Nachhaltigkeit von Prof. Dr. Dr. Bruno Ehrmaier Hochschule Weihenstephan-Triesdorf [email protected] 1. Historie und Ethnologie des Begriffes Nachhaltigkeit Der Begriff Nachhaltigkeit ist bereits über 300 Jahre in Verwendung und wird in der heutigen Zeit vor allem als Rückbesinnung auf frühere kreislauforientierte und damit nachhaltige Wirtschaftsweisen immer häufiger als sinnvolle und möglicherweise einzige zukunftsträchtige Überlebensstrategie der Menschheit angesehen. In der Hochphase des Bergbaus zu Beginn der Neuzeit wurde primär Holz als Stütz- und Baumaterial für die Stollen sowie als Brennmaterial für die Salzgewinnung intensiv genutzt. Holz wurde somit im gesamten Wirtschaftskreislauf zu einem knappen Gut. Als Folge davon wurde ein massiver Raubbau an den umliegenden Wäldern durchgeführt. Letztlich ist die bekannte Lüneburger Heide, wie sich diese aktuell dem Betrachter darstellt, ein Produkt der Abholzung des vorherigen Waldes und der Verwendung des Holzes für die Salzgewinnung. Die kahl geschlagene Fläche wurde nicht mehr aktiv aufgeforstet und durch die Übernutzung der Fläche als Weide für die Heidschnucken konnte sich kein natürlicher Wald mehr bilden [1]. Bei einem Kahlschlag der im näheren Umkreis des Bergbaus liegenden Wälder musste Holz zunehmend kostenintensiv von weit her zum jeweiligen Bergbaustollen transportiert werden. Dieses Problem wurde vom sächsischen Oberberghauptmann Carl von Carlowitz 1713 in einem Artikel vor allem aus wirtschaftlicher Betrachtungsweise analysiert. Er verwendete zum ersten Mal den Begriff Nachhaltigkeit als Lösung für diese Herausforderung (daß es eine continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe) [2]. Damit Bergwerke auch noch für die nachfolgenden Generationen Holz als Brennstoff und Baumaterial zur Verfügung haben, ist es notwendig, einen Wald nicht vollständig abzuholzen sondern einen Kreislauf von Abholzung und Aufforstung zu bilden, denn nur dadurch können nachfolgende Generationen ebenfalls Nutzholz aus diesem Forst beziehen, wie dies in Abbildung 1 dargestellt ist. Durch Philipp Daniel Schlich wurde der Begriff Nachhaltigkeit in die englische Sprache überführt und aus dem Begriff sustained yield forestry (aufrechtzuerhaltende Forstwirtschaft) wurde sustainability [3]. Heutzutage wird Nachhaltigkeit vor allem als harmonische Einheit mit der Natur und somit als Gegenbild zu einer profitorientierten Ausbeutung vor allem im wirtschaftlichen Sinne verstanden. Nur durch die Schonung der natürlichen Ressourcen durch Ausbildung von Kreisprozessen, die Einbindung der sozialen Bedürfnisse des arbeitenden Menschen, eine Reduzierung der oft- mals nur von der Werbung suggerierten Bedarfe sowie der Umstieg von der fossilen Energiewirtschaft hin zu einer auf Erneuerbaren Energien basierenden Produktionstechnik, kann die Zukunft der Menschheit gesichert werden. Bei den nach der Methode der nachhaltig neu zu entwickelnden Kreisprozessen wird der biologische Prozess in der Natur als Vorbild genommen und Abfallstoffe werden nun als Ausgangsstoffe für weitere Prozesse und Produktionsgüter verwendet. Die Ressourcen sollen dadurch möglichst lang in Produkten genutzt werden. Zunehmend wird das Konzept Nachhaltigkeit auch als Methode verstanden, um gesellschaftliche, kulturelle und sozio-graphische Unterschiede weltweit miteinander harmonisch zu vernetzen. Abb. 1: Darstellung des aus der Forstwirtschaft entstandenen Systems der generationsübergreifenden Nachhaltigkeit 2. Versagen bisheriger Wirtschaftssysteme Bisherige Wirtschaftssysteme, die seit der industriellen Revolution vor allem und nahezu ausschließlich auf fossile Ressourcen zurückgreifen, stoßen zunehmend an ihre Grenzen. War es bis dato noch immer möglich gewesen, sobald ein Feld, ein Wald bzw. ein Stück Land oder dessen Bodenschätze, wie Kohle, Erdöl oder Erdgas, ausgebeutet war, in ein neues und unverwüstetes Stück Land zu wandern, wie dies im sogenannten Brandrodungswanderfeldbau üblich ist, so muss heutzutage festgestellt werden, dass die gesamte Erde nahezu besiedelt, zum Teil bereits vollständig ausgebeutet ist und mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln kaum mehr weitere Ressourcen oder Bodenschätze genutzt werden können. Die Grenzen des Wachstums wurden bereits 1972 im Club of Rome analysiert [4]. Das zügellose Verbrennen fossiler Rohstoffe, wie Kohle, Erdöl und Erdgas haben dazu geführt, dass das bislang langzeitlich stabile Klima auf unserer Erde beginnt zunehmend schneller instabil zu werden, was sich in starken ExtremWetterschwankungen bereits heute zeigt [5]. Die in Abbildung 2 schematisch dargestellte kapitalistisch orientierte kohlenstoffdioxid produzierende Wirtschaft führt zu einer äußerst kritischen Klimasituation [6]. Viele Wissenschaftler haben dies erkannt und mahnen zu einer neuen BeSeite 2 von 10 scheidenheit, um ein Überleben der Menschheit auf diesem Planeten gewährleisten zu können. Vor allem Volkswirtschaftler beziffern die Kosten für den Klimawandel für die Wirtschaft höher als die Aufwände zum Umstieg für erneuerbare Energien, siehe Stern-Report von 2006 [7]. Dabei bietet das Prinzip Nachhaltigkeit konkrete Lösungsansätze zur Vermeidung der drohende Klimakatastrophe an. Abb. 2 3. Grundkonzept einer auf Ausbeutung von fossilen Rohstoffen basierenden profitorientierten Wirtschaft (Cradle-to-Grave = von der Wiege zum Grab) Die vier Säulen der Nachhaltigkeit Die Grundlagen bei einer nachhaltigen und für das Allgemeinwohl orientierten Wirtschaftsordnung liegen in vier essenziellen Prinzipien, nämlich Berücksichtigung der Sozialität des Menschen, ökologisches Handeln und ökonomische Verantwortung sowie der kulturelle Aspekt [8] des Zusammenlebens von Menschen. Dies wird üblicherweise als das 4-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit bezeichnet und ist in Abbildung 3 schematisch dargestellt. Bei der sozialen Nachhaltigkeit geht es um eine faire Behandlung bei den im Arbeitsprozess beteiligten Menschen, gerechte Entlohnung für getane Arbeit und verantwortlichen sowie respektvollen Umgang im Handel. Eine Ausbeutung von Mensch und Natur soll somit vermieden werden. Die ökonomische Nachhaltigkeit beschäftigt sich vor allem mit Wirtschaftsmethoden, die nicht kurzfristig sondern über Generationen hinaus ausgelegt sind und langfristig ohne kritische Beeinflussung der natürlichen Gegebenheiten mit wenig Ressourcen auskommen soll. Durch die ökologische Nachhaltigkeit soll ein Raubbau an der Natur vermieden und die Lebensgrundlage für die nachfolgende Generation beibehalten werden. Der Umgang der Menschen untereinander soll im kulturellen Aspekt vor allem auf Werten der humanitas beruhen. Dass die Menschen zu generationsübergreifenden Projekten befähigt sind, belegen die Bauten der europäischen Kathedralen, Seite 3 von 10 die über mehrere Jahrhunderte von der Grundsteinlegung bis zur vollständigen Vollendung über viele Generationen durchgeführt worden sind. Abb. 3 4. Das Dach der Nachhaltigkeit wird von vier Säulen, nämlich der Säule Soziales, der Stütze der Ökologie, die wirtschaftliche Tragfähigkeit durch die Ökonomie und der vereinenden Kultur getragen. Durch diese Vernetzung der vier Grundsysteme stellt das Konzept der Nachhaltigkeit ein zukunftsträchtiges Lösungskonzept für die globalen Probleme der Menschheit dar. Drei Grundstrategien für eine nachhaltige Wirtschaftsstruktur Nach detaillierter Analyse zeigen diese vier Prinzipien drei Handlungsmaxime auf, die gesamthaft auf das Wirtschaftssystem angewandt werden müssen. Die Handlungsoptionen sind dabei Effizienz, Suffizienz und Konsistenz, die in in Abbildung 4 als vernetztes Dreieck zu sehen sind. Effizienz ist am einfachsten zu verstehen und bedeutet, mit möglichst wenig Ressourcen möglichst viel Nutzeffekt für den Menschen zu erzielen. Es sollen beim Herstellungs- und Verarbeitungsprozess keine Energie und keine Rohstoffe vergeudet werden. Ein nachvollziehbares Beispiel für Effizienz ist die Nutzung von LED-Lampen, die bei geringerem Strombedarf eine höhere Helligkeit aufweisen als konventionelle Glühbirnen. Die Umstellung der industriellen Produktion hin zu effizienten Herstellungsprozessen ist der Industrie vor allem unter dem Aspekt der Kosteneinsparung wohl vertraut, kann aber durch intelligent gestaltete Produkte noch gesteigert werden. Unter Konsistenz wird ein lang andauernder Prozess verstanden, bei dem die Rohstoffe immer wieder verwendet werden können. Das Produkt befindet sich in einem Kreisprozess, bei dem die Rohstoffe möglichst lange, auch in unterschiedlichen Produkten, genutzt und ohne Beeinflus- Seite 4 von 10 sung der Natur verwendet werden. Dabei werden geschlossene Kreisläufe, wie sie in der Natur vorkommen, als Vorbild betrachtet. Suffizienz kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie ausreichend oder genügsam. Dabei geht es letztlich darum, wie viel wir als Menschheit bzw. als einzelne Individuen tatsächlich zur Erfüllung unserer Grundbedürfnisse an Energie und Rohstoffen benötigen. Diese Selbstbegrenzung bedeutet ein verändertes Nutzungs- und Konsumverhalten, das darauf hinausläuft, dass wir insgesamt weniger konsumieren und uns genügsamer verhalten. Für das Überleben auf dem Planeten Erde ist eine Reduktion des bisherigen maßlosen Verbrauchens notwendig. Dabei wird die Frage, was Genügsamkeit konkret für den einzelnen oder eine Volkswirtschaft bedeutet bzw. wo die Grenzen des Konsums sind und wer auf der Welt welche Energie und Rohstoffe verbrauchen darf, höchst kontrovers und unterschiedlich diskutiert. Der Konflikt von Reich und Arm basiert auch auf der Ausbeutung von ganzen Bevölkerungsschichten nur zur Befriedigung vieler Luxusbedürfnisse, die größtenteils nicht als Notwendigkeit für das Überleben zu verstehen sind. Nachhaltigkeit wird zunehmend als Methode bzw. als persönliche Einstellung und Philosophie verstanden, ein Wirtschaftssystem ohne negative Auswirkungen auf das Klima, die mittlerweile auch zu erheblichen finanziellen globalen Einbußen führen, hin zu einem für das Gemeinwohl positiven, sozial gerechten und marktwirtschaftlich sowie ökologisch orientierten System umzuwandeln. Abb. 4 Schematische Darstellung der drei Handlungsprinzipien für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem Seite 5 von 10 5. Konkrete Handlungsoptionen für individuelle Nachhaltigkeit Die Belastung der Umwelt durch fossile und profitorientierte Wirtschaft sowie die industrielle Landwirtschaft, wie Massenfleischproduktion, methanintensiver Reisanbau und sehr lange Transportketten sowie die Benutzung fremder Landflächen (Import von Sojafuttermittel aus anderen Ländern, Landgrabbing) für die eigene volkswirtschaftliche landwirtschaftliche Produktion, führt zu einer lebensbedrohlichen Belastung der Umwelt mit Kohlenstoffdioxid, Methan und letztlich zum Raubbau an der Natur. Die Klimaerwärmung und vor allem die zunehmende Temperatur in den obersten Wasserschichten der Ozeane entziehen dem Phytoplankton seine Lebensgrundlagen. Dies führt auch für den homo sapiens zu einer lebensbedrohlichen Situation, denn diese Algen produzieren den hauptsächlichen Anteil an Luftsauerstoff für alle sauerstoffverbrauchenden Lebewesen [9]. Die Verknappung der Rohstoffe und die bevorstehende Klimakatastrophe führen zu unkontrollierbaren Konflikten von unterschiedlichen Menschengruppen überall auf der Welt. Der Konflikt um Süßwasser, fruchtbaren Boden sowie der Kampf um Bodenschätze hat bereits zu ersten überregionalen kriegerischen Auseinandersetzungen geführt. Die Migration von Klimaflüchtlingen erleben wir mittlerweile tagtäglich in unseren Nachrichten. Bei der Frage, was der einzelne konkret für eine nachhaltige Wirtschaftsstruktur bewerkstelligen kann, gibt es verschiedene Lösungsansätze. Der wichtigste Ansatz ist die Reduzierung des zügellosen Konsumismus. So sollte nach einschlägigen Untersuchungen vor allem der Konsum von Reis, Fleisch und Fleischprodukten sowie die Anschaffung von konsumorientierten Gütern, wie Mobilfunktelefone, deutlich aufgrund der hohen klimatischen Belastungen durch Emissionen von Kohlenstoffdioxid und der menschenunwürdige Raubbau von seltenen Erden für elektronische Konsumsprodukte reduziert werden. Auch nur mit dem klassischen Sonntagsbraten kann man letztlich gesund alt werden. Handys sollten alleine mit einem Softwareupdate länger funktionieren. Ein rascher Neukauf und damit die Zunahme an Elektroschrott kann somit vermieden werden. Im Bereich der Tierernährung sieht die Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) die Verwendung von Insektenmehl, das insgesamt mit geringeren Umweltbelastungen produziert werden kann, als Ersatz für Fischmehl für Tierfutter als nachhaltig an [10]. Dadurch können die Fischbestände in den Meeren besser geschützt werden. Der wohl entscheidenste Ansatz für eine nachhaltige Wirtschaftsweise ist die Eliminierung der fossilen Energiewirtschaft durch Erneuerbare Energieformen, wie Sonnenenergie, Windenergie, Wasserkraft und Geothermie. Diese Energieformen können mittlerweile einen sicheren 24 Stunden Betrieb über das ganze Jahr hindurch gewährleisten. Dazu werden diese Energieerzeugungssysteme miteinander überregional vernetzt und mittels dezentralen Energiespeichersysteme erSeite 6 von 10 gänzt [11]. Die Kosten für den Umstieg auf Erneuerbare Energien sind kalkulierbar und für alle tragbar (vergleiche hierzu [12]). Aufgrund der bevorstehenden Klimakatastrophe bietet Nachhaltigkeit einen Lösungsansatz an, der von allen Völkern der Erde mitgetragen werden kann. Die Herausforderung, die Profitgier, die vor allem durch kapitalorientierte Konzerne mittels des Prinzips der Ausbeutung von Ressourcen betrieben wird, in eine nachhaltige Post-Wachstumsgesellschaft (interessant hierzu [13] [14] sowie [15]) überzuführen, wird eine Lebensaufgabe aller Völker werden. Rein technisch ist es bereits heute möglich, die Welt auf Basis der Erneuerbaren Energien ohne KohlenstoffdioxidBelastung zu versorgen, vor allem dann, wenn zudem die Produkte auf ein Kreislaufsystem (siehe Abbildung 5) aufbauen (Cradle-to-Cradle = von der Wiege zur Wiege). Abb. 5 6. Darstellung eines nachhaltigen kreislauforientierten Herstellungsprozesses mit möglichst geringer Belastung von Natur und Umwelt Nachhaltigkeit und Kirche Vor allem die christlichen Kirchen, die lange und tief in der Tradition eines harmonischen Umgangs des Menschen mit der Natur, die in der Bibel als Schöpfung Gottes verstanden wird, verwurzelt sind, haben sich verpflichtet, sich diesen neuen globalen Herausforderungen gesamthaft und generalistisch zu stellen. Vor allem die zweite Enzyklika des Heiligen Vaters Franziskus, die an Pfingsten 2015 in Gegenwart von verschiedenen Klima- und Energieexperten veröffentlicht wurde, hat weltweit hohe Anerkennung für das Thema zur Bewahrung der Schöpfung auf dem Gebiet der nachhaltigen Energienutzung und des ressourcenschonenden Umgangs der weltlichen Güter erhalten [16]. Die Verbindung des Menschen mit seiner ihm umgebenden Umwelt war und Seite 7 von 10 ist permanent Gegenstand der christlichen Interpretation für die Bewahrung der Schöpfung, wenngleich in früheren Jahrhunderten auch die Ausbeutung der Natur seitens des Menschen über eine Fehlinterpretation des Psalms 8 in dem sogenannten dominium terrae zeitweise propagiert und umgesetzt wurde [17]. Die heutige hohe moralische Unterstützung und der vehemente Einsatz für die weltweiten Anstrengungen zur Reduzierung der negativen Klimaauswirkungen soll seitens der katholischen Kirche auch auf der Klima- und Nachhaltigkeitskonferenz (21st Conference of the Parties COP 21) in Paris 2015 ein Scheitern verhindert haben [18]. Der intensive Einsatz für die Armen in prekären Situationen und die Unterstützung für die weniger Privilegierten durch die verschiedenen Organisationen wie Missio oder Caritas belegen eindringlich die Bedeutung des Nachhaltigkeitsgedankens für ein friedliches Zusammenleben der Menschen untereinander. Die Gedanken des Umweltschutzes und die Schonung der natürlichen Ressourcen durch die Anwendung der erneuerbaren Energien werden langsam auch in den Bauvorhaben in den Liegenschaften der Kirche seitens der Verantwortlichen umgesetzt [19]. Letztendlich sind sich die christlichen Kirchen sehr wohl bewusst, dass sie sich mit Nachdruck dem wohl wichtigsten Megathema der nächsten Zeit, nämlich die Realisierung und Implementierung der Nachhaltigkeit in unser gesamtes Lebenssystem, widmen werden müssen. 7. Nachhaltigkeit und Überleben der Menschheit Die existenziellen Herausforderungen im Bereich des Umbaus des aktuellen fossilen Weltwirtschaftssystems mit all seinen negativen Auswirkungen auf die Lebensgerechtigkeit der Menschen in unterschiedlichen Ländern und die drohende Klimakatastrophe mit ihren unabsehbaren Folgen für den Frieden der Völker, vor allem bedingt durch hohe Migrationsbewegungen, können nur durch eine soziale, ökologische und marktwirtschaftlich verträgliche sowie nachhaltig orientierte und humane Wirtschaft gelöst werden. Die Wiederherstellung der Harmonie zwischen Natur und Mensch ist für ein Überleben der Spezies homo sapiens unabdingbar. Der erste Schritt in diese Richtung erfolgt durch die Decarbonisierung des Weltwirtschaftssystems durch den Einsatz der Erneuerbaren Energien auf Basis von Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft. Für eine kontinuierliche Energieversorgung über Regionen hinweg sind sowohl ein Energienetz als auch dezentrale Speicher notwendig. Die Überwindung des derzeitigen inhumanen Wirtschaftssystems durch die Einführung der Prinzipien der Nachhaltigkeit ist die Grundvoraussetzung für ein nachhaltiges Weiterleben der Menschheit auf dieser Erde, denn letztlich haben wir nur diese Erde. Seite 8 von 10 Literaturverzeichnis [1] Pump, Roland; Pump, Günter: Kleines ABC der Lüneburger Heide. Husum : Husum, 2009 [2] Carlowitz, Hannss Carl von: Sylvicvltvra oeconomica, oder, Hausswirthliche Nachricht und Naturmässige Anweisung zur Wilden Baŭm-Zŭcht: Nebst gründlicher Darstellung, wie zu förderst durch Göttliches Benedeyen dem allenthalben und insgemein einreissenden Grossen Holtz-Mangel : Vermittelst Säe-Pflantz- und Versetzung vielerhand Bäume zu prospiciren … : Worbey zugleich eine gründliche Nachricht von den in Churfl. Sächss. Landen Gefundenen Turff dessen Naturliche Beschaffenheit, grossen Nützen, Gebrauch und nutzlichen Verkohlung, aus Liebe zu Beförderung des algemeinen Bestens beschrieben. Leipzig : Verlegts Johann Friedrich Braun, 1713 [3] Schlich, William: A manual of forestry. London : Bradbury Agnew, 1895 [4] Meadows, Dennis L.: The limits to growth. New York : Universe Books, 1972 [5] Schellnhuber, Hans Joachim: Selbstverbrennung: Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff. 2. Aufl. München : Bertelsmann, 2015 [6] Intergovernmental Panel on Climate Change: Climate Change 2013: The Physical Science Basis: Working Group I Contribution to the IPCC Fifth Assessment Report. Cambridge : Cambridge University Press, 2014 [7] Stern, N. H.: The economics of climate change: The Stern review. Cambridge, UK, New York : Cambridge University Press, 2007 [8] Katina Kuhn: Zur kulturellen Dimension nachhaltiger Entwicklung: Eine metatheoretische und diskursanalytische Bestandsaufnahme. In: INFU-DISKUSSIONSBEITRÄGE 28/06 März 2006, ISSN 1436-4202 [9] Boyce, Daniel G.; Lewis, Marlon R.; Worm, Boris: Global phytoplankton decline over the past century. In: Nature 466 (2010), Nr. 7306, Seite 591 - 596 [10] van Huis, Arnold: Edible insects: Future prospects for food and feed security. Rome : Food and Agriculture Organization of the United Nations, 2013 (FAO forestry paper 171) [11] Kaspar Knorr, Britta Zimmermann, Dirk Kirchner, Markus Speckmann, Raphael Spieckermann, Martin Widdel, Manuela Wunderlich, Reinhard Mackensen, Dr. Kurt Rohrig, Florian Steinke, Philipp Wolfrum, Thomas Leveringhaus, Thomas Lager, Lutz Hofmann; Dirk Filzek, Tina Göbel, Bettina Kusserow, Lars Nicklaus, Peter Ritter: Kombikraftwerk 2: Abschlussbericht (August 2014) [12] Edenhofer, Ottmar; Pichs Madruga, Ramón; Sokona, Y.: Renewable energy sources and climate change mitigation: Special report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. New York : Cambridge University Press, 2012 Seite 9 von 10 [13] Schumacher, Ernst Friedrich; Paech, Niko: Small is beautiful: Die Rückkehr zum menschlichen Maß. Neuaufl. 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URL http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/paris-papst-soll-klimakonferenz-vor-demscheitern-bewahrt-haben-a-1067562.html. – Aktualisierungsdatum: 2015-12-13 – Überprüfungsdatum 2016-02-21 [19] Info-Mail – Informationen für die Umweltbeauftragten in den Pfarrgemeinden und Kirchenverwaltungen der Erzdiözese München und Freising: Info-Mail Nr. 14: Nachhaltiges kirchliches Bauen – wie geht das? Teil 1 (2016-02-22) Seite 10 von 10