FACHINFORMATION (ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS) Lacrimal ® O.K. 14 mg/ml + 6 mg/ml Augentropfen 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS LACRIMAL ® O.K. 14 mg/ml + 6 mg/ml Au- gentropfen 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 ml Lösung enthält: Poly(vinylalkohol) Povidon (K 29 – 32, mittleres MG ca. 40 000) 14,0 mg 6,0 mg Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Augentropfen Klare, farblose Lösung. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Symptomatische Therapie des trockenen Auges (Keratokonjunktivitis sicca) verursacht durch mangelnde Tränenproduktion, falsch zusammengesetzten Tränenfilm oder durch mangelnden Lidschluss. Durch äußere Umstände wie Wind, Heizungsluft oder Bildschirmarbeit hervorgerufene Augenreizungen. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Dosierung Nach Bedarf bis zu 6-mal täglich 1 Tropfen. LACRIMAL ® O.K. ist für die Dauertherapie geeignet. Kinder und Jugendliche Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von LACRIMAL ® O.K. bei Kindern ist bisher noch nicht nachgewiesen. Es liegen keine Studien vor. Art der Anwendung Anwendung am Auge. 1 Tropfen in den Bindehautsack des betroffenen Auges eintropfen. 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Falls Irritationen, Schmerzen, Rötungen oder Änderungen im Sehvermögen auftreten oder sich verschlechtern, sollte die Behandlung abgebrochen und eine Neubeurteilung in Betracht gezogen werden. Um eine Verunreinigung zu vermeiden, sollte die Tropferspitze nicht mit dem Auge oder anderen Oberflächen in Kontakt gebracht werden. Kontaktlinsen sollten vor jeder Anwendung herausgenommen werden und können nach 15 Minuten wieder eingesetzt werden. Juli 2010 Gleichzeitig angewendete Augenarzneimittel sollten 15 Minuten vor dem Eintropfen von LACRIMAL ® O.K. appliziert werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt. Poly(vinylalkohol) kann mit Adrenalin, Oxytetracyclin sowie Scopolamin Komplexe bilden, und ist mit Sulfiten und Phosphaten inkompatibel. 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Die Unbedenklichkeit der Anwendung von LACRIMAL ® O.K. während der Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht untersucht worden. Es ist nicht mit einer Gesundheitsgefährdung zu rechnen, da Poly(vinylalkohol) und Povidon nicht vom Anwendungsort resorbiert werden. Schwangerschaft Da die systemische Exposition durch Poly (vinylalkohol) und Povidon zu vernachlässigen ist, wird davon ausgegangen, dass während einer Schwangerschaft keine Wirkungen auftreten. LACRIMAL ® O.K. kann während der Schwangerschaft angewendet werden. Stillzeit Es wird angenommen, dass Poly(vinylalkohol) und Povidon keine Auswirkungen auf das gestillte Neugeborene/Kind haben, weil die systemische Exposition der stillenden Frau gegenüber Poly(vinylalkohol) und Povidon vernachlässigbar ist. LACRIMAL ® O.K. kann während der Stillzeit angewendet werden. Fertilität Es wird angenommen, dass Poly(vinylalkohol) und Povidon keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben, weil die systemische Exposition gegenüber Polyvinylalkohol und Povidon vernachlässigbar ist. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen LACRIMAL ® O.K. hat geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen, da es zu vorübergehendem Schleiersehen führen kann. Bis das Schleiersehen abgeklungen ist, sollten keine Fahrzeuge oder Maschinen bedient werden und es sollte nicht ohne sicheren Halt gearbeitet werden. 4.8 Nebenwirkungen Nach dem Eintropfen von LACRIMAL ® O.K. kann es zu vorübergehendem Stechen oder Reizungen kommen. Die Häufigkeit der folgenden Nebenwirkungen ist nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Augenerkrankungen: • Augenirritationen • Augenschmerzen • Hyperämie des Auges oder der Bindehaut • Schleiersehen • Pruritus am Auge • Fremdkörpergefühl • Absonderungen am Auge • Überempfindlichkeit • Augenliderythem • Augenlidödem • Augenschwellung • vermehrter Tränenfluss 4.9 Überdosierung Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet. Eine versehentliche Überdosierung stellt kein Risiko dar. Nach oraler Aufnahme werden Poly(vinylalkohol) und Povidon nicht resorbiert. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Filmbildner, Poly(vinylalkohol), Kombinationen, ATC-Code: S01XC51 Die Polymere in LACRIMAL ® O.K. üben keine pharmakologische, sondern eine physikalisch-chemische Wirkung am Auge aus. Poly(vinylalkohol) wirkt als Gleitmittel, indem es den Tränenfilm stabilisiert sowie die Kontaktzeit an der Kornea und das präkorneale Tränenvolumen erhöht. Povidon verstärkt die Wirkung von Poly(vinylalkohol) als Gleitmittel, ohne die Viskosität der Lösung zu erhöhen. Die Benetzungseigenschaften von LACRIMAL ® O.K., gemessen anhand der Parameter Kontaktwinkel, Oberflächenspannung und Lipid-Wechselwirkung, sind mit denen menschlicher Tränenflüssigkeit vergleichbar. Poly(vinylalkohol) trägt ebenso wie Povidon zur Stabilität der Lipidschicht im natürlichen Tränenfilm bei. LACRIMAL ® O.K. verzögert nicht die korneale Wundheilung. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Pharmakokinetische Daten zur Anwendung von LACRIMAL ® O.K. am menschlichen Auge liegen nicht vor. Es gibt keine Hinweise dafür, dass Poly(vinylalkohol) oder Povidon nach lokaler Anwendung am Auge aus der Lösung resorbiert werden. Eine 1,4%ige Poly(vinylalkohol)-Lösung verhält sich pharmakokinetisch am Auge ähnlich wie physiologische Kochsalzlösung. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Die lokale Wirkung von LACRIMAL ® O.K. wurde bei akuter und subakuter Anwendung am Kaninchenauge untersucht. Dabei wurde das Arzneimittel mehrmals täglich über einen Zeitraum von 1 Tag bzw. 28 Tagen topisch appliziert. Im Laufe der Untersuchung wurden weder Reizung der Bindehaut noch toxische Reaktionen an der Kornea festgestellt. Zur systemischen Toxizität von Poly(vinylalkohol) und zu Fragen der Toxikologie, insbesondere zur Frage der Mutagenese, Karzinogenese und Teratogenese, liegen keine Daten vor. Da jedoch keine Hinweise auf eine topische oder enterale Resorption von Poly(vinylalkohol) bestehen, ist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht mit systemischer Toxizität zu rechnen. Die niedermolekularen Polyvinylpyrrolidone (Povidon) sind biologisch geprüft und ungiftig. Sie haben beim Menschen (wenigstens bei Molekulargewicht unter 5000) keinen kanzerogenen Effekt. Zur Frage der Mutagenität oder Teratogenität liegen keine Daten vor. 1 FACHINFORMATION (ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS) Lacrimal ® O.K. 14 mg/ml + 6 mg/ml Augentropfen 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Natriumchlorid Natriumhydroxid oder Salzsäure (zur pHWert Einstellung) Gereinigtes Wasser 6.2 Inkompatibilitäten Poly(vinylalkohol) ist inkompatibel mit den meisten anorganischen Salzen, insbesondere mit Sulfiten und Phosphaten. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Dauer der Haltbarkeit nach Herstellung: 18 Monate LACRIMAL ® O.K. enthält keine Konservierungsstoffe. Nach dem Öffnen sollten die Augentropfen unverzüglich angewendet werden. Unbenutzter Restinhalt soll verworfen werden. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25 °C lagern. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Einzeldosisbehältnisse aus Hochdruckpolyethylen mit einer abdrehbaren Kappe. Jedes Einzeldosisbehältnis enthält 0,6 ml Augentropfen. Packungsgrößen: 10, 30, 60 oder 90 Einzeldosisbehältnisse. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung Keine besonderen Anforderungen. 7. INHABER DER ZULASSUNG Allergan Pharmaceuticals Ireland Castlebar Road Westport County Mayo Irland 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) Zul.-Nr. 21785.00.00 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG Datum der Erteilung der Zulassung: 13. Juni 1991 Datum der Verlängerung der Zulassung: 8. März 2005 10. STAND DER INFORMATION 07/2010 11. VERKAUFSABGRENZUNG Apothekenpflichtig. Zentrale Anforderung an: Rote Liste Service GmbH | FachInfo-Service Postfach 11 01 71 10831 Berlin 2 |