Ausgabe 03 | 12 Liebe Kolleginnen und Kollegen, in unserer aktuellen Ausgabe rund um das Nierenzellkarzinom möchten wir Sie über neue Entwicklungen in der medikamentösen Therapie und der Bildgebung informieren. Tyrosinkinaseinhibitoren der zweiten Generation und neue Möglichkeiten in der Immuntherapie erweitern das Therapiespektrum. Auch in der Bildgebung kann durch die Messung der Tumordurchblutung im CT nun eine genauere Beurteilung des Therapieansprechens erfolgen. In unserer etablierten Sprechstunde Nierentumore ist es uns weiterhin ein wichtiges Anliegen, Sie nicht nur mit den neuesten Erkenntnissen der medikamentösen und operativen Therapie zu beraten, sondern Ihnen auch die Möglichkeit einer aktiven Studienteilnahme anbieten zu können. Ihr Jens Bedke Das gesamte Team der Klinik für Urologie Tübingen wünscht Ihnen allen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das Jahr 2013. TOP THEMA S.02 Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms - Quo vadis? AUS DER KLINIK Volumen-PerfusionsComputertomographie S.04 Weitere Verbesserung der S.06 ultraschallbasierten Prostatakarzinomerkennung Histoscanning™ Primärprävention des Prostatakarzinoms VERANSTALTUNGEN Rückblick: EndoSkills STUDIENECKE Medikamentöse Therapie des metastasierten hormonrefraktären Prostatakarzinoms PERSONALIA | TERMINE S.08 S.10 S.12 S.14 2 TOP THEMA Spenden für Forschung und Lehre Als Anstalt des öffentlichen Rechts stellen wir für Spenden eine Spendenquittung aus, damit ist der gespendete Betrag voll steuerabzugsfähig. Jede Spende wird zweckgebunden für urologische Forschungsaufgaben verwendet. Spenden können auf folgendes Konto überwiesen werden: Universitätsklinikum Tübingen BW Bank Stuttgart BLZ 600 501 01 Konto-Nr. 7477 5037 93 Der Verwendungszweck sollte auf jeden Fall die Projektnummer D.30.08568 enthalten. Für Rückfragen steht Ihnen Frau Flamm im Sekretariat (07071-29 86613, E-Mail: [email protected]) gerne zur Verfügung. Diese Spenden werden an entsprechender Stelle dokumentiert, (Spendentafel der Klinik für Urologie, Station 30/A7 West) um der Vorbildwirkung gerecht zu werden. TOP THEMA Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms – Quo vadis? Jens Bedke, Tübingen Die Vielzahl neuer Entwicklungen in der medikamentösen Therapie von Patienten mit fortgeschrittener Nierenzellkarzinomerkrankung hat in den letzten Jahren zu einer deutlichen Erweiterung der Behandlungsmöglichkeiten geführt. Derzeit sind zur Erstlinientherapie die Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) Sunitinib, Pazopanib sowie der gegen den vaskulären Wachstumsfaktor-Rezeptor (VEGF-Rezeptor) gerichtete Antikörper Bevacizumab in Kombination mit dem Immuntherapeutikum Interferon-alpha für Patienten mit gutem Risikoprofil zugelassen, während bei Patienten mit hohem Risikoprofil die Behandlung mit dem mTOR-Inhibitor Temsirolimus empfohlen wird. In der Zweitlinientherapie stehen der mTOR-Inhibtor Everolimus und die TKI Axitinib oder Sorafenib - auch nach Voranschreiten oder Unverträglichkeit einer unspezifischen Immuntherapie - basierend auf Phase III Studiendaten zur Verfügung. Mit Axitinib ist erstmals ein TKI in der Zweitlinientherapie nach vorheriger Sunitinib Behandlung zugelassen (Abb.1). ver Vergleich lag jedoch nicht vor, um eine Äquivalenz der Effektivität zu zeigen. Die vergleichende Beurteilung der Wirksamkeit zwischen den einzelnen Substanzen ist jedoch aufgrund der unterschiedlichen Studiendesigns und -populationen schwierig und formal statistisch nicht erlaubt. Vergleich des progressionsfreien Überlebens (PFS), wobei eine Nichtunterlegenheit für Pazopanib gezeigt werden sollte. In der unabhängigen Beuteilung betrug das mediane Überleben für Pazopanib 8,4 und für Sunitinib 9,5 Monate, statistisch zeigte sich kein Nachteil für eine der beiden Substanzen. Vergleich der Substanzen Therapiesequenz Gerade für die beiden in Tablettenform verfügbaren Substanzen Sunitinib und Pazopanib fehlten bisher wissenschaftlich fundierte Daten für eine Therapieempfehlung im Substanzvergleich. Aus diesem Grund wurde die Studie COMPARZ (NCT00720941) initiiert, deren Ergebnisse nun auf dem Europäischen Onkologen Kongress (ESMO) im Oktober vorgestellt wurden. In dieser groß angelegten Phase III Studie wurden 1100 Patienten zwischen Sunitinib und Pazopanib randomisiert. Der primäre Studienendpunkt war der Beim Voranschreiten der Erkrankung stellt sich die Frage der günstigeren Sequenz für die Zweitlinientherapie [2]. Bislang standen basierend auf der RECORD-1 Studie Phase III Daten zur Verfügung, die die Wirksamkeit des mTOR-Inhibitors Everolimus nach vorangegangener TKI Therapie zeigten. Mit der im Oktober zugelassenen Substanz Axitinib, basierend auf Phase III Studiendaten der Axis Studie, steht nun auch ein TKI in der Zweitlinientherapie zur Verfügung. Bei Axitinib handelt es sich um einen sog. ► Zielgerichtete Therapien Insgesamt sind für die Behandlung von Nierenzellkarzinompatienten mit neu diagnostizierten Metastasen und gutem Gesundheitszustand mehrere Therapieoptionen vorhanden [1]. Bisher wurde aufgrund der Ergebnisse der vorliegenden Phase III Studien für das progressionsfreie Überleben (PFS) und für die primäre Ansprechrate eine Gleichheit zwischen den Substanzen angenommen, ein direkter komparati- Abb 2: Präsentation tumorassozierter Peptide auf NZK-Zellen Zweitgenerations-Tyrosinkinaseinhibitor, der vor allem eine höhere Bindungsstärke (Affinität) an den VEGFRezeptor aufweist. Axitinib ist derzeit zugelassenen für eine Zweitlinienbehandlung nach Sunitinib. Weitere Zukunft Letztendlich ist die Heilung der Erkrankung das ultimative Ziel, auch wenn bereits ein metastasiertes Stadium vorliegt. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es bei Patienten mit einem metastasierten Nierenzellkarzinom zu spontanen Rückbildungen des Tumors kommen konnte. Aufgrund dieser Tatsache wird das NZK auch als immunologischer Tumor angesehen. In der Vergangenheit war die unspezifische Immuntherapie eine der vielversprechendsten Behandlungsoptionen, vor allem aufgrund der zwar seltenen, aber auftretenden und dann langanhaltenden Remissionen. Die Immuntherapie wurde in ihrem therapeutischen Ansatz in den letzten Jahren immer weiter verfeinert [3]. Eine der neuesten Entwicklungen ist die Tumorimpfung mit Eiweißstoffen (Peptiden), die verstärkt im Nierenzellkarzinom gebildet werden. Diese Eiweißstoffe, auch tumor-assoziierte Peptide genannt, aktivieren das körpereigene Immunsystem, das dann spezifisch die Tumorzellen bekämpfen kann (Abb. 2). Dieser wirksame Impfstoff, genannt IMA901, wurde in Tübingen entwickelt und in enger Kooperation mit unserer Klinik in einer Phase I/II Studie eingesetzt [4]. Im Gegensatz zu herkömmlichen Chemotherapien werden hier jedoch gezielt die körpereigenen Abwehrkräfte gegen die Krebszellen mobilisiert. Der Impfstoff wird hierbei zusammen mit einem Immunmodulator; einer geringen Dosis des Chemotherapeutikums Cyclophosphamid, verabreicht. Die beiden bisher veröffentlichten Studien konnten bereits eine aktive Immunisierung gegen Krebs bei nur geringen Nebenwirkungen nachweisen. Hierbei korrelierte die Ausbildung einer Immunantwort mit einem verlängerten Überleben. In einer großen Phase-III-Studie wird aktuell diese Impftherapie weiter untersucht. Allerdings können hierbei nur etwa knapp die Hälfte aller Nierenkrebspatienten behandelt werden, da diese das für das Therapieansprechen wichtige Oberflächenmolekül HLA-A2 aufweisen müssen. In dieser Studie wird IMA901 zusätzlich zum etablierten Tyrosinkinaseinhibitor Sunitinib bei Patienten mit fortgeschrittenen Nierenzellkarzinomen verabreicht. Hierbei soll untersucht werden, inwieweit eine Kombination aus IMA901 und Sunitinib im Vergleich zu einer ausschließlichen Behandlung mit Sunitinib zur besseren Tumorkontrolle mit geringen Nebenwir- Literatur: [1] [2] [3] [4] Abb 1: Pulmonale Metastase vor- und 9 Monate nach zielgerichteter Therapie Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen Kruck S, Bedke J, Kuczyk MA, Merseburger AS. Second-line systemic therapy for the treatment of metastatic renal cell cancer. Expert Rev Anticancer Ther. 2012 Jun: 12:777-85 Bedke J, Stenzl A. [Renal cell carcinoma: recent developments in diagnostics and therapy]. Urologe A. 2010 Sep: 49 Suppl 1:178-84 Bedke J, Kruck S, Gouttefangeas C, Stenzl A. A vaccine in renal cell carcinoma: are we nearing reality=? Expert Rev Anticancer Ther. 2012 Jun: 12:in press Walter S, Weinschenk T, Stenzl A, et al. Multipeptide immune response to cancer vaccine IMA901 after single-dose cyclophosphamide associates with longer pati ent survival. Nat Med. 2012 Jul 29: 3 Abb 3: Mechanismen der Immunmodulation zur Steigerung der Immunaktivierung. kungen führt. Die Studie befindet sich momentan in der Nachbeobachtungsphase und neue Patienten können nicht mehr eingeschlossen werden. Mit einem Ergebnis ist 2014 zu rechnen. Zusätzlich zur Aktivierung des Immunsystems werden heute sog. Immunmodulatoren eingesetzt. Für eine effektive Aktivierung der T-Helferzellen werden zusätzliche Ko-Stimulationssignale benötigt. Auf der anderen Seite können die Nierenzellkarzinomzellen das Immunsystem unterdrücken, indem sie hemmende Faktoren abgegeben (Abb. 3). Hierzu gehört der Eiweißstoff PD-1, der an den sog. PD-1 („programmed death“) Rezeptor bindet. Die Folge ist eine verminderte effektive Aktivierung von T-Helferzellen. Für diese Modulation der Hemmung und Aktivierung des Immunsystems gibt es nun mit dem anti-PD-1-AK einen neuen Antikörper, der diese Immunsystemunterdrückung aufheben soll. Erste viel versprechende Daten wurden auf dem diesjährigen Amerikanischen Onkologenkongress (ASCO 2012) vorgestellt. Der anti-PD-1 Antikörper wird aktuell in einer Phase III Studie in der Zweitlinientherapie im Vergleich zu Everolimus beim metastasierten NZK untersucht. Auch an dieser Studie nimmt unsere Klinik als Studienzentrum teil und geeignete Patienten können an unserer Klinik mit dem PD-1 Antikörper im Vergleich zu Everolimus behandelt werden. Über den Autor: PD Dr. med. Jens Bedke Oberarzt Klinik für Urologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str. 3 72076 Tübingen Tel.: 07071/29 80349 : [email protected] Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 4 AUS DER KLINIK AUS DER KLINIK Volumen-PerfusionsComputertomographie (VPCT) Eine neue Methode zum Staging des Nierenzellkarzinoms Sascha Kaufmann, Tübingen Das Nierenzellkarzinom (NZK) zeigt eine steigende Inzidenz von ca. 2-3% pro Jahr, was durch die zunehmend frühere Detektion von Nierenläsionen und den breiten Einsatz des Ultraschalls in der Praxis bedingt ist. Neben der früheren Detektion des NZK haben sich insbesondere im letz- ten Jahrzehnt deutliche Fortschritte sowohl in der kurativen Therapie des NZKs als auch bei der Behandlung von metastasierten NZKs ergeben. Insbesondere durch die Einführung der Tyrosinkinaseinhibitoren konnte eine signifikante und nachhaltige Lebensverlängerung erreicht werden. Abb. 1: Klarzelliges Nierenzellkarzinom, koronare Darstellung portalvenöse Phase. Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen Nach nierenerhaltender kurativer Therapie besteht jedoch das Risiko eines Lokalrezidivs, genauso wie nach der kompletten Entfernung der Niere (Tumornephrektomie) das Risiko für die Entwicklung von Fernmetastasen (metachronen NZKs) gegeben ist. Die frühe Detektion eines Rezidives (Lokalrezidiv oder Metastase) ist für den betroffenen Patienten in seiner weiteren Therapie wichtig, da singuläre Metastasen einer effektiven operativen Metastasenentfernung zugeführt werden können. Bei Patienten unter einer systemischen Tumortherapie wird ebenfalls regelmäßig eine radiologische Verlaufskontrolle (Follow-up = FU) durchgeführt, um das Therapieansprechen der Metastasen zu überwachen und um ggf. eine Änderung der Therapie vorzunehmen. Als derzeitiger Standard gilt die Computertomographie (CT) von Thorax und Abdomen, die die derzeit meist genutzte Methode zur Verlaufskontrolle darstellt. Typischerweise sollte die CT-Untersuchung als kontrastangehobene CT in 3 Phasen (nativer Scan sowie arterielle und portalvenöse Perfusionsphase) durchgeführt werden. Im Bereich des Abdomens stellt die kontrastmittelverstärkte Magnetresonanztomographie (MRT) eine Alternative zum CT dar, wenn z.B. der Patient erhöhte Retentionsparameter (Nierenwerte) oder eine Jodallergie aufweist. Spezielle Untersuchungen des Kopfes ► 5 und des Skeletts sollten nur bei Patienten mit einem klinischem Verdacht auf Metastasen in diesem Bereich durchgeführt werden. Die FDG-PETCT spielt bei dem Staging und der Verlaufskontrolle des NZKs keine Rolle. Bezüglich der Intervalle der Nachsorge und der Art der Verlaufskontrollen existieren beim Nierenzellkarzinom keine einheitlichen Richtlinien der entsprechenden Fachgesellschaften des American College of Radiology, des Royal College of Radiologists und der European Association of Urology. Das Wachstum der Nierenzellkarzinome wird durch die Proliferation der Krebszellen und durch die Neubildung von Tumorblutgefäßen gesteuert. Die neu gebildeten Tumorblutgefäße versorgen den Tumor mit einem erhöhten Blutfluss und somit auch mit mehr Nährstoffen. Dabei ist die Angiogenese wesentlicher Angriffspunkt in der systemischen medikamentösen Therapie des NZK. Aktuell wird der Erfolg einer medikamentösen Therapie in den Standardverfahren der CT und MRT Untersuchung anhand der sog. Response Evaluation Criteria In Solid Tumors (RECIST) beurteilt. Die Grundlage ist hier vor allem eine Messung der Größenveränderung des Tumors. Es liegt auf der Hand, dass Therapien, die die Blutgefäßbildung und die Durchblutung eines Tumors angreifen, entsprechend ihrer Angriffspunkte und nicht nur anhand einer Größenänderung gemessen werden sollten. Gerade in der Frühphase einer Therapie könnte das Visualisieren der therapeutischen Veränderung der Tumordurchblutung ein frühes Therapieansprechen anzeigen. Die vaskulären Veränderungen (Tumordurchblutung) gehen den alleinigen morphologischen Veränderungen (Größe) zeitlich deutlich voraus. Vaskuläre Veränderungen können gut mittels kontrastangehobener Sonographie (CEUS) dargestellt werden, wobei eine wesentliche Einschränkung dieser Methode darin besteht, dass nur einzelne Läsionen analysiert werden können, die einer Sonographie zugänglich sind. Ein zusätzliches (Verlaufs-) Staging ist mit dieser Methode daher schwer möglich. Abb 2: Gleiche Darstellung anhand der VPCT Untersuchung, nun deutliche Abgrenzung der Perfusionsunterschiede, die minderdurchbluteten Areale (blau) entsprachen histologisch ausgedehnten Tumornekrosen. Volumen-Perfusions-CT Die Volumen-Perfusions-CT (VPCT) ist eine neue Methode, um diese frühen Veränderungen der Durchblutung und des Tumorgefäßsystems bildmorphologisch zu quantifizieren. Der wesentliche Vorteil der Computertomographie gegenüber der MRT liegt in der genauen Quantifizierbarkeit der Perfusion. Aufgrund des linearen Verhältnisses zwischen iodhaltiger Kontrastmittelkonzentration und der Bestimmung der Dichte in der CT kann eine direkte Perfusionsmessung erfolgen. CT-Scanner der neuesten Generation erlauben nun auch eine entsprechende Vergrößerung des Scanfeldes (Z-Achse; kraniokaudal), so dass die Volumen-Perfusions-CT (VPCT) auch große Läsionen vollständig abbilden kann. Durch das VPCT können so frühe Veränderungen in der Tumordurchblutung und der Angiogenese dargestellt werden. Somit könnte ein frühes Ansprechen auf eine antiagionetische Therapie durch das VPCT erfasst werden, ohne dass eine messbare Veränderung der Größe einer Läsion abgewartet werden muss. Auch für eine operative Planung kann die Volumen-PerfusionsCT Untersuchung die Durchblutung des NZK darstellen und so genaue Informationen zu Arealen mit einer Minder- oder Mehrdurchblutung liefern. Eine weitere Anwendung findet die VPCT in der Primädiagnostik zur Beurteilung von zystischen Nierenläsionen. Durch die genauere Bestimmung der Perfusion könnten zystische Nierenzellkarzinome gegenüber komplizierten Zysten weiterführend abgegrenzt werden. Inwieweit die VPCT-Untersuchung eine sichere Beurteilung des Therapieansprechens ermöglicht, wird aktuell in einer Studie der Klinik für Urologie und der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie geprüft. Ansprechpartner für die Volumen-Perfusions-CT Untersuchung am UKT: Kontakt Radiologie Dr. med. Sascha Kaufmann : [email protected] Kontakt Urologie: PD Dr. med. Jens Bedke : [email protected] Dr. med. Stephan Kruck : [email protected] Über den Autor: Dr. med. Sascha Kaufmann Assistenzarzt Diagnostische und Interventionelle Radiologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str. 3 72076 Tübingen Tel.: 07071/29 86677 : [email protected] Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 6 AUS DER KLINIK AUS DER KLINIK Weitere Verbesserung der ultraschallbasierten Prostatakarzinomerkennung - HistoScanning™ ist die Analyse von Ultraschallrohdaten der Prostata, die in einer standardisierten dreidimensionalen Untersuchung gewonnen werden. Im Anschluss werden die aufgenommen Daten aufgrund der physikalischen Veränderungen zwischen Normal- und Karzinomgewebe speziell als karzinomverdächtige Areale gekennzeichnet (Abb. 1+2). Stephan Kruck, Tübingen Jens Bedke, Tübingen Durch die seit Mai 2012 in Tübingen zur Verfügung stehende Möglichkeit der ultraschallbasierten Gewebscharakterisierung mittels HistoScanning™ können gutartige und bösartige intraprostatische Gewebeanteile besser erkannt werden. In Tübingen wurden seit der Einführung des Systems bereits 60 Patienten erfolgreich untersucht. Derzeit stellt HistoScanning™ eines der führenden etablierten Verfahren für die Gewebscharakterisierung beim Prostatakarzinom dar. Infektion oder verlängerte Blutungen im Urin oder Sperma nach der Biopsie auf. Aktuell erlaubt HistoScanning™ sowohl eine diagnostische Verbesserung vor einer geplanten Prostatastanzbiopsie, Darüber hinaus stellt die HistoScanning™ Untersuchung eine sichere und für den Patienten ungefährliche nicht invasive Untersuchungsmethode dar. Die Vorteile dieser Methode liegen in einer geringeren untersuchungsbedingten Belastung im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren, wie beispielsweise der hochauflösenden MRT-Technik. Die durchschnittliche Untersuchungszeit beträgt hierbei nur 5 Minuten und eine Auswertung der Daten kann innerhalb von 30 Minuten erfolgen. Die dreidimensionale Bildrekonstruktion der Prostata kann dann unmittelbar im Anschluss für eine gezielte Biopsieentnahme verwendet werden. Das Prostatakarzinom ist hierbei mit 25,4% aller diagnostizierten Krebserkrankungen die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Deutschland. Jedes Jahr erkranken etwa 58.000 Männer in Deutschland neu an diesem Tumor. Somit kann bei einer derzeitigen Inzidenz von 25% jeder 4. Mann im Laufe seines Lebens an dieser Tumorerkrankung erkranken. Nach den neusten Leitlinien-Empfehlungen wird für die Prostatakarzinomdiagnostik einerseits die digitale rektale Untersuchung und andererseits die Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut empfohlen. Auffällige Befunde im Rahmen dieser Untersuchungen werden weiter mit einer ultraschallgestützten Biopsieentnahme aus der Prostata abgeklärt. Diese Untersuchung ist jedoch für den Patienten belastend und weist Risiken, wie z.B. das Auftreten einer als auch eine bildgebende Verlaufskontrolle mit der Darstellung karzinomsuspekter Areal in der aktiven Kontrolle bei bereits gesicherten Tumoren. Grundlage des HistoScanning™-Verfahrens ► Abb. 1: A: Sagittale Darstellung B: Axiale Darstellung mit links suspektem Areal rot markiert. Auch bei bereits gesicherten Prostatakarzinomen trägt die exakte Lokalisierung des Tumors zur verbesserten operativen Therapieplanung und Verlaufskontrolle unter aktiver Karzinomüberwachung bei. Zur weiteren Validierung und Verbesserung dieser Untersuchungstechnik wird dieses neue Verfahren in den kommenden Monaten in einer prospektiven multizentrischen Studie deutschlandweit in zehn ausgewählten Zentren, zu denen auch die urologische Universitätsklinik Tübingen gehört, etabliert. Insgesamt werden hierbei 1000 Patienten mit nachgewiesenen Prostatakarzinomen vor der Operation untersucht und das erhobene Bildmaterial mit den histologischen Daten verglichen. 7 Die Studie wird veranlasst, organisiert und finanziert durch den Forschungsverein Leonardo des Bundes Deutscher Urologen und der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Die erhobenen Daten werden zeigen, wie exakt HistoScanning™ mit den Befunden der späteren feingeweblichen Untersuchung der Operationspräparate übereinstimmt. Darüber hinaus werden diese Ergebnisse entscheidend zur weiteren Verbesserung dieser innovativen Untersuchungsmethode und des ihr zugrunde liegenden Algorithmus zur Karzinomdetektion für Patienten mit Prostatakarzinomverdacht, als auch mit nachgewiesenem Prostatakarzinom zur lokalen Ausbreitungsdiagnostik beitragen. Über die Autoren: PD Dr. med. Jens Bedke Dr. med. Stephan Kruck Oberarzt Funktions-Oberarzt Klinik für Urologie Tübingen Klinik für Urologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str. 3 Hoppe-Seyler-Str. 3 72076 Tübingen 72076 Tübingen Tel.: 07071/29 80349 Tel.: 07071/29 80349 : [email protected] : [email protected] Nexavar® 200 mg Filmtabletten Wirkstoff: Sorafenib (als Tosilat). Vor Verschreibung Fachinformation beachten. Zusammensetzung: Wirkstoff: 200 mg Sorafenib (als Tosilat). Sonstige Bestandteile: Croscarmellose-Natrium, mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Macrogol (3350), Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172). Anwendungsgebiete: 1. Behandl. d. Leberzellkarzinoms, 2. Behandl. v. Patienten m. fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, bei denen eine vorherige Interferon-alpha- od. Interleukin-2basierte Therapie versagt hat od. die für solch eine Therapie nicht geeignet sind. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Sorafenib od. einen d. sonst. Bestandteile. Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise: Auftreten v. Hand-FußSyndrom u. Hautausschlag, übl.weise CTC-Grad 1 u. 2, kann symptomat. topische Behandl., Dosisänderung u./ od. vorübergehende od. dauerhafte Unterbrechung d. Behandl. erfordern. Blutdruck regelmäßig überprüfen und, falls erforderlich, behandeln (mögl. Auftreten v. arterieller Hypertonie, i. d. Regel leicht bis mäßig, in früher Phase d. Behandl.). Bei schwerer od. andauernder Hypertonie od. hypertensiver Krise (trotz eingeleiteter antihypertensiver Therapie) dauerhafte Unterbrechung d. Nexavar-Behandl. erwägen. Erhöhtes Blutungsrisiko möglich; falls eine Blutung ärztl. Behandl. erfordert, ggf. Nexavar-Behandl. dauerhaft unterbrechen. Bei Auftreten v. kardialen Ischämien u./od. Herzinfarkt vorübergehende od. dauerhafte Unterbrechung d. Behandl. erwägen (erhöhte Inzidenz v. kardialen Ischämien/Herzinfarkten). Sorafenib ist mit Vorsicht bei Pat. anzuwenden, die eine QTcVerlängerung haben od. entwickeln könnten. Eine regelmäßige Überwachung (Elektrokardiogramme, Bestimmung d. Elektrolyte) ist zu erwägen. Bei Auftreten von gastrointestinaler Perforation (bei weniger als 1 % der Patienten berichtet) Nexavar-Behandl. unterbrechen. Sorafenib-Exposition könnte bei Patienten m. schwerer Leberfunktionsstörung erhöht sein. Bei gleichzeitiger Einnahme v. Warfarin od. Phenprocoumon regelmäßig Änderungen v. Prothrombinzeit u. INR-Werten sowie das Auftreten v. Blutungen überwachen (Berichte v. seltenen Blutungsereignissen od. Erhöhungen d. INR-Werte bei gleichzeit. Warfarin-Einnahme). Es wurden keine Untersuchungen zur Wundheilung durchgeführt; vor größeren chirurg. Eingriffen vorsorglich Behandl. vorübergehend unterbrechen. Erfahrungen bei Älteren sind eingeschränkt, Fälle von Nierenversagen wurden berichtet (Überwachung der Nierenfunktion erwägen). Für Patienten mit hohem Risiko gem. MSKCC-Prognose-Kategorie (Nierenzellkarzinom) liegt keine Bewertung d. Nutzen-Risiko-Verhältnisses vor. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung m. Arzneimitteln, die vorwiegend über UGT1A1 (z. B. Irinotecan) od. UGT1A9 metabolisiert bzw. ausgeschieden werden. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung m. Docetaxel. Das Risiko reduzierter Sorafenib-Plasmakonzentrationen sollte berücksichtigt werden, bevor eine Behandlung mit Antibiotika begonnen wird. Bei Pat. mit Plattenepithelkarzinom der Lunge, die mit Sorafenib kombiniert mit Platin-basierten Chemotherapien behandelt wurden, wurde eine höhere Mortalität berichtet. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Lymphopenie, Hypophosphatämie, Blutungen (inkl. Magen-Darm-, Atemwegs-, Hirnblutungen), Hypertonie, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Hautausschlag, Alopezie, Hand-Fuß-Syndrom (palmarplantares Erythrodysästhesie-Syndrom), Erythem, Pruritus, Müdigkeit, Schmerzen (inkl. Schmerzen im Mund, im Abdomen, Knochen-, Tumor-, Kopfschmerzen), erhöhte Amylase-/Lipase-Werte. Häufig: Leukopenie, Neutropenie, Anämie, Thrombozytopenie, Appetitlosigkeit, Hypokalzämie, Depression, periphere sensorische Neuropathie, Tinnitus, Herzinsuffizienz, myokardiale Ischämie, Myokardinfarkt, Heiserkeit, Verstopfung, Stomatitis (inkl. Mundtrockenheit, Glossodynie), Dyspepsie, Dysphagie, trockene Haut, exfoliative Dermatitis, Akne, Hautabschuppung, Arthralgie, Myalgie, Nierenversagen, erektile Dysfunktion, Asthenie, Fieber, grippeartige Erkrankung, Gewichtsabnahme, vorübergehender Anstieg d. Transaminasen. Gelegentl.: Follikulitis, Infektion, Überempfindlichkeitsreakt. (inkl. Hautreakt., Urtikaria), Hypothyreose, Hyperthyreose, Hyponatriämie, Dehydrierung, reversible posteriore Leukoenzephalopathie, hypertensive Krise, Rhinorrhoe, interstitielle Lungenerkrankungs-ähnliche Ereignisse (Pneumonitis, Strahlen-Pneumonitis, akute Atemnot, usw.), gastroösophagealer Reflux, Pankreatitis, Gastritis, gastrointestinale Perforationen, Bilirubinanstieg, Gelbsucht, Cholezystitis, Cholangitis, Ekzem, Erythema multiforme, Keratoakanthom/Plattenepithelkarzinom der Haut, Gynäkomastie, vorübergehender Anstieg d. alkalischen Phosphatase im Blut, INR anormal, Prothrombinspiegel anormal. Selten: Angioödem, anaphylaktische Reaktion, QT-Verlängerung, Arzneimittel-induzierte Hepatitis, RecallStrahlendermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom, Rhabdomyolyse, leukozytoklastische Vaskulitis, toxische epidermale Nekrolyse. Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: Bayer Pharma AG, 13342 Berlin, Deutschland. Stand der Information: 07/2012. Version: DE/15. L.DE.SM.02.2011.0450 >> Beim fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom* Der gezielte Anstoß für eine effektive Sequenztherapie.* 1,2 * Nexavar® ist angezeigt zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, bei denen eine vorherige Interferon-alpha- oder Interleukin-2-basierte Therapie versagt hat oder die für solch eine Therapie nicht geeignet sind. 1 Zimmermann K, et al. Oncology 2009; 76(5): 350–354 2 Eichelberg C, et al. Eur Urol 2008; 54(6): 1373–1378 Abb. 2: C: Koronare Darstellung D: Dreidimensionale Rekonstruktion, suspekte Areale rot markiert. Retrospektive Studien besitzen eine limitierte Aussagekraft, die durch prospektive Untersuchungen bestätigt werden sollte. AZ_Nex_RCC_Anstoss_210x120+3mm_RZ02.indd 1 Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen Den Patienten im Leben halten. 29.11.12 11:16 Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 8 AUS DER KLINIK 9 AUS DER KLINIK Primärprävention des Prostatakarzinoms Wer kann teilnehmen? Bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom: Männer ohne bislang diagnostiziertes Prostatakarzinom • im Alter von 18-75 Jahren und mit erhöhten PSA-Werten (2,5-4 µg/l) sowie einem Quotient freies PSA / gesamt-PSA < 15%. • mit PSA Werten > 4 µg/l und mindestens einer negativen Prostatastanzbiopsie. durch die diätischen polyphenolischen Pflanzenstoffe Genistein und Quercetin - QUERGEN-Studie 1x1 Tablette täglich Wie läuft die Studie ab? Florian Miller, Tübingen Stefan Aufderklamm, Tübingen Prostatakrebs und Ernährung Prostatakrebs ist mit 58 000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Neben hormonellen und genetischen Ursachen spielt auch die Ernährung eine große Rolle bei der Entwicklung dieser Erkrankung. So ist die Häufigkeit von Prostatakrebs in asiatischen Ländern deutlich geringer als in westlichen Ländern. Personen mit einer traditionellen, asiatischen Ernährung weisen bis Georgios Gakis, Tübingen Ziel der Präventionsstudie zu 110-mal höhere Konzentrationen des Isoflavons Genistein auf, als Personen mit typischer westlicher Ernährungsform. Darauf basierend liegt der Fokus dieser Studie in der Wirkung der Stoffe Genistein und Quercetin. Beides sind Inhaltsstoffe von Nahrungsstoffen mit tumorpräventiven Eigenschaften. Genistein kommt insbesondere in Sojabohnen und entsprechenden Sojaprodukten (z.B. Tofu oder Sojamilch) vor. Ziel unserer Studie ist es, zusammen mit dem Institut für Ernährungsmedizin der Universität Hohenheim den Effekt der Pflanzenstoffe Genistein und Quercetin auf die Dynamik der PSA- Werte sowie deren mögliche präventive Eigenschaft auf die Entstehung von Prostatakrebs zu untersuchen. ► Über die Studiendauer von 18 Monate werden abwechselnd die Pflanzenstoffe Genistein und Quercetin sowie ein Placebo zwei Mal täglich in Form eines Kaubonbons eingenommen. Der Inhaltsstoff ist weder dem Teilnehmer noch dem Studienarzt bekannt (Doppelblind-Studie). Im regelmäßigen Abstand von 3 Monaten werden die Teilnehmer an der Universitätsklinik für Urologie Tübingen nachuntersucht. An jedem Studientermin erfolgt eine Blutabnahme, eine Urinuntersuchung, eine körperliche Untersuchung sowie das Ausfüllen eines Fragebogens zur Prostatagesundheit, der Lebensqualität und der Ernährungsgewohnheiten. Der Zeitaufwand beträgt je Termin ungefähr 45 Minuten. Bei auffälligen Befunden erfolgt die Empfehlungen zur weiteren Diagnostik und Therapie. Bei Interesse können Sie sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen. Über die Autoren | Kontakt: Herr Florian Miller, Dr. med. Stefan Aufderklamm Assistenzärzte Klinik für Urologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str. 3 72076 Tübingen Quercetin ist in den Schalen von Gemüse (Zwiebel, Brokkoli) und Obst (Äpfel) zu finden. Dr. med. Georgios Gakis Oberarzt Klinik für Urologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str. 3 72076 Tübingen : [email protected] AFINITOR® – Jetzt weiterkommen nach TKI-Therapie* Signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens auf 4,9 Monate.1 Oraler mTOR-Inhibitor mit Antitumor- und Antiangiogenese-Wirkung.1– 3 Gut beherrschbares Sicherheitsprofil.1 1. Afinitor® Fachinformation. 2. Humar R, Kiefer FN, Berns H, Resink TJ, Battegay EJ. Hypoxia enhances vascular cell proliferation and angiogenesis in vitro via rapamycin (mTOR)-dependent signaling. FASEB J. 2002;16:771-780. 3. Wullschleger S, Loewith R, Hall MN. TOR signaling in growth and metabolism. Cell. 2006;124:471-484. * Afinitor ist zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom indiziert, bei denen es während oder nach einer gegen VEGF gerichteten Therapie zu einer Krankheitsprogression kommt. Afinitor® 5 mg/- 10 mg Tabletten. Wirkstoff: Everolimus. Zus.: 1 Tablette enth.: Arzneilich wirksamer Bestandt.: 5 mg /10 mg Everolimus. Sonst. Bestandt.: Butylhydroxytoluol (E321), Magnesiumstearat, Lactose-Monohydrat, Hypromellose, Crospovidon Typ A, Lactose. Anw.: In Kombination mit Exemestan zur Therapie d. Hormonrezeptor-positiven, HER2/neu-negativen, fortgeschrittenen Mammakarzinoms b. postmenopausalen Frauen ohne symptomatische viszerale Metastasierung, nachdem es zu einem Rezidiv oder einer Progression nach einem nicht-steroidalen Aromataseinhibitor gekommen ist. Behandlung von inoperablen od. metastasierten, gut od. mäßig diff. neuroendokrinen Tumoren pankreatischen Ursprungs b. Erwachsenen mit progressiver Erkrankung. Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, bei denen es während od. nach einer gegen VEGF gerichteten Therapie zu einer Krankheitsprogression kommt. Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Rapamycin-Derivate oder einen der sonst. Bestandt. Nebenw.: Sehr häufig: Infektionen (wie Pneumonien, Sepsis u. Einzelfälle v. opportunistische Infektionen [z. B. Aspergillose, Candidiasis u. Hepatitis B]). Anämie, Thrombozytopenie. Hyperglykämie, Hypercholesterolämie, Hypertriglyceridämie, Appetitlosigkeit. Dysgeusie, Kopfschmerzen, Pneumonitis (einschl. interstitielle Lungenerkrankung, Lungeninfiltration, pulmonal-alveoläre Blutung, Lungentoxizität u. Alveolitis), Dyspnoe, Epistaxis, Husten. Stomatitis (einschl. aphthöse Stomatitis, Mund- u. Zungenulzera), Diarrhö, Mukositis, Erbrechen, Übelkeit. Hautausschlag, Hauttrockenheit, Pruritus, Nagelveränderungen. Ermüdung, Asthenie, peripheres Ödem, Pyrexie. Gewichtsverlust. Häufig: Leukopenie, Lymphopenie, Neutropenie. Diabetes mellitus, Hypophosphatämie, Hypokaliämie, Hyperlipidämie, Hypokalzämie, Dehydratation. Schlaflosigkeit. Konjunktivitis, Ödeme der Augenlider. Hypertonie, Blutungen. Lungenembolie, Bluthusten. Mundtrockenheit, Abdominalschmerzen, Schmerzen im Mund, Dysphagie, Dyspepsie. Erhöhte Alaninaminotransferase, erhöhte Aspartataminotransferase. Hand-Fuß-Syndrom, Erythem, Exfoliation, akneförmige Dermatitis, Brüchigwerden der Nägel, Hautläsionen, leichte Alopezie. Arthralgie. Erhöhter Kreatininwert, Nierenversagen (einschl. akutes Nierenversagen), Proteinurie. Brustschmerzen. Gelegentl.: Isolierte aplastische Anämie. Ageusie. Herzinsuffizienz. Hitzewallung, Thrombose der tiefen Venen. Akutes Atemnotsyndrom. Angioödem. Verzögerte Wundheilung. Häufigkeit nicht bek.: Hypersensibilität. In klin. Studien Auftreten von schweren Fällen einer Hepatitis-B-Reaktivierung (auch mit tödl. Ausgang). Warnhinweis: Enthält Lactose. Weitere Angaben: Siehe Fachinfo. Verschreibungspflichtig. Stand: Juli 2012 (MS 07/12.10). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653. www.novartis.de Dipl. Antje Damms Machado Ernährungswissenschaftlerin Universität Hohenheim Fruwirthstr. 12 70599 Stuttgart : [email protected] K.-U. Häßler | Fotolia.com pigdevilphoto | Fotolia.com fox17 | Fotolia.com H_5588_Afinitor_134x240+3_rechts.indd 1 Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 05.12.12 11:51 Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 10 VERANSTALTUNGEN Jetzt neu zugelassen! Rückblick: EndoSkills Tübingen Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen in der Urologie der Fortbildung. Die 12 Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz konnten sich an 2 Tagen intensiv mit der Indikation, Technik und praktischen Durchführung der mPNL beschäftigen. Stefan Aufderklamm, Tübingen Die kontinuierliche Aus- bzw. Weiterbildung ist in Anbetracht des stetigen Fortschritts in der Urologie elementar und unerlässlich. Neben theoretischen Fachvorträgen erfahrener Urologen bilden OP-Begleitungen und HandsOn-Workshops zu den jeweiligen Themenblöcken das Grundgerüst der CME-zertifizierten Veranstaltungen. Der theoretische Teil beschäftigte sich mit der Indikation der mPNL sowie dem Tübinger Steinkonzept, der Technik und praktischen Durchführung der mPNL sowie dem Management von OP-spezifischen Komplikationen. Gegenstand der Fortbildung war dieses Mal auch der Stellenwert der Zu- gangstechnik der mPNL in der minimal invasiven, perkutanen Behandlung von Tumoren des oberen Harntraktes. Anschließend fand insbesondere der Hands-On-Workshop und die damit verbundenen Übungen am Tiermodel regen Anklang. Unter realistischen OP-Bedingungen konnten die Teilnehmer an modifizierten Schweinenieren die sonographischund röntgengesteuerte Nierenpunktion sowie anschließend die mPNL praktisch üben. Die drei endourologischen Themenblöcke URS (Ureterorenoskopie), TUR (transurethrale Resektion) und PNL (perkutane Nephrolitholapaxie) wechseln im jährlichen Turnus zwischen den drei Universitätskliniken für Urologie in Mannheim, Hannover und Tübingen im Rahmen des Fortbildungskalenders der Akademie der Deutschen Urologen. Der zweite Tag beinhaltete zwei mPNL-Live-Operationen. Hierbei konnten die Teilnehmer das vorher erworbene theoretische und praktische Wissen, von unseren Operateuren umgesetzt, live mitverfolgen. Schritt für Schritt wurden die Indikation, Patientenvorbereitung, Lagerung und OP-Technik erklärt sowie Fragen hierzu beantwortet. Auch im Jahr 2013 wird die Reihe EndoSkills durch die Akademie der Deutschen Urologen fortgesetzt. Im Frühjahr beziehungsweise Herbst sind in Tübingen die Kurse Ureterorenoskopie und transurethrale Resektions- sowie Lasertechniken vorgesehen. Im Rahmen der EndoSkills-Reihe konnte die Klinik für Urologie Tübingen im Oktober 2012 ein weiteres Mal erfolgreich den Themenblock perkutane Nephrolitholapaxie (PNL) anbieten. Insbesondere die minimal-invasive PNL (mPNL) stand dieses Mal im Mittelpunkt Über den Autor: Dr. med. Stefan Aufderklamm Assistenzarzt Klinik für Urologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str.3 72076 Tübingen : [email protected] Die Sequenztherapie beim mRCC nach Sutent ® Signifikant verlängertes progressionsfreies Überleben im Vergleich zu Sorafenib1,2,3 Inlyta® (Axitinib) ist angezeigt zur Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms bei erwachsenen Patienten nach Versagen von vorangegangener Therapie mit Sunitinib oder einem Zytokin. Die Teilnehmer konnten am zweiten Tag bei zwei mPNLs das vorher erworbene theoretische Wissen live mitverfolgen. Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen Inlyta® 1 mg/5 mg Filmtabletten. Wirkstoff: Axitinib. Zusammensetzung: Wirkstoff: 1 Filmtabl. enth. 1 mg/5 mg Axitinib. Sonstige Bestandteile: Kern: Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat. Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E171), Lactose-Monohydrat, Triacetin (E1518), Eisen(III)-oxid (E172). Anwendungsgebiete: Behandl. des fortgeschr. Nierenzellkarzinoms (RCC) bei erwachs. Pat. nach Versagen v. vorangegang. Ther. m. Sunitinib od. einem Zytokin. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gg. den Wirkstoff od. sonst. Bestandteil. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypothyreose; vermind. Appetit; Kopfschm., Dysgeusie; Hypertonie, Hämorrhagie; Dysphonie; Diarrhoe, Erbrechen, Nausea, Stomatitis, Obstipation; palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom, Ausschlag, trockene Haut; Proteinurie; Müdigkeit, Asthenie, Mukositis; Gewichtsabn. Häufig: Anämie, Thrombozytopenie; Dehydrierung; Schwindel; Tinnitus; venöse embolische u. thrombot. Ereign., arterielle embolische u. thrombot. Ereign.; Dyspnoe, Husten, oropharyngealer Schmerz; Bauchschm., Oberbauchschm., Dyspepsie, Blähungen, Hämorrhoiden; Pruritus, Erytheme, Alopezie; Myalgie, Arthralgie, Schmerz i. d. Extremitäten; Nierenversagen; Erhöh. d. Thyreoidea-stimulierenden-Hormons (TSH), Erhöh. d. Lipase, Erhöh. d. Alanin-Aminotransferase, Erhöh. d. Aspartat-Aminotransferase, Erhöh. d. alkal. Phosphatase, Erhöh. d. Amylase. Gelegentlich: Neutropenie, Polyzythämie, Leukopenie; Hyperthyreose; Hyperkaliämie, Hyperkalziämie; posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom; hypertensive Krise; gastrointest. Perforation, Analfistel; Erhöh. d. Bilirubins im Blut, Erhöh. d. Kreatinins. Warnhinweis: Arzneim. enth. Lactose. Pat. m. seltener hereditärer Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel od. Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneim. nicht einnehmen. Bitte beachten Sie außerdem die Fachinformation. Abgabestatus: Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: Pfizer Limited, Sandwich, Kent CT13 9NJ, Vereinigtes Königreich. Repräsentant in Deutschland: PFIZER PHARMA GmbH, 10785 Berlin. Stand: September 2012. www.pfizer.com b-2v1inl-ft-0 1 Inlyta® Fachinformation Stand September 2012. 2 Das mediane PFS nach vorangegangener Therapie mit einem Zytokin betrug für Axitinib 12,0 Monate vs. 6,6 Monate unter Sorafenib. HR = 0,52 (95 %-KI: 0,38 – 0,72); p < 0,0001. Das mediane PFS nach vorangegangener Therapie mit Sunitinib betrug für Axitinib 4,8 Monate vs. 3,4 Monate unter Sorafenib. HR = 0,74 (95 %-KI: 0,58 – 0,94); p = 0,0063. 3 Rini BI et al. Comparative effectiveness of axitinib versus sorafenib in advanced renal cell carcinoma (AXIS): a randomised phase 3 trial. Lancet 2011; 378: 1931–1939. 12 STUDIENECKE STUDIENECKE Medikamentöse Therapie des metastasierten hormonrefraktären Prostatakarzinoms Susan Feyerabend, Tübingen Wer – Welche Substanz – Wann? Nach den Zulassungen für Zometa und Docetaxel in 2003 und 2004 gab es trotz zahlreicher klinischer Studien keine neuen Zulassungen in der medikamentösen Tumortherapie des hormonrefraktären, metastasierten Prostatakarzinoms. In 2010 erweiterte sich das Therapiespektrum um Xgeva® und Cabazitaxel®. Es folgten Zytiga® in 2011 und Enzalutamid in 2012 in den USA und Erfahrungen aus klinischen Studien mit antihormonellen Substanzen lassen auf weitere Zulassungen in den kommenden Jahren hoffen. Derzeit zwingen uns Einschlusskriterien der Zulassungsstudien, Härtefallprogramme sowie AMNOG-erlassene Zusatzbeschränkungen eher als auf Studiendaten basierende Algorhythmen zur Sequenztherapie zur Entscheidung, welche der Substanzen wir einsetzen. Aufgrund fehlender valider Biomarker wie der einer Androgenrezeptoranalyse stützt sich die Therapieentscheidung weiterhin auf den PSA-Verlauf und die Bildgebung. Testosteronsynthesehemmer Abiraterone (Zytiga®) TAK-700 (Orteronel®) Die Zulassung von Abiraterone für Patienten mit Progress nach einer Docetaxel-haltigen Chemotherapie wurde durch die Nutzenbewertung des AMNOG – Ausschusses auf Patienten, die für eine Reexposition mit Docetaxel aufgrund einer Unverträglichkeit oder Progress während der Therapie nicht in Frage kommen, eingeschränkt. Der Kritikpunkt des Ausschusses beruht auf der fehlenden Datenlage von Abiraterone versus Docetaxel in der Secondline. Bei Rezeptierung von Abiraterone erscheint im Hinblick auf mögliche Rückfragen eine Dokumentation über den Grund, warum eine erneute Docetaxeltherapie derzeit nicht empfohlen wurde, sinnvoll. Als Enzymhemmer der 17,20 Lyase und 17α-Hydroxylase wird TAK-700 wie Abiraterone in Kombination mit Prednison 5 mg 1-0-1 beim metastasierten Prostatakarzinom vor und nach Docetaxel in zwei großen Phase III Studien gegen das Plazebo getestet. Die Studien haben die Rekrutierung abgeschlossen und unsere Erfahrungen mit dem Medikament haben ein gutes PSA-Ansprechen und regelmäßig stabile radiologische Verläufe über mehrere Monate gezeigt. Teilweise exorbitante Erhöhungen der Pankreasenzyme ohne klinische Symptomatik zeigten im Verlauf eine Normalisierung bei zwischenzeitlich reduzierten Medikamentendosen ohne Hinweise auf eine klinische Pankreasbeteiligung. Vielleicht können hierzu erste Zahlen am ASCO 2013 erwartet werden. Eine kleine Studie wird zwei Dosierungen für chemonaive M0 und M1 Patienten testen. Da die Studie weltweit bereits rekrutiert, aber die Behörden der BRD bisher noch kein Votum erteilt haben, ist fraglich, wie viele deutsche Patienten in das begehrte Programm ohne Plazeboarm aufgenommen werden können. Patienten können jedoch gern von den Mitarbeitern des Studiensekretariates der Klinik für Urologie Tübingen vorgemerkt werden. ► Die Interimsanalyse der Studie mit chemonaiven, höchstens minimal symptomatischen Patienten (COUAA-302) zeigte bisher eine signifikante Verlängerung des radiologischen progressionsfreien Überlebens. Mit Spannung wird erwartet, ob ebenfalls eine Verlängerung des Gesamtüberlebens gezeigt werden kann und wir die erste Zulassung für Patienten vor Docetaxel in 2013 erwarten können. Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen Antiandrogene MDV3100 (Enzalutamide®) Die Affirm Studie zeigten bei ihrem Vergleich 160 mg MDV3100 versus Plazebo nach Docetaxelprogress einen signifikanten Überlebensbenefit von 18,4 versus 13,6 Monaten begleitet von einer Verbesserung der Lebensqualität. Die Zulassung durch die FDA erfolgte im August 2012. Deutsche Patienten, die nach Docetaxel progredient sind, können das Medikament über die Studienzentrale der Klinik für Urologie in Tübingen kostenfrei bis zur Zulassung durch die EMEA beziehen. Die Nebenwirkungen umfassen Fatigue, Flush, gastrointestinale Symptome. In seltenen Fällen wurden zerebrale Krampfanfälle beschrieben. Die vorläufigen Daten der Prevail Studie (MDV3100 versus Plazebo vor Docetaxel) werden 2013 erwartet. Die Terrain Studie vergleicht Bicalutamid mit MDV3100 bei metastasierten, hormonrefraktären Patienten. ARN-509 Das Antiandrogen verhindert die Translokation des Rezeptors in den Zellkern und weist keine agonistische Wirkung auf. Die Phase III Studie wird hormonrefraktäre Patienten ohne Metastasierung ab Frühjahr 2013 aufnehmen. Die Studie wird in Tübingen rekrutieren. TOK-001 (Galeterone) Der dreifach – antiandrogene Wirkmechanismus des Small-Molecules stört durch selektive Hemmung der CYP17 Lyase die Testosteronsynthese, antagonisiert die Testosteronbindung am Rezeptor und zerstört das Rezeptorprotein. Das Medikament ist derzeit vor der Phase II. mit metastasierter, hormonrefraktärer Erkrankung vor Docetaxel. Sollte im Verlauf eine Chemotherapie notwendig werden, kann sie parallel zur Impftherapie durchgeführt werden. Bei den Studien mit den nebenwirkungsarmen Impftherapien ist der Endpunkt auf die Verlängerung des Gesamtüberlebens ausgerichtet. Die Patienten sollten aufgeklärt werden, dass drastische PSA-Abfälle und Verlängerung des progressionsfreien Intervalls nicht die Regel sein können. Die Studie nimmt derzeit in Tübingen Patienten auf. Prostvac-V/F Der Impfstoff besteht aus zwei Peptiden, die an virale Vektoren gekoppelt sind. Insgesamt werden metastasierten, hormonrefraktären Patienten ohne Docetaxelvorbehandlung 6 Impfungen über ein halbes Jahr verabreicht. Die Phase II hat ein beeindruckendes, signifikant verlängertes Gesamtüberleben von 8,5 Monaten im Median ohne nennenswerte Nebenwirkungen gezeigt. Die Phase III Studie wird ab Frühjahr 2013 in Tübingen rekrutieren. Chemotherapie Cabazitaxel Mit der Zulassung von Cabazitaxel in 2010 durch die FDA wurde die Auflage zu zwei weiteren Phase III Studien gegeben: • Cabazitaxel 20 oder 25 mg/m2 versus Docetaxel in der Firstline • Cabazitaxel 20 oder 25 mg/m2 in der Secondline Die Studien werden belegen, ob Cabazitaxel Docetaxel in der Firstline überlegen ist und ob die Dosierung von 20 mg/m2 die Toxizität bei vergleichbarer Wirksamkeit verringern kann. 13 Docetaxel eine Verlängerung des Gesamtüberlebens von 11,3 auf 14,9 Monate und eine signifikant verlängerte Zeit bis zum Auftreten von Skelettassoziierten Ereignissen. Ab Frühjahr 2013 steht die Substanz in Tübingen für Patienten, die nach Docetaxel progredient sind und Knochenmetastasen haben, in einem Härtefallprogramm bereit. Zielgerichtete Therapie Cabozantinib Der Tyrosinkinaseinhibitor inhibiert Met- und VEGFR-2 und hat in der Phase II zu einem Komplettansprechen von Knochenmetastasen in 1/5 der Fälle bei stark vorbehandelten Patienten geführt. Nebenwirkungen sind allgemeiner Natur mit Fatigue und gastrointestinalen Beschwerden. Die Comet-1 Studie wird ab Frühjahr 2013 Patienten mit Knochenmetastasen nach Docetaxel und Zytiga oder Enzalutamide in Tübingen aufnehmen. Tasquinimod Das Quinolin-3-Carboxamid bindet S100A9 und hat immunmodulatorische und antiangiogenetische Wirkung. Die Phase II konnte bei Knochenmetastasen eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens um 7 Monate gegenüber der Plazebomedikation in der hormonrefraktären Situation vor Docetaxel erwirken. Eine große Phase III Studie in der Indikation hat gerade die Rekrutierung abgeschlossen. Die Substanz ist ab Frühjahr 2013 für Patienten mit Knochenmetastasen direkt im Anschluss an Docetaxel in einer Phase III Studie verfügbar. Nebenwirkungen sind gastrointestinaler Natur sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Radionuklid Immuntherapie Alpharadin RNActive Der Impfstoff besteht aus 6 mRNA, die für Prostatakarzinomantigene codieren. Der Impfstoff wird vorsichtig intradermal injiziert. Die laufende Phase II Studie rekrutiert Patienten Es handelt sich um einen Alphastrahler, der sich im Knochen ablagert und kontinuierlich strahlt. In der Zweitliniensituation nach Chemotherapie bewies die ALSYMPCA Studie in der Phase III beim mHRPC nach Über die Autorin: Dr. med. Susan Feyerabend Funktions-Oberärztin Klinik für Urologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str.3 72076 Tübingen Tel.: Tel.: 07071/29 83228 : [email protected] Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 14 Impressum: Verantwortlich für den Inhalt: Schriftleitung: PERSONALIA | TERMINE Konzept / Layout: Druck: Auflage: Titelbild: POSTTHERAPEUTISCHE KONFERENZ PROSTATAKREBS ZENTRUM TÜBINGEN Interdisziplinäres Tumorboard für Urogenitale Tumoren (ZUG). Beginn: jeden Dienstag, 16.00 Uhr Ort: Konferenzraum Urologie (Poliklinik), CRONA Ebene 03 Anmeldung: Fax an 07071/29 5092 E-mail: [email protected] Herr Dieter Gürtler wechselte zum 15.09.2012 von der Endo-Urologie auf die urologische Station 29. Herr PD Dr. med. David Schilling ist zum 30.09.2012 aus der Klinik für Urologie ausgeschieden. Er hat zum 1.10.2012 eine Stelle als geschäftsführender Oberarzt in der Klinik für Urologie des Uniklinikums Frankfurt angetreten. Herr Dr. med. Georgios Gakis ist seit 01.10.2012 Oberarzt an der Klinik für Urologie. Seine Hauptschwerpunkt ist das Urothelkarzinom. Herr Mohamed Abdelhafez ist zum 15.09.2012 aus der Klinik für Urologie ausgeschieden. Herr Jörg Ostermann ist zum 30.09.2012 aus der Klinik für Urologie ausgeschieden. Er hat zum 01.10.2012 eine Stelle in der Augenklinik Tübingen angetreten. Herr Johannes Böttge hat zum 01.10.2012 eine Stelle als Assistenzarzt in der Klinik für Urologie angetreten. UROONKOLOGISCHER ARBEITSKREIS FORTGESCHRITTENES PROSTATAKARZINOM Termin: 23.01.2013 Beginn: 19.30 Uhr Ort: Hotel Stadt Tübingen Kontakt: Fr. Germann Tel.: 07071/29 80349 4. iNET - INTERDISZIPLINÄRES NIERENZELLKARZINOM EXPERTEN TREFFEN Termin: 20.02.2013 Beginn: 17.30 Uhr Ort: Mövenpick Hotel, Flughafen Stuttgart Kontakt: Fr. Germann Tel.: 07071/29 80349 Herr Martin Schreiber ist zum 31.10.2012 aus der Klinik für Urologie ausgeschieden. Er hat zum 01.11.2012 eine Stelle im Bereich der Medizintechnik des Uniklinikums Tübingen angetreten. Prof. Dr. med. A. Stenzl PD Dr. med. J. Bedke, Dr. med. J. Mischinger, B. Golinski, M. Germann B. Golinski Mauser & Tröster, www.MTDruck.de 2000 Stück © freshidea | fotolia.com Universitätsklinikum Tübingen Klinik für Urologie Hoppe-Seyler-Str.3 72076 Tübingen Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Arnulf Stenzl Sekretariat (8.00 Uhr - 17.00 Uhr) Gaby Forro, Karin Flamm Tel.: 07071/29 86613 Fax: 07071/29 5092 E-Mail: [email protected] Stellvertretender Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Karl-Dietrich Sievert Schwerpunkte: Onkologie, Neurourologie, Inkontinenz, Rekonstruktive Urologie E-Mail: [email protected] Leitender Oberarzt Prof. Dr. med. Christian Schwentner Schwerpunkte: Minimalinvasive Chirurgie, Rekonstruktive Urologie E-Mail: [email protected] ADRESSEN Hr. Bikheet Al-Matar Gastarzt Service Hotline (24h-Hotline) Tel.: 07071/29 86000 E-Mail: [email protected] Dr. med. Luis Arenas da Silva Facharzt für Urologie Belegungsmanagement (8.00 Uhr - 16.00 Uhr) Kontakt: BarbaraSchäffler E-Mail: Tobias Adam [email protected] Tel.: 07071/29 84097 Fax: 07071/29 84170 Hr. Johannes Böttge E-Mail: [email protected] Assistenzarzt E-Mail: Stationen: [email protected] Station 30 (A7 West) Tel.: 07071/29 86651 Station 29 (A7 Nord) Tel.: 07071/29 86642 Fax: 07071/29 5432 Hr. Fahmy Nabil Hassan Gastarzt E-Mail: [email protected] Hr. Florian Miller Assistenzarzt Wachzimmer Urologie (auf Station 29) Tel.: 07071/29 84096 Fax: 07071/29 5432 Oberarzt PD Dr. med. Jens Bedke Schwerpunkte: Uroonkologie, Nierenzellkarzinom, Tumorimmunologie, Hodentumor E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Funktions-Oberarzt Dr. med. Stephan Kruck Schwerpunkt: Urologische Bildgebung E-Mail: [email protected] Monika Lanz 07071/29 86565 oder 86670 07071/29 5880 Dr. med. Stefan Aufderklamm Assistenzarzt E-Mail: [email protected] Funktions-Oberärztin Dr. med. Susan Feyerabend Schwerpunkt: Klinische Studien E-Mail: [email protected] Hochschulambulanz (8.00 Uhr - 15.30 Uhr) Leitung: Karin Revellio Anmeldung: Tel.: Fax: E-Mail: [email protected] Oberarzt Dr. med. Bastian Amend Schwerpunkte: Andrologie, Neurourologie E-Mail: [email protected] Oberarzt Dr. med. Georgios Gakis Schwerpunkt: Urothelkarzinom E-Mail: [email protected] 15 Endourologischer-OP Leitung: Tanja Lennartz E-Mail: [email protected] Dr. med. Johannes Mischinger Assistenzarzt Dr. med. Jens Mundhenk Facharzt für Urologie E-Mail: [email protected] Dr. med. Markus Renninger Facharzt für Urologie E-Mail: [email protected] Zuständigkeit ZUG Koordination: Prof. Dr. med. Christian Schwentner Kontakt: Dr. med. Tilman Todenhöfer E-Mail: [email protected] Studienteam Leitung: Dr. med. Susan Feyerabend Fax: 07071/29 4369 E-Mail: [email protected] Hr. René Ritter Assistenzarzt E-Mail: [email protected] Dr. med. Tilman Todenhöfer Assistenzarzt E-Mail: [email protected] Herr Marco Morlock hat zum 1.11.2012 eine Stelle als Bereichscontroller in der Klinik für Urologie angetreten. Er war bisher als Bereichscontroller im Zentral-OP des Uniklinikums tätig. Frau Christine Braun Marques Pinto, Arzthelferin, hat zum 01.11.2012 eine Stelle in der Poliklinik der Urologie angetreten. Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen Herr Dr. med. Stephan Kruck ist seit 15.11.2012 als Funktions-Oberarzt an der Klinik für Urologie für die urologische Bildgebung verantwortlich. Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen für eine lebenswerte Zeit. Orale 1st-line-Therapie für das fortgeschrittene Nierenzellkarzinom Progressionsfreies Überleben (1st-line): 11,1 Monate 1, 2 Erhält die Lebensqualität 1, 3 Grad 3/4 Fatigue, Hand-Fuß-Syndrom, Mukositis und Stomatitis bei jeweils ≤ 3 % der Patienten 2 Einfacher Einnahmerhythmus 2 kontinuierlich 1 x täglich 800 mg Votrient® 200 mg / 400 mg Filmtabletten Wirkstoff: Pazopanib. Zusammensetzung: Jede 200 mg Filmtablette enthält 200 mg Pazopanib, jede 400 mg Filmtablette enthält 400 mg Pazopanib (als Pazopanibhydrochlorid) entspr. 200 bzw. 400 mg Pazopanib. Sonst. Best.: Magnesiumstearat, Mikrokristalline Cellulose, Povidon (K30), Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Hypromellose, Macrogol (400), Polysorbat 80, Titandioxid (E171), bei 200 mg Tabletten zusätzlich Eisen(III)-oxid (E172). Anwendungsgebiete: Erstlinien-Behandlung von erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom und Behandlung von Patienten, die vorher eine Therapie ihrer fortgeschrittenen Erkrankung mit Zytokinen erhalten hatten. Behandlung von erwachsenen Patienten mit ausgewählten Subtypen eines fortgeschrittenen Weichteilsarkoms (aus der Zulassungsstudie ausgeschlossen waren adipozytische Sarkome, GIST und verschiedene seltene Subtypen (s. Fachinformation)), die vorher eine Chemotherapie ihrer metastasierten Erkrankung erhalten hatten oder die innerhalb von 12 Monaten nach einer (neo-)adjuvanten Therapie progredient wurden. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nicht empfohlen für Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung. Weitere Vorsichtsmaßnahmen siehe Fachinformation. Nebenwirkungen: Parodontitis, Infektionen mit oder ohne Neutropenie, Hypothyreose, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, verschwommenes Sehen, TIA, Schlaganfall, Hirnblutung, Hitzewallungen, Parästhesie, Fatigue, Asthenie, Lethargie, Schmerzen allgemein, Brustschmerzen, QT-Zeitverlängerung, Bradykardie, Kardiale Dysfunktion, Myokardinfarkt, Herzattacke, Hypertonie, Hypertensive Krise, Thrombose, Lungenembolie, Durchfall, Häufiger Stuhlgang, Appetitlosigkeit, Geschmacksstörung oder -verlust, Übelkeit, Erbrechen, Dehydratation, Bauchschmerzen, Dyspepsie, Flatulenz, Blähbauch, Gewichtsverlust, Stomatitis, Mukositis, Geschwüre im Mund, Mundtrockenheit, Schluckauf, Farbveränderung der Haare, Haarausfall, palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom, Hypopigmentierung der Haut, Erythem, Juckreiz, trockene Haut, Hyperhidrose, Photosenibilisierung, Hautausschlag, dieser kann vesiculär, papulös, makulös, erythematös, exfoliativ oder juckend sein. Nasenbluten, Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Muskelkrämpfe, muskuloskeletale Schmerzen, Ödeme, Proteinurie, Lungenblutung, Hämoptyse, Pneumothorax, Gastrointestinale Blutung (Mund, Ösophagus, Magen oder Darm), Melaena, Magen- oder Darmperforation, Darmfistel, Nierenblutung, Menorrhagie, Metrorrhagie, Vaginalblutung, Pankreatitis, Peritonitis, Gelbsucht, Leberversagen, Hepatitis, Leberfunktionsstörung, Erhöhung des Kreatinins, Hyperbilirubinämie, Erhöhung der Lipase, Thrombozytopenie, Leukozytopenie, Hypokalzämie, Hypomagnesiämie, Schüttelfrost, Anstieg von Leberenzymen, Sonstige Laborwertabweichungen siehe Fachinformation. Verschreibungspflichtig. Stand: August 2012 GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, 80700 München. Referenzen: 1. Sternberg CN, et al. Pazopanib in locally advanced and/or metastatic renal cell carcinoma: results of a randomized Phase III trial. J Clin Oncol 2010; 28:1061–1068. 2. Votrient® Fachinformation, Stand August 2012. 3. Hawkins R, et al. Quality of Life (QOL) in treatment-naive and cytokine-pretreated patients with advanced renal cell carcinoma (RCC) treated with pazopanib: results from a phase ii double-blind, placebo-controlled trial 2009 ECCO-ESMO Poster Number 132.