Schuläzte A

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Georg Weiss AD(H)S
Ich mag ADHS Kinder – sie haben viele Stärken
Sind ganz da im Hier und Jetzt
Sorgen für Stimmung - sind spritzig und spontan (fast
alles wird zu einem "Happening"
Begeisterungsfähigkeit (ev. Strohfeuer)
Große Kreativität /Ideenreichtum /Phantasie
Neugierig, an fast allem interessiert, aufgeschlossen
Improvisationstalent
Haben ungeheuer viel Energie (Sportskanonen)
Gerechtigkeitssinn, sagen ehrlich die Meinung
Große Hilfsbereitschaft
Furchtlos, Risikobereit
Nicht nachtragend
Sind Stehaufmännchen
ES LOHNT SICH DIE POSITIVEN SEITEN ZU SEHEN
Georg Weiss AD(H)S
ADHS IST EINE ANLAGEBEDINGTE STÖRUNG
Die Executive Functionen sind unterentwickelt :
Impulskontrollfähigkeit Planungsfähigkeit,
Arbeitsgedächtnis, Aufmerksamkeit
Selbststeuerung/Selbstkontrolle ist vermindert
- es gelingt kaum Impulse zu stoppen
(mot., kognitiv, emotional)
Die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses ist klein
- es kann weniger gleichzeitig aufgenommen
werden, ein neuer Inhalt kippt einen alten
Georg Weiss ADHD
Leider nehmen Komplikationen und soziale Auswirkungen zu
antisoziales
Verhalten
ADHS
allein
oppositionelles
Schulverweis
geringe soziale Trotzverhalten
Fertigkeiten
Drogenaffektive
missbrauch
wenig
gestörtes
Störungen
Selbst- Sozialverhalten
schwere
wertgefühl
Verhaltensverzögerte
störungen
provokatives
Lernfähigkeit
Verhalten
profunde
Lernstörung
vermehrter
Kontakt mit
der Polizei
vermehrte
Scheidungsrate
Schwierigkeiten am
Arbeitsplatz
Alter
Barkley, J Clin Psychiatry 2002; 63(Suppl. 12):10-15; Weiss, Murray, CMAJ 2003; 168 (6):715-722
Georg Weiss AD(H)S
Die UMWELT TRÄGT WESENTLICH
ZUR SYMPTOMATIK BEI:
- Familiensituation
Kleinfamilien, Patchworkfamilien, Alleinerziehende ...
- Wohnsituation
kleine, hellhörige, Wohnungen, enge Bebauung,
kinderfeindliches Umfeld ...
- Arbeitssituation
„Flexibilisierung“, Druck am Arbeitsplatz, “working poor“
Doppel-Dreifachbelastung...
- Schulsituation
Unflexibilität, Einsparungen, Verweiblichung d. Schule...
- Zeitgeist
Medienkonsum (Qualität, Quantität, Filmschnitt...)
Rastlosigkeit, weniger verbindliche Regeln ...
Georg Weiss AD(H)S
Risikofaktoren sind :
ADHD in der Familie ( # Zwillingsstudien, # Gene)
geringes Geburtsgewicht,
Alkohol, Nikotin, viel Lakritze, in der Schwangerschaft.
Farbstoffe (E110, E122, E129, E104) NaBenzoat (E211)
(„kann sich nachteilig auf die Aufmerksamkeit und Konzentration von
Kindern auswirken“)
Teilleistungschwächen (Motorik, Wahrnehmung - Kompensation)
Anamnestisch gab es mehr belastende Lebenserfahrungen.
Betroffene Eltern neigen zu „chaotischen“ Familienverhältnissen.
Die Kinder leiden unter Partnerkonflikten (die bei ihren Eltern häufiger sind), der
Isolation der Familie, darunter kaum Freunde zu haben etc.
Leider werden die Betroffenen auch häufiger Opfer von (häuslicher) Gewalt.
Georg Weiss AD(H)S
Die Zahlenangaben schwanken,
2-12% der Schulkinder gelten als betroffen.
Das kommt durch unterschiedliche Anwendung von Diagnosekriterien
und Diagnosemethoden zustande.
• Wo ist in einem Kontinuum die Grenze zwischen
Gesund und Krank ?
• Ein Gesamtbild muss aus Mosaiksteinen entstehen.
-> Eine gewisse Subjektivität bei der Beurteilung bleibt.
Ich denke 3 -5% der Schulkinder sind als betroffen
einzuschätzen, d.h. ca. 1 Kind pro Klasse !
Buben: Mädchen ca. 3 - 4:1 (?)
Georg Weiss AD(H)S
Die Schule - eine Art Provokationstest
Bleibt nicht ruhig sitzen
Passt nicht auf, ist leicht abgelenkt
Weiss nicht was zu tun ist, braucht extra Einladung
Ist langsam, schreibt ungeschickt und schwer leserlich
Die Leistung entspricht nicht dem Intelligenzniveau
Die Leistung ist sehr von Lehrer u. Fach abhängig - klare Struktur hilft !
Die Hausübungen sind eine Qual (f. Kind und Mutter), was ist auf ?, es
wird nur unter Druck begonnen, dauert lange, ist nicht schön
Zeigt auf - weiss dann nichts
Ruft heraus, unterbricht andere,
Stört durch Schwätzen, herumhantieren mit den Sachen etc.
Die Schultasche ist ein Chaos, findet (vorhandene) Hefte etc. nicht
Verliert ständig Schulsachen
Spielt den Klassenclown
Macht oft „Blödsinn“ (schneidet z.B. Löcher in Kleidung etc.)
In den Pausen wild, rauft viel, fühlt sich leicht provoziert
Stellt gerne (mit anderen) etwas an - wird oft als Einziger erwischt
Wird leicht Sündenbock, ausgespottet und zum Außenseiter
Ständige Ermahnungen u. Strafen (d. Lehrer + Eltern) = ERFOLGLOS
Georg Weiss AD(H)S
Statt der Pubertät kommt eine „Superpubertät“ ! :
Oppositionelles Verhalten steigert sich deutlich
Hört nicht zu - lässt sich nichts sagen (von Erwachsenen)
Sehr starke Stimmungsschwankungen
Die Wutanfälle werden gewalttätiger
Die Schulleistungen werden oft immer schlechter
Schuleschwänzen wird immer häufiger
Lügen, oft im Zusammenhang mit der Schule
Stehlen (bes. in der Familie), bizarre Ausflüchte
Frühes Rauchen
Alkoholexzesse
Frühe Sexualkontakte, frühe Schwangerschaften
Frühes problematisches Fahrverhalten
Fühlt sich hingezogen zu Außenseitercliquen
Früher Drogenkonsum
Weglaufen von zu Hause
Bis hin zu Delinquenz
Georg Weiss AD(H)S
Eine Mutter :
Ich finde das größte Problem liegt darin, dass es
ein jahrelanger Spießrutenlauf ist, bis erkannt wird
was los ist. Erst nach jahrelangen stillen oder
offenen Vorwürfen von Kindergärtnerinnen,
Nachbarn und insbesondere Lehrern - warum man
sein Kind nicht ordentlich erzieht - oder - was in der
Familie los ist endlich an die richtige Stelle zu kommen.
Da bekam das Dilemma einen Namen : ADHS;
Dann ging es bergauf,
- meine Einstellung zu meinem Sohn änderte sich,
wir wussten was zu tun ist und es gelang uns, einen
positiven Weg zu gehen.
Georg Weiss ADHD Therapie
AD(H)S ist eine zwar
nicht heilbare aber
gut behandelbare Störung
die gravierende Folgen haben kann!
Deshalb ist es so wichtig
Rechtzeitig zur Diagnose zu kommen
nicht zu spät mit der Therapie zu beginnen
und nicht zu früh damit aufzuhören!
Georg Weiss AD(H)S
Veränderte globale Hirnanatomie bei
ADHS (schon mit 6a, anhaltend)
Kleineres Gehirn - ca. 4%
Kleinerer re. Frontallappen - ca. 8%
Kleineres Kleinhirn - ca. 12%
kleiner Balken - ca. 10%
Geringere RE/LI Assymetrie
Georg Weiss ADHD
Es gibt nicht die beweisende Untersuchung
Die Diagnose zu stellen erfordert daher
Mosaiksteine zu sammeln - dazu bedarf es :
Fachwissen
Erfahrung
Zeit
Informationen
in der Regel Testdiagnostik (z.B. IQ)
Teilleistungsdiagnostik
(Motorik, Hören, Sehen …)
je nach Einzelfall weitere Diagnostik
Georg Weiss - ADHD
ICD 10 Hyperkinetische Störung F 90.0
• Unaufmerksamkeit
beständig
• Überaktivität
in den letzten
• Impulsivität
┚ 6 Monaten
• Beginn der Störung vor dem 7.Lebensjahr
• Nicht altersadäquate Symptomausprägung
• In mehr als einem Bereich
• Die Symptome verursachen deutliches Leiden
oder Beeinträchtigung der sozialen, schulischen
und beruflichen Funktionsfähigkeit
• Die Störung erfüllt nicht die Kriterien für eine
tiefgreifende Entwicklungsstörung, eine manische
Episode, eine depressive Episode oder eine
Angststörung
Georg Weiss ADHD
ICD 10
AufmerkHyperImpulsamkeits- + aktivität + sivität
störung
situationsübergreifend
+
Störung d. Sozialverhaltens
F 90.0 Einfache
Aufmerksamkeits- und
Hyperaktivitätsstörung
F 90.1 Hyperkinetische Störung
des Sozialverhaltens
Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ohne Hyperaktivität) F 98.8
DSM IV ADHS Subtypen
Mischtypus (50–75%)
A+H+I
vorwiegend unaufmerksamer Typus (20-30%) A – H/I
vorwiegend hyperaktiver/impulsiver Typus (<15%) H/I – A
Georg Weiss ADHD Pharmakotherapie
Mindestens 6 der folgenden Symptome von Unaufmerksamkeit
beachtet häufig Einzelheiten nicht
oder macht Flüchtigkeitsfehler.
hat oft Schwierigkeiten, längere
Zeit die Aufmerksamkeit bei
Aufgaben oder beim Spielen
aufrechtzuerhalten (außer bei
„fesselnder“ Tätigkeit).
scheint häufig nicht zuzuhören,
wenn andere ihn/sie ansprechen.
führt häufig Anweisungen anderer
nicht vollständig durch und kann
Schulaufgaben, andere Arbeiten
etc. nicht zu Ende bringen.
hat häufig Schwierigkeiten,
Aufgaben und Aktivitäten zu
organisieren.
vermeidet häufig, oder hat eine
Abneigung gegen, oder
beschäftigt sich häufig nur
widerwillig mit Aufgaben, die
länger dauernde geistige
Anstrengungen erfordern (wie
Mitarbeit im Unterricht oder HÜ).
verliert häufig Gegenstände, die
für Aufgaben oder Aktivitäten
benötigt werden (z.B. Hefte,
Stifte, Bücher oder Werkzeug).
lässt sich oft durch äußere Reize
leicht ablenken.
ist bei Alltagstätigkeiten häufig
vergesslich.
Georg Weiss ADHD Pharmakotherapie
Minestens 6 der folgenden Symptome von Hyperaktivität / Impulsivität
zappelt häufig mit Händen oder
Füssen oder rutscht auf dem
Stuhl herum.
steht in Situationen, in denen
Sitzen bleiben erwartet wird,
häufig auf.
läuft herum oder klettert exzessiv
in Situationen, in denen dies
unpassend ist (bei Jugendlichen
oder Erwachsenen kann dies auf
ein subjektives Unruhegefühl
beschränkt bleiben).
hat häufig Schwierigkeiten, sich
mit Freizeitaktivitäten ruhig zu
beschäftigen (z.B. beim Spielen).
ist häufig "auf Achse" oder
handelt oft, wie "getrieben“.
redet häufig übermäßig viel.
platzt häufig mit Antworten
heraus, bevor die Frage zu
Ende gestellt ist.
kann nur schwer warten, bis
er/sie an der Reihe ist.
unterbricht und stört andere
häufig (platzt z.B. in
Gespräche oder Spiele
anderer hinein).
Georg Weiss ADHD
ADHS kommt selten alleine (nur ~ 30%)
Andere Störungen sind ev. maskierend:
Teilleistungsschwächen (akustisch, motorisch etc.)
Störung schulischer Fertigkeiten (Legasthenie, Dyskalkulie)
AVWS Auditive Verarbeitungs- u. Wahrnehmungsstörung
Angststörungen
Depressive Störungen
Einnässen
TIC Störungen
Verhaltensstörungen
Suchterkrankungen
Selbstschädigendes Verhalten
Belastungsreaktionen
Georg Weiss ADHD
Wie sieht die multimodale Therapie aus Basis:
Aufklärung und Beratung !! (ev. Elterntraining)
Verhaltenstherapeutisch orientierter Umgang
Maßnahmen
zu Hause
Maßnahmen in der Schule
Georg Weiss AD(H)S
Lehrertipps 1
Information:
informieren sie sich und versuchen sie die Kinder zu
verstehen!
Strukturen:
klare, deutliche, eindeutige, genaue, regelmäßige
Vorgaben
kurze Zeiteinheiten (freie Arbeit über längere Zeit ist sehr
schwierig - Wochenplan ??)
Regelmäßigkeit in der Organisation des Schultages,
Änderungen ankündigen;
Sitzplatz vorn allein an einem Tisch oder neben einem
ruhigen Kind (nicht am Fenster)
nur das auf dem Tisch lassen, was gerade benötigt wird
große Aufgaben in bewältigbare Einzelschritte zerlegen
Georg Weiss AD(H)S
Lehrertipps 2
Kontakt:
häufig Augenkontakt suchen, Schulter berühren dann
ansprechen, im Heft zeigen, auf die Tafel zeigen
Feedback: häufige, direkte, zeitnahe und deutliche
Rückmeldung von erwünschtem wie unerwünschtem
Verhalten,
für jeden positiven Schritt sofort loben –
Catch Them Being Good !
Bewegungsdrang:
Kritzeln lassen, Tafel löschen lassen etc.
Im Turnunterricht helfen lassen (z.B. Matten holen, am
Gerät helfen)
Mit der ganzen Klasse bewegen, toben lassen
Georg Weiss AD(H)S
Lehrertipps 3
Schule – Eltern
Guten und regelmäßigen Kontakt mit den Eltern suchen!
(dabei bedenken, dass die Eltern oft selber schlechte
Schulerfahrungen haben)
Eltern sollen nicht erst am Sprechtag erfahren, dass es
Probleme gibt
Hausübungen:
Hausübungen aufschreiben lassen und kontrollieren
Lieber weniger ordentliche Hausübung verlangen u.
regelmäßig kontrollieren
(viel HÜ frustriert sehr und sie brauchen oft Stunden dafür
ev. mit Mutter)
Bei diesen Kindern führt wiederholtes Üben desselben
(= fad) eher zu einer Verschlechterung !
(anders als bei lernschwachen Kindern)
Georg Weiss AD(H)S
Lehrertipps 4
Rahmenbedingungen:
Wenn möglich in kleineren Klassen unterrichten
Beratungslehrer und Stützlehrer in Anspruch nehmen
Die positiven Seiten der Kinder nützen:
- Sie verhalten sich spontan
- Sie sagen offen ihre Meinung
Betrachten sie diese Kinder als Menschen, die ihnen
sofort und ungeschminkt eine Rückmeldung geben
Diese Kinder haben meist viele Ideen und äußern die oft
vorlaut – aber einige sind gut und es lohnt sich vielleicht
die aufzugreifen.
Diese Kinder sind oft sehr hilfsbereit vielleicht können
sie eine Aufgabe übernehmen – z.B. anderen helfen
(dabei ist Ausdauer ev. mäßig – Lob hilft)
Georg Weiss AD(H)S
Spiegelneurone sorgen dafür, dass Bewegungen,
Intentionen und Gefühle anderer Menschen mit denen wir in Kontakt sind - sich in unserem
Gehirn spiegeln (und umgekehrt).
Deshalb fallen unsere Gedanken auf uns zurück
- die Guten ☺ u. die Schlechten  !!!
Das ist die Neurologische Basis der sich selbst
erfüllenden Prophezeihung!
Cave NEGATIVE Konferenzimmergespräche!!!
Aber gegenseitige Unterstützung durch die
Frage „was kann verändert werden?“
Georg Weiss ADHD
Verhaltenstherapeutisch orientierte
Psychotherapie
(bes. Zur Stärkung der Fähigkeit zur
Selbststeuerungund Selbstkontrolle,
Erhöhung der Frustrationstoleranz)
Medikation :
1. Kurzzeitstimulantien
2. Langzeitstimulantien
3. Atomoxetin
Georg Weiss ADHD Therapie
Neurofeedback
Kinder lernen mit EEG Elektrode und Computer
ihre EEG Wellen zu verändern.
Um das dann in den Alltag übertragen zu
können sind ca. 30 - 40 Sitzungen nötig
leider teuer!
Wenn das funktioniert ist der Effekt anhaltend
Georg Weiss AD(H)S
Gezielt weitere Therapien:
Funktionelle Therapien (bes. Ergotherapie)
Teilleistungsschwächen u. Wahrnehmungsstörungen
Tiefenpsychologische Psychotherapie
(entscheidend für Emotionale- u. Beziehungsprobleme)
Heilpädagogisches Voltegieren
Heilpädagogisches Klettern
Heilpädagogische Gruppen
Sozialkompetenztraining
Konzentrationstraining
Hörverarbeitungstraining bei AVW Störung
Georg Weiss ADHD Therapie
Ernährung und ADHS: I
früher wurde die Feingolddiät, dann die Phosphatarme Diät,
propagiert, das war aber wenig wirksam und unpraktikabel;
Was sinnvoll ist:
Weglassen individuell ungünstiger Nahrungsmittel
(wie Zucker, Cola, Schokolade ev. Milch etc.)
Weglassen von Farbstoffen
Sunsetgelb (E110), auch Gelborange genannt,
Chinolingelb (E104),
Azorubin (E122) und
Allularot (E129) sowie dem Konservierungsstoff
Natriumbenzoat (E211)
Substitution bei Defiziten (Fe, Zn, Mg)
Georg Weiss ADHD Therapie
Ernährung und ADHS: II
Es gibt Studien, die zeigen, dass eine vermehrte
Zufuhr von mehrfach ungesättigten Fettsäuren,
besonders
Omega-3-Fettsäuren (Fischöl) besonders von
Eicosapentaensäure (EPA) und
Docosahexaensäure (DHA) sowie
Omega-6-Fettsäuren (Nachtkerzenöl) besonders
Gamma-Linolensäure (GLA)
die Symptome reduzieren kann.
Georg Weiss ADHD Therapie
Homöopathie
Es gibt eine schweizer Placebo kontrollierte Doppelblindstudie (Dr. Frei Bern 2003-2008), die einen
guten Effekt zeigt, wenn das richtige Medikament
gefunden wurde
- was Ø 5 Monate dauerte,
- was bei ca. 80% gelang,
- von denen ca. 15% später doch Ritalin erhielten
mit täglich gegebenen Hochpotenzen Q (LM) 3 - Q 42
dabei waren bei 62 Patienten 17 verschiedene Medikamente
wirksam.
Georg Weiss ADHD
Was sonst sehr hilfreich sein kann:
Selbsthilfegruppen
Strukturierte Gruppen wie Pfadfinder
Theaterspielen
Sport (Fußball, Eishockey, Karate...)
Aktivitäten mit Aufgaben z.B. Jugendrotkreuz,
Feuerwehrjugend etc.
Bewegung im Grünen
Kinder Yoga
Georg Weiss ADHD
Ritalin ® Methylphenidat 10mg Tabletten
Wirkungsdauer ca. 4 h, (2-6)
Wirkungseintritt nach ca. 30 Min.
Wirkung kann plötzlich eintreten und enden
Minimale Dosisschritte 1/4 Tbl. (2,5mg)
Meist mehrmalige Gabe nötig
SUCHTGIFTGESETZ
Georg Weiss ADHD
Ritalin LA ® Methylphenidat 20/30/40 mg Kapseln
Medikinet ® Methylphenidat 10 mg retardierte Hartkapseln
50% sofort wirksam, 50% verzögert
Wirkungsdauer ca. 8 h
Wirkungseintritt nach ca. 30 Min.
Wirkung beginnt und endet meist weniger abrupt
3/1 Dosierungen verfügbar
SUCHTGIFTGESETZ
Georg Weiss ADHD Pharmakotherapie
Concerta ® Methylphenidat 18, 27, 36 u. 54 mg Kapseln
(davon ca. 22% schnell wirksames MPH 4/6/8/12mg)
Wirkungsdauer ca. 10 -12 h
Wirkungseintritt nach ca. 45 Min.
Wirkung beginnt und endet meist weniger abrupt
Nur vier Dosierungen verfügbar
Oft morgens Kombination mit Ritalin nötig, dabei
morgendliche Einnahme möglich
SUCHTGIFTGESETZ
Georg Weiss ADHD
DL Amphetaminsulfat - Saft oder Kapseln
Magistralverordnung
Wirkungsdauer ca. 6 h
Wirkungseintritt nach ca. 30 Min.
Wirkung kann plötzlich eintreten und enden
Minimale Dosisschritte bei Saft extrem klein
Meist mehrmalige Gabe nötig
Manchmal wird ein Saft lieber genommen
SUCHTGIFTREZEPT!
Georg Weiss ADHD
Strattera ® Atomoxetin 10, 18, 25, 40, 60 mg
Wirkungsdauer ca. 24 h
Zieldosis 1,2 mg/kg (soweit möglich)
Wirkungseintritt nach ca. 2 - 4 Wochen
Wirkung beginnt zwar langsam, auch in der Früh/ am Abend
Einmaldosierung Früh oder Abend, Einschleichend (je 1 Wo.)
Ev. In Kombination mit MPH, da der Effekt besonders was die
Schule betrifft oft schwächer ist
Kein Suchtgiftrezept
Georg Weiss AD(H)S
Wenn die Medikation greift, setzt die Wirkung
prompt ein und kann dramatisch sein :
Die Konzentrationsfähigkeit wird besser
Die Unruhe nimmt ab
Die Stimmung wird stabiler
Wutausbrüche werden seltener u. schwächer
Es gelingt besser Ordnung zu haben/halten
Die Geduld wird größer
Sie hören besser zu - erzählen manchmal mehr
Das Sozialverhalten wird viel situationsadäquater
Die Handschrift kann besser werden
Georg Weiss AD(H)S
Nebenwirkungen von Ritalin
Häufig :
Kopfweh, Bauchweh, Übelkeit
Appetitstörung (- eventuell Wachstum)
Einschlafstörung
Selten :
Tic
Vermehrtes Schwitzen
Tachycardie, Blutdruckanstieg
Weniger gut drauf
Georg Weiss AD(H)S
Andere unerwünschte Wirkungen:
Reboundeffekt :
Nach Ende der Wirkung tritt vorübergehend - eine deutliche
Verstärkung der Symptome auf;
z.B. wird nach morgendlicher Gabe am
Nachmittag das Verhalten noch schlimmer
als vorher
=> Bessere Verteilung der Medikation nötig
Georg Weiss AD(H)S
Überdosierung :
zu "ruhig" bzw. apathisch.
fühlt sich „nicht wohl in seiner Haut“
Stimmung getrübt bis depressiv.
Oder aber überdreht, angespannt, irritabel
und agitiert
Erhöhter Puls oder Schweißausbruch
Georg Weiss AD(H)S
Wenn man sich zu einer Medikamentösen
Therapie entscheidet muss man :
Ausführlich beraten
Die Dosis von unten langsam steigern
Individuell auf den Patienten einstellen
Ausreichend hoch dosieren
Dazu sind Rückmeldungen besonders
aus der Schule sehr wichtig
Georg Weiss AD(H)S
Da jedes Kind anders reagiert erfordert die gute
medikamentöse Einstellung eine genaue
Beobachtung und Rückmeldung
Guter Austausch Schule-Eltern ist wichtig
Dabei auch darauf achten wann es gut geht
und wann Probleme auftreten
Erfolgt auch die Einnahme ?
Eventuell Mithilfe bei der Gabe durch die
Schule
Georg Weiss AD(H)S
Die Entscheidung zu einer medikamentösen
Therapie muss sorgfältig getroffen werden.
Die Dosierung muss individuell angepasst
werden.
Die "Wirkungen" bzw. unerwünschten
Begleiterscheinungen des unbehandelten
ADHS sind oft sicherlich um ein
Vielfaches gravierender als mögliche
Nebenwirkungen der Medikation ! ☻
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