Uro-Telegramm 03|2012 ansehen - Klinik für Urologie Tübingen

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Ausgabe 03 | 12
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in unserer aktuellen Ausgabe rund um das
Nierenzellkarzinom möchten wir Sie über neue
Entwicklungen in der medikamentösen Therapie und der Bildgebung informieren. Tyrosinkinaseinhibitoren der zweiten Generation
und neue Möglichkeiten in der Immuntherapie erweitern das Therapiespektrum. Auch in
der Bildgebung kann durch die Messung der
Tumordurchblutung im CT nun eine genauere
Beurteilung des Therapieansprechens erfolgen.
In unserer etablierten Sprechstunde Nierentumore ist es uns weiterhin ein wichtiges
Anliegen, Sie nicht nur mit den neuesten
Erkenntnissen der medikamentösen und
operativen Therapie zu beraten, sondern
Ihnen auch die Möglichkeit einer aktiven Studienteilnahme anbieten zu können.
Ihr
Jens Bedke
Das gesamte Team der Klinik für Urologie Tübingen wünscht Ihnen allen ein
besinnliches Weihnachtsfest und einen
guten Rutsch in das Jahr 2013.
TOP THEMA
S.02
Therapie des metastasierten
Nierenzellkarzinoms - Quo vadis?
AUS DER KLINIK
Volumen-PerfusionsComputertomographie
S.04
Weitere Verbesserung der
S.06
ultraschallbasierten Prostatakarzinomerkennung Histoscanning™
Primärprävention des
Prostatakarzinoms
VERANSTALTUNGEN
Rückblick: EndoSkills
STUDIENECKE
Medikamentöse Therapie des
metastasierten hormonrefraktären
Prostatakarzinoms
PERSONALIA | TERMINE
S.08
S.10
S.12
S.14
2
TOP THEMA
Spenden für Forschung und
Lehre
Als Anstalt des öffentlichen Rechts stellen wir für
Spenden eine Spendenquittung aus, damit ist der
gespendete Betrag voll steuerabzugsfähig.
Jede Spende wird zweckgebunden für urologische Forschungsaufgaben verwendet.
Spenden können auf folgendes Konto überwiesen
werden:
Universitätsklinikum Tübingen
BW Bank Stuttgart
BLZ 600 501 01
Konto-Nr. 7477 5037 93
Der Verwendungszweck sollte auf jeden Fall die
Projektnummer D.30.08568 enthalten.
Für Rückfragen steht Ihnen Frau Flamm im Sekretariat
(07071-29 86613, E-Mail: [email protected])
gerne zur Verfügung.
Diese Spenden werden an entsprechender Stelle
dokumentiert, (Spendentafel der Klinik für Urologie,
Station 30/A7 West) um der Vorbildwirkung gerecht zu
werden.
TOP THEMA
Therapie des metastasierten
Nierenzellkarzinoms – Quo vadis?
Jens Bedke, Tübingen
Die Vielzahl neuer Entwicklungen in
der medikamentösen Therapie von Patienten mit fortgeschrittener Nierenzellkarzinomerkrankung hat in den letzten
Jahren zu einer deutlichen Erweiterung
der Behandlungsmöglichkeiten geführt.
Derzeit sind zur Erstlinientherapie die
Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) Sunitinib, Pazopanib sowie der gegen den
vaskulären Wachstumsfaktor-Rezeptor
(VEGF-Rezeptor) gerichtete Antikörper
Bevacizumab in Kombination mit dem
Immuntherapeutikum Interferon-alpha
für Patienten mit gutem Risikoprofil
zugelassen, während bei Patienten
mit hohem Risikoprofil die Behandlung
mit dem mTOR-Inhibitor Temsirolimus
empfohlen wird. In der Zweitlinientherapie stehen der mTOR-Inhibtor Everolimus und die TKI Axitinib oder Sorafenib - auch nach Voranschreiten oder
Unverträglichkeit einer unspezifischen
Immuntherapie - basierend auf Phase
III Studiendaten zur Verfügung. Mit Axitinib ist erstmals ein TKI in der Zweitlinientherapie nach vorheriger Sunitinib
Behandlung zugelassen (Abb.1).
ver Vergleich lag jedoch nicht vor, um
eine Äquivalenz der Effektivität zu zeigen. Die vergleichende Beurteilung der
Wirksamkeit zwischen den einzelnen
Substanzen ist jedoch aufgrund der
unterschiedlichen Studiendesigns und
-populationen schwierig und formal statistisch nicht erlaubt.
Vergleich des progressionsfreien Überlebens (PFS), wobei eine Nichtunterlegenheit für Pazopanib gezeigt werden
sollte. In der unabhängigen Beuteilung
betrug das mediane Überleben für Pazopanib 8,4 und für Sunitinib 9,5 Monate, statistisch zeigte sich kein Nachteil
für eine der beiden Substanzen.
Vergleich der Substanzen
Therapiesequenz
Gerade für die beiden in Tablettenform verfügbaren Substanzen Sunitinib und Pazopanib fehlten bisher wissenschaftlich fundierte Daten für eine
Therapieempfehlung im Substanzvergleich. Aus diesem Grund wurde die
Studie COMPARZ (NCT00720941)
initiiert, deren Ergebnisse nun auf dem
Europäischen Onkologen Kongress
(ESMO) im Oktober vorgestellt wurden.
In dieser groß angelegten Phase III Studie wurden 1100 Patienten zwischen
Sunitinib und Pazopanib randomisiert.
Der primäre Studienendpunkt war der
Beim Voranschreiten der Erkrankung
stellt sich die Frage der günstigeren
Sequenz für die Zweitlinientherapie
[2]. Bislang standen basierend auf der
RECORD-1 Studie Phase III Daten
zur Verfügung, die die Wirksamkeit
des mTOR-Inhibitors Everolimus nach
vorangegangener TKI Therapie zeigten. Mit der im Oktober zugelassenen
Substanz Axitinib, basierend auf Phase III Studiendaten der Axis Studie,
steht nun auch ein TKI in der Zweitlinientherapie zur Verfügung. Bei Axitinib handelt es sich um einen sog. ►
Zielgerichtete Therapien
Insgesamt sind für die Behandlung
von Nierenzellkarzinompatienten mit
neu diagnostizierten Metastasen und
gutem Gesundheitszustand mehrere
Therapieoptionen vorhanden [1]. Bisher wurde aufgrund der Ergebnisse
der vorliegenden Phase III Studien für
das progressionsfreie Überleben (PFS)
und für die primäre Ansprechrate eine
Gleichheit zwischen den Substanzen
angenommen, ein direkter komparati-
Abb 2: Präsentation tumorassozierter Peptide auf NZK-Zellen
Zweitgenerations-Tyrosinkinaseinhibitor, der vor allem eine höhere Bindungsstärke (Affinität) an den VEGFRezeptor aufweist. Axitinib ist derzeit
zugelassenen für eine Zweitlinienbehandlung nach Sunitinib.
Weitere Zukunft
Letztendlich ist die Heilung der Erkrankung das ultimative Ziel, auch
wenn bereits ein metastasiertes Stadium vorliegt. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es bei Patienten
mit einem metastasierten Nierenzellkarzinom zu spontanen Rückbildungen
des Tumors kommen konnte. Aufgrund
dieser Tatsache wird das NZK auch als
immunologischer Tumor angesehen.
In der Vergangenheit war die unspezifische Immuntherapie eine der vielversprechendsten Behandlungsoptionen,
vor allem aufgrund der zwar seltenen,
aber auftretenden und dann langanhaltenden Remissionen. Die Immuntherapie wurde in ihrem therapeutischen
Ansatz in den letzten Jahren immer
weiter verfeinert [3]. Eine der neuesten Entwicklungen ist die Tumorimpfung mit Eiweißstoffen (Peptiden), die
verstärkt im Nierenzellkarzinom gebildet werden. Diese Eiweißstoffe, auch
tumor-assoziierte Peptide genannt, aktivieren das körpereigene Immunsystem, das dann spezifisch die Tumorzellen bekämpfen kann (Abb. 2). Dieser
wirksame Impfstoff, genannt IMA901,
wurde in Tübingen entwickelt und in
enger Kooperation mit unserer Klinik in
einer Phase I/II Studie eingesetzt [4].
Im Gegensatz zu herkömmlichen Chemotherapien werden hier jedoch gezielt
die körpereigenen Abwehrkräfte gegen
die Krebszellen mobilisiert. Der Impfstoff wird hierbei zusammen mit einem
Immunmodulator; einer geringen Dosis
des Chemotherapeutikums Cyclophosphamid, verabreicht.
Die beiden bisher veröffentlichten Studien konnten bereits eine aktive Immunisierung gegen Krebs bei nur geringen
Nebenwirkungen nachweisen. Hierbei
korrelierte die Ausbildung einer Immunantwort mit einem verlängerten Überleben. In einer großen Phase-III-Studie
wird aktuell diese Impftherapie weiter
untersucht. Allerdings können hierbei
nur etwa knapp die Hälfte aller Nierenkrebspatienten behandelt werden, da
diese das für das Therapieansprechen
wichtige Oberflächenmolekül HLA-A2
aufweisen müssen. In dieser Studie
wird IMA901 zusätzlich zum etablierten Tyrosinkinaseinhibitor Sunitinib bei
Patienten mit fortgeschrittenen Nierenzellkarzinomen verabreicht. Hierbei
soll untersucht werden, inwieweit eine
Kombination aus IMA901 und Sunitinib
im Vergleich zu einer ausschließlichen
Behandlung mit Sunitinib zur besseren
Tumorkontrolle mit geringen Nebenwir-
Literatur:
[1]
[2]
[3]
[4]
Abb 1: Pulmonale Metastase vor- und 9 Monate nach zielgerichteter
Therapie
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
Kruck S, Bedke J, Kuczyk MA, Merseburger AS. Second-line systemic therapy for
the treatment of metastatic renal cell cancer. Expert Rev Anticancer Ther. 2012
Jun: 12:777-85
Bedke J, Stenzl A. [Renal cell carcinoma: recent developments in diagnostics and
therapy]. Urologe A. 2010 Sep: 49 Suppl 1:178-84
Bedke J, Kruck S, Gouttefangeas C, Stenzl A. A vaccine in renal cell carcinoma:
are we nearing reality=? Expert Rev Anticancer Ther. 2012 Jun: 12:in press
Walter S, Weinschenk T, Stenzl A, et al. Multipeptide immune response to cancer
vaccine IMA901 after single-dose cyclophosphamide associates with longer pati
ent survival. Nat Med. 2012 Jul 29:
3
Abb 3: Mechanismen der Immunmodulation zur Steigerung der
Immunaktivierung.
kungen führt. Die Studie befindet sich
momentan in der Nachbeobachtungsphase und neue Patienten können
nicht mehr eingeschlossen werden. Mit
einem Ergebnis ist 2014 zu rechnen.
Zusätzlich zur Aktivierung des Immunsystems werden heute sog. Immunmodulatoren eingesetzt. Für eine
effektive Aktivierung der T-Helferzellen
werden zusätzliche Ko-Stimulationssignale benötigt. Auf der anderen Seite
können die Nierenzellkarzinomzellen
das Immunsystem unterdrücken, indem sie hemmende Faktoren abgegeben (Abb. 3). Hierzu gehört der Eiweißstoff PD-1, der an den sog. PD-1
(„programmed death“) Rezeptor bindet.
Die Folge ist eine verminderte effektive Aktivierung von T-Helferzellen. Für
diese Modulation der Hemmung und
Aktivierung des Immunsystems gibt es
nun mit dem anti-PD-1-AK einen neuen
Antikörper, der diese Immunsystemunterdrückung aufheben soll. Erste viel
versprechende Daten wurden auf dem
diesjährigen Amerikanischen Onkologenkongress (ASCO 2012) vorgestellt.
Der anti-PD-1 Antikörper wird aktuell in
einer Phase III Studie in der Zweitlinientherapie im Vergleich zu Everolimus
beim metastasierten NZK untersucht.
Auch an dieser Studie nimmt unsere
Klinik als Studienzentrum teil und geeignete Patienten können an unserer
Klinik mit dem PD-1 Antikörper im Vergleich zu Everolimus behandelt werden.
Über den Autor:
PD Dr. med. Jens Bedke
Oberarzt
Klinik für Urologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
Tel.: 07071/29 80349
: [email protected]
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
4
AUS DER KLINIK
AUS DER KLINIK
Volumen-PerfusionsComputertomographie (VPCT)
Eine neue Methode zum Staging des Nierenzellkarzinoms
Sascha Kaufmann, Tübingen
Das Nierenzellkarzinom (NZK) zeigt
eine steigende Inzidenz von ca. 2-3%
pro Jahr, was durch die zunehmend
frühere Detektion von Nierenläsionen
und den breiten Einsatz des Ultraschalls in der Praxis bedingt ist.
Neben der früheren Detektion des
NZK haben sich insbesondere im letz-
ten Jahrzehnt deutliche Fortschritte
sowohl in der kurativen Therapie des
NZKs als auch bei der Behandlung von
metastasierten NZKs ergeben.
Insbesondere durch die Einführung
der Tyrosinkinaseinhibitoren konnte
eine signifikante und nachhaltige Lebensverlängerung erreicht werden.
Abb. 1: Klarzelliges Nierenzellkarzinom, koronare Darstellung portalvenöse
Phase.
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
Nach nierenerhaltender kurativer
Therapie besteht jedoch das Risiko eines Lokalrezidivs, genauso wie nach
der kompletten Entfernung der Niere
(Tumornephrektomie) das Risiko für
die Entwicklung von Fernmetastasen
(metachronen NZKs) gegeben ist. Die
frühe Detektion eines Rezidives (Lokalrezidiv oder Metastase) ist für den betroffenen Patienten in seiner weiteren
Therapie wichtig, da singuläre Metastasen einer effektiven operativen Metastasenentfernung zugeführt werden
können.
Bei Patienten unter einer systemischen Tumortherapie wird ebenfalls
regelmäßig eine radiologische Verlaufskontrolle (Follow-up = FU) durchgeführt, um das Therapieansprechen
der Metastasen zu überwachen und
um ggf. eine Änderung der Therapie
vorzunehmen.
Als derzeitiger Standard gilt die Computertomographie (CT) von Thorax
und Abdomen, die die derzeit meist
genutzte Methode zur Verlaufskontrolle darstellt. Typischerweise sollte die
CT-Untersuchung als kontrastangehobene CT in 3 Phasen (nativer Scan
sowie arterielle und portalvenöse Perfusionsphase) durchgeführt werden. Im
Bereich des Abdomens stellt die kontrastmittelverstärkte Magnetresonanztomographie (MRT) eine Alternative
zum CT dar, wenn z.B. der Patient erhöhte Retentionsparameter (Nierenwerte)
oder eine Jodallergie aufweist. Spezielle Untersuchungen des Kopfes ►
5
und des Skeletts sollten nur bei Patienten mit einem klinischem Verdacht
auf Metastasen in diesem Bereich
durchgeführt werden. Die FDG-PETCT spielt bei dem Staging und der Verlaufskontrolle des NZKs keine Rolle.
Bezüglich der Intervalle der Nachsorge
und der Art der Verlaufskontrollen existieren beim Nierenzellkarzinom keine
einheitlichen Richtlinien der entsprechenden Fachgesellschaften des American College of Radiology, des Royal
College of Radiologists und der European Association of Urology.
Das Wachstum der Nierenzellkarzinome wird durch die Proliferation der
Krebszellen und durch die Neubildung
von Tumorblutgefäßen gesteuert. Die
neu gebildeten Tumorblutgefäße versorgen den Tumor mit einem erhöhten Blutfluss und somit auch mit mehr
Nährstoffen. Dabei ist die Angiogenese
wesentlicher Angriffspunkt in der systemischen medikamentösen Therapie
des NZK.
Aktuell wird der Erfolg einer medikamentösen Therapie in den Standardverfahren der CT und MRT Untersuchung anhand der sog. Response
Evaluation Criteria In Solid Tumors
(RECIST) beurteilt. Die Grundlage ist
hier vor allem eine Messung der Größenveränderung des Tumors. Es liegt
auf der Hand, dass Therapien, die die
Blutgefäßbildung und die Durchblutung
eines Tumors angreifen, entsprechend
ihrer Angriffspunkte und nicht nur anhand einer Größenänderung gemessen werden sollten. Gerade in der
Frühphase einer Therapie könnte das
Visualisieren der therapeutischen Veränderung der Tumordurchblutung ein
frühes Therapieansprechen anzeigen.
Die vaskulären Veränderungen (Tumordurchblutung) gehen den alleinigen morphologischen Veränderungen
(Größe) zeitlich deutlich voraus.
Vaskuläre Veränderungen können
gut mittels kontrastangehobener Sonographie (CEUS) dargestellt werden,
wobei eine wesentliche Einschränkung
dieser Methode darin besteht, dass
nur einzelne Läsionen analysiert werden können, die einer Sonographie
zugänglich sind. Ein zusätzliches (Verlaufs-) Staging ist mit dieser Methode
daher schwer möglich.
Abb 2: Gleiche Darstellung anhand der VPCT Untersuchung, nun deutliche
Abgrenzung der Perfusionsunterschiede, die minderdurchbluteten Areale
(blau) entsprachen histologisch ausgedehnten Tumornekrosen.
Volumen-Perfusions-CT
Die Volumen-Perfusions-CT (VPCT)
ist eine neue Methode, um diese frühen
Veränderungen der Durchblutung und
des Tumorgefäßsystems bildmorphologisch zu quantifizieren.
Der wesentliche Vorteil der Computertomographie gegenüber der MRT liegt
in der genauen Quantifizierbarkeit der
Perfusion. Aufgrund des linearen Verhältnisses zwischen iodhaltiger Kontrastmittelkonzentration und der Bestimmung der Dichte in der CT kann eine
direkte Perfusionsmessung erfolgen.
CT-Scanner der neuesten Generation erlauben nun auch eine entsprechende Vergrößerung des Scanfeldes
(Z-Achse; kraniokaudal), so dass die
Volumen-Perfusions-CT (VPCT) auch
große Läsionen vollständig abbilden
kann.
Durch das VPCT können so frühe Veränderungen in der Tumordurchblutung
und der Angiogenese dargestellt werden. Somit könnte ein frühes Ansprechen auf eine antiagionetische Therapie durch das VPCT erfasst werden,
ohne dass eine messbare Veränderung
der Größe einer Läsion abgewartet
werden muss. Auch für eine operative
Planung kann die Volumen-PerfusionsCT Untersuchung die Durchblutung
des NZK darstellen und so genaue Informationen zu Arealen mit einer Minder- oder Mehrdurchblutung liefern.
Eine weitere Anwendung findet die
VPCT in der Primädiagnostik zur Beurteilung von zystischen Nierenläsionen.
Durch die genauere Bestimmung der
Perfusion könnten zystische Nierenzellkarzinome gegenüber komplizierten Zysten weiterführend abgegrenzt
werden.
Inwieweit die VPCT-Untersuchung
eine sichere Beurteilung des Therapieansprechens ermöglicht, wird aktuell in
einer Studie der Klinik für Urologie und
der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie geprüft.
Ansprechpartner für die
Volumen-Perfusions-CT
Untersuchung am UKT:
Kontakt Radiologie
Dr. med. Sascha Kaufmann
: [email protected]
Kontakt Urologie:
PD Dr. med. Jens Bedke
: [email protected]
Dr. med. Stephan Kruck
: [email protected]
Über den Autor:
Dr. med. Sascha Kaufmann
Assistenzarzt
Diagnostische und Interventionelle
Radiologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
Tel.: 07071/29 86677
: [email protected]
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AUS DER KLINIK
AUS DER KLINIK
Weitere Verbesserung der ultraschallbasierten Prostatakarzinomerkennung - HistoScanning™
ist die Analyse von Ultraschallrohdaten
der Prostata, die in einer standardisierten dreidimensionalen Untersuchung
gewonnen werden. Im Anschluss werden die aufgenommen Daten aufgrund
der physikalischen Veränderungen
zwischen Normal- und Karzinomgewebe speziell als karzinomverdächtige
Areale gekennzeichnet (Abb. 1+2).
Stephan Kruck, Tübingen
Jens Bedke, Tübingen
Durch die seit Mai 2012 in Tübingen
zur Verfügung stehende Möglichkeit
der ultraschallbasierten Gewebscharakterisierung mittels HistoScanning™
können gutartige und bösartige intraprostatische Gewebeanteile besser
erkannt werden. In Tübingen wurden
seit der Einführung des Systems bereits
60 Patienten erfolgreich untersucht.
Derzeit stellt HistoScanning™ eines
der führenden etablierten Verfahren
für die Gewebscharakterisierung beim
Prostatakarzinom dar.
Infektion oder verlängerte Blutungen im
Urin oder Sperma nach der Biopsie auf.
Aktuell erlaubt HistoScanning™ sowohl
eine diagnostische Verbesserung vor
einer geplanten Prostatastanzbiopsie,
Darüber hinaus stellt die HistoScanning™ Untersuchung eine sichere und
für den Patienten ungefährliche nicht
invasive Untersuchungsmethode dar.
Die Vorteile dieser Methode liegen
in einer geringeren untersuchungsbedingten Belastung im Vergleich zu
anderen bildgebenden Verfahren, wie
beispielsweise der hochauflösenden
MRT-Technik. Die durchschnittliche
Untersuchungszeit beträgt hierbei nur
5 Minuten und eine Auswertung der
Daten kann innerhalb von 30 Minuten
erfolgen. Die dreidimensionale Bildrekonstruktion der Prostata kann dann
unmittelbar im Anschluss für eine
gezielte Biopsieentnahme verwendet
werden.
Das Prostatakarzinom ist hierbei mit
25,4% aller diagnostizierten Krebserkrankungen die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Deutschland.
Jedes Jahr erkranken etwa 58.000
Männer in Deutschland neu an diesem
Tumor. Somit kann bei einer derzeitigen Inzidenz von 25% jeder 4. Mann
im Laufe seines Lebens an dieser
Tumorerkrankung erkranken. Nach
den neusten Leitlinien-Empfehlungen
wird für die Prostatakarzinomdiagnostik einerseits die digitale rektale
Untersuchung und andererseits die
Bestimmung des Prostata-spezifischen
Antigens (PSA) im Blut empfohlen.
Auffällige Befunde im Rahmen dieser
Untersuchungen werden weiter mit
einer ultraschallgestützten Biopsieentnahme aus der Prostata abgeklärt.
Diese Untersuchung ist jedoch für
den Patienten belastend und weist
Risiken, wie z.B. das Auftreten einer
als auch eine bildgebende Verlaufskontrolle mit der Darstellung karzinomsuspekter Areal in der aktiven Kontrolle bei
bereits gesicherten Tumoren. Grundlage
des HistoScanning™-Verfahrens ►
Abb. 1: A: Sagittale Darstellung
B: Axiale Darstellung mit links suspektem Areal rot markiert.
Auch bei bereits gesicherten Prostatakarzinomen trägt die exakte Lokalisierung des Tumors zur verbesserten
operativen Therapieplanung und Verlaufskontrolle unter aktiver Karzinomüberwachung bei. Zur weiteren
Validierung und Verbesserung dieser
Untersuchungstechnik wird dieses
neue Verfahren in den kommenden
Monaten in einer prospektiven multizentrischen Studie deutschlandweit in
zehn ausgewählten Zentren, zu denen
auch die urologische Universitätsklinik
Tübingen gehört, etabliert. Insgesamt
werden hierbei 1000 Patienten mit
nachgewiesenen Prostatakarzinomen
vor der Operation untersucht und das
erhobene Bildmaterial mit den histologischen Daten verglichen.
7
Die Studie wird veranlasst, organisiert und finanziert durch den Forschungsverein Leonardo des Bundes
Deutscher Urologen und der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Die
erhobenen Daten werden zeigen, wie
exakt HistoScanning™ mit den Befunden der späteren feingeweblichen
Untersuchung der Operationspräparate
übereinstimmt. Darüber hinaus werden
diese Ergebnisse entscheidend zur
weiteren Verbesserung dieser innovativen Untersuchungsmethode und des
ihr zugrunde liegenden Algorithmus zur
Karzinomdetektion für Patienten mit
Prostatakarzinomverdacht, als auch
mit nachgewiesenem Prostatakarzinom zur lokalen Ausbreitungsdiagnostik beitragen.
Über die Autoren:
PD Dr. med. Jens Bedke
Dr. med. Stephan Kruck
Oberarzt
Funktions-Oberarzt
Klinik für Urologie Tübingen
Klinik für Urologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 3
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
72076 Tübingen
Tel.: 07071/29 80349
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Zusammensetzung: Wirkstoff: 200 mg Sorafenib (als Tosilat). Sonstige Bestandteile: Croscarmellose-Natrium,
mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Macrogol (3350),
Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172). Anwendungsgebiete: 1. Behandl. d. Leberzellkarzinoms, 2. Behandl. v.
Patienten m. fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, bei denen eine vorherige Interferon-alpha- od. Interleukin-2basierte Therapie versagt hat od. die für solch eine Therapie nicht geeignet sind. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit
gegen Sorafenib od. einen d. sonst. Bestandteile. Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise: Auftreten v. Hand-FußSyndrom u. Hautausschlag, übl.weise CTC-Grad 1 u. 2, kann symptomat. topische Behandl., Dosisänderung u./
od. vorübergehende od. dauerhafte Unterbrechung d. Behandl. erfordern. Blutdruck regelmäßig überprüfen und,
falls erforderlich, behandeln (mögl. Auftreten v. arterieller Hypertonie, i. d. Regel leicht bis mäßig, in früher
Phase d. Behandl.). Bei schwerer od. andauernder Hypertonie od. hypertensiver Krise (trotz eingeleiteter antihypertensiver Therapie) dauerhafte Unterbrechung d. Nexavar-Behandl. erwägen. Erhöhtes Blutungsrisiko möglich;
falls eine Blutung ärztl. Behandl. erfordert, ggf. Nexavar-Behandl. dauerhaft unterbrechen. Bei Auftreten v. kardialen
Ischämien u./od. Herzinfarkt vorübergehende od. dauerhafte Unterbrechung d. Behandl. erwägen (erhöhte
Inzidenz v. kardialen Ischämien/Herzinfarkten). Sorafenib ist mit Vorsicht bei Pat. anzuwenden, die eine QTcVerlängerung haben od. entwickeln könnten. Eine regelmäßige Überwachung (Elektrokardiogramme, Bestimmung d. Elektrolyte) ist zu erwägen. Bei Auftreten von gastrointestinaler Perforation (bei weniger als 1 % der
Patienten berichtet) Nexavar-Behandl. unterbrechen. Sorafenib-Exposition könnte bei Patienten m. schwerer Leberfunktionsstörung erhöht sein. Bei gleichzeitiger Einnahme v. Warfarin od. Phenprocoumon regelmäßig Änderungen v.
Prothrombinzeit u. INR-Werten sowie das Auftreten v. Blutungen überwachen (Berichte v. seltenen Blutungsereignissen
od. Erhöhungen d. INR-Werte bei gleichzeit. Warfarin-Einnahme). Es wurden keine Untersuchungen zur Wundheilung
durchgeführt; vor größeren chirurg. Eingriffen vorsorglich Behandl. vorübergehend unterbrechen. Erfahrungen bei
Älteren sind eingeschränkt, Fälle von Nierenversagen wurden berichtet (Überwachung der Nierenfunktion erwägen).
Für Patienten mit hohem Risiko gem. MSKCC-Prognose-Kategorie (Nierenzellkarzinom) liegt keine Bewertung d.
Nutzen-Risiko-Verhältnisses vor. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung m. Arzneimitteln, die vorwiegend
über UGT1A1 (z. B. Irinotecan) od. UGT1A9 metabolisiert bzw. ausgeschieden werden. Vorsicht ist geboten bei
gleichzeitiger Anwendung m. Docetaxel. Das Risiko reduzierter Sorafenib-Plasmakonzentrationen sollte berücksichtigt
werden, bevor eine Behandlung mit Antibiotika begonnen wird. Bei Pat. mit Plattenepithelkarzinom der Lunge, die
mit Sorafenib kombiniert mit Platin-basierten Chemotherapien behandelt wurden, wurde eine höhere Mortalität
berichtet. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Lymphopenie, Hypophosphatämie, Blutungen (inkl. Magen-Darm-, Atemwegs-,
Hirnblutungen), Hypertonie, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Hautausschlag, Alopezie, Hand-Fuß-Syndrom (palmarplantares Erythrodysästhesie-Syndrom), Erythem, Pruritus, Müdigkeit, Schmerzen (inkl. Schmerzen im Mund, im
Abdomen, Knochen-, Tumor-, Kopfschmerzen), erhöhte Amylase-/Lipase-Werte. Häufig: Leukopenie, Neutropenie,
Anämie, Thrombozytopenie, Appetitlosigkeit, Hypokalzämie, Depression, periphere sensorische Neuropathie, Tinnitus,
Herzinsuffizienz, myokardiale Ischämie, Myokardinfarkt, Heiserkeit, Verstopfung, Stomatitis (inkl. Mundtrockenheit,
Glossodynie), Dyspepsie, Dysphagie, trockene Haut, exfoliative Dermatitis, Akne, Hautabschuppung, Arthralgie, Myalgie,
Nierenversagen, erektile Dysfunktion, Asthenie, Fieber, grippeartige Erkrankung, Gewichtsabnahme, vorübergehender
Anstieg d. Transaminasen. Gelegentl.: Follikulitis, Infektion, Überempfindlichkeitsreakt. (inkl. Hautreakt., Urtikaria),
Hypothyreose, Hyperthyreose, Hyponatriämie, Dehydrierung, reversible posteriore Leukoenzephalopathie, hypertensive
Krise, Rhinorrhoe, interstitielle Lungenerkrankungs-ähnliche Ereignisse (Pneumonitis, Strahlen-Pneumonitis, akute
Atemnot, usw.), gastroösophagealer Reflux, Pankreatitis, Gastritis, gastrointestinale Perforationen, Bilirubinanstieg,
Gelbsucht, Cholezystitis, Cholangitis, Ekzem, Erythema multiforme, Keratoakanthom/Plattenepithelkarzinom der
Haut, Gynäkomastie, vorübergehender Anstieg d. alkalischen Phosphatase im Blut, INR anormal, Prothrombinspiegel
anormal. Selten: Angioödem, anaphylaktische Reaktion, QT-Verlängerung, Arzneimittel-induzierte Hepatitis, RecallStrahlendermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom, Rhabdomyolyse, leukozytoklastische Vaskulitis, toxische epidermale
Nekrolyse. Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: Bayer Pharma AG, 13342 Berlin, Deutschland.
Stand der Information: 07/2012. Version: DE/15. L.DE.SM.02.2011.0450
>> Beim fortgeschrittenen
Nierenzellkarzinom*
Der gezielte Anstoß
für eine effektive
Sequenztherapie.* 1,2
* Nexavar® ist angezeigt zur Behandlung
von Patienten mit fortgeschrittenem
Nierenzellkarzinom, bei denen eine
vorherige Interferon-alpha- oder Interleukin-2-basierte Therapie versagt hat
oder die für solch eine Therapie nicht
geeignet sind.
1 Zimmermann K, et al. Oncology 2009; 76(5): 350–354
2 Eichelberg C, et al. Eur Urol 2008; 54(6): 1373–1378
Abb. 2: C: Koronare Darstellung
D: Dreidimensionale Rekonstruktion, suspekte Areale rot markiert.
Retrospektive Studien besitzen eine limitierte Aussagekraft,
die durch prospektive Untersuchungen bestätigt werden sollte.
AZ_Nex_RCC_Anstoss_210x120+3mm_RZ02.indd 1
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
Den Patienten im Leben halten.
29.11.12 11:16
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
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AUS DER KLINIK
9
AUS DER KLINIK
Primärprävention des
Prostatakarzinoms
Wer kann teilnehmen?
Bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom:
Männer ohne bislang diagnostiziertes Prostatakarzinom
• im Alter von 18-75 Jahren und
mit erhöhten PSA-Werten (2,5-4
µg/l) sowie einem Quotient freies PSA / gesamt-PSA < 15%.
• mit PSA Werten > 4 µg/l und
mindestens einer negativen Prostatastanzbiopsie.
durch die diätischen polyphenolischen Pflanzenstoffe
Genistein und Quercetin - QUERGEN-Studie
1x1
Tablette
täglich
Wie läuft die Studie ab?
Florian Miller, Tübingen
Stefan Aufderklamm, Tübingen
Prostatakrebs und Ernährung
Prostatakrebs ist mit 58 000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste
Krebserkrankung bei Männern. Neben
hormonellen und genetischen Ursachen spielt auch die Ernährung eine
große Rolle bei der Entwicklung dieser
Erkrankung.
So ist die Häufigkeit von Prostatakrebs in asiatischen Ländern deutlich
geringer als in westlichen Ländern.
Personen mit einer traditionellen, asiatischen Ernährung
weisen bis
Georgios Gakis, Tübingen
Ziel der Präventionsstudie
zu 110-mal höhere Konzentrationen
des Isoflavons Genistein auf, als Personen mit typischer westlicher Ernährungsform.
Darauf basierend liegt der Fokus
dieser Studie in der Wirkung der Stoffe
Genistein und Quercetin. Beides sind
Inhaltsstoffe von Nahrungsstoffen mit
tumorpräventiven Eigenschaften.
Genistein kommt insbesondere in
Sojabohnen und entsprechenden Sojaprodukten (z.B. Tofu oder Sojamilch)
vor.
Ziel unserer Studie ist es, zusammen
mit dem Institut für Ernährungsmedizin
der Universität Hohenheim den Effekt
der Pflanzenstoffe Genistein und Quercetin auf die Dynamik der PSA- Werte
sowie deren mögliche präventive Eigenschaft
auf die Entstehung von Prostatakrebs zu
untersuchen.
►
Über die Studiendauer von 18 Monate werden abwechselnd die Pflanzenstoffe Genistein und Quercetin sowie
ein Placebo zwei Mal täglich in Form
eines Kaubonbons eingenommen. Der
Inhaltsstoff ist weder dem Teilnehmer
noch dem Studienarzt bekannt (Doppelblind-Studie).
Im regelmäßigen Abstand von 3 Monaten werden die Teilnehmer an der
Universitätsklinik für Urologie Tübingen
nachuntersucht. An jedem Studientermin erfolgt eine Blutabnahme, eine
Urinuntersuchung, eine körperliche Untersuchung sowie das Ausfüllen eines
Fragebogens zur Prostatagesundheit,
der Lebensqualität und der Ernährungsgewohnheiten. Der Zeitaufwand
beträgt je Termin ungefähr 45 Minuten.
Bei auffälligen Befunden erfolgt die
Empfehlungen zur weiteren Diagnostik
und Therapie.
Bei Interesse können Sie sich jederzeit
mit uns in Verbindung setzen.
Über die Autoren | Kontakt:
Herr Florian Miller,
Dr. med. Stefan Aufderklamm
Assistenzärzte
Klinik für Urologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
Quercetin ist in den Schalen
von Gemüse (Zwiebel, Brokkoli) und Obst (Äpfel) zu finden.
Dr. med. Georgios Gakis
Oberarzt
Klinik für Urologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
: [email protected]
AFINITOR® – Jetzt weiterkommen nach TKI-Therapie*
Signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens
auf 4,9 Monate.1
Oraler mTOR-Inhibitor mit Antitumor- und Antiangiogenese-Wirkung.1– 3
Gut beherrschbares Sicherheitsprofil.1
1. Afinitor® Fachinformation. 2. Humar R, Kiefer FN, Berns H, Resink TJ, Battegay EJ. Hypoxia enhances vascular cell proliferation and angiogenesis in vitro
via rapamycin (mTOR)-dependent signaling. FASEB J. 2002;16:771-780. 3. Wullschleger S, Loewith R, Hall MN. TOR signaling in growth and metabolism.
Cell. 2006;124:471-484.
* Afinitor ist zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom indiziert, bei denen es während oder nach einer gegen VEGF gerichteten
Therapie zu einer Krankheitsprogression kommt.
Afinitor® 5 mg/- 10 mg Tabletten. Wirkstoff: Everolimus. Zus.: 1 Tablette enth.: Arzneilich wirksamer Bestandt.: 5 mg /10 mg Everolimus. Sonst. Bestandt.:
Butylhydroxytoluol (E321), Magnesiumstearat, Lactose-Monohydrat, Hypromellose, Crospovidon Typ A, Lactose. Anw.: In Kombination mit Exemestan zur
Therapie d. Hormonrezeptor-positiven, HER2/neu-negativen, fortgeschrittenen Mammakarzinoms b. postmenopausalen Frauen ohne symptomatische
viszerale Metastasierung, nachdem es zu einem Rezidiv oder einer Progression nach einem nicht-steroidalen Aromataseinhibitor gekommen ist. Behandlung von
inoperablen od. metastasierten, gut od. mäßig diff. neuroendokrinen Tumoren pankreatischen Ursprungs b. Erwachsenen mit progressiver Erkrankung. Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, bei denen es während od. nach einer gegen VEGF gerichteten Therapie zu einer Krankheitsprogression kommt. Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Rapamycin-Derivate oder einen der sonst. Bestandt. Nebenw.: Sehr
häufig: Infektionen (wie Pneumonien, Sepsis u. Einzelfälle v. opportunistische Infektionen [z. B. Aspergillose, Candidiasis u. Hepatitis B]). Anämie, Thrombozytopenie. Hyperglykämie, Hypercholesterolämie, Hypertriglyceridämie, Appetitlosigkeit. Dysgeusie, Kopfschmerzen, Pneumonitis (einschl. interstitielle
Lungenerkrankung, Lungeninfiltration, pulmonal-alveoläre Blutung, Lungentoxizität u. Alveolitis), Dyspnoe, Epistaxis, Husten. Stomatitis (einschl. aphthöse
Stomatitis, Mund- u. Zungenulzera), Diarrhö, Mukositis, Erbrechen, Übelkeit. Hautausschlag, Hauttrockenheit, Pruritus, Nagelveränderungen. Ermüdung,
Asthenie, peripheres Ödem, Pyrexie. Gewichtsverlust. Häufig: Leukopenie, Lymphopenie, Neutropenie. Diabetes mellitus, Hypophosphatämie, Hypokaliämie,
Hyperlipidämie, Hypokalzämie, Dehydratation. Schlaflosigkeit. Konjunktivitis, Ödeme der Augenlider. Hypertonie, Blutungen. Lungenembolie, Bluthusten.
Mundtrockenheit, Abdominalschmerzen, Schmerzen im Mund, Dysphagie, Dyspepsie. Erhöhte Alaninaminotransferase, erhöhte Aspartataminotransferase.
Hand-Fuß-Syndrom, Erythem, Exfoliation, akneförmige Dermatitis, Brüchigwerden der Nägel, Hautläsionen, leichte Alopezie. Arthralgie. Erhöhter Kreatininwert,
Nierenversagen (einschl. akutes Nierenversagen), Proteinurie. Brustschmerzen. Gelegentl.: Isolierte aplastische Anämie. Ageusie. Herzinsuffizienz. Hitzewallung,
Thrombose der tiefen Venen. Akutes Atemnotsyndrom. Angioödem. Verzögerte Wundheilung. Häufigkeit nicht bek.: Hypersensibilität. In klin. Studien Auftreten
von schweren Fällen einer Hepatitis-B-Reaktivierung (auch mit tödl. Ausgang). Warnhinweis: Enthält Lactose. Weitere Angaben: Siehe Fachinfo. Verschreibungspflichtig. Stand: Juli 2012 (MS 07/12.10). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) 273-12 653.
www.novartis.de
Dipl. Antje Damms Machado
Ernährungswissenschaftlerin
Universität Hohenheim
Fruwirthstr. 12
70599 Stuttgart
: [email protected]
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Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
05.12.12 11:51
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
10
VERANSTALTUNGEN
Jetzt neu zugelassen!
Rückblick: EndoSkills Tübingen
Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen in der Urologie
der Fortbildung. Die 12 Teilnehmer aus
Deutschland und der Schweiz konnten
sich an 2 Tagen intensiv mit der Indikation, Technik und praktischen Durchführung der mPNL beschäftigen.
Stefan Aufderklamm, Tübingen
Die kontinuierliche Aus- bzw. Weiterbildung ist in Anbetracht des stetigen
Fortschritts in der Urologie elementar
und unerlässlich. Neben theoretischen
Fachvorträgen erfahrener Urologen
bilden OP-Begleitungen und HandsOn-Workshops zu den jeweiligen
Themenblöcken das Grundgerüst der
CME-zertifizierten Veranstaltungen.
Der theoretische Teil beschäftigte
sich mit der Indikation der mPNL sowie
dem Tübinger Steinkonzept, der Technik und praktischen Durchführung der
mPNL sowie dem Management von
OP-spezifischen Komplikationen.
Gegenstand der Fortbildung war dieses Mal auch der Stellenwert der Zu-
gangstechnik der mPNL in der minimal
invasiven, perkutanen Behandlung von
Tumoren des oberen Harntraktes.
Anschließend fand insbesondere der
Hands-On-Workshop und die damit
verbundenen Übungen am Tiermodel
regen Anklang.
Unter realistischen OP-Bedingungen
konnten die Teilnehmer an modifizierten Schweinenieren die sonographischund röntgengesteuerte Nierenpunktion
sowie anschließend die mPNL praktisch üben.
Die drei endourologischen Themenblöcke URS (Ureterorenoskopie), TUR
(transurethrale Resektion) und PNL
(perkutane Nephrolitholapaxie) wechseln im jährlichen Turnus zwischen den
drei Universitätskliniken für Urologie in
Mannheim, Hannover und Tübingen im
Rahmen des Fortbildungskalenders der
Akademie der Deutschen Urologen.
Der zweite Tag beinhaltete zwei
mPNL-Live-Operationen. Hierbei konnten die Teilnehmer das vorher erworbene theoretische und praktische Wissen,
von unseren Operateuren umgesetzt,
live mitverfolgen. Schritt für Schritt wurden die Indikation, Patientenvorbereitung, Lagerung und OP-Technik erklärt
sowie Fragen hierzu beantwortet.
Auch im Jahr 2013 wird die Reihe EndoSkills durch die Akademie der Deutschen Urologen fortgesetzt. Im Frühjahr
beziehungsweise Herbst sind in Tübingen die Kurse Ureterorenoskopie und
transurethrale Resektions- sowie Lasertechniken vorgesehen.
Im Rahmen der EndoSkills-Reihe
konnte die Klinik für Urologie Tübingen im Oktober 2012 ein weiteres Mal
erfolgreich den Themenblock perkutane Nephrolitholapaxie (PNL) anbieten.
Insbesondere die minimal-invasive PNL
(mPNL) stand dieses Mal im Mittelpunkt
Über den Autor:
Dr. med. Stefan Aufderklamm
Assistenzarzt
Klinik für Urologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str.3
72076 Tübingen
: [email protected]
Die Sequenztherapie
beim mRCC nach Sutent
®
Signifikant verlängertes progressionsfreies Überleben
im Vergleich zu Sorafenib1,2,3
Inlyta® (Axitinib) ist angezeigt zur Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms bei erwachsenen Patienten nach Versagen von vorangegangener Therapie mit Sunitinib oder einem Zytokin.
Die Teilnehmer konnten am zweiten Tag bei zwei mPNLs das vorher erworbene theoretische Wissen live mitverfolgen.
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
Inlyta® 1 mg/5 mg Filmtabletten. Wirkstoff: Axitinib. Zusammensetzung: Wirkstoff: 1 Filmtabl. enth. 1 mg/5 mg Axitinib. Sonstige Bestandteile: Kern: Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat. Filmüberzug: Hypromellose,
Titandioxid (E171), Lactose-Monohydrat, Triacetin (E1518), Eisen(III)-oxid (E172). Anwendungsgebiete: Behandl. des fortgeschr. Nierenzellkarzinoms (RCC) bei erwachs. Pat. nach Versagen v. vorangegang. Ther. m. Sunitinib od. einem Zytokin. Gegenanzeigen:
Überempfindlichkeit gg. den Wirkstoff od. sonst. Bestandteil. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypothyreose; vermind. Appetit; Kopfschm., Dysgeusie; Hypertonie, Hämorrhagie; Dysphonie; Diarrhoe, Erbrechen, Nausea, Stomatitis, Obstipation; palmar-plantares
Erythrodysästhesie-Syndrom, Ausschlag, trockene Haut; Proteinurie; Müdigkeit, Asthenie, Mukositis; Gewichtsabn. Häufig: Anämie, Thrombozytopenie; Dehydrierung; Schwindel; Tinnitus; venöse embolische u. thrombot. Ereign., arterielle embolische
u. thrombot. Ereign.; Dyspnoe, Husten, oropharyngealer Schmerz; Bauchschm., Oberbauchschm., Dyspepsie, Blähungen, Hämorrhoiden; Pruritus, Erytheme, Alopezie; Myalgie, Arthralgie, Schmerz i. d. Extremitäten; Nierenversagen; Erhöh. d.
Thyreoidea-stimulierenden-Hormons (TSH), Erhöh. d. Lipase, Erhöh. d. Alanin-Aminotransferase, Erhöh. d. Aspartat-Aminotransferase, Erhöh. d. alkal. Phosphatase, Erhöh. d. Amylase. Gelegentlich: Neutropenie, Polyzythämie, Leukopenie;
Hyperthyreose; Hyperkaliämie, Hyperkalziämie; posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom; hypertensive Krise; gastrointest. Perforation, Analfistel; Erhöh. d. Bilirubins im Blut, Erhöh. d. Kreatinins. Warnhinweis: Arzneim. enth. Lactose. Pat.
m. seltener hereditärer Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel od. Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneim. nicht einnehmen. Bitte beachten Sie außerdem die Fachinformation. Abgabestatus: Verschreibungspflichtig.
Pharmazeutischer Unternehmer: Pfizer Limited, Sandwich, Kent CT13 9NJ, Vereinigtes Königreich. Repräsentant in Deutschland: PFIZER PHARMA GmbH, 10785 Berlin. Stand: September 2012.
www.pfizer.com
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1 Inlyta® Fachinformation Stand September 2012.
2 Das mediane PFS nach vorangegangener Therapie mit einem Zytokin betrug für Axitinib 12,0 Monate vs. 6,6 Monate unter Sorafenib. HR = 0,52 (95 %-KI: 0,38 – 0,72); p < 0,0001.
Das mediane PFS nach vorangegangener Therapie mit Sunitinib betrug für Axitinib 4,8 Monate vs. 3,4 Monate unter Sorafenib. HR = 0,74 (95 %-KI: 0,58 – 0,94); p = 0,0063.
3 Rini BI et al. Comparative effectiveness of axitinib versus sorafenib in advanced renal cell carcinoma (AXIS): a randomised phase 3 trial. Lancet 2011; 378: 1931–1939.
12
STUDIENECKE
STUDIENECKE
Medikamentöse Therapie des
metastasierten hormonrefraktären
Prostatakarzinoms
Susan Feyerabend, Tübingen
Wer – Welche Substanz –
Wann?
Nach den Zulassungen für Zometa
und Docetaxel in 2003 und 2004 gab
es trotz zahlreicher klinischer Studien keine neuen Zulassungen in der
medikamentösen Tumortherapie des
hormonrefraktären,
metastasierten
Prostatakarzinoms.
In 2010 erweiterte sich das Therapiespektrum um Xgeva® und Cabazitaxel®. Es folgten Zytiga® in 2011 und
Enzalutamid in 2012 in den USA und
Erfahrungen aus klinischen Studien mit
antihormonellen Substanzen lassen
auf weitere Zulassungen in den kommenden Jahren hoffen.
Derzeit zwingen uns Einschlusskriterien der Zulassungsstudien, Härtefallprogramme sowie AMNOG-erlassene Zusatzbeschränkungen eher als
auf Studiendaten basierende Algorhythmen zur Sequenztherapie zur
Entscheidung, welche der Substanzen
wir einsetzen.
Aufgrund fehlender valider Biomarker
wie der einer Androgenrezeptoranalyse stützt sich die Therapieentscheidung weiterhin auf den PSA-Verlauf und die Bildgebung.
Testosteronsynthesehemmer
Abiraterone (Zytiga®)
TAK-700 (Orteronel®)
Die Zulassung von Abiraterone für
Patienten mit Progress nach einer
Docetaxel-haltigen
Chemotherapie
wurde durch die Nutzenbewertung des
AMNOG – Ausschusses auf Patienten,
die für eine Reexposition mit Docetaxel
aufgrund einer Unverträglichkeit oder
Progress während der Therapie nicht
in Frage kommen, eingeschränkt. Der
Kritikpunkt des Ausschusses beruht
auf der fehlenden Datenlage von
Abiraterone versus Docetaxel in der
Secondline. Bei Rezeptierung von
Abiraterone erscheint im Hinblick auf
mögliche Rückfragen eine Dokumentation über den Grund, warum eine
erneute Docetaxeltherapie derzeit nicht
empfohlen wurde, sinnvoll.
Als Enzymhemmer der 17,20 Lyase
und 17α-Hydroxylase wird TAK-700
wie Abiraterone in Kombination mit
Prednison 5 mg 1-0-1 beim metastasierten Prostatakarzinom vor und
nach Docetaxel in zwei großen
Phase III Studien gegen das Plazebo
getestet. Die Studien haben die Rekrutierung abgeschlossen und unsere
Erfahrungen mit dem Medikament
haben ein gutes PSA-Ansprechen und
regelmäßig stabile radiologische Verläufe über mehrere Monate gezeigt.
Teilweise exorbitante Erhöhungen
der Pankreasenzyme ohne klinische
Symptomatik zeigten im Verlauf eine
Normalisierung bei zwischenzeitlich
reduzierten Medikamentendosen ohne
Hinweise auf eine klinische Pankreasbeteiligung. Vielleicht können hierzu
erste Zahlen am ASCO 2013 erwartet
werden.
Eine kleine Studie wird zwei Dosierungen für chemonaive M0 und M1 Patienten testen. Da die Studie weltweit
bereits rekrutiert, aber die Behörden
der BRD bisher noch kein Votum erteilt
haben, ist fraglich, wie viele deutsche
Patienten in das begehrte Programm
ohne
Plazeboarm
aufgenommen
werden können. Patienten können
jedoch gern von den Mitarbeitern des
Studiensekretariates der Klinik für Urologie Tübingen vorgemerkt werden. ►
Die Interimsanalyse der Studie mit
chemonaiven, höchstens minimal
symptomatischen Patienten (COUAA-302) zeigte bisher eine signifikante
Verlängerung des radiologischen progressionsfreien Überlebens. Mit Spannung wird erwartet, ob ebenfalls eine
Verlängerung des Gesamtüberlebens
gezeigt werden kann und wir die erste
Zulassung für Patienten vor Docetaxel
in 2013 erwarten können.
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
Antiandrogene
MDV3100 (Enzalutamide®)
Die Affirm Studie zeigten bei ihrem
Vergleich 160 mg MDV3100 versus
Plazebo nach Docetaxelprogress
einen signifikanten Überlebensbenefit
von 18,4 versus 13,6 Monaten begleitet
von einer Verbesserung der Lebensqualität. Die Zulassung durch die FDA
erfolgte im August 2012. Deutsche Patienten, die nach Docetaxel progredient
sind, können das Medikament über die
Studienzentrale der Klinik für Urologie
in Tübingen kostenfrei bis zur Zulassung durch die EMEA beziehen. Die
Nebenwirkungen umfassen Fatigue,
Flush, gastrointestinale Symptome.
In seltenen Fällen wurden zerebrale
Krampfanfälle beschrieben.
Die vorläufigen Daten der Prevail
Studie (MDV3100 versus Plazebo vor
Docetaxel) werden 2013 erwartet.
Die Terrain Studie vergleicht Bicalutamid mit MDV3100 bei metastasierten,
hormonrefraktären Patienten.
ARN-509
Das Antiandrogen verhindert die
Translokation des Rezeptors in den
Zellkern und weist keine agonistische
Wirkung auf. Die Phase III Studie
wird hormonrefraktäre Patienten ohne
Metastasierung ab Frühjahr 2013 aufnehmen. Die Studie wird in Tübingen
rekrutieren.
TOK-001 (Galeterone)
Der dreifach – antiandrogene Wirkmechanismus des Small-Molecules
stört durch selektive Hemmung der
CYP17 Lyase die Testosteronsynthese, antagonisiert die Testosteronbindung am Rezeptor und zerstört das
Rezeptorprotein. Das Medikament ist
derzeit vor der Phase II.
mit metastasierter, hormonrefraktärer
Erkrankung vor Docetaxel. Sollte im
Verlauf eine Chemotherapie notwendig werden, kann sie parallel zur Impftherapie durchgeführt werden. Bei den
Studien mit den nebenwirkungsarmen
Impftherapien ist der Endpunkt auf die
Verlängerung des Gesamtüberlebens
ausgerichtet. Die Patienten sollten
aufgeklärt werden, dass drastische
PSA-Abfälle und Verlängerung des
progressionsfreien Intervalls nicht die
Regel sein können. Die Studie nimmt
derzeit in Tübingen Patienten auf.
Prostvac-V/F
Der Impfstoff besteht aus zwei
Peptiden, die an virale Vektoren
gekoppelt sind. Insgesamt werden
metastasierten,
hormonrefraktären
Patienten ohne Docetaxelvorbehandlung 6 Impfungen über ein halbes Jahr
verabreicht. Die Phase II hat ein beeindruckendes, signifikant verlängertes
Gesamtüberleben von 8,5 Monaten im
Median ohne nennenswerte Nebenwirkungen gezeigt. Die Phase III Studie
wird ab Frühjahr 2013 in Tübingen rekrutieren.
Chemotherapie
Cabazitaxel
Mit der Zulassung von Cabazitaxel in
2010 durch die FDA wurde die Auflage
zu zwei weiteren Phase III Studien
gegeben:
• Cabazitaxel 20 oder 25 mg/m2
versus Docetaxel in der Firstline
• Cabazitaxel 20 oder 25 mg/m2 in
der Secondline
Die Studien werden belegen, ob
Cabazitaxel Docetaxel in der Firstline
überlegen ist und ob die Dosierung von
20 mg/m2 die Toxizität bei vergleichbarer Wirksamkeit verringern kann.
13
Docetaxel eine Verlängerung des
Gesamtüberlebens von 11,3 auf 14,9
Monate und eine signifikant verlängerte
Zeit bis zum Auftreten von Skelettassoziierten Ereignissen. Ab Frühjahr
2013 steht die Substanz in Tübingen
für Patienten, die nach Docetaxel progredient sind und Knochenmetastasen
haben, in einem Härtefallprogramm
bereit.
Zielgerichtete Therapie
Cabozantinib
Der Tyrosinkinaseinhibitor inhibiert Met- und VEGFR-2 und hat in der
Phase II zu einem Komplettansprechen
von Knochenmetastasen in 1/5 der
Fälle bei stark vorbehandelten Patienten geführt.
Nebenwirkungen sind allgemeiner
Natur mit Fatigue und gastrointestinalen Beschwerden. Die Comet-1 Studie
wird ab Frühjahr 2013 Patienten mit
Knochenmetastasen nach Docetaxel
und Zytiga oder Enzalutamide in
Tübingen aufnehmen.
Tasquinimod
Das Quinolin-3-Carboxamid bindet
S100A9 und hat immunmodulatorische
und antiangiogenetische Wirkung. Die
Phase II konnte bei Knochenmetastasen eine signifikante Verlängerung des
progressionsfreien Überlebens um 7
Monate gegenüber der Plazebomedikation in der hormonrefraktären Situation vor Docetaxel erwirken.
Eine große Phase III Studie in der
Indikation hat gerade die Rekrutierung
abgeschlossen. Die Substanz ist ab
Frühjahr 2013 für Patienten mit Knochenmetastasen direkt im Anschluss
an Docetaxel in einer Phase III Studie
verfügbar. Nebenwirkungen sind gastrointestinaler Natur sowie Muskel- und
Gelenkschmerzen.
Radionuklid
Immuntherapie
Alpharadin
RNActive
Der Impfstoff besteht aus 6 mRNA,
die
für
Prostatakarzinomantigene
codieren. Der Impfstoff wird vorsichtig intradermal injiziert. Die laufende
Phase II Studie rekrutiert Patienten
Es handelt sich um einen Alphastrahler, der sich im Knochen ablagert
und kontinuierlich strahlt. In der
Zweitliniensituation nach Chemotherapie bewies die ALSYMPCA Studie
in der Phase III beim mHRPC nach
Über die Autorin:
Dr. med. Susan Feyerabend
Funktions-Oberärztin
Klinik für Urologie Tübingen
Hoppe-Seyler-Str.3
72076 Tübingen
Tel.: Tel.: 07071/29 83228
: [email protected]
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
14
Impressum:
Verantwortlich für den Inhalt:
Schriftleitung:
PERSONALIA | TERMINE
Konzept / Layout:
Druck:
Auflage:
Titelbild:
POSTTHERAPEUTISCHE KONFERENZ
PROSTATAKREBS ZENTRUM TÜBINGEN
Interdisziplinäres Tumorboard für Urogenitale Tumoren (ZUG).
Beginn: jeden Dienstag, 16.00 Uhr
Ort:
Konferenzraum Urologie
(Poliklinik), CRONA Ebene 03
Anmeldung: Fax an 07071/29 5092
E-mail: [email protected]
Herr Dieter Gürtler wechselte zum
15.09.2012 von der Endo-Urologie auf
die urologische Station 29.
Herr PD Dr. med. David Schilling
ist zum 30.09.2012 aus der Klinik für
Urologie ausgeschieden. Er hat zum
1.10.2012 eine Stelle als geschäftsführender Oberarzt in der Klinik für Urologie des Uniklinikums Frankfurt angetreten.
Herr Dr. med. Georgios Gakis ist
seit 01.10.2012 Oberarzt an der Klinik
für Urologie. Seine Hauptschwerpunkt
ist das Urothelkarzinom.
Herr Mohamed Abdelhafez ist zum
15.09.2012 aus der Klinik für Urologie
ausgeschieden.
Herr Jörg Ostermann ist zum
30.09.2012 aus der Klinik für Urologie
ausgeschieden. Er hat zum 01.10.2012
eine Stelle in der Augenklinik Tübingen
angetreten.
Herr Johannes Böttge hat zum
01.10.2012 eine Stelle als Assistenzarzt
in der Klinik für Urologie angetreten.
UROONKOLOGISCHER ARBEITSKREIS
FORTGESCHRITTENES PROSTATAKARZINOM
Termin: 23.01.2013
Beginn: 19.30 Uhr
Ort:
Hotel Stadt Tübingen
Kontakt: Fr. Germann
Tel.:
07071/29 80349
4. iNET - INTERDISZIPLINÄRES NIERENZELLKARZINOM EXPERTEN TREFFEN
Termin: 20.02.2013
Beginn: 17.30 Uhr
Ort:
Mövenpick Hotel,
Flughafen Stuttgart
Kontakt: Fr. Germann
Tel.:
07071/29 80349
Herr Martin Schreiber ist zum
31.10.2012 aus der Klinik für Urologie
ausgeschieden. Er hat zum 01.11.2012
eine Stelle im Bereich der Medizintechnik des Uniklinikums Tübingen angetreten.
Prof. Dr. med. A. Stenzl
PD Dr. med. J. Bedke, Dr. med. J. Mischinger,
B. Golinski, M. Germann
B. Golinski
Mauser & Tröster, www.MTDruck.de
2000 Stück
© freshidea | fotolia.com
Universitätsklinikum Tübingen
Klinik für Urologie
Hoppe-Seyler-Str.3
72076 Tübingen
Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. med. Arnulf Stenzl
Sekretariat (8.00 Uhr - 17.00 Uhr)
Gaby Forro, Karin Flamm
Tel.:
07071/29 86613
Fax:
07071/29 5092
E-Mail: [email protected]
Stellvertretender Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. med. Karl-Dietrich Sievert
Schwerpunkte: Onkologie, Neurourologie,
Inkontinenz, Rekonstruktive Urologie
E-Mail: [email protected]
Leitender Oberarzt
Prof. Dr. med. Christian Schwentner
Schwerpunkte: Minimalinvasive Chirurgie,
Rekonstruktive Urologie
E-Mail: [email protected]
ADRESSEN
Hr. Bikheet Al-Matar
Gastarzt
Service Hotline (24h-Hotline)
Tel.:
07071/29 86000
E-Mail:
[email protected]
Dr. med. Luis Arenas da Silva
Facharzt für Urologie
Belegungsmanagement (8.00 Uhr - 16.00 Uhr)
Kontakt:
BarbaraSchäffler
E-Mail:
Tobias Adam
[email protected] Tel.:
07071/29 84097
Fax:
07071/29 84170
Hr. Johannes Böttge
E-Mail: [email protected]
Assistenzarzt
E-Mail:
Stationen:
[email protected]
Station 30 (A7 West)
Tel.:
07071/29 86651
Station 29 (A7 Nord)
Tel.:
07071/29 86642
Fax:
07071/29 5432
Hr. Fahmy Nabil Hassan
Gastarzt
E-Mail:
[email protected]
Hr. Florian Miller
Assistenzarzt
Wachzimmer Urologie (auf Station 29)
Tel.:
07071/29 84096
Fax:
07071/29 5432
Oberarzt
PD Dr. med. Jens Bedke
Schwerpunkte: Uroonkologie, Nierenzellkarzinom,
Tumorimmunologie, Hodentumor
E-Mail: [email protected]
E-Mail:
[email protected]
Funktions-Oberarzt
Dr. med. Stephan Kruck
Schwerpunkt: Urologische Bildgebung
E-Mail: [email protected]
Monika Lanz
07071/29 86565 oder 86670
07071/29 5880
Dr. med. Stefan Aufderklamm
Assistenzarzt
E-Mail:
[email protected]
Funktions-Oberärztin
Dr. med. Susan Feyerabend
Schwerpunkt: Klinische Studien
E-Mail: [email protected]
Hochschulambulanz (8.00 Uhr - 15.30 Uhr)
Leitung:
Karin Revellio
Anmeldung:
Tel.:
Fax:
E-Mail:
[email protected]
Oberarzt
Dr. med. Bastian Amend
Schwerpunkte: Andrologie, Neurourologie
E-Mail: [email protected]
Oberarzt
Dr. med. Georgios Gakis
Schwerpunkt: Urothelkarzinom
E-Mail: [email protected]
15
Endourologischer-OP
Leitung:
Tanja Lennartz
E-Mail: [email protected]
Dr. med. Johannes Mischinger
Assistenzarzt
Dr. med. Jens Mundhenk
Facharzt für Urologie
E-Mail:
[email protected]
Dr. med. Markus Renninger
Facharzt für Urologie
E-Mail:
[email protected]
Zuständigkeit ZUG
Koordination: Prof. Dr. med.
Christian Schwentner
Kontakt:
Dr. med. Tilman Todenhöfer
E-Mail: [email protected]
Studienteam
Leitung:
Dr. med. Susan Feyerabend
Fax:
07071/29 4369
E-Mail: [email protected]
Hr. René Ritter
Assistenzarzt
E-Mail:
[email protected]
Dr. med. Tilman Todenhöfer
Assistenzarzt
E-Mail:
[email protected]
Herr Marco Morlock hat zum
1.11.2012 eine Stelle als Bereichscontroller in der Klinik für Urologie angetreten. Er war bisher als Bereichscontroller
im Zentral-OP des Uniklinikums tätig.
Frau Christine Braun Marques Pinto,
Arzthelferin, hat zum 01.11.2012 eine
Stelle in der Poliklinik der Urologie angetreten.
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
Herr Dr. med. Stephan Kruck ist seit
15.11.2012 als Funktions-Oberarzt an
der Klinik für Urologie für die urologische
Bildgebung verantwortlich.
Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen
für eine lebenswerte Zeit.
Orale 1st-line-Therapie für das
fortgeschrittene Nierenzellkarzinom
Progressionsfreies Überleben (1st-line): 11,1 Monate 1, 2
Erhält die Lebensqualität 1, 3
Grad 3/4 Fatigue, Hand-Fuß-Syndrom, Mukositis und Stomatitis
bei jeweils ≤ 3 % der Patienten 2
Einfacher Einnahmerhythmus 2
kontinuierlich 1 x täglich 800 mg
Votrient® 200 mg / 400 mg Filmtabletten
Wirkstoff: Pazopanib. Zusammensetzung: Jede 200 mg Filmtablette enthält 200 mg Pazopanib, jede 400 mg Filmtablette enthält 400 mg Pazopanib (als Pazopanibhydrochlorid) entspr.
200 bzw. 400 mg Pazopanib. Sonst. Best.: Magnesiumstearat, Mikrokristalline Cellulose, Povidon (K30), Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Hypromellose, Macrogol (400), Polysorbat 80,
Titandioxid (E171), bei 200 mg Tabletten zusätzlich Eisen(III)-oxid (E172). Anwendungsgebiete: Erstlinien-Behandlung von erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom und
Behandlung von Patienten, die vorher eine Therapie ihrer fortgeschrittenen Erkrankung mit Zytokinen erhalten hatten. Behandlung von erwachsenen Patienten mit ausgewählten Subtypen
eines fortgeschrittenen Weichteilsarkoms (aus der Zulassungsstudie ausgeschlossen waren adipozytische Sarkome, GIST und verschiedene seltene Subtypen (s. Fachinformation)), die vorher
eine Chemotherapie ihrer metastasierten Erkrankung erhalten hatten oder die innerhalb von 12 Monaten nach einer (neo-)adjuvanten Therapie progredient wurden. Gegenanzeigen:
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nicht empfohlen für Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung. Weitere Vorsichtsmaßnahmen siehe
Fachinformation. Nebenwirkungen: Parodontitis, Infektionen mit oder ohne Neutropenie, Hypothyreose, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, verschwommenes Sehen, TIA,
Schlaganfall, Hirnblutung, Hitzewallungen, Parästhesie, Fatigue, Asthenie, Lethargie, Schmerzen allgemein, Brustschmerzen, QT-Zeitverlängerung, Bradykardie, Kardiale Dysfunktion,
Myokardinfarkt, Herzattacke, Hypertonie, Hypertensive Krise, Thrombose, Lungenembolie, Durchfall, Häufiger Stuhlgang, Appetitlosigkeit, Geschmacksstörung oder -verlust, Übelkeit,
Erbrechen, Dehydratation, Bauchschmerzen, Dyspepsie, Flatulenz, Blähbauch, Gewichtsverlust, Stomatitis, Mukositis, Geschwüre im Mund, Mundtrockenheit, Schluckauf, Farbveränderung
der Haare, Haarausfall, palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom, Hypopigmentierung der Haut, Erythem, Juckreiz, trockene Haut, Hyperhidrose, Photosenibilisierung, Hautausschlag,
dieser kann vesiculär, papulös, makulös, erythematös, exfoliativ oder juckend sein. Nasenbluten, Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Muskelkrämpfe, muskuloskeletale Schmerzen, Ödeme,
Proteinurie, Lungenblutung, Hämoptyse, Pneumothorax, Gastrointestinale Blutung (Mund, Ösophagus, Magen oder Darm), Melaena, Magen- oder Darmperforation, Darmfistel,
Nierenblutung, Menorrhagie, Metrorrhagie, Vaginalblutung, Pankreatitis, Peritonitis, Gelbsucht, Leberversagen, Hepatitis, Leberfunktionsstörung, Erhöhung des Kreatinins, Hyperbilirubinämie,
Erhöhung der Lipase, Thrombozytopenie, Leukozytopenie, Hypokalzämie, Hypomagnesiämie, Schüttelfrost, Anstieg von Leberenzymen, Sonstige Laborwertabweichungen siehe
Fachinformation. Verschreibungspflichtig. Stand: August 2012
GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, 80700 München.
Referenzen:
1. Sternberg CN, et al. Pazopanib in locally advanced and/or metastatic renal cell carcinoma: results of a randomized Phase III trial. J Clin Oncol 2010; 28:1061–1068. 2. Votrient®
Fachinformation, Stand August 2012. 3. Hawkins R, et al. Quality of Life (QOL) in treatment-naive and cytokine-pretreated patients with advanced renal cell carcinoma (RCC) treated
with pazopanib: results from a phase ii double-blind, placebo-controlled trial 2009 ECCO-ESMO Poster Number 132.
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