Kannibalismus durch Räude

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Agenda
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Räudebedingter
Juckreiz als Ursache
von Unruhe und
Aggressivitä
Aggressivität bei
Mastschweinen
Mag. Karin Markon,
Situation in Österreich
Räude beim Schwein
Zoonosepotential
Ist mein Betrieb räudefrei? - Nachweismöglichkeiten
Wirtschaftlicher Schaden
Sinnvolle Behandlungsmöglichkeiten
Risikofaktoren - Übertragungswege
Area Veterinary Manager
Pfizer Tiergesundheit Österreich
Grabmilbe (Räude) Haut
der Innenseiten der Ohren,
Beugeflächen der Gliedmaßen,
Hoden
Räude/Exantheme: 2,2%
Milk Spots:
6,3%
Pericarditis:
4,5%
ggr. Pneumonie:
14,5%
Pleuritis:
22%
Ektoparasiten
Ektoparasiten beim Schwein
Schlachtbefunde in Österreich*
Laus
Haut
hinter den Ohren,
Schenkelinnenflächen,
Rückengegend, Unterbauch,
Kommt nur mehr in
unhygienischen Betrieben vor!
*nach Eckhardt et al Berl Münch Tierärztl Wochenschrift 123 10-18 (2010)
Räudemilben in der Haut
Ektoparasiten
Lebenszyklus der Rä
Räudemilbe
13-15 Tage
Paarung
Nymphen
4 Tage
Ektoparasiten
Eiablage
Schlupf der Larven nach
3-10 Tagen
Diagnostik
Ohrrä
Ohrräude
Das „schmutzige“ Ohr
Akute Rä
Räude beim Ferkel
Diagnostik
Chronische Räude am Ohr
( krustöse Beläge)
Räude beim Mastschwein
Zoonosepotential
Sarcoptes scabiei var hominis = Krätze =
Scabies: Altersheime, immunsuprimierte Personen,
Übertragung der Schweineräudemilben auf
denMenschen ist möglich, aber es findet keine
Vermehrung auf seiner Haut statt.
Diagnostik
Diagnostik
Kratz- Index
Prinzip: „….man kratzt sich nur, wo´s juckt „
Hautveränderungen
Schlachtkörperkontrolle
Hautgeschabsel
Serologie
Kratz-Index
1.
2.
zeitgleiche Beobachtung von 20 Tieren
15 Minuten lang, danach
Auswertung:
Anzahl der Kratzvörgänge geteilt durch Anzahl der Tiere
= Kratzindex
Ergebnis: über 0,4 verdächtig ( Tierarzt rufen und abklären)
über 1,5 positiv (= sichere Räude)
wirtschaftl. Schäden
Wirtschaftlicher Schaden
durch Rä
Räude
Wirtschaftlicher Schaden
durch Rä
Räude
wirtschaftl. Schäden
Verschlechterung der
Tageszunahmen und
Futterverwertung
Wachstum
Tageszunahmen
Futterverwertung
bis zu
12,5 %
Immunitätsausbildung
Reproduktionsleistung
(nach J.J. Arends & L.K. Ritzhaupt, Zusammenfassung mehrerer Studien, 1995)
(nach P. Davies, 1996; Prof. E. Schein, 1998)
wirtschaftl. Schäden
Mehrverbrauch an Futter
bei Rä
Räude
Läufer
Bis zu 3 kg
Mastschweine
Bis zu 20 kg
(Endgewicht 100 kg)
Sauen
Einfluß
Einfluß der Rä
Räudebehandlung wirtschaftl. Schäden
von Sauen auf Erdrü
Erdrückungsverluste
Erdrückte
Ferkel
Unbehandelte
Sauen (n=11)
Behandelte
Sauen (n=14)
11,5 %
3,7 %
200 kg
(innerhalb von 6 Monaten)
(W. Kirchner, Dissertation, Hannover, 1998)
(Prof. E. Schein, 1998)
Zusammenfassung
Verluste durch erhöhte Aggressivität
Verluste durch Kannibalismus
Verluste durch Beanstandungen am Schlachthof
Optimales Endektoparasitikum
Lang anhaltende breite Wirkung
gegenüber Ekto- und Endoparasiten
Räudemilben können zwischen 4 Tagen und 3 Wochen
außerhalb des Schweines überleben
(Hautveränderungen)
Verschleiß der Stallausrüstung d. Scheuern
Milchmangel bei Sauen - Erdrückungsverluste
Fruchtbarkeitsstörungen
hoher Futterverbrauch, lange Mastdauer
Behandlung
Weitgehend schmerzfreie und gut
verträgliche intramuskuläre Applikation
Behandlung
Kontrolle der Rä
Räude
Die Aufrechterhaltung der Freiheit nach einer Räudesanierung ist sehr
schwierig, daher ist die laufende Behandlung der Räude i.d.R. sinnvoller
• Alle Sauen zugleich behandel
(große
Reinfektionsgefahr durch unbehandelte Tiere)
Bestandsbehandlungen der Sauen mind. 2x/Jahr
im Sommer Sauen und Umgebung zusätzlich waschen,
falls keine routinemäßige Sauenwaschung passiert
Sanierung
Worauf ist zu achten?
• Dosierung einhalten
• Wartezeiten
(lang, daher Schlachttiere vorher
verkaufen)
Behandlung der Absetzferkel über das Futter
Was wird eingesetzt?
Abheilung nach erfolgreicher
Behandlung
Behandlung
1. Waschungen:
Behandlung
Schuppen lösen sich,
gesunde Haut kommt zum Vorschein;
mind. 1x jährliche Sauenwaschung ist zu empfehlen
Häufige Wiederholungen nötig, nur gegen Ektoparasiten
2. Aufgussmittel „pour on“:
Kurze Wirkungsdauer, Erfolg abhängig von Speckdicke, Verschmutzungen, Behaarung
Praxistauglich in modernen Beständen:
3. Futtermedikation:
Gefahr ungleichmäßiger Mischung und Futteraufnahme, Verschleppung
Mittel der Wahl: Ivermectin-Prämix
4. Injektion:
Exakte Dosierung, geeignet für Sanierung, in optimaler Formulierung, größte
Behandlungssicherheit, wirksam gegen Ekto- und Endoparasiten
Mittel der Wahl:
Dectomax
Übertragung
Vorbeuge im Mastbetrieb
Risikofaktoren - Übertragungswege
Übertragung durch direkten Kontakt
Bezug von räudefreien Schweinen
Quarantäne mit Behandlung
regelmäßige Behandlung
Übertragung durch lebende Vektoren
Schutzkleidung für Personal & Besucher
Nagerbekämpfung, Fliegen
Übertragung durch unbelebte Vektoren
Arbeitsgeräte, Maschinen, Erde, ...
Räudemilben können zwischen 4 Tagen und 3 Wochen außerhalb des Schweines überleben
nur räudefreie Mastferkel einstallen
– Visuelle Untersuchung der Haut
– Überprüfung mittel Kratzindex
Bei Zukauf von räudebefallenen Tieren:
–
sofortige Behandlung der Tiere beim Einstallen; Injektion oder Futter
Achtung:
Niemals Räudeferkel und gesunde Ferkel vermischen, da die gesunden Tiere
sehr starken Juckreiz entwickeln -häufige Kannibalismusursache
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