Wasserwirtschaft Methodik zur Ableitung von Klima­ änderungsfaktoren für Hochwasser­kenn­ werte in Baden-Württemberg Von Wolfgang Hennegriff und Vassilis Kolokotronis Im vierten Bericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) wird die Erderwärmung erstmals „unzweifelhaft“ genannt. Der neueste Teilbericht belegt, dass die Klimaveränderungen in den letzten Dekaden in beschleunigter Weise sich fortgesetzt haben und weiter fortsetzen werden. In dem Kooperationsvorhaben KLIWA ­(Klimaveränderung und Wasserwirtschaft) der Länder BadenWürttemberg sowie Bayern und des Deutschen Wetterdienstes wird untersucht, wie sich die Klimaveränderung auf die Wasserwirtschaft auswirken kann. Dabei galt das Interesse zunächst der Entwicklung von Hochwasserabflüssen. Im folgenden Beitrag wird vorgestellt, wie in Baden-Württemberg Klimaänderungsfaktoren hergeleitet wurden und wie diese bei der Bemessung von neuen Anlagen des technischen Hochwasserschutzes berücksichtigt werden. 1 Aktuelle Klimaentwicklung ➤ Andere wichtige Treibhausgase, wie z. B. Methan und Lachgas, deren Kon­ zentration seit 1750 um 148 % bzw. 18 % zugenommen haben, tragen zu­ sammen etwa halb soviel zur Klimaän­ derung bei wie der CO2-Anstieg. Am 2. Februar 2007 wurde der vierte Be­ richt der Arbeitsgruppe I des Intergovern­ mental Panel on Climate Change (IPCC) [2] vorgestellt. Die Arbeitsgruppe I hält u. a. fol­ gen­de Klimaveränderungen in ihrem Be­ richt fest: ➤ Die Erwärmung des Klimasystems ist ohne jeden Zweifel vorhanden. Die globale Oberflächentemperatur ist um + 0,74 °C gestiegen. 11 der letzten 12 Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. ➤ Die Häufigkeit heftiger Niederschläge hat zugenommen. ➤ Die schneebedeckte Fläche hat seit 1980 um etwa 5 % abgenommen. 2 Prognosen für die künftige Klimaentwicklung Da im 21. Jahrhundert mit einem weite­ ren deutlichen Anstieg der mittleren Luft­ temperatur zu rechnen ist, liegt die Frage nahe, wie sich in diesem Jahrhundert die meteorologischen, hydrometeorologischen und hydrologischen Parameter als Folge veränderter atmosphärischer Umweltbe­ dingungen insbesondere durch die Zu­ nahme der Konzentrationen an Treibhaus­ gasen verändern und wie sich die Hoch­ wasserabflüsse im 21. Jahrhundert entwi­ ckeln können. Schließlich muss die Frage beantwortet werden, wie die Klimaverän­ derung in hydrologischer Hinsicht quanti­ Als Hauptursachen für die Klimaverän­de­ rungen führt die Arbeitsgruppe I u. a. an: ➤ Der Kohlendioxid-Gehalt der Luft hat seit 1750 um 35 % von 280 ppm auf 380 ppm im Jahr 2005 zugenommen. Die heutige CO2-Konzentration ist die größte in den letzten 650 000 Jahren. Dabei war die Zunahmerate der CO2Gehalte während der letzten 10 Jahre mit 1,9 ppm pro Jahr größer als der Durchschnittswert (1,4 ppm pro Jahr) im Zeitraum 1960 bis 2005. Bild 1: Prozessbeschreibung im Wasserhaushaltsmodell (WHM): Boden als Verteilersystem 31 9 / 2007 Wasserwirtschaft dernden atmosphärischen Bedingungen angetrieben wird. Bild 2: Änderung der Niederschlagssumme (%) im hydrologischen Winterhalbjahr als Differenz von Szenario (2021 bis 2050) und Ist-Zustand (1971 bis 2000) fiziert werden kann, um Anlagen des tech­ nischen Hochwasserschutzes wegen mögli­ cher Hochwasserverschärfungen di­mensio­ nieren zu können. Die bisher in den Messzeitreihen festge­ stell­ten Trends der klimatologischen und hydrologischen Parameter sind nicht in die Zukunft extrapolierbar, da es sich bei den Klimaprozessen um komplexe Wechselwir­ kungen mit Rückkopplungseffekten han­ delt. Vielmehr galt es zunächst, Erkenntnis­ se zu gewinnen, wie stark sich die Atmos­ phäre bei zunehmenden Konzentratio­nen an Treibhausgasen erwärmen und wie vor allem der Wasserkreislauf bei sich ver­än­ Das IPCC hat mögliche Klimaszenarien bis 2100 zusammengestellt. Die Entwick­ lung der Zunahme der mittleren Globaltem­ peratur kann sich nach dem IPCC-Bericht in einem Bereich zwischen 1,0 °C und 6,4 °C bewegen. Prognosen für die Ent­ wicklung des Wasserkreislaufes sind sehr stark tem­peratur- und wetterlagenabhän­ gig. Daher wurde in KLIWA entschieden, die Prognosen nicht für 2100 zu berech­ nen, da die mitt­lere Temperaturerhöhung für diesen Zeithorizont noch zu unsicher ist. Aufgrund dieser Unsicherheit wären Antworten auf wasserwirtschaftliche Fra­ gestellun­gen ebenfalls in einem sehr gro­ ßen Spektrum zu erwarten gewesen. Daher hätten wiederum keine konkreten Hand­ lungsempfehlungen für die wasser­wirt­ schaft­li­che Praxis, die auch den wirtschaft­ lichen Kri­terien entsprochen hätten, ab­ geleitet wer­den können. In KLIWA wurde der Prognosezeitraum von 2021 bis 2050 gewählt, da die möglichen Temperatur­ entwicklungen für die jeweiligen Emis­ sionsszenarien für diesen Zeitraum noch dichter als in dem bis 2100 beieinander liegen. Für diesen Prognosezeitraum wur­ de in KLIWA das Emissionsszenario B2 angenommen, da das B2-Szenario eine mitt­lere Betrachtungsweise der Emissions­ szenarien darstellt. Dem B2-Szenario liegt eine gesamtgesellschaftliche Entwick­lung zu Grunde, die bereits auf ökonomi­sche und ökologische Nachhaltigkeit ausgerich­ tet ist. Da die globalen Klimamodelle sehr grob­ maschig sind, mussten zunächst regionale Klimamodelle entwickelt werden. Da es für die Abschätzung der künftigen Klimaent­ wicklung auf regionalem Maßstab noch kein optimales Verfahren gab, wurden im Rahmen von KLIWA drei verschiedene Ins­ titutionen beauftragt, regionale Klimas­ze­ narien mit drei unterschiedlichen Verfah­ ren zu erstellen: ➤ Potsdam Institut für Klimafolgenfor­ schung (PIK) mit einem statistischen Downscaling-Verfahren mittels Cluster­ analyse, ➤ Fa. CEC mit einer statistisch-dynami­ schen Downscaling mittels Wetterlagen­ klassifikation und ➤ Max-Planck-Institut für Meteorologie mit einem regionalen dynamischen Kli­ mamodell (REMO). Bild 3: Jahresgang der mittleren monatlichen Hochwasserabflüsse der Kinzig /Schwarzwald am Pegel Schwaibach Um vergleichbare Ergebnisse zu bekom­ men, gaben die Partner von KLIWA weit­ 32 9 / 2007 Wasserwirtschaft Bild 4: Zukünftige Veränderung der mittleren Hochwasserabflüsse infolge des Klimawandels gehend identische Randbedingungen vor: Messdaten 1951 bis 2000, Verifikations­ zeitraum 1971 bis 2000, Globalmodell ECHAM 4, IPCC-Emissionsszenario B2, Sze­ nariozeitraum 2021 bis 2050. Nach dem Vergleich und der Bewertung der Ergebnisse aus den drei Verfahren, die erwartungsgemäß eine gewisse Bandbrei­ te bei den Ergebnissen lieferten, wurden den weiteren Auswertungen primär die Er­ gebnisse der Methode von CEC zugrunde gelegt. Für das Klimaszenario 2021 bis 2050 wur­ den zehn Varianten realisiert, wobei jede Dekade nochmals mit zwei Läufen simu­ liert wurde. Insgesamt stehen somit für die­ ­ses Klimaszenario insgesamt 10 x 2 x 30 = 600 Modelljahre zur Verfügung. Generell ist zur Auswertungsmethodik zu erwähnen, dass nicht nur die Veränderun­ gen der Jahresmittel, sondern auch die Än­ derungen in den hydrologischen Halbjah­ ren untersucht wurden, da über das Jahr betrachtet die Änderungen (Abnahmen im Sommer, Zunahmen im Winter) sich zum Teil kompensieren würden. Aber auch die Ver­änderungen der Monatsmittelwerte sind als wesentliche Ergebnisse zu beachten. Insgesamt können für das Zukunftsszena­ rio 2021 bis 2050 die nachfolgend darge­ stellten Prognosen festgehalten werden. 3 Prognosen für die künftige Entwicklung des Wasserhaushalts Mit Hilfe der regionalen Klimamodelle wur­ de die zukünftige Entwicklung der Parame­ ter Lufttemperatur, Niederschlag, relative Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Glo­ balstrahlung und Luftdruck für den Zeit­ raum 2021 bis 2050 simuliert. Die Ergeb­ nisse aus den regionalen Klimamodellen wur­den als Input für die Wasserhaushalts­ modelle verwendet. Wasserhaushaltsmodelle liegen für BadenWürttemberg mit einer Auflösung von 1 km2 flächendeckend vor. In Baden-Württemberg wird das Wasserhaushaltsmodell LARSIM (Large Area Runoff Simulation Model) [1] eingesetzt. In diesem Modell sind die Einga­ Methodology for the Derivative of Climate Change Factors and their Application to Flood Protection Factors in Baden-Württemberg by Wolfgang Hennegriff and Vassilis Kolokotronis In the fourth report of the IPCC (Intergovernmental panel on Climate Change) the global warming is called for the first time „unquestionably “. The newest report proves that the climate changes continued in accelerated way in the last decades and will further continue. It is examined in the co-operate plan KLIWA (Climate Change and Water Management), how climate change will affect on the water management. At first the interest has applied for the development of discharges of floods. The following contribution presents, how climate change factors have been deduced and how these are considered with the dimension of new plants of the technical flood protection in Baden-Württemberg. 33 9 / 2007 Wasserwirtschaft maszenario 2021 bis 2050 simuliert wur­ den, als Tageswerte zur Verfügung. Die Tageswerte wurden bezüglich der Ent­ wicklung des Jahresmittels, der Halbjahres­ mittel (Bild 3) und der Hochwasserkennwer­ te analysiert. Bild 5: Regionale Klimaänderungsfaktoren in Baden-Württemberg be von bis zu 16 verschiede­nen Landnutzun­ gen und Bodendaten pro Rasterelement sowie die Angaben zu Flusslängen und Ge­ rinnegeometrien möglich. Mit Hilfe der Was­ serhaushaltsmodelle können alle wesentli­ chen hydrologischen Komponenten (Bild 1), wie Aggregatzustand des Niederschlags, Eva­potranspiration, Oberflächenabfluss, In­ filtration, Interflow, Grundwasserneubildung und Grund­wasserabfluss einschließlich ka­ pillarem Aufstieg von Grundwasser und der Boden­verhältnisse auf der Basis der Ergeb­ nisse aus den regionalen Klimamodellen für den Simulationszeitraum berechnet wer­ den. Diese Berechnungsmöglichkeit erweist sich für die Beantwortung von Fragestellun­ gen zu den hydrologischen Auswirkungen infol­ge des Klimawandels als sehr vorteil­ haft. Gerade die für die Oberflächenabfluss­ bildung maßgebenden Parameter, wie Bo­ den­wassergehalt und Bodenzustand, kön­ Tabelle: Lastfall Klimaänderung am Beispiel des Pegels Forbach /Murg im Schwarzwald T [Jahre] 2 5 10 20 50 100 200 500 1 000 HQ T [m³/s] 140 205 250 292 346 388 434 504 543 Klimaänderungsfaktor 1,50 1,45 1,40 1,33 1,23 1,15 1,08 1,03 1,00 HQ T,K [m³/s] 210 298 350 388 425 446 468 519 543 nen mit LARSIM über lange Zeiträume in Abhängigkeit der hydrometeorologischen und meteorologischen Bedingungen gut si­ muliert werden. 3.1 Niederschlag Die Berechnungsergebnisse der Klimasze­ narien prognostizieren eine Änderung im Niederschlagsverhalten. Für das gewählte Zukunftsszenario betragen die Zunahmen der Jahresmittelwerte der Niederschläge ca. 8 %, mit einer Spannweite von ca. 4 % bis ca. 17 %. Die großräumigen Niederschlä­ ge werden im Sommer in Süddeutschland um 4 % abnehmen. Andererseits ist zu er­ warten, dass die Winternieder­schläge deut­ lich zunehmen werden (Bild 2). Je nach Re­ gion kann die unterschiedlich stark aus­ geprägte Zunahme im Winter bis zu 35 % betragen. Für die Niederschlagshöhen im Winter ist ein Bereich mit relativ hohen Än­ derun­gen auf den Mittelgebirgen Schwarz­ wald und Odenwald markant. 3.2 Hochwasserabflüsse Die ermittelten Abflüsse aus der Wasser­ haushaltsmodellierung wurden mit Metho­ den der Extremwertstatistik vom IWG der Universität Karlsruhe [3] analysiert. Als Da­ ten standen die Messdaten an den Pegeln, die mit den gemessenen Niederschlags­ höhen simulierten Abflüsse sowie die Ab­ flusswerte, die mit den Ergebnissen aus den Klimamodellen für den Ist-Zustand (Refe­ renzlauf 1971 bis 2000) und für das Kli­ Um die Änderungen der Hochwasserkenn­ werte im Zukunftsszenario und in gegen­ wärtigem Zustand zu quantifizieren, wur­ den durch die Auswertung der Kennwerte über das Verhältnis von HQ(Zukunft) zu HQ(Ist) sogenannte Klimaänderungsfakto­ ren für das mittlere Hochwasser MHQ und für die Hochwasserkennwerte der Jährlich­ keiten bis 1 000 Jahre gebildet. Faktoren größer 1 bedeuten dem­nach eine Zunah­ me des Hochwasserkennwertes, Faktoren kleiner 1 eine Abnahme. Die Ergebnisse in Bild 4 lassen eine deutliche Zunahme der mittleren Hochwasser (MHQ) erwarten. Die Faktoren zeigen alle in dieselbe Richtung, so dass von einer Hoch­wasserverschärfung durch die Klimaverän­derung für den be­ trachteten Zeitraum bis zum Jahr 2050 in Baden-Württemberg aus­zugehen ist. Die Ergebnisse wurden für die genannten Jährlichkeiten in Karten übertragen und in einer Tabelle zusammengefasst. Damit er­ geben sich für Baden-Württemberg die in Bild 5 dargestellten fünf Bereiche mit je­ weils unterschiedlichen Klimaänderungs­ faktoren und den jeweiligen Jährlichkei­ ten. Gemäß der dort abgebildeten Tabelle kön­nen folgende Ergebnisse für die zukünf­ tige Entwicklung der Hochwasserabflüsse fest­gehalten werden [5]: ➤ Insbesondere die kleineren und mittle­ ren Hochwasserereignisse werden vor­ aussichtlich deutlich zunehmen. ➤ Der Hochwasserabfluss für die Jähr­lich­ keit 100 Jahre erhält einen Zuschlag von 15 % bzw. 25 %. ➤ Das Extremereignis HQ1000 ist für das Zukunftsszenario im Vergleich zu den gegenwärtigen Verhältnissen unverän­ dert, da die Extremwertstatistik auf der vorhandenen Datenbasis eine Ände­ rung dieses Kennwertes gegenwärtig nicht rechtfertigen würde. 4 Anpassung der Hochwasser­ schutzplanungen und Erhöhung der Bemessungs­ abflüsse Vor diesem Hintergrund galt es, aus Vorsor­ gegründen für den Bereich des Hochwasser­ schutzes eine Anpassungsstrategie zu ent­ wickeln, die zwar die mögliche Entwicklung 34 9 / 2007 Wasserwirtschaft der nächsten Jahrzehnte berück­sichtigt, aber auch den bestehenden Unsicherheiten Rechnung trägt. Festlegungen sollten daher als Kernpunkt enthalten, dass sie einerseits langfristig unschädlich und an­dererseits gleichzeitig bei Bedarf (z. B. bei neuen Er­ kenntnissen der Klimaforschung) anpassbar sind („Flexible-and-no-regret“-Strategie) [4]. Die Auswertungen gaben Anlass, den bishe­ rigen Weg bei der Festlegung von Bemes­ sungsabflüssen zu modifizieren und auf Grund des Klimawandels einen „Lastfall Kli­ maänderung“ zu berücksichtigen. Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis wur­de da­ zu nachgewiesen, dass eine Berücksich­ti­ gung der Auswirkungen der Klimaänderung bei technischen Hochwasser­schutz­maß­nah­ men in den meisten Fällen zu relativ mo­ deraten Kostensteigerungen geführt hätte, wenn dieser Lastfall bereits bei der Planung berücksichtigt und beim Bau zumindest entsprechende Vorkehrun­gen für eine spä­ tere Anpassung getroffen worden wären. Nachträgliche Anpassun­gen sind hingegen meist mit sehr hohen Kos­ten verbunden. Der Lastfall Klimaänderung soll deshalb künf­tig bei Planungen von neuen Hochwas­ serschutzmaßnahmen mit untersucht wer­ den. Dabei ist aufzuzeigen, welche Konse­ quenzen sich durch den Lastfall auf die Auslegung der Maßnahmen ergeben und welche Mehrkosten dadurch zu erwarten sind. Auf Grund der dann vorliegenden Er­ kenntnisse soll entschieden werden, inwie­ weit die notwendige Anpassung an den künftigen Klimawandel bereits jetzt bei der Ausführung berücksichtigt werden soll. Dabei sind auch Möglichkeiten für eine spä­ tere Nachrüstung in Betracht zu ziehen. Berücksichtigung des Klimawandels bei den Auswirkungen auf die Hochwasserab­ flüsse auf eine landeseinheitliche Basis ge­ stellt worden. 5 Ausblick In Zeiten des Klimawandels ist dem Vorsor­ geprinzip der Wasserwirtschaft verstärkt Beachtung zu schenken. Mit KLIWA wird ver­sucht, Grundlagen für eine vorausschau­ ende Daseinsvorsorge auf einer landesein­ heitlichen Basis zu entwickeln. Da Hoch­ wasserschutzplanungen wirtschaftlich sein müssen, sind insbesondere flexible Lösungs­ ansätze, die genauso Möglichkeiten zum Nach­rüsten offen lassen, erforderlich. Literatur [1] Bremicker, M.: Das Wasserhaushaltsmo­ dell LARSIM – Modellgrundlagen und An­ wendungsbeispiele. In: Freiburger Schrif­ ten zur Hydrologie (2000), Band 11. [2] Intergovernmental Panel on Climate Chan­ ge (Hrsg.): Climate change 2007, Summary for Policymakers. 2007. [3] Ihringer, J.: Ergebnisse von Klimaszena­ rien und Hochwasser-Statistik. In: KLIWABerichte (2004), Heft 4. [4] Katzenberger, B.: Bisherige Erkenntnisse aus KLIWA-Handlungsempfehlungen. In: KLIWA-Berichte (2004), Heft 4. [5] KLIWA (Hrsg.): 3. KLIWA-Symposium. In: KLIWA-Berichte (2007), Heft 10. [6] Landesanstalt für Umweltschutz BadenWürttemberg (Hrsg.): Festlegung des Be­ messungshochwassers für Anlagen des tech­ nischen Hochwasserschutzes. In: LUBW-Leit­ faden (2005). [7] LUBW (Hrsg.): Abflusskennwerte in BadenWürttemberg (2007). Anschrift der Verfasser: Wolfgang Hennegriff Vassilis Kolokotronis Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) Griesbachstraße 1, 76185 Karlsruhe [email protected] www.kliwa.de Anzeige 8BTTFS &OFSHJFWPO"OGBOHBO In Baden-Württemberg ergeben sich ge­ mäß Bild 5 je nach Wiederkehrzeit (Jähr­ lichkeit Tn) regional unterschiedliche Kli­ maänderungsfaktoren. Für die Abflüsse beim Lastfall Klimaänderung (HQ Tn,K) kön­ nen die aus der Hochwasserregionalisie­ rung oder hydrologischen Modellberech­ nung vorliegenden Hochwasserkennwerte HQ Tn direkt mit dem Klimaänderungsfak­ tor f T,K erhöht werden (Tabelle): HQ Tn,K = f T,K · HQ Tn Die Vorgehensweise beim Lastfall Klimaän­ derung bei neuen Hochwasserschutzpla­ nungen ist in Baden-Württemberg in einen Leitfaden [6] mit einer Sammlung von Bei­ spielen aufgenommen worden. Zusammen mit der Regionalisierung der Hochwasser­ kennwerte [7], die flächendeckend für Ba­ den-Württemberg vorliegt, ist damit die Die Schluchseewerk AG nutzt die natürliche Kraft des Wassers zur umweltfreundlichen Stromerzeugung, um Ihr Leben leichter, angenehmer und sicherer zu machen. Mit umweltfreundlichem Strom für Licht, Wärme und Produktivität. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung! Schluchseewerk AG Säckinger Straße 67, 79725 Laufenburg (Baden) Tel. +49 77 63 92 78 - 0, Fax. +49 77 63 92 78 - 7 02 99 [email protected] · www.schluchseewerk.de ;KPT]KP[MM_MZS)/ 35 9 / 2007