten liegen.
Umgekehrt bleibt auch bei der Psychotherapie der Erfolg
aus, wenn neurobiologische Faktoren vorliegen. Oftmals
werden diese beiden Therapien kombiniert. Dabei kommt
es jedoch auf die Art der Depression an. Zudem ist eine
Psychotherapie nur sinnvoll und hilfreich, wenn
der Erkrankte bereit ist, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Er muss also die für sich
richtige Therapieart erkennen und darüber
hinaus einen zu ihm passenden Therapeuten
finden. Denn für einen Behandlungserfolg ist
Vertrauen zum Therapeuten sehr wichtig.
Vorsicht bei der Suche nach einem Therapeuten
Die Bezeichnungen Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut bedeuten nicht das Gleiche; sie unterscheiden
sich vor allem in ihren unterschiedlichen Ausbildungsgängen. Ein Facharzt für Neurologie und Psychiatrie hat
zuvor Medizin studiert und ist ein Psychiater. Ein Psychologe hat Psychologie studiert. Sowohl Psychiater als
auch Psychologen können die zusätzliche Bezeichnung
Psychotherapeut tragen. Es gibt also ärztliche Psychotherapeuten und psychologische Psychotherapeuten.
Ein Arzt oder Psychologe darf allerdings nur dann eine
Psychotherapie durchführen, wenn er auch Psychotherapeut ist. Betroffene können sich von ihrem Arzt auch
einen Therapeuten empfehlen lassen. Vor einer Behandlung sollten Patienten ihre Krankenkasse fragen, ob sie
die Therapiekosten übernimmt.
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 17
17
08.11.11 15:12
Behandlungsmöglichkeiten
Die Psychotherapie ist eine Behandlungsmethode, deren
Wirkung auf Gesprächen und nichtsprachlichen Handlungen
zwischen Patienten und Therapeuten beruht. So werden
zum Beispiel bestimmte Verhaltens- und Denkweisen trainiert
oder zurückliegende Konflikte wiedererlebt und aufgearbeitet. Um gegen den Aktivitäts- und Interessenverlust und den
damit einhergehenden Mangel an positiven Erfahrungen
anzugehen, erarbeiten die Therapeuten mit den Betroffenen
eine aktivere Tagesstruktur mit angenehmen Tätigkeiten. Für
die verschiedensten psychischen Erkrankungen gibt es rund
250 Behandlungsverfahren. Die Therapie kann in Einzel-,
Paar- oder Familientherapie stattfinden. Sie kann ambulant,
teilstationär oder stationär in einer Klinik erfolgen.
Bekannt und von den gesetzlichen Krankenkassen als
Psychotherapieverfahren zugelassen sind die Verhaltenstherapie, die analytische Psychotherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Auch hinter dem Begriff
Verhaltenstherapie verbergen sich sehr unterschiedliche Behandlungstechniken. Ausgangspunkt dieser Behandlung
18
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 18
08.11.11 15:12
ist die Annahme, dass es sich bei der Depression um ein
„erlerntes Fehlverhalten“ handelt, das durch therapeutische
initiierte Lernprozesse wieder korrigiert werden kann.
Die analytische Psychologie basiert auf der Psychoanalyse
und deren Weiterentwicklung und beschäftigt sich mit den
unbewussten Einflüssen auf die Psyche des Menschen.
Hierbei findet eine intensive Auseinandersetzung mit der
Kindheit und Jugend statt. Die tiefenpsychologisch fundierte
Psychotherapie wurde in Deutschland Ende der 1960er
Jahre entwickelt. Hier liegt der Fokus auf der Bearbeitung aktueller Konflikte, wobei sich Patient und Therapeut
grundsätzlich gegenübersitzen.
Betroffene sollten sich von vornherein auf eine längere
Therapiedauer einstellen: Eine Kurzzeit-Verhaltenstherapie
hat rund 25 Sitzungen. Die Dauer einer tiefenpsychologisch
fundierten Behandlung liegt zumeist bei 50 bis 100 Stunden
und findet ein- bis zweimal wöchentlich statt. Die klassische
Psychoanalyse nach Sigmund Freud kann 80 bis zu 160
Stunden dauern und erstreckt sich demnach über mehrere
Jahre mit jeweils zwei bis drei Sitzungen pro Woche.
Behandlungsmöglichkeiten in der Klinik
L
eichte und mittelschwere Depressionen behandeln Psychologen in der Regel ambulant. Bei einer besonders
schweren Depression mit Suizidgefährdung ist eine stationäre Therapie in einer Klinik unumgänglich. Die Einweisung in eine psychiatrische Klinik darf nicht als Endstation
gesehen werden – oftmals ist es ein Neubeginn nach einer
langen Leidensgeschichte.
Die Depressions-Station
Eine „Depressions-Station” ist auf die Bedürfnisse von Menschen mit depressiven Störungen zugeschnitten und bietet
ein besonderes therapeutisch-pflegerisches Angebot. Neben
den Therapiemöglichkeiten mit Medikamenten, Sitzungen
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 19
19
08.11.11 15:12
Behandlungsmöglichkeiten
und psychobiologischen Verfahren gehört oftmals die Soziotherapie mit Förderung von Gemeinschaft und Solidarität wie
auch Anregungen zur kreativen Beschäftigung mit Farben
und Formen zum Behandlungsprogramm der DepressionsStation. Es gibt sie heute in fast jeder größeren Stadt.
Therapeutischer Schlafentzug
Der Erkrankte wird in angenehmer Umgebung und im
Gesprächskontakt mit ausgebildetem Pflegepersonal die
ganze Nacht wach gehalten oder es wird ein partieller
Schlafentzug (gegen 1 Uhr geweckt) durchgeführt. Nach
mehreren Schlafentzugsbehandlungen, die immer unter
ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, kommt es tags
darauf zu einer deutlichen Stimmungsaufhellung. Diese ist
zwar zeitlich begrenzt, bedeutet aber für viele Betroffene
eine große Erleichterung.
Die Elektrokrampftherapie
Wenn ein Patient nicht auf Medikamente anspricht und zudem selbstmordgefährdet erscheint, ist die Elektrokrampftherapie eine wirksame Hilfe. Die Behandlung wird unter
Narkose und medikamentöser Muskelentspannung durchgeführt. Durch die Krämpfe kommt es im Gehirn zu neurochemischen Veränderungen an den Nervenzellen. Dadurch
wird der Patient aus seinem depressiven Zustand herausgerissen. Nach einer Serie von acht bis zwölf Behandlungen,
meist im Abstand von zwei bis drei Tagen, stellt sich bei
50 bis 75 Prozent der Patienten Besserung ein. Mediziner
sagen, dass diese Therapie nicht zu Persönlichkeitsveränderungen führt. Eine Folge kann eine leichte Gedächtnisstörung sein, die sich jedoch innerhalb einiger Wochen
zurückbildet.
Vagusnerv-Stimulation (VNS)
Diese Therapieform wurde ursprünglich für die Behandlung
von Epilepsiepatienten entwickelt und wird nun für die Anwendung bei Patienten mit schweren, therapieresistenten
Depressionen erforscht – also bei denen die Elektrokrampf-
20
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 20
08.11.11 15:12
therapie keinen Erfolg hatte – oder wenn Patienten unter
starken Nebenwirkungen der Antidepressiva leiden. Hierfür
wird durch eine OP ein kleiner, elektrischer Impulsgeber in
die Brustmuskulatur eingesetzt. Über den so genannten Vagusnerv gelangen die Impulse ins Gehirn, wo sie offenbar
depressionshemmend wirken. Dies lassen jedenfalls erste
Studienergebnisse vermuten.
TRANSkRANIEllE mAGNETSTImulATION (TmS)
Auch diese Therapieform wird noch erforscht. Sie basiert
darauf, dass magnetische Felder die Aktivität des menschlichen Gehirns beeinflussen. Mit Hilfe einer Spule wird ein
Magnetfeld im Stirnbereich des Patienten erzeugt, das die
dahinterliegenden Regionen des Gehirns stimuliert und dadurch eine antidepressive Wirkung erzeugt.
dIE lIchTThERAPIE
Insbesondere bei der Winterdepression zeigt eine Therapie
mit Lichtquellen von ca. 10.000 Lux für eine halbe Stunde
oder 2.500 Lux für zwei Stunden positive Wirkung auf die
Stimmung. 10.000 Lux entsprechen ungefähr der Helligkeit
in einem Operationssaal. Das helle Licht bringt die innere
Uhr der Patienten wieder in ihren Takt und sorgt gleichzeitig dafür, dass der Neurotransmitter Serotonin wieder in
höherer Konzentration vorliegt. Diese Therapie weist kaum
Nebenwirkungen auf, jedoch ist eine vorherige augenärztliche Untersuchung empfehlenswert.
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 21
21
08.11.11 15:12
Depressionen verstehen lernen
Hilfe zur Selbsthilfe
J
eder kann seine Selbstheilungskräfte stärken und so die
Auswirkungen der Depression mildern.
Professionelle Hilfe suchen
Am wichtigsten ist die Einsicht, krank zu sein und Klarheit
zu bekommen, was genau einem fehlt. Daher besteht die
beste Selbsthilfe darin, sich rechtzeitig an einen Arzt bzw.
Psychiater zu wenden. Doch viele Erkrankte schieben diesen Gang vor sich her, weil sie Angst vor einer Einweisung
in die Psychiatrie haben. Bei den heutigen Therapiemöglichkeiten ist dieser Schritt jedoch nicht der Regelfall – das
hängt von der Form und Schwere der Depression ab.
Körperliche Aktivität
Bewegung ist ein altes Rezept gegen trübe Gedanken
und schlechte Stimmung. Das persönliche Bewegungsprogramm sollte in einer gesunden Phase geplant werden, mit
Aktivitäten, die Spaß bringen und auch gut zu zweit unternommen werden können: Radfahren und Joggen in der
schönen Natur und ähnliche Ausdauersportarten helfen,
depressive Phasen besser zu überwinden. Grundsätzlich
sollten sportliche Aktivitäten zwei- bis dreimal pro Woche
stattfinden.
Licht und frische Luft
Es muss nicht sofort eine Lichttherapie sein, aber täglich
ein bis zwei Stunden Spazierengehen hellt die Stimmung
auf – auch bei bedecktem Himmel. Betroffene sollten auch
im Herbst und Winter jeden Sonnenstrahl suchen – einfach
warm anziehen und ab an die frische Luft. Auch ein Urlaub
im Süden kann sich positiv auswirken.
Gesunde Ernährung
Was dem Körper guttut, nützt auch der Seele. Jeder sollte
sich ausgewogen mit viel Mineral- und Ballaststoffen und
22
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 22
08.11.11 15:12
Vitaminen ernähren. Empfehlenswert sind Vitamin-B-reiche
Lebensmittel, die in Haferflocken, Weizenkeimen und im
mageren Schweinefleisch enthalten sind. Um den Serotoninstoffwechsel anzukurbeln sind ebenfalls Haferflocken,
Vollmilch, Bananen sowie dunkle Schokolade – maximal
40 Gramm pro Tag – hilfreich.
Achtung Alkohol! Manche greifen zum Alkohol, um depressive
Phasen besser zu überstehen. Doch häufig tritt das Gegenteil ein: Depressionen können sich unter Alkoholeinwirkung
verstärken. Bei gleichzeitiger Einnahme von Antidepressiva
besteht das Risiko von gefährlichen Wechselwirkungen.
mIT dEPRESSIONEN lEBEN
D
ie hohen Leistungsanforderungen im Beruf, fehlender
familiärer Rückhalt durch häufigere Trennungen und
Alltagsstress belasten viele. Doch man kann nicht nur funktionieren – schließlich sind Menschen keine Maschinen. Zu
hohe Erwartungen an sich selbst und dadurch nicht erreichte
Ziele sind der Nährboden für seelische Erkrankungen. Leidet man dann unter Depressionen, fällt es Betroffenen besonders in der akuten Phase schwer, die positiven Seiten
des Lebens zu sehen. Deshalb sollten Betroffene die Zeit
nutzen, in der sie sich wohl fühlen, um über sich nachzudenken und folgende Ratschläge zur besseren Bewältigung
beherzigen:
wIchTIGE ENTSchEIduNGEN AuFSchIEBEN
In Zeiten einer Depression sollten Sie keine wichtigen Entscheidungen fällen.
GEFÜhlE BEmERkEN, zulASSEN uNd AuFSchREIBEN
Ein ehrlich und sorgfältig geführtes Tagebuch oder ein Stimmungskalender erleichtert es Ihnen, Auslöser für die Depression zu durchschauen und zu hinterfragen.
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 23
23
08.11.11 15:12
Depressionen verstehen lernen
Schreiben Sie aber auch Positives wie Lob, schöne Ereignisse oder etwas, worauf Sie stolz sind, auf. Wenn Sie sich
schwach fühlen, lesen Sie Ihre Pluspunkte.
OPTImISTISchER dENkEN, POSITIV FORmulIEREN
Depressive neigen dazu, jedes Ereignis negativ zu interpretieren. Je mehr Sie sich selbst für gewisse Eigenschaften
oder Verhaltensweisen verurteilen, umso mehr leben Sie mit
sich selbst in ständiger Zwietracht und fördern damit Ihre
Unzufriedenheit. Deshalb sollten Sie Ihre vermeintlichen
Schwächen, sich selbst und auch Ihr Äußeres akzeptieren
– nobody is perfect.
SIch ANdEREN mITTEIlEN
Suchen Sie sich einen Menschen, dem Sie vertrauen und
der Ihre Probleme versteht und sprechen Sie über Ihre Gefühle. Isolation verschlimmert Depressionen.
zIElE SETzEN
Eine gezielte To-do-Liste kann helfen, das Verhalten zu modifizieren und so den Weg zurück in die Depression zu
verhindern. Differenzieren Sie zwischen „Ich muss“ und „Ich
kann“. Überlegen Sie sich – ganz ohne Leistungsdruck –
einen Tagesplan z. B. mit Sport, Einkaufen, Abwaschen.
Und auch wenn Sie Ihre Ziele nicht erreichen, seien Sie
nachsichtig mit sich selbst.
ENTSPANNTER lEBEN STATT Im STRESS zu VERSINkEN
Suchen Sie sich eine Entspannungsmethode aus, die zu
Ihnen passt: z. B. Meditation oder Autogenes Training. Mit
fachgerechter Anleitung und regelmäßiger Übung können
Sie Ihre Stimmungstiefs mildern. Die Techniken können Sie
sowohl in der Gruppe als auch alleine anwenden – auch
mit Hilfe einer Meditations-CD.
24
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 24
08.11.11 15:12
ARBEITGEBER INFORmIEREN
Beim Ausbruch der Depression können Sie Ihre Arbeit nicht
mehr ausführen und es gibt selten eine andere Möglichkeit,
als sich wochen- oder gar monatelang krankschreiben zu
lassen. Natürlich ist daher die Angst vor dem Verlust des
Arbeitsplatzes groß. Sie sind gesetzlich nicht verpflichtet,
Ihrem Arbeitgeber Ihre Erkrankung mitzuteilen, Sie sollten
jedoch überlegen, ob es sinnvoll ist, ihn in Kenntnis zu setzen. So kann er sich besser auf Ihren Ausfall vorbereiten
und Sie im Idealfall bei der Rückkehr mit Arbeitsentlastung
unterstützen.
mANchmAl lEBENSmÜdE?
V
iele Betroffene denken über Selbstmord nach: Etwa
40 bis 80 Prozent der an Depressionen Erkrankten hegen Suizidgedanken und 20 bis 60 Prozent versuchen dies
auch umzusetzen. Dabei kann der Versuch ernst gemeint
sein oder aber Appellcharakter haben und eine verzweifelte
Bitte um Hilfe und Kontakt darstellen. Fast immer geht dem
Selbstmordversuch eine Warnung an die Mitmenschen voraus. „Es wäre wohl besser für alle, wenn ich nicht mehr da
wäre” oder ähnliche Sätze dürfen Angehörige nicht als theatralisch abwerten, sondern sollten sie ernst nehmen. Fachliche Hilfe ist bei konkreten Handlungen wie dem Sammeln
von Medikamenten oder dem Schreiben von Testament und
Abschiedsbriefen unbedingt notwendig. Aber auch extreme
Hoffnungslosigkeit ist ein Signal, selbst wenn der Betroffene
keine direkten Andeutungen macht. Und ebenfalls eine ungewöhnliche ruhige Stimmung, die häufig nach dem gefassten Entschluss eintritt, ist ein Warnsignal. Im Grunde will
die Mehrheit der Suizidgefährdeten eigentlich leben. Sie
empfinden ihre Depressionen aber als unerträglich und sehen im Freitod den letzten Ausweg. Deshalb sollten Angehörige und das nähere Umfeld eines Depressiven sehr sensibel
auf alle Äußerungen dieser Art reagieren. Es gibt zahlreiche
Hilfsangebote, die auch anonym Unterstützung bieten.
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 25
25
08.11.11 15:12
Depressionen verstehen lernen
Tipps für Angehörige
W
enn ein Familienmitglied an einer Depression erkrankt, bedeutet das für die Angehörigen Belastung
und Veränderung. Häufig mangelt es an Verständnis für die
Krankheit. Ein Gesunder vermag anfangs oft nicht einzusehen, dass diese Stimmungstiefs nicht mit Willenskraft zu
bezwingen sind und dass der Depressive tatsächlich keine
Energie für ablenkende Tätigkeiten aufbringen kann. Ermunternde Worte und praktische Ratschläge sind dann zwar
gut gemeint, gehen aber am Depressiven völlig vorbei und
drängen ihn mitunter weiter in den sozialen Rückzug.
Der erste Schritt, einem Betroffenen zu helfen, ist also, sich
über Depressionen zu informieren. Sobald das Krankheitsbild in all seinen Facetten erfasst ist, können sich Angehörige einem Erkrankten gegenüber verständnisvoller und
einfühlsamer verhalten.
•Vermeiden
Sie gutgemeinte Ratschläge und Appelle wie
„Reiß dich zusammen!“, denn der Depressive ist nicht
unwillig, er ist krankheitsbedingt unfähig.
•Hören Sie einfach nur zu, wenn er das Gespräch sucht.
Vermeiden Sie in jedem Fall Vorwürfe und Streit.
•Geben Sie ihm in „dunklen Phasen“ viel Zuwendung und
Geduld.
• Schlagen Sie gemeinsame Aktivitäten vor, ohne ihn zu
überfordern. Planen Sie zusammen den nächsten Tag,
gehen Sie einkaufen oder spazieren. Ein straffes Programm mit zu viel Ablenkungs- und Vergnügungsmöglichkeiten verfehlt das Ziel.
• Es ist falsch, den Depressiven in den Urlaub zu schicken.
Er findet sich in seinem Zustand in fremder Umgebung
noch weniger zurecht als zu Hause und seine Kontaktschwäche würde ihn nur weiter isolieren.
• Lassen Sie sich nicht anstecken von Hoffnungslosigkeit,
aber täuschen Sie auch keinen falschen Optimismus
vor. Wahnideen beispielsweise sind mit logischen Argu-
26
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 26
08.11.11 15:12
menten nicht zu korrigieren. Solche fruchtlosen Diskussionen beweisen dem Depressiven nur, dass ihn
niemand versteht.
• Erinnern Sie den Betroffenen, regelmäßig seine Medikamente einzunehmen bzw. zu den Therapiesitzungen zu
gehen. Denn Betroffene haben häufig ein aus dem Lot
geratenes Zeitempfinden, so dass vorsichtige Unterstützung und Anregung den Heilungsprozess fördern.
• Haben Sie keine Scheu, professionelle Hilfe in Anspruch
zu nehmen.
• Viele Ärzte und Therapeuten beziehen die nahen Angehörigen in die Behandlung „Depressiver“ ein. Das erleichtert
den Umgang mit den Kranken und Angehörige können
wesentlich zur erfolgreichen Behandlung beitragen.
• Handeln Sie nicht hinter dem Rücken des Betroffenen und
nicht ohne seinen Willen – das wäre ein Vertrauensmissbrauch.
• Und vor allem: Achten Sie auf Ihr eigenes Wohlergehen.
Pflegen Sie unbedingt weiterhin Ihre Freundschaften und
gönnen Sie sich öfter mal etwas Gutes.
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 27
27
08.11.11 15:12
Nachgeschlagen
Literaturempfehlungen
•M. Hautzinger
Ratgeber Depression: Informationen für Betroffene und
Angehörige
Hogrefe-Verlag
ISBN 3801718794
•U. Hegerl, S. Niescken
Depressionen bewältigen: Die Lebensfreude wiederfinden
Trias
ISBN 3830433794
•U. Hegerl, D. Althaus, H. Reiners
Das Rätsel Depression: Eine Krankheit wird entschlüsselt
C. H. Beck
ISBN 3406528996
• U.
Hegerl, D. Althaus, H. Reiners
Depressiv? Zwei Fachleute und ein Betroffener beantworten
die 111 wichtigsten Fragen
Kösel-Verlag
ISBN 9783466307234
•H. Reiners
Das heimatlose Ich: Aus der Depression zurück ins Leben
Kösel-Verlag
ISBN 3466305993
•L. Epstein Rosen, X. F. Amador
Wenn der Mensch, den du liebst, depressiv ist:
Wie man Angehörigen oder Freunden hilft
Rowohlt Taschenbuch
ISBN 349961331X
28
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 28
08.11.11 15:12
Adressen von Hilfsangeboten
Telefonseelsorge:
Tag und Nacht in ganz Deutschland unter
08 00/1 11 01 11 und 08 00/1 11 02 22
gebührenfrei zu erreichen.
www.telefonseelsorge.de
Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen e. V. (KISS)
Tübinger Straße 15
70178 Stuttgart
Tel. 07 11/6 40 61 17
www.kiss-stuttgart.de
Emotions Anonymous
Selbsthilfegruppen für emotionale Gesundheit
Katzbachstraße 33
10965 Berlin
Tel. 0 30/7 86 79 84
www.emotionsanonymous.de
Deutsches Bündnis gegen Depression e.V.
Semmelweisstraße 10
04103 Leipzig
Tel. 03 41/9 72 45 65
www.buendnis-depression.de
Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker (BApK e.V.)
Oppelner Straße 130
53119 Bonn
Tel. 0180/5 95 09 51
www.bapk.de
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 29
29
08.11.11 15:12
Nachgeschlagen
Das AL-Broschürenangebot
ALIUD® PHARMA bietet eine große Auswahl an praktischen Patientenratgebern zu vielen Erkrankungen mit verständlichen Informationen und vielen wertvollen Tipps für
den Alltag.
„Allergien“
Ein Ratgeber
für Betroffene
„Diabetes“
Ein Ratgeber
für Betroffene
„BluthochdruckTagebuch”
„Diabetes-Tagebuch”
„Bluthochdruck“
Ein Ratgeber
für Betroffene
„Erhöhtes Cholesterin
– was tun?”
Ein Ratgeber für
Patienten mit erhöhten
Blutfettwerten
„Das kranke Herz”
Ein Ratgeber für
Betroffene und
ihre Angehörigen
„Erkältungs­
krankheiten“
Praktische Tipps
zum Umgang
mit Erkältungen
30
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 30
08.11.11 15:13
„Frauensache”
Ein Ratgeber zu
Frauenkrankheiten
und ihrer
Behandlung
„Prostata­erkrankungen”
Rechtzeitig erkennen
und erfolg­reich
behandeln
„Gelenkrheuma“
Ein Ratgeber
für Betroffene
„Schmerz”
Ein Ratgeber
zu akuten und
chronischen
Schmerzen
„Gicht“
Ein Ratgeber zur
Stoffwechselkrankheit
Gicht und ihrer
Behandlung
„Schmerz-­Tagebuch”
„Uns gehts gut mit
ALIUD®“
Wissenswertes zum
richtigen Umgang
mit Medikamenten
„Verdauung gut –
AL-les gut”
Ein Ratgeber zu
Magen-DarmErkrankungen
„Herpes – Küssen
verboten?!” Patienten­
informationen zu
Lippenherpes, Genital­­
herpes und Gürtelrose
„Wechseljahre”
Ein Ratgeber
für den neuen
Lebensabschnitt
„Pilzinfektionen”
Wie man sie
erkennt und los
wird
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 31
31
08.11.11 15:13
# Bitte an Perforation heraustrennen
Selbsttest
Leide ich an Depressionen?
D
ieser Test* hilft Ihnen herauszufinden, ob Sie an einer
Depression leiden. Prüfen Sie, inwieweit die Aussagen
Sie im Laufe der letzten Woche tatsächlich belastet haben.
Wenn Sie überhaupt nicht zustimmen können, kreuzen Sie
die „1” an, wenn Sie nur wenig zustimmen können, die
„2”, wenn Sie schon eher zustimmen, die „3”, und wenn
eine Aussage voll auf Sie zutrifft, dann kreuzen Sie die
Nummer „4” an:
1
2
3
1. Ich fühle mich kraftlos und träge.
2. Ich denke daran, mit dem Leben
Schluss zu machen. 1 2 3
3. Mein Appetit ist schlecht.
1
2
3
4. Ich weine leicht.
1
2
3
5. Ich fühle mich eingeengt und
1
2
3
eingeschlossen.
1
2
3
6. Ich habe ohne Grund Angst.
7. Ich fühle mich traurig.
1
2
3
8. Ich fühle mich in der Ausführung
1
2
3
mancher Arbeiten gehemmt.
9. Ich sorge mich zu viel.
1
2
3
10. Ich habe das Gefühl, dass ich das
1
2
3
Interesse an vielem verliere.
11. Es fällt mir schwer, Entscheidungen
zu treffen.
1
2
3
4
4
4
4
4
4
4
4
4
4
4
32
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 32
08.11.11 15:13
12. Ich blicke hoffnungslos in die Zukunft.
1
2
3
4
13. Ich habe Konzentrationsschwierigkeiten.
1
2
3
4
1
2
3
4
1
2
3
4
1
2
3
4
14. Ich denke an Sterben und Tod.
15. Ich habe das Gefühl, dass ich mich für alles anstrengen muss.
16. Selbst mitten unter Leuten fühle ich mich einsam.
Auswertung:
Zählen Sie nun die angekreuzten Zahlen zusammen.
Wenn die Summe einen Wert unter 30 ergibt, dann
sind Sie manchmal niedergeschlagen, aber noch lange nicht depressiv. Liegt Ihr Punktwert über 30, dann
neigen Sie zu Depressionen, die allerdings nicht stark
ausgeprägt sind. Bei einem Wert über 40 ist es sinnvoll, einen Experten zu Rate zu ziehen. Sprechen Sie mit
einem Arzt Ihres Vertrauens und lassen Sie sich von ihm
eventuell zu einem Nervenarzt oder Psychiater überweisen und gründlich untersuchen. Der Test liefert nur einen
Anhaltspunkt – keine Gewissheit. Sie sollten also nicht
beunruhigt sein, wenn Ihr Wert sehr hoch ausfällt, sondern dies als Ermutigung auffassen, professionelle Hilfe
in Anspruch zu nehmen und sich eingehend beraten zu
lassen.
* Nach U. Nuber, Depression – Die verkannte Krankheit, Kreuz-Verlag
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 33
33
08.11.11 15:13
Mit freundlicher Empfehlung
überreicht von:
EIN RATGEBER FÜR BETROFFENE
und ihre angehörigen
Depressionen
A L I U D ® PH A R M A | se rv i c e
2. Auflage 2011
www.aliud.de
ALIUD® PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Str. 19 · D-89150 Laichingen
Tel. 07333/9651-0 · Fax: 07333/9651-6004
[email protected]
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 2
08.11.11 15:12
2. Auflage 2011
A L I U D ® PH A R M A | se rv i c e
www.aliud.de
ALIUD® PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Str. 19 · D-89150 Laichingen
Tel. 07333/9651-0 · Fax: 07333/9651-6004
34
[email protected]
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 34
08.11.11 15:13
Bitte an Perforation heraustrennen
#
A L I U D ® PH A R M A | se rv i c e
Leide ich an
Depressionen?
Depression_2.Auflage_BEL_111103.indd 35
Ein Selbsttest
35
08.11.11 15:13
Zugehörige Unterlagen
Herunterladen