Toxizität von Wirkstoffen in der Krebstherapie Abschlussarbeit Postgradualstudium Toxikologie der Universität Leipzig Dipl. Chem. Nils Sunder–Plassmann Leipzig, September 2004 Inhalt 1. Einleitung......................................................................................................................1 2. Krebs.............................................................................................................................2 3. Möglichkeiten der Krebstherapie 3.1 Bestrahlung......................................................................................................5 3.2 Chirurgische Onkologie...................................................................................6 3.3 Chemotherapie.................................................................................................7 4. Platin–Medikamente....................................................................................................9 5. Alkylanzien................................................................................................................. 16 6. Folsäureantagonisten................................................................................................... 25 7. Pyrimidin– und Purinantimetabolite........................................................................... 29 8. Topoisomerasehemmer............................................................................................... 34 9. Vinca–Alkaloide und Taxane.................................................................................... 39 10. Asparaginase............................................................................................................... 45 11. Zusammenfassung und Ausblick................................................................................ 49 12. Anhang 12.1 Übliche Dosierungen und Nebenwirkungen (Tabelle).................................. 53 12.2 Abkürzungen.................................................................................................. 56 12.3 Glossar........................................................................................................... 59 12.4 Literatur..........................................................................................................73 1. Einleitung 1 1. Einleitung In den vergangenen Jahr zehnten gewann der Krebs als Todesursache zunehmend an Bedeutung. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister erkranken in Deutschland jährlich schätzungsweise 350 000 Menschen neu an Krebs;1 das statistische Bundesamt meldet für das Jahr 2001 rund 207 700 Todesfälle, die auf eine Tumorerkrankung zurückzuführen sind. Krebs ist damit nach den Herz–Kreislauf– Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland.2 Diese Tatsache erklärt, warum in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten intensive Forschungsarbeit zur Entwicklung von Therapien gegen maligne Erkrankungen betrieben wurde. Die klinischen Untersuchungen in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit den in den Weltkriegen als Kampfgase eingesetzten Schwefel– und Stickstoff–Lost–Derivaten zählen zu den ersten Versuchen, Krebs mit Medikamenten zu bekämpfen. Seit dieser Zeit wurden viele unterschiedliche Wirkstoffe entwickelt, die eine hohe Aktivität gegen die Erkrankung mit gleichzeitig geringer Belastung für den Gesamtorganismus garantieren sollen. Dabei ist eines der größten Probleme der medikamentösen Therapie von Krebs, eine Selektivität zwischen normalen, gesunden Zellen auf der einen und entarteten Krebszellen auf der anderen Seite zu erreichen. Diese Schwierigkeit führt zu den oftmals gravierenden und von den Betroffenen gefürchteten Nebenwirkungen. Diese Arbeit gibt einen Überblick über die wichtigsten Klassen von Chemotherapeutika in der Krebstherapie unter besonderer Betrachtung ihrer toxischen Wirkungen auf den menschlichen Organismus. 2. Krebs 2 2. Krebs Normalerweise unterliegen Körperzellen einer strikten Entwicklungskontrolle. Sämtliche Prozesse wie Differenzierung und Vermehrung spielen sich bei der Entwicklung des Embryos in der richtigen räumlichen und zeitlichen Ebene ab. Mit einigen wenigen Ausnahmen (z. B. dem Darmepithel– gewebe und dem blutbildenden Gewebe des Knochenmarks) teilen sich die Körperzellen eines erwachsenen Menschen nicht mehr; sie befinden sich in einer Ruhephase des Zellzyklus, der sog. G0 –Phase. Alle eukaryontischen Zellen durchlaufen während ihres Abb.1 : Der Zellzyklus Lebens die gleiche Sequenz von Ereignissen. Dieser sog. Zellzyklus kann in vier Phasen eingeteilt werden (Abb.1): 1. Die Mitose (Zellteilung) findet in der M–Phase statt. 2. Die anschließende G1 –Phase hat eine sehr unterschiedliche Länge bei verschiedenen Zelltypen und kann bei sich nicht–teilenden Zellen in die endlose G0 –Phase übergehen. 3. In der folgenden S–Phase wird neue DNA synthetisiert. 4. An die DNA–Synthese schließt sich die G2 –Phase an, in der sich die Zelle auf die Mitose vorbereitet. Der Anteil an Zellen, die sich stetig weiter teilen, wird Wachstumsfraktion genannt. Die Wachstumsgeschwindigkeit eines Gewebes hängt in erster Linie von der Größe der Wachstumsfraktion und weniger von der Zeit zwischen zwei Mitosen (Generationszeit) ab. Bei schnell wachsenden Tumoren ist die Wachstumsfraktion erheblich größer als bei langsam wachsenden Tumoren oder normalem Gewebe. Während sich die Dauer der M–, S– und G2 – Phase bei Tumoren in der Regel nicht wesentlich von normalen Zellen unterscheidet, ist die Dauer der G1 –Phase in normalem Gewebe oft deutlich länger und kann von einigen Tagen bis zu mehreren Jahren dauern. Unter bestimmten Bedingungen geht der strenge Kontrollmechanismus der Zellteilung verloren, was zur übermäßigen Vermehrung von Zellen führt. Dabei können entweder gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Tumore entstehen. Der entscheidende Unterschied zwischen diesen beiden Formen ist die Fähigkeit der malignen Zellen, in andere Gewebe einzuwachsen. Im Gegensatz zu diesem invasiven Wachstum ist das Wachstum 2. Krebs 3 benigner Tumore meist durch einfache Ausdehnung und Begrenzung durch eine Bindegewebsschicht gekennzeichnet. Überdies sind bösartige Tumore in der Lage, Zellen zu streuen, die entfernte Körperstellen über das Kreislauf– oder Lymphsystem erreichen und dort Metastasen bilden können. Die Ursache der meisten Krebserkrankungen ist unbekannt. Mit abnormaler Zellvermehrung in Zusammenhang gebracht wurden allerdings Mutationen in der DNA–Sequenz, die entweder zu abnormer oder unregulierter Expression von proto–onkogenen führen oder zur Ausschaltung von Tumor–Suppressor–Genen (oder von beidem). Onkogene codieren für Rezeptoren von zellulären Wachstumsfaktoren, für Wachstumsfaktoren selbst oder für andere Regulatoren der Zellproliferation in Krebszellen. Tumor–Suppressor–Gene codieren für bestimmte regulatorische Proteine, die normalerweise die Zellteilung supprimieren. Krebs resultiert aus diesen oder anderen Mutationen, die durch Umwelteinflüsse, genetische Prädisposition oder Infektionen verursacht oder gefördert sind. Darüber hinaus spielen wahrscheinlich noch weitere Faktoren eine Rolle, die bislang nicht oder nur wenig erforscht sind. Die meisten Tumore weisen chromosomale Abnormalitäten wie Deletionen, Inversionen, Translokationen oder Duplikationen auf. Obwohl diese meist unspezifisch sind, gibt es doch einige genetische Veränderungen, die eng mit bestimmten Tumoren verbunden sind, so dass in manchen Fällen eine Prognose ermöglicht wird. 3 Welche äußeren Einflüsse zu diesen genetischen Veränderungen führen können, ist prinzipiell zwar verstanden, im Einzelfall aber auf Grund der normalerweise sehr langen Latenzzeit und der schlecht dokumentierbaren Exposition schwer zu beurteilen. Viele Krebserkrankungen werden vermutlich durch Agenzien ausgelöst, welche die DNA schädigen oder ihre Replikation bzw. Reparatur stören. Hierzu zählt eine Vielzahl natürlicher oder künstlich hergestellter Chemikalien (chemische Karzinogene) sowie elektromagnetische oder partikuläre Strahlung, vor allem dann, wenn sie energiereich genug ist, um chemische Bindungen – z. B. in der DNA – zu spalten. Daneben existieren Viren, die Onkogene tragen, durch die Kontrollmechanismen der befallenen Zelle außer Kraft gesetzt werden können. 4 Zu den relativ gut erforschten Ursachen maligner Veränderungen gehören Abweichungen am Protein P53 bzw. dessen Gen. p53 löst u. A. den programmierten Zelltod (die Apoptose) aus, womit unkontrolliertes Zellwachstum reguliert werden kann. Außerdem hält p53 den Zellzyklus an, um die DNA–Reparatur zu ermöglichen, die ebenfalls von p53 initiiert wird. Mutationen in diesem Gen führen möglicherweise zum Verlust der Fähigkeit des entsprechenden Proteins, an die DNA zu binden und damit zum Verlust des suppressiven 2. Krebs 4 Effektes. p53 kann ebenso durch die Überexpression eines Onkogens inaktiviert werden, dessen entsprechendes Protein an normales p53 bindet. Auch die Mitglieder der Bcl–2 Proteinfamilie sind für das Gleichgewicht zwischen Überleben und Sterben von Zellen verantwortlich. Dabei verhindern beispielsweise Bcl–2 und Bcl–XL die Apoptose, was bei ihrer Überexprimierung Krebszellen unter Umständen gegen Chemo– oder Strahlentherapie resistent macht. Eine weitere bekannte Tatsache ist, dass in Krebszellen häufig eine verstärkte Telomerase–Aktivität zu beobachten ist. Telomere sind Gensequenzen an den Enden der Chromosomen, die bei jeder Zellteilung kürzer werden und somit Ausdruck des Alterns einer Zelle sind. Das Enzym Telomerase ist in der Lage, Telomere neu zu synthetisieren und so deren ständige Verkürzung zu verhindern. Vermutlich erreicht die Krebszelle ihre typische Unsterblichkeit zumindest teilweise durch eine übermäßige Telomerase–Aktivität.3 p53, Bc l–2 Proteine und Telomerasen sind nur drei Beispiele aus der großen Anzahl von Faktoren, die an der Entstehung von Krebs beteiligt sein können. Insgesamt ist festzuhalten, dass die Entstehung und Entwicklung von Krebs ein komplizierter, mehrstufiger Vorgang ist, der die Anhäufung mehrerer genverändernder Ereignisse voraussetzt, und letztlich, oft Jahre nach der ersten erbgutverändernden Exposition, die endgültige Transformation der Zelle in eine Krebszelle bewirkt. 3. Möglichkeiten der Krebstherapie 5 3. Möglichkeiten der Krebstherapie 3.1 Bestrahlung Die Strahlenonkologie beschäftigt sich mit der Behandlung von benignen und malignen Erkrankungen mit Hilfe von ionisierender Strahlung. Schon bald nach der Entdeckung der Röntgen–Strahlung 1895 wurde die Strahlentherapie in der Behandlung einer Vielzahl von malignen Tumoren angewendet. Es wurde allerdings früh festgestellt, dass diese Strahlung unerwünschte Nebenwirkungen auf normales Gewebe hat. Auf Grund der erheblichen kutanen Toxizität der verfügbaren energiearmen Apparate besaß die Strahlentherapie nur eine eingeschränkte Anwendbarkeit bis in die 50er Jahre, als die Hochenergietherapie im Megavoltbereich eingeführt wurde. Damit wurde es möglich, tief liegende Tumore zu behandeln ohne eine allzu hohe Toxizität in Kauf nehmen zu müssen. In den vergangenen 20 Jahren wurden enorme Fortschritte sowohl in bildgebenden Verfahren als auch in der Strahlenverabreichung erzielt, so dass die Therapie gezielter und schonender eingesetzt werden kann. Das heutige radiobiologische Wissen verringert überdies das Risiko von Folgekrankheiten bei gleichzeitiger Steigerung der Effektivität der Behandlung. Die Strahlentherapie nimmt heute einen wichtigen Platz in der Heilung benigner und maligner Krankheiten sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen ein und bietet ein effektives Hilfsmittel zur Linderung in unheilbaren Fällen. 5 In der Strahlentherapie werden in erster Linie Photonen mit hoher Energie (Röntgen– oder γ–Strahlung) und geladene Teilchen (Elektronen),5 seltener auch Neutronen6 oder Protonen7 verwendet. Um bei der Behandlung möglichst ausschließlich das Ziel zu bestrahlen und die Strahlendosis für das umliegende Gewebe so niedrig wie möglich zu halten, bedarf es einer sorgfältigen Planung. Dabei muss die Anatomie des Patienten, die Dichte des Gewebes und die Energie des Strahls im Bestrahlungsplan berücksichtigt werden. Auf Grund der häufig komplexen Geometrie des Tumors sind bildgebende drei–dimensionale Verfahren in der Planung wichtig. 8 Die Strahlung, die gleichmäßig die ganze Krebszelle trifft, soll in erster Linie die DNA beschädigen, um die Zelle letztlich zu zerstören. Dabei werden Einzel– und Doppelstrangbrüche, Brüche im Phosphat–Rückgrat des DNA–Moleküls sowie „Cross– Links“ zwischen DNA–Strängen und chromosomalen Proteinen erzeugt. 9 Schäden an der Kernmembran spielen möglicherweise ebenfalls eine Rolle.5 Welcher Schaden tatsächlich auftritt, hängt wesentlich von der verwendeten Strahlung ab. Elektromagnetische Strahlung 3. Möglichkeiten der Krebstherapie 6 ionisiert indirekt über kurzlebige Hydroxylradikale, die durch Ionisierung von Zellwasser entstehen. 10 Protonen und andere Partikel ionisieren und schädigen die DNA direkt. 11 Strahlenschäden äußern sich in erster Linie durch den Verlust einer intakten zellulären Reproduktionsfähigkeit. Derart betroffene Zellen zeigen äußerlich keine morphologische Auffälligkeit bis sie versuchen, sich zu teilen. Einige Zellen sterben auch durch Auslösen der Apoptose, was aber häufig erst einige Generationen nach der Bestrahlung geschieht. 12 Diese Tatsachen sind in sofern von klinischer Relevanz, als dass vor allem langsam proliferierende Tumore noch Monate nach der Therapie fortbestehen können und histologisch lebens– und entwicklungsfähig ersche inen. Bei einem Prostatakarzinom beispielsweise kann es im Anschluss an eine Strahlentherapie bis zu 24 Monate dauern, bis der Biopsiebefund wieder normal ist. 13 In der sog. Brachytherapie wird eine radioaktive Quelle entweder in eine Körperhöhle in unmittelbarer Nähe eines Tumors (intrakavitär) oder direkt in den Tumor (interstitiell) platziert. Ursprünglich wurden hierfür natürlich vorkommende Strahlungsquellen wie Radium oder Radon verwendet. Mittlerweile benutzt man häufiger künstlich erzeugte radioaktive Isotope wie Cäsium 137, Iridium 198 oder Iod 125. 14 In den kommenden Jahren wird sich der Trend zu kombinierten Behandlungsansätzen fortsetzen. So wird die Strahlentherapie zunehmend in Verbindung mit Hochdosis– Chemotherapie und Stammzell–Programmen zum Einsatz kommen und so eine bessere Kontrolle über große und widerstandsfähige Tumore ermöglichen. 15 3.2 Chirurgische Onkologie Die chirurgische Entfernung ist die älteste Methode der Krebstherapie und bildet nach wie vor die Hauptstütze in der Behandlung von soliden Tumoren. Es gibt Hinweise, dass bereits 3000 v. Chr. operative Eingriffe zur Entfernung von Tumoren vorgenommen wurden. 16 Ursprünglich wurde dabei lediglich die Läsion ganz grob entfernt. Dies führte allerdings zu einer inakzeptablen Rückfallsrate und folglich hoher Sterblichkeit, da trotz Entfernung des eigentlichen Tumors häufig mikroskopisch kleine Metastasen für ein erneutes Wachstum – möglicherweise an einer anderen Stelle im Körper – sorgen können. Heute kann man dieses Problem mit Hilfe von Kombinationstherapien erheblich einschränken. Dabei wird auf unterstützende Chemotherapie gegebenenfalls in Kombination mit Bestrahlung zurückgegriffen. 3. Möglichkeiten der Krebstherapie 7 Die chirurgische Onkologie erzielt ihre besten Resultate in der Behandlung lokalisierter Primärtumore. Dabei wird versucht, sowohl makroskopische als auch mikroskopische Teile des Tumors in allen angrenzenden Gewebsschichten zu entfernen. Auch die Entfernung von Metastasen kann u. U. zu einer beträchtlichen Lebensverlängerung führen. 17 In den letzten 20 Jahren haben Fortschritte sowohl im Bereich der Operationsmethoden als auch in der Anwendung von Kombinationstherapien die Morbidität und die Mortalität in Zusammenhang mit der operativen Entfernung von soliden Tumoren erheblich vermindert. Die Tatsache, dass chirurgische Methoden zunehmend mit anderen Therapiearten kombiniert werden, erfordert bei der Planung der Behandlung den Einsatz einer multi–disziplinären Arbeitsgruppe, in der neben chirurgischen Onkologen auch Experten für Strahlen– und Chemotherapie vertreten sind. 3.3 Chemotherapie Chemotherapie bedeutet im weitesten Sinne die Behandlung vermehrungsfähiger, krankheitserregender Mikroorganismen, Parasiten, Viren und Tumorzellen mit selektiv, strukturspezifisch angreifenden Pharmaka. 18 Die medikamentöse Behandlung von Krebserkrankungen ist erst wenige Jahrzehnte alt. Lange Zeit waren die einzigen Möglichkeiten, Krebs zu behandeln, die chirurgische Entfernung oder die Bestrahlung des Tumors. Dabei war es unmöglich, nichtlokalisierte Tumore wie Leukämien oder Metastasen von Primärtumoren zu erreichen. Systemisch wirksame Arzneimittel stellen daher eine wesentliche Erweiterung der Möglichkeiten in der Krebstherapie dar. Allerdings ist die Chemotherapie allein nur in wenigen Ausnahmefällen in der Lage, eine vollständige Genesung herbeizuführen. Zu diesen zählen akute Leukämien, Retinoblastom bei Kindern, Morbus Hodgkin und das testikuläre Karzinom. Bei einigen weiteren Erkrankungen (z. B. Ovar–, Endometrium– sowie Prostatakarzinom) kann eine deutliche Erhöhung der Lebenserwartung festgestellt werden, wohingegen bei vielen häufig vorkommenden Krebsarten wie metastasierenden Bronchial– oder Mammakarzinomen bislang lediglich eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden kann (palliative Tumortherapie). Die größte Bedeutung hat der postoperative Einsatz von Chemotherapeutika, um Tumorreste zu bekämpfen oder Metastasen zu erreichen (adjuvante Therapie).18 Im Verständnis der biologischen und biochemischen Grundlagen der Tumorentstehung und des Tumorwachstums wurden in den letzten Dekaden große Fortschritte gemacht. Diese Tatsache erlaubt es, die Wirksamkeit der in den meisten Fällen empirisch gefundenen Medikamente zu erklären und eröffnet die Möglichkeit zur Optimierung. 3. Möglichkeiten der Krebstherapie 8 Da sich Tumorzellen in erster Linie dadurch von normalen Zellen unterscheiden, dass sie sich der normalen Wachstumsregulation entzogen haben und es ansonsten keine essenziellen biochemischen Unterschiede gibt, ist der Einsatz von Chemotherapie im Sinne eines Eingreifens in spezifische Stoffwechselvorgänge – wie im Falle der Mikroorganismen – nicht möglich. Daher werden bei einer Chemotherapie neben den Krebszellen in der Regel auch gesunde Zellen mehr oder weniger angegriffen. Die dadurch auftretenden Nebenwirkungen bedeuten für den Patienten eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität und können mitunter lebensbedrohend sein. Im Unterschied zu den meisten anderen Medikamenten wird bei Wirkstoffen zur Krebsbehandlung ein unerwünschter Effekt meist vor der gewünschten, therapeutischen Wirkung festgestellt. Die toxischen Nebenwirkungen können nach Kriterien wie Schweregrad, Dosis–Limitierung, akuter vs. chronischer Toxizität, kumulativen Effekten und verabreichungsabhängigen Nebenwirkungen eingeteilt werden. 19 Die in der chemotherapeutischen Behandlung von Krebs in der Regel verwendeten Zytostatika verhindern oder verzögern die Zellteilung durch unterschiedliche Beeinflussung des Zellstoffwechsels. Verschiedene Zytostatika greifen auch in verschiedenen Phasen des Zellzyklus an. Ein Ziel der Polychemotherapie ist es, unterschiedliche Medikamente so zu kombinieren, dass ein möglichst großer Anteil der Zellen erreicht wird. Zellen in der G0– oder G1–Phase sind gegen viele Zytostatika unempfindlich. Besonders empfindlich sind dagegen Zellen in der S–Phase. Für den Erfolg einer Therapie spielt es nun eine entscheidende Rolle, welcher Anteil der Tumor – Zellen empfindlich ist: in kleinen, schnellwachsenden Tumoren ist dieser deutlich größer als in großen, langsamwachsenden; entsprechend verhält sich der Therapieerfolg. Auch eine Dosiserhöhung würde bei einem geringen Anteil an empfindlichen Zellen keine signifikant bessere Wirkung erzielen. Große Bedeutung kommt der postoperativen Chemotherapie zu, bei der wenige verbliebene bzw. abgesiedelte Zellen eliminiert werden können. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die heutzutage üblicherweise in der Krebstherapie verwendeten Wirkstoffe, beschreibt in kurzen Zügen deren Wirkungsweise und fasst die toxischen Wirkungen auf den menschlichen Organismus zusammen. Um den Rahmen der Arbeit nicht zu sprengen, wurde dabei eine weitgehend qualitative Beschreibung gewählt. Eine Übersicht über übliche Dosierungen ist dem Anhang zu entnehmen. 20 4. Platin – Medikamente 9 4. Platin – Medikamente Grundlagen und Wirkungsweise Anti–Tumor–Medikamente, die auf Platin–Komplexen beruhen, gehen starke chemische Bindungen mit Nukleophilen ein. Wenngleich viele derartige Interaktionsmöglichkeiten mit biologischen Molekülen bestehen, liegt die Hauptursache der Zytotoxizität dieser Klasse von Verbindungen in der Hemmung der DNA Replikation und der Zellteilung hervorgerufen durch die Reaktion mit Stickstoffatomen der DNA. 21,22 Die erste Anti–Tumor–Verbindung auf Platin–Basis wurde von Rosenberg bei der O H 3N Cl H 3N Cl H 3N O Pt Pt H 3N O O Cisplatin Carboplatin Untersuchung des Einflusses von elektrischem Cl O Strom auf das Bakterienwachstum gefunden. 23 NH 2 Die dabei gefundene Wachstumsinhibition war NH 2 nicht, wie zunächst angenommen auf den Oxaliplatin NH2 O Pt Pt elektrischen Strom, sondern auf den durch die Platinelektrode und die Cl O NH2 O Cl Cl Iproplatin Abb. 2 : Platin–Medikamente Elektrolytlösung entstandenen Platin–Komplex mit Aminliganden und Chloridionen zurückzuführen. Von den dabei entdeckten Verbindungen war Cisplatin bei anschließenden Tests auf Wirksamkeit gegen Tumorzellen die aktivste (Abb. 2). 24 Anfang der 70er Jahre wurde Cisplatin klinisch getestet und bald zum meistverwendeten Chemotherapeutikum in der Behandlung maligner Erkrankungen. 25,26,27 Im Laufe der Jahre wurde Cisplatin intensiv untersucht und stellt damit den Platin–basierten Wirkstoff dar, über den mit weitem Abstand die meisten pharmakologischen Daten verfügbar sind. Die schweren vor allem nephro– und neurotoxischen Nebenwirkungen verlangten allerdings die Entwicklung von Analoga, deren Toxizität geringer war. Seitdem sind eine Reihe von Platin–Komplexen entwickelt worden, die hinsichtlich ihrer Eigenschaften immer weiter verbessert wurden. Platinkomplexe besitzen entweder quadratisch–planare Geometrie, falls vier Liganden an das Platin binden oder hexagonale Geometrie, wobei sechs Liganden am Platinatom koordiniert sind. Die Oxidationsstufe des Platins ist im ersten Falle +2, im letzteren +4. Die Chlorid–Liganden können gegen Nukleophile, wie z. B. Stickstoffatome in der DNA, direkt ausgetauscht werden. Möglicherweise werden aber auch zunächst die Chlorid–Liganden abgespalten und durch Wassermoleküle ersetzt. Dies geschieht im Falle der quadratisch– 4. Platin – Medikamente 10 planaren +2–Komplexe erheblich schneller als in den hexagonalen +4–Komplexen. Es wird angenommen, dass die +4–Komplexe in vivo zu den deutlich reaktiveren +2–Komplexen reduziert werden. 28,29,30 Der Ligandenaustausch erfolgt in jedem Fall unter Retention der Konfiguration am Platin. 31 Diese Tatsache trägt Rechnung für die Anti–Tumor–Aktivität, da die den cis– Komplexen entsprechenden trans–Komplexe praktisch ohne Wirkung sind. Der Ersatz der Chlorid–Liganden mit Ester–Gruppierungen wie in Carboplatin und Oxaliplatin reduziert die Reaktivität und erlaubt es auf diese Weise, die Nephro– und Neurotoxizität zu senken. Allerdings ist für den erwünschten zytotoxischen Effekt auch eine höhere Dosis nötig. Derivatisierungen an den Amino–Funktionen verändern die Lipophilie und damit Aufnahme und Verteilung des Wirkstoffs. Die bevorzugten elektrophilen Angriff Ziele der für den Cisplatin– Verbindungen sind das Stickstoffatom N–7 in Deoxyguanin bzw. in Deoxyadenin. So können sog. intrastrand Crosslinks entstehen, bei denen in der Regel zwei Abb. 3 : Cisplatin /DNA intra– und interstrand Crosslinks.32 Deoxyguanineinheiten miteinander oder eine Deoxyguanineinheit mit einem Deoxyadeninrest innerhalb eines DNA–Stranges verbunden werden. Möglich ist außerdem ein interstrand Crosslink, welcher durch eine Verbrückung zweier DNA–Basen – in der Regel wiederum Deoxyguanine – komplementärer DNA–Stränge gekennzeichnet ist (Abb. 3). 21,32,33,34 Die genauen Zusammenhänge, in welcher Art und Weise die Bildung von Pt–DNA– Addukten zytotoxische Effekte hervorrufen, sind bisher nur wenig verstanden. Es gibt allerdings Hinweise, wonach durch die Adduktbildung die Replikation der DNA inhibiert wird. Es konnte gezeigt werden, dass lediglich zwei Platin–Addukte pro Genom ausreichend sind, um die DNA–Replikation zu blockieren. 35 Experimente von Sorensen und Eastman legen die Vermutung nahe, dass das beobachtete Anhalten des Zellzyklus in der G2 –Phase damit zusammenhängt, dass die Zelle nicht in der Lage ist, die beschädigte DNA abzulesen und in mRNA zu transkribieren. 36 4. Platin – Medikamente 11 Toxizität Nephrotoxizität Die schwerste und oft dosislimitierende Toxizität im Falle von Cisplatin war lange Zeit Nephrotoxizität. 37,38 Sie manifestiert sich klinisch in einem erhöhten Blut–Harnstoff– Stickstoff–Wert (blood urea nitrogen, BUN), abgesenkten glomerulären Filtrationsraten und verringertem effektivem renalem Plasmafluss sowie einem höheren Kreatininspiegel. Bei andauernder Exposition mit Cisplatin sind kumulative Effekte zu erwarten; zusammen mit anderen Nephrotoxinen potenziert sich der Effekt. 39 Ein Rückgang der Serum– Elektrolytkonzentration, insbesondere Hypomagnesiämie, konnte mit renaler Platin–Toxizität in Verbindung gebracht werden. 40 Der Mangel an Magnesium, aber auch an Calcium und Phosphor, kann in schweren Fällen zu Osteoporose führen. 41,42,43,44 Die Überwachung der Elektrolyte, des BUN und des Kreatinins ist daher unerlässlich zur Kontrolle der nephrotoxischen Wirkungen von Cisplatin. Bei den entstehenden Nierenschäden handelt es sich um Tubulinekrosen, Erweiterung der Nierentubuli, Verdickung der Tubuli–Basalmembran und epitheliale Atypie der Sammelrohre. 45,46 Die Häufigkeit und die Schwere von nephrotoxischen Komplikationen kann durch hohe Flüssigkeitsaufnahme und forcierte Diurese reduziert werden. Das oft in Zusammenhang mit Cisplatin auftretende Erbrechen kann zu Dehydratisierung führen und sollte daher mit Hilfe von Antiemetika vermieden werden (s. u.). Hydration mit Mannitol oder hypertonischer Kochsalzlösung konnte in empirischen Beobachtungen die Platin–induzierten Beeinträchtigungen der Nierenfunktion vermindern. 47,48 Die Anwesenheit von Chlorid–Ionen ist zudem günstig, da auf diese Weise die Konzentration des reaktiven Aqua–Komplexes kleiner ist und dieser somit weniger Einfluss auf die Nierenfunktion hat. Allerdings muss bei Hyperhydratation das erhöhte Risiko von Lungenödemen in Betracht gezogen werden. 49 Systemische Gabe von Thiolen erwies sich im Tierversuch als geeignet, die Nephrotoxizität zu vermindern. Diethyldithiodicarbamat konnte bereits in klinischen Tests eingesetzt werden und war in der Lage die Nephrotoxizität ohne Beeinflussung der Ototoxizität und Myelosuppression (s. u.) zu senken. 50 Die Anwendung von Amifostin, einem Aminothiol–Analogon, kann die Anzahl der Patienten mit einem um 40 % verringertem Kreatininspiegel von 30–40 % auf 10 % senken. Dabei wird die Wirksamkeit der Therapie nicht beeinträchtigt. 51,52,53 4. Platin – Medikamente 12 Bei längerer Cisplatin–Anwendung kann es in Folge einer chronischen Niereninsuffizienz zur verminderten Produktion von Erythropoetin kommen. 54 Die beschriebenen akuten, nephrotoxischen Folgen der Cisplatin–Anwendung normalisieren sich in aller Regel nach Beendigung der Therapie.46 Platin–Medikamente der zweiten Generation wie Carboplatin oder Iproplatin weisen eine erheblich geringere Nephrotoxizität als Cisplatin auf. 55 Hämatotoxizität Cisplatin führt nur bei 20–30 % der Patienten zu Myelosuppression, bei Carboplatin hingegen handelt es sich dabei um die dosislimitierende Toxizität, wobei die Symptome jeweils ähnlich sind. Die Vorläufer der Thrombozyten, die Megakaryozyten, sind besonders stark betroffen. Resultat ist eine ausgeprägte Thrombozytopenie, häufig werden auch Neutropenie und Anämie beobachtet. Die Einmalgabe von Carboplatin führt zu einem Nadir der Thrombozyten nach 17 bis 21 Tagen, die Erholungsphase ist für gewöhnlich mit dem 28sten Tag abgeschlossen. Auch wenn u. U Blutinfusionen verabreicht werden müssen, ist die Myelosuppression verglichen mit der anderer Antineoplastika eher mild. 56,57,58 Neurotoxizität Die im Falle von Cisplatin beobachtete Neurotoxizität ist dosisabhängig, besteht in erster Linie aus peripherer Neuropathie sowohl der oberen als auch der unteren Extremitäten und manifestiert sich in Form von Lähmungserscheinungen, Schwäche, Zittern und Verlust des Geschmacksinns, in seltenen Fällen mit Anfällen und Leukenzephalopathie. 59,60,61,6 2 Weder Temperatur– noch Schmerzempfinden sind betroffen. Die Symptome können persistent sein und auch nach Beendigung der Behandlung fortbestehen. 63 Über besonders schwere Fälle wird berichtet, wenn Cisplatin–Infusionen intraarteriell verabreicht wurden. So kam es bei intraarterieller Cisplatin Gabe zur Behandlung von Krebserkrankungen im Kopf– und Nackenbereich zu kranialer Nervenlähmung. 62,64 Schwere ZNS–Schäden konnten im Tierexperiment beobachtet werden, wenn vor der Cisplatin–Gabe Substanzen verabreicht wurden, die die Blut–Hirnschranke durchlässig machen. Die intracarotide Cisplatin– Verabreichung führt zu Schäden an der Blut–Hirn–Schranke und schweren neurotoxischen Erscheinungen. 65 Eine andere Studie berichtet allerdings von keiner schweren Neurotoxizität bei Patienten mit primären Hirntumoren, denen Cisplatin intracarotid verabreicht wurde. 66 Die 4. Platin – Medikamente 13 Neurotoxizität von Ifosfamid (siehe Alkylanzien) wird durch die vorherige Behandlung mit Cisplatin verstärkt. 67 Verschiedene pharmakologische Maßnahmen sind heutzutage in der Lage, sowohl die durch Cisplatin hervorgerufenen nephrotoxischen Nebenwirkungen als auch Übelkeit und Erbrechen zu kontrollieren. Die dosislimitierende Toxizität ist daher in zunehmendem Maße die Neurotoxizität. 68 Weder Carboplatin noch Iproplatin verursachen im Rahmen der üblichen Dosis in Verbindung mit Knochenmarkstransplantation erhebliche Neurotoxizität. 69,70,71 Gastrointestinale Toxizität Starke Übelkeit und Erbrechen sind für die Mehrzahl der mit Cisplatin behandelten Patienten ein erhebliches Problem. 72 Bei Patienten, die noch keine Chemotherapie erhalten hatten, treten die ersten Symptome in der Regel ein bis zwei Stunden nach dem Beginn der Chemotherapie auf, im Falle von Carboplatin auch einige Stunden später. Wenn die Symptome erst 20 oder mehr Stunden nach Verabreichung eintreten, spricht man von verzögertem Erbrechen. In der Mehrzahl der Fälle tritt dieses 48 bis 72 Stunden nach der Chemotherapie ein und kann mehrere Tage anhalten. 73 Schließlich können Patienten, die bereits eine chemotherapeutische Behandlung hinter sich haben, an antizipatorischem Erbrechen leiden, vor allem, wenn die vorhergehenden Behandlungen mit starker Übelkeit oder Erbrechen einhergingen. Es handelt sich dabei um eine Konditionierung, die durch die Krankenhausumgebung oder andere mit der Chemotherapie in Verbindung stehende Umstände, ausgelöst werden kann. Auch die Gabe des Chemotherapeutikums kann antizipatorisches Erbrechen auslösen – in diesem Falle nicht auf Grund eines biochemischen Stimulus sondern als psychologischer Effekt. 74 Die Gründe für Übelkeit und Erbrechen sind nicht mit letzter Sicherheit geklärt. Untersuchungen an Tieren legen die Vermutung nahe, dass entweder 5– Hydroxytryptaminrezeptoren an afferenten Nerven der Eingeweide oder Chemorezeptoren in der Area postrema eine Rolle spielen. 75,76 Die vorherige oder gleichzeitige Anwendung des Dopamin–Antagonisten Metoclopramid wird erfolgreich zur Kontrolle der gastrointestinalen Nebenwirkungen von Cisplatin eingesetzt, z. T. in Kombination mit den Steroiden Dexamethason oder Methylprednisolon. 77,78,79 Schließlich haben sich auch Antiserotoninanaloga wie Ondansetron und Granisetron als sehr effektiv erwiesen, um Übelkeit und Erbrechen zu begrenzen. 4. Platin – Medikamente 14 Ebenso wie Erbrechen kann Cisplatin Diarrhoe auslösen und so zu Dehydratisierung und einem unausgeglichenen Elektrolythaushalt führen. 80 Wie alle metabolisch aktiven Gewebe wird auch das Darmepithel von zytotoxischen Substanzen wie Cisplatin angegriffen. Der Schaden an der Darmschleimhaut führt zu Flüssigkeitssekretion, die geschädigten Dünndarmzotten büßen Absorptionskapazität ein, was letztlich zu sekretorischer Diarrhoe führt. 81 Diese ist bei oraler Aufnahme stärker ausgeprägt. Die Toxizität für den Magen–Darm–Trakt ist bei Carboplatin und Iproplatin im Vergleich zu Cisplatin wiederum deutlich niedriger. Ototoxizität Die durch Cisplatin hervorgerufene Ototoxizität ist charakterisiert durch Tinnitus und Verlust des Gehörs, in der Regel im Bereich zwischen 4000 und 8000 Hz, aber auch in tieferen Bereichen, die in den Bereich der Sprechfrequenz hineinragen können. Nur in Einzelfällen wird auch der Vestibularapparat betroffen. Die durch Cisplatin hervorgerufene Ototoxizität ist dosisabhängig, bei wiederholter Gabe kommt es zu Kumulation. 82 Bei vorheriger oder gleichzeitiger Bestrahlung wird die Toxizität verstärkt. Pathologisch ist die Cisplatin bedingte Ototoxizität durch selektive Schäden an den äußeren Haarzellen der Cochlea, Schädigungen des Corti–Organs, des Bogengangs und der Stria Vascularis gekennzeichnet. Dermatologische Komplikationen Da Cisplatin als Zytostatikum generell die Regeneration proliferierender Gewebe hemmt und nicht auf Tumorzellen beschränkt ist, sind sowohl die Haut als auch Hautanhangsgebilde von Nebenwirkungen betroffen. Darunter fallen Alopezie, Abnormitäten der Nägel und Hyperpigmentierung. Dabei handelt es sich in der Regel um kosmetische Probleme, die auf Grund ihrer eventuell auftretenden psychischen Auswirkungen auf den Patienten jedoch nicht unterschätzt werden dürfen. Der Haarausfall ist nicht zwangsläufig vollständig, kann sich neben dem Haupthaar auch auf andere Regionen des Körpers erstrecken und ist meist reversibel. Allerdings können die nach Beendigung der Therapie nachwachsenden Haare Veränderungen in Farbe und Struktur aufweisen. Die Möglichkeiten der Prophylaxe und Therapie von Alopezie sind gering. 83,84 4. Platin – Medikamente 15 Die Veränderungen an den Nägeln sind durch vertikale oder horizontale Bänder sowie diffuse Hyperpigmentierung gekennzeichnet. In der Regel wachsen diese Veränderungen mit dem Nagel heraus und hinterlassen nach Beendigung der Therapie keine Folgeschäden. Weitere Auswirkungen sind u. A. Beau–Reil–Querfurchen, Leukonychie (z. B. sog. Mees– Streifen), Onycholysis und Onychodystrophie. 85,86 Hyperpigmentierung kann bei Behandlung mit Cisplatin an der Mundschleimhaut, im Falle von Carboplatin an abgedeckten Hautregionen (z. B. unter Verbänden, Kleidung oder EKG–Pads) beobachtet werden. 86 Auswirkungen auf Blutgefäße Cisplatin kann – häufig in Kombination mit anderen Chemotherapeutika wie Vinblastin oder Bleomycin – das Raynaud–Syndrom auslösen. 87 Dabei treten anfallsweise Ischämiezustände durch Vasokonstriktion auf. Meist sind die Arterien der Finger betroffen. 88 Es ist umstritten, ob auch Ischämien in größeren Gefäßen z. B. des Herzens oder des Gehirns auftreten, die Infarkte oder Schlaganfälle nach sich ziehen. 89,90,91 Andere Da Cisplatin wie alle Zytostatika die Zellteilung sämtlicher proliferierender Gewebe hemmt, werden alle Zellen, die sich nicht in der G0 –Phase befinden, durch die Behandlung in Mitleidenschaft gezogen. Dies sind neben den bereits besprochenen Zellen des blutbildenden Systems und der Haarwurzel auch die Gonaden. 92,93,94,95 Außerdem wird das Risiko der Entwicklung eines Sekundärtumors durch die Behandlung mit Cisplatin deutlich erhöht. 96 Allergische Reaktionen auf Cisplatin sind innerhalb der letzten 20 Jahre stark zurückgegangen. Dies ist möglicherweise auf die heutzutage übliche Prämedikation und die geringere Dosis zurückzuführen. Die einzige Ausnahme bildet interessanterweise die intravesikale Administration von Cisplatin bei Patienten mit Blasenkrebs, wo Allergien mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 % auftreten. 97 5. Alkylanzien 16 5. Alkylanzien Grundlagen und Wirkungsweise Die Entdeckung alkylierender Reagenzien zur Behandlung Cl von Krebs geht kurioserweise auf deren Anwendung als chemische Waffen im ersten Weltkrieg zurück. Dort wurde S Cl Abb. 4 : S–Lost Senfgas (S–Lost, Gelbkreuz, Abb. 4) auf Grund seiner stark Haut reizenden, zu Blindheit und schweren Lungenschäden führenden Eigenschaften eingesetzt. Es wurde allerdings festgestellt, dass Menschen, die gegenüber Senfgas exponiert waren, Knochenmarksuppression und lymphoide Aplasien entwickelten. Diese Befunde führten zu ersten Untersuchungen von Senfgas auf Antitumor–Aktivität. 98 Die später entwickelten, von Stickstoff–Lost abgeleiteten Derivate waren weniger toxisch und konnten 1946 zum ersten Mal erfolgreich gegen Lymphome eingesetzt werden. 99,100,101 Ähnlich wie die Platin–basierten Wirkstoffe reagieren Alkylanzien mit nukleophilen Stellen in biologischen Molekülen. Dabei kann man eine Unterteilung in zwei Gruppen vornehmen: zu der einen Gruppe gehören Reagenzien, die mit einer Kinetik erster Ordnung reagieren, d. h. deren Reaktionsgeschwindigkeit nur von der Konzentration der alkylierenden Substanz abhängt (SN1) . Hierzu gehören unter anderem die Stickstoff–Lost–Derivate und Nitrosoharnstoffverbindungen. Die andere Gruppe besteht aus Molekülen, deren Reaktion einer Kinetik zweiter Ordnung folgt, deren Reaktionsgeschwindigkeit also von den Konzentrationen sowohl des Wirkstoffes als auch des Moleküls, mit dem er reagiert, abhängt. In diese Kategorie fällt beispielsweise Busulfan. Die zytotoxische Wirkung wird auch im Fall der Alkylanzien in erster Linie auf Reaktionen mit der DNA zurückgeführt. Die bevorzugten Stellen für den elektrophilen Angriff sind entsprechend der den Platinkomplexen ähnlichen Reaktivität die N7–Positionen in Deoxyguanin bzw. Deoxyadenin. 102 Die Beobachtung, dass bifunktionelle Agenzien eine deutlich höhere Aktivität zeigen als monofunktionelle, führte zu der Annahme, dass die Bildung von interstrand Crosslinks verantwortlich für die Zunahme der zytotoxischen Wirkung bifunktioneller Alkylanzien ist. 103,104,105 Ewig und Kohn konnten eine signifikante Korrelation zwischen der Zytotoxizität und der Bildung von interstrand Crosslinks nachweisen. 106 Mittlerweile konnten Stickstoff–Lost induzierte interstrand Crosslinks zwischen Oligonucleotiden chemisch charakterisiert werden. 107,108,109 5. Alkylanzien 17 Monofunktionale Alkylanzien wie Methyl- Cl nitrosoharnstoff oder Dacarbazin methylieren die DNA, vorzugsweise an O6 und N7 einer Guaninbase. Diese Schädigungen führen Einzelstrangbrüchen. 110,111 zu Cl N Mechlorethamin "N-Lost" Cl Cl N Cl Cl N zytotoxischen Möglicherweise wird die NH2 zytotoxische Wirkung der monofunktionellen Alkylanzien HO O O OH auch durch den mismatch–DNA Reparaturmechanismus Melphalan Cl vermittelt. 112,113 Chlorambucil Cl N Cl HN Es gibt unterschiedliche Typen alkylierender O Reagenzien, die im Folgenden kurz beschrieben sind. O P O NH O Cyclophosphamid P Cl N Ifosfamid Stickstoff–Lost–Derivate Abb. 5 : Stickstoff–Lost–Derivate Die am häufigsten verwendeten Alkylanzien sind Stickstoff–Lost–Derivate. Unter der Vielzahl von synthetisierten Verbindungen dieses Typs werden heutzutage nur fünf routinemäßig in der Krebstherapie eingesetzt. Außer dem ursprünglich als Stickstoff–Lost bezeichneten Mechlorethamin sind dies Cyclophosphamid, Ifosfamid, Melphalan und Chlorambucil (Abb.5). Charakteristisch für diese Cl Klasse von alkylierenden Wirkstoffen ist die N Cl Cl N (Abb.6). Der Rest des R Moleküls bestimmt weitgehend die physikalischen Eigenschaften des Wirkstoffs und somit Parameter Cl - R NH2 Bischloroethylgruppe und die Reaktion über das Aziridiniumintermediat + + H N N Cl + H Cl Abb.6 : Mechanismus der Alkylierung durch N–Lost–Wirkstoffe wie Bioverfügbarkeit, Verteilungskoeffizienten und Reaktivität. Aziridine und Epoxide Eng verwandt mit den Stickstoff–Lost Derivaten sind Aziridine wie Thiotepa, Mitomycin C und Diaziquon (Abb.7). Sie ähneln stark den reaktive n Aziridinium– übergangszuständen, sind aber ungeladen und weniger reaktiv. Thiotepa wird durch hepatische Mikrosomen zu N,N',N''–Triethylenphosphoramid (TEPA) abgebaut, welches weniger zytotoxisch als Thiotepa ist. 114,115 Bei niedrigen pH– Werten ist die Wirksamkeit von Thiotepa erhöht, da dann der Aziridin–Ring protoniert wird 5. Alkylanzien 18 und reaktiver ist. Thiotepa wurde bislang vor S allem zur Behandlung von Ovarial– und N P N N O N Brustkrebs eingesetzt. 116,117 O H N O N N H O Mitomycin C ist ein Naturstoff, der seine Thiotepa O Diaziquon (AZQ) O zytotoxische Wirkung seiner Reduktion und der O 10 H2N anschließenden Bildung von Crosslinks in der NH 2 O O DNA verdankt. Das Kohlenstoffatom C–1 wird N 1 NH O beispielsweise vom extracyclischen Stickstoff des Mitomycin C Guanins angegriffen. Dieser Alkylierung folgt die Substitution der aktivierten Carbamat–Gruppe am O O OH Br OH Kohlenstoffatom C–10 durch eine Aminogruppe OH OH O Br OH Dianhydrogalactitol OH Dibromdulcitol im komplementären Strang, was schließlich zu Abb.7 : Aziridine und Epoxide einem interstrand Crosslink führt. Diaziquon wird in vivo am Chinonring reduziert, was die Protonierung eines Aziridinringes und somit gesteigerte Reaktivität mit sich bringt. Diaziquon wurde eigens für die Behandlung von Tumoren des ZNS konzipiert. Es ist lipophil genug, um die Blut–Hirn– Schranke passieren zu können. 118 In klinischen Tests konnte die Wirksamkeit gegen Hirntumoren, aber auch gegen andere solide Tumoren und Leukämie nachgewiesen werden. 119,120 Epoxide wie Dianhydrogalactitol oder sein Pro–Pharmakon Dibromdulcitol reagieren nach dem gleichen Prinzip wie Aziridine (Abb.7). Sie alkylieren durch den Angriff eines nukleophilen Zentrums, z. B. eines Aminostickstoffs, an ein Epoxid–Kohlenstoffatom. 121,122 Alkylsulfonate Einer der ältesten alkylierenden Wirkstoffe zur Behandlung von Krebs ist Busulfan (Abb.8). 123 Busulfan ist O S O ein seltenes Beispiel für ein eindeutig nach SN2–Mechanismus O reagierendes Alkylanz. Die selektive Toxizität für frühe Vorläufer von Knochenmarkszellen ist O O S O möglicherweise Abb.8 : Busulfan verantwortlich für die Aktivität gegen chronisch–myeloische Leukämie (CML). Heutzutage haben die weniger toxischen Hydroxyharnstoffderivate Busulfan bei der Behandlung von CML verdrängt; gegenwärtig wird Busulfan in der Regel zur Vorbereitung von Knochenmarks– oder Stammzelltransplantationen verwendet. 124,125 5. Alkylanzien 19 Nitrosoharnstoff–Derivate Nitrosoharnstoff–Derivate zerfallen unter physiologischen Bedingungen zu Alkylanzien. O Cl Das in den meisten Fällen baseninduziert N O Cl N Cl N N R=H Lomustin R=CH3 Semustin an einer elektronenreichen Position. 126,127,128 O Cl N Carmustin konnte als erster Wirkstoff O N N O Carmustin entstehende Chloroethylkation alkyliert die DNA R O NH2 N N N N CH 3 erfolgreich zur Behandlung von Hirntumoren Nimustin eingesetzt werden (Abb.9). 129,130 Einige Derivate Abb.9 : Nitrosoharnstoff–Derivate zeigen erhöhte Aktivität gegen solide Tumore und werden u. A. zur Behandlung von ZNS–Tumoren und Lymphomen (Lomustin) oder von gastrointestinalen Tumoren (Semustin) eingesetzt. Andere besitzen eine höhere Wasserlöslichkeit und werden intraarteriell oder intrathecal in der Be handlung von Tumoren des ZNS oder anderen soliden Tumoren eingesetzt (Nimustin). Die z. T. gravierenden Nebenwirkungen wie hämatopoetische oder renale Toxizität (s. u.) führte zur Erforschung neuer Derivate wie Fotemustin, 131 TCNU132 und HECNU. 133 Triazene und Hydrazine Verbindungen dieser Art können unter physiologischen Bedingungen spontan zu H H N N H N Alkyldiazonium–Zwischenstufen zerfallen und anschließend die DNA alkylieren. 134 Beispiele für O Procarbazin diese Klasse von Wirkstoffen sind Procarbazin und Dacarbazin, die beide in der Therapie von Morbus Hodgkin eingesetzt werden (Abb.10). 135,136 Darüber hinaus findet Procarbazin Einsatz in der Behandlung von Hirntumoren, 137 Dacarbazin wird für die Therapie von Melanomen verwendet. 138,139 O N NH2 N H N N N Dacarbazin Abb.10: Beispiele für Hydrazine und Triazene 5. Alkylanzien 20 Toxizität Hämatotoxizität Für Alkylanzien ist in aller Regel die die Blutbildung betreffende Toxizität dosislimitierend; betroffen ist dabei vor allem die Bildung von Granulozyten und Thrombozyten. Der Nadir der Granulozytensuppression nach der Behandlung mit alkylierenden Substanzen liegt gewöhnlich bei acht bis 16 Tagen; 20 Tage nach Verabreichen einer Einzeldosis erreicht die Granulozytenzahl wieder normale Werte. 140 Cyclophosphamid und Ifosfamid weisen in der Reihe der Alkylanzien die geringste hämatopoetische Toxizität auf. Die Granulozytenzahl kehrt schneller wieder zum Ausgangswert zurück, die Thrombozyten sind weniger stark betroffen und die wiederholte Gabe führt nicht zu kumulativen Effekten oder dauerhaftem Schaden am blutbildenden System. Im Gegensatz hämatopoetische dazu verursachen Komplikationen. Der Nitrosoharnstoff–Derivate Beginn der schwerwiegende Granulozyten– und Thrombozytensuppression ist verzögert, der Nadir liegt mitunter bei 45 Tagen. 141,142 Busulfan weist ebenfalls eine starke hämatopoetische Toxizität auf, die selektiv auf frühe Vorläufer von Knochenmarkszellen wirkt. 143, 144 Um diese Wachstumsfaktoren Nebenwirkungen wie der möglichst einzuschränken, granulocyte–macrophage werden heute colony–stimulating factor (Sargramostim, GM–CSF) und der granulocyte colony–stimulating factor (Filgrastim, G– CSF) eingesetzt. Diese stimulieren die Differentiation und Proliferation von unreifen Knochenmarkszellen und können so das Ausmaß und die Dauer der hämatopoetischen Suppression verringern. 145,146,147,148 Eine andere Möglichkeit, das blutbildende System zu unterstützen, sind Knochenmarkstransplantationen. 149,150 Die Entwicklung von Methoden, die die hämatopoetische Toxizität von Alkylanzien verringern, ist von besonderer Bedeutung, da auf diese Art und Weise die verabreichte Dosis erheblich gesteigert werden kann, bevor eine andere Toxizität die dosislimitierende Schwelle erreicht. 5. Alkylanzien 21 Kardiotoxizität Für den Fall, dass die hämatopoetische Toxizität unter Kontrolle gebracht werden kann, ist die dosislimitierende Toxizität für Cyclophosphamid die Kardiotoxizität. 151,1 52,153 Klinisch manifestiert sich das Syndrom im frühzeitigen Auftreten von schwerer Herzinsuffizienz, die nach zehn bis 14 Tagen zum Tode führt. Dies tritt meist bei Patienten auf, die zur Vorbereitung auf eine Knochenmarktransplantation eine größere Dosis als 200 mg/kg KG verabreicht bekommen. Das Herz solcher Patienten ist erweitert und weist interstitielle Blutungen, Ödeme und Nekrosen des Myokards auf. 152 Bei der Verabreichung in Kombination mit anderen Alkylanzien wurden auch bei geringeren Cyclophosphamid–Dosen Kardiotoxizität und Kardiomegalie beobachtet. 154 Gastrointestinale Toxizität Bei hohen Dosierungen von Alkylanzien kommt es häufig zu Schädigungen des Magen–Darm–Traktes. Mukositis, Stomatitis, Ösophagitis und Diarrhoe sind in vielen Fällen nach Verabreichung hoher Dosen zu beobachten; vor allem Melphalan und Thiotepa oder Kombinationspräparate, die diese Wirkstoffe enthalten, führen zu derartigen Nebenwirkungen. 155,156,157 Cyclophosphamid und Ifosfamid dagegen rufen selbst bei hohen Dosen keine nennenswerte Mukositis hervor. Übelkeit und Erbrechen sind häufige Erscheinungen bei der Therapie mit Alkylanzien. Auch wenn es sich dabei selten um lebensbedrohende Nebenwirkungen handelt, führen sie doch zu erheblichen Einschränkungen und Unbehagen, die zu Verzögerung oder Abbruch der Therapie führen können. Daher ist es sehr wichtig, dass der Patient adäquat mit Antiemetika versorgt wird. Die Ursache für Übelkeit und Erbrechen liegt vermutlich weniger in einer direkten Wirkung auf den Magen–Darm–Trakt, sondern wird vielmehr durch das ZNS vermittelt. 158,159 Das Ausmaß hängt von der Dosis ab und variiert stark von Patient zu Patient. Hepatotoxizität Rund ein Viertel der Patienten, die mit Cyclophosphamid und Busulfan oder Cyclophosphamid in Verbindung mit Ganzkörperbestrahlung behandelt wurden, entwickeln eine veno–okklusive Lebererkrankung. Diese ist gekennzeichnet durch Hepatomegalie, Schmerzen im rechten, oberen Quadranten, Ikterus, Aszites verbunden mit einer hohen 5. Alkylanzien 22 Sterblichkeit durch Leberversagen. 160 Auch im Rahmen der Anwendung hoher Dosen anderer Alkylanzien wurde dieses Syndrom beobachtet. 161,162 In einigen Fällen wurde eine Lebertransplantation durchgeführt. 163,164 Gonadotoxizität Eine weitere schwerwiegende Nebenwirkung von Alkylanzien ist die Schädigung der Gonaden. Bei Frauen handelt es sich dabei in der Regel um Amenorrhoe, verbunden mit dem Verlust von reifen oder primordialen Eizellen. 165,166,167 Mit zunehmendem Lebensalter nimmt sowohl die Häufigkeit als auch die Irreversibilität dieser Symptome zu. Die Depletion von Keimzellen unter Erhalt der Sertoli–Zellen ist die charakteristische Schädigung bei Männern. Mechlorethamin, Chlorambucil und Cyclophosphamid sind mit dieser Art Nebenwirkung in Verbindung gebracht worden. 168,169 Die Folge ist oft Aspermie oder Oligospermie; 170 die Spermatogenese und die Fruchtbarkeit können allerdings nach einigen Jahren wieder zurückkehren. 171,172 Pulmonale Toxizität Nahezu alle alkylierenden Anti–Tumor Medikamente können Lungenschäden in Form einer interstitiellen Pneumonie und daran anschließende Lungenfibrose auslösen. Vermutlich werden die Endothelzellen der Lunge direkt durch das alkylierende Reagenz geschädigt. Der Beginn dieser Komplikation ist typischerweise durch trockenen Husten und Dyspnoe gekennzeichnet. Letztere führt zu Tachypnoe und Zyanose, in schweren Fällen können eine schwere Lungeninsuffizienz und der Tod folgen. Erstmals wurde diese Nebenwirkung 1961 beim Einsatz von Busulfan beschrieben. 173 Mittlerweile wurden auch Fälle beobachtet, wo Cyclophosphamid, 174,175 Nitrosoharnstoffe, 176,177 Melphalan, 178 Chlorambucil179 und Mitomycin C 180 für eine interstitielle Pneumonie verantwortlich gemacht wurden. Nephrotoxizität Nitrosoharnstoffe können erhebliche Nephrotoxizität aufweisen. So kann z. B. die Verabreichung von mehr als 1200 mg Carmustin zu Nierenversagen und Tod führen. Klinische Hinweise auf eine Nierenschädigung wie ein erhöhter Serumkreatininspiegel sind u. U erst nach Beendigung der Therapie erkennbar. Histologisch gleicht die Niere eines 5. Alkylanzien 23 Patienten mit einer durch Nitrosoharnstoffe hervorgerufenen Schädigung einer Niere mit Strahlennephritis. 181,182 Ifosfamid ist in der Lage, die Nierenkanälchen zu schädigen, was zum Debré–Toni– Fanconi–Syndrom mit Azotämie, erhöhtem Serumkreatininspiegel und Enzymurie führen kann. 183 Neurotoxizität Bei den in der Klinik üblichen Dosierungen werden normalerweise keine schweren neurotoxischen Symptome beobachtet. Lediglich Schwindel und leichte Veränderungen im Bewusstsein wurden beschrieben. 184 Mit Zunahme der Konzentration steigt auch die Neurotoxizität. Sie äußert sich bei Alkylanzien im Allgemeinen in Krämpfen, 185 hohe Dosen Busulfan führen zu Anfällen, denen oft prophylaktisch mit Antikonvulsiva vorgebeugt wird. Bei intracarotid verabreichtem Carmustin traten mitunter starke Schmerzen im Auge und Blindheit auf. 186 Teratogenität Praktisch alle alkylierenden Wirkstoffe haben sich in Studien in vivo und in Embryokulturen als potenziell teratogen erwiesen. 187,188 Wahrscheinlich liegt die Ursache für den teratogenen Effekt in der gleichen zytotoxischen Wirkung auf die Zellen des Embryos wie auf die Zellen eines Tumors. 189,190,191,192 Es gibt eindeutige Hinweise darauf, dass das Risiko, ein missgebildetes Kind zur Welt zu bringen, für eine Mutter, die im ersten Drittel der Schwangerschaft mit Alkylanzien behandelt wurde, stark erhöht ist. 193,194,195 In einer retrospektiven Studie wurde bei den Föten von vier von 25 Frauen, die im ersten Drittel der Schwangerschaft mit alkylierenden Wirkstoffen behandelt wurden, eine Missbildung diagnostiziert. 196 Die Verabreichung von Alkylanzien im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft scheint dagegen nicht mit einem erhöhten Risiko von Missbildungen einher zu gehen. 196,197,198 5. Alkylanzien 24 Andere Cyclophosphamid und (häufiger) Ifosfamid erzeugen mitunter schwere hämorrhagische Zystitis. 199,200 Diese wird hervorgerufen durch Metabolite der genannten Wirkstoffe, die über den Harn ausgeschieden werden. Dabei handelt es sich in der Hauptsache um Acrolein, wobei auch andere Verbindungen wie Chloracetaldehyd einen Beitrag leisten könnten. 201 Zur Therapie werden Thiole wie z. B. 2–Mercaptoethansulfonat (MESNA) verwendet, da diese mit den Aldehydfunktionen von Acrolein und Chloracetaldehyd reagieren und ungefährliche Konjugate bilden. 202 Ab einer Gabe von 50 mg/kg KG Cyclophosphamid ist mit einer antidiuretischen Wirkung zu rechnen. 203,204 Sechs bis acht Stunden nach Verabreichung verringert sich die Harnmenge, die Serumosmolalität sowie die Natriumkonzentration fallen, während die Urinosmolalität und das Körpergewicht ansteigen. Es kann zu Perikard– oder Pleuraergüssen sowie zu Anfällen infolge Hyponatriämie kommen. 205 Die Ursache dieses Syndroms liegt wahrscheinlich in der Beeinträchtigung der Funktionen der distalen Nierenkanä lchen durch verschiedene Metabolite des Cyclophosphamids. In aller Regel wird die überschüssige Flüssigkeit binnen zwölf Stunden wieder ausgeschieden, Furosemid beschleunigt diesen Vorgang. 206 Alopezie wird bei der Anwendung von Alkylanzien häufig beobachtet. 207 Vor allem Busulfan, Cyclophosphamid und Ifosfamid verursachen mitunter schwere Fälle von Alopezie, insbesondere in Kombination mit Vincristin oder Doxorubicin. Nach Beendigung der Therapie wachsen die Haare wieder nach, Farbe und Struktur können allerdings verändert sein. 208 Gelegentlich treten bei der Verwendung von alkylierenden Wirkstoffen in der Krebstherapie allergische Reaktionen auf. 209,210,211 Diese beschränken sich meist auf kutane Hypersensibilität, in seltenen Fällen kommt es zu anaphylaktischen Reaktionen. 212 Darüber hinaus zeigt vor allem Cyclophosphamid eine starke immunsuppressive Wirkung, die man sich bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen zu Nutze macht. 213,214,215,216 Eine nicht zu vernachlässigende Komplikation der Verwendung von Alkylanzien ist deren onkogenes Potenzial. Verschiedene Studien belegen für bestimmte Patienten eine um mindestens 10 % gesteigerte Wahrscheinlichkeit, an akuter Leukämie zu erkranken. 217,2 18,219 Procarbazin und andere methylierende Reagenzien scheinen besonders aktiv zu sein, 220 Melphalan verursacht häufiger akute Leukämien als Cyclophosphamid. 221 Auch die Häufigkeit solider Tumoren ist bei der Verwendung von Alkylanzien erhöht. 222,223 6. Folsäureantagonisten 25 6. Folsäureantagonisten Grundlagen und Wirkungsweise Antagonisten der Folsäure sind N H2 N HN zytotoxische Wirkstoffe, die neben dem antimikrobielle, hemmende oder N OH H N O Folsäure entzündungs- O OH immunosuppressive Wirkstoffe zum Einsatz kommen. Das H 2N N N bekannteste O N O Einsatz in der Krebstherapie u. A. auch als N Medikament, dessen N O N N OH H N NH 2 Wirkung auf der strukturellen Analogie Methotrexat O O OH zu Folsäure beruht, is t Methotrexat (MTX, Abb.11). Sein Einsatzgebiet ist Abb. 11: Strukturen von Folsäure und Methotrexat sehr weitläufig und umfasst die Therapie von akuter lymphatischer Leukämie, Lymphomen, Osteosarkomen, Brustkrebs, Chorionkarzinomen, Kopf–Hals–Tumoren ebenso wie die Behandlung nicht–maligner Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Psoriasis und „graft versus host reactions“ („Transplantat–gegen–Wirt–Reaktionen“). 224 Folsäureantagonisten greifen in eine oder mehrere Stufen des Metabolismus ein, bei denen Folsäure eine Rolle spielt. Dabei sind theoretisch mehrere Möglichkeiten der Interaktion vorstellbar; allerdings scheint die überwiegende Anzahl der heute verwendeten Folsäureantagonisten Abb.12: Einfluss von MTX (Methotrexat) und MTX– 225 Polyglutamaten auf den Folsäuremetabolismus. die Reduktion von Dihydrofolsäure (FH2 ) zu Tetrahydrofolsäure (FH4 ) zu inhibieren, indem sie die Dihydrofolatreduktase (DHFR) blockieren (Abb.12). 225 Methotrexat (MTX) dringt dabei zunächst entweder über ein Carriersystem der reduzierten Folsäure (1) oder über das membrane folate binding protein (2) in die Zelle ein. Anschließend werden durch die Folypolyglutamatsynthase bis zu acht Glutamateinheiten angefügt (3). MTX – Polyglutamate (MTX (glu)n ) sind potente Inhibitoren der DHFR (4). MTX (glu)n werden dann im Lysosom von der γ–Glutamylhydrolase (GGH) wieder zu Methotrexat hydrolysiert (5).225 Damit ist beispielsweise die Übertragung eines 6. Folsäureantagonisten 26 Methylrestes auf Desoxyuridinmonophosphat (dUMP) verhindert; es entsteht kein Desoxythymidinmonophosphat (dTMP). 226 Somit ist die DNA–Synthese inhibiert und infolgedessen auch die Zellteilung. 227 Der Ersatz der Ketofunktion durch eine Aminogruppe an Position 4 des Heterocyclus führt zu einer Zunahme der Affinität zum Enzym um drei bis vier Größenordnungen im Vergleich stöchiometrischer Inhibitor bezeichnet. zu 228,229 Folsäure. Methotrexat wird daher als Allerdings liegt der optimale pH–Wert für die Bindung im leicht Sauren, also unterhalb des physiologischen Wertes. Die infolge der Inhibition des Enzyms ansteigende Konzentration an Dihydrofolsäure macht es darüber hinaus notwendig, dass Methotrexat im molaren Überschuss vorliegen muss, um eine nahezu vollständige Inhibition zu erreichen. 229 Toxizität Hämatotoxizität Alle sich teilende Gewebe des Körpers sind in Gefahr durch Folsäureantagonisten geschädigt zu werden. Im Falle des Knochenmarks tritt dabei hauptsächlich Neutropenie auf, eine Verminderung der Anzahl neutrophiler Granulozyten. Der Nadir wird in der Regel zehn Tage nach einmaligem Verabreichen des Medikaments erreicht. Bereits nach zwei bis drei Wochen ist mit einer vollständigen Erholung zu rechnen. Trotz einer nachgewiesenen Dosisabhängigkeit des Effekts gibt es beträchtliche interindividuelle Unterschiede.225 Gastrointestinale Toxizität Eine häufige, meist nach drei bis fünf Tagen auftretende Komplikation bei der Therapie mit Methotrexat, ist eine Entzündung der Magen–Darm–Schleimhäute. Dies ist bereits ein erstes Anzeichen, das den Abbruch der Behandlung notwendig machen kann. Bei schwerwiegenderen Fällen kann es zu mitunter blutigen Durchfällen kommen, die – gerade in Kombination mit einer Neutropenie – das hohe Risiko einer Sepsis mit tödlichem Ausgang bergen. Auf diese Weise betroffene Patienten müssen stationär mit Antibiotika und gegebenenfalls mit Folsäure behandelt werden. Übelkeit und Erbrechen sind in aller Regel auf einem Niveau, das keine zusätzliche Medikation erfordert.225 6. Folsäureantagonisten 27 Nephrotoxizität Bei der Verabreichung konventioneller Dosen wurde in einigen Fällen Nephrotoxizität beobachtet, vermutlich auf Grund einer direkten Schädigung der Epithelzellen der Nierentubuli. 230 Im Rahmen von Hochdosis–Therapien kann die durch Methotrexat verursachte Nephrotoxizität zu einer verzögerten Clearance und dadurch zu schweren Schädigungen des Knochenmarks oder des Verdauungstraktes führen, teilweise – vor allem bei Erwachsenen – mit tödlichem Ausgang. 231 Neben einer direkten Schädigung wird auch die Präzipitation des weniger löslichen Metaboliten 7–OH–Methotrexat in den Tubuli als Ursache diskutiert. 232 Hohe Flüssigkeitszufuhr, osmotische Diurese und gesteigerte Methotrexat bzw. 7–OH– Methotrexat–Löslichkeit durch Erhöhung des Harn–pH–Wertes werden heute zur Vermeidung dieser Komplikation eingesetzt. Extrem hohe Plasmakonzentrationen an Methotrexat (> 10–3 M) sind auch mit der Gabe hoher Dosen von Folsäure schwer zu behandeln. 233 Hämoperfusion an Kohle konnte in wenigen Fällen erfolgreich eingesetzt werden. 234 Oral verabreichte Kohle und Cholestyraminpräparate binden Methotrexat im Darm und unterbrechen damit den enterohepatischen Kreislauf. 235 Schließlich können auch Carboxypeptidasen, die die Peptidbindung in Methotrexat spalten, zur Behandlung von nephrotoxikologisch bedenklichen Überdosierungen verwendet werden. 236,237 Hepatotoxizität Bei der Langzeitbehandlung mit Methotrexat in niedrigen Dosen konnten Pfortaderfibrosen und gelegentlich auch Leberzirrhosen diagnostiziert werden. 238 Die Ursachen sind nicht bekannt. Auf Alkohol und andere hepatotoxische Wirkstoffe sollte während der Therapie verzichtet werden. Behandlungen, die Pausen zwischen den Verabreichungen vorsehen, verringern das Risiko von Fibrosen und Zirrhosen. 239 ZNS–Toxizität Die intrathekale Gabe von Methotrexat bei der Behandlung von Meningeosis leucaemica führt oft unmittelbar zu schweren Kopfschmerzen, Fieber, meningealem 6. Folsäureantagonisten 28 Syndrom, Erbrechen und Pleozytose. Ursache hierfür is t vermutlich eine chemisch induzierte Arachnoiditis.225 Bei fünf bis zehn Prozent der Patienten, die intrathekal mit Methotrexat behandelt wurden, traten nach zwei bis drei Wochen schwerwiegendere Symptome wie Lähmungserscheinungen der Extremitäten, kraniale Nervenlähmungen, Anfälle und komatöse Zustände auf. Allerdings ist die Differenzierung zwischen Auswirkungen der Therapie und Folgen der vorhandenen Schädigung der Hirn– oder Rückenmarkshaut häufig schwierig. 240 Bei Kindern, die prophylaktisch intrathekal mit Methotrexat und kranialer Bestrahlung behandelt wurden, konnte mitunter eine schwere demyelinisierende Enzephalopathie festgestellt werden. Sie manifestiert sich in Demenz, Spasmen oder Koma und das u. U. Monate oder Jahre nach der Behandlung. 241 Die intravenöse Verabreichung von hohen Methotrexat–Dosen führt nur in seltenen Fällen zu Enzephalopathien. Akute, vorübergehende, zerebrale Dysfunktionen, die sich in Erschlaffungs– oder Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen oder Anfällen äußern, werden wenige Tage nach systemischer Methotrexat–Verabreichung beobachtet. Diese Symptome verschwinden in der Regel binnen zwei bis drei Tagen. Andere Bei der oralen Verabreichung von geringen Dosen Methotrexat zur Behandlung von rheumatoider Arthritis kommt es in seltenen Fällen zu pulmonaler Toxizität, die sich in Husten, Dyspnoe, Fieber und Hypoxämie äußert. 242,243 Bei ca. einem Zehntel der mit Methotrexat behandelten Patienten traten dermatotoxische Symptome wie entzündliche und juckende Rötungen der Haut meist am Hals und Oberkörper auf. In der Regel handelt es sich um unbedeutende Ereignisse, die nach wenigen Tagen abklingen. Im Zusammenhang mit anderen, ernsten Anzeichen von Methotrexat–Toxizität kann es allerdings auch zur Abschuppung oder Ausbildung von Blasen kommen, wobei sonnenexponierte Körperstellen sensibler reagieren. 244 Vor allem innerhalb des ersten Schwangerschaftsdrittels ist Methotrexat ein starkes Abortivum. Es gibt allerdings keine Hinweise darauf, dass Methotrexat mutagene oder kanzerogene Wirkungen hätte. So zeigen die Föten von mit Methotrexat behandelten Frauen keine höhere Missbildungsrate; ebenso wenig konnte eine höhere Inzidenz von sekundären Malignitäten festgestellt werden. 245 In Einzelfällen wurden nach Methotrexat–Gabe Osteoporose, 246 Wiederauftreten von phototoxischen oder von Bestrahlung herrührenden Symptomen sowie Überempfindlichkeitsreaktionen247 beobachtet. 7. Pyrimidin– und Purinantimetabolite 29 7. Pyrimidin– und Purinantimetabolite Grundlagen und Wirkungsweise Die Erkenntnis, dass Nukleinsäuren an der Wachstumskontrolle von Zellen beteiligt sind, führte früh zu der Annahme, dass Purin– oder Pyrimidinanaloga nützlich in der Bekämpfung von Krebs sein könnten. Die 5–halogensubstituierten Pyrimidine wurden als erste untersucht, wenn auch zunächst als Nukleinsäurenanaloga, die in die RNA oder DNA von Bakterien inkorporiert werden sollten. 248 Die dabei gewonnen Erkenntnisse halfen dabei, das Verständnis der biochemischen Zusammenhänge bei der Biosynthese von RNA– und DNA–Vorstufen zu vervollständigen. 249 Die überwiegende Anzahl der Purin– und Pyrimidinanaloga wird erst durch metabolische Aktivierung in eine Form gebracht, die entweder eingebaut wird oder natürliche Effektoren der entsprechenden Signalwege antagonisiert. Pyrimidin – Analoga Neben einer Reihe von 5–Fluorpyrimidinen wurde Mitte synthetisiert der 50er (Abb.13). Jahre Nach NH2 5–Fluoruracil O entsprechender metabolischer Aktivierung zu Fluordesoxyuridylat ist es in der Lage, die Umwandlung des N F HN O HO N H O N O HO 5-Fluoruracil OH Uracilnukleotids in Thymidin zu inhibieren. Da Cytosin-Arabinosid (ara-C) diese Umwandlung aber ein entscheidender Schritt NH2 in der DNA–Synthese ist, kann auf diese Art und Weise eine werden. 250 Wachstumsinhibition N erreicht O N HO O gesteigert werden, z. B. 5– OH OH 5-Azacytidin Ethynyluracil, Brequinar, O N O F welche die natürliche Konzentration von Uracil herabsetzen, N N HO Die Wirkung kann durch Substanzen, NH2 OH F 2',2'-Difluor-2'-deoxycytidin Phosphonacetyl–L– Aspartat oder Allopurinol. 251,252,253 Abb. 13: Pyrimidin – Analoga Vor allem bei hämatologischen Krebsarten wird seit 1963 erfolgreich das Desoxycytidin–Analogon Cytosin–Arabinosid (ara–C) eingesetzt (Abb.13). 254 Dabei werden drei verschiedene Wege der Wirkungsweise diskutiert: Erstens der Einbau von Cytosin– 7. Pyrimidin– und Purinantimetabolite 30 Arabinose–Einheiten in DNA–Primer, der die Initiation der DNA–Replikation blockiert. 255 Zweitens wird durch den Einbau die DNA–Kettenverlängerung verzögert 256,257 und drittens wird – möglicherweise nur bei Gabe hoher Dosen von Cytosin–Arabinosid – die DNA– Primase inhibiert. 258 Andere Pyrimidin–Analoga sind 5–Azacytidin und 2’,2’–Difluor–2’–deoxycytidin, die ebenfalls beide auf unterschiedlichen Wegen die DNA– und/oder RNA–Synthese verhindern (Abb.13). Purin – Analoga Basierend Einschätzungen auf wie ähnlichen bei S den 50er Jahren auch N HN Pyrimidinanaloga wurden in den N Purinanaloga S N H 6-Mercaptopurin H 2N Hypoxanthin Gruppe durch führte Medikament diesen eine zum Typs: N H N N N F N N HO 6-Thioguanin O HO OH Anwendung gebracht. Der Austausch Hydroxy–Gruppe N HN synthetisiert und in die klinische der NH 2 N OH im N Thiol– N N ersten Fludara IV HO N N N H O Allopurinol 1953 OH Pentostatin wurde 6–Mercaptopurin (und wenig OH HN O OH N H Hydroxyharnstoff H 2N Abb. 14: Purin – Analoga später das entsprechende Guanin) klinisch getestet (Abb.14). 259,260 Auch im Falle des 6–Mercaptopurins erfolgt die Aktivierung durch den Metabolismus. Das entstehende Thioinosin–Monophosphat blockiert wahrscheinlich hauptsächlich den ersten Schritt der Purin–Biosynthese dadurch, dass es im Rahmen einer Feedback–Schleife Adenosin– oder Guanidin–Monophosphate imitiert. 261,2 62,263 Anders als 6–Mercaptopurin wirkt 6–Thioguanin nach Bildung der entsprechenden Di– und Triphosphate durch Einbau in die RNA. Die Umwandlung in Desoxythioguanidin – Triphosphat macht auch den Einbau in DNA möglich. 264 Dieser Einbau ist vermutlich für die zytotoxische Wirkung verantwortlich. 265 Das bereits erwähnte Allopurinol wird oft als Zusatz in der Behandlung maligner Erkrankungen eingesetzt. Allopurinol selbst und sein Metabolit Oxypurinol sind starke Inhibitoren der Xanthin–Oxidase. 266,267 Als solche vermindern sie die Bildung von Harnsäure aus Purinen. Darüber hinaus ist Allopurinol in der Lage, die Purin–Biosynthese mittels einer 7. Pyrimidin– und Purinantimetabolite 31 Feedback–Inhibition zu blockieren. Auf diese Weise sorgt Allopurinol offenbar für die verringerte Toxizität von 5–Fluoruracil in einigen normalen Geweben. 268 Als besonders starker Inhibitor der Adenosin–Deaminase wurde 1974 Desoxycoformycin (Pentostatin) identifiziert (Abb.14). Es handelt sich dabei um ein Übergangszustandsanalogon des Adenosin–Enzym–Komplexes. 269 Die Blockade des Adenosin–Katabolismus führt zu einer Anreiche rung von Adenosin–Derivaten, die zytotoxisch sein kann. 270 Möglicherweise wird auch die Adenosyl–Homocystein–Hydrolase inhibiert, was zu einer eingeschränkten Fähigkeit zur Transmethylierung, einer wichtigen Reaktion in verschiedenen makromolekularen Vorgängen, führt. 271 Bei der Suche nach einem dem ara–C entsprechenden Purin–Analogon wurde 1982 das 2–Fluoradenin–arabinosid–5‘–Phosphat (Fludara IV) erstmals in der Klinik eingesetzt (Abb.14). In der Behandlung von chronischer lymphatischer Leukämie ist es das bislang aktivste eingesetzte Medikament. Auch bei der Behandlung von anderen Krebserkrankungen wurde es seither mit Erfolg verwendet. 272,273,274,275,276 Hydroxyharnstoff (Abb. 14), dessen strukturelle Verwandtschaft mit den Purinen sich erst auf den zweiten Blick offenbart, ist ein seit langem bekanntes Molekül (1869), dessen antiproliferative Wirkung aber erst sehr viel später erkannt wurde. Es inhibiert die Ribonukleotid–Reduktase, ein Schlüsselenzym der Desoxynukleotid–Synthese. 277 Toxizität Hämatotoxizität Die dosislimitierende Toxizität ist bei allen Pyrimidin– und Purinanaloga in der Regel hämatologischer Art. 5–Fluoruracil führt bei einer Dosierung von 400–600 mg/m2 i. v. über einen Monat und fünf Gaben verteilt im Allgemeinen zu Myelosuppression. 278 Bei kontinuierlicher Gabe muss die Dosis zwar erhöht werden, die Myelosuppression geht aber zurück, so dass das Dosislimit meist durch die auftretende Mukositis bestimmt wird. 279,2 80,281 Bei sehr langer kontinuierlicher Gabe (300 mg/m2 täglich) über einen Zeitraum von zwölf Wochen wurde eine weitere Verbesserung sowohl im Anschlagen der Therapie als auch in der Verträglichkeit festgestellt. 282 In diesem Fall trat in erster Linie ein reversibles Hand–Fuß– Syndrom auf. 283 Es wird vermutet, dass die Berücksichtigung des circadianen Metabolismus zu einer weiteren Verringerung der toxischen Nebenwirkungen führen kann. Die programmierte Infusion von 5–Fluoruracil, so dass das Konzentrationsmaximum gegen 21 7. Pyrimidin– und Purinantimetabolite 32 Uhr erreicht wird, führte in verschiedenen Studien zu einer signifikant verringerten Toxizität. 284,285,286 Auch ara–C und 2’,2’–Difluor–2’–Deoxycytidin führen in erster Linie zu genereller Myelosuppression, bei 5–Azacytidin stehen Leukopenie und in geringerem Maße Thrombopenie im Vordergrund. 287 2’,2’–Difluor–2’–Deoxycytidin führt in seltenen Fällen zum hämolytisch–urämischen Syndrom. 288,289,290 Auch die Purin–Analoga zeigen überwiegend toxische Nebenwirkungen, die das Knochenmark betreffen. 6–Mercaptopurin löst Myelosuppression aus, die nach Absetzen der Therapie oder Dosisreduktion rasch nachlässt, allerdings sämtliche gebildeten Zelltypen (Thrombozyten, Granulozyten und Erythrozyten) betrifft. 291,292 Fludara IV zeigte gleichermaßen Myelosuppression und Leukopenie. Die Hemmung von DNA–Synthese im Knochenmark durch Hydroxyharnstoff führt ebenso zu Myelosuppression. Sie setzt drei bis fünf Tage nach Behandlungsbeginn ein und dauert nach Therapieende nur kurze Zeit an. 293 Gastrointestinale Toxizität Die meisten Pyrimidin– und Purinanaloga führen in der Anwendung zu Störungen des Magen–Darm–Traktes. So löst je nach Dosierung und Zeitplan der Verabreichung von 5– Fluoruracil der schleimhautentzündende Effekt die Myelosuppression als dosislimitierende Toxizität ab.278,279 Neben Myelosuppression ist die Schädigung des gastrointestinalen Epithels die häufigste Nebenwirkung von ara–C.294 2’,2’–Difluor–2’–Deoxycytidin löst lediglich leichte Übelkeit, Erbrechen sowie grippeähnliche Symptome aus. 295 Rund 25 % der Patienten, die mit dem Purin–Antimetaboliten 6–Mercaptopurin behandelt werden, leiden unter Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit, wobei Schleimhautentzündungen des Magen–Darm–Traktes und des Mundraums wenig ausgeprägt sind. 296 Bei der Therapie mit Allopurinol treten Störungen des Verdauungstraktes sehr häufig auf, was allerdings selten einen Abbruch der Behandlung erfordert. 297 Fludara IV und Hydroxyharnstoff führen ebenfalls zu schwacher bis mittlerer Übelkeit mit Erbrechen. 293,2 98 Bei Verwendung der üblichen Dosierungen ist aber auch hier ein Abbruch der Therapie in der Regel nicht notwendig. 7. Pyrimidin– und Purinantimetabolite 33 Hepatotoxizität Nach intrahepatischer Gabe hoher Dosen von 5–Fluoruracil werden toxische Wirkungen auf die Galle beobachtet, was vermutlich auf die Bildung von Chenodesoxycholat–Konjugaten zurückzuführen ist. An isolierten Rattenlebern führt dieses Konjugat zu Cholestase. 299 Auch ara–C erzeugt bei Hochdosis–Therapien häufig eine intrahepatische Cholestase.287 Bei Patienten, deren Leberfunktion schon vor Beginn der Behandlung eingeschränkt ist, werden auch bei der Behandlung mit 5–Azacytidin häufig hepatotoxische Auswirkungen beobachtet.294 Selten hingegen sind derartige Befunde bei Patienten, die mit 6–Mercaptopurin300 behandelt wurden. Die Transmethylase–Inhibition von Desoxycoformycin ist möglicherweise für dessen Lebertoxizität verantwortlich. 301 Andere Die Verabreichung hoher Dosen von ara–C führt neben den bereits erwähnten Auswirkungen auf das Knochenmark, den Gastrointestinaltrakt und die Leber bei 10–25 % der Patienten zu toxischen Symptomen des zentralen Nervensystems, meist in Form von panzerebellarer Dysfunktion. 287,302 Diese beginnt einige Tage nach Therapiebeginn und verschlimmert sich während der folgenden Tage. Nach zwei Wochen setzt in der Regel die Rückkehr zum Normalzustand ein, wobei ca. 20 % der Patienten bleibende Schäden in Form von Purkinje–Zellen– und Neuronenverlust zurück behalten. Enzephalopathien und Anfälle wurden ebenfalls beobachtet. 303 Das Desoxycytidin–Analogon 2’,2’–Difluor–2’–Deoxycytidin kann dermatologische Komplikationen in Form von Hautausschlägen und Alopezie verursachen. 289 Auch Allopurinol löst, vor allem bei gleichzeitiger Gabe von Ampicillin Ausschläge aus, die aber selten einen Therapieabbruch erfordern. 297 Schwere Fälle von Fieber, Vaskulitis sowie Dyskrasie im Sinne einer hypersensitiven Reaktion konnten in Einzelfällen beobachtet werden. 304 Desoxycoformycin zeigt eine beträchtliche interindividuelle Spanne an toxischen Reaktionen. So werden Immunosuppression, Störungen des ZNS, Nierenfunktionsstörungen, Konjunktivitis sowie Muskel– und Gliederschmerz beobachtet. 305,306 Fludara IV schließlich bewirkt bei vielen Patienten Immunsuppression, verzögert einsetzende Neurotoxizität und Somnolenz sowie in seltenen Fällen interstitielle Pneumonie.298,307,308,309 8. Topoisomerasehemmer 34 8. Topoisomerasehemmer Grundlagen und Wirkungsweise Im Laufe der biologischen Vorgänge, an denen die DNA beteiligt ist (Transkription, Replikation, Rekombination), kommt es oft vor, dass der DNA–Doppelstrang im Vergleich zum Zustand tiefster Energie zu lose (negative Superspiralisierung) oder zu stark (positive Superspiralisierung) gewunden ist. Ihre biologische Funktion kann die DNA aber nur ausführen, wenn sie sich in einem adäquaten topologischen Zustand befindet. So ist für die Aufwindung der DNA eine gewisse negative Superspiralisierung notwendig, die eine Torsionsspannung hervorruft. Ohne diese würden die genannten vitalen Prozesse nicht oder nur sehr langsam ablaufen. Die Superspiralisierung wird von der Enzymklasse der Topoisomerasen kontrolliert. Nach heutigem Wissen kodiert das menschliche Genom für fünf Topoisomerasen. Es gibt Topoisomerasen, die Einzelstrangbrüche hervorrufen (Klasse I) und solche, die Doppelstrangbrüche ausführen (Klasse II). Zu Ersteren gehören die Topoisomerase I sowie die Topoisomerasen III α und III β, zu Letzteren die Topoisomerasen II α und II β.310,311 Topoisomerase I katalysiert die Entspannung einer negativen Superspiralisierung der DNA durch sukzessive Erhöhung der Verwindungszahl um jeweils eine Windung. Die Energie für das Verschließen des Strangbruchs wird aus der anfänglichen Trennung der Phosphodiesterbindung bezogen. Somit ist keine zusätzliche Energiezufuhr notwendig. Letztlich entsteht eine vollkommen entspannte DNA, die so beispielsweise von DNA– oder RNA–Polymerasen abgelesen werden kann. 312,313 Die Topoisomerasen II, auch DNA–Gyrasen genannt, sind in erster Linie im Anschluss an die Replikatio n aktiv. Sie sind für die Trennung von Tochtersträngen oder die Restrukturierung des Chromatins verantwortlich. 314,315,316,317 Dafür ist Energiezufuhr in Form von ATP notwendig. Welche Rollen die Topoisomerasen III α und III β spielen, ist noch nicht vollständig geklärt. Es gibt aber Hinweise darauf, dass Topoisomerase III mit Helicasen interagiert und so Stabilität und Alterung des Genoms beeinflusst. 318,319 Die potenzielle Gefahr, die von Enzymen ausgeht, welche in der Lage sind DNA– Strangbrüche zu verursachen, wird von vielen Organismen ausgenutzt. Verschiedene Pflanzen– und Hefearten synthetisieren Wirkstoffe, deren Ziel Topoisomerasen sind. Häufig wird dabei der Übergangszustand des kovalenten DNA–Enzym–Komplexes stabilisiert, so 8. Topoisomerasehemmer 35 dass entweder der DNA–Bindungsbruch gefördert oder die abschließende Wiederbildung der Bindung inhibiert wird. 320,321 Solche Topoisomerasehemmer binden entweder an die DNA oder an die Topoisomerase selbst. Viele Inhibitoren der Topoisomeraseaktivität sind relativ planare, hydrophobe Moleküle, die mittels Intercalation an die DNA binden. Dabei wird der Wirkstoff in die Stapelung zwischen benachbarten Basen O O OH R eingebaut. Dies geschieht unter Umständen OH O N auch dann oder gerade dann, wenn der N O Komplex zwischen DNA und Topoisomerase 321 bereits gebildet wurde. OH O O OH O Moleküle wie z. B. Camptothecin oder Topotecan binden den OH NH 2 R=H Daunorubicin R=OH Doxorubicin Camptothecin DNA–Topoisomerase I–Komplex und verhindern so die fortlaufende Verwindung O O Abb. 15 : Camptothecin und Anthracycline (Abb. 15). 322,323 Zu den sog. Anthracyclinen gehören Wirkstoffe wie Daunorubicin, Doxorubicin, Idarubicin und Epirubicin (Abb. 15). Idarubicin unterscheidet sich dabei von Daunorubicin lediglich im Ersatz der Methoxygruppe durch ein Wasserstoffatom; Epirubicin ist ein Epimeres von Daunorubicin. Sie „vergiften“ die Topoisomerase II vermutlich auf die gleiche Art und Weise. Auch wenn bisher nur wenige Daten zu DNA–Topoisomerase II–Komplexen zur Verfügung stehen, gibt es doch Hinweise darauf, dass diese Wirkstoffe ebenfalls an den Komplex binden und ihn dadurch inaktivieren. 324 Ähnliches gilt für den Bakterienmetaboliten Actinomycin D. Etoposid gehört zu den Topoisomerase– hemmern, deren Wirksamkeit nicht auf O Sar Sar L-Pr o L-Meval L-Pr o D-Val D -Val O O L-Thr L-Thr O O O HO OH O O O N NH2 O O O O DNA–Intercalation beruht, sondern auf der Besetzung der Spalte zwischen Enzym und DNA (Abb.16). O O OH Actinomycin D Abb.16 : Actinomycin D und Etoposid Etoposid 8. Topoisomerasehemmer 36 Toxizität Hämatotoxizität Die häufigste und meist dosislimitierende Toxizität ist Myelosuppression. Dies gilt sowohl für Anthracycline, Anthracendione und Actinomycin D als auch für nicht– intercalierende Topoisomerasehemmer wie Topotecan und Epipodophyllotoxine (z. B. Etoposid). Wenn Anthracycline einmalig verabreicht werden, beginnt die Zahl der weißen Blutkörperchen binnen sieben Tagen zu fallen, erreicht den Nadir nach 10 bis 14 Tagen und kehrt nach ein bis zwei Wochen zum Normalwert zurück. Thrombozytopenie und Anämie sind weniger ausgeprägt. 325 Kardiotoxizität Sämtliche Anthracycline sind in der Lage, Schäden am Herzen hervorzurufen, die lebensbedrohend sein können. 326 Dabei besitzen Doxorubicin und Daunorubicin eine höhere Toxizität als Epirubicin oder Idarubicin. Akut entstehen dabei Arrhythmien und Änderungen im EKG–Wellenmuster des ST–T Segments. Diese sind jedoch meist nicht schwerwiegend und bilden sich spontan zurück. Selten kann ein perikarditis– oder myokarditisähnliches Syndrom auftreten, das sich durch Abnahme der Auswurffraktion, Überleitungsstörungen, Perikarderguss und Herzdekompensation charakterisieren lässt. Größere klinische Relevanz als die akuten Symptome hat die Herzdekompensation infolge einer kongestiven Kardiomyopathie. Sterblichkeitsraten von über 30 % wurden beschrieben. 327,328 Unter den unterschiedlichen Mechanismen, nach denen Anthracycline Herzschäden verursachen, ist die Erzeugung reaktiver Sauerstoffspezies vielleicht der wichtigste. Diese entstehen bei der Umwandlung des Anthracyclins von der Semichinon– in die Chinonform. Darüber hinaus vermindern Anthracycline die Konzentration an Glutathion und erhöhen so zusätzlich die Empfindlichkeit des Herzens gegenüber oxidativem Stress.326 Während der Behandlung mit Anthracyclinen sollte die Herzfunktion mittels Elektrokardiographie, Echokardiographie oder Radionuklid–Scans überwacht werden. 329 In den 70er Jahren wurden Anthracendione wie Mitoxantron entwickelt, die weniger kardiotoxisch waren als Anthracycline. 330 Dies liegt vermutlich in erster Linie daran, dass sie eine geringere Fähigkeit haben, freie Sauerstoffradikale zu generieren. 8. Topoisomerasehemmer 37 Gastrointestinale Toxizität Zu den häufig bei der Behandlung mit Anthracyclinen auftretenden Nebenwirkungen zählen auch gastrointestinale Störungen. Das Auftreten von Mukositis, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall konnte ebenfalls durch die Einführung der Anthracendione verringert werden. Allerdings besitzt das Anthracendion Mitoxantron einen weniger breit gefächerten Wirkungsbereich als z. B. Doxorubicin. Auch Actinomycin D verursacht Störungen im Verdauungstrakt. So werden neben Übelkeit und Erbrechen auch bestimmte Formen von Mukositis wie Entzündungen der Speiseröhre und des Mastdarms beobachtet. Im Falle von oraler Verabreichung muss auch bei der Behandlung mit Etoposid mit Übelkeit, Erbrechen und Schleimhautentzündungen gerechnet werden. 325 Dermatologische Komplikationen In der Regel ist bei der Behandlung mit Anthracyclinen mit Alopezie und erhöhter Pigmentierung der Haut zu rechnen. An den Einstichstellen kann es außerdem zu Erythemen kommen. Bereiche des Körpers, die vorher bestrahlt wurden, können sich infolge der Behandlung entzünden, was zu Ausschläge n, in schweren Fällen aber auch zu Perikarditis und Pleuraerguss (s. o.) führen kann. Der gelegentlich beobachtete Austritt von Flüssigkeit aus Gefäßen in benachbarte Bereiche kann lokal schwere Komplikationen bedingen bis zur Nekrose benachbarter Gewebe. Auch im Falle der dermatologischen Toxizität zeigt das Anthracendion Mitoxantron günstigere Eigenschaften als die Anthracycline. Actinomycin D verursacht Alopezie, Erytheme und Desquamation. Die Entzündungsneigung sowie die Pigmentierung ist in Bereichen erhöht, die zuvor bestrahlt wurden. Dactinomycin, ein dem Actinomycin D verwandter Wirkstoff, kann zu heftigen Hautirritationen und Blasenbildung führen und ist daher mit Vorsicht anzuwenden. 325 8. Topoisomerasehemmer 38 Andere Etoposid führt in einigen Fällen zu Fieber, Bronchospasmen, Hypotonie sowie zu allergischen Reaktionen. 325 Letztere sind im Falle des seltener verwendeten Teniposids noch häufiger zu beobachten, möglicherweise jedoch hervorgerufen durch den Emulgator Cremophor, der in der Regel Bestandteil von Teniposid–Formulierungen ist. 331 Camptothecin wurde auf Grund seiner hohen hämatologischen Toxizität und dem häufigen Auftreten von Harnblasenentzündungen für den klinischen Gebrauch als zu toxisch eingestuft. 332,333,3 34,335 Verschiedene Analoga (z. B. Topotecan und Irinotecan) wurden mittlerweile klinisch getestet und führen neben der Knochenmarksuppression in Einzelfällen zu Alopezie sowie Mukositis, die u. U. dosislimitierend sein kann. 336,337,338,339 9. Vinca–Alkaloide und Taxane 39 9. Vinca Alkaloide und Taxane Grundlagen und Wirkungsweise Die Ereignisse, die im Verlaufe der Zellteilung innerhalb der Zelle vor sich gehen, sind äußerst vielschichtig und sehr komplex. Ein entscheidender Vorgang bei der Mitose ist die korrekte Aufteilung des Erbguts an die beiden entstehenden Tochterzellen in Form von Chromosomen. Hierzu wird von der Zelle im Laufe der Prophase der Mitose der sogenannte Spindelapparat aufgebaut. Er besteht aus Mikrotubuli, röhrenförmigen Strukturen, die ihrerseits aus dem Protein Tubulin durch GTP–abhängige–Selbstaggregation gebildet werden. An dieser Mitosespindel werden die Chromosomen angeordnet, um anschließend wie an einem Schienensystem in jeweils entgegengesetzte Richtungen transportiert zu werden. Sobald die räumliche Trennung der identischen Chromosomensätze vollzogen ist, depolymerisieren die Mikrotubuli wieder, um das Einschnüren der Zelle und schließlich die Zellteilung (Zytokinese) zu ermöglichen. Dieser hoch dynamische Mechanismus unterliegt einer strengen Kontrolle. Bei einer Störung wird in der Regel die Arretierung des Zellzyklus bzw. der programmierte Selbstmord der Zelle (Apoptose) ausgelöst. Dieser Umstand legt unmittelbar die Vermutung nahe, dass Substanzen, die in der Lage sind, die Dynamik der Mitosespindel zu stören (sog. Spindelgifte), potenziell wirksam gegen übermäßig proliferierendes Gewebe sind. Im Einsatz sind dabei heutzutage in erster Linie zwei Gruppen von Wirkstoffen. Die Vinca–Alkaloide führen zur Zerstörung des Spindelapparates durch ihre reversible Bindung an die Tubulin–Untereinheiten. Die Taxane hingegen führen zur Stabilisierung der Mikrotubuli und damit zur Blockade des Zellzyklus, da sich die Zelle nicht teilen kann, solange sie über einen intakten Spindelapparat verfügt. 9. Vinca–Alkaloide und Taxane 40 Vinca–Alkaloide Die Vinca–Alkaloide wurden ursprünglich aus Madagaskar–Immergrün (Vinca rosea) gewonnen. 340,341 Es gibt ca. 60 solcher Alkaloide, die allerdings nicht alle zu den Mitosehemmern zählen. Zu den wichtigsten Vertretern in der Krebstherapie gehören Vinblastin und Vincristin sowie die semisynthetischen Derivate Vindesin, Vinzolidin, 342 Vinflunin und Vinorelbin (Abb.17). Sie alle besitzen eine dimere Struktur, wobei die Catharanthin–Einheit (ein Indol–Derivat) – und die Vindolin–Einheit (ein Dihydroindol) mit anderen, komplexen Ringstrukturen verbunden sind. OH F N N F N H O N OH O N O N N H O O O O H O O O N O O Vinflunin O O H N O Vinzolidin OH Cl N N H O N O OH N O R1 N Catharanthin Einheit OR 3 H R2 N H O O N O Vinblastin R1 R2 CH 3 OMe COCH 3 Vincristin CHO O Me COCH 3 Vindesin CH 3 NH 2 H Abb.17 : Vinca – Alkaloide VindolinEinheit R3 OH N O O Ac H O O Vinorelbin 342 Der Hauptgrund für die anti–mitotische Wirkung der Vinca–Alkaloide liegt vermutlich in der Zerstörung der Mikrotubuli oder dadurch hervorgerufene sekundäre Effekte. 343 Dennoch verursacht diese Stoffklasse noch viele andere biochemische Effekte wie die Inhibition der Biosynthese von Proteinen und Nukleinsäuren, die Erhöhung des Spiegels von oxidiertem Glutathion, die Anhebung des cAMP–Spiegels, Veränderungen des Fettstoffwechsels und des Membranfettgehalts Phosphodiesterase. 344,345,346,347,348,349 sowie Inhibition der cAMP 9. Vinca–Alkaloide und Taxane 41 Darüber hinaus sind Mikrotubuli nicht nur an mitotischen Prozessen beteiligt. Sie spielen u. A. bei der Instandhaltung von Organellen, der Regulation der Zellform, der Beweglichkeit von Zellen (Geißeln, Flimmerhaare) und bei einer Vielzahl von Transportphänomenen (z. B. Organellen– und Vesikeltransport, axonale Transportvorgänge) eine wichtige Rolle – und dies auch in Zellen, die sich nicht teilen. 350,3 51,352,353,3 54,355,356,3 57 Alle diese Vorgänge werden durch die Anwesenheit von Vinca–Alkaloiden gestört und führen zu einer Vielzahl von toxischen Nebenwirkungen. Taxane Das ursprünglich aus der Pazifischen Eibe (Taxus brevifolia) gewonnene Taxol (Paclitaxel) und sein semisynthetisches Analogon Taxotere (Docetaxel) haben nicht nur in der Krebstherapie, sondern auch in der Erforschung des Zellzyklus eine große Bedeutung errungen (Abb.18). Beide Wirkstoffe, die sich nur in zwei unterscheiden, funktionellen haben den Gruppen gleichen Wirkmecha nismus: Im Gegensatz zu den Vinca–Alkaloiden, die letztlich zur Zerstörung des Spindelapparates führen, bewirken die Taxane dessen Stabilisierung. Innerhalb des 342 dynamischen Gleichgewichts zwischen Abb.18 : Taxane Tubulin und Mikrotubuli verschieben die Taxane das Gleichgewicht auf die Seite der Mikrotubuli, selbst unter Bedingungen, die normalerweise ein Auflösen begünstigen. 358,359 Dies wird durch eine reversible, aber starke Bindung der Taxane an die polymerisierten Mikrotubuli erreicht. 360 Da die Zellteilung nur vollendet wird, wenn alle Vorgänge der Mitose korrekt abgelaufen und abgeschlossen sind, bewirken die Taxane durch die Stabilisierung der Mikrotubuli letztlich eine Arretierung des Zellzyklus, vornehmlich in der M–Phase. 361,362 Wie auch im Falle der Vinca–Alkaloide ist die Wirkung der Taxane nicht auf die Mitosespindel beschränkt, sondern hat Auswirkungen auf alle Mikrotubuli–abhängigen Vorgänge in der Zelle. 363 Auch Mikrotubuli–unabhängige Mechanismen der Zytotoxizität von Taxanen werden diskutiert. 364,365 9. Vinca–Alkaloide und Taxane 42 Toxizität Hämatotoxizität Alle Vinca–Alkaloide führen zu Myelosuppression, wenngleich das Ausmaß sehr von der Dosis, dem Verabreichungsweg und dem konkreten Wirkstoff abhängt. Im Falle von Vinblastin ist die Myelosuppression die dosislimitierende Toxizität, wobei der Nadir der Leukopenie nach fünf bis neun Tagen erreicht ist. Eine Erholung wird meist zwei bis drei Wochen nach Verabreichung beobachtet. 366 Auch Vindesin und Vinorelbin erzeugen Myelosuppression. 367,368,369 Bei Vincristin werden hämatotoxische Symptome in der Regel nicht beobachtet; dies liegt möglicherweise daran, dass hämatotoxische Konzentrationen nicht erreicht werden, da die Dosis durch die auftretende Neurotoxizität limitiert ist. Eine wichtige Feststellung ist, dass die durch Vinorelbin hervorgerufene Hämatotoxizität nicht kumulativ ist und behandelte Patienten nur einer kurzen Erholungsphase bedürfen. Schwere Nebenwirkungen treten bei der Vinorelbin–Behandlung im Allgemeinen selten auf. 368,369 In allen Fällen führt die i. v. Verabreichung zu erhöhter allgemeiner Toxizität, d. h. auch zu verstärkter Myelosuppression. 370,371 Die dosislimitierende Toxizität ist auch bei den Taxanen hämatologischer Natur. Sie äußert sich in Form einer Neutropenie, die üblicherweise am achten Tag nach Behandlungsbeginn einsetzt und nicht vom Verabreichungsschema abhängt. Der Nadir wird um den zehnten Tag herum erreicht, die Erholungsphase ist meist mit Tag 21 abgeschlossen. 372 Obwohl die durch Taxane hervorgerufene Neutropenie nicht kumulativ zu sein scheint, wurden immer wieder schwere Fälle bei Patientinnen mit Ovarialkarzinomen festgestellt, die eine frühere, intensive Behandlung mit Paclitaxel bereits hinter sich hatten. 373 In wenigen Fällen wurde Anämie und Thrombozytopenie beobachtet.342 Neurotoxizität Die durch Vinca–Alkaloide hervorgerufene Neurotoxizität äußert sich in Taubheitsgefühl und schmerzhafter Parästhesie der Finger und Zehen und vermindertem Achillessehnenreflex. Bei andauernder Behandlung können schließlich Muskelschwächen und unkontrollierte Bewegungen resultieren. 374,375 ausgeprägte 9. Vinca–Alkaloide und Taxane 43 Vincristin und Vinblastin erzeugen derartige neurotoxische Symptome, wobei diese bei Vinblastin weniger ausgeprägt in Erscheinung treten, da die Dosis durch die auftretende Myelosuppression (s. o.) limitiert ist. Bei Vincristin hingegen ist der neurologische Effekt dosislimitierend.374,375 Auch der im Zusammenhang mit der Behandlung mit Vincristin gelegentlich beobachtete paralytische Ileus hat neurologische Ursachen. Bei älteren Patienten, insbesondere wenn sie zu Verstopfung neigen, ist eine prophylaktische Gabe von Abführmitteln angezeigt. Die durch Vindesin und Vinorelbin hervorgerufene Neurotoxizität ist deutlich weniger ausgebildet als bei Vincristin. 376,377 Paclitaxel kann bei hoher Dosierung zu schweren Enzephalopathien mit Todesfolge führen. 363 Gastrointestinale Toxizität Vincristin führt nicht selten zu Obstipation (s. o.). Übelkeit und Erbrechen sowie Mukositis treten dagegen häufiger bei der Behandlung mit Vinorelbin und Vindesin auf. 366 Je nach Verabreichungsschema führt auch Paclitaxel zu Störungen des Verdauungssystems, die sich in Form von Mukositis, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall äußern können. Diese sind jedoch in der Regel nicht schwerwiegend und beeinflussen die Therapie nicht wesentlich. 378 Docetaxel unterscheidet sich in dieser Hinsicht wenig von Paclitaxel. 379,380 Dermatologische Komplikationen Sämtliche Vinca–Alkaloide führen häufig zu Hautirritationen an der Injektionsstelle und Alopezie. Vor allem, wenn bei der intravenösen Infusion, die meist innerhalb einer Minute abgeschlossen ist, eine Extravasation auftritt, kann es zu Reizungen kommen, die lokal mit Hyaluronidase und moderater Wärme behandelt werden können. Auf diese Weise wird die Verteilung des Wirkstoffs beschleunigt und das Unbehagen sowie die Neigung zu Cellulitis–Bildung minimiert.366 Paclitaxel kann mitunter zu Typ1–allergischen Reaktionen führen (s. u.), die sich u. A. in einer Nesselsucht äußern können. Darüber hinaus treten Ausschläge und Juckreiz auf. Die allergischen Reaktionen sind ähnlich wie im Falle von Teniposid möglicherweise auf die Formulierung mit Cremophor zurückzuführen. 9. Vinca–Alkaloide und Taxane 44 Docetaxel erzeugt ebenfalls Alopezie und Hautausschlag. Flüchtige Hautausschläge und Rötungen sind auch die Folgen der häufig auftretenden allergischen Reaktionen, die jedoch meist nicht schwerwiegend sind.380 Andere Vinblastin kann in Einzelfällen zur übermäßigen Sekretion von Vasopressin und zur Raynaud–Krankheit führen. 381 Paclitaxel erzeugt in seltenen Fällen Fieber und Sepsis. Die durch die allergischen Reaktionen ausgelösten Symptome sind neben den erwähnten Hautreaktionen in erster Linie Hypotension, Dyspnoe und Bronchospasmen. Andere Nebenwirkungen schließen Schmerzen in den Extremitäten und dem Bauchraum, Angioödeme und Diaphorese ein. Ein toxischer Effekt, den Docetaxel von Paclitaxel zu unterscheiden scheint, ist die verstärkte Wasseransammlung bei Patienten, die mehr als vier Behandlungszyklen durchlaufen haben. In diesen Fällen werden periphere Ödeme, Pleuraergüsse oder beides beobachtet. Mit Hilfe von Diuretika und prophylaktischer Glucocorticoid–Gabe kann dieses Problem weitgehend gemeistert werden, so dass heutzutage die Behandlung aus diesem Grunde selten eingestellt werden muss.380 10. Asparaginase 45 10. Asparaginase Grundlagen und Wirkungsweise Das Enzym L–Asparaginase katalysiert die Spaltung von L–Asparagin in L– Asparaginsäure und Ammoniak, was die Konzentration von L–Asparagin im Serum verringert. Leukämische Lymphoblasten und bestimmte andere Tumorzellen besitzen keine oder eine unzureichend funktionierende L–Asparagin–Synthetase. Sie können daher keine ausreichende Menge an L–Asparagin synthetisieren und sind auf die Versorgung über das Serum angewiesen. Eine hohe Konzentration von Asparaginase führt also zu einer Unterversorgung der Tumorzellen mit L–Asparagin; die gesunden Zellen, die L–Asparagin selbst synthetisieren können, sind nicht betroffen. Die Annahme, dass daher eine Methode zur Verfügung stünde, die selektiv Tumorzellen vernichtet, während gesunde Zellen intakt bleiben, erwies sich allerdings als falsch. Es zeigte sich, dass sich schnell Resistenzen gegen diese Behandlung bildeten, in erster Linie durch Derepression des L–Asparagin–Synthetase–Gens in Tumorzellen. 382,383 Darüber hinaus besitzen die meisten Asparaginasen auch L–Glutaminase–Aktivität. Die dabei entstehende Glutaminsäure ist möglicherweise u. A. für die Neurotoxizität verantwortlich. Dennoch hat sich L–Asparaginase zu einem wichtigen Wirkstoff in der Behandlung von akuter lymphatischer Leukämie und anderen lymphatischen Tumoren erwiesen. 384 Vor allem die Tatsache, dass die Asparaginase–Behandlung nicht zu Myelosuppression führt, macht diesen Ansatz interessant als Bestandteil einer Kombinationschemotherapie für Kinder mit Leukämie. Eine weitere günstige Eigenschaft von Asparaginase ist, dass sie weder die Schleimhaut des Gastrointestinaltraktes bzw. die Mundschleimhaut noch die Haarfollikel angreift. Die heutzutage eingesetzten Asparaginasen sind entweder nativ d. h. bakteriellen Ursprungs (E. coli oder Erwinia chrysanthemi) oder werden nach der Isolierung aus dem Bakterium noch durch Konjugation mit Monomethoxypolyethylenglykol (PEG) chemisch abgewandelt, um die häufig auftretenden allergischen Reaktionen einzudämmen. 385,386 10. Asparaginase 46 Toxizität Allergische Reaktionen Der dosislimitierende Faktor bei der Behandlung mit Asparaginase ist das Einsetzen allergischer Reaktionen. Die häufigste Manifestation einer Hypersensibilitätsreaktion ist dabei ein nesselsuchtartiger Ausschlag. Allerdings reichen die beobachteten Symptome von lokalen Erythemata an der Einstichstelle bis hin zur Anaphylaxie mit Todesfolge. Risikofaktoren sind hohe Dosen (über 6.000 IU/m2 pro Tag), intravenöse anstelle intramuskulärer Gabe, mehrere Behandlungszyklen und Monotherapie. 387,388,389,390 Die Kombinationschemotherapie ist möglicherweise durch ihre häufig immunsuppressive Wirkung geeignet, die allergischen Reaktionen zu unterdrücken. Patienten, die mit allergischen Reaktionen von Grad III bis IV reagieren, sollten mit alternativen Asparaginase–Präparaten (isoliert aus anderen Organismen) behandelt werden, falls dies noch notwendig erscheint. Bei schwächeren Erscheinungsformen können nach Gabe von Antihistaminika in der Regel weitere Behandlungszyklen folgen. Eine erhebliche Verringerung der allergischen Reaktionen kann durch die Verwendung von PEG–Asparaginase erreicht werden. In mehreren klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass auch Patienten, die bereits allergische Reaktionen gegen native Asparaginasen zeigten, sicher und erfolgreich mit PEG–Asparaginase behandelt werden konnten. 391,392,393 Hepatotoxizität Sämtliche Funktionen, die direkt mit der Proteinbiosynthese in Zusammenhang stehen, können durch die Gabe von Asparaginase beeinträchtigt werden. Die meisten Patienten zeigen daher in irgendeiner Form Funktionsstörunge n der Leber. Oft handelt es sich dabei um verminderte Spiegel an Serumalbumin, Fibrinogen und Serumlipoprotein sowie erhöhte Werte für Leberenzyme und Bilirubin. In der Regel tritt nach Beendigung der Therapie eine Normalisierung der Leberfunktion ein. Die in der Klinik beobachtete Lebertoxizität ist selten dosislimitierend. 394 10. Asparaginase 47 Hämatotoxizität Häufige Nebenwirkungen der Asparaginase–Behandlung sind Auswirkungen auf das Blutgerinnungssystem in Form von Hypofibrinogenämie (s. o.), vermindertem Antithrombin III Spiegel (das eine glykosidische Bindung über Asparaginsäure enthält), Koagulopathie und Thrombosen. Allerdings treten Blutungen und Thrombosen trotz des nachweisbaren biochemischen Ungleichgewichts der Gerinnungsfaktoren nur selten auf. In schweren Fällen, wenn z. B. Blutungen oder Thrombosen im zentralen Nervensystem auftreten, kann die Gabe von Antithrombin III oder Plasma ein erneutes Auftreten bei fortgesetzter Asparaginase– Therapie verhindern. 394 Gastrointestinale Toxizität Bei älteren Kindern und Erwachsenen wird nach Verabreichung höherer Dosen Asparaginase häufig Übelkeit, Erbrechen und Anorexie beobachtet. In einigen Fällen können die Auswirkungen der Asparaginase auf die Bauchspeicheldrüse lebensbedrohlich sein. Sowohl die endokrinen als auch die exokrinen Pankreaszellen werden in Mitleidenschaft gezogen. Bei einigen Patienten treten diabetesähnliche Zustände auf, die durch die verringerte Insulin–Synthese hervorgerufen werden. In Kombination mit Prednison, einem Glucocorticoid, kann die Gefahr einer Hyperglykämie erhöht sein, vor allem, wenn Prednison nach der Asparaginase–Gabe verabreicht wird. 395,396 Bis zu 15 % der Patienten erleiden eine akute Pankreatitis, die sich in Anorexie, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen äußert. 397 Bei zwei bis fünf Prozent der Kinder wird die Pankreatitis lebensbedrohlich, so dass die Behandlung abgebrochen werden muss. Einige Patienten entwickeln darüber hinaus eine Hyperamylasämie, die mit leichten Bauchschmerzen einhergeht und nach Therapieende spontan zurückgeht. 398 10. Asparaginase 48 Neurotoxizität Rund ein Viertel der Patienten (Kinder nur selten) erleidet neurotoxische Symptome wie Depression, Lethargie, Müdigkeit, Somnolenz, Verwirrung, Reizbarkeit, Unruhe und Schwindel. Gründe hierfür liegen möglicherweise darin, dass die meisten Asparaginasen auch Glutaminase–Aktivität besitzen. Dies führt zu einer verstärkten Umsetzung von L–Glutamin zu L–Glutaminsäure. Insgesamt wird also der Spiegel des Neurotransmitters Glutaminsäure, der bekanntermaßen neurotoxische Auswirkungen hat, erhöht. Gleichzeitig entsteht im Gehirn nicht nur ein Asparagin– sondern auch ein Glutaminmangel, was vermutlich auch zu neurotoxischen Symptomen führt. 399 Andere Eine weitere häufig auftretende Nebenwirkung der Asparaginase–Behandlung ist Azotämie, die allerdings nur sehr selten zu Nierenversagen führt. Patienten, die eine intensive Asparaginase–Therapie hinter sich haben, tragen bei folgender Behandlung mit Topoisomerasehemmern ein erhöhtes Risiko an sekundären Leukämien zu erkranken. 400,401 11. Zusammenfassung und Ausblick 49 11. Zusammenfassung und Ausblick Noch vor wenigen Jahrzehnten bedeutete die Diagnose Krebs für den Patienten den Tod binnen kurzer Zeit, u. U. verbunden mit starken Schmerzen und einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität. Heutzutage stehen der Medizin zahlreiche Möglichkeiten zur erfolgreichen Behandlung von Krebs zur Verfügung. Die Einführung von Cisplatin in Kombinationspräparaten bei der Behandlung von Hodenkrebs hat beispielsweise die 5– Jahres–Überlebensrate von 65 % auf über 90 % in den vergangenen 25 Jahren angehoben. Insgesamt ist die Überlebenswahrscheinlichkeit für Krebserkrankte in den vergangenen 20 Jahren erheblich gestiegen. 1 Nichtsdestotrotz gewinnt Krebs als Todesursache in allen Industrienationen zunehmend an Bedeutung – nicht zuletzt auf Grund der stetig wachsenden Lebenserwartung. Nach wie vor stellt sowohl die Krebserkrankung selbst als auch deren Behandlung eine erhebliche physische und psychische Belastung für den Patienten dar. Die überwiegende Anzahl der Krebsmedikamente wirkt als Zytostatika. Die starken Nebenwirkungen beruhen auf der Tatsache, dass eine selektive Hemmung der Krebszellproliferation bzw. eine selektive Apoptoseinduktion von Krebszellen schwer zu erreichen ist. Um die Beeinträchtigung der gesunden Zellen zu minimieren oder gar ganz zu vermeiden, wurden eine Reihe von neuen Ansätzen entwickelt. Es ist seit langem bekannt, dass es Tumore gibt, die vom Hormonspiegel des Patienten abhängen. Androgene beispielsweise fördern das Prostata– und Östrogene das Mammawachstum und sind demzufolge potenzielle Kanzerogene. Eine Hormonbehandlung kann daher indiziert sein. Wie erfolgreich sie im Einzelfalle ist, hängt davon ab, ob das Tumorgewebe über die entsprechenden Rezeptoren verfügt. Nur Tumore, die über solche Rezeptoren verfügen, können durch chirurgisches Entfernen der entsprechenden Drüsen und Verabreichung von Hormon–Antagonisten (z. B. Tamoxifen, Fulvestrant) oder Inhibitoren der hormonellen Biosynthese (z. B. Aromatase–Hemmer) therapiert werden. Ein Nachweis über die Hormonabhängigkeit des Tumorwachstums wird heutzutage Prostatakarzinomen aber auch standardmäßig durchgeführt. 402 Zur Therapie von androgenabhängiger Mammakarzinome werden die gegengeschlechtlichen Östrogene oder Analoga verabreicht, z. B. Diethylstilbestrol–Diphosphat. Eine Heilung ist auf diese Weise nicht zu erwarten, die Lebenserwartung und das Wohlbefinden des Patienten kann aber deutlich erhöht werden. Die Nebenwirkungen sind in der Regel auf die zu erwartenden hormonbedingten Veränderungen 11. Zusammenfassung und Ausblick 50 beschränkt, wobei im Falle des Diethylstilbestrols die kanzerogene Wirkung auf weibliche Nachkommen schwangerer Patientinnen berücksichtigt werden muss. In der Regel werden Östrogene bei Frauen erst fünf Jahre nach der Menopause eingesetzt.18 Im Gegensatz dazu werden inoperable aber hormonabhängige Brusttumore mit Androgenen wie Drostanolon–Propionat und Testolacton behandelt, bei denen die hormonbedingten Nebenwirkungen verhältnismäßig gering sind. Antiöstrogene wie Tamoxifen binden an die Östrogenrezeptoren und senken damit die Östrogeneffektivität. Dies führt zu typischen klimakterischen Nebenwirkungen wie Hitzewallungen und Übelkeit. Aminoglutethimid hemmt einerseits die Biosynthese von Steroidhormonen, andererseits aber auch diejenige von Cortisol, das daher im Verlauf der Therapie substituiert werden muss. Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Übelkeit und Exantheme.18 Ein vielversprechendes Konzept zur Entwicklung einer nebenwirkungsarmen Krebstherapie wurde Anfang der 70er Jahre von Judah Folkman entwickelt. Er stellte die Hypothese auf, dass entstehende Tumore zunächst als Mikrotumore vorliegen, als welche sie weder detektiert werden können noch eine direkte Gefahr für den Organismus darstellen. Das Wachstum neuer und durch Nährstoffmangel bedingtes Absterben alter Zellen halten sich die Waage. Ein größerer Tumor kann nur entstehen, wenn die Nährstoffzufuhr für alle Zellen gewährleistet ist. Ab einem kritischen Punkt erlangen jedoch einige dieser „stillen“ Mikrotumore die Fähigkeit, die sog. Angiogenese zu stimulieren („angiogenic switch“), d. h. neue Blutgefäße zu entwickeln, um sich an die Nährstoffversorgung durch den allgemeinen Blutkreislauf anzuschließen. 403 Nun beginnt der Tumor unkontrolliert zu wachsen und ist darüber hinaus in der Lage, über den Kreislauf Metastasen in entferntere Körperregionen zu entsenden. 404 Die Angiogenese spielt beim gesunden erwachsenen Menschen nur eine untergeordnete Rolle, beispielsweise bei der Wundheilung oder beim Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Daher wäre die Inhibition der Angiogenese und damit eine Hemmung des Tumorwachstums eine vielversprechende Möglichkeit den Krebs mit minimalen Nebenwirkungen zu bekämpfen. 405 Mittlerweile sind knapp 50 anti–angiogene Wirkstoffe bekannt.405 Der erste in klinischen Tests eingesetzte Inhibitor der Angiogenese war TNP–470, ein semisynthetisches Analogon des Naturstoffs Fumagillin. Die beobachteten Nebenwirkungen waren in erster Linie neurotoxischer Natur und äußerten sich in Form von Schwindel, Benommenheit, Ataxie, Konzentrationsverlust, Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, Verwirrungs– 11. Zusammenfassung und Ausblick 51 und Angstzuständen sowie Depressionen. Alle diese Symptome waren dosisabhängig und reversibel, verschlimmerten sich aber im Lauf der Behandlung. 406,407 Auch wenn durchschlagende Erfolge bisher ausblieben, gib t es doch Anzeichen dafür, dass der Einsatz von Angiogenese – Hemmstoffen in Kombination mit konventionellen Zytostatika in Zukunft erfolgreich sein könnte.405,408 Allerdings findet in der Fachwelt eine lebhafte Debatte statt, ob die Blockierung der Angiogenese und die dadurch entstehende Hypoxie nicht im Gegenteil zu aggressiverem Tumorwachstum führen kann. 409,410 Damit sich eine Zelle im Rahmen der Mitose teilen kann, müssen die Chromosomen korrekt am sog. Spindelapparat aufgereiht sein. Dieser besteht aus kleinen Röhren, den Mikrotubuli, die wiederum aus dem Protein Tubulin aufgebaut sind. Wirkstoffe, die den Aufbau des Spindelapparates stören, werden seit längerer Zeit in der Tumortherapie eingesetzt (s. Kapitel 9). 411 Allerdings laufen in der Zelle auch zahlreiche Prozesse ab, die ebenfalls Mikrotubuli–abhängig sind und deren Beeinträchtigung zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Eine Gruppe von Motorproteinen, die Kinesine, bieten u. U. die Möglichkeit diese Schwierigkeiten zu umgehen. Es handelt sich dabei um Proteine, welche die durch ATP– Hydrolyse entstehende Energie in mechanische Arbeit umwandeln können. Sie sind an einer Vielzahl von Transportprozessen innerhalb der Zelle beteiligt. Es sind über 100 unterschiedliche Kinesine bekannt, die jeweils sehr spezielle Aufgaben wahrnehmen. Besonders interessant für die Wirkstoffforschung sind die mitotischen Kinesine, die direkt an der Zellteilung beteiligt sind. Deren Inhibition würde ausschließlich die Zellteilung behindern und alle anderen Mikrotubuli–abhängigen Prozesse unberührt lassen. Ein solches Kinesin ist HsEg5, für das mittlerweile mehrere Inhibitoren zur Verfügung stehen. Die Forschung steckt diesbezüglich allerdings noch in den Kinderschuhen, verspricht aber ein neues erfolgreiches Konzept der Therapie maligner Erkrankungen. 412 Statistisch gesehen wird in den westlichen Industrienationen jede dritte Frau und jeder zweite Mann im Verlaufe des Lebens an einer Form von Krebs erkranken. Auf kaum einem anderen Forschungsgebiet werden vergleichbare Anstrengungen unternommen wie in der Entwicklung von neuen Therapiemöglichkeiten für Krebs. Neben dem operativen Eingriff und der Bestrahlungstherapie stellt dabei die Chemotherapie nach wie vor die dritte Säule der Behandlung von Krebserkrankten dar. In dieser Arbeit wurden die wichtigsten Gruppen von Chemotherapeutika und deren toxische Auswirkungen auf den Organismus zusammengefasst. 11. Zusammenfassung und Ausblick 52 Eine vollständige Auflistung der auf dem Markt befindlichen Wirkstoffe und solcher, die sich in klinischen Tests befinden, würde den Rahmen der Arbeit sprengen. Keine Erwähnung fanden z. B. Epothilone, 413,414 Stimulanzien des Immunsystems, wie z. B. Interferone,415,416 die darüber hinaus die Angiogenese hemmen, 417 gentherapeutische Ansätze 418,419 und Inhibitoren der Signaltransduktion, z. B. Gleevec. 420 Die Inhibition von Protein–Protein–Wechselwirkungen ist ein Beispiel dafür, dass die Möglichkeiten, neue Konzepte zu entwickeln, nach wie vor nicht erschöpft sind. Noch vor wenigen Jahren wurde die Wahrscheinlichkeit für sehr gering gehalten, in Protein–Protein– Wechselwirkungen mit kleinen, „drug–like“ Molekülen eingreifen zu können. Mittlerweile sind derartige Wirkstoffe in klinischen Tests oder bereits auf dem Markt. 421 Die Inhibition der Wechselwirkung zwischen dem zentralen Tumorsuppressor–Protein p53 und seinem negativen Regulator Mdm2 erscheint dabei als einer der vielversprechendsten Ansätze für zukünftige Therapiekonzepte. 422 Schließlich sind die Möglichkeiten enorm, die durch die Entschlüsselung des menschlichen Genoms im Rahmen des „Human Genome Project“ für die Erforschung von Krebsmedikamenten entstanden sind. Auch wenn bei weitem noch nicht allen Genen eine Funktion zugeordnet werden konnte, ist die Zahl der potenziellen Targets für einen Wirkstoff sprunghaft angestiegen. Die Identifizierung von Patienten mit einem hohem Risiko an Krebs zu erkranken und deren individuelle, maßgeschneiderte Therapie scheint nun ebenfalls im Bereich des Möglichen. 423 Die ersten Schritte in dieser Richtung sind bereits gemacht. 424 Die Belastung einer Chemotherapie für den Patienten konnte in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verringert werden. Durch die genannten neuartigen Therapieansätze und die anhaltende intensive Forschung auf diesem Gebiet besteht die Hoffnung, dass nicht nur das Leben von Menschen, die an Krebs erkrankt sind, verlängert sondern auch deren Lebensqualität beträchtlich erhöht werden kann. 12. Anhang 53 12. Anhang 12.1 Dosierung und Nebenwirkungen von Medikamenten in der Krebstherapie Wirkstoff Dosierung Akute Toxizität Verzögerte Toxizität Platin–Medikamente Cisplatin Carboplatin 50– 100 mg/m2 i. v. alle Starke Übelkeit, 3Wochen; 20 mg/m2 i. v. Erbrechen tägl., 5 Tage, alle 4 Wochen 360 mg/m2 alle 4 Wochen Starke Übelkeit, Erbrechen Nephrotoxizität, Ototoxizität, Knochenmarksuppression, Neurotoxizität Knochenmarksuppression, Anämie, ähnlich Cisplatin aber milder Alkylanzien Mechlorethamin Cyclophosphamid Melphalan Chlorambucil Mitomycin C Busulfan Carmustin Lomustin Procarbazin Dacarbazin 6–10 mg/m2 i. v. alle 3 Wochen Starke Übelkeit, Erbrechen Hämatotoxizität, Amenorrhoe, Aspermie, Leukämie 100 mg/m2 oral tägl., 14 Bei hohen Dosen Übelkeit Hämatotoxizität, Alopezie, Tage; 400 mg/m2 oral, und Erbrechen hämorrhagische Zystitis, tägl., 5 Tage; 1– 1.5 g/m2 Kardiotoxizität, i. v. alle 3–4 Wochen Hepatotoxizität, Amenorrhoe, Aspermie, Teratogenität 0.25 mg/kg oral, tägl., 4 Keine Hämatotoxizität, Tage, alle 6 Wochen Leukämie, Amenorrhoe, Aspermie 0.1–0.2 mg/kg oral, tägl. Keine Hämatotoxizität, oder 0.4 mg/kg alle 4 Leukämie, Amenorrhoe, Wochen Aspermie 10– 20 mg/m2 , alle 6–8 Übelkeit, starke Knochenmarksuppression, Wochen Hautirritation pulmologische Toxizität 1 mg/kg oral alle 6 h, 4 Keine Hämatotoxizität, Alopezie, Tage pulmologische Toxizität, Hepatotoxizität, Neurotoxizität 200 mg/m2 , i. v., alle 6 Lokale Hautirritationen Hämatotoxizität, Wochen Hepatotoxizität, pulmologische Toxizität, Neurotoxizität (Auge) 100–300 mg oral, alle 6–8 Übelkeit, Erbrechen Hämatotoxizität, Wochen Hepatotoxizität, pulmologische Toxizität 100 mg/m2 oral, tägl. 14 Übelkeit, Erbrechen Knochenmarksuppression, Tage, alle 4 Wochen Neurotoxizität 250 mg/m2 i. v., tägl., 5 Schwere Übelkeit, Knochenmarksuppression, Tage, alle 3 Wochen; Erbrechen, Anorexie Grippe–ähnliche 1,5 g/m2 i. v., einmalig Symptome Folsäureantagonisten Methotrexat 2.5–5 mg oral, tägl.; 20– Keine 25 mg i. m., 2-mal wöchentl.; 0.5–1 g/m2 i. v., alle 2– 3 Wochen; 12– 15 mg intrathecal, wöchentlich, 4–6 Wochen Knochenmarksuppression, Schleimhautentzündung, Nephrotoxizität, Hepatotoxizität, Neurotoxizität (bei intrathecaler Gabe) 12. Anhang 54 Wirkstoff Dosierung Akute Toxizität Verzögerte Toxizität 80– 120 mg/m2 i. v., wöchentlich, 1 Monat; 300 mg/m2 i. v., tägl. kontinuierlich, 12 Wochen; 15 mg/kg i. v., tägl., 3–5 Tage, alle 3 Wochen; 0.5– 1 g/m2 i. v. alle 4 Wochen 100–200 mg/m2 i. v., tägl., 5–10 Tage; 2– 3 g/m2 i. v., alle 12 h, 3–7 Tage; 20 mg/m2 s. c., tägl. Keine Knochenmarksuppression, Schleimhautentzündung, Übelkeit, Diarrhoe Bei hohen Dosen: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Anorexie Knochenmarksuppression, Übelkeit, Erbrechen, Schädigung des GI– Epithels, Hepatotoxizität, Neurotoxizität 2.5 mg/kg oral, tägl.; Keine 100 mg/m2 oral, tägl., 5 Tage (zu Beginn der Therapie) 2 mg/kg oral, tägl.; Übelkeit, Diarrhoe 100 mg/m2 i. v., tägl., 7 Tage (zu Beginn der Therapie) 25 mg/m2 i. v., tägl., Übelkeit, Erbrechen 5 Tage, alle 4 Wochen Bei hohen Dosen: Knochenmarksuppression Pyrimidinanaloga Fluoruracil Cytosin–Arabinosid Purinanaloga Mercaptopurin Thioguanin Fludara IV Hydroxyharnstoff 0.5–1.5 mg, oral, tägl. Übelkeit, Erbrechen Bei hohen Dosen: Knochenmarksuppression Knochenmarksuppression, Diarrhoe, Immunsuppression, Somnolenz Knochenmarksuppression, Hyperpigmentierung Topoisomerasehemmer Topotecan 1.5 mg/m2 i. v., tägl., 5 Tage, alle 3 Wochen Daunorubicin 30– 60 mg/m2 i. v., tägl., 3 Tage; 30– 60 mg/m2 i. v., wöchentlich 60 mg/m2 i. v. alle 3 Wochen bis maximale Dosis von 550 mg/m2 erreicht ist 12 mg/m2 i. v., tägl., 3 Tage 60– 100 mg/m2 i. v., alle 3 Wochen 0.04 mg/kg i. v., wöchentlich Doxorubicin Idarubicin Epirubicin Dactinomycin Etoposid Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Kopfschmerzen, Dyspnoe Übelkeit, Fieber, starke Hautirritation, akute Kardiotoxizität wie Daunorubicin wie Daunorubicin wie Daunorubicin Übelkeit, Erbrechen, starke Blasenbildung 100 mg/m2 i. v., tägl., Übelkeit, Erbrechen, 5 Tage; 50–100 mg Hypotonie, allergische oral, tägl. Reaktionen Knochenmarksuppression, Alopezie, Mukositis Knochenmarksuppression, Kardiotoxizität, Diarrhoe, Stomatitis, Mukositis, Alopezie wie Daunorubicin wie Daunorubicin (i. Allg. schwächer ausgeprägt) wie Daunorubicin (i. Allg. schwächer ausgeprägt) Knochenmarksuppression, Alopezie, Stomatitis, Diarrhoe Knochenmarksuppression, Leukämie, Alopezie, Fieber 12. Anhang 55 Wirkstoff Dosierung Akute Toxizität Verzögerte Toxizität 0.1–0.2 mg/kg; 6 mg/m2 i. v. wöchentlich 1.5 mg/m2 i. v. wöchentlich Übelkeit, Erbrechen, starke Hautirritation Knochenmarksuppression, Neurotoxizität starke Hautirritation 30 mg/m2 i. v., wöchentlich Übelkeit, Erbrechen, starke Hautirritation, Müdigkeit Neurotoxizität, Obstipation, Alopezie, Muskelschwäche, Areflexie Knochenmarksuppression, Mukositis 135 mg/ m2 i. v. über 24 h, alle 3 Wochen 60– 100 mg/m2 i. v., alle 3 Wochen allergische Reaktionen, Übelkeit, Erbrechen wie Paclitaxel 10,000 IU/m2 i. m., wöchentlich, 20 Wochen allergische Reaktionen, Übelkeit, Erbrechen, Anorexie Vinca Alkaloide Vinblastin Vincristin Vinorelbin Taxane Paclitaxel Docetaxel Asparaginase Knochenmarksuppression Knochenmarksuppression, Wasseransammlung, Ödem, Pleuraerguss Hepatotoxizität, hämatopoetische Toxizität, Neurotoxizität, Azotämie Andere Wirkstoffe Tamoxifen (Hormon– Antagonist) 20 mg oral, tägl. auf 2 Knochen– und Dosen verteilt Gelenkschmerzen, Übelkeit, Hitzewallungen Fulvestrant (Hormon– Antagonist) 250 mg i. m., monatlich Hautirritationen an der Einstichstelle Anastrazol (Aromatase– Inhibitor) 1mg oral, tägl. Hitzewallungen, Gelenkschmerzen Interferon α (Stimulanz des Immunsystems, Angiogenesehemmer) 3–5 Mio. IU s. c., tägl. oder 3-mal wöchentlich Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit, Anorexie Gleevec (Inhibitor der Signaltransduktion) 400–600 mg oral, tägl. Übelkeit thromboembolische Krankheit, Gebärmutterkrebs, Katarakt, Vaginalblutungen, Akne Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe, Bauch–, Rücken– und Kopfschmerzen, Hitzwallungen thromboembolische Krankheit, Vaginalblutungen Unwohlsein, Gewichtsverlust, Verwirrungszustände, Hypothreose, Retinopathie, Autoimmunerkrankungen Knochenmarksuppression, Hepatotoxizität, Muskelschmerzen, Ödeme 12. Anhang 56 12.2 Abkürzungen Abb. Abbildung ara–C Cytosin–Arabinosid ATP Adenosin–Triphosphat AZQ Diaziquon bcl2 in den Mitochondrien lokalisiertes Protein; spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Apoptose BUN blood urea nitrogen, Blut–Harnstoff–Stickstoff–Wert bzw. beziehungsweise ca. circa cAMP zyklisches Adenosin–Monophosphat CML chronisch–myeloische Leukämie d. h. das heißt DHFR Dihydrofolatreduktase DNA Deoxyribonucleic Acid, Desoxyribonukleinsäure dTMP Desoxythymidinmonophosphat dUMP Desoxyuridinmonophosphat EKG Elektrokardiogramm evtl. eventuell FH2 Dihydrofolsäure FH4 Tetrahydrofolsäure g Gramm G0 , G1 , G2 –Phase Gap – Phasen (Zwischenphasen) des Zellzyklus G–CSF granulocyte colony–stimulating factor GGH γ–Glutamylhydrolase GI gastrointestinal (glu)n Polyglutamat GM–CSF granulocyte–macrophage colony–stimulating factor GTP Guanosin–Triphosphat h Stunden HECNU 1–(2–Chlorethyl)–3–(2–hydroxyethyl)–1–nitrosoharnstoff hsEg5 humanes Eg5 Hz Hertz i. Allg. im Allgemeinen 12. Anhang 57 i. e. S. im engeren Sinne i. m. intramuskulär IU international unit(s) i. v. intravenös i. w. S. im weiteren Sinne KG Körpergewicht kg Kilogramm m2 Quadratmeter M molar Mdm2 Mouse Double Minute Protein 2 MESNA 2–Mercaptoethansulfonat Mil. Millionen mg Milligramm M–Phase Mitose–Phase des Zellzyklus mRNA messenger RNA MTX Methotrexat nm Nanometer p53 zentrales Tumorsuppressorgen PEG Monomethoxypolyethylenglykol RNA Ribonucleic Acid, Ribonukleinsäure s. c. subkutan S–Lost Schwefel–Lost S N1 nukleophile Substitution mit Kinetik erster Ordnung S N2 nukleophile Substitution mit Kinetik zweiter Ordnung sog. sogenannt(er,e,es) S–Phase DNA–Synthese–Phase des Zellzyklus ST der Abschnitt des EKG zwischen S– und T–Zacke s. o. siehe oben s. u. siehe unten tägl. täglich TEPA N,N',N''–Triethylenphosphoramid T im EKG die Welle am Ende der elektrischen Kammersystole als Erregungsrückbildungsschwankung u. a. unter Anderem 12. Anhang 58 u. U. unter Umständen v. a. vor allem z. B. zum Beispiel ZNS zentrales Nervensystem z. T. zum Teil 12. Anhang 59 12.3 Glossar Abortivum „Abtreibemittel“ afferent zuführend, dem ZNS Impulse zuleitend Agonist durch Besetzung eines Membranrezeptors wirksame physiologische Substanz bzw. Arzneimittel akral die Körper–, Gliedmaßenenden (Akren) betreffend Albumin wichtige, formal definierte Gruppe von tierischen und pflanzlichen Eiweißen Alkylanz als Zytostatika eingesetzter Stoff, der mit seinen aktiven Gruppen mit zahlreichen Makromolekülen im Zellplasma und Zellkern reagiert und diese alkyliert, d. h. Alkylgruppen einführt Alopezie Kahlheit als Folge vermehrten Haarausfalls Amenorrhoe das Nichteintreten (primäre A.) oder Ausbleiben (sekundäre A. = Menostase) der Regelblutung bei der geschlechtsreifen Frau Anämie Verminderung der Hämoglobinkonzentration und des Hämatokrit im Blut unter den unteren Normalwert einer vergleichbaren Bevölkerungsgruppe Anaphylaxie immunologisch bedingte, akute Maximalvariante einer allergischen Allgemeinreaktion, die den ganzen Organismus umfasst und mit typischen Symptomen einhergeht Angiogenese Neubildung von Blutgefäßen Angioödem flüchtige, oft massive Schwellungen des Unterhautgewebes (meist Lippen und Lidregion), seltener Zunge und anderer Organe Anorexie Verlust des Nahr ungstriebes; auch Appetitlosigkeit, Magersucht Antagonist der Gegenspieler des Agonisten Antiemetika Mittel gegen Erbrechen Antihistaminika Substanzen, die die Histaminwirkung durch reversible Blockierung der spezifischen Geweberezeptoren (H1 – bzw. H2 –Rezeptoren) hemmen Antikonvulsiva Mittel mit hemmender und mildernder Wirkung gegenüber zentral bedingten Krämpfen Antithrombin gegen Thrombin gerichtete Aktivität des Blutplasmas 12. Anhang 60 Antineoplastika alle Substanzen, die gegen maligne Krankheiten wirksam sind, unabhängig vom Wirkungstyp Aplasie vorhandene Gewebe– Entwicklung Apoptose der sog. programmierte Zelltod, der aktiv durch die Zelle selbst ausgelöst wird Arachnoiditis akute oder chronische, bakterielle oder traumatische Entzündung der Spinnengewebshaut des Gehirns oder Rückenmarks Area postrema ein bei Säugetieren und Vögeln vorkommender Gehirnteil Arrhythmie Störung der regelmäßigen Herzschlagfolge bei Reizbildungs– oder Reizleitungsstörung Arthritis, rheumatoide chronische Systemerkrankung des Bindegewebes, die vorwiegend die Gelenke befällt und zu Deformierungen sowie Bewegungseinschränkungen führt Aspermie das Fehlen zellulärer Elemente im Samen Aszites Ansammlung klarer seröser Flüssigkeit im normalerweise kapillären Peritonealspalt Ataxie Störung der Bewegungsabläufe und der Haltungsinnervation mit Auftreten unzweckmäßiger Bewegungen infolge gestörter funktioneller Abstimmung der entsprechenden Muskelgruppen Atypie die Abweichung der Zellen und Gewebe von normaler Form und innerer Struktur Axon der am Axonhügel des Körpers der Nervenzelle (Neuron) entspringende, unterschiedlich lange, zylindrische, solitäre Fortsatz der Nervenzelle, der mit seinen knopfförmig verdickten Endigungen synaptisch an anderen Nervenzellen oder an Erfolgsorganen (= Effektoren, Muskel–, Drüsenzellen) endet und ihnen auf diese Weise die von ihm geleiteten – evtl. zu einem Aktionspotenzial führenden – Erregungen zuleitet Azotämie Vermehrung stickstoffhaltiger Endprodukte des Eiweißstoffwechsels im Blut infolge Minderausscheidung harnpflichtiger Stoffe Basalmembran die lichtmikroskopisch erkennbare glasklare, aus Gitterfasern und einer Kittsubstanz bestehende Grenzschicht (Lamelle) zwischen Bindegewebe und nicht bindegewebigen Bestandteilen oder Organanlage mit ausgebliebener 12. Anhang 61 Beau–Reil–Querfurchen Querfurchen an Fingernägeln infolge vorübergehender Störung des Nagelwachstums im Zusammenhang mit schweren Krankheiten oder bestimmten Vergiftungen benigne gutartig Bilirubin ein gelbbrauner Gallenfarbstoff, der als Bestandteil des Blutes dem Serum gelbe Farbe verleiht Blut–Hirn–Schranke der Schrankeneffekt der die Blutgefäße umgebenden Glia und des Kapillarendothels für bestimmte Stoffe (d. h. für nicht lipoidlösliche Substanzen, Proteine) Brachytherapie Strahlentherapie, bei der sich die Strahlenquelle im oder direkt am Tumorgewebe befindet bronchial den Bronchus betreffend Bronchus die in Fortsetzung der Luftröhre der Atemluftleitung dienenden Hohlorgane der Lunge carotid zur Arteria carotis gehörend Cellulitis Veränderungen der Unterhaut–Struktur, wodurch es zum Eindringen von Fettzellen in die Lederhaut kommt (bucklige Unregelmäßigkeiten der Hautoberfläche) Chemotherapie die auf dem „Prinzip der selektiven Toxizität“ beruhende Behandlung mit Chemotherapeutika (solitär oder kombiniert: Mono– bzw. Poly–Ch.); wird heute oft gleichbedeutend mit Zytostatikatherapie (bei malignen Erkrankungen) verwendet Cholestase Stauung der Gallenflüssigkeit Chromatin das spezifisch anfärbbare Material des Zellkerns; eine fädige Struktur, bestehend v. a. aus DNA und Histonen (basisches Chromosomenprotein) Circadian im Rhythmus des Tag–und Nachtwechsels Clearance Entfernung einer bestimmten exogenen oder endogenen Substanz aus dem Blut als spezifische Leistung eines Ausscheidungsorgans (z. B. renale C.) Cochlea die „Gehörgangsschnecke“, die knöcherne (Innenohr–) Schnecke im Felsenbein des Schläfenbeins Corti–Organ das auf der Basilarmembran gelegene Organum spirale; das Hörorgan der häut igen Schnecke Crosslink Verknüpfung zwischen Basen innerhalb eines DNA–Stranges (intrastrand C.) oder zwischen unterschiedlichen DNA–Strängen (interstrand C.) 12. Anhang 62 Debré–Toni–Fanconi–Syndrom Form einer Nierenfunktionsstörung Dehydratisierung Mangel an Körperwasser Deletion Verlust eines Chromosomenstückes oder eines DNA– Abschnitts Deoxyadenin Baustein der DNA Deoxyguanin Baustein der DNA Depletion krankhafter Verbrauch körpereigener Stoffe, Auszehrung dermato– Affix mit der Bedeutung Haut Desquamation Hautabschuppung Diaphorese die Schweißsekretion als physiologisches Geschehen oder als Folgeeffekt schweißtreibender Mittel Differentiation die gemäß einem erblichen Muster erfolgende Umwandlung polyvalenter, d. h. in mehrfacher Richtung entwicklungsfähiger Strukturen (Zellen, Gewebe) und potenzieller Funktionen in spezialisierte Strukturen bzw. Funktionen Dilatation Erweiterung distal weiter entfernt von der Körpermitte Diurese Harnbildung, –ausscheidung Diurese, forcierte gesteigerte Diurese als Maßnahme z. B. bei Vergiftungen; Prinzip ist die anhaltende Steigerung der Substanzausscheidung durch die Niere mit Hilfe intravenöser Gaben eines stark wirksamen Diuretikums über einige Stunden bei gleichzeitiger ständiger Flüssigkeitszufuhr durch Infusion Duplikation die dauerhafte Verdoppelung (bis Vervielfachung) einzelner Gene oder Gengruppen (mit anschließender getrennter Entwicklung) Dysfunktion jede durch äußere oder innere (exo– oder endogene) Faktoren bedingte Störung der normale n Funktion von Zellen, Geweben oder Organ(system)en Dyskrasie fehlerhafte Blutzusammensetzung Dyspnoe jede Form einer Atemstörung; subjektive Zeichen sind z. B. Atemnot, Lufthunger, Kurzatmigkeit, Beklemmung. Objektive Kriterien sind Tachypnoe mit oberflächlichen, Hyperpnoe mit vertieften oder ungleichmäßigen Atemzügen Echokardiographie Ultraschalldiagnostik des Herzens Elektrokardiographie Durchführung (Ableitung) des Elektrokardiogramms Elektrophile Substanzen, die (partiell) positiv geladen sind und negativ geladene Teilchen anziehen 12. Anhang 63 Endometrium die faltenlose Schleimhaut der Gebärmutter, bestehend aus einfachem zylindrischem Flimmerepithel Enzephalopathie krankhafte, nichtentzündliche Hirnveränderung unterschiedlicher Ätiologie und Klassifikation Enzymurie krankhafte Ausscheidung von Enzymen im Dysfunktion oder Defekt eines Enzym(system)s Epimer Molekül, das sich nur in der stereochemischen Konfiguration eines Kohlenstoffatoms unterscheidet Epithel das Deckgewebe, das aus – in einer oder mehreren Schichten angeordneten – fast lückenlos zusammengefügten Epithelzellen und wenig Interzellularsubstanz besteht und keine Gefäße enthält; ein Schutz– und Stoffwechselorgan mit der Fähigkeit zur Resorption und Sekretion, das die äußere Körperoberfläche bedeckt bzw. die Hohlorgane und Körperhöhlen auskleidet; ferner das hochdifferenzierte Sinnesepithel Erythem flächenhafte Hautrötung Erythropoetin hämatopoetischer Wachstumsfaktor Exanthem Hautausschlag Exposition Gesamtheit der äußeren Bedingungen, denen ein Organismus ausgesetzt ist Extravasation der Vorgang, bei dem aus einem Gefäß (Vas), i. w. S. auch aus einem Organ in das benachbarte Gewebe Körperflüssigkeit austritt Fäzes Stuhl, Kot Fibrinogen Faktor der Blutgerinnung Fibrose krankhafte Bindegewebsvermehrung in Organen Harn bei Filtrationsrate, glomeruläre das Volumen des an den Nierenglomeruli abgepressten und in die Lichtung der Nierenkanälchen abfließenden „Primär–“ oder „Vorharns“ pro Zeiteinheit gastrointestinal Magen und Dünndarm betreffend Glia das interstitielle Zellgewebe des Nervensystems, das die Räume zwischen Nervenzellen und Blutgefäßen bis auf einen 20 nm breiten Spalt ausfüllt und die Markscheiden bildet Glucocorticoide in der Nebennierenrinde gebildete Hormone Glutathion v. a. in Erythrozyten vorhandenes Peptid, das deren Membran vor oxidierenden Substanzen schützt 12. Anhang 64 Gonaden Geschlechtsdrüsen (Ovarium und Testis) Granulozyten, neutrophile die häufigste Form der Granulozyten mit durch neutrale, basische und saure Farbstoffe anfärbbaren Granula sowie mit stark segmentiertem (d. h. 2–3 Teile aufweisendem) Kern Haarfollikel die die Haarwurzel sackförmig umgebende, aus der Unterhaut hervorgegangene bindegewebige äußere Haarscheide hämato– Affix mit der Bedeutung Blut Hämatokrit der Anteil des Volumens aller roten Blutkörperchen am Gesamtblut hämatopoetisch Blut bildend Hämoglobin Eisen(II)–haltiges Chromoproteid der Erythrozyten, das ihnen die rotbraune Farbe verleiht Hämoperfusion Blutreinigungsverfahren, bei dem das Blut durch eine mit Adsorbenzien (z. B. Aktivkohle, Kunstharz) gefüllte Filterkerze gepumpt wird hämorrhagisch mit Blutaustritt einhergehend, eine Blutung herbeiführend, betreffend Hand–Fuß–Syndrom schmerz–, evtl. fieberhafte, seitensymmetrische Schwellung der Hände und Füße Hepatomegalie Vergrößerung der Leber Histamin basisches biogenes Amin, einer der bekanntesten Mediatoren der allergischen Entzündung Hyaluronidase Enzym, das als Diffusionsfaktor Strukturauflockerung vo n Binde– und Stützgeweben erleichtert, den Flüssigkeitsaustausch zwischen Geweben und dem Gefäßsystem sowie die Ausbreitung von Fremdsubstanzen bewirkt Hyperamylasämie vermehrter α–Amylasegehalt des Blutes Hyperglykämie krankhafte Erhöhung des Blutzuckers Hyperhydratation übermäßiger Wassergehalt des Körpers Hyperpigmentierung örtliche oder allgemeine Vermehrung des Gehalts der Haut an Pigment hypertonisch mit höherem osmotischem Druck entsprechende Körperflüssigkeit Hypofibrinogenämie verminderter Fibrinogengehalt des Blutes Hypomagnesiämie verminderter Gehalt des Blutserums an Magnesium Hyponatriämie verminderter Gehalt des Blutserums an Natrium Hypotonie Erniedrigung einer Spannung oder eines Drucks unter die Norm Hypoxämie herabgesetzter Sauerstoffgehalt im Blut als das Blut bzw. 12. Anhang 65 Ikterus gelbliche Verfärbung der Haut und Schleimhäute sowie innerer Organe und – besonders frühzeitig – der Lederhaut der Augen durch Übertritt von Gallenfarbstoffen aus dem Blut in die Körpergewebe Ileus, paralytischer subakut beginnender Darmverschluss infolge Darmlähmung Inhibition Hemmung Insuffizienz ungenügende Funktion bzw. Leistung eines Organ(system)s interstitiell dazwischen liegend intrathekal innerhalb der harten Rückenmarkhaut Inversion die Umkehrung eines Chromosomenabschnitts Chromosomenbruch oder –neuverknüpfung in vivo im Leben, im lebenden Organismus Ischämie Blutleere oder Minderdurchblutung eines Gewebes infolge unzureichender (= relative I.) oder fehlender (= absolute I.) arterieller Blutzufuhr –itis Suffix mit der Bedeutung Entzündung hepato– Affix mit der Bedeutung Leber Herzdekompensation dekompensierte, Herzinsuffizienz kardio– Affix mit der Bedeutung Herz Kardiomegalie Vergrößerung des Herzens Kardiomyopathie, kongestive K. mit Dilatation und verminderter Kontraktionskraft der linken Kammer oder beider Herzkammern Karzinom bösartiger, allgemein als „Krebs“ bezeichneter Tumor epithelialer Herkunft klimakterisch in den Wechseljahren auftretend Koagulopathie angeborene oder erworbene Störungen der Blutgerinnung Kolon der beidseits seitlich und oben im Darmbauch liegende Hauptteil des Dickdarms Konjunktivitis Entzündung der Bindehaut kumulativ bei wiederholter Verabreichung von Substanzen allmählich anhäufend, wenn die Einzelgaben schneller erfolgen, als sie eliminiert werden können kranial den Schädel betreffend, schädel–, kopf– oder scheitelwärts, am oder zum oberen Körperende hin gelegen Kreatin ein Zwischenprodukt des intermediären Stoffwechsels, das in nahezu konstanter Menge in der Leber gebildet wird d. h. schon in Ruhe nach manifeste 12. Anhang 66 Kreatinin harnpflichtiges, stark basisches Stoffwechselprodukt, das im Muskelgewebe irreversibel als Anhydrid (Lactam) des Kreatins entsteht Kreislauf, enterohepatischer Transportweg für die mit der Galle ausgeschiedenen und in tieferen Darmabschnitten wieder rückresorbierbaren und in die Leber gelangenden Substanzen kutan die Haut betreffend Läsion Schädigung, Verletzung, Störung Leberzirrhose Sammelbegriff für Lebererkrankungen, die mit Veränderung der Läppchenstruktur (irreversible „Pseudoläppchen“), Leberfibrose und Bildung kleiner bis großer Parenchymknoten einhergehen und zu Gefäßobliterationen führen (hepatischer Block; mit Pfortaderhypertonie, Aszites) Leukämie Sammelbegriff für Erkrankungen, die durch maligne Transformation hämatopoetischer oder lymphatischer Zellen entstehen und mit Proliferation und Akkumulation neoplastischer Zellen (L.–Zellen) primär im Knochenmark, meist auch im Blut und in lymphatischen Geweben, seltener in anderen Organen einhergehen Leukämie, akute lymphatische Lymphoblastenleukämie, überwiegende Leukämieform des Kindesalters Leukämie, chronisch myeloische starke Vermehrung aller granulopoetischen Zellen im Knochenmark, Blut und mehreren Organen, Thromboseneigung Leukenzephalopathie krankhafte Veränderung der weißen Hirnsubstanz Leukonychie Weißfärbung des Nagels Leukopenie Verminderung der Leuko–Zahl im peripheren Blut Lipophilie Neigung zur Fettlöslichkeit Liquor die Gehirn–Rückenmark–Flüssigkeit Lungenfibrose fortgeschrittener, narbig–bullöser Umbau des Lungengewebes mit Zunahme der kollagenen Fasern und Zerstörung der Lungenstruktur als Endzustand interstitieller Lungenerkrankungen Lymphoblasten aktivierte Lymphozyten Lymphom Sammelbezeichnung für benigne Lymphknotenvergrößerungen Lymphozyten kleine, weiße Blutkörperchen mit rundem, chromatinreichem Kern im peripheren Blut und in den lymphatischen Geweben Lysosom Ort der intrazellulären Verdauung maligne bösartig und maligne 12. Anhang 67 Mamma die Brust der Frau, bestehend aus Drüsenkörper, Fettgewebe, Bindegewebssepten und Brustwarze einschließlich Warzenhof Melanom gutartige oder bösartige Neubildung des Pigment bildenden Gewebes der Haut und der Retina Megakaryozyten thrombozytenbildende Knochenmarksriesenzellen Meningeosis leucaemica leukämische Infiltrate (evtl. auch Blutungen) im Zentralnervensystem und dessen Hüllen unter dem klinischen Bild eines Hirntumors Menopause bei der Frau der Zeitpunkt der – infolge Nachlassens der Ovarialfunktion – letzten Menstruation Metastase Tochtergeschwulst eines Tumors Mikrosomen bei der Zellfraktionierung entstehende, aus membranbegrenzten, meist kugeligen Hohlräumen bestehende Zellbestandteile Mikrotubuli elektronenmikroskopisch erkennbares Röhrensystem als Teil des Zytoskeletts Mitose Zellteilung von Körperzellen Morbidität die in einem bestimmten Zeitraum registrierte Zahl der Krankheitsfälle einer definierten Krankheit, bezogen auf die Bevölkerungszahl. Morbus Hodgkin bösartig verlaufende Krankheit des lymphatischen Systems Mortalität die Prozentzahl der Todesfälle in einem bestimmten Zeitraum, bezogen auf die Gesamtbevölkerung oder auf Bevölkerungsteile Mukositis Schleimhautentzündung mutagen Mutationen auslösend Myelo– Wortteil mit der Bedeutung Mark, Rückenmark Myokard Herzmuskel Nadir Tiefstwert Nekrose lokaler Gewebstod in einem lebenden Organismus als schwerste Folge einer lokalen Stoffwechselstörung Nephritis akute oder chronische Entzündung der Niere nephro– Affix mit der Bedeutung Niere neuro– Affix mit der Bedeutung Nerven Neuronen Nervenzellen neutro– Affix mit der Bedeutung neutrophile Granulozyten Nucleotide aus Nucleinbase, Zucker und Grundbaustein der Nucleinsäuren Nukleophile Substanzen, die (partiell) negativ geladen sind und positiv geladene Teilchen anziehen Phosphorsäure bestehender 12. Anhang 68 Obstipation die – meist chronische – Stuhlverstopfung infolge verlängerten Verweilens der Fäzes im Kolon Ödem umschriebene oder diffuse, meist schmerzlose Ansammlung aus dem Gefäßsystem ausgetretener seröser Flüssigkeit okklusiv verschließend Oligonucleotid Verbindung aus 3–25 Nucleotiden Oligospermie verminderte Spermienzahl Onkogene DNA–Sequenzen im Genom der Zelle mit Krebs erzeuge nder Aktivität Onkologie Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit der Prophylaxe, Entstehung, Erkennung und konservativen Behandlung von Tumoren und den dadurch bedingten Krankheiten befasst Onychodystrophie krankhafte Veränderungen der Nagelplatte Onycholysis Ablösung der Nagelplatte Organell Struktur oder strukturell abgegrenzter Raum von charakteristischem Bau und Funktion, entweder innerhalb einer Zelle oder an der Zelloberfläche Osmolalität die osmolare Konzentration (angegeben in Osmol) pro kg H2 O Ösophagitis Entzündung der Speiseröhre Osteoporose Systemerkrankung des Skeletts mit Verminderung der Knochenmasse, Qualitätsverschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes und dadurch bedingtem erhöhten Frakturrisiko Osteosarkom Knochensarkom, i. e. S. das osteoplastische Sarkom; bösartiger Knochentumor, vorwiegend bei Jugendlichen Oto– Affix mit der Bedeutung Ohr oder Gehör ovarial den Eierstock (Ovarium) betreffend palliativ krankheitsmildernd (ohne zu heilen) pan– Affix mit der Bedeutung ganz, vollständig Pankreaszellen Der exokrine Teil der Pankreaszellen macht ca. 98 % am Gesamtgewicht der Bauchspeicheldrüse aus. Produktion von Enzymen zur Spaltung von Eiweiß (Proteasen), Fetten (Esterasen), Kohlenhydraten (Carbohydrasen) und Nucleinsäuren (Nucleasen). Der endokrine Anteil der Pankreaszellen stellt die wichtigste Verdauungsdrüse das Körpers dar und ist in den LANGERHANS–Inseln lokalisiert. Produktion verschiedener Hormone (z. B. Insulin, Glucagon) häufigster 12. Anhang 69 Parästhesie Fehlempfindung; i. e. S. die des Hautsinnes in Form von „Kribbeln“, „Pelzigsein“, „Ameisenlaufen“, u. U. mit Schmerzcharakter Parenchym das spezifische Gewebe eines Organs (im Gegensatz zum interstitiellen Bindegewebe) –pathie Suffix „Leiden“, „Schaden“, „Einwirkung“, „Behandlung“ –penie Suffix „Verminderung“ Perikard Schutz– und Gleithülle des Herzens peritoneal das Bauchfell betreffend Pleozytose erhöhte Zellzahl des Liquor Pleura die die beiden Brustkorbhälften auskleidende und die Lungen überziehende seröse Haut Pneumonie Entzündung des Lungenparenchyms Prämedikation Medikamentengabe vor einem Eingriff Präzipitation Bildung eines Niederschlags Primer für die Synthese von Makromolekülen notwendigen „Starter“–Moleküle primordial ursprünglich, in einer 1. Entwicklungsphase Proliferation Vermehrung von Gewebe durch Wucherung oder Sprossung Prostata etwa walnussgroßes unpaares Organ unterhalb der Harnblase, das den Anfangsteil der männlichen Harnröhre umgibt Psoriasis Schuppenflechte pulmonal die Lunge betreffend Purkinje–Zellen große, birnenförmige Nervenzellen in der Kleinhirnrinde Purpura spontane, kleinfleckige Kapillarblutungen in der Haut Raynaud–Syndrom recht unterschiedlich gebrauchter Begriff, der im weitesten Sinne für alle akralen Durchblutungsstörungen an Händen oder Füßen benutzt wird Rekombination die Umlagerung von Erbgut (Faktorenaustausch) im Rahmen der Zellteilungsvorgänge renal zur Niere gehörend, sie betreffend, durch die Nieren bedingt renaler Plasmafluss Plasmamenge, die pro Minute die Nieren durchfließt. Replikation Neusynthese der DNA durch DNA–Replicase Retention der Konfiguration Erhalt der räumlichen Anordnung Retinoblastom seltener, im Säuglings– oder Kleinkindalter auftretender maligner Tumor aus embryonalen Netzhautelementen „Krankheit“, aber (z. B. auch DNA) 12. Anhang 70 Sepsis Krankheitsbild infolge dauernden oder periodischen Eindringens von pathogenen Bakterien und deren Giften aus einem Krankheitsherd (bakterielle Lokalinfektion) und deren Ausbreitung auf dem Lymph–Blut–Weg zur Allgemeininfektion Serotonin Gewebshormon, das wirksam als Neurotransmitter ist Sertoli–Zellen auf der Basalmembran des Hodens fußende, im Samenepithel bis zur Kanälchenlichtung reichende Zellen Spasmus Verkrampfung, Krampf Spermatogenese die Reifung der Samenzellen (ab der Pubertät bis ins Greisenalter) im Keimepithel der Hodenkanälchen Somnolenz Benommenheit mit abnormer Schläfrigkeit als leichtere Form der Bewusstseinstrübung Steroide umfangreiche Gruppe von Verbindungen mit dem Grundgerüst des Sterans, einer Verbindung mit drei Sechsringen und einem Fünfring, darunter als Naturstoffe z. B. Sterine, Gallensäuren, Steroidhormone, D–Vitamine und Herzglykoside Stomatitis Entzündung der Mundschleimhaut Stria Vascularis hohes, mehrreihiges Epithel an der äußeren Wand des Schneckenganges Suppression Unterdrückung, Hemmung Syndrom, hämolytisch–urämischen akut einsetzende thrombotisch–thrombozytopenische Purpura mit hämolytischer Anämie, flüchtigen neurologischen und psychischen Störungen, Fieber, Niereninsuffizienz Syndrom, meningeales die bei Reizung der weichen Hirn– und Rückenmarkshäute auftretende, lokalisationsspezifische, aber nicht prozessspezifische Symptomatik Tachypnoe gesteigerte Atemfrequenz durch Stimulierung des Atemzentrums bei erhöhtem Sauerstoffbedarf (z. B. körperliche Belastung, Fieber), erniedrigtem Sauerstoffangebot (Hypoxämie) oder psychischer Erregung Telomere der natürliche terminale Strukturabschnitt an beiden Chromosomene nden, bestehend aus sich vielfach wiederholenden, einfachen Gensequenzen, wobei bei jeder Zellteilung ein Stück abgeschnitten wird terato– Affix mit der Bedeutung Fehlbildung testikulär den Hoden (Testis) betreffend 12. Anhang 71 Therapie, adjuvante alle tumorwirksamen Maßnahmen, die zusätzlich zu den falltypischen Krebsoperationen zur Anwendung kommen, v. a. die medikamentösen, systemischen Maßnahmen zytostatischer oder endokriner Art, aber auch Strahlentherapie Thrombin Blutgerinnungsfaktor Thrombose Blutpfropfbildung im Kreislaufsystem Thrombozyten kleine, von Megakaryozyten des Knochenmarks abstammende, kernlose korpuskuläre Blutelemente Tinnitus störende, ton– oder geräuschartige endogene Schallempfindung, entweder als Wahrnehmung ohrnaher Muskel– und Gelenkgeräusche, von Sekretknistern, Vibrationen etc. oder aber als rein subjektive Empfindung (Brummen, Rauschen, Klingen, Pfeifen) infolge inadäquater Rezeptorenreizung Transkription die durch Transcriptasen gesteuerte und durch die Nucleotidsequenz des DNA–Stranges determinierte Synthese einer komplementären, einzelsträngigen RNA, die jeweils dem 2. DNA–Strang gleicht Translokationen Ortsveränderung von Chromosomen– oder Chromatidstücken innerhalb eines Chromosomenbestandes Tubuli Nierenkanälche n mit vielfältigen Funktionen Tumor–Suppressor–Gene Gene, die an der Übermittlung von wachstumsinhibierenden Signalen beteiligt sind, dadurch ein Gegengewicht zu den proliferationsaktivierenden Onkogenen darstellen Vaskulitis Entzündung eines Blut– oder Lymphgefäßes Vasokonstriktion Engstellung von Blutgefäßen (mit resultierender Erhöhung des Strömungswiderstandes) durch verstärkten Kontraktionszustand der Gefäßmuskulatur Vasopressin Peptidhormon veno– Affix mit der Bedeutung Vene vesikal die Harnblase betreffend Vesikel Bläschen, bei der Elektronenmikroskopie ein intrazelluläres, von einer Biomembran umschlossenes Gebilde mit Durchmesser < 100 nm Vestibularapparat die dem Gleichgewichtssinn dienende Funktionseinheit zerebellar das Kleinhirn (Zerebellum) betreffend Zyanose bläuliche Verfärbung der Haut, Schleimhäute und Fingernägel infolge Zunahme des Anteils an reduziertem Hämoglobin im Kapillarblut 12. Anhang 72 Zystitis akute oder chronische, unspezifische oder spezifische Entzündung der Harnblasenschleimhaut Zytopenie Zellzahlverminderung Zytostatika Substanzen, die den Eintritt der Kern– und/oder Plasmateilung verhindern oder erheblich verzögern bzw. deren Ablauf unterbrechen oder stören zytotoxisch zellschädigend 13. Literatur 73 13. Literatur 1 Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland, Krebs in Deutschland, Häufigkeiten und Trends, 3. erweiterte und aktualisierte Ausgabe, Saarbrücken 2002. 2 Statistisches Bundesamt, Pressestelle, Pressemitteilung vom 13. Januar 2003. 3 H.S. Rugo in Current Medical Diagnosis & Treatment 2003, 42nd Edition (Hrsg.: I. Nogueira, H. Lebowitz, J. Ransom, B.Holton), The McGraw–Hill Companies, Inc. 2003, S.1589 ff. 4 D. Voet, J.G. Voet, Biochemie, VCH Weinheim 1992, S. 1090–1091. 5 A.J. Mundt, J.C. Roeske, R.R. Weichselbaum in Cancer Medicine, Fifth Edition (Hrsg.: R. C. Bast, D.W. Kufe, R.E. Pollock, R.R. Weichselbaum, J.F. Holland, E. Frei, T.S. Gansler), BC Decker Inc. 2000, Sec. 11.34. 6 G.E. Laramore, Semin Onkol. 1997, 24(6), 672–85. 7 D.E. Bonnett, Phys. Med. Biol. 1993,38(10), 1371–92. 8 M.V. Graham, J.A. Purdy, B. Emami, J.W. Matthews, W.B. Harms, Int. J. Radiat. Onkol. Biol. Phys. 1995, 33, 993–1000. 9 M. Dizdaroglu, Int. J. Radiat. Biol. 1992, 61(2), 175–83. 10 J.F. Ward, Prog. Nucleic. Acid Res. Mol. Biol. 1988, 35, 95–125. 11 M.H. Phillips, T.W. Griffin in Principles and practice of radiation onkology (Hrsg.: C.A. Perez, L.W. Brady), PA: Lippincott–Raven Publishers; Philadelphia 1997. 12 S. Hellman, R.R. Weichselbaum, Cancer J. Sci. Am. 1995, 1, 174–179. 13 J.D. Cox, R.W. Kline, Int. J. Radiat. Onkol. Biol. Phys.1983, 9(3), 299–303. 14 R. Nath in: Brachytherapy Physics. (Hrsg.: J.F. Williamson, B.R. Thomadsen, R. Nath), WI: Medical Physics Publishing; Madison 1995. 15 A.J. Mundt, G. Sibley, S.F. Williams, D.E. Hallahan, Int. J. Radiat. Onkol. Biol. Phys. 1995, 33, 261–270. 16 G.J. Hill, Semin. Onkol. 1979, 6(4), 409–27. 17 R.E. Pollock, D.L. Morton in Cancer Medicine, Fifth Edition (Hrsg.: R.C. Bast, D.W. Kufe, R.E. Pollock, R.R. Weichselbaum, J.F. Holland, E. Frei, T.S. Gansler), BC Decker Inc. 2000, Sec. 10.32. 18 W. Forth, D. Henschler, W. Rummel, K. Starke, Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 6. Auflage, Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, Mannheim 1992. 13. Literatur 74 19 E. Chatelut, J.–P. Delord, P. Canal, Invest. New Drugs, 2003, 21, 141. 20 H.S. Rugo in Current Medical Diagnosis & Treatment 2003, 42nd Edition (Hrsg.: I. Nogueira, H. Lebowitz, J. Ransom, B. Holton), The McGraw–Hill Companies, Inc. 2003, S.1614 ff. 21 J.J. Roberts, M.F. Pera in: Platinum, Gold, and the Metal Chemotherapeutic Agents (Hrsg.: S.J. Lippard), American Chemical Society, Washington, DC 1983, S. 3. 22 L.A. Zwelling, T. Anderson, K.W. Kohn, Cancer Res. 1979, 39, 365. 23 B. Rosenberg, L. Van Camp, T. Krigas, Nature 1965, 98. 24 B. Rosenberg, L. Van Camp, J.E. Trosko, and V.H. Mansour, Nature 1969, 222, 385. 25 D.J. Higby, H.J. Wallace Jr, D.J. Albert, J.F. Holland, Cancer 1974, 33, 1219. 26 D.J. Higby, H.J. Wallace Jr, J.F. Holland, Cancer Chemother. Rep. 1973, 57, 459. 27 A.J. Lippman, C. Helson, L. Helson, I.H. Krakoff, Cancer Chemother. Rep. 1973, 57, 191. 28 E.E. Blatter, J.E. Vollano, B.S. Krishnan, J.C. Dabrowiak, Biochemistry 1984, 23, 4817. 29 L. Pendyala, J.W. Cowens, G.B. Chheda, S.P. Dutta, P.J. Creaven, Cancer Res. 1988, 48, 3533. 30 L. Pendyala, J.R. Walsh, M.M. Huq, A.V. Arakali, J.W. Cowens, P.J. Creaven, Cancer Chemother. Pharmacol. 1989, 25, 15. 31 F.R. Hartley, The Chemistry of Platinum and Palladium, Kapitel 11, New York: Wiley, 1973. 32 D.M. Colvin in Cancer Medicine, Fifth Edition (Hrsg.: R. C. Bast, D. W. Kufe, R. E. Pollock, R. R. Weichselbaum, J. F. Holland, E. Frei, T. S. Gansler), BC Decker Inc. 2000, Sec. 14.48. 33 P.M. Takahara, C.A. Frederick, S.J. Lippard, J. Am. Chem. Soc. 1996, 118, 12309. 34 A. Gelasco, S.J. Lippard, Biochemistry 1998, 37, 9230. 35 W.J. Heiger–Bernays, J.M. Essigmann, S.J. Lippard, Biochemistry 1990, 29, 8461. 36 C.M. Sorenson, A. Eastman, Cancer Res. 1988, 48, 6703. 37 J.A. Gottlieb and B. Drewinko. Cancer Chemother. Rep. 1975, 59, 621. 38 I.J. Piel, C.P. Perlia, Cancer Chemother. Rep. 1975, 59, 995. 39 M. Dentino, F.C. Luft, M.N. Yum, Cancer 1978, 41, 1274. 40 A.F. Stewart, T. Keating, P. E. Schwartz, Am. J. Obstet. Gynecol. 1985, 153, 660. 41 J. A. Headley, R.L. Theriault, A.D. LeBlanc, R. Vassilopoulou–Sellin, G.N. Hortobagyi, Cancer Invest. 1998, 16, 6. 42 G. Jones, P.N. Sambrook, Drug Saf. 1994, 10, 480. 43 A.M. Schwartz, J.C. Leonidas, Skeletal Radiol. 1984, 11, 13. 13. Literatur 75 44 D.J. Mazanec, J.M. Grisanti, Cleve. Clin. J. Med. 1989, 56, 297. 45 J.C. Gonzales–Vitale, D.M. Hayes, E. Cvitkovic, S.S. Sternberg, Cancer 1977, 39, 1362. 46 N.E. Madias, J.T. Harrington, Am. J. Med. 1978, 65, 307. 47 B.J. Ozols, J. J. Cordon, Ann. Intern. Med. 1984, 100, 19–24. 48 J.C. Gonzales–Vitale, D.M. Hayes, E. Cvitkovic, S.S. Sternberg, Cancer 1977, 39, 1362– 1371. 49 W.J. Dickout, C.K. Chan, R.H. Hyland, Chest 1987, 92, 303–309. 50 J.M. Berry, C. Jacobs, B. Sikic, J. Clin. Onkol. 1990, 8, 1585. 51 G. Kemp, P. Rose, J. Lurain, J. Clin. Onkol. 1996, 14, 2101–2112. 52 D.S. Alberts, S. Green, E.V. Hannigan, J. Clin. Onkol. 1992, 10, 706–717. 53 J.H. Schiller, W. Berry, B. Storer, Proc. Am. Soc. Clin. Onkol. 1995, 14, 356. 54 E. Pivot, M. E. Guardiola, N. Magne, R.J. Bensadoun, N. Renee, G. Milano, Eur. J. Cancer 2000, 36, 852–857. 55 J.B. Vermorken, S. Gundersen, M. Clavel, Ann. Onkol. 1993, 4, 303. 56 P.J. Kumar, M.L. Clark; Clinical Medicine, Second Edition, Bailliére Tindall 1990, S. 83, 339f. 57 N.P. Green, O. Stout, G. Wilf, D.J. Taylor, R. Soper, Biological Science 1&2, Cambrid ge University Press, 1991, S. 512f. 58 R. Arky (Hrsg.), Physician’s Desk Reference, 50th ed., Medical Economics Company, Montvale, NJ, 1996. 59 D.D. Von Hoff, R. Schilsky, C.M. Reichert, Cancer Treat. Rep. 1979, 63, 1527. 60 W. Bruck, E. Heise, R.L. Friede. Clin. Neuropathol. 1989, 8, 263. 61 M.T. Cattaneo, V. Filipazzi, E. Piazza, J. Cancer Res. Clin. Onkol. 1988, 114, 528. 62 S. Frustaci, L. Barzan, R. Comoretto, Cancer Treat. Rep. 1987, 71, 257. 63 S.W. Hansen, S. Helweg–Larsen, W. Trojaborg, J. Clin. Onkol. 1989, 7, 1457. 64 A. Pomes, S. Frustaci, G. Cattaino, Acta Neurol. Scand. 1986, 73, 302. 65 E.A. Neuwelt, M. Glasberg, E. Frenkel, P. Barnett, Ann. Neurol. 1983, 14, 316. 66 M.S. Mahaley Jr, S.W. Hipp, E.J. Dropcho, J. Neurosurg. 1989, 70, 371. 67 C.B. Pratt, M.P. Goren, W.H. Meyer, J. Clin. Onkol. 1990, 8, 1399. 68 R.F. Ozols. Semin. Onkol. 1989, 16, 22. 69 C.R. Nichols, G. Tricot, S.D. Williams, J. Clin. Onkol. 1989, 7, 932. 70 F.P. Paolozzi, R. Gaver, B.J. Poiesz, Invest. New Drugs 1988, 6, 199. 71 N. van Zandwijk, W.W. Ten Bokkel Huinink, J. Wanders, Semin. Onkol. 1990, 17, 16. 72 A. Coates, S. Abraham, S.B. Kaye, Eur. J. Cancer Clin. Onkol. 1983, 19, 203. 13. Literatur 76 73 M.G. Kris, R.J. Gralla, R.A. Clark, J. Clin. Onkol. 1985, 3, 1379. 74 G.R. Morrow, J. Natl. Cancer Inst. 1982, 68, 585. 75 G.A. Higgins, G.J. Kilpatrick, K.T. Bunce, Br. J. Pharmacol. 1989, 97, 247. 76 L.E. McCarthy, H.L. Borison, Cancer Treat. Rep. 1984, 68, 401. 77 M.S. Aapro, P.M. Plezia, D.S. Alberts, J. Clin. Onkol. 1984, 2, 466. 78 G.I. Benrubi, M. Norvell, R.C. Nuss, H. Robinson, Gynecol. Onkol. 1985, 21, 306. 79 E. Gez, R. Ben Yosef, R. Catane, Onkology 1989, 46, 150. 80 M.G. Kris, R.J. Gralla, R.A. Clark, J. Clin. Onkol. 1988, 6, 663. 81 N. Ikuno, H. Soda, M. Watanabe, J. Natl. Cancer Inst. 1995, 87, 1876. 82 F. Keime–Guibert, M. Napolitano, J.Y. Delattre, J. Neurol. 1998, 245, 695. 83 J.D. DeSpain, Semin. Onkol. 1992, 19, 501. 84 I.G. Ron, Y. Kalmus, Z. Kalmus, Support Care Cancer 1997, 5, 136. 85 D. Fischer, M. Knobf, H. Durivage, The cancer chemotherapy handbook, Mosby; St. Louis 1997, S. 514ff. 86 W.S. Susser, D.L. Whitaker–Worth, J.M. Grant–Kels, J. Am. Acad. Dermatol. 1999, 40, 367. 87 N.J. Vogelzang, G.J. Bosl, K. Johnson, B.J. Kennedy, Ann. Intern. Med. 1981, 95(3), 288. 88 Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, 258. Auflage, W. De Gruyter, Berlin 1998, S. 1345. 89 B. Cantwell, K. Mannix, J. Roberts, Lancet 1988, 2, 1086. 90 D. Doll, A. List, F. Greco, Ann. Intern. Med. 1986, 105, 48. 91 C. Nichols, B. Roth, S. Williams, Proc. Am. Soc. Clin. Onkol. 1990, 9, 132. 92 D.M. Gershenson, J. Clin. Onkol. 1988, 6, 270 93 M. Marchetti, C. Romagnolo, Eur. J. Gynaecol. Onkol. 1992, 13, 498. 94 D. Pektasides, G.J.S. Rustin, E.S. Mewlands, Br. J. Obstet. Gynaecol. 1987, 94, 477. 95 A. Pfleiderer, Int. J. Gynecol. Pathol.1993, 12, 162. 96 Felix CA in: Multiple primary cancers (Hrsg.: A.I. Neugut, A.T. Meadows, E. Robinson), Lippincott Williams and Wilkins, Philadelphia 1999, S. 137. 97 M.S. Blumenreich, B. Needles, A. Yagoda, Cancer 1982, 50, 863. 98 C.P.J. Adair, H.J. Bogg, Ann. Surg. 1931, 93, 190. 99 L.S. Goodman, M.M. Wintrobe, W. Dameshek, J.J. Goodman, JAMA 1946, 132, 263. 100 L.P. Jacobson, C.L. Spurr, E.S.G. Barron, JAMA 1946, 132, 263. 101 C.P. Rhoads, JAMA 1946, 131, 656. 102 C.C. Price, G.M. Gaucher, P. Koneru, Biochim. Biophys. Acta 1968, 166, 327. 103 A. Loveless, W.C.J. Ross, Nature 1950, 166, 111. 13. Literatur 77 104 P. Brookes, P.D. Lawley, Biochem. J. 1961, 80, 486. 105 P. Brookes, P.D. Lawley, Exp. Cell Res. 1963, 9, Suppl 512. 106 R.A.G. Ewig, K.W. Kohn, Cancer Res. 1977, 37, 2114. 107 J.T. Millard, S. Raucher, P.B. Hopkins, J. Am. Chem. Soc. 1990, 112, 2459. 108 J.O Ojwang, D.A. Grueneberg, E.L. Loechler, Cancer Res. 1989, 49, 6529. 109 Q. Dong, D. Barsky, M.E. Colvin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1995, 92, 12170. 110 W.G. Verly, Biochem. Pharmacol. 1974, 23, 3. 111 W.G. Verly, Y. Paquette. Can. J. Biochem. 1972, 50, 217. 112 A. Kat, W.G. Thilly, W.H. Fang, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1993, 90, 6424. 113 D.R. Duckett, J.T. Drummond, A.I.H. Murchie, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1996, 93, 6443. 114 S.F. Ng, D.J. Waxman, Cancer Res. 1991, 51, 2340. 115 B. Miller, T. Teneholz, M.J. Egorin, Cancer Lett. 1988, 41, 157. 116 E.M. Greenspan, J. Mt. Sinai Hosp. N Y. 1968, 35, 52. 117 M. Perloff, R.D. Hart, J.F. Holland, Cancer 1978, 42, 2534. 118 A.S. Khan, J.S. Driscoll, J. Med. Chem. 1976, 19, 313. 119 G.A. Curt, J.A. Kelley, C.V. Kufta, Cancer Res. 1983, 43, 6102. 120 J.M. Falletta, B. Cushing, S. Lauer, Invest. New Drugs 1990, 8, 167. 121 D.F. Chiuten, M. Rosensweig, D.D. von Hoff, F.M. Muggia, Cancer 1981, 47, 442. 122 C.D. Haas, R.C. Stephens, M. Ho llister, B. Hoogstraten, Cancer Treat. Rep. 1976, 60, 611. 123 A. Haddow, G.M. Timmis, Lancet 1953, 1, 207. 124 G.W. Santos, P.J. Tutschka, R. Brookmeyer, N. Engl. J. Med., 1983, 309, 1347. 125 C.A. Linker, C.A. Ries, L.E. Damon, Bone Marrow Transplant 1998, 22, 865. 126 M. Colvin, R.B. Brundrett, W. Cowens, E. Jardine, D.B. Ludlum, Biochem. Pharmacol. 1976, 25, 695. 127 K.W. Kohn, Cancer Res. 1977, 37, 1450. 128 D.B. Ludlum, B.S. Kramer, J. Wang, Biochemistry 1975, 14, 5480. 129 F.M. Schabel Jr, T.P. Johnston, G.S. McCaleb, Cancer Res. 1963, 23, 226. 130 M.D. Walker, E. Alexander Jr, W.E. Hunt, C.S. MacCarty, M.S. Mahaley Jr, J. Mealey Jr, H.A. Norrell, G. Owens, J. Ransohoff, C.B. Wilson, E.A. Gehan, T.A. Strike, J. Neurosurg. 1978, 49, 333. 131 H. Tapiero, M.B. Yin, J. Catalin, M. Paraire, P. Deloffre, Y. Rustum, J.P. Bizzari, K.D. Tew, Anticancer Res. 1989, 9, 1617. 13. Literatur 78 132 B. Hartley–Asp, P.I. Christensson, K. Gunnarsson, P.O. Gunnarsson, G. Jensen, J. Polacek, A. Stamvik, Invest. New Drugs 1988, 6, 19. 133 M. Poisson, J. Chiras, F. Fauchon, C. Debussche, J.Y. Delattre, J. Neuroonkol. 1990, 8, 255. 134 S.D. Auerbuch, in: Cancer Chemotherapy: Principles and Practice(Hrsg.: B.A. Chabner, J.M. Collins), Lippincott, Philadelphia, 1990, S. 314 ff. 135 G. Bonadonna, P. Valgussa, and A. Santoro, S. Viviani, V. Bonfante, A. Banfi, Recent Results Cancer Res. 1989, 117, 169. 136 V.T. DeVita, A.A. Serpick, P.P. Carbone, Ann. Intern. Med. 1970, 73, 881. 137 V.A. Levin, P. Silver, and J. Hannigan, W.M. Wara, P.H. Gutin, R.L. Davis, C.B. Wilson, Int. J. Radiat. Onkol. Biol. Phys. 1990, 18, 321. 138 L.E. Flaherty, B.G. Redman, G.G. Chabot, Cancer 1990, 65, 2471. 139 J.M. Kirkwood, M.S. Ernstoff, A. Giuliano, J. Natl. Cancer Inst. 1990, 82, 1062. 140 R. Nissen–Meyer, H. Host, Cancer Chemother. 1960, 9, 51. 141 V.T. DeVita, P.P. Carbone, A.H. Owens Jr, G.L Gold, M.J. Krant, J. Edmonson, Cancer Res. 1965, 25, 1876. 142 E.S. Reyes, R.W. Talley, R.M. O'Bryan, R.A. Gastesi, Cancer Chemother. Rep. 1973, 57, 225. 143 L.A. Elson, Ann. N.Y. Acad. Sci. 1958, 68, 826. 144 W. Fried, A. Kede, J. Barone, Cancer Res. 1977, 37, 1205. 145 J.E. Talmadge, H. Tribble, R. Pennington, O. Bowersox, M.A. Schneider, P. Castelli, P.L. Black, F. Abe, Blood 1989, 73, 2093. 146 S.J. Brandt, W.P. Peters, S.K. Atwater, J. Kurtzberg, M.J. Borowitz, R.B. Jones, E.J. Shpall, R.C. Bast Jr, C.J. Gilbert, D. H. Oette, N. Engl. J. Med. 1988, 318, 869. 147 A.M. Gianni, M. Bregni, and S. Siena, A. Orazi, A.C. Stern, L. Gandola, G. Bonadonna, J. Clin. Onkol. 1990, 8, 768. 148 K.M. Taylor, S. Jagannath, and G. Spitzer, J.A. Spinolo, S.L. Tucker, B. Fogel, F.F. Cabanillas, F.B. Hagemeister, L.M. Souza, J. Clin. Onkol. 1989, 7, 1791. 149 G.W. Santos, P.J. Tutschka, R. Brookmeyer, N. Engl. J. Med. 1983, 309, 1347. 150 J.P. Eder, K. Antman, W. Peters, J. Clin. Onkol. 1986, 4, 1592. 151 C.D. Buckner, R.H. Rudolph, A. Fefer, Cancer 1972, 29, 357. 152 R.E. Slavin, J.C. Millan, G.M. Mullins, Hum. Pathol. 1975, 6, 693. 153 L.J. Steinherz, P.G. Steinherz. Cancer Bull. 1985, 37, 231. 13. Literatur 79 154 F. Appelbaum, J.A. Strauchen, R.G. Graw Jr, D.D. Savage, K.M. Kent, V.J. Ferrans, G.P. Herzig, Lancet 1976, 1, 58. 155 K. Antman, J.P. Eder, and A. Elias, Semin. Onkol. 1990, 17, Suppl. 3.33. 156 T.J. McElwain, D.W. Hedley, M.Y. Gordon, M. Jarman, J.L. Millar, J. Pritchard, Exp. Hematol. 1979, 7, Suppl. 5, 360. 157 D. Thatcher, M. Lind, G. Morgenstern, T. Carr, G. Chadwick, R. Jones, P. Craig, Cancer 1989, 63, 1296. 158 H.L. Borison, E.D. Brand, R.K. Orland. Am. J. Physiol. 1968, 192, 410. 159 J.H. Fetting, L.E. McCarthy, H.L. Borison, M. Colvin. Cancer Treat. Rep. 1982, 66, 1625. 160 R.J. Jones, K.S. Lee, W.E. Beschorner, V.G. Vogel, L.B. Grochow, H.G. Braine, G.B. Vogelsang, L.L. Sensenbrenner, G.W. Santos, R. Saral, Transplantation 1987, 44, 778. 161 W.P. Peters, J.P. Eder, W.D. Henner, J. Clin. Onkol. 1986, 4, 646. 162 G.L. Phillips, J.W. Fay, G.P. Herzig, Cancer 1983, 51, 1792. 163 S.D. Nimer, A.L. Milewicz, R.E. Champlin, R.W. Busittil, Transplantation 1990, 49, 819. 164 D.F. Rhodes, W.M. Lee, J.R. Wingard, M.D. Pavy, G.W. Santos, B.W. Shaw, R.P. Wood, M.F. Sorrell, R.S. Markin, Gastroenterology, 1990, 99, 536. 165 D.A.G. Galton, M. Till, E. Wiltshaw, Ann. NY Acad. Sci. 1958, 68, 967. 166 J.J. Miller, G.F. Williams, J.C. Leissring, Am. J. Med. 1971, 50, 530. 167 D.P. Rose, T.E. Davis, Lancet 1977, 1, 1174. 168 S. Spitz, Cancer 1948, 1, 383. 169 D.G. Miller, JAMA 1971, 217, 1662. 170 R.J. Sherins V.T. DeVita. Ann. Intern. Med. 1973, 79, 216. 171 D.B. Blake, R.H. Heller, S.H. Hsu, B.Z. Schacter. Johns Hopkins Med. J. 1976, 139, 20. 172 E. Hinkes, D. Plotkin, JAMA, 1973, 223, 1490. 173 H. Oliner, R. Schwartz, F. Rubio Jr, W. Dameshek, Am. J. Med. 1961, 31, 134. 174 A.R. Patel, P.C. Shah, H.L. Rhee, H. Sassoon, K.P. Rao, Cancer 1976, 38, 1542. 175 A.E. Radin, M.E. Haggard, L.B. Travis, Am. J. Dis. Child 1970, 120, 337. 176 C.C. Bailey, H.B. Marsden, P.H. Jones, Cancer 1978, 42, 74. 177 P.Y. Holoye, D.E. Jenkins, S.D. Greenberg, Cancer Treat. Rep. 1976, 60, 1691. 178 B.W. Codling, T.M. Chakera, J. Clin. Pathol. 1972, 25, 668. 179 R.C. Cole, T.J. Myers, A.U. Klatsky, Cancer 1978, 41, 455. 180 E.S. Orwoll, P.J. Kiessling, J.R. Patterson, Ann. Intern. Med. 1978, 89, 352. 181 W.Harmon, H.J. Cohen, E. Schneeberger, W.E. Gruppe, N. Engl. J. Med. 1979, 300, 1200. 182 R.G. Schacht, D.S. Baldwin, Kidney. Int. 1978, 14, 661. 13. Literatur 80 183 J.J. Van Dyk, H.C. Falkson, A.M. Van der Merwe, G. Falkson, Cancer Res. 1972, 32, 921. 184 N.C. Bethlenfalvay, J.J. Bergin, Cancer 1972, 29, 366. 185 S.S. Steinberg, F.S. Philips, J. Scholler, Ann. NY. Acad. Sci. 1958, 68, 811. 186 K. Yamada, A.M. Bremer, C.R. West, J. Ghoorah, H.C. Park, H. Takita, Cancer 1979, 44, 2000. 187 D. Bodenstein, A. Goldin, J. Exp. Zool. 1948, 108, 75. 188 M.L. Murphy, A. Del Moro, C. Lacon, Ann. NY. Acad. Sci. 1958, 68, 762. 189 J.E. Gibson, B.A. Becker, Teratology 1971, 4, 141. 190 B.F. Hales, Teratology 1989, 40, 11. 191 S.A. Little P.E. Mirkes, Cancer Res. 1987, 47, 5421. 192 P.E. Mirkes, Teratog. Carcinog. Mutagen. 1985, 5, 75. 193 M.J. Garrett, Ann. Intern. Med. 1974, 80, 667. 194 J.F. Steege, D.S. Caldwell, South Med. J. 1980, 73, 1414. 195 T.M. Toledo, R.C. Harper, R.H. Moser, Ann. Intern. Med. 1971, 74, 87. 196 H.O. Nicholson, J. Obstet. Gynaecol. Br. Commonw. 1968, 75, 307. 197 J.E. Lergier, E. Jiminez, N. Maldonado, F. Veray, Cancer 1974, 34, 1018. 198 J. Ortega, Cancer 1977, 40, 2829. 199 A.M. Forni, L.G. Koss, W. Geller, Cancer 1964, 17, 1348. 200 F.S. Philips, S.S. Sternberg, A.P. Cronin, P.M. Vidal, Cancer Res. 1961, 21, 1577. 201 P.J. Cox, Biochem. Pharmacol. 1979, 28, 2045. 202 N. Brock, Recent Results Cancer Res. 1980, 74, 270. 203 R.A. DeFronzo, H.G. Braine, M. Colvin, P.J. Davis, Ann. Intern. Med. 1973, 78, 861. 204 U. Bode, S.M. Seif, A.A. Levine, Med. Pediatr. Onkol. 1980, 8, 295. 205 P.J. Harlow, Y.A. DeClerck, N.A. Shore, J.A. Ortega, A. Carranza, E. Heuser, Cancer 1979, 44, 896. 206 T.P. Green, B.L. Mirkin, Clin. Pharmacol. Ther. 1981, 29, 634. 207 H.R. Bierman, K.H. Kelly, A.G. Knudson Jr, T. Maekawa, G.M. Timmis, Ann. NY. Acad. Sci. 1958, 68, 1211. 208 L. Ganci and B. Serrou, Cancer Treat. Rep. 1980, 64, 193. 209 G.G. Cornwell III, T.F. Pajak, O.R. McIntyre, Cancer Treat. Rep. 1979, 63, 399. 210 J.D. Lakin and R.A. Cahill, J. Allergy Clin. Immunol. 1976, 58, 160. 211 W.E. Ross, B.A. Chabner, Cancer Treat. Rep. 1977, 61, 495. 212 R.K. Karchmer, B.L. Hansen, JAMA 1977, 237, 475. 213 T. Makinodan, G.W. Santos, R.P. Quinn, Pharmacol. Rev. 1970, 22, 189. 13. Literatur 81 214 T.M. Barratt, J.F. Soothill, Lancet 1970, 2, 479. 215 R.K. Laros Jr, J.A. Penner, JAMA 1971, 215, 445. 216 A.S. Townes, J.M. Sowa, L.E. Schuman, Arthritis Rheum. 1972, 15, 129. 217 N. Einhorn, Cancer 1978, 41, 444. 218 R.R. Reimer, R. Hoover, J.F. Fraumeni Jr, R.C. Young, N. Engl. J. Med. 1977, 297, 177. 219 M.A. Tucker, C.N. Coleman, R.S. Cox, A. Varghese, S.A. Rosenberg, N. Engl. J. Med. 1988, 318, 76. 220 F.A. Dorr, C.A. Coltman Jr, Curr. Probl. Cancer 1985, 9, 1. 221 M.H. Green, E.L. Harris, D.M. Gershenson, G.D. Malkasian Jr, L.J. Melton, A.J. Dembo, J.M. Bennett, W.C. Moloney, J.D. Boice Jr, Ann. Intern. Med. 1986, 105, 360. 222 N. Einhorn, G. Eklund, B. Lambert, Acta Onkol. 1988, 27, 215. 223 I. Penn, Cancer 1976, 37, 1024. 224 B.I. Schweitzer, A.P. Dicker, J.R. Bertino, FASEB J. 1990, 4, 2441. 225 B.A. Kamen, P.D. Cole, J.R. Bertino in: Cancer Medicine, Fifth Edition (Hrsg.: R. C. Bast, D. W. Kufe, R. E. Pollock, R. R. Weichselbaum, J. F. Holland, E. Frei, T. S. Gansler), BC Decker Inc. 2000, Sec. 14.46. 226 M.J. Osborne, M. Freeman, F.M. Huennekens, Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 1958, 97, 429. 227 A. Fridland, Cancer Res. 1974, 34, 1883. 228 J.R. Bertino, B.A. Boothe, A. Cashmore, J. Biol. Chem. 1964, 239, 479. 229 W.C. Werkheiser, Cancer Res. 1963, 23, 1277. 230 P.T. Condit, R.E. Chanes, W. Joel, Cancer 1969, 23, 126. 231 S.P. Ackland, R.L. Schilsky, J. Clin. Onkol. 1987, 5, 2017. 232 S.A. Jacobs, R.G. Stoller, B.A. Chabner, D.G. Johns, J. Clin. Invest. 1976, 57, 534. 233 H.M. Pinedo, D.S. Zaharko, J.M. Bull, B.A. Chabner, Cancer Res. 1976, 36, 4418. 234 I. Djerassi, Cancer Treat. Rep. 1977, 61, 751. 235 R. Erttman, G. Landbeck, J. Cancer Res. Clin. Onkol. 1985, 110, 48. 236 B.A. Chabner, D.G. Johns, J.R. Bertino, Nature 1972, 239, 395. 237 B.C. Widemann, F.M. Balis, and R.F. Murphy, J.M. Sorensen, M.J. Montello, M. O'Brie n, P.C. Adamson, J. Clin. Onko1. 1997, 15, 2125. 238 H. Zachariae, K. Kragballe, H. Sogaard, Br. J. Dermatol. 1980, 102, 407. 239 M.G.C. Dahl, M.M. Gregory, P.J. Scheuer, Br. Med. J. 1972, 1, 654. 240 W.A. Bleyer, J.C. Drake, B.A. Chabner, N. Engl. J. Med. 1973, 289, 770. 241 W.R. Shapiro, J.C. Allen, B.C. Horten, Clin. Bull. 1980, 10, 49. 13. Literatur 82 242 C.W. Carson, G.W. Cannon, J.M. Egger, J.R. Ward, D.O. Clegg, Semin. Arthritis Rheum. 1987, 16, 186. 243 G. Searles, R.J. McKendry, J. Rheumatol. 1987, 14, 1164. 244 L.A. Doyle, C. Berg, G. Bottino, B.A. Chabner, Ann. Intern. Med. 1983, 98, 611. 245 R.C. Shamberger, S.A. Rosenberg, C.A. Seipp, R.J. Sherins, Cancer Treat. Rep. 1981, 65, 739. 246 M. Nesbit, Cancer 1976, 37, 1048. 247 N.H. Goldberg, J.L. Romolo, E.H. Austin, J. Drake, S.A. Rosenberg, Cancer 1978, 41, 52. 248 G.B. Elion, G.H. Hitchings, H. Vander–Werff, J. Biol. Chem. 1951, 192, 505. 249 R.W. Brockman, Adv. Cancer Res. 1963, 7, 129. 250 R. Duschinsky, E. Pleven, C. Heidelberger, J. Am. Chem. Soc. 1957, 79, 4559. 251 J.R. Bertino, E. Mini, in: New avenues in developmental cancer chemotherapy (Hrsg.: D.S. Martin), Academic Press, New York, 1987. 252 J.D. Moyer, R.E. Handschumacher, Cancer Res. 1979, 39, 3089. 253 E.A. Swyryd, S.S. Seaver, G.R. Stark, J. Biol. Chem. 1974, 249, 6945. 254 R.W. Talley, V.K. Vaitkevicius, Blood 1963, 21, 252. 255 A. Fridland, Biochem. Biophys. Res. Comm. 1977, 74, 72. 256 J.J. Furth, S.S. Cohen, Cancer Res. 1968, 28, 2061. 257 R.L. Momparler, Mol. Pharmacol. 1972, 8, 362. 258 W.B. Parker, Y.C. Cheng, Mol. Pharmacol. 1987, 31, 146. 259 J.H. Burchenal, M.L. Murphy, and R.R. Ellison, Blood 1953, 8, 965. 260 G.B. Elion, G.H. Hitchings, J. Am. Chem. Soc. 1955, 77, 1676. 261 J.F. Fernandes, G.A. LePage, A. Lindner, Cancer Res. 1956, 16, 154. 262 D.L. Hill L.L. Bennett Jr, Biochemistry 1969, 8, 122. 263 H.E. Skipper, Ann. NY. Acad. Sci. 1954, 60, 315. 264 G.A. LePage, Cancer Res. 1963, 23, 1202. 265 J.A. Nelson, J.W. Carpenter, L.M. Rose, D.J. Adamson, Cancer Res. 1975, 35, 2872. 266 G.B. Elion, Ann. Rheum. Dis. 1966, 25, 608. 267 T. Spector, D.G. Johns, J. Biol. Chem. 1970, 245, 5079. 268 E. Harbers, N.K. Chaudhuri, C. Heidelberger, J. Biol. Chem. 1959, 234, 1255. 269 P.W. Woo, H.W. Dion, S.M. Lange, J. Heterocyclic Chem. 1974, 11, 64. 270 B.S. Mitchell, N.L. Edwards, C.A. Koller, Blood 1983, 62, 419. 271 S. Helland, P.M. Ueland, Cancer Res. 1983, 43, 4142. 13. Literatur 83 272 M.R. Grever, K.J. Kopecky, C.A. Coltman, J.C. Files, B.R. Greenberg, J.J. Hutton, R. Talley, D.D. Von Hoff, S.P. Balcerzak, Nouv. Rev. Fr. Hematol. 1988, 30, 457. 273 M. Keating, Semin. Onkol. 1990, 17, 49. 274 B.D. Cheson, Semin. Onkol. 1990, 17, 71. 275 H. Hochster, P. Cassileth, Semin. Onkol. 1990, 17, 63. 276 H.M. Kantarjian, J.R. Redman, M.J. Keating, Semin. Onkol. 1990, 17, 66. 277 J.G. Cory in: Inhibitors of ribonucleoside diphosphate reductase activity ( Hrsg.: J.G. Cory, A.H. Cory), Pergamon Press, New York, 1989, S. 1. 278 C. Erlichman, S. Fine, A. Wong, J. Clin. Onkol. 1988, 6, 469. 279 P. Seifert, L. Baker, M.L. Reed, V.K. Vaitkevicius, Cancer 1975, 36, 123. 280 Meta–analysis group in cancer, J. Clin. Onkol. 1998, 16, 301. 281 A. Shah, W. MacDonald, J. Goldie, Cancer Treat. Rep. 1985, 69, 739. 282 J. Lokich, J. Ahlgren, and J. Gullo, J. Clin. Onkol. 1989, 7, 425. 283 J. Lokich, A. Bothe, N. Fine, J. Perri, Cancer 1981, 48, 2565. 284 Bertheault–Cvitkovic, F. Levi, S. Soussan, S. Brienza, R. Adam, M. Itzhaki, J.L. Misset, H. Bismuth, Eur. J. Cancer. 1993, 29A, 1851. 285 F. Levi, J.L. Misset, S. Brienza, R. Adam, G. Metzger, M. Itzakhi, J.P. Caussanel, F. Kunstlinger, S. Lecouturier, A. Descorps–Declere, Cancer 1992, 69, 893. 286 G.A. Bjarnason, I.G. Kerr, N. Doyle, M. Macdonald, M. Sone, Cancer Chemother. Pharmacol. 1993, 33, 221. 287 P. Calabresi, B.A. Chabner, in: The pharmacological basis of therapeutics, 8th ed. (Hrsg.: A.G. Gilman, T.W. Rall, A.S. Nies,P. Taylor), Pergamon Press, New York, 1990, S. 1231 f. 288 T. Brodowicz, S. Breiteneder, C. Wiltschke, C.C. Zielinski. J. Natl. Cancer Inst. 1997, 89, 1895. 289 E.S. Casper, M.R. Green, D.P. Kelaen, Invest. New Drugs 1994, 12, 29. 290 K. Nackaerts, M. Daenen, J. Vansteenkiste, Ann. Onkol. 1998, 9, 1355. 291 R.J. Esterhay Jr, J. Aisner, J.A. Levi, P.H. Wiernik, Cancer Treat. Rep. 1978, 62, 1229. 292 F.S. Philips, S.S. Sternberg, L. Hamilton, D.A. Clarke, Ann. NY. Acad. Sci. 1954, 60, 283. 293 R.C. Donehower in: Cancer chemotherapy: principles and practice (Hrsg.: B.A. Chabner, J.M. Collins), Lippincott, Philadelphia, 1990, S. 154. 294 B.A. Chabner in: Cancer chemotherapy: principles and practice (Hrsg.: B.A. Chabner, J.M. Collins), Lippincott, Philadelphia, 1990, S. 154. 295 E.S. Casper, M.R. Green, D.P. Kelsen, R.T. Heelan, T.D. Brown, C.D. Flombaum, B. Trochanowski, P.G. Tarassoff, Invest. New Drugs 1994, 12, 29. 13. Literatur 84 296 F.S. Philips, S.S. Sternberg, L. Hamilton, D.A. Clarke, Ann. NY. Acad. Sci. 1954, 60, 283. 297 Boston Collaborative Drug Surveillance Program, N. Engl. J. Med. 1972, 286 ,505 298 L. Danhauser, W. Plunkett, M. Keating, Nouv. Rev. Fr. Hematol. 1988, 30, 457. 299 D.J. Sweeny, S. Barnes, G.D. Heggie, R.B. Diasio, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1987, 84, 5439. 300 M. Einhorn, I. Davidson, JAMA 1964, 188, 802. 301 M.S. Hershfeld, J. Biol. Chem. 1979, 254, 22. 302 G.A. Smith, L.E. Damon, H.S. Rugo, C.A. Ries, C.A. Linker, J. Clin. Onkol. 1997, 15, 833. 303 M.J. Courtney, E.T. Coffey. Eur. J. Neurosci. 1999, 11, 1073. 304 J. Singer, S.L. Wallace, Arthritis Rheum. 1986, 29, 82. 305 P.J. O'Dwyer, S. Marsoni, Cancer Treat. Symp. 1984, 2, 1. 306 P.J. O'Dwyer, B. Wagner, B. Leyland–Jones, R.E. Wittes, B.D. Cheson, D.F. Hoth, Ann. Intern. Med. 1988, 108, 733. 307 B.D. Cheson, Semin. Onkol. 1990, 17, 71. 308 H. Hochster, P. Cassileth, Semin. Onkol. 1990, 17, 63. 309 H.M. Kantarjian, J.R. Redman, M.J. Keating, Semin. Onkol. 1990, 17, 66. 310 J.C. Wang, Ann. Rev. Biochem. 1996, 65, 635. 311 D. Voet, J. G. Voet, Biochemie, VCH Weinheim 1992, S. 826ff. 312 S.J. Brill, S. DiNardo, K. Voelkel–Meiman, R. Sternglanz, Nature 1987, 326, 414. 313 R.A. Kim, J.C. Wang, J. Mol. Biol. 1989, 208, 257. 314 S. DiNardo, K. Voelkel, R. Sternglanz, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1984, 81, 2616. 315 C. Holm, T. Goto, J.C. Wang, D. Botstein, Cell 1985, 41, 553. 316 T. Uemura, H. Ohkura, Y. Adachi, Cell 1987, 50, 917. 317 P.D. Varga–Weisz, M. Wilm, E. Bonte, Nature 1997, 388, 598. 318 N.A. Ellis, J. Groden, T.–Z. Ye, J. Straughen, D.J. Lennon, S. Ciocci, M. Proytcheva, J. German, Cell 1995, 83, 655. 319 C.–E. Yu, J. Oshima, Y.–H. Fu, E.M. Wijsman, F. Hisama, R. Alisch, S. Matthews, J. Nakura, T. Miki, S. Ouais, G.M. Martin, J. Mulligan, G.D. Schellenberg, Science 1996, 272, 258. 320 R.J. Reid, P. Benedetti, M.A. Bjornsti, Biochim. Biophys. Acta 1998, 1400, 289. 321 L.F. Liu, Ann. Rev. Biochem. 1989, 58, 351. 322 M.R. Redinbo, L. Stewart, P. Kuhn, Science 1998, 279, 1504. 323 Y. Fan, J.N. Weinstein, K.W. Kohn, J. Med. Chem. 1998, 41, 2216. 13. Literatur 85 324 R.A. Wasserman, J.C. Wang, J. Biol. Chem. 1994, 269, 20943. 325 Eric H. Rubin , William N. Hait in Cancer Medicine, Fifth Edition (Hrsg.: R. C. Bast, D. W. Kufe, R. E. Pollock, R. R. Weichselbaum, J. F. Holland, E. Frei, T. S. Gansler), BC Decker Inc. 2000, Sec. 14.49. 326 D.D. VonHoff, M.W. Layard, P. Basa, Ann. Intern. Med. 1979, 91, 710. 327 M.R. Bristow, M.E. Billingham, J.W. Mason, J.R. Daniels, Cancer Treat. Rep. 1978, 62, 873. 328 E.A. Lefrak, J. Pitha, S. Rosenheim, J.A. Gottlieb, Cancer 1973, 32, 302. 329 J. Alexander, N. Dainiak, H.J. Berger, L. Goldman, D. Johnstone, L. Reduto, T. Duffy, P. Schwartz, A. Gottschalk, B.L. Zaret, N. Engl. J. Med. 1979, 300, 278. 330 K.C. Murdock, R.E. Wallace, F.E. Durr, J. Med. Chem. 1979, 22, 1024. 331 P.J. O'Dwyer, S.A. King, C.L. Fortner, B. Leyland–Jones, J. Clin. Onkol. 1986, 4, 1262. 332 F.M. Muggia, P.J. Creaven, J.J. Hansen, M.H. Cohen, O.S. Selawry, Cancer Chemother. Rep. 1972, 56, 515. 333 C.G. Moertel, A.J. Schutt, R.J. Reitemeier, R.G. Hahn, Cancer Chemother. Rep. 1972, 56, 95. 334 R.P. Hertzberg, M.J. Carafana, K.G. Holden, D.R. Jakas, G. Gallagher, M.R. Mattern, S.M. Mong, J.O. Bartus, R.K. Johnson, W.D. Kingsbury, J. Med. Chem. 1989, 32, 715. 335 C. Jaxel, K.W. Kohn, M.C. Wani, M.E. Wall, Y. Pommier, Cancer Res. 1989, 49, 1465. 336 W. ten Bokkel Huinink, M. Gore, J. Carmichael, J. Clin. Onkol. 1997, 15, 2183. 337 A. Ardizzoni, H. Hansen, P. Dombernowsky, T. Gamucci, S. Kaplan, P. Postmus, G. Giaccone, B. Schaefer, J. Wanders, J. Verweij, J. Clin. Onkol. 1997, 15, 2090. 338 M.L. Rothenberg, J.R. Eckardt, J.G. Kuhn, J. Clin. Onkol. 1996, 14, 1128. 339 P. Rougier, R. Bugat, J.Y. Douillard, J. Clin. Onkol. 1997, 15, 251. 340 I.S. Johnson, Cancer Chemother. Rep. 1968, 52, 455. 341 I.S. Johnson, J.G. Armstrong, M. Gorman, J.P. Burnett Jr, Cancer Res. 1963, 23, 1390. 342 W.T. Beck, C.E. Cass, P.J. Houghton in Cancer Medicine, Fifth Edition (Hrsg.: R. C. Bast, D. W. Kufe, R. E. Pollock, R. R. Weichselbaum, J. F. Holland, E. Frei, T. S. Gansler), BC Decker Inc. 2000, Sec. 14.50. 343 S.E. Malawista, K.G. Bensch, H. Sato, Science 1968, 160, 770. 344 W.T. Beck, Biochem. Pharmacol. 1980, 29, 2333. 345 M.J. Cline, Br. J. Haematol. 1968, 14, 21. 346 W.A. Creasey, M.E. Markiw, Biochim. Biophys. Acta 1964, 87, 601. 347 W.A. Creasey, M.E. Markiw, Biochim. Biophys. Acta 1965, 103, 635. 13. Literatur 86 348 M.S. Kennedy, P.A. Insel, Mol. Pharmacol. 1979, 16, 215. 349 M. Kotani, Y. Koizumi, T. Yamada, A. Kawasaki, T. Akabane, Cancer Res. 1978, 38, 3094. 350 R. Schrek, Am. J. Clin. Pathol. 1974, 62, 1. 351 K. Tsukidate, K. Yamamoto, J.W. Snyder, J.L. Farber, Am. J. Pathol. 1993, 143, 918. 352 B. Zakhireh, H.L, J. Immunol. 1980, 125, 2143. 353 F.E. Samson Jr, J. Neurobiol. 1971, 2, 347. 354 S.Y. Chan, R. Worth, S. Ochs, J. Neurobiol. 1980, 11, 251. 355 L.S. Green, J.A. Donoso, I.E. Heller–Bettinger, F.E. Samson, Ann. Neurol. 1977, 1, 255. 356 W.T. Beck, M.C. Cirtain, A.T. Look, R.A. Ashmun, Cancer Res 1986, 46, 778. 357 R.M. Wadkins, P.J. Houghton, Biochim. Biophys. Acta 1993, 1153, 225. 358 P.B. Schiff, J. Fant, S.B. Horwitz, Nature 1979, 277, 665. 359 N. Kumar, J. Biol. Chem. 1981, 256, 10435. 360 J.J. Manfredi, J. Parness, S.B. Horwitz, J. Cell. Biol. 1982, 94, 688. 361 P.B. Schiff, S.B. Horwitz, Proc. Natl. Acad. Sci. U S A 1980, 77, 1561. 362 J. Mole–Bajer, A.S. Bajer, J. Cell. Biol. 1983, 96, 527. 363 Y. Nieto, P.J. Cagnoni, S.I. Bearman, E.J. Shpal, S. Matthes, T. DeBoom, A. Baron, R.B. Jones, Clin. Cancer Res. 1999, 5, 501. 364 M. Wolfson, C.P. Yang, S.B. Horwitz, Int. J. Cancer 1997, 70, 248. 365 K. Torres, S.B. Horwitz, Cancer Res. 1998, 58, 3620. 366 Brade W. in: Proceedings of the International Vinca Alkaloid Symposium: Vindesine. (Hrsg.: W Brade, GA Nagel, S Seeber), Karger, Basel, 1980, S. 95. 367 R.J. Cersosimo, R. Bromer, J.T.W. Licciardello, W.K. Hong, Pharmacotherapy 1983, 3, 259. 368 J.A. Hohneker, Semin. Onkol. 1994, 21, 42. 369 H.A. Borris, S. Fields, Semin. Onkol. 1994, 21, 14. 370 D.V. Jackson Jr, V.S. Sethi, T.R. Long, H.B. Muss, C.L. Spurr, Cancer Chemother. Pharmacol. 1984, 13, 114. 371 D.V. Jackson Jr, A.R. Chauvenet, R.D. Callahan, J.N. Atkins, T.F. Trahey, C.L. Spurr, Cancer Chemother. Pharmacol. 1985, 14, 26. 372 E.K. Rowinsky, Onkology 1997, 11 (Suppl. 2), 1. 373 B.J. Takasugi, S.E. Salmon, R.L. Nelson, L. Young, R.M. Liu, Invest. New Drugs 1984, 2, 49. 374 S. Rosenthal, S. Kaufman, Ann. Intern. Med. 1974, 80, 733. 13. Literatur 87 375 S.G. Sandler, W. Tobin, E.S. Henderson, Neurology 1969, 19, 367. 376 R.J. Cersosimo, R. Bromer, J.T.W. Licciardello, W.K. Hong, Pharmacotherapy 1983, 3, 259. 377 M. Besenval, M. Delgado, J.P. Demarez, A. Krikorian, Semin. Onkol. 1989, 16, 37. 378 D.S. Sonnichsen, M.V. Relling, Clin. Pharmacokinet. 1994, 27, 256. 379 K. Gelmon, Lancet 1994, 344, 1267. 380 M.S. Aapro, Semin. Onkol. 1995, 22, 1. 381 D.C.K. Chong, C.J. Logothetis, N. Savaraj, H.A. Fritsche, A.M. Gietner, M.L. Samuels, J. Clin. Pharmacol. 1988, 28, 714. 382 D. Ho, J. Whitecar, J. Luce, E. Frei, Cancer Res. 1970, 30, 466. 383 K. Worton, R. Kerbel, I. Andrulis, Cancer Res. 1991, 51, 985. 384 R. Capizzi in: Cancer Medicine, ( Hrsg.: J. Holland, E. Fries), Lea & Febiger, Philadelphia, 1993, S. 796 ff. 385 J.J. Wriston, Methods Enzymol. 1985, 113, 608. 386 J.J. Wriston, T. Yellin, Adv. Enzymol. 1973, 39, 185. 387 N. Jaffe, D. Traggis, L. Das, G. Frauenberger, H.W. Hann, B.S. Kim, Y. Bishop, Cancer Res. 1973, 33, 1. 388 M. Nesbit, R. Chard, A. Evans, M. Karon, G. Hammond, Am. J. Pediatr. Hematol. Onkol. 1979, 1, 9. 389 R. Trueworthy, W. Sutow, J. Pullen, Med. Pediatr. Onkol. 1978, 4, 91. 390 H. Oettgen, P. Stephenson, M. Schwartz, R.D. Leeper, L. Tallai, C.C. Tan, B.D. Clarkson, R.B. Golbey, I.H. Krakoff, D.A. Karnofsky, M.L. Murphy, J.H. Burchenal, Cancer 1970, 25, 253. 391 B. Asselin, J. Whitin, D. Coppola, I. Rupp, S.E. Sallan, H.J. Cohen, J. Clin. Onkol. 1993, 11, 1780. 392 L. Ettinger, J. Kurtzberg, P. Voute, H. Jurgens, S. Halpern, Cancer 1995, 75, 1176. 393 M.L. Graham, B.L. Asselin, J.E. Herndon, J.R. Casey, S. Chaffee, G.H. Ciocci, C.W. Daeschner, A.R. Davis, S. Gold, E.C. Halperin, M.J. Laughlin, P.L. Martin, J.F. Olson, J. Kurtzberg, Bone Marrow Transplant. 1998, 21, 879. 394 R. Capizzi, J. Bertino, R. Skeel, W.A. Creasey, R. Zanes, C. Olayon, R.G. Peterson, R.E. Handschumacher, Ann. Intern. Med. 1971, 74, 893. 395 W. Sutow, S. George, J. Lowman, K.A. Starling, G.B. Humphrey, M.E. Haggard, T.J. Vietti, Med. Pediatr. Onkol. 1976, 2, 387. 13. Literatur 88 396 J. Ortega, M. Nesbit, M.H. Donaldson, R.E. Hittle, J. Weiner, M. Karon, D. Hammond, Cancer Res. 1977, 37, 535. 397 B. Chabner in: Cancer Chemotherapy: Principles and Practice.(Hrsg.: B. Chabner, J. Collins), Lippincott, Philadelphia, 1990, S. 397 ff. 398 H. Oettgen, P. Stephenson, M. Schwartz, R.D. Leeper, L. Tallai, C.C. Tan, B.D. Clarkson, R. B. Golbey, I.H. Krakoff, D. Karnofsky, M. Murphy, J.H. Burchenal, Cancer 1970, 25, 253. 399 C. Pochedly, Med. Pediatr. Onkol. 1972, 3, 101. 400 M.D. Amylon, J. Shuster, J. Pullen, C. Berard, M.P. Link, M. Wharam, J. Katz, A. Yu, J. Laver, Y. Ravindranath, J. Kurtzberg, S. Desai, B. Camitta, S.B. Murphy, Leukemia 1999, 13, 335. 401 C.A. Felix, Biochim. Biophys. Acta 1998, 1400, 233. 402 E.R. DeSombre, G.L. Greene, E.V. Jensen, in: Hormones, receptors, and breast cancer (Hrsg.: W. McGuire), Raven Press, New York 1978, S. 114. 403 J. Folkman, Adv. Cancer Res. 1974, 19, 331 404 I.J. Find ler, L.M. Ellis, Cell 1994, 79, 185 405 K. Shimizu, N. Oku, Biol. Pharm. Bull. 2004, 27(5), 599. 406 P. Bhargava, J. L. Marshall, N. Rizvi, W. Dahut, J. Yoe, M. Figuera, K. Phipps, V. S. Ong, A. Kato, and M. J. Hawkins, Clin. Cancer Res. 1999, 5(8), 1989. 407 E.A. Kruger, W.D. Figg, Expert Opin. Investig. Drugs 2000, 9(6), 1383. 408 R.S. Herbst, T.L. Madden, H.T. Tran, G.R. Blumenschein Jr, C.A. Meyers, L.F. Seabrooke, F.R. Khuri, V.K. Puduvalli, V. Allgood, H.A. Fritsche Jr, L. Hinton, R.A. Newman, E.A. Crane, F.V. Fossella, M. Dordal, T. Goodin, W.K. Hong, J. Clin. Onkol. 2002, 20 (22), 4440. 409 P.S. Steeg, Nat. Med. 2003, 9, 822. 410 M.W. Kieran, J. Folkman, J. Heymach, Nat. Med. 2003, 9, 1104. 411 K.W. Wood, W.D. Cornwell, J.R. Jackson, Curr. Opin. Pharmacol. 2001, 1, 370. 412 R. Sakowicz, J.T. Finer, C. Beraud, A. Crompton, E. Lewis, A. Fritsch, Y. Lee, J. Mak, R. Moody, R. Turincio, J.C. Chabala, P. Gonzales, S. Roth, S. Weitman, K.W. Wood, Cancer Res. 2004, 64, 3276. 413 K. Gerth, N. Bedorf, G. Hofle, H. Irschik, H. Reichenbach, J. Antibiot. 1996, 49, 560. 414 D.M. Bollag, P.A. McQueney, J. Zhu, O. Hensens, L. Koupal, J. Liesch, M. Goetz, E. Lazarides, C.M. Woods, Cancer Res 1995, 55, 2325. 415 J. Quesada, E.M. Hersh, and J. Manning, J. Reuben, M. Keating, E. Schnipper, L. Itri, J.U. Gutterman, Blood 1986, 68(2), 493. 13. Literatur 89 416 M. Talpaz, Semin. Onkol. 1994, 21, 3. 417 A.E. Koch, P.J. Polverini, and S.L. Kunkel, L.A. Harlow, L.A. DiPietro, V.M Elner, S.G. Elner, R.M. Strieter, Science 1992, 258, 1798. 418 T. Fujiwara, E. Grimm, T. Mukhopadhyay, W.W. Zhang, L.B. Owen–Schaub, J.A. Roth, Cancer Res. 1994, 54, 2287. 419 S. Freeman, C. Abboud, and K. Whartenby, C.H. Packman, D.S. Koeplin, F.L. Moolten, G. N. Abraham, Cancer Res. 1993, 53, 5274. 420 J. Becker, Nature Biotechnology 2004, 22, 15. 421 T.R. Gadeck, J.B. Nicholas, Biochem. Pharmacol. 2003, 65, 1. 422 N. Sunder–Plassmann, A. Giannis, ChemBioChem. 2004, in press 423 P. Onyango, Curr. Cancer Drug Targets, 2004, 4, 2, 111. 424 J. Couzin, Science 2004, 305, 1222.