BAGS-KV 2014 Dialektisch Behaviorale Therapie und Skills

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1/14
Mitgliederzeitschrift des
Niederösterreichischen Landesverbandes für Psychotherapie
P.b.b. Verlagspostamt 2325 Himberg, Zulassungsnummer: 02Z030444
BAGS-KV 2014
Dialektisch Behaviorale
Therapie und Skills-Training
Vorstandswahl
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis................................................................................................ 2
Editorial............................................................................................................. 3
Sie erreichen uns................................................................................................ 3
Neues Mitgliederverzeichnis.................................................................................. 4
Möchten auch Sie einen Beitrag schreiben?............................................................. 4
Neuwahl des Vorstands - Wahlvorschläge................................................................ 5
Save the date: NÖLP Landesversammlung.............................................................. 5
Neue Mitglieder im NÖLP...................................................................................... 6
Neues WGKK-Antragsformular droht!..................................................................... 7
Reaktion des Bundesministeriums.......................................................................... 9
BAGS-KV 2014.................................................................................................. 10
Dialektisch Behaviorale Therapie und Skills - Training ............................................ 12
„Gesundheitssystem - Quo vadis?“....................................................................... 14
Einladung: NÖLP im 4/4-Takt.............................................................................. 15
Inserate........................................................................................................... 16
Inseratkosten:
Redaktion:
Erscheinungsweise:
Mag.a Karin Fidler (Satz, Grafik, Redaktion)
Mag. Dominik Witzmann (Redaktion)
3 x jährlich - Mai, September, Dezember
Die nächsten NÖLP - Nachrichten 2/2014
erscheinen Ende September 2014
Redaktionsschluss 15. September 2014
Impressum:
Medieninhaber und Herausgeber:
Die NÖLP-Nachrichten dienen zur Information der
Mitglieder des NÖLP und werden an diese postalisch zugestellt. Die Ausgabe im Dezember wird
an alle Psychothera¬peutInnen Niederösterreichs
gesandt.
NÖLP – Niederösterreichischer
Landesverband für Psychotherapie
A-2325 Himberg, Haideäckerstrasse 1
Tel: +43.664.733 496 34
mail: [email protected]
www.psychotherapie.at/noelp
2
Editorial
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!
Im Oktober ist das NÖLP- Vorstandsteam neu zu wählen.
Wenn Sie sich für eine Tätigkeit im Vorstand interessieren,
setzen Sie sich bitte direkt mit
einem Vorstandsmitglied in
Verbindung. Sie können eine
Kandidatur gemäß den Statuten natürlich jederzeit auch
formell direkt an die Wahlkommission im NÖLP richten.
Wir freuen uns auf Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit/
Kandidatur ganz besonders auch aus dem Kreis der
Kandidatinnen und Kandidaten. Details entnehmen
Sie bitte dem Beitrag von Gerald Gmainer.
rechtlich äußerst bedenklich ist, sondern eindeutig
in Widerspruch zu Schweigepflicht und therapeutischem Vertrauensverhältnis steht. Wir unterstützen
die Bemühungen des WLP um Abänderung, nicht
zuletzt, weil auch zahlreiche niederösterreichische
TherapeutInnen mit diesem Formular konfrontiert
sein werden. Im Übrigen möchten wir verhindern,
dass das (schlechte) Wiener Beispiel Schule macht.
Der WLP wird eine Petition einbringen, die sowohl
elektronisch, als auch in Papierform gezeichnet
werden kann. Wir haben bereits per Mail informiert,
alle Details finden Sie auch auf www.psychotherapie.at/wlp.
Die komplett überarbeitete und neu aufgelegte
Broschüre „Wenn die Seele Hilfe braucht“ kann
ab sofort im Büro angefordert werden. Seit kurzem
gibt es auch einen Folder des ÖBVP-Kandidatenforums, der junge Mitglieder gewinnen und die
Zukunft der Berufsvertretung stärken soll. Aktuell
arbeiten wir unter Projektleitung von Karin Fidler
an einem zeitgemäßen Gesamtverzeichnis aller
NÖLP-Mitglieder.
Maria Werni hat die Neuerungen im BAGS-KV
recherchiert und stellt diese vor. In einem zweiten
Beitrag berichtet sie vom Tag der Gesundheitsberufe in NÖ über „Ziele und Stand der Gesundheitsreform in.
Den „Fachartikel“ dieser Ausgabe steuert Burkhard Dafert mit seinem Beitrag über Dialektisch
Behaviorale Therapie und Skills-Training bei.
Einen schönen Sommer wünscht Ihnen/Euch
Wie schon berichtet und in den letzten Tagen vermehrt auch medial zu erfahren, setzt die WGKK ein
neues Formular zur Beantragung des Kostenzuschusses ein. Dieses Formular verpflichtet zur
Angabe sensibler Krankendaten zu Anamnese und
Symptomatik der PatientInnen, die nicht nur daten-
Dominik Witzmann
für den gesamten Vorstand des NÖLP
Sie erreichen uns
Dienstag, Mittwoch und Freitag
jeweils von 08.00 bis 12.00 Uhr
Tel: +43.664.733 496 34 (Keine Festnetznummer mehr!)
mail: [email protected]
Gertraud Hechinger
Assistentin des Vorstandes
3
Neues Mitgliederverzeichnis
In unserem Büro werden laufend von diversen Krankenanstalten Mitgliederverzeichnisse für PatientInnen angefordert, weshalb die Neuauflage des Verzeichnisses in einem zeitgemäßem handlichen Format geplant ist.
Mag.a Karin Fidler
mit dem Sie mit einem Mausklick direkt online in
das Datenformular einsteigen können. Bitte ändern/ergänzen/aktualisieren Sie alle Felder. Das
neue Verzeichnis soll im Herbst in Druck gehen.
Zeitgerecht müssen die Daten für die grafische
Gestaltung zur Verfügung gestellt werden. Über
die Fristen informieren wir Sie im beschriebenen
E-Mail ausführlich. Wir können nur jene Informationen verwenden, die Sie uns zur Verfügung stellen.
Achten Sie in Ihrem eigenen Interesse darauf, dass
diese aktuell sind.
Ausdrücklich „in Papierform“ wird die Übersendung einer Mitgliederliste von den PatientInnen gewünscht und die Anzahl der versendeten Exemplare hat uns überrascht.
Dennoch: Zur Verfügnung gestellte Daten sind nur
hilfreich, wenn sie aktuell und informativ sind. Die
Mitgliedsdaten werden vom ÖBVP zentral gewartet
und den Landesverbänden direkt digital, jederzeit
abrufbar, zur Verfügung gestellt. Für das Verzeichnis werden diese Daten übernommen werden. Nützen Sie die Chance, Ihr Angebot umfassend und
aktuell zu veröffentlichen. Wir arbeiten daran, die
Datenerfassung für Sie so angenehm wie möglich
zu gestalten:
Das neue Layout
Praktisch, handlich, übersichtlich, informativ - diese Kriterien soll das neue Heft erfüllen. Das neue
Mitgliederverzeichnis wird im A5-Format gestaltet
sein und mehr Informationen über das Angebot
unserer Mitglieder bereitstellen. Hier ein Beispiel:
Datenaktualisierung mit Ihrer Hilfe
Im Juni erhalten Sie von uns ein E-Mail mit Link,
Möchten auch Sie einen Beitrag schreiben?
Bestimmt gibt es auch in Ihrem Wirkungsbereich
Erfahrungen, spezielle Angebote, die unsere LeserInnen interessieren. Vielleicht möchten Sie auch
die Institution, in der Sie arbeiten, in unserer Mitgliederzeitschrift vorstellen. Wir freuen uns auch
über interessante Buchrezensionen. Bitte senden
Sie uns Ihren Beitrag am besten per E-Mail ins
NÖLP-Büro. Je nach Platzangebot wird Ihr Beitrag
(vorbehaltlich der Zustimmung des Vorstands) in
der nächsten Ausgabe gedruckt.
Unsere E-Mail-Adresse: [email protected]
4
Neuwahl des Vorstands - Wahlvorschläge
Geschätzte Mitglieder!
Liebe Kollegen/innen!
Unseren Statuten gemäß haben wir im heurigen Jahr 2014 wieder die Neuwahl der Vorstandsmitglieder
mittels geheimer Briefwahl durchzuführen. Kandidaturen und Wahlvorschläge mit Angabe der angestrebten
Funktion können von allen ordentlichen Mitgliedern als Einzelwahlvorschlag mit einer kurzen Personenbeschreibung und einer Darstellung der inhaltlichen Vorstellungen eingebracht werden. Sie müssen spätestens
sechs Wochen – das ist der 25. August 2014 – vor der Landesversammlung der Wahlkommission bekannt
gegeben werden. Die Landesversammlung findet heuer am 11. Oktober 2014, im Gesundheitszentrum Rosenvilla, 2372 Gießhübl bei Wien, Johannesgasse 9 statt.
Jedes ordentliche Mitglied, das sich für eine Mitarbeit im NÖLP-Vorstand interessiert bzw. für eine wählbare
Funktion (Vorsitzende/r, Vorsitzende/r-Stellvertreter/in, Schriftführer/in, Kassier, Kandidatvertreter/in) kandidieren möchte, ist herzlich eingeladen, seine Kandidatur bis spätestens 25. August 2014 schriftlich bekannt zu geben. Die Kandidatur ist an den Niederösterreichischen Landesverband für Psychotherapie,
z.H. Wahlkommission, Haideäckerstraße 1, 2325 Himberg, zu senden.
Nach Prüfung der Rechtmäßigkeit der Kandidaturen sorgt die Wahlkommission für die Aussendung der Wahlunterlagen an alle stimmberechtigten Mitglieder bis spätestens vier Wochen vor der Landesversammlung. Das
Ergebnis der Wahl wird bei der Landesversammlung bekannt gegeben bzw. finden dort etwaige Stichwahlen
statt.
f.d. NÖLP-Vorstand
Gerald Gmainer, MSc
(Büroleiter)
Save the date: NÖLP Landesversammlung
Wann: Samstag 11.10.2014, von 15:00 bis 18:00
Wo: Gesundheitszentrum Rosenvilla
Johannesgasse 9,
2372 Gießhübl bei Wien
www.rosenvilla.org
Themen:
‹‹ Begrüßung der neuen Mitglieder (anwesende erhalten ein kleines Begrüßungsgeschenk)
‹‹ Fachvortrag (Der NÖLP hat bei verschiedenen Referenten um einen Fachvortrag angefragt, Näheres
dazu demnächst)
‹‹ Berichte des aktuellen Vorstandes über aktuelle Themen und geleistete Arbeit
‹‹ Wahl des neuen Vorstandes
‹‹ Wahl der Mitglieder der Beschwerde- und Schlichtungsstelle des NÖLP
‹‹ Ehrungen von langjährigen / verdienstvollen Mitgliedern
Den anschließenden Abend wollen wir mit Ihnen / mit Dir bei einem Heurigen im Raum Mödling ausklingen
lassen.
5
Neue Mitglieder im NÖLP
Wir heißen unsere neuen Mitglieder herzlich willkommen!
Amstetten
DSA Marietta Hochstöger
Ingrid Wurzer, MSc
Baden
Elisabeth Koch
Gänserndorf
Sandra Weber
Gmünd
Johannes Rausch
Hollabrunn
Helmut Hrabec, MSc
Horn
Heidemarie Ritzberger
Korneuburg
Gabriele Föger, MA
Krems
Univ.-Prof. Dr. Silke B. Gahleitner
Krems
Silvia Hogl
Mistelbach
Rosemarie Jahn
Mödling
Dr. Stefan Lang
Elfriede Tomaschek
Sankt Pölten
Sonja-Elisabeth Bauer
Eva Brenner, MSc
Mag. Madeleine Scholze
Claudia Kolla
Tulln
Irmtraud Dexler, MSc
Waidhofen/Th.
Theresa Schindl
Wiener Neustadt
MMag. Stephan Kopelent
Wien-Umgebung
Michael Geiger
Zwettl
Nicole Reiter
Leonore Langner, BA
Wir suchen
KandidatInnenvertreterIn
Wir gehören zu den führenden Gesundheitsbetrieben Niederösterreichs und legen
auf hohe Qualitätsstandards in allen Bereichen größten Wert.
Wir erweitern unser Team:
Anforderungen:
Psychotherapeut/In
‹‹NÖLP-Mitgliedschaft
Entlohnung lt. KV ab € 2.556,94
Basis 40 Stunden, auch Teilzeit möglich!
‹‹AusbildungskandidatIn
‹‹Engagement für berufspolitische Ziele insbesondere jener der AusbildungskandidatInnen
Einstufung und Gehalt werden wir auf Grundlage Ihrer persönlichen und fachlichen
Kompetenz leistungsgerecht vereinbaren.
‹‹Reisebereitschaft zu KFO-Sitzungen
(2x jährlich Salzburg, 2x jährlich Wien,
jeweils Freitag 17 h)
Anforderungen:
-
Abgeschlossene Ausbildung im jeweiligen Berufszweig
Teamfähige Persönlichkeit
Hohes Qualitätsbewusstsein
Freude an der beruflichen Tätigkeit
Nostrifikation (Berufszulassung für Österreich)
‹‹Teilnahme an den Vorstandssitzungen des
NÖLP
Wir bieten:
-
Wir bieten:
eine angenehme Arbeitsatmosphäre
Einbindung in unser Fachteam
eine leistungsgerechte Entlohnung
einen sicheren Arbeitsplatz
Weiterbildungsmöglichkeiten
‹‹Geordnete Übergabe der Agenden
‹‹Begleitung/Unterstützung in der Einarbeitungszeit
‹‹Aufwandsentschädigung
‹‹Vielfältiges und spannendesTätigkeitsfeld
Mehr Informationen über uns finden Sie unter:
www.koenigsberg-bad-schoenau.at
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
Gesundheitsresort KÖNIGSBERG Bad Schönau
Heidemarie Schwarz
Am Kurpark 1, 2853 Bad Schönau
[email protected]
Tel. 02646 / 82 51-701
Melde Dich bei Interesse bitte bei Karin Fidler
(0664/551 80 93) oder im NÖLP-Büro!
6
Neues WGKK-Antragsformular droht!
Erneuter Vorstoß der WGKK zu Erschwerung der Zugangsbedingung zu Psychotherapie durch unnötige Aufblähung des Antragsformulars.
Bericht von Maria Werni, MSc
Patienten der WGKK und deren behandelnde PsychotherapeutInnen droht erneut eine Verkomplizierung des Antragsprozederes für Psychotherapie.
Da NÖ PsychotherapeutInnen - insbesondere im
Wiener Umland - regelmäßig mit PatientInnen, die
bei der WGKK versichert sind, arbeiten, sind auch
sie unmittelbar betroffen.
Der WLP (Wiener Landesverband für Psychotherapie) als hauptbetroffener Berufsverband setzt sich
vehement gegen diese Verschärfungen der Zugangsbedingungen ein.
Deshalb hat der NÖLP zur Unterstützung des WLP
diesen Brief verfasst und an alle wichtigen Repräsentanten verschickt.
An den
Vorstand des WLP
Liebe KollegInnen des WLP-Vorstandes!
Dass
die
WGKK
durch
Verkomplizierung
und
Aufblähung
ihres
Antragsformulars
erneut
einen
Vorstoß
in
Richtung
Verschärfung
der
Zugangsbedingungen
zur
Psychotherapie
unternimmt,
stößt
im
NÖLP
auf
großes
Unverständnis.
Unverständnis deshalb, da mittlerweile nicht nur von Fachexperten sondern auch von politischer Seite
so gut wie einhellig ein leichterer, unbürokratischerer und vor allem schnellerer Zugang zu psychotherapeutischer Behandlung gefordert wird um den durch krasse Unterversorgung bedingten Leidensdruck
der österr. Bevölkerung nicht noch zu verstärken bzw. um Chronifizierungen zu vermeiden. (vergleiche
dazu die internationalen Suizidzahlen mit den österreichischen! Gemäß einer AK-Studie aus 2012 betragen die volkswirtschaftlichen Folgekosten von lückenhafter bzw. Nicht-Behandlung € 3,3 Milliarden)
Die in dem neuen Formular geforderten - teilweise dem psychotherapeutischen Verschwiegenheitsgebot
widersprechenden – Informationen entbehren aus behandlungstechnischer Sicht jede Notwendigkeit,
erhöhen erheblich den Verwaltungsaufwand [!], jedoch kaum die Behandlungsqualität.
Generell ist kritisch anzumerken, dass Daten durch PsychotherapeutInnen und PatientInnen gemeinsam erhoben und als valide erklärt werden sollen, die in deutlich höherer Qualität ohnehin den Krankenkassen zur Verfügung stehen. Wir sehen darin unnötige – ja sogar zu Widersprüchlichkeiten und
Verwirrung stiftende – Doppelgleisigkeiten.
In NÖ können wir erfreulicher Weise über eine positivere Entwicklung berichten.
Die NÖGKK hat mit 2014 die Kontingentierung sowohl für Gruppen- als auch Kinder- Jugendpsychotherapie aufgehoben. Aus unserer Sicht ein vorbildhafter Schritt in die richtige Richtung.
Zwei-Klassen-Patienten
Zwei-Klassen-PsychotherapeutInnen
Da das neue WGKK-Formular nicht für alle PsychotherapeutInnen, sondern nur für PsychotherapeutInnen ohne medizinischen Grundberuf (wie FachärztInnen, ÄrztInnen mit Psy3-Dipom oder Fach-/ÄrztInnen mit Fachspezifikum) gelten soll, wird ein großer Teil der PsychotherapeutInnen und damit auch
deren PatientInnen diskriminiert und zu PsychotherapeutInnnen und PatientInnen 2.Klasse degradiert.
Eine Differenzierung, die jeglicher sachlich-fachlichen Grundlage entbehrt, wenn man sich die lange und
intensive sowohl theoretische als auch praktische Ausbildung der PsychotherapeutInnen vor Augen führt,
die in der Regel mindestens 7 Jahren (und mindestens rund 3215 Ausbildungsstunden) dauert.
Diese hochqualifizierte Ausbildung wurde vom Gesundheitsministerium im Psychotherapiegesetz (BGBl
361/1990) festgelegt, um die Befähigung der selbstständigen psychotherapeutischen Tätigkeit
(inklusive psychotherapeutischer Diagnostik) gerechtfertigt zu erwerben.
Die von der WGKK getroffene Unterscheidung setzt sich somit über ein bestehendes Bundesgesetz
hinweg und diskriminiert einen großen Teil der Berufsgruppe entgegen den gesetzlichen Bestimmungen.
Durch diese Regelung wird das durch die Ausbildung erworbene Recht der PsychotherapeutIn auf
Ausübung einer selbständigen Tätigkeit widerrechtlich beschnitten.
Keine Datenerhebung ohne Anonymisierung
Von Patienten, die bei “nicht-medizinischen“ PsychotherapeutInnen in Behandlung gehen, sollen künftig deutlich mehr – teilweise das Verschwiegenheitsgebot betreffende persönliche intime (sensiblen) Daten nicht anonymisiert erfasst werden. Somit kommt es wie bereits oben
7
angeführt zu einer Diskriminierung eines Teils der Patienten. Gesundheitsdaten fallen unter das Recht
auf Geheimhaltung der Privatsphäre und sind „schützenswerte Geheimnisse“. Sie sind sogenannte sensible Daten im Sinne des Datenschutzrechtes und dürfen nicht ohne Anonymisierung erfasst werden.
Datenerhebung macht nur Sinn, wenn Daten für irgendeinen Zweck entsprechend ausgewertet werden
sollen. Sollten die neu geforderten Daten zu wissenschaftlichen Zwecken bzw. zu einer Evaluierung
diverser psychischer Erkrankungen gedacht sein, so macht eine Unterscheidung der Patienten in zwei
Gruppen – nämlich in die Patientengruppe, die zu Nicht-Medizinern, bzw. in die Patientengruppe, die zu
Medizinern in Behandlung geht, keinen Sinn. So stellt sich aus unserer Sicht die Frage, wozu diese Daten
überhaupt erhoben werden sollen (neben dem Umstand, dass die meisten davon ohnehin aus anderen
Quellen der KK in besserer Qualität zur Verfügung stehen). Dienen sie der vermehrten Kontrolle von
nicht-medizinischen PsychotherapeutInnen, so sehen wir darin die bereits oben erwähnten Diskriminierung und wird von unserer Seite abgelehnt.
Dem Versprechen der Krankenkasse, dass die so gesammelten Daten nicht missbräuchlich verwendet
werden, darf zu Recht misstraut werden, wenn man sich nur zum Vergleich das jüngste „Datenleck“ des
bifie bzgl. der Pisa-Studie in Erinnerung ruft. Wenn überhaupt zusätzliche Daten von Patienten erfasst
werden sollen, dann entsprechend von allen psychotherapeutisch tätigen Gruppen und nicht ohne eine
zwingend geforderte Anonymisierung.
Psychotherapeutische versus psychologische versus medizinische Diagnostik
Die im Jahre 2004 im Auftrag des BMG erstellte Diagnostik-Leitlinie für PsychotherapeutInnen stellt all ihren Ausführungen voran, dass aus entsprechend schulenspezifisch differierenden Menschenbildern unterschiedliche Blickwinkel auf krankheitswertige Störungsbilder eines
Menschen resultieren, und weder das psychotherapeutische, noch das psychologische bzw das medizinische Menschbild einen Allmachtsanspruch auf „die einzig-richtige Diagnostik“ stellen darf.
Dem entsprechend gibt es eine Vielzahl an diagnostischen Systemen, die sich auf unterschiedliche
Aspekte
psychischer
und
körperlicher
Zustandsbilder
beziehen.
Der ICD 10, auf den man sich im internationalen Gebrauch geeinigt hat, ist nur eine von vielen Möglichkeiten einen Menschen zu „diagnostizieren“ und erlaubt schwerpunktmäßig nur eine klinische Symptombeschreibung eines Patienten. Die Symptombeschreibung allein sagt jedoch nichts über den persönlichen
Leidensdruck, die Fähigkeit der Teilhabe am sozialen Leben, über Konfliktfähigkeit bzw. Krisenanfälligkeit
eines Patienten aus und kann somit nur Teil einer Diagnose darstellen. (Symptome können sowohl aufgrund von neurotischen als auch aufgrund schwer struktureller Störungen gebildet werden)
Die Abklärung der Indikation für Psychotherapie erfordert die Durchführung einer methodenspezifischpsychotherapeutischen Diagnostik durch die PsychotherapeutIn, welche er/sie im Zuge ihrer Ausbildung gelernt hat. Dies schließt eine körperlich-medizinische Diagnostik - und bei Bedarf eine zusätzliche
psychologisch-psychotherapeutisch Begutachtung - nicht aus, ist jedoch aus behandlungstechnischen
Gründen per se nicht zwingend indiziert, sondern liegt im Ermessen der Psychotherapeutin.
Aus §1(1) Psychotherapiegesetz lässt sich der Wille des Gesetzgebers, eine selbständige und eigenverantwortliche Diagnostik durchzuführen, ableiten:
§1(1) Psychotherapiegesetz: „Die Ausübung der Psychotherapie im Sinne dieses Bundesgesetzes ist die nach einer allgemeinen und besonderen Ausbildung erlernte, umfassende,
bewusste und geplante Behandlung von psychosozial oder auch psychosomatisch bedingten
Verhaltensstörungen und Leidenszuständen mit wissenschaftlich-psychotherapeutischen Methoden in einer Interaktion zwischen einem oder mehreren Behandelten und einem oder mehreren Psychotherapeuten mit dem Ziel, bestehende Symptome zu mildern oder zu beseitigen,
gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die Reifung, Entwicklung und
Gesundheit des Behandelten zu fördern.“
Die
PsychotherapeutIn
wurde
entsprechend
§1(1)
Psychotherapie
zu
einer
umfassenden
Behandlung,
die
“bewusst”
und
“geplant”
durchgeführt
wird,
ausgebildet. In deren prozesshaften Verlauf ist die psychotherapeutische Diagnostik ein inhärenter Bestandteil, sowohl zu Beginn als auch während und zum Abschluss eines Therapieverlaufs.
Eine Begutachtung durch eine andere – nicht-psychotherapeutische – Berufsgruppe sehen wir demnach
als nicht erforderlich und würde nur unnötiger Weise die Kosten der gesamten Behandlung deutlich erhöhen, da eine extra durchgeführte ausführliche Diagnostik in der Regel mehrere Stunden in Anspruch
nimmt.
Ziele
Der NÖLP schließt sich den Inhalten des vom ÖBVP erarbeiteten Best-Practice-Modell (aus Jänner 2012) an und möchte in diesem Schreiben insbesondere die Forderung nach Etablierung eines bundesweit einheitlichen, gesamtvertragsähnlichen Konzeptes für die psychotherapeutische Versorgung zwischen dem HVST und dem ÖBVP (Rahmenvertrag) hervorheben.
Weiter setzen wir uns für ein vom HVST einheitlich definiertes, für alle österreichischen Krankenkassen gültiges Antragsformular für psychotherapeutische Behandlung ein (sowohl für die Bezuschussung, als auch für die Vollfinanzierung und für diverse Verlängerungen) und fordern
8
einen vereinfachten, transparenten und vollfinanzierten Zugang zur Psychotherapie und den Schutz der
Anonymität für alle PatientInnen.
Wir erachten die Vorschläge des ÖBVP, ein mehrstufiges Antragsmodell einzuführen, als geeignet,
wonach Erstanträge (bis zu 50 Stunden) und Anträge für Kurzzeittherapie einem vereinfachten Antragsprozedere, Verlängerungsanträge einem ausführliche Antragsprozedere (Zweitdiagnostik) unterliegen
könnten.
Der NÖLP schließt sich vollinhaltlich der Kritik des WLP gegenüber der Einführung des neuen Antragsformulars der WGKK an und unterstützt ihn bei seiner Forderung auf nochmalige Überprüfung des neuen
Formulars durch die Wr. Gebietskrankenkasse und durch Hon. Prof. Dr. Michael Kierein, Abteilung A/3
des BMG.
Mit kollegialen Grüßen
Der NÖLP-Vorstand
Reaktion des Bundesministeriums
Mit 19. Mai 2014 antwortete uns das BMG - Abteilung II/A/3 auf obiges Schreiben. Offensichtlich haben die Stellungnahmen doch etwas bewirkt! Wir halten
euch selbstverständlich auf dem Laufenden!
Einführung eines neuen Formulars der Wiener Gebietskrankenkasse zur
Beantragung des Kostenzuschusses sowie der vollen Kostenübernahme für
Psychotherapie
Sehr geehrter Herr Mag. Witzmann!
Das Bundesministerium für Gesundheit bezieht sich auf die im Betreff genannte
Angelegenheit und darf sich für Ihr Engagement ausdrücklich bedanken.
In diesem Zusammenhang ist zunächst festzuhalten, dass sich auch andere
Institutionen außer dem Wiener Landesverband für Psychotherapie (WLP),
insbesondere die Arbeitsgemeinschaft Personzentrierte Psychotherapie,
Gesprächsführung und Supervision, Sektion Forum (APG-Forum), die Österreichische
Vereinigung für Gestalttherapie (OEVG), der Österreichische Arbeitskreis für
Gruppentherapie und Gruppendynamik, Fachsektion Integrative Gestalttherapie
(ÖAGG-IG), der Österreichische Verein für Individualpsychologie (ÖVIP) sowie das
Ausbildungs- und Methodenforum des Österreichischen Bundesverbandes für
Psychotherapie (ÖBVP) an das Bundesministerium für Gesundheit gewendet haben.
Das Bundesministerium für Gesundheit ist derzeit intensiv damit beschäftigt,
auszuloten, welche Möglichkeiten einer konstruktiven Lösung bestehen, was insofern
eine besondere Herausforderung darstellt, da die von Ihnen angesprochenen Fragen
nicht nur berufsrechtlicher, sondern vor allem auch fachlicher und
sozialversicherungsrechtlicher Natur sind.
Sobald entsprechende Ergebnisse vorliegen, werden wir Sie selbstverständlich darüber
informieren.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Für den Bundesminister:
Hon.-Prof. Dr. Michael Kierein
9
BAGS-KV 2014
Nach langen Verhandlungen haben sich im Februar die VertreterInnen der Sozialwirtschaft Österreich mit den Gewerkschaften GPA-djp und vida auf den neuen BAGS-KV geeinigt, der einige Verbesserungen für Dienstnehmer im Gesundheits- und Sozialbereich beinhaltet.
Bericht von Maria Werni, MSc
Neben Gehaltserhöhungen von 2,5 % konnten auch rahmenrechtliche Verbesserungen, vor allem im Bereich
der Anrechenbarkeit von Karenz- und Vordienstzeiten, erzielt werden.
Die SOZIALWIRTSCHAFT ÖSTERREICH ist der Verband der österreichischen Sozial- und Gesundheitsunternehmen. Er vertritt rund 325 Mitgliedsorganisationen mit mehr als 50.000 MitarbeiterInnen und weitere 40.000
Beschäftigte. Der BAGS-KV regelt somit die Arbeitsverhältnisse von beinahe 100.000 ArbeitnehmerInnen.
Der NÖLP hat anlässlich der NÖ-AK-Wahlen zwei wichtige politische ArbeitnehmerInnenvertreter
befragt, wie sie die Berufsgruppe der PsychotherapeutInnen unterstützen:
Franz
NÖAK Vizepräsidentin Brigitte
Adler (FSG)
NÖLP: Wie und welcher Form setzen
Sie sich als Arbeitnehmervertreter(in)
für die PsychotherapeutInnen als
Zugehörige der Nicht-Medizinischen
Gesundheitsberufe ein?
NÖLP:
Wie
und
welcher
Form
setzen
Sie
sich
als
Arbeitnehmervertreter(in) für die
PsychotherapeutInnen als Zugehörige der Nicht-Medizinischen
Gesundheitsberufe ein?
NÖAK
Vizepräsident
Hemm (ÖAAB-FCG)
Hemm: Wir haben im Rahmen
der Besoldungsreform 2006 eine
deutliche Erhöhung der Gehälter und damit
auch Aufwertung für die PsychotherapeutInnen bewirkt.
Adler: Die AKNÖ kooperiert
seit Jahren mit Psychotherapeuten-Organisationen zu spezifischen Fragen (zum Thema
psych. Belastungen bei Jugendlichen) oder
auch zum Thema Abgrenzung zu gewerblichen Dienstleistern sowie zum Thema der
Zugänglichkeit der Versorgung mit Psychotherapie für die Bevölkerung
NÖLP: Wo sehen Sie dringenden Verbesserungsbzw. Handlungs- od. Änderungsbedarf?
Hemm: Wir setzen uns beim Dienstgeber
dafür ein, dass die Anzahl der Dienstposten
weiter erhöht wird. Natürlich müssen PsychotherapeutInnen stärker entlastet werden.
NÖLP: Wo sehen Sie dringenden Verbesserungsbzw. Handlungs- od. Änderungsbedarf?
Adler: Handlungsbedarf besteht hinsichtlich
der Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung der Bevölkerung im Bereich
psychischer Störungen.
NÖLP: Welche mittelbaren und unmittelbaren Ziele
verfolgt Ihre Fraktion bzgl dieser Berufsgruppe?
Hemm: Wir setzen uns für den verstärkten
Einsatz von PsychotherapeutInnen ein, nicht
nur bei KlientInnen sondern auch für die KollegInnen.
Die Umsetzung der „Psychotherapie auf
Krankenschein“ ist ein zentrales Anliegen.
Auch Fragen der Versorgung für Menschen,
die nicht Deutsch als Umgangssprache haben, sind bedeutsam (wenn das Wort das
„Agens“ der Behandlung sein soll, muss das
Wort auch tatsächlich wirken können).
NÖLP: Wofür werden Sie sich persönlich einsetzen?
Was ist Ihnen persönlich dabei wichtig?
Hemm: Mehr Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit in der Berufsausübung. Die
hervorragende Ausbildung im Berufsleben
muss entsprechende Anerkennung finden!
NÖLP: Welche mittelbaren und unmittelbaren Ziele
verfolgt Ihre Fraktion bzgl dieser Berufsgruppe?
Adler: „Menschen sind keine Maschinen“ ist
das Motto des FSG-Spitzenkandidaten AKPräsident M. Wieser - das sagt eigentlich
schon alles....
NÖLP: Ziehen die beiden Fraktionen ÖAAB und FSG
an einem Strang?
Hemm: Natürlich gibt es z.T. fundamentale Unterschiede, aber wir gehen davon aus,
dass beide Fraktionen zumindest dieselben
Ziele verfolgen.
NÖLP: Wofür werden Sie sich persönlich einsetzen?
Was ist Ihnen persönlich dabei wichtig?
Adler: Dass der Wert aller Berufsgruppen
im Gesundheits-und Sozialbereich geschätzt
wird-in Form von guter Bezahlung und einem
Sichtbarmachen der Leistungen.
Und-siehe oben - d.h. bei „Psychotherapie
auf Krankenschein“ interessenpolitisch nicht
locker zu lassen, Psychische Störungen und
Fehlbeanspruchungen in der Arbeitswelt sind
die zentrale gesundheitliche Herausforderung bei ArbeitnehmerInnen und Arbeitneh-
10
Wenn Sie als PsychotherapeutIn
in einem Angestelltenverhältnis
beschäftigt sind….
mern (Hauptursache für krankheitsbedingte
Frühpensionierungen).
NÖLP: Ziehen die beiden Fraktionen ÖAAB und FSG
an einem Strang?
Wissen Sie…
Adler: Das NÖ-Arbeitsprogramm der Volkspartei- NÖ AAB-FCG geht nur an einer Stelle
direkt auf das Thema psychische Belastung
ein, generell ist die Volkspartei- NÖ AAB-FCG
auch der Meinung, dass mehr in die Gesundheit am Arbeitsplatz investiert werden sollte.
…mit welcher Berufsbezeichnung Sie angestellt
sind?
…nach welchem KV Sie bezahlt werden?
…in welcher Gehaltsstufe Sie eingestuft sind?
Wenn NICHT,
wenden Sie sich bitte an Ihren Betriebsrat
oder
an die NÖ AK Gesundheitswesen
Mail: [email protected]
Tel: +43 1 58883 1275
Ergebnisse im Detail
BAGS LOHN- UND GEHALTSTABELLEN 2014
Gehaltstabelle (EURO -€): gültig ab 1. 2. 2014
(NÖ, Bgld. 99,286 % gerundet)
Lohn- und Gehaltserhöhungen:
Erhöhung der KV-Löhne/Gehälter: Die Grundtabelle des Kollektivvertrages wird um 2,50 % er-höht
GehaltsJahre
stufen
Erhöhung der Ist-Löhne/Gehälter: Erhöhung um
2,40 %
Zulagen:
Verwendungsgruppe 9
GehaltsJahre
stufen
Verwendungsgruppe 9
1
1– 2
2.639,91
10
19–20
3.669,70
2
3– 4
2.745,15
11
21–22
3.748,53
3
5– 6
2.877,70
12
23–24
3.828,66
4
7– 8
3.035,46
13
25–26
3.881,08
KV-Zulagen werden um 2,50 % erhöht.
5
9–10
3.194,32
14
27–28
3.933,80
6
11–12
3.326,87
15
29–30
3.987,51
Änderungen im Rahmenrecht:
7
13–14
3.432,01
16
31–32
4.038,84
8
15–16
3.510,74
17
33–34
4.091,47
9
17–18
3.589,68
18
35–36
4.143,89
Elternkarenzen, die nach dem 31. Jänner 2014 beginnen, werden im Ausmaß von höchstens 22 Monaten (pro Kind) auf die Vorrückungen angerechnet.
Zur Erinnerung:
Für Vollzeitbeschäftigte kann mittels Betriebsvereinbarung die Verlängerung der Normalarbeitszeit
auf bis zu 42 Wochenstunden bei einem Durchrechnungszeitraum von 52 Wochen erfolgen.
Die österreichische psychotherapeutische Versorgungslage
Nicht facheinschlägige Vordienstzeiten werden ab
28. Feber 2014 im Ausmaß von maximal 8 Jahren
zu 50 % angerechnet.
Österreich erreicht bei psychischen Erkrankungen einen Versorgungsgrad von
0,5% (bei Kindern und Jugendlichen
nur 0,3%). Im Vergleich dazu Deutschland: 2,6%. Der Bedarf liegt laut internationaler Studien bei 2,1% bis 5%.
Im Jahr 2007 haben die Krankenversicherungsträger rund 206 Mio Euro
für Psychopharmaka ausgegeben. Die
volkswirtschaftlichen Kosten der NichtBehandlung psychischer Erkrankungen
werden auf rund 2,8 Mrd Euro geschätzt
(WIFO). Seit 1990 hat sich die Zahl der
Krankenstände wegen psychischer Probleme verdoppelt. Psychische Erkrankungen sind mittlerweile bei den österreichischen Männern die zweithäufigste
und bei Frauen die häufigste Ursache
für Invaliditätspension (WIFO Report).
(Quelle: ÖBVP-Fact Sheet, November2010)
Fortbildung für gesetzlich vorgeschriebene Weiterbildungsmaßnahmen: 16 Stunden in 2 Jahren
(FachsozialbetreuerInnen 32 Stunden in 2 Jahren).
Für Arbeitnehmer, die sich im sogenannten Schema
“Alt“ befinden, wurde das einseitige Optionsrecht,
also der Umstieg auf das neue KV-Schema bis 2016
verlängert.
Änderung der Einstufung von TransitmitarbeiterInnen ab 1. Juli 2014.
Regelung für volle Erziehung: Tagesarbeitszeit
max. 12 Stunden mittels Betriebsvereinbarung
möglich (§ 24 des KVs)
PsychotherapeutInnen finden sich im BAGS-KV in
der Verwendungsgruppe 9.
11
Dialektisch Behaviorale Therapie
und Skills - Training
Die Dialektisch Behaviorale Therapie oder kurz DBT, und einer deren zentralen
Therapiebausteine, das Skills – Training, geht auf Marsha M. Linehan zurück.
Ursprünglich zur Behandlung der chronischen Suizidalität entwickelt, zeigte sich
die DBT als eine hocheffiziente Interventionsform in der psychotherapeutischen
Behandlung der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung Typ Borderline,
und findet mittlerweile bei fast allen psychischen Störungen, wo Probleme mit
der Affekt- und Emotionsregulation und der Impulskontrolle eine bedeutsame
Rolle spielen, ihre Anwendung.
Artikel von Mag. Burkhard Dafert
Die DBT legt sowohl Wert auf klare Struktur und
Anwendbarkeit als auch auf eine schulenübergreifende Haltung. So Verbindet Linehan in ihrem Therapieansatz Elemente der klassischen und kognitiven Verhaltenstherapie mit meditativen Techniken,
körperorientierten Techniken, integriert aber auch
humanistische und psychodynamische Ansätze.
Zielklärung und Psychoedukation über Erkrankung
und DBT, wird gemeinsam mit dem Patienten ein
Behandlungs- und Antisuizidvertrag vereinbart.
Behandlungsstufe 1: Hier ist das Ziel die Behandlung schwerer Probleme auf der Verhaltensebene. Hier stehen Verringerung der Suizidalität,
Verringerung und Abbau selbstschädigender und
therapieschädigender Verhaltensweisen, sowie der
Aufbau von Verhaltensfertigkeiten (Skills) und der
Gewinn von Lebensqualität im Vordergrund der Behandlung.
Vereinfacht ausgedrückt basiert auch die DBT auf
dem Bio – Psycho – Sozialen Modell und dem Diathese – Stress – Modell, wobei der, vermutlich genetisch bedingten emotionalen Vulnerabilität und
dem Einfluss eines invalidierenden Umfelds besondere Bedeutung beigemessen wird. Die Kenntnisse
der klinischen Symptomatik, das Wissen über biologische Faktoren und psychosoziale Zusammenhänge, sowie über die Folgen von traumatischen
Erfahrungen, Kenntnisse der Bindungstheorien,
sowie Kenntnisse über die Entwicklung dysfunktionaler Schemata und Beziehungsmuster sind für
den Therapeuten daher unabdingbar und helfen
die dahinter liegenden Störungen zu erkennen und
verstehbar zu machen.
Behandlungsstufe 2: Hier ist das Ziel die Behandlung schwerer Probleme auf der emotionalen
Ebene. Das Erkennen und Verändern von automatisierten dysfunktionalen Denk-, Erbens- und Verhaltensmustern steht in dieser Phase der Behandlung im Vordergrund.
Behandlungsstufe 3: Ziel ist die Veränderung
von schweren Problemen in der Lebensführung. In
dieser Phase steht die Integration der erreichten
Änderungen und erlernten Fertigkeiten in den Alltag im Mittelpunkt.
Ein zentrales Konzept der DBT, neben dem Glauben an die Veränderungsmöglichkeit der Klienten
und der aktiven Beziehungsgestaltung, ist die Idee
der Dialektik. In diesem Zusammenhang bedeutet
dialektische Strategie, dass der Therapeut ständig
um Balance zwischen Gegenpolen bemüht ist. Als
Beispiele seien angeführt: Balance zwischen Nähe
und Distanz, Balance zwischen Akzeptanz und Veränderung, Balance zwischen Verstand und Gefühl,
Balance zwischen Validierung und Änderung, Balance zwischen “Tun und Sein“.
An diesen Behandlungsschritten orientiert sich die
Einzeltherapie, wo sich der Therapeut unterschiedlichster Techniken, teilweise auch aus unterschiedlichen Therapieschulen bedient.
Die Einzeltherapie stellt aber nur ein Element in der
DBT dar. Die Grundpfeiler der DBT umfassen:
‹‹ Einzeltherapie
‹‹ Telefonkontakte zwischen Therapeut und Klient,
Dieses dialektische Prinzip durchzieht die gesamte
Behandlung und spiegelt sich sowohl in der therapeutischen Beziehungsgestaltung, als auch in der
Methodenwahl und jeder einzelnen Stundengestaltung wieder.
‹‹ Supervision und Intervision für den Therapeuten und das
‹‹ Skills – Training.
Skills – Training
Behandlungsstufen
Auf das Skills – Training, das insbesondere im ersten Behandlungsschritt von größter Bedeutung ist,
wird nun noch etwas näher eingegangen.
Die dialektisch Behaviorale Therapie umfasst 4
Therapiebausteine und gliedert sich in 4 Behandlungsstufen. Vorweg sollen die Behandlungsstufen
kurz beschrieben werden.
M. Linehan definiert “Skills“ als kognitive, emotionale und handlungsbezogene Reaktionen, die sowohl kurz- als auch langfristig zu einem Maximum
an positiven und einem Minimum an negativen
Ergebnissen führen. Diese Reaktionen können automatisiert sein oder bewusst eingesetzt werden.
Vorstufe: Neben einer exakten Diagnostik, genauer Erhebung von Anamnese und Problemanamnese
auch mittels Methoden der Verhaltensanalyse nach
dem weiter oben beschriebenen SORKC – Modell,
12
(vgl. M. Linehan 1996b)
Ebene erfolgen.
Modul
Emotionsregulation: In diesem Modul,
oftmals auch der zentrale
Bestandteil des gesamten
Mittels Skills-Training solSkills – Training, werden die
len den Patientinnen eigrundlegenden Fertigkeiten
nerseits bereits vorhanoder auch Skills zur Reguladene Fertigkeiten bewusst
tion von Emotionen vermitMag.
gemacht werden, damit
Burkhard Dafert
telt. Zu Beginn werden den
diese in Krisensituation
Patientinnen möglichst viele
auch angewendet werden
Klinischer Psychologe, GesundheitspsycholoInformationen über Gefühkönnen, andererseits solge, Psychotherapeut (VT), DBT – Therapeut
le und das gesamte emolen aber auch neue Ferund Skillstrainer
tionale System und dessen
tigkeiten erlernt, trainiert
Bedeutung für unser HanTätig in freier Praxis und am Psychosomatikund automatisiert werden.
deln vermittelt. In einem
zentrum Waldviertel und in
zweiten Schritt wird vermitDies erfolgt durch VerLehrtätigkeiten im Rahmen der NÖ Landesaktelt und trainiert, wie Emomittlung von theoretiademie und der AAP
tionen in ihrer Intensität
schem Wissen über Inhalverringert werden können,
te und Zusammenhänge,
Präsident der Österreichischen Gesellschaft
sei es durch Ausführen des
praktischen Übungen und
für Dialektisch Behaviorale Therapie und
von der Emotion imitierten
Erfahrungsaustausch, soSkillstraining
Handlungsimpulses, der gewie der allmählichen Integenteiligen Reaktion oder
Lehrtherapeut der ÖDBT
gration der Skills bis eine
aber auch durch Verändeautomatische Anwendung
rung von Grundannahmen
erreicht wird.
hinsichtlich Emotionen oder Situationen. Zusätzlich lernen die Patienten zu differenzieren, ob eine
Module des Skillstrainings
subjektiv zwar prinzipiell immer stimmige Emotion
auch objektiv berechtigt ist, oder ob eine RegulaÜblicherweise setzt sich ein Skillstraining aus den
tion von Nöten ist. In einem dritten Abschnitt wer5 Modulen “Achtsamkeit“, “Stresstoleranz“, “Emoden Fertigkeiten zur längerfristigen Stabilisierung
tionsregulation“, “zwischenmenschliche Fertigkeides emotionalen Systems vermittelt.
ten“ und “Selbstwertstärkung“ zusammen.
Skills dienen also der Bewältigung des alltäglichen
Lebens.
Modul Zwischenmenschliche Fertigkeiten: Ziel
ist die Verbesserung der zwischenmenschlichen
Kompetenz der Patientinnen in belastenden Situationen. Die Patientinnen sollen lernen, auch in interpersonellen Konflikten die eigene Selbstachtung
zu berücksichtigen, ohne dabei die Beziehung zu
gefährden. Zusätzlich wird an einer Verbesserung
der Abgrenzungsfähigkeit und des Durchsetzungsvermögens gearbeitet.
Modul Achtsamkeit: Skills zur Verbesserung der
inneren Achtsamkeit sollen dem Patienten die Einnahme einer “Satellitenposition“ gegenüber der
eigenen Wahrnehmung und dem eigenen emotionalen Erleben ermöglichen. Dadurch kann eine
Relativierung des eigenen Erlebens und der aktivierten Emotionen gelingen. Zusätzlich wird ein
Resonanzraum geschaffen, in dem das Erkennen
und Verändern automatisierter Abläufe erst möglich werden. Achtsamkeit stellt also einerseits bereits ein therapeutisches Ziel dar, bildet aber durch
die Schaffung von Selbstreflexion andererseits die
Grundlage dafür, dass die anderen Module überhaupt wirken können.
Modul Selbstwert: In der von M. Linehan konzipierten Version des Skills - Training war dieses
Modul noch nicht enthalten, sondern wurde erst in
letzter Zeit als eigenständiges Modul hinzugefügt.
(vgl. Bohus & Wolf 2011) In diesem Modul sollen
die Teilnehmer lernen, dysfunktionale Grundannahmen gegenüber dem eigenen Selbst als solche zu
erkennen und gegebenenfalls auch abzuändern.
Zusätzlich werden Strategien zum Aufbau von
selbstfürsorglichem Verhalten und erhöhter Selbstzuwendung entwickelt.
Modul Stresstoleranz: Durch das Erlernen und
Anwenden von Stresstoleranzskills sollen die Patientinnen Hochstressphasen ohne selbstschädigendes Verhalten bewältigen können und lernen die
Häufigkeit der Entwicklung von Hochstressphasen
zu verringern. Ein weiteres Ziel dieses Moduls ist,
dass die Patienten lernen, extrem belastende Situationen, die unveränderbar sind, im Sinne einer
„radikalen Akzeptanz“ anzunehmen. Dieses Akzeptieren darf aber nicht mit “gut heißen“ verwechselt
werden.
Ursprünglich für Borderline – Patienten entwickelt,
gibt es mittlerweile modifizierte Skills - Trainings
für Suchterkrankungen, Essstörungen, Schmerzerkrankungen, ebenso wie Anpassungen an spezielle
Altersgruppen wie etwa Skills – Training für Adoleszente. Auf Grund der hohen Wirksamkeit des
Trainings interessieren sich zunehmend auch Therapeutinnen aus anderen Bereichen als der Verhaltenstherapie für diese Interventionen und absolvieren entsprechende Ausbildungen.
Mittels einer Kette intensiver Sinnesreize soll gelernt werden, den Spannungszustand auf ein erträgliches Maß herabzusetzen oder soweit zu reduzieren, dass kognitive Strategien und die restlichen
Module des Skills – Training wieder zur Anwendung
kommen können. Diese Sinnesreize können auf der
sensorischen, motorischen oder auch kognitiven
Gender Information
In diesem Artikel wird aus Gründen der Lesbarkeit
13
abwechselnd die weibliche und die männliche Form genutzt. Es sind selbstverständlich immer beide Geschlechter gemeint.
Literatur:
Bohus, M & Wolf, M. (2009) Interaktives SkillsTraining
für Borderline-Patienten. Stuttgart, New York: Schattauer
Linehan M (1996) Dialektisch-behaviorale Therapie der
Borderline Persönlichkeitsstörung. München, CIP-Medien
Linehan M (1996) Trainingsmanual zur DBT der Borderline
PS. München, CIP-Medien
Sendera A, Sendera M (2005/2007/2012) Skills-Training bei
Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung. Wien,
Springer
Sendera A, Sendera M (2010) Borderline – die andere Art zu
fühlen. Beziehungen verstehen und leben. Wien, Springer
„Gesundheitssystem - Quo vadis?“
Zusammenfassung vom 4. Tag der Gesundheitsberufe in NÖ
Bereits zum 4. Mal veranstaltete die AKNÖ gemeinsam mit der ÄKNÖ den Tag
der Gesundheitsberufe, dieses Mal am 8.4.2014 in St. Pölten. Heuer lief die Veranstaltung unter dem Titel „Gesundheitssystem – Quo vadis?“ und beschäftigte
sich mit Entwicklungen im Gesundheitssystem, die aufgrund der österr. Gesundheitsreform, aufgrund neuer Medien und aufgrund von Ökonomisierung, Privatisierung und Kapitalisierung auf uns zukommen werden.
Bericht von Maria Werni, MSc
In seinen Begrüßungsworten warnt NÖÄK-Präsident Christoph Reisner vor einem gravierenden
Ärztemangel und Vize-Präsidentin der NÖAK Brigitte Adler schließt sich mit einer Warnung vor einem
Mangel an gut ausgebildetem Pflegepersonal – eine
extrem rasch anwachsende Berufsgruppe – an.
te Krankenanstaltenfinanzierung). Er kritisiert heftig die Kapitalisierung im Gesundheitssystem und
warnt Österreich davor, diese Entwicklung nachzumachen. Brandenburg: „Die Primarien unterwerfen
sich den Controllern“ und „Da, wo ein Bett steht,
muss auch ein Patient drin liegen“. Eine drastische
Fehlentwicklung zugunsten von Kostenoptimierung
und nicht zugunsten der menschlichen Gesundheit.
Er behauptet, dass 85% der Wirbelsäulen-OPs in D
unnötig durchgeführt werden, dass in D doppelt so
viele Menschen einen Herzkatheder haben wie in
der Schweiz und dass mittlerweile 50% aller neuen
Chefärzte eine Zielvereinbarung (=“Boni“) haben.
Da Gesundheit mittlerweile ein „Geschäft“ geworden ist, drängen zunehmen private Anbieter (wie
z.B. Helios) auf den Markt, keine ungefährliche Entwicklung.
Einen sehr interessanten und ausführlichen Vortrag
zu „Ziele und Stand der Gesundheitsreform in
Österreich“ hält Mag. Georg Ziniel, Geschäftsführer von GÖG (=Gesundheit Österreich GmbH).
Er beschreibt die Stärken und Schwächen des Ö
Gesundheitssystems. Als Schwächen identifiziert
er das Nicht-Zusammenpassen von extra- und intramuraler Versorgung und den unklaren und oft
ungeklärten Übergang von dem einen in den anderen Bereich. Durch diese mangelnde Abstimmung
entsteht bei Patienten unnötiges Leid. Weiters kritisiert er einen Mangel an Transparenz, zu hohe
Leistungsdichte im stationären Bereich, zu wenig
Fokus auf Prävention und Qualität, und letztendlich einen hohen Ressourceneinsatz für mittelmäßigen Outcome. Im EU-Vergleich sind Patienten in
Ö trotz teurer Versorgung weniger gesund als in
anderen Ländern, weil Österreich eine vergleichsweise niedrige Primärversorgung im extramuralen
Bereich aufweist. Deshalb nehmen viele Patienten
die Leistung eines Krankenhauses in Anspruch, obwohl dies gar nicht erforderlich wäre. Es landen
jährlich ca. 200.000 Menschen im Spital, die besser
und billiger ambulant behandelt würden. Deshalb
plädiert er für den Ausbau der Primärversorgung
im niedergelassenen Bereich und eine verbesserte
Vernetzung.
Am Nachmittag fanden drei parallel geführte Workshops statt:
Dr. Bernhard Rupp (NÖAK)
„Kompetenzen von Arbeitnehmern im Gesundheitswesen“
Mag. Georg Markus Kainz (Präsident von quintessenz)
„Moderne Kommunikationsmittel der Zukunft:
Möglichkeiten und Risiken“
Mag. Jan Pazourek (Generaldirektor NÖGKK)
„Gesundheitsreform
rungsvertrag“
und
Landeszielsteue-
Um mich über den NÖ Zielsteuerungsvertrag zu
informieren und Mag. Pazourek Fragen über seine
Haltung zur psychotherapeutischen Versorgung in
unserem Bundesland zu stellen, besuchte ich diesen Workshop.
Notfallchirurg Dr. Paul Brandenburg aus Deutschland hält einen brillanten, zynischen Vortrag über
die Entwicklung des deutschen Gesundheitssystems
seit der Einführung der DRG (=Diagnosis Related
Group oder gesundheitsbezogene Gruppen) (das
österr. Äquivalent heißt LKF = Leistungsorientier-
Mag. Pazourek ist als Generaldirektor der NÖGKK
einer der wichtigsten Entscheidungsträger über die
Verteilung der öffentlichen Gesundheitsgelder in
14
NÖ. Er hält einen langen, mit Metaphern gespickten, inhaltlich eher mageren Vortrag. Zum Ersten
könne er über den NÖ Zielsteuerungsvertag nichts
erzählen, weil es den ja bekanntlich noch nicht gibt
(NÖ war zu diesem Zeitpunkt das einzige Bundesland, das noch keinen Zielsteuerungsvertrag hatte,
die Einigung über die Zuständigkeiten und die Aufteilung der finanziellen Mittel zwischen dem Land
und den Sozialversicherungen erfolgte am nächsten Tag) und erklärt uns Zuhörern ausführlich, wie
schwierig es schon auf Bundesebene war, sich auf
eine neue Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens zwischen Bund und Ländern zu
einigen (15a-Vereinbarung). Es scheint ihm dabei
sehr wichtig zu sein, dass in der Aufteilung der
Verantwortlichkeiten zwischen Bund und Ländern
alles so bleibt wie es war. Pazoureks sportlicher
Vergleich dazu: „Alle Spieler bleiben am Feld.“ besagt, dass die bisherige (föderale und verfassungsrechtlich abgesicherte) Aufteilung zwischen Bund,
Ländern und sämtlichen Sozialversicherungsträgern in Ö unverändert bleibt. Seiner Meinung nach
auch kein Schaden, weil die Verwaltung nur 2,5%
des österr. Gesundheitsbudgets ausmache und dort
keine großen Einsparungen zu holen wären. Bei
diesen Worten drängt sich mir interessanterweise
die Metapher „seine Schäfchen ins Trockene bringen“ auf. [Anmerkung: Gem. der Tabelle „Gesundheitsausgaben in Österreich laut System of Public
Health Accounts (OECD) 1990-2012“ von Statistik
Austria machten 2012 die staatlichen Gesundheitsausgaben (inkl. Sozialversicherungsträger) 24.670
Mio Euro aus. 2,5% entsprechen somit rund 616
Mio Euro. Zum Vergleich: Die Ö Krankenkassen
gaben im Jahr 2007 rund 43 Mio Euro für Psychotherapie aus (Kostenzuschüsse + kassenfinanzierte
Psychotherapie + Ambulatorien). Die Ausgaben für
Psychotherapie betrugen somit rund 0,2% der öffentlichen Gesundheitsausgaben]
Gemäß dem Finanzergebnis für das GJ 2013 haben
die Krankenkassen bei einem Gesamtbudget von
rund 16 Milliarden Euro einen Überschuss von 217
Millionen Euro erzielt und sind damit schuldenfrei.
Auf meine Wortmeldung, dass der NÖLP eine
Gleichstellung der psychotherapeutischen mit der
ärztlichen Leistung fordert und neben einer angemessenen Finanzierung auf Sachleistungsebene
eine Erhöhung des Zuschusses für Wahl-Psychotherapeuten verlangt, erhalte ich eine sehr polemische Antwort: „Wenn wir den Zuschuss erhöhen,
erhöhen die Therapeuten ihr Honorar, und das unterstützen wir nicht.“
Dazu fällt mir eigentlich nur folgendes Zitat ein:
„Was Paul über Peter sagt, sagt mehr über
Paul aus als über Peter.“
Die Aufzeichnung der Vorträge in Originallänge
finden Sie im Internet unter: http://www.okitalk.
com/archiv.php
Viertelveranstaltung Mostviertel
Veranstaltungsort:
Landesklinikum Mauer
3362 Mauer/Amstetten
Datum:
Freitag, 17.10.2014
Programm:
17 Uhr
NÖLP intern:
NUR für Mitglieder des NÖLP und solche, die es gerne
werden möchten.
19 Uhr
Vortrag für Berufsgruppen des Gesundheits- und
Sozialwesen
von
Prim. Dr. med. K. Christian Korbel
„Behandlung der Opioidabhängigkeit, Substitution u.
multiprofessionelle Behandlung“
mit anschließender Diskussion
Gemütlicher Ausklang bei kleinem Buffet mit der Möglichkeit zur Vernetzung der
verschiedenen Berufsgruppen
Vom Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie als Fortbildung für PsychotherapeutInnen gemäß der Fort- und
Weiterbildungsrichtlinien für PsychotherapeutInnen des Bundesministeriums für Gesundheit, im Ausmaß von
4 Arbeitseinheiten (angefragt) anerkannt.
Um Anmeldung wird gebeten: [email protected] oder 0664/ 733 49 634
15
T&W
Trauma und Wachstum
Panic Project – schnelle Hilfe bei Panikattacken
Bei Panikattacken gibt es schnelle Hilfe, seit der amerikanische
Bioenergetiker Ron Robbins entdeckt hat, dass Panikattacken immer eine
körperliche Signalbewegung vorausgeht. Wenn diese gefunden wird, kann
sie verhindert und unwirksam gemacht werden. Beides benötigt
zusammen etwa 2-3 Stunden konzentrierte Arbeit.
Datum:
21.-23.11.2014
Kosten:
€ 380,Ort:
Institut für Traumaverarbeitung, 1070 Wien
Leitung: Rudolf Müller-Schwefe
KörperorientierteTraumatherapie:
„Über den Körper heil werden“
1. Teil: Über den Körper zu innerer Stärke und Wirksamkeit –
Stabilisierung bei Angst und Trauma: 23./24.5.2014, 26./27.9.2014
Körperpsychotherapeutische Interventionen und Übungen
zur Stabilisierung und Wiederermächtigung
Polyvagaltheorie und Theorie der Reflexe
Trauma Release Übungen von David Berceli u.v.m.
Weitere Informationen:
www.traumaverarbeitung.at | 0699/113 66 987
[email protected]
2.
Teil: Über den Körper das Trauma verarbeiten: 10./11.10.2014
3.
Teil: Über den Körper ganz werden: Integration: 06./07.03.2015
Kosten: 1. Teil: € 340,- ganze Reihe: € 990,Ort:
Institut für Traumaverarbeitung, 1070 Wien
Leitung: Rudolf Müller-Schwefe, Petra Karner
ÖAGG WEITERBILDUNG
EINZEL- UND GRUPPENPSYCHOTHERAPIE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE
Kinder und Jugendliche stellen uns in der psychotherapeutischen Arbeit vor oft neue oder
ungewohnte Situationen und Anforderungen. Die Grundidee der Weiterbildung liegt darin
einen Schwerpunkt auf die Altersbezogenheit zu legen und Störungen im Rahmen der
Altersentwicklung zu verstehen. Eine Besonderheit liegt in der Einbeziehung der
interpersonalen Komponente der Störungen und damit auch der Auswirkungen des Verhaltens
im sozialen Umfeld. Konsequenterweise wird daher auch die Gruppentherapie für Kinder und
Jugendliche in die Weiterbildung integriert, die eine wichtige Methode in der Behandlung von
Kindern und Jugendlichen ist. PsychotherapeutInnen aus unterschiedlichen Richtungen können
in dieser methodenübergreifenden Weiterbildung bisherige Kenntnisse erweitern und
Kompetenzen für die psychotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erwerben.
Die TeilnehmerInnen lernen, ihr, in der Psychotherapie mit Erwachsenen erworbenes, Wissen
für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu modifizieren und zu erweitern.
WB-Leitung:
Dauer:
Start des nächsten Lehrganges mit
Oktober 2014
Prim.Dr. Rainer Fliedl, Mag. Wolfgang Martin Roth
17.10.2014 – Februar 2017 (etwa 2,5 Jahre)
Monatlich fortlaufende Weiterbildungsgruppe, sowie Wochenendseminare
Voraussetzung: PsychotherapeutIn oder PsychotherapeutIn in Ausbildung unter Supervision
Kosten:
€ 4912,- zuzüglich der Kosten für Einzelsupervision
Ort:
KJPP-Hinterbrühl und NÖ HPZ-Hinterbrühl,
Fürstenweg 8, 2371 Hinterbrühl
Info/Anmeldung: Mag. Karin Zajec, Tel.: +43 2236 9004 17713 oder +43 664 73103862
Mail: [email protected]
Anmeldeschluss: 31.8.2014
Nähere Infos finden sich unter
http://www.oeagg.at/site/akademie/ausundweiterbildungen/kinderundjugendliche
bzw. können Sie sich gerne persönlich an uns wenden.
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