Pfizer Lungenkrebs testen

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Lungenkrebs testen!
Möglicherweise haben Sie, ein Angehöriger oder ein Freund erst kürzlich die
Diagnose „Lungenkrebs“ erhalten. Eine solche Diagnose verändert vieles, ein
schwieriger, oft ungewisser Weg beginnt.
Ärzte, moderne Medikamente und
Therapien sowie Informationen unterstützen
Patienten auf diesem Weg und helfen
ihnen im Kampf gegen den Krebs.
Patienten sollten zum Beispiel wissen,
welche unterschiedlichen Diagnose- und
Testmöglichkeiten zur Verfügung stehen,
wie und warum sie angewendet werden.
Natürlich ist dies auch wichtig, wenn Sie
sich nur allgemein über Lungenkrebs
informieren wollen.
Heute geht man davon aus, dass der
Schlüssel für eine effektive Krebstherapie
in vielen Fällen im Erbgut der jeweiligen
Krebszellen liegt. Besonders beim nichtkleinzelligen Lungenkrebs** treten eine
Reihe von genetischen Veränderungen in
den Krebszellen auf. Diese Veränderungen
zu kennen, kann dabei helfen, die
individuell richtige Therapieentscheidung zu
treffen.
In der modernen Lungenkrebstherapie
werden deshalb immer häufiger Tests
durchgeführt, bei denen mit molekularen
Diagnoseverfahren das genetische
Profil und andere Eigenschaften des
Tumors* analysiert werden. Denn es
gibt bereits Therapien, die spezifisch
an unterschiedlichen genetischen
Veränderungen von Tumorzellen ansetzen.
Solche personalisierten Therapieansätze
sind heute eine wichtige Ergänzung der
Behandlungsmöglichkeiten.
Die Informationen auf dieser Seite sollen Ihnen zusätzliche Orientierung bieten und einen
Überblick über die verschiedenen Aspekte des Themas geben:
• Warum sollen in der Lungenkrebsdiagnostik molekulare Tests an den Krebszellen
durchgeführt werden?
• Welche genetischen Veränderungen treten bei Lungenkrebs auf?
• Wie verläuft der diagnostische Test?
• Wo finde ich weiterführende Informationen zu Lungenkrebs und personalisierter
Medizin?
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Warum testen?
Krebs ist eine Krankheit der Zellgene. Gesunde Zellen können sich durch
Genveränderungen in Tumorzellen verwandeln.
Diese können dann wuchern und sich auch im Körper verbreiten.
Besonders beim nicht-kleinzelligen
Lungenkrebs** hat die Erforschung der
genetischen Beschaffenheit der Krebszellen
in den letzten Jahren große Fortschritte
erzielt. Man hat herausgefunden, dass
die Krebszellen der Patienten bestimmte
genetische Unterschiede aufweisen
und dass die Folgen dieser genetischen
Veränderungen in einigen Fällen als
Angriffspunkte für eine gezielte Therapie
genutzt werden können.
Die moderne Krebsforschung setzt auf die Analyse der genetischen Ursachen von
Krebserkrankungen wie Genänderungen oder -mutationen. Nach der Untersuchung
des genetischen Profils von Tumoren können diese gezielt angegriffen werden.
Verwendet werden dabei Wirkstoffe, die in zelluläre Stoffwechselprozesse
eingreifen, die aufgrund von Genänderungen entstehen. In der Krebstherapie
wird die personalisierte Medizin bislang zur Behandlung von Brust-, Lungen- und
Hauptkrebs sowie bei bestimmten Leukämieformen eingesetzt.
Davon profitiert bereits ein Teil der
Patienten, denn für die Behandlung
stehen seit einiger Zeit besondere
Medikamente zur Verfügung. Sie setzen
an den genetischen Veränderungen von
Lungenkrebstumoren* an und greifen auf
dieser Basis gezielt in den Stoffwechsel von
Tumorzellen ein.
Es hat sich gezeigt, dass diese
personalisierten Therapieansätze bei
bestimmten Patientengruppen häufig
bessere Erfolgsaussichten bieten als
traditionelle Behandlungsmethoden wie
Chemo- oder Strahlentherapie.
Die Anwendung personalisierter
Krebstherapien setzt voraus, dass zuvor
ein molekularbiologischer Test des
Tumorgewebes durchgeführt wird. Die
Entnahme von Tumorgewebe (Biopsie)
erfolgt oft bereits für die Erstellung des
ersten Befunds. Es kann notwendig sein,
eine solche Entnahme zu wiederholen.
Auf diesem Weg lässt sich herausfinden,
ob in den Tumorzellen genetische
Veränderungen vorhanden sind, die das
Tumorwachstum beeinflussen und für die
es ein passendes Medikament gibt.
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Was sollte getestet werden?
Unterschiedliche genetische Veränderungen
von Tumoren* als Ausgangspunkt für
die Therapie zu nutzen, ist ein neuer
und viel versprechender Ansatz in der
Lungenkrebstherapie , insbesondere
beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs**.
Voraussetzung dafür ist ein molekularer
Test. Damit lassen sich innerhalb der
Tumorzellen die Zielmoleküle (auch
„Targets“ genannt) identifizieren, die als
Angriffspunkte für moderne, zielgerichtete
Medikamente dienen.
Die Bestimmung so genannter Biomarker
ermöglicht Rückschlüsse auf die molekulare
Beschaffenheit der Tumorzellen – und
damit auf potenzielle Angriffspunkte für die
Behandlung. Diese zielt dann darauf ab,
ganz gezielt die Aktivität von bestimmten
Zielmolekülen zu blockieren. Dadurch
werden Wachstum und Vermehrung der
Krebszellen gehemmt.
Wenn Sie Näheres über moderne
Lungenkrebs-Diagnostik erfahren möchten,
sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann
Ihnen weitere Informationen geben und die
Möglichkeiten mit Ihnen besprechen.
Was ist ein Biomarker?
Biomarker sind Zellen, Proteine oder Gene
in Tumoren, die sich in Körperflüssigkeiten
wie Blut oder im Gewebe nachweisen
lassen. Sie ermöglichen Rückschlüsse
auf Krankheiten oder auf Varianten einer
Krankheit, beispielsweise besondere
Krebsarten.
Warum werden Biomarker in der
Krebsdiagnostik eingesetzt?
Mit Biomarkern lässt sich zum Beispiel
herausfinden, ob eine bestimmte
Therapie bei einer bestimmten Krebsart
voraussichtlich wirken wird. Andere
Biomarker können auf eine erhöhte
Unverträglichkeit eines Medikamentes
hindeuten. Manche Biomarker ermöglichen
außerdem eine Abschätzung der Prognose
über ein mögliches Rezidiv (Rückfall) und
die voraussichtliche Tumorentwicklung.
Kennt die moderne Medizin Biomarker
für alle Krebsarten?
Nein, aber in vielen Fällen werden
Biomarker von Ärzten benutzt, um die
passende Therapie zu wählen. Beim nichtkleinzelligen Lungenkrebs lassen sich bei
über 40 Prozent der untersuchten Patienten
Biomarker nachweisen, die – wenn
auch teilweise vorerst noch im Rahmen
klinischer Studien - therapeutisch relevant
sein können und deren Bedeutung mit der
Entwicklung neuer Arzneiwirkstoffe künftig
weiter zunehmen könnte.
Biomarker sind ein wichtiger Baustein der personalisierten Medizin. Im Rahmen der
Diagnose werden Gewebe- oder Blutproben auf bestimmte organische Substanzen
untersucht - etwa besondere Zellen, Gene oder Proteine. Solche Biomarker
können zum Nachweis einer Erkrankung herangezogen werden. Zudem kann man
mittels Biomarker-Test schon vor der Behandlung untersuchen, ob ein Medikament
bei einem Patienten voraussichtlich die gewünschte Wirkung erzielen wird.
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Was sollte getestet werden?
Nachweisbare genetische
Veränderungen beim Lungenkrebs
Zur Behandlung von nicht-kleinzelligem
Lungenkrebs (NSCLC) stehen in der Praxis
bereits drei Medikamente zur Verfügung,
die gezielt bei bestimmten genetischen
Veränderungen eingesetzt werden.
Diese treten zwar nur bei relativ wenigen
Patienten auf, die dann jedoch häufig eine
bessere Aussicht auf Therapieerfolg haben.
Zur gezielten Behandlung von Lungenkrebs
mit anderen bekannten genetischen
Veränderungen befinden sich zur Zeit
weitere zielgerichtete Medikamente in der
klinischen Erprobung.
Für nähere Informationen zu den aktuellen
Therapieoptionen beim Lungenkrebs
wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Arzt.
EGFR
Wachstumsfaktorrezeptor auf der Oberfläche vieler Zellen. Kann bei einer aktivierenden Mutation eine Zellwucherung auslösen.
ALK
Ein Rezeptor unbekannter Funktion, der bei Erwachsenen nur in wenigen Geweben nachzuweisen ist. ALK kann jedoch eine
Wucherung von Zellen auslösen, wenn es durch Fusion mit einem anderen Gen, zum Beispiel EML4, dauerhaft aktiviert wird.
KRAS
Protein im Inneren von Zellen, welches Wachstums- und Zellteilungssignale vermittelt. Kann bei einer Mutation ebenfalls ein
unkontrolliertes Zellwachstum bewirken.
BRAF
Enzym, das an der Signalübertragung für das Zellwachstum beteiligt ist. Eine Mutation des BRAF-Gens kann zu einer
Überaktivierung des Signalwegs und unkontrolliertem Zellwachstum führen.
HER2
Wachstumsfaktorrezeptor, über den Wachstumssignale ins Innere der Zelle geleitet werden. Bei Veränderungen im Bereich des
HER2-Gens befinden sich auf den Tumorzellen besonders viele Wachstumsfaktorrezeptoren, wodurch die Krebsentwicklung
angeregt wird.
MET
Wachstumsfaktorrezeptor auf der Zelloberfläche, über den die Signale des so genannten Hepatocyte Growth Factor (HGF)
weitergeleitet werden.
ROS 1
Ähnlich wie bei ALK kann diese Tyrosinkinase das Wachstum von Krebszellen auslösen, wenn es durch Fusion mit einem anderen
Gen dauerhaft aktiviert wird.
PIK3CA
Ein Enzym, das an der Signalübertragung in der Zelle beteiligt ist und Wachstumssignale transportiert. Kann durch eine Mutation
des PIK3CA-Gens überaktiviert werden.
FGFR1
Wachstumsfaktorrezeptor, der bei einer Mutation des FGFR1-Gens eine Überaktivität auslösen kann.
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Wie wird getestet?
Der Verdacht auf Lungenkrebs macht in der Regel einige diagnostische
Untersuchungen erforderlich, wie zum Beispiel Röntgenuntersuchungen,
Lungenspiegelung (Bronchoskopie) und andere bildgebende Verfahren wie eine
Computertomographie.
Ein zentraler Bestandteil der Diagnostik ist in der modernen Lungenkrebstherapie auch die
molekularbiologische Analyse des entarteten Lungengewebes. Sie lässt sich grob in drei
Schritte einteilen: Biopsie, Laboruntersuchung, Auswertung.
Biopsie
Für die molekularbiologische Analyse ist es
notwendig, Gewebeproben zu entnehmen.
In der Regel findet die Biopsie in der
Facharztpraxis oder in einem spezialisierten
Krebszentrum statt. Nach einem
Krebsbefund kann auch eine erneute
Biopsie notwendig werden, um die Art des
Tumors* genauer zu bestimmen.
Molekulare Untersuchung der Gewebeprobe auf Biomarker. Behandlung mit
Medikamenten, die auf die genetische bzw. molekulare Beschaffenheit der
Tumoren ausgerichtet sind.
Untersuchung im Labor
Anhand einer mikroskopischen
Untersuchung der Gewebeproben kann
ein Pathologe (Facharzt der unter anderem
auf die Beurteilung von Gewebeproben
spezialisiert ist) die Erkrankung genauer
charakterisieren (z. B. kleinzelliger oder
nicht-kleinzelliger Lungenkrebs). Außerdem
wird das Gewebe auf Biomarker und
genetische Veränderungen untersucht.
Dazu werden bestimmte Moleküle aus
Zellen der Gewebeprobe aufbereitet und
analysiert, oder die Moleküle werden direkt
auf Gewebeschnitten nachgewiesen.
Diese Prozesse sind teilweise technisch
aufwändiger und werden meist in
spezialisierten, zertifizierten Pathologischen
Instituten durchgeführt. Pathologie
durchgeführt.
Auswertung
Der Gewebebefund (histologischer Befund)
und die Ergebnisse der molekularen
Analysen werden dem behandelnden Arzt
zur Verfügung gestellt. Er teilt Ihnen mit,
welche Behandlung unter Berücksichtigung
der Analysen am erfolgversprechendsten
ist.
Was Patient wissen sollten
Die entnommene Gewebeprobe bleibt
auch nach der Biopsie Eigentum des
Patienten. Eine langfristige Lagerung oder
eine spätere Nutzung der Gewebeprobe
zu Forschungszwecken darf deshalb nicht
ohne Ihre Zustimmung erfolgen.
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Weiterführende Informationen
Lungenkrebs
Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrum
> www.krebsinformation.de/tumorarten/lungenkrebs
Personalisierte Medizin
Themenschwerpunkt Personalisierte Medizin
> www.pfizer.de/forschung/personalisierte-medizin.htm
Personalized Medicine Coalition
> www.personalizedmedicinecoalition.org
Cancer: It’s personal
> www.canceritspersonal.com
Medizinische Fachgesellschaften
Deutsche Krebshilfe
> www.krebshilfe.de
Deutsche Krebsgesellschaft DKG
> www.krebsgesellschaft.de
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie DGHO
> www.dgho.de
Deutsche Gesellschaft für Pathologie
> www.dgp-berlin.de
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin
> www.pneumologie.de
European Society for Medical Oncology ESMO
> www.esmo.org
Berufsverband niedergelassener Hämatologen & Onkologen BNHO
> www.bnho.de
Literatur:
• Sarah Majorczyk und Experten der Deutschen Krebsgesellschaft: Das Krebs-Buch: Die
Volkskrankheit verstehen, erkennen, behandeln, vermeiden, Zabert Sandmann Verlag
2011, 288 Seiten, 14,95 Euro
• Francis S. Collins: The language of life. DNA and the revolution in personalized
medicine, Harper-Collins 2011, 368 S., 13,99 Euro
• Francis S. Collins: Meine Gene – mein Leben. Auf dem Weg zur personalisierten
Medizin,
• Spektrum Verlag 2011, 360 S., 24,95 Euro
Wissenschaftliche Referenzen:
• Getting closer – targeted therapies work, but need help to fulfil their potential, Nature
Editorial, 2011; 473, 253–254
• Margaret A. Hamburg, Francis S. Collins: The path to personalized medicine, New
England Journal of Medicine; 2010; 363(4):301-4.
• Ultan McDermott, James R. Downin, Michael R. Stratton: Genomics and the Continuum
of Cancer Care, New England Journal of Medicine; 2011; 364: 340-350
• Alice T. Shaw, David G. Forcione, Subba R. Digumarthy, A. John Iafrate: Case 21-2011:
A 31-Year-Old Man with ALK-Positive Adenocarcinoma of the Lung, New England
Journal of Medicine, 2011; 365-2; 2-11
Patientenorganisationen
Selbsthilfe Lungenkrebs
> www.selbsthilfe-lungenkrebs.de
* Bei Krebs beschreibt „Tumor“ eine bösartige Gewebeneubildung.
** Lungenkrebs gehört weltweit zu den häufigsten Krebsarten. Allein in Deutschland erkranken daran jedes Jahr rund 50.000 Menschen.
Davon leiden rund 15 Prozent am kleinzelligen Lungenkrebs (SCLC) und etwa 85 Prozent am nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC).
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Kontakt
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Linkstraße 10
10785 Berlin
Telefon: 030 / 55 00 55 - 01
Telefax: 030 / 55 00 54 - 99999
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