Hepatitis A und B

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Informationen zur Hepatitis A / Hepatitis B - Infektion und zur
Impfung
(Stand: März 2014)
Im Folgenden möchten wir Sie über die Infektionskrankheiten Hepatitis A und Hepatitis B, den Nutzen einer
Schutzimpfung und mögliche Impfreaktionen informieren.
Sollten Fragen offen bleiben, so besprechen Sie diese mit der Impfärztin oder dem Impfarzt.
Hepatitis A
ist eine Erkrankung der Leber, die durch das Hepatitis A-Virus hervorgerufen wird.
Die Übertragung der Hepatitis A Erreger erfolgt fäkal-oral als Kontakt- oder Schmierinfektion z. B im Kindergarten, im gemeinsamen Haushalt, über Sexualkontakte oder durch verunreinigtes Trinkwasser bzw. Lebensmittel.
Eine Infektion verläuft häufig uncharakteristisch mit allgemeinem Krankheitsgefühl wie Schwäche und erhöhte
Temperatur, Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen. Die typischen Zeichen einer Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und Augenbindehaut, dunkler Urin, heller Stuhlgang, Hautjucken, Leber- und Milzvergrößerung)
treten nur bei einem Teil der Erkrankten auf.
Im Kindesalter verläuft eine Hepatitis A-Infektion meist ohne oder mit sehr gering ausgeprägten Krankheitszeichen, mit zunehmendem Lebensalter sind schwere Krankheitsverläufe, auch mit Todesfolge aufgrund von Leberversagen, möglich.
Hepatitis A-Viren sind weltweit verbreitet. In Entwicklungsländern infizieren sich sehr viele Menschen bereits im
Kindes- und Jugendalter. In den industriell entwickelten Ländern Europas und Nordamerikas kam es in den letzten Jahrzehnten durch die erhebliche Verbesserung der hygienischen Bedingungen zu einem deutlichen Rückgang der Erkrankungshäufigkeit. Deshalb besitzen Personen, die in Deutschland aufwachsen, zunehmend keinen Infektionsschutz gegen Hepatitis A und sind bei Reisen in Länder mit starker Verbreitung des Hepatitis AVirus infektionsgefährdet. Der Anteil der „Reisehepatitis“ lag in den letzten Jahren bei etwa 40–50 % aller in
Deutschland gemeldeten Hepatitis A-Fälle.
Hepatitis B
ist eine Erkrankung der Leber, die durch das Hepatitis B-Virus hervorgerufen wird. Sie gehört zu den häufigsten
Infektionskrankheiten weltweit.
Die Übertragung des Hepatitis B-Virus erfolgt durch Sexualkontakte, Blutkontakte (Verletzungen, Spritzdrogengebrauch, Tätowierungen, Piercing, sehr selten Bluttransfusion) oder während der Geburt von der infizierten
Mutter auf das Kind.
Eine Infektion kann ohne Krankheitszeichen oder mit unspezifischen Symptomen wie allgemeines Krankheitsgefühl, Schwäche, erhöhte Temperatur, Oberbauchbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen verlaufen. Die typischen Zeichen einer Gelbsucht treten nur bei einem Teil der Erkrankten auf. In Einzelfällen kann eine Hepatitis
B-Infektion zu einem schweren Krankheitsverlauf mit akutem Leberversagen führen.
Im Erwachsenenalter heilt eine Hepatitis B Infektion meist vollständig aus. In bis zu 10 % der Fälle verläuft die
Hepatitis B chronisch. Infolge einer chronischen Infektion können Leberzirrhose und Leberzellkrebs entstehen.
Bei Kindern ist das Risiko eines chronischen Krankheitsverlaufes wesentlich größer.
Gesundheitsamt/Abt. Hygiene
Die Impfung
Ausreichend Schutz vor Hepatitis A / B-Infektionen bietet nur eine vorbeugende Impfung. Impfungen regen das
Immunsystem zur Bildung von Abwehrstoffen an und verhindern so nach Erregerkontakt die Erkrankung.
Impfstoff
Wirkbestandteile des Impfstoffes sind inaktivierte Hepatitis A-Viren und Bestandteile aus der Hülle des Hepatitis
B-Virus.
Wer soll geimpft werden?
Allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wird die Impfung empfohlen.
Die Grundimmunisierung mit Hepatitis A/B-Kombinationsimpfstoff ist ab dem 2. Lebensjahr möglich. Zwei Impfungen werden im Abstand von 4 Wochen verabreicht, die dritte Impfung nach 6 Monaten.
Bei vor 1950 Geborenen ist vor Beginn der Grundimmunisierung eine Immunitätsbestimmung (Bestimmung von
Hepatitis A-Antikörpern im Blut) sinnvoll. Die Untersuchung dient dem Ausschluss einer bereits durchgemachten Hepatitis A.
Bei Erwachsenen sollte 4 bis 8 Wochen nach der dritten Impfung ein Immunitätsnachweis (Bestimmung von
Hepatitis B-Antikörpern im Blut) durchgeführt werden. Wird ein ausreichend hoher Antikörperspiegel (Anti-HBs
> 100 IE/l) gemessen, sind im Allgemeinen keine weiteren Auffrischimpfungen erforderlich. Bei besonderen individuellen Infektionsrisiken ist eine Auffrischimpfung nach 10 Jahren mit Hepatitis B Einzelimpfstoffen möglich.
Hepatitis A-Auffrischimpfungen sind nur bei erheblichen Infektionsrisiken nach 25 Jahren zu empfehlen.
Wer soll nicht geimpft werden?
-
Personen, die an einem akuten, schweren, fieberhaften Infekt leiden
-
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen die im Impfstoff enthaltenen Stoffe
-
Schwangere sollten nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses, bei eindeutigem
Erfordernis, geimpft werden
Mögliche Nebenwirkungen der Impfung
Als Ausdruck der normalen Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff kann es innerhalb von 1 bis
3 Tagen an der Impfstelle zu Rötung, Schmerzen und Schwellung kommen. Eine geringe Störung des Allgemeinbefindens, wie leichte bis mäßige Temperaturerhöhung, grippeähnliche Symptomatik (Frösteln, Kopf- und
Gliederschmerzen, Müdigkeit, Kreislaufbeschwerden) oder Magen-Darm-Beschwerden (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) tritt gelegentlich auf.
Zu den sehr seltenen Impfreaktionen gehören allergische Reaktionen an der Haut oder an den Atemwegen,
kurze Krampfanfälle, vorübergehende Missempfindungen an den Armen und/oder Beinen, Nervenentzündungen, Unruhe oder Schläfrigkeit.
Sollten derartige Nebenwirkungen auftreten, so sind diese in der Regel vorübergehender Natur und klingen
rasch und folgenlos wieder ab.
Wenn Sie ungewöhnliche Reaktionen nach der Impfung bei sich feststellen, so wenden Sie sich bitte umgehend
an Ihre Hausärztin bzw. Hausarzt und informieren Ihre Impfärztin bzw. Impfarzt im Gesundheitsamt.
Quellen: Impfempfehlungen der Sächsischen Impfkommission (www.ghuss.de/impfen); Robert Koch-Institut (www.rki.de -> Infektionskrankheiten A-Z); Fachinformation des Impfstoffes
Stadt Leipzig Gesundheitsamt 03/2014
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