Biocontrol Info Organische N-Flüssigdünger Viele Spezialkulturen haben einen relativ hohen Stickstoff (N) - Bedarf, welcher bei langer Kulturdauer mit organischen Fest-Düngern nur teilweise abgedeckt werden kann. Mit Flüssigdüngern kann der Kultur termingerecht und auf einfache Art und Weise, die fehlende N-Menge über das Bewässerungssystem verabreicht werden. • Achten Sie neben den Kosten auch auf den Chloridgehalt der eingesetzten Dünger. Besonders gedeckte Kulturen können bei häufiger Anwendung von chloridhaltigen Düngern « versalzen ». Zierpflanzen Durch die fehlenden Stark-Niederschläge werden die Salze nicht ausgewaschen und reichern sich im Oberboden an (ähnlich in Trockengebieten wie Israel). Bei Topfkulturen besteht diese Gefahr weniger, da das Substrat aus dem Betrieb «wegverkauft» wird. • Die enzymatisch hydrolisierten N-Dünger sind schneller pflanzenverfügbar als Vinasse • AminoPlus ist auf Grund seines hohen Gehalts an Freien Aminosäuren für die Blattdüngung geeignet (3-4 l/ha). Ursprung Ausgangsmaterial N-Gehalt AminoBasic tierisch Enzymatisch hydrolisierte Tierhäute VinaBasic NK pflanzlich Rückstände aus der Hefeproduktion (Vinasse) AminoPlus tierisch Enzymatisch hydrolisierte Tierhäute 9 % Trauermückenbekämpfung Trauermücke können bei Jungpflanzen teilweise hohe Ausfälle verursachen. An der letzten Deutschen Nützlingstagung in Ellerhop wurden einige Versuche und Erfahrungen aus der letzten Anbausaison vorgestellt. • Während den warmen Sommermonaten hatten die Bakterienpräparate (Solbac) eine deutlich bessere Wirkung als die Nematoden (Traunem). • Eine Kombination der verschiedenen Verfahren (Solbac, Nematoden, NeemAzal-T/S) scheint bei starkem Befall unerlässlich zu sein. Es existiert kein Einzelverfahren mit genügend starker Wirkung. • Aufgrund des Wasserbedarfs können Aussaaten zuerst nur leicht mit Nematoden (Traunem) besprüht werden. Sobald eine höhere Wassergabe möglich wird, kann die Kultur je nach Befall nochmals mit Nematoden oder in den Sommermonaten mit Solbac grosszügig abgegossen werden. • Bei Verwendung von organischen Düngern nur eine kleine Bevorratung mit festen N-Dünger machen und später Nachdüngung mit organischen Flüssigdüngern. Ausgewachsene Trauermücke Andermatt Biocontrol AG Stahlermatten 6 · 6146 Grossdietwil Tel. 062 917 50 05 · Fax 062 917 50 06 [email protected] · www.biocontrol.ch 4.5 % 8 % Chlorid Fr./kg N < 1.2 % ab 32.– 4 % ab 22.– Rhizo Plus 42 Bisher hauptsächlich im Gemüsebau angewendet, kommt RhizoPlus 42 zunehmend im Zierpflanzenbau zum Einsatz. RhizoPlus 42 ist ein flüssiges Pflanzenstärkungsmittel bzw. Dünger und enthält Dauersporen des Bodenbakteriums Bacillus amyloliquefaciens. Wirkungsweise Nach der Anwendung besiedelt das Bakterium die Pflanzenwurzel und konkurriert dadurch mit bodenbürtigen Krankheiten wie Fusarium, Rhizoctonia, Verticillium, Phytophtora cactorum etc. um Siedlungsraum. Rechtzeitig angewendet, besiedelt das Bakterium als erstes die Wurzel und verdrängt die Schadpilze. Bacillus amyloliquefaciens bildet unter anderem das Wachstumshormon Auxin, welches das Wurzelwachstum anregt, sowie das Enzym Phythase. Letzteres wirkt auf Phosphorverbindungen im Boden und macht Phosphor dadurch besser pflanzenverfügbar. Die Folgen sind ein verbessertes Wurzelwachstum, bessere Nährstoffversorgung und daraus resultierend: vitale Pflanzen. Rückmeldungen aus der Praxis Rhizo Plus 42 kommt direkt nach der Aussaat, dem Pikieren oder Eintopfen zum Einsatz. Deutlich positive Rückmeldungen gibt es bisher bei der Kultur von Topfkräutern (Basilikum, Dill, Petersilie), Viola, Lavendel, Sempervivum und allgemein bei Aussaaten. Die Anwendung erfolgt problemlos über jede Art der Bewässerung. (Silke Süsse) Spinnmilbenbekämpfung an Überwinterungspflanzen - Praxisbericht Viele Gartencenter und Endverkaufsbetrieb bieten ihren Kunden das Überwintern von Kübelpflanzen an oder halten Mutterpflanzen. Leider finden sich an diesen Pflanzen auch ungebetene Gäste wie zum Beispiel die Spinnmilbe - ein häufig auftretender Schädling. Eine bewährte Möglichkeit der Spinnmilben-Bekämpfung ist der Einsatz von Amblyseius-Raubmilben in Beuteln. Die Beutel kommen nach dem Rückschnitt der Pflanzen und mit Anstieg der Temperaturen im Frühjahr zum Einsatz. Dann beginnen die überdauernden Spinnmilbenweibchen mit der Eiablage. Die Beutel werden an der Pflanze aufgehängt, je nach Größe 1-2 Beutel und gelangen durch ein winziges, bereits vorhandenes Loch auf die Pflanze. Dort suchen sie nach Eiern und jungen Spinnmilben-Stadien. Die Beutel verbleiben 4-6 Wochen an der Pflanze. In diesem Zeitraum verlassen regelmäßig erwachsene Raubmilben den Beutel. Dieser funktioniert wie ein Zuchtsystem, der die Raubmilben außerdem vor äußeren Einflüssen schützt. Einige Betriebe nutzten mittlerweile die Möglichkeit, die Pflanzen vor ihrer Auslieferung mit neuen Beuteln zu versehen, um ihren Kunden einen biologischen Schutz gegen Spinnmilben mit auf dem Weg zu geben. Betriebe mit Überwinterungspflanzen im beheizten GWH sollten bereits im Herbst mit der ersten Ausbringung der Beutel beginnen. Sie bieten einen langen Schutz während der Heizperiode. (Silke Süsse) Spinnmilbe