Fachinformation Calcium-Sandoz ® D Osteo Brausetabletten 1. Bezeichnung des Arzneimittels Calcium-Sandoz ® D Osteo Brausetabletten 600 mg/400 I.E. 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung Wirkstoffe: Calciumcarbonat und Colecalciferol 1 Brausetablette enthält: 1 500 mg Calciumcarbonat (entsprechend 600 mg oder 15 mmol Calcium) und 10 μg Colecalciferol (Vitamin D3) (entsprechend 400 I.E. Vitamin D3) Sonstige Bestandteile: Natriumverbindungen 1 Brausetablette enthält 0,003 BE und 52 mg (2,26 mmol) Natrium-Ionen. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. Darreichungsform Brausetablette Weiße, runde Brausetablette, glatt und nicht gewölbt mit Zitronengeschmack 4. Klinische Angaben 4.1 Anwendungsgebiete Prävention und Behandlung von Calciumund Vitamin-D-Mangel. Als Vitamin D- und Calciumsupplement zur Unterstützung einer spezifischen Therapie zur Behandlung der Osteoporose sowie zur Prävention einer Osteoporose. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Erwachsene nehmen 1 – 2 Brausetabletten täglich (entsprechend 600 – 1 200 mg Calcium und 400 – 800 I.E. Vitamin D3) ein. Zur Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit, siehe unter Abschnitt 4.6 „Schwangerschaft und Stillzeit“. Zum Einnehmen nach Auflösen in Wasser: Die Brausetabletten sollen in einem Glas Wasser (ca. 200 ml) aufgelöst und unmittelbar getrunken werden. Zum Einnehmen für Erwachsene 4.3 Gegenanzeigen – Überempfindlichkeit gegenüber einem der Wirkstoffe, Soja, Erdnuss oder einem der sonstigen Bestandteile der Brausetablette – Krankheitszustände, die zu einer Hyperkalzämie und/oder Hyperkalzurie führen – Nierensteine – Nephrokalzinose – primärer Hyperparathyreoidismus – Vitamin-D-Überdosierung – Myelom – Knochenmetastasen Februar 2011 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Während einer Langzeitanwendung sollte der Serum-Calciumspiegel überprüft sowie die Nierenfunktion über die Bestimmung des Serumkreatinins überwacht werden. Besonders wichtig ist die Kontrolle bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Digitalisgly003977-D695 – Calcium-Sandoz D Osteo Brausetabletten – n kosiden oder Thiazid-Diuretika (siehe Abschnitt 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“) sowie bei Patienten mit Neigung zur Steinbildung. Im Falle einer Hyperkalzämie oder von Zeichen einer Nierenfunktionsstörung sollte die Dosis verringert oder die Behandlung unterbrochen werden. Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist Vitamin D mit Vorsicht anzuwenden, wobei eine Kontrolle des Calcium- und Phosphatspiegels erfolgen soll. Das Risiko einer Weichteilverkalkung sollte berücksichtigt werden. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz wird Vitamin D in Form von Colecalciferol nicht normal metabolisiert, deshalb sollten andere Formen von Vitamin D gegeben werden. Bei Patienten, die an Sarkoidose leiden, sollte Calcium-Sandoz D Osteo Brausetabletten nur mit Vorsicht verordnet werden, da das Risiko einer verstärkten Metabolisierung von Vitamin D zu seinem aktiven Metaboliten gegeben ist. Bei diesen Patienten sollte der Calciumspiegel im Serum und Urin überwacht werden. Calcium-Sandoz D Osteo Brausetabletten sollten bei immobilisierten Patienten mit Osteoporose wegen der erhöhten Gefahr einer Hyperkalzämie vorsichtig angewendet werden. Der Gehalt an Vitamin D pro Brausetablette (400 I.E.) sollte bei der Verschreibung weiterer Vitamin-D-Präparate berücksichtigt werden. Zusätzliche Dosen von Calcium oder von Vitamin D sollten unter strenger medizinischer Überwachung eingenommen werden. In solchen Fällen ist es notwendig, die Serum- und Urin-Calciumspiegel häufig zu kontrollieren. Calcium-Sandoz D Osteo Brausetabletten sind nicht für die Anwendung bei Kindern bestimmt. 1 Brausetablette Calcium-Sandoz D Osteo enthält 2,26 mmol (entsprechend 52 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium-kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Hinweis für Diabetiker: 1 Brausetablette enthält 0,003 BE. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Thiazid-Diuretika führen zu einer Reduktion der Calciumausscheidung im Urin. Wegen der erhöhten Gefahr einer Hyperkalzämie wird empfohlen, bei gleichzeitiger Anwendung von Thiazid-Diuretika den Serum-Calciumspiegel regelmäßig zu überwachen. Systemische Corticosteroide verringern die Calciumresorption. Während einer gleichzeitigen Anwendung kann es notwendig sein, die Dosis von Calcium-Sandoz D Osteo Brausetabletten zu erhöhen. Die gleichzeitige Behandlung mit Ionenaustauscherharzen wie Colestyramin oder Abführmitteln wie Paraffinöl kann die gastrointestinale Resorption des Vitamin D reduzieren. Deshalb soll ein möglichst langer Zeitabstand zwischen den Einnahmen empfohlen werden. Calciumcarbonat kann die Resorption zeitgleich eingenommener Tetracyclin-Präparate behindern. Aus diesem Grund sollten Tetracyclin-Präparate mindestens zwei Stunden vor oder vier bis sechs Stunden nach oraler Calciumeinnahme genommen werden. Die Aufnahme von Aluminium- und Wismutsalzen und damit auch deren Toxizität wird durch die in Calcium-Sandoz D Osteo Brausetabletten enthaltene Citronensäure gesteigert. Zwischen der Einnahme von CalciumSandoz D Osteo Brausetabletten und der Einnahme von Aluminium- und Wismutsalzen sollte daher in der Regel ein Abstand von mindestens 2 Stunden eingehalten werden. Hyperkalzämie kann die Toxizität von Herzglykosiden während der Behandlung mit Calcium und Vitamin D erhöhen. Eine ärztliche Kontrolle, einschließlich EKG-Untersuchung und Kontrolle des Serum-Calciumspiegels, ist erforderlich. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Bisphosphonaten oder Natriumfluorid sollten diese Präparate mindestens drei Stunden vor Calcium-Sandoz D Osteo Brausetabletten eingenommen werden, da sonst deren Resorption verringert sein kann. Oxalsäure (z. B. in Spinat und Rhabarber) und Phytinsäure (enthalten in Vollkornprodukten) können die Calciumresorption durch Bildung unlöslicher Verbindungen mit Calciumionen hemmen. Innerhalb von zwei Stunden nach dem Essen von Nahrungsmitteln, die einen hohen Gehalt an Oxal- oder Phytinsäure enthalten, sollten keine Calcium-Präparate eingenommen werden. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft: Calcium-Sandoz D Osteo Brausetabletten können während der Schwangerschaft bei Calcium- und Vitamin-D-Mangel angewendet werden. Jedoch sollte die tägliche Einnahme nicht mehr als 1 500 mg Calcium und 600 I.E. Vitamin D3 betragen. Tierstudien haben eine Reproduktionstoxizität hoher Dosen von Vitamin D gezeigt. Überdosierungen von Calcium und Vitamin D müssen bei Schwangeren vermieden werden, da eine andauernde Hyperkalzämie mit schädlichen Effekten auf den sich entwickelnden Fötus in Verbindung gebracht wurde. Es gibt keine Hinweise, dass Vitamin D in therapeutischen Dosen beim Menschen teratogen wirkt. Stillzeit: Calcium-Sandoz D Osteo Brausetabletten können während der Stillzeit eingenommen werden. Calcium und Vitamin D3 gehen in die Muttermilch über. Dies ist zu berücksichtigen, wenn das Kind zusätzliche Gaben von Vitamin D erhält. 1 Fachinformation Calcium-Sandoz ® D Osteo Brausetabletten 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Die Einnahme von Calcium-Sandoz D Osteo Brausetabletten wirkt sich nicht auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen aus. 4.8 Nebenwirkungen Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig (≥ 1/10) Häufig (≥ 1/100 bis <1/10) Gelegentlich (≥ 1/1000 bis <1/100) Selten (≥ 1/10 000 bis <1/1000) Sehr selten (<1/10 000) Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Erkrankungen des Immunsystems Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen wie z. B. Angioödem oder Larynxödem. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Selten: Hyperkalzämie, Hyperkalzurie. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Gelegentlich: Übelkeit, Diarrhö, Bauchschmerzen, Verstopfung, Blähungen, abdominelles Spannungsgefühl. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich: Hautausschlag, Pruritus, Urticaria. Andere mögliche Nebenwirkungen Sehr selten: Partiell hydriertes Sojaöl, ein sonstiger Bestandteil von CalciumSandoz D Osteo Brausetabletten, kann allergische Reaktionen hervorrufen. 4.9 Überdosierung Eine Überdosierung führt zu Hypervitaminose, Hyperkalzurie und Hyperkalzämie mit folgenden Symptomen: Übelkeit, Erbrechen, Durst, Polydipsie, Polyurie, Dehydratation, Obstipation. Eine chronische Überdosierung mit daraus resultierender Hyperkalzämie kann zu Gefäβ- und Organkalzifizierung führen. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Calciumcarbonat: Resorption: Das in der Brausetablette vorliegende Calciumcarbonat wird in der trinkfertigen Lösung durch die Gegenwart von Citronensäure in lösliches Calciumcitrat umgewandelt. Ungefähr 25 – 50 % der eingenommenen Dosis von Calcium wird im Wesentlichen im proximalen Anteil des Dünndarms resorbiert. Calcium wird resorbiert und geht in den austauschbaren Calcium-Pool über. Vitamin D ist bei der Calciumresorption erforderlich und erhöht das Leistungsvermögen des resorptiven Mechanismus. Verteilung und Metabolismus: 99 % des im Körper befindlichen Calciums konzentrieren sich in den harten Strukturen der Knochen und Zähne. Die restlichen 1 % befinden sich in den intra- und extrazellulären Flüssigkeiten. Ungefähr 50 % des gesamten Calciumgehalts im Blut liegt in der physiologisch aktiven ionisierten Form vor, wobei etwa 10 % davon komplexiert mit Citrat, Phosphat oder andere Anionen und die verbleibenden 40 % an Proteine, hauptsächlich Albumin, gebunden sind. Elimination: Die Schwelle für Vitamin-D-Intoxikationen liegt zwischen 40 000 und 100 000 I.E./Tag über 1 – 2 Monate bei Personen mit normaler Funktion der Nebenschilddrüsen, für Calcium oberhalb 2 000 mg pro Tag. Calcium wird über den Urin, Fäzes und über Schweiß ausgeschieden. Die Ausscheidung über den Urin hängt von der glomerulären Filtration und der tubulären Rückresorption ab. Behandlung Im Falle einer Intoxikation sollte die Behandlung sofort abgebrochen und der Flüssigkeitsmangel ausgeglichen werden. Vitamin D3: 5. Pharmakologische Eigenschaften 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Calcium, Kombinationen mit anderen Mitteln ATC-Code: A12AX01 Calcium-Sandoz D Osteo Brausetabletten sind eine fixe Kombination von Calcium und Vitamin D. Vitamin D erhöht die intestinale Resorption von Calcium. Die Gabe von Calcium und Vitamin D wirkt der Erhöhung von Parathormon (PTH) entgegen, welches infolge eines Calciummangels zu einer erhöhten Knochenresorption führt. 2 In einer doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie über 18 Monate an 3270 Frauen in Pflegeheimen mit einem Durchschnittsalter von 84 ± 6 Jahren wurde bei einer zusätzlichen Gabe von Colecalciferol (800 I.E./Tag) und Calcium (1,2 g/Tag) eine signifikante Abnahme der Parathormonsekretion beobachtet. Nach 18 Monaten zeigten die Ergebnisse der Intention-to-treatAnalyse 80 Hüftfrakturen in der CalciumVitamin D-Gruppe und 110 Hüftfrakturen in der Placebo-Gruppe (p=0,004). Das zeigt, dass unter den Bedingungen dieser Studie bei einer Behandlung von 1 387 Frauen 30 Hüftfrakturen verhindert wurden. Nach weiteren 36 Monaten waren mindestens eine Hüftfraktur bei 137 Frauen der Calcium-Vitamin D-Gruppe (n=1 176) und mindestens eine Hüftfraktur bei 178 Frauen in der Placebo-Gruppe (n=1 127) aufgetreten (p≤ 0,02). Resorption: Colecalciferol wird im Darm resorbiert. Verteilung und Metabolismus: Colecalciferol wird mittels Proteinbindung im Blut zur Leber transportiert. Dort erfolgt die erste Hydroxylierung zu 25-Hydroxycolecalciferol. Anschließend wird es in der Niere dann weiter zu 1,25-Dihydroxycolecalciferol als dem eigentlich aktiven Metaboliten von Vitamin D3 hydroxyliert, der für die Steigerung der Calciumresorption verantwortlich ist. Nicht-hydroxyliertes Vitamin D3 wird in Muskel- und Fettgewebe gespeichert. Elimination: Die Plasmahalbwertszeit von Vitamin D3 liegt in der Größenordnung von einigen Tagen; Vitamin D3 wird über den Fäzes und Urin ausgeschieden. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Es sind keine relevanten Daten vorhanden, die nicht bereits an anderer Stelle der Fachinformation erwähnt wurden (siehe unter 4.6 „Schwangerschaft und Stillzeit“; 4.9 „Überdosierung“). 6. Pharmazeutische Angaben 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Wasserfreie Citronensäure (Ph. Eur.), Äpfelsäure, Natriumhydrogencarbonat, Natriumcyclamat, Zitronen-Aroma, Natriumcarbonat, Maltodextrin, Saccharin-Natrium, Gelatine, Sucrose, Maisstärke, partiell hydriertes Sojaöl (DAB), α-Tocopherol 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre Nach Anbruch ist das Arzneimittel bis zum angegebenen Verfalldatum haltbar. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Im Originalbehältnis lagern. Röhrchen fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Je 20 Brausetabletten in einem Polypropylenröhrchen mit Polyethylen-Stopfen, welcher mit Silicagel als Trockenmittel gefüllt ist. Originalpackungen mit 20, 40 (2× 20) und 100 (5× 20) Brausetabletten 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen 7. Inhaber der Zulassung Sandoz Pharmaceuticals GmbH Raiffeisenstraße 11 83607 Holzkirchen E-Mail: [email protected] 8. Zulassungsnummer 40554.00.00 9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung 04.03.1998/22.02.2005 10. Stand der Information Februar 2011 11. Verkaufsabgrenzung Apothekenpflichtig Zentrale Anforderung an: Rote Liste Service GmbH | FachInfo-Service | Postfach 11 01 71 10831 Berlin 003977-D695 – Calcium-Sandoz D Osteo Brausetabletten – n