Vorab-Pressekonferenz - DGRH

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Vorab-Pressekonferenz anlässlich
des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
der 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)
Termin: Mittwoch, 24. August 2016, 12.00 bis 13.00 Uhr
Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 4
Anschrift: Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardstraße 55, 10117 Berlin
Themen und Referenten:
Neue Medikamente gegen Rheuma: Welche neuen Wirkstoffe gibt es und warum ist
jede neue Therapieoption entscheidend?
Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, Tagungspräsident DGRh, Ärztlicher Direktor der
Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie der Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim
Wenn Kinder mit Rheuma erwachsen werden: Wie gelingt der kritische Schritt vom
engmaschig betreuten Jugendlichen zum selbstständigen Patienten?
Dr. med. Christoph G. Rietschel, Tagungspräsident GKJR, Leiter der Abteilung für Kinderund Jugendrheumatologie, Clementine Kinderhospital, Frankfurt am Main
„Biosimilars“: Halten die neuen „Kopien“ der Biologika, was sie medizinisch
versprechen, und entlasten sie unser Gesundheitssystem auch finanziell?
Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, 1. Vizepräsident der DGRh, Oberarzt und Leiter
der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinischwissenschaftlicher Leiter des Acura-Rheumazentrums in Baden-Baden
Rauchstopp oder Ernährungsumstellung: Was Rheumapatienten wirklich Linderung
verschafft
Professor Dr. med. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga
Bundesverband e.V., Berlin
Schmerzhaftes Schicksal? Die Volkskrankheit Fingerarthrose ist mehr als eine
„unbehandelbare Alterserscheinung“ – Was hilft?
Professor Dr. med. Wolfgang Rüther, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik am
Klinikum Bad Bramstedt und der Klinik und Poliklinik für Orthopädie des
Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
Moderation: Anna Julia Voormann, Pressestelle DGRh, Berlin
Ihr Kontakt für Rückfragen:
Janina Wetzstein und Sabrina Hartmann
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
Kongress-Pressestelle
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-457, Fax: 0711 8931-167
[email protected]
www.dgrh-kongress.de
Vorab-Pressekonferenz anlässlich
des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)
der 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)
Termin: Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr
Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 4
Anschrift: Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardstraße 55, 10117 Berlin
Inhalt:
Pressemitteilungen
Redemanuskripte
Lebensläufe der Referenten
Zahlen und Fakten zu Rheuma
Selbstdarstellung DGRh
Bestellformular für Fotos
Falls Sie das Material in digitaler Form wünschen, stellen wir Ihnen dieses gerne zur
Verfügung. Bitte kontaktieren Sie uns per E-Mail unter:
[email protected]
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Rheumatologen tagen in Frankfurt: Mehr Forschung für Rheuma
gefordert
Berlin/Frankfurt, 24. August 2016 – Menschen mit einer rheumatischen Erkrankung
haben oft viele Arztbesuche hinter sich, bevor sie die Ursachen ihrer Beschwerden
erfahren. Eine späte Diagnose erschwert die Therapie und es fehlt an wirksamen
Medikamenten. Der 44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie
(DGRh) stellt seltene und wenig erforschte Rheumaleiden in den Vordergrund und
fordert dazu auf, die Forschung zu diesen Erkrankungen nachhaltig zu
intensivieren. Die Tagung findet vom 31. August bis 3. September 2016 in Frankfurt
am Main statt. Dort diskutieren Experten über aktuelle Erkenntnisse in der
Behandlung von rheumatischen Erkrankungen. Sie erläutern auch, wie Menschen
mit Rheuma ihren Kinderwunsch verwirklichen können und wie Kinder mit Rheuma
mit den wenigen zugelassenen Medikamenten wirksam behandelt werden.
„Trotz großer Erfolge in der Medikation ist bei seltenen rheumatischen Krankheiten das
Therapiespektrum immer noch eingeschränkt und vorhandene Medikamente lindern das
Leiden der Patienten langfristig nicht immer so, wie wir uns das wünschen“, erläutert
Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, DGRh-Tagungspräsident. „Wir sind daher auf neue
Forschungsergebnisse angewiesen, die weitere Erkenntnisse über Erkrankungen und
idealerweise neue Medikamente auf den Markt bringen“, so der Direktor der Abteilung
Rheumatologie und Klinische Immunologie an der Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim. Denn
ohne wirksame und frühzeitige Behandlung drohen Rheumapatienten dauerhafte
Schmerzen, Folgeschäden, verminderte Lebensqualität und auch eine kürzere
Lebenserwartung. Der diesjährige Kongress der Rheumatologen zielt deshalb darauf ab,
frühe Diagnosen zu sichern und wirksame Therapien zügig anzuwenden.
Für Kinder mit Rheuma gilt dies im Besonderen: „Offiziell zugelassene Medikamente für
rheumatisch erkrankte Kinder gibt es in wachsender Zahl, oft müssen wir aber den
mühsamen „off-label“ Weg beschreiten und Präparate einsetzen, die nicht zugelassen
sind, um den Kindern überhaupt helfen zu können“, beschreibt Dr. med. Christoph
Rietschel, Tagungspräsident der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie
(GKJR) die Situation. Auch hier seien dringend aussagekräftige wissenschaftliche
Ergebnisse gefordert, um eine baldige Zulassungserweiterung zu erreichen.
„Ein großes Defizit ist zudem, dass in Deutschland internistische Rheumatologen fehlen“,
meint Professor Müller-Ladner. Weniger als 1000 sind an der vertragsärztlichen
Versorgung beteiligt, mehr als 600 würden zusätzlich gebraucht, um eine zeit- und
ortsnahe Versorgung von Patienten gewährleisten zu können. Viele Patienten durchlebten
deshalb eine oft jahrelange Odyssee von Arzt zu Arzt. Die späte Diagnose wiederum
erschwert die Therapie. Und sie kostet Zeit, während der Gelenke und innere Organe
Schaden nehmen, weil bereits entzündlich-rheumatische Vorgänge im gesamten Körper
ablaufen. Durch einen konsequenten, frühen Einsatz von entzündungshemmenden
Medikamenten kann zum Beispiel die Herzinfarkt- und Schlaganfallrate von
Rheumapatienten um bis zu 50 Prozent gesenkt werden. „Einen weiteren Fokus haben
wir daher auf die Behandlung von schwer zerstörten Gelenken gelegt“, verweist Professor
Dr. Stefan Rehart, Kongresspräsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische
Rheumatologie (DGORh) auf das Kongressprogramm. „Es gilt, für jeden Patienten die für
ihn angepasste individuelle Kombination aus medikamentöser und operativer Therapie zu
finden“, sagt der Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Agaplesion
Markus Krankenhauses in Frankfurt.
Darüber hinaus informieren Experten in Frankfurt über neue Erkenntnisse zu
rheumatologischen Erkrankungen, neuen Therapieoptionen und darüber, wie
Rheumapatienten ihre Familienplanung und Lebensstiländerung erfolgreich umsetzen
können. Durch die neuen Erkenntnisse kann inzwischen auch für viele Rheumapatienten
eine normale Familienplanung ermöglicht werden. Hierzu trägt vor allem das neue
Schwangerschaftsregister „Rhekiss“ bei, das ebenfalls auf dem Kongress vorgestellt wird.
Eine weitere Besonderheit ist ein Partnerschaftssymposium zum internationalen
Austausch von Ideen. Gastland des Frankfurter Kongresses ist Portugal, vertreten durch
den Präsidenten der portugiesischen Rheumatologengesellschaft Professor Joao
Fonseca. Der Kongress steht unter dem Motto „Kurze Wege – mehr Zeit für Information
und Kommunikation“.
Der Kongress wendet sich nicht nur an Ärzte und Wissenschaftler: Am 3. September 2016
bietet die Hessische Rheumaliga eine überregionale Veranstaltung speziell für Patienten,
Angehörige und Interessierte in Bad Nauheim an. Dort geht es unter der Leitung von
Herrn Professor Dr. med. Uwe Lange, dem stellvertretenden Direktor der Rheumatologie
und Leiter des Bereichs Physikalische Medizin und Osteologie an der Kerckhoff-Klinik in
Bad Nauheim, um neue (schmerz-)therapeutische Ansätze bei Rheuma und aktuelle
Studien in der physikalischen Therapie. Detaillierte Informationen hierzu finden Sie auf
der Homepage der hessischen Rheuma-Liga.
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Janina Wetzstein und Sabrina Hartmann
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Rheumatologen hoffen auf schnelle Zulassung
Neue Medikamente für Rheuma-Varianten in den Startlöchern
Berlin, 24. August 2016 – Gegen einige Formen von Rheuma sind derzeit keine
Medikamente zugelassen, etwa für die Behandlung der schmerzhaften
Kollagenosen oder Vaskulitiden, also der entzündlichen Erkrankung des
Bindegewebes oder der Blutgefäße. Die Situation der Patienten könnte sich jedoch
in den nächsten Jahren dank der intensiven Forschung auf dem Gebiet weiter
verbessern, wie Experten bei der heutigen Vorab-Pressekonferenz in Berlin
anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie
(DGRh) betonen.
Rheuma betrifft nicht nur die Gelenke. In ihren vielen verschiedenen Formen greifen
entzündlich-rheumatische Autoimmunerkrankungen auch Organe, Gewebe und sogar die
Haut an. Bei den Kollagenosen, wie Lupus erythematodes (SLE) oder dem SjögrenSyndrom, erkrankt das Bindegewebe, Vaskulitiden greifen die Blutgefäße an. „Während
gegen Gelenkrheuma wirksame Medikamente verfügbar sind, ist die medikamentöse
Therapie von Kollagenosen und Vaskulitiden noch eingeschränkt“, sagt der DGRhTagungspräsident Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, Ärztlicher Direktor der Abteilung
Rheumatologie und Klinische Immunologie der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim. Um die
vielfältigen Varianten und Erscheinungsformen von Rheuma zu behandeln, benötigen
Ärzte mehr Wirkstoffe, als derzeit zur Behandlung der jeweiligen Erkrankungen
zugelassen sind. „Jede neue Substanz ist uns deshalb willkommen und wird eingesetzt –
mit oder ohne offizielle Zulassung für eine bestimmte Erkrankung – solange es
wissenschaftlich und klinisch sinnvoll ist“, betont Professor Müller-Ladner.
Dennoch hofft der Rheumatologe darauf, dass schon bald mehr lindernde Medikamente
für spezielle rheumatologische Varianten zur Verfügung stehen: Im vergangenen Jahr
wurde mit Secukinumab der erste Wirkstoff eingeführt, der den Botenstoff Interleukin 17
blockiert. „Interleukin 17 ist eine der wichtigsten entzündungssteigernden
Signalsubstanzen und vor allem bei Entzündungsvorgängen an der Wirbelsäule und den
Sehnenansätzen eine treibende Kraft“, erläutert Professor Müller-Ladner. Das Mittel wird
bereits erfolgreich bei Schuppenflechte mit Gelenkbefall eingesetzt, der Psoriasis-Arthritis,
und auch bei Morbus Bechterew, einer Krankheit, bei der die Rückenwirbel miteinander
verwachsen und versteifen. Schon im nächsten Jahr könnten mit Tofacitinib und
Baricitinib zwei weitere Wirkstoffe zugelassen werden. Die Mittel blockieren ebenfalls die
Weiterleitung der Entzündungssignale innerhalb der Abwehrzellen. „In klinischen Studien
haben Tofacitinib und Baricitinib eine starke Wirkung bei guter Verträglichkeit gezeigt“,
berichtet Professor Müller-Ladner. „Viele Patienten dürften auch begrüßen, dass
Kinasehemmer als Tabletten eingenommen werden können“, so der Experte.
Bis zur Einführung eines weiteren Wirkstoffs – Mavrilimumab – dürften jedoch noch einige
Jahre vergehen. Der Antikörper verhindert, dass sogenannte Fresszellen die
Entzündungsreaktion im Gewebe anstacheln. Professor Müller-Ladner hofft, dass dieses
Medikament auch bei Vaskulitiden wirksam ist. „Wir müssen hier aber noch die
Ergebnisse weiterer klinischer Studien abwarten“, räumt der Rheumatologe ein. Auch die
Beseitigung der Entzündungszellen ist eine erfolgreiche Behandlungsstrategie. Die
Rheumatologen setzen seit einigen Jahren den Antikörper Rituximab ein, ursprünglich ein
Krebsmedikament, das die Vernichtung dieser Zellen veranlasst. „Rituximab ist zu einem
festen Bestandteil in unserem Therapierepertoire für die Behandlung der rheumatoiden
Arthritis geworden“, sagt Professor Müller-Ladner. Inzwischen wurde Rituximab zur
Behandlung von Vaskulitiden zugelassen und auch bei der systemischen Sklerose, einer
rheumatischen Erkrankung der Haut, hat sich der Wirkstoff laut Professor Müller-Ladner
als wirksam erwiesen.
„Entscheidend ist für uns, dass vielversprechende Wirkstoffe zügig die
Zulassungsverfahren durchlaufen und damit die rheumatologische Forschung
schnellstmöglich beim Patienten ankommt“, sagt Professor Müller-Ladner. Bei der
heutigen Vorab-Pressekonferenz in Berlin anlässlich des Rheumatologen-Kongresses in
Frankfurt diskutieren Experten des Fachs, mit welchen neuen Medikamenten Patienten
rechnen dürfen und was die aktuelle Rheuma-Forschung an Neuerungen bietet.
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Viele rheumakranke Jugendliche fallen mit der Volljährigkeit in eine Versorgungslücke
Rheumatologen fordern: Bessere Begleitung in die Erwachsenenmedizin
Berlin, 24. August 2016 – Für rheumakranke Jugendliche endet mit dem 18.
Geburtstag die mit dem Kinder- und Jugendarzt eingespielte, jahrelange Therapie
ihrer chronischen Erkrankung. Vielen gelingt der selbstständige Übergang von der
Jugend- in die Erwachsenenmedizin nicht und sie erhalten – manchmal über Jahre
– keine Behandlung. Davor warnen Rheumatologen im Vorfeld des 44. Kongress
der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). Bei der VorabPressekonferenz am 24. August 2016 in Berlin diskutieren die Experten, welche
Modelle die Transition für Jugendliche erleichtern.
Mit dem Erreichen der Volljährigkeit endet eine oft schon über viele Jahre bestehende
Arzt-Patient-Beziehung – und das in einer Lebensphase, die ohnehin durch Unsicherheit
und Umbrüche gekennzeichnet ist. "Häufig erleben wir einen verzweifelten Rücklauf von
Patienten nach einem versuchten Übergang in die Erwachsenenmedizin", sagt Dr. med.
Christoph Rietschel, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendrheumatologie am
Clementine Kinderhospital in Frankfurt am Main. Allein in der Rheumatologie müssen
jedes Jahr mehrere Hundert junge Patienten den Übergang zum internistischen
Rheumatologen bewältigen – oft gelingt das nicht ohne eine zeitweilige therapeutische
Unterversorgung.
Dass der Schritt vom engmaschig betreuten Jugendlichen zum selbstständigen,
erwachsenen Patienten kritisch ist, wissen Mediziner seit Langem. Immer wieder bleiben
Rheuma-Patienten dadurch Monate oder gar Jahre ohne Behandlung und kommen erst
mit massiven Beschwerden und Komplikationen, beispielsweise fortgeschrittenen
Gelenkschäden, erneut zum Arzt. Rietschel, DGRh-Kongresspräsident von Seiten der
Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR), sagt: „Wir können die Jugendlichen nicht dazu
verpflichten, die medizinische Behandlung fortzusetzen, wir können aber mehr dafür tun,
dass ein reibungsloser Übergang gelingt.“ Er verweist auf mehrere Initiativen, deren Ziel
es ist, die Transition zu erleichtern. Die Deutsche Rheuma-Liga etwa bietet TransitionsCamps an und informiert in Seminaren und Flyern zum Thema. Knapp die Hälfte der 66
Rheuma-Zentren in Deutschland bietet zudem eine gemeinsame Übergangssprechstunde
von Kinder- und Jugendrheumatologen sowie internistischen Rheumatologen an. "Das ist
ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", sagt Rietschel. Das Erlernen von
Selbstständigkeit sei jedoch ein langer und mühsamer Prozess. Ein einziger
Übergabetermin von der Jugend- in die Erwachsenenmedizin sei daher oft nicht
ausreichend.
Eine Lösung sieht Rietschel in einem strukturierten Übergabekonzept wie dem „Berliner
Transitionsprogramm“, das seit 2014 zur Anwendung kommt. Es sieht eine Übergabe vom
Kinder- und Jugendarzt zum Erwachsenenmediziner im Rahmen von drei Terminen vor,
darunter eine gemeinsame Visite mit beiden Ärzten. Das Besondere am Berliner
Programm ist die Betreuung durch einen Fallmanager, der die Terminvereinbarung
koordiniert und organisiert. "Er hält gewissermaßen den heißen Draht zum Patienten
aufrecht", erläutert Rietschel. Das aktuell noch auf Norddeutschland beschränkte
Programm sei unbedingt flächendeckend einzuführen und bundesweit einheitlich zu
gestalten. Außerdem müsse die Finanzierung durch die gesetzlichen Krankenkassen
sichergestellt und so die bislang bestehenden Abrechnungsprobleme überwunden
werden. Über die Versorgungslücke, in die noch immer viele junge Erwachsene während
der Transition fallen, und Lösungsvorschläge informieren Experten auf der heutigen
Vorab-Pressekonferenz zum Rheumatologen-Kongress am 24. August 2016 in Berlin.
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Biosimilars: Nachahmerprodukte auf dem Prüfstand
Rheumatologen fordern Register für gentechnisch hergestellte
Rheuma-Medikamente
Berlin, 24. August 2016 – Biotechnologisch hergestellte Medikamente gegen
Rheuma, sogenannte Biologika, verursachen Behandlungskosten von mehr als
einer Milliarde Euro jährlich. Für Menschen mit Rheuma sind sie häufig eine gute
Therapieoption: Sie erhöhen die Lebensqualität, reduzieren Schmerzen und
schützen Gelenke und Organe vor weiteren Schäden. Die Deutsche Gesellschaft für
Rheumatologie (DGRh) begrüßt daher, dass günstigere Ersatzprodukte auf den
Markt kommen, die sogenannten Biosimilars. Aufgrund fehlender Langzeitdaten
sollten Ärzte diese jedoch nur unter strenger Kontrolle verordnen. Im Rahmen ihrer
heutigen Vorab-Pressekonferenz in Berlin, anlässlich des Kongresses in Frankfurt,
diskutiert die DGRh die Vor- und Nachteile von Biosimilars.
In Deutschland sind derzeit 13 Biologika gegen Rheuma zugelassen. „Als sie vor gut 20
Jahren eingeführt wurden, erweiterte dies die Therapiechancen gerade für Menschen mit
schwer behandelbaren chronisch-entzündlich rheumatischen Erkrankungen deutlich“, sagt
Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Vizepräsident der DGRh und Leiter der Sektion
Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Jetzt läuft der Patentschutz einiger
Biologika ab und Ärzte könnten günstigere Nachfolgepräparate verordnen. Doch anders
als chemisch erzeugte, wirkstoffgleiche Generika sind Biosimilars keine identischen
Kopien ihrer Vorbilder. Denn sie sind medikamentös wirksame Produkte lebender
Bakterien oder Zellen. „Die Mutterzelle gibt den Proteinen jeweils unterschiedliche
Eigenschaften mit“, erläutert Professor Lorenz. Auch wenn diese Unterschiede
möglicherweise minimal sind, geht damit einher, dass sie bei Patienten unerwartete
Reaktionen wie etwa Allergien hervorrufen können. „Deshalb müssen wir in der Lage sein,
sämtliche Nebenwirkungen von Biosimilars registrieren und dokumentieren zu können.“
Die DGRh fordert für jedes Biologikum einen eindeutigen, herstellerunabhängigen,
internationalen Freinamen und eine rückverfolgbare Chargennummer. Apotheker sollten
zudem nicht vom Original auf ein Biosimilar oder umgekehrt umstellen dürfen, ohne dies
mit dem Arzt abzustimmen. Nebenwirkungen sollten zentral registriert und dem
Biologikum genau zugeordnet werden können: Dazu müssen auch Biosimilar-Hersteller
angehalten werden ihre Daten in vorhandene Register einzuspeisen.
Einen Wechsel zwischen Biologika aus Kostengründen lehnt die DGRh ebenfalls ab. „Das
begründet sich schon allein dadurch, dass auch bei den Originalpräparaten das
Ansprechen auf verschiedene Biologika variiert und nicht vorhergesehen werden kann,
welches das richtige für welchen Patienten ist“, erläutert Lorenz die klare Position.
Verordnungsquoten von Biosimilars könnten zwar dazu beitragen, Kosten zu senken.
„Diesen Zwang müssen wir jedoch ebenfalls ablehnen, solange keine Langzeitdaten für
Biosimilars vorliegen“. Dafür können nur Register wie das bereits bestehende RABBIT
(Rheumatoide Arthritis: Beobachtung der Biologika-Therapie) sorgen. Dessen ungeachtet
wächst der Anteil von Biopharmazeutika am deutschen Markt stetig. Im Jahr 2015 lag er
bei 8,2 Milliarden Euro, verglichen mit einem Gesamt-Pharmaumsatz von 35,9 Milliarden.
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Lebensstilveränderungen bei entzündlichen Gelenkerkrankungen
Rauchstopp oder Ernährungsumstellung – was bei Rheuma
wirklich hilft
Berlin, 24. August 2016 – Viele Rheuma-Patienten hoffen darauf, mit gesunder,
mediterraner Ernährung ihre Beschwerden lindern zu können. Im Vorfeld des
Rheumatologen-Kongresses in Frankfurt weisen Experten darauf hin, dass hierzu
noch viele Fragen offen sind. Vor allem der Zigarettenkonsum sei ein entscheidender
Faktor beim Ausbruch der rheumatoiden Arthritis (RA), einer entzündlichen
Rheumaerkrankung. Über den Zusammenhang zwischen Rauchen und entzündlichem
Rheuma sowie über den Einfluss der Ernährung informieren Rheumatologen bei der
Vorab-Pressekonferenz in Berlin anlässlich ihres 44. Kongresses.
Die RA ist die häufigste entzündliche Rheuma-Erkrankung in Deutschland: Hierzulande sind
rund 550 000 Erwachsene davon betroffen. Wer raucht oder geraucht hat, zeigt ein viel
höheres Risiko, eine RA zu entwickeln, als ein Nichtraucher. „Vor allem die Dauer des
Rauchens hat einen starken Einfluss auf die Entstehung einer rheumatoiden Arthritis“, sagt
Professor Dr. med. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga. Eine
Metaanalyse aus zehn Studien an 4 552 Patienten mit RA hat ergeben, dass das
Erkrankungsrisiko von Personen, die über eine Zeitspanne von ein bis zehn Jahren
durchschnittlich täglich eine Packung mit 20 Zigaretten rauchen, schon um 26 Prozent erhöht
ist. Bei Rauchern, die die gleiche Menge über 21 bis 30 Jahre hinweg konsumieren, ist das
Risiko sogar doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern.
Wie bei jeder Autoimmunerkrankung richtet sich auch bei Rheuma die körpereigene Abwehr
gegen den Körper selbst, anstatt diesen vor Schäden von außen zu schützen. Diese
fehlgeleitete Immunabwehr ruft entzündliche Prozesse hervor – in Gelenken, Organen,
Muskeln oder auch Blutgefäßen. Bei rheumatoider Arthritis wenden sich die „Antikörper“
gegen bestimmte Eiweiße in den Geweben, die sogenannten citrullinierten Peptide. Stoffe im
Zigarettenrauch begünstigen die Bildung dieser Eiweiße. Auf diese Weise kann Rauchen die
entzündliche Gelenkerkrankung hervorrufen oder sie verschlimmern. Die Expertin sagt
deshalb: „Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen raten wir dringend vom
Rauchen ab. Besser noch: Es sollte erst gar nicht angefangen werden, zu rauchen.“
Die Ernährung spielt ebenfalls eine Rolle bei rheumatischen Erkrankungen – wenn auch in
geringerem Umfang. Bedeutung wird dabei der sogenannten Mittelmeer-Diät beigemessen.
Sie beinhaltet viel Gemüse, Obst, Fisch und Meeresfrüchte, Vollkornprodukte und Olivenöl,
aber wenig rotes Fleisch. Die Ergebnisse von aktuellen Langzeitstudien aus Boston mit
174 638 Frauen zeigen jedoch, dass kein Zusammenhang zwischen einer mediterranen Diät
und dem RA-Risiko nachgewiesen werden konnte. Gromnica-Ihle hat dennoch einige Tipps,
mit welcher Ernährung das Risiko verringert werden kann, an einer RA zu erkranken: „Es ist
empfehlenswert, häufig Fisch und Meeresfrüchte zu essen, denn die Omega-3-Fettsäuren
können einen prophylaktischen Effekt haben“, so die Rheumatologin. Wer bereits an einer
rheumatoiden Arthritis erkrankt sei, würde gelegentlich feststellen, dass es beim Genuss
bestimmter Speisen zu einer Zunahme der Beschwerden komme. Dann sei es sinnvoll, die
betreffenden Nahrungsmittel zu meiden. Zudem ist bekannt, dass deutlich übergewichtige
Menschen ein höheres Risiko haben, an einer RA zu erkranken.
Nach Ansicht von Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, DGRh-Tagungspräsident und
Ärztlicher Direktor der Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie der KerckhoffKlinik in Bad Nauheim gilt: „Im Hinblick auf den Lebensstil der Patienten bleibt für die
Prävention und Behandlung von Rheuma der Verzicht auf das Rauchen entscheidend. Hier
hat der Patient maximale Einflussmöglichkeiten.“ Gesunde, mediterrane Ernährung sei zur
Vermeidung von Übergewicht sowie für eine gute Gesamtgesundheit wichtig und damit trotz
eines nur eingeschränkt nachweisbaren Zusammenhangs zur Rheuma-Erkrankung
empfehlenswert.
Kontakt für Journalisten:
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Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin
Neue Medikamente gegen Rheuma: Welche neuen Wirkstoffe gibt es und
warum ist jede neue Therapieoption entscheidend
Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, Tagungspräsident DGRh, Ärztlicher Direktor Abteilung
Rheumatologie und Klinische Immunologie der Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim
Trotz der vielen Erfolge der konventionellen und biologischen Medikamente mit zum Teil
mehr als zehn verschiedenen Therapieoptionen, wie zum Beispiel bei der rheumatoiden
Arthritis, können immer noch nicht alle Patienten in eine Remission (Ruhe der
Grunderkrankung) gebracht werden, die erfolgreichen Medikamente können wegen
Nebenwirkungen nicht eingesetzt oder weiter gegeben werden, oder es gibt überhaupt keine
zugelassenen „in label“ Medikamente für bestimmte Situationen oder ganze
Erkrankungsgruppen, wie z.B. viele Kollagenosen oder Vaskulitiden.
Aus diesen Gründen ist jede neue Substanz willkommen und wird – ob mit oder ohne
offizielle Zulassung für eine bestimmte Erkrankung – umgehend eingesetzt, solange es
wissenschaftlich und klinisch Sinn macht.
Neue konventionelle DMARDs (sogenannte small molecules)
Obwohl es sehr viele intrazelluläre Enzyme (Kinasen) gibt, die bei Entzündungs- und
Destruktionsvorgängen eine wichtige Rolle spielen, haben es doch nur wenige dieser
Kinasehemmer in Tablettenform geschafft, ein gutes Wirkungs- zu Nebenwirkungsprofil in
der klinischen Prüfung zu zeigen. Am weitesten entwickelt (und bereits in einigen Ländern
zugelassen) sind hierbei die Janus-Kinasehemmer Tofacitinib und Baricitinib, für die 2017
eine Zulassung erwartet wird.
Neue biologische DMARDs (monoklonale Antikörper und Rezeptorantagonisten)
Neben Tocilizumab stehen weitere vier Antikörper gerichtet gegen IL-6 oder IL6-Rezeptor
in der kliniknahen Entwicklung. Deren klinische Effizienz ist ähnlich der klinischen Effizienz
von TNF-α-Blockern und Tocilizumab. Dass unterschiedliche Wirkmechanismen der
unterschiedlichen Präparationen bestehen, erscheint aufgrund der derzeitigen Ergebnislage
eher unwahrscheinlich, möglicherweise gibt es aber feinere Unterschiede wie bei den TNFHemmer, und wünschenswert wäre eine Zulassung für Vaskulitiden und Kollagenosen wie
der systemischen Sklerose.
Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der
Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin
Der Anti-Interleukin 17-Antikörper Secukinumab wurde vor kurzem für die
Psoriasisarthritis und die ankylosierende Spondylitis zugelassen. IL-17 ist eines der
wichtigsten entzündungssteigernden Zytokine (ähnlich TNF) und vor allem bei
Entzündungsvorgängen an der Wirbelsäule und den Sehnenansätzen eine treibende Kraft –
Entzündungsareale, die oft von TNF-Hemmern nicht erreicht werden.
Im entzündeten Synovium befinden sich sehr viele zytokinproduzierende Makrophagen (Typ
I Synoviozyten). Mavrilimumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper gegen die αUntereinheit des GM-CSF(Granulozyten-Makrophagen-Wachstumsfaktor)-Rezeptors.
Eine Blockade des GM-CSF-Rezeptors führt bei RA-Patienten zu einer signifikanten
Besserung der klinischen Symptomatik. Sollte sich die klinische Effizienz bei diesem und
weiteren Wachstumsfaktorhemmern nachweisen lassen, wäre mit dieser neuen
monoklonalen Antikörpergruppe zusätzlich zu den vorhandenen Biologika bei der RA und
wahrscheinlich auch bei Vaskulitiden eine gute Alternative vorhanden.
Rituximab stellt seit mehreren Jahren einen festen Bestandteil in unserem Therapierepertoire
für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis dar, wurde erfreulicherweise auch für die
ANCA-assoziierten Vaskulitiden zugelassen und könnte auch bei der systemischen Sklerose
effektiv sein. Von den vielen weiteren Versuchen, effektiv die „Autoantikörperzellen“, die
B-Zellen, bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen zu hemmen, sind leider nur
wenige wirklich erfolgreich. Hierzu gehört ein weiterer gegen das CD20-Molekül gerichteter
monoklonaler Antikörper, Ofatumumab. Die gegen B-Zell-Stimulationsfaktoren gerichteten
monoklonalen Antikörper, Tabalumab und Atacicept zeigten dagegen keine wirkliche
klinische Effizienz bei RA.
Regulatorische T-Zellen (T-regs) sind definiert als eine Subgruppe naiver CD4+ Helfer TZellen. Regulatorische T-Zellen können, früh eingesetzt, lokale wie auch systemische
Entzündungen und Knochendestruktionen verhindern. Derzeit laufen klinische Studien bei
RA-Patienten mit verschiedenen Treg stimulierenden Antikörpern, mit dem Ziel, über die
Expansion von regulatorischen T-Zellen ein weiteres biologisches und effizientes
Therapieprinzip für die rheumatoide Arthritis zur Verfügung zu stellen.
Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der
Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin
Literatur
Smolen JS ,Aletaha D, McInnes IB. Rheumatoid arthritis. Lancet. 2016, epub.
Schwartz DM, Bonelli M, Gadina M, O'Shea JJ. Type I/II cytokines, JAKs, and new strategies
for treating autoimmune diseases. Nat Rev Rheumatol. 2016;12:25-36.
Ferfar Y, Mirault T, Desbois AC, Comarmond C, Messas E, Savey L, Domont F, Cacoub P,
Saadoun D. Biotherapies in large vessel vasculitis.
Autoimmun Rev. 2016;15:544-51
(Es gilt das gesprochene Wort)
Berlin, August 2016
Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der
Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin
Wenn Kinder mit Rheuma erwachsen werden: Wie gelingt der kritische Schritt
vom engmaschig betreuten Jugendlichen zum selbstständigen Patienten?
Dr. med. Christoph G. Rietschel, Tagungspräsident GKJR, Leiter der Abteilung für Kinderund Jugendrheumatologie, Clementine Kinderhospital, Frankfurt am Main
Herausforderung Transition
Transition bezeichnet in der Medizin den Übergang chronisch kranker Jugendlicher aus der
Betreuung durch den Kinder- und Jugendarzt in die Betreuung durch den
Erwachsenenmediziner. Transition ist gleichermaßen eine Herausforderung für etliche
Fachbereiche wie zum Beispiel Diabetologie, Hämato-/Onkologie, Nephrologie, Neurologie,
Psychiatrie und Rheumatologie. In der Transitionsphase bestehen hohe Risiken die
Patienten langfristig aus jeglicher ärztlicher Betreuung zu verlieren, mit teilweise
katastrophalen Folgen. Gründe sind unter anderem starre abrechnungstechnische
Altersgrenzen, fehlende ärztliche und therapeutische Kapazitäten, unzureichende
beziehungsweise fehlende Schulungsprogramme sowie ein weitgehend uneinheitliches
Vorgehen.
Transition in der Rheumatologie
Etwa 1 auf 1000 Kinder in Deutschland erkrankt an einer chronischen rheumatologischen
Erkrankung. Insgesamt liegt die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren, die an
einer solchen Erkrankung leiden, bei gut 15000. Weit mehr als die Hälfte dieser
Erkrankungen beginnt deutlich vor dem zehnten Lebensjahr, gut 40 Prozent der Kinder sind
2 bis 6 Jahre alt, und etwa ein Drittel der Patienten wird von der Erkrankung in das
Erwachsenenalter begleitet.
Die Prognose der Erkrankungen aus diesem Formenkreis hat sich in den letzten 20 Jahren
deutlich zum Besseren gewandelt. Hierzu beigetragen haben mehrere Faktoren.
Die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten entzündlicher Gelenkerkrankungen, der
juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA), haben sich in den letzten 20 Jahren erheblich
verbessert. Weitere noch seltenere rheumatologische Erkrankungen wie die sogenannte
autoinflammatorischen Syndrome sind durch neu entwickelte Medikamente wie Biologika
überhaupt erst behandelbar geworden. Patienten, die an diesen Krankheiten leiden,
erreichten früher oft nicht das Erwachsenenalter.
Eine hochspezialisierte, vorwiegend ambulante kinder- und jugendrheumatologische
Betreuung ist in Deutschland inzwischen flächendeckend vorhanden. So ist sichergestellt,
dass möglichst viele der jungen Patienten diagnostiziert werden und nach aktuellen
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Behandlungsstandards die bestmögliche Therapie erhalten. Wahrgenommen wird diese
Betreuung durch Kinder- und Jugendärzte mit der Spezialisierung „Kinder- und
Jugendrheumatologie“. Diese Spezialambulanzen sind meist an Kliniken angegliedert und
unterliegen in ihren unterschiedlichen Rechtsformen als Ermächtigungsambulanz,
Institutsambulanz oder Schwerpunktpraxis der Abrechnung mit der Kassenärztlichen
Vereinigung (KV) und somit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Diese
Betreuungsmöglichkeit erlischt rechtlich schlagartig mit dem 18. Geburtstag.
Die Patienten wurden bis dahin oft über mehr als zehn Jahre beim Kinder- und
Jugendrheumatologen betreut. In dieser Zeit entwickelt sich eine enge Arzt-Patient-Bindung.
Die Einbindung der Eltern ist dabei ein Kernaspekt, welcher auch bis in das hohe
Jugendalter, schon aus rechtlicher Sicht, große Bedeutung beibehält. Das Erlernen von
Selbstständigkeit ist ein langer und mühsamer Prozess, der bei Jugendlichen nicht
schlagartig erreicht wird. Verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Erkrankung ist in
diesem Alter besonders schwer, da „Krankheit“ in der Peergroup kein gängiges Thema ist
und viele Einschnitte im täglichen Leben mit sich bringen kann. Die Krankheit kollidiert
gewissermaßen mit typischen Themen wie Freizeit, Sport, Substanzkonsum, Sexualität
sowie Schule und Berufsfindung.
Eine einheitlich anerkannte Länge der Phase der Transition existiert bislang nicht, der
Zeitraum zwischen 16 und 21 Jahren erscheint aber plausibel. Individuelle Unterschiede in
der Persönlichkeitsentwicklung können einen starken Einfluss auf das Ausmaß der
Transitionsbemühungen haben.
In dieser Zeit muss der eigenverantwortliche Umgang mit der Erkrankung und allen
dazugehörenden Aspekten erlernt werden. Dies erfordert erhebliche zusätzliche zeitliche
Ressourcen bei der Gestaltung der Sprechstunde. Gemeinsame Sprechstunden mit
internistischen Rheumatologen sind wünschenswert. Die überlappende Betreuung ist aber in
der Regel mit einem einzigen „Übergabetermin“ nicht effizient genug.
Hoffnung in Sicht?
Laut einer Umfrage der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) von 2015
bieten 30 von 66 Zentren eine gemeinsame Übergangssprechstunde oder eine schriftlich
geregelte Transition an. Der Arbeitskreis Transition der Deutschen Gesellschaft für
Rheumatologie (DGRH) sowie der GKJR stellt Unterlagen zur Verfügung, die bei dem
Gelingen der Transition hilfreich sein können.
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Die Deutsche Rheuma-Liga bietet Unterstützungsangebote an, die vom Bundesministerium
für Gesundheit unterstützt werden (Transition-Camps, Seminare, Flyer etc.).
Strukturierte Konzepte wie das „Berliner Transitionsprogramm“ (BTP), welches durch die
Deutsche Gesellschaft für Transitionsmedizin (DGfTM) 2014 ins Leben gerufen wurde,
könnten richtungsweisend werden. Ziel ist hierbei ein strukturiertes Vorgehen mit Übergabe
vom Kinder- und Jugendarzt zum Erwachsenenmediziner in drei Visiten, wovon eine
gemeinsame Visite vorgesehen ist. Organisiert und überwacht wird der Vorgang dabei von
einem Fallmanager, der die Terminvereinbarung koordiniert und gewissermaßen den heißen
Draht zum Patienten aufrechterhält, unter anderem unter Nutzung moderner digitaler
Kommunikationsangebote. Die Finanzierung ist zumindest teilweise über die GKV bereits
heute möglich. Das Programm ist aktuell noch auf Norddeutschland beschränkt, eine
bundesweite einheitliche Vorgehensweise und eine flächendeckende Finanzierung durch alle
Krankenkassen der GKV sind unbedingt erstrebenswert.
Realität
Aktuell profitieren wahrscheinlich noch die wenigsten chronisch kranken Jugendlichen von
den genannten Angeboten. In der Realität erleben Kinder- und Jugendrheumatologen häufig
einen verzweifelten Rücklauf von Patienten beim versuchten Übergang in die
Erwachsenenmedizin. Die Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen und deren
Finanzierung durch die GKV muss intensiv weiterverfolgt werden. Interdisziplinarität im
Rahmen gemeinsamer Tagungen der Gesellschaften (hier: DGRH und GKJR) bieten die
Möglichkeit, dem Thema Transition ein angemessenes Forum zu geben.
(Es gilt das gesprochene Wort)
Berlin, August 2016
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„Biosimilars“: Halten die neuen „Kopien“ der Biologika, was sie medizinisch
versprechen, und entlasten sie unser Gesundheitssystem auch finanziell?
Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Oberarzt und Leiter der Sektion Rheumatologie am
Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinisch-wissenschaftlicher Leiter des AcuraRheumazentrums in Baden-Baden
Biologika sind Arzneistoffe, die mit Mitteln der Biotechnologie zum Beispiel mit gentechnisch
veränderten Organismen hergestellt werden. Inzwischen sind in Deutschland 13 Biologika für
rheumatologische Indikationen zugelassen. Die Einführung der Biologika hat die
Therapiemöglichkeiten chronisch-entzündlicher rheumatischer Erkrankungen deutlich
erweitert. Diese Therapien bedürfen einer sorgfältigen Überwachung wegen potenzieller
unerwünschter Wirkungen. Ihr Einsatz ist jedoch mit hohen direkten Kosten von über einer
Milliarde Euro (Arzneimittelreport 2013) verbunden. Dies zeigt, dass hier ein erheblicher
Kostendruck entstanden ist.
Für die ersten Biologika wie Rituximab, Infliximab und Etanercept sowie demnächst auch
Adalimumab läuft der Patentschutz in absehbarer Zeit ab oder ist in einigen Europäischen
Staaten schon abgelaufen. Entsprechend haben Firmen begonnen, sogenannte Biosimilars
zu entwickeln, deren Gensequenz nahezu identisch mit der des Mutterprodukts ist. Da in der
Synthese dieser Proteine in den Mutterzellen wie bei jedem Protein jedoch verschiedene
posttranskriptionelle, damit Gensequenz-unabhängige Modifikationen wie Glykosilierung
auftreten können und die exakten Herstellungsmethoden des Originalpräparats nicht
publiziert sind, ist nicht gewährleistet, dass Biosimilars mit dem Originalpräparat exakt
identisch sind, daher die Bezeichnung als „Biosimilar“. Solche posttranskriptionellen
Modifikationen eines Proteins können zur Entstehung veränderter antigener Eigenschaften
des Proteins beitragen und damit zum Beispiel zur Entwicklung von gegen das Protein
gerichteter Antikörper oder allergischer Reaktionen – das trifft allerdings auch auf die
Originalpräparate zu (batch to batch variability). Eine Übersicht über die in Europa
zugelassenen Biosimilars und deren Referenzprodukte sind über den Verband der
Forschenden Pharmaunternehmen (VfA) einzusehen (http://www.vfa.de/embed/biosimilarsuebersicht-originalpraeparate.pdf; Stand 11/2013).
Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie schließt sich der Meinung der
Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft an und unterstützt die Einführung und
Verwendung von Biosimilars gerade auch angesichts der enormen Kosten, die mit biologisch
hergestellten Medikamenten verbunden sind. Allerdings ist es zwingend notwendig, in der
Lage zu sein, auch seltene und unerwartete Nebenwirkungen von Biosimilars registrieren
und dokumentieren zu können. Dies impliziert die Notwendigkeit, dass bei Auftreten von
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unerwünschten Arzneimittelwirkungen diese dem Produkt, also Original oder Biosimilar,
exakt zugeordnet werden können. Dafür ist aber die Angabe der Chargenbezeichnung und
die Nennung des Namens des Arzneimittels erforderlich, da unterschiedliche biologische
Wirkstoffe mit identischen Wirkstoffnamen – wie oben dargelegt – ein unterschiedliches
Nebenwirkungsprofil aufweisen könnten. Diese Vorgabe der oben genannten Richtlinie ist
unglücklicherweise bei der Umsetzung in deutsches Recht lediglich als Auflagenbefugnis der
Bundesoberbehörde im Sinne einer „Kann-Bestimmung“ erfolgt, sodass bei ungenügender
Dokumentation die Rückverfolgung und die Identifikation des exakten biologischen
Arzneimittels nicht möglich sind. Ein pragmatischer Ansatz wäre die grundsätzliche Meldung
einer möglichen Nebenwirkung in Kombination mit dem Handelsnamen des Präparats.
Daher ist konsequenterweise zu fordern:
a) Jedes Biologikum muss einen unterschiedlichen internationalen Freinamen haben
(INN= international non-proprietary name), es dürfen also zum Beispiel nicht alle
Infliximab-Biosimilars als Infliximab firmieren und so rezeptiert werden (dies deckt
sich mit einer Initiative der WHO: http://gabionline.net/Biosimilars/General/WHOproposal-offers-clarity-for-biosimilarnomenclature?utm_source=GONL4&utm_campaign=ff439d46ad-GONL+V14H144&utm_medium=email&utm_term=0_c68e980169-ff439d46ad-167496025).
b) Apotheker dürfen nicht ohne Wissen des Arztes und/oder ohne Anordnung des
Arztes vom Originalpräparat auf ein Biosimilar oder umgekehrt umstellen. Dies gilt
auch für parallele Entwicklungen durch den Originalhersteller. Dafür ist auch laut
Europäischer Pharmakovigilanz-Richtlinie die zusätzliche Angabe der
Chargennummer erforderlich.
c) Nebenwirkungen müssen in zentralen Registern genau dokumentiert und einem
Biologikum (Originalpräparat, Biosimilar) genau zugeordnet werden können. Ein
langfristiger Lösungsweg wäre unter anderem, dass auch Biosimilar-Hersteller
angehalten werden, ihre Datensammlung der mit ihren Produkten behandelten
Patienten in zentrale Register wie dem Deutschen RABBIT-Register einzugeben –
mit der Möglichkeit einer exakten und nachvollziehbaren Identifizierbarkeit des
verwendeten Produkts.
d) Solange keine Langzeitdaten zu spezifischen Indikationen vorliegen, ist auch ein
unkontrollierter Produktwechsel mit jeder Verordnung zwischen Original und/oder
unterschiedlichen Biosimilars zu vermeiden, um die Immunogenität der
verschiedenen Bioprodukte bei unterschiedlichen Herstellungsprozessen möglichst
gering zu halten. Bezüglich der Immunogenität durch einen Wechsel vom Original
zum Biosimilar und vice versa gibt es erst kleinere Studien, die im Kurzzeitverlauf
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keine Änderung der Immunogenität nahe legten (Yoo DH et al. Efficacy and safety
of CT-P13 (infliximab biosimilar) over two years in patients with rheumatoid arthritis:
comparison between continuing with CT-P13 and switching from infliximab to CTP13 [abstract no. L15] ACR/ARHP Annual Meeting 2013).
e) Einen unkontrollierten Wechsel zwischen Biologika (interchangeability) aus
Kostengründen lehnt die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie zum jetzigen
Zeitpunkt ab, dies bezieht sich auf einen durch Kosten begründeten
Präparatwechsel zwischen verschiedenen TNF-alpha-Biologika genauso wie
zwischen Biologikaklassen (zum Beispiel von einem nicht-TNF-alpha-BiologikumOriginal auf ein TNF-alpha-Biosimilar), da das Ansprechen auf verschiedene
Biologika auch bei den Originalpräparaten variiert.
f) Darüber hinaus sehen wir einen Wechsel von einem Originalpräparat auf ein
Biosimilar, das im Zulassungsverfahren nur in einer rheumatologisch fachfremden
Indikation getestet wurde (zum Beispiel Rituximab bei NHL) als problematisch an,
solange keine Langzeitdaten dieser Biosimilars in rheumatologischen
Kernindikationen vorliegen, da die immunologischen Pathomechanismen und die
Begleitmedikation (und damit die Immunogenität des Biologikums) die Sicherheit
und Langzeiteffizienz unterschiedlich beeinflussen können.
g) Schließlich lehnen wir auch erzwungene Verordnungsquoten von Biosimilars zum
jetzigen Zeitpunkt und in jeglicher Form ab, solange die oben geforderten
Langzeitdaten in pharmazeutisch unabhängigen Zentralregistern (wie zum Beispiel
dem Deutschen RABBIT-Register) für Biosimilars nicht vorliegen.
Quelle:
Hanns-Martin Lorenz Jürgen Braun, Klaus Krüger, Matthias Schneider: Stellungnahme der
Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie zur Einführung und Gebrauch von Biosimilars in
der Therapie entzündlich-rheumatischer Erkrankungen.
(Es gilt das gesprochene Wort)
Berlin, August 2016
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Rauchstopp oder Ernährungsumstellung: Was Rheumapatienten wirklich
Linderung verschafft
Professor Dr. med. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga
Bundesverband e.V., Berlin
Fast alle von Rheuma Betroffenen stellen ihren Ärzten die Frage: „Was kann ich selbst
gegen meine Erkrankung tun“. Lebensstilveränderungen können rheumatische
Erkrankungen günstig beeinflussen und werden immer noch zu wenig beachtet.
Seit fast 30 Jahren ist bekannt, dass Rauchen zum Ausbruch einer rheumatoiden Arthritis
(RA) beitragen kann (1). Zahlreiche folgende Studien bestätigten, dass Rauchen das Risiko,
an einer RA zu erkranken, deutlich erhöht. Wer raucht oder jemals geraucht hat, zeigt ein um
40 Prozent höheres Risiko, eine RA zu entwickeln als ein Nichtraucher (2).
Inzwischen konnte in einer Metaanalyse aus zehn Studien an 4552 Patienten mit RA durch
eine schwedische Arbeitsgruppe um Daniela Di Giuseppe (3) nachgewiesen werden, dass
die Beziehung zwischen Rauchen und Krankheitsentstehung nicht linear verläuft: Das Risiko
war bei Rauchern mit 1 bis 10 Packungsjahren um 26 Prozent (RR 1,26) höher, eine RA zu
entwickeln als bei Nichtrauchern (1,0). Bei jenen mit 21 bis 30 Packungsjahren verdoppelte
sich das Risiko (RR 1,94), bei noch stärkerem Rauchen (>40 Packungsjahre) blieb es
ähnlich (RR 2,07). Somit haben auch die Raucher, die nur wenige Zigaretten pro Tag über
viele Jahre rauchen ein erhöhtes Risiko für eine RA. Bei Raucherinnen konnte gezeigt
werden, dass der Verzicht auf Zigaretten, das Risiko einer RA zwar reduziert, aber nicht
aufhebt (4).
Hohe Kochsalzeinnahmen sollen bei Rauchern das Risiko, eine RA zu entwickeln, um
möglicherweise 54 Prozent erhöhen (5).
Was liegt der Korrelation zwischen Rauchen und RA zugrunde? Die Arbeitsgruppe um Lars
Klareskog konnte als erste zeigen, dass der Umweltfaktor Rauchen zur Citrullinierung von
Proteinen führt (6). Diese veränderten Proteine werden vom Organismus als fremd
angesehen und er entwickelt (Auto-)Antikörper dagegen, die sogenannten anti-CitrullinPeptid/Protein-Antikörper (ACPA). Dieser Prozess findet offenbar zuerst in der Lunge statt.
Die ACPA gehen dem Auftreten der klinischen Symptome der RA oft um viele Jahre voraus.
Erst in letzter Zeit wurden bestimmte Genvarianten bei ACPA-positiven RA-Patienten
nachgewiesen, die besonders mit Rauchen und der Entwicklung einer RA in Zusammenhang
stehen. (7).
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Nun ist auch bekannt, dass Raucher eine höhere Krankheitsaktivität als Nichtraucher
aufweisen. Die Krankheitslast ist bei Menschen mit RA und einem deutlichen Übergewicht
nochmals stärker. Bei Männern, die rauchen, wird die Chance auf eine Remission der RA
verringert (8). In den letzten Jahren konnte mehrfach nachgewiesen werden, dass Raucher
auch eine stärkere radiologische Progression aufweisen, d.h. sie haben eine stärkere
Zerstörung ihrer Gelenke als Nichtraucher (9). Das Ansprechen auf die
krankheitsmodifizierende Therapie ist bei Rauchern schlechter als bei Nichtrauchern. Das gilt
sowohl für herkömmliche Basistherapeutika wie Methotrexat (10) als auch für die Biologika
der Gruppe der Tumor-Nekrose-Hemmer (11).
Als Resultat sollte Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen dringend vom
Rauchen abgeraten werden; besser noch, es sollte erst gar nicht angefangen werden zu
rauchen. Aber noch immer rauchen nach den Angaben der dokumentierenden deutschen
Rheumazentren 30 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen mit Rheumafaktor
positiver RA. Somit ist noch viel Aufklärung nötig.
Unbestritten spielt auch die Ernährung eine große Rolle bei rheumatischen Erkrankungen.
Übergewicht führt zu Arthrose der gewichttragenden Gelenke. Die Gicht erfordert eine
purinarme Ernährung. Hinsichtlich der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist nur die
RA gut untersucht.
Der wichtigen Frage, ob die Ernährung einen Einfluss auf die Entstehung der RA hat, wird
seit langem nachgegangen. Eine große Rolle spielt dabei die Mittelmeer-Diät. Sie beinhaltet
viel Gemüse, Obst, Fisch und Meeresfrüchte, Vollkornprodukte und Olivenöl, aber wenig
rotes Fleisch. Aktuell beschrieben Hu und Mitarbeiter aus Boston, USA, in zwei
Kohortenstudien an 174 638 Frauen, die Langzeit beobachtet wurden, keinen
Zusammenhang zwischen einer mediterranen Diät und dem RA-Risiko (12).
Interessanterweise scheint moderater Alkoholkonsum das Risiko für eine RA zu verringern.
Frauen profitieren besonders (13). Offenbar haben auch Omega-3-Fettsäuren einen
prophylaktischen Effekt. Eine Kohortenstudie aus Schweden konnte zeigen, dass diejenigen
Frauen, die besonders häufig Fisch und Meeresfrüchte aßen, ein deutlich geringeres Risiko
hatten, an einer RA zu erkranken (14). Wer über einen langen Zeitraum wöchentlich
wenigstens einmal Fisch zu sich genommen hatte, verringerte das Risiko um 30 Prozent. Es
ist derzeit noch unklar, ob die niedrigen Vitamin-D-Serumwerte, die bei RA-Patienten
gefunden werden, eine Ursache für die RA oder eine Folge der RA sind. Somit kann auch
noch nicht beantwortet werden, ob Vitamin-D-Mangel die Inzidenz für RA erhöht (15).
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Hinsichtlich der Beeinflussung des Krankheitsverlaufs durch bestimmte Diäten sei auf ein
Cochrane-Review verwiesen. Hierbei konnten in einer systematischen Übersichtsarbeit von
15 kontrollierten Studien bei 837 Patienten mit RA zu unterschiedlichen Diäten nur wenige
Anhaltspunkte für deren Wirksamkeit gefunden werden (16). Ein Effekt der Mittelmeer-Diät
bei RA konnte in einer kleinen Studie (Verumgruppe n=26) nachgewiesen werden (17). Ein
positiver Effekt auf ein metabolisches Syndrom und kardiovaskuläre Erkrankungen bei RA
kommt bei dieser Diät hinzu. Ein mäßiger Alkoholgenuss wirkt sich günstig auf
Krankheitsaktivität und Fortschreiten der Gelenkzerstörung aus. Allerdings ist eine
gleichzeitige leberschädigende Wirkung der Rheumamedikamente zu beachten, sodass
besonders im Zusammenhang mit Methotrexat-Einnahme ein zusätzlicher Alkoholgenuss
problematisch ist. Manche Patienten beobachten beim Genuss bestimmter Speisen eine
Zunahme ihrer Beschwerden. Die betreffenden Nahrungsmittel sind dann zu meiden.
Hinsichtlich der Substitution von Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln haben die
Omega-3-Fettsäuren in überwiegend kleinen Studien Hinweise auf moderate
Verbesserungen bezüglich Schmerzen, Gelenkschwellungen, Dauer der Morgensteifigkeit,
Krankheitsaktivität und NSAR-Verbrauch geliefert (18). Die Gabe von Vitamin D in
Mangelsituationen ist notwendig. Für weitere Substanzen ist die Studienlage dürftig.
Weiterführende Literatur
1. Vessey MP, Villard-Mackintosh L, Yeates D. Oral contraceptives, cigarette smoking
and other factors in relation to arthritis. Contraception 1987; 35:457
2. Sugiyama D, Nishimura K, Tamaki K et al. Impact of smoking as a risk factor for
developing rheumatoid arthritis: a meta-analysis of observational studies. Ann
Rheum Dis 2010; 69:70
3. Di Giuseppe D, Discacciati A, Orsini N, Wolk A. Cigarette smoking and risk of
rheumatoid arthritis: a dose-response meta-analysis. Arthritis Res Ther 2014; 16:R61
4. Di Giuseppe D, Orsini N, Alfredsson L, Askling J, Wolk A. Cigarette smoking and
smoking cessation in relation to risk of rheumatoid arthritis in women. Arthritis Res
Ther. 2013;15:R56
5. Sundström B, Johansson I, Rantapää-Dahlqvist S. Interaction between dietary
sodium and smoking increases the risk for rheumatoid arthritis: results from a nested
case-control study. Rheumatology (Oxford) 2015; 54:487
6. Klareskog L, Stolt P, Lundberg K et al. A new model for an etiology of rheumatoid
arthritis: smoking may trigger HLA-DR (shared epitope)-restricted immune reactions
to autoantigens modified by citrullination. Arthritis Rheum 2006; 54:38
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7. Jiang X, Källberg H, Chen Z et al. An Immunochip-based interaction study of
contrasting interaction effects with smoking in ACPA-positive versus ACPA-negative
rheumatoid arthritis. Rheumatology (Oxford) 2016; 55:149
8. Inoue Y, Nakajima A, Tanaka E et al. Effect of Smoking on Remission Proportions
Differs Between Male and Female Patients with Rheumatoid Arthritis: A Study Based
on the IORRA Survey. J Rheumatol 42:1083
9. Saevarsdottir S, Rezaei H, Geborek P et al. Current smoking status is a strong
predictor of radiographic progression in early rheumatoid arthritis: results from the
SWEFOT trial. Ann Rheum Dis 2015; 74:1509
10. Sergeant JC, Hyrich KL, Anderson J et al. Prediction of non-response to
methotrexate therapy in the rheumatoid arthritis medication study (RAMS). Ann
Rheum Dis 2016; 75(Supplement 2): 57
11. Söderlin MK, Petersson IF, Geborek P. The effect of smoking on response and drug
survival in rheumatoid arthritis patients treated with their first anti-TNF drug. Scand J
Rheumatol. 2012; 41:1
12. Hu Y1, Costenbader KH, Gao X et al. Mediterranean diet and incidence of
rheumatoid arthritis in women. Arthritis Care Res (Hoboken). 2015; 67:597
13. Jin Z, Xiang C, Cai Q et al. Alcohol consumption as a preventive factor for
developing rheumatoid arthritis: a dose-response meta-analysis of prospective
studies. Ann Rheum Dis 2014; 73:1962
14. Di Giuseppe D, Wallin A, Bottai M et al. Long-term intake of dietary long-chain n-3
polyunsaturated fatty acids and risk of rheumatoid arthritis: a prospective chort study
of women. Ann Rheum Dis. 2014; 73:1949
15. Jeffery LE, Raza K, Hewison M. Vitamin D in rheumatoid arthritis-towards clinical
application. Nat Rev Rheumatol. 2016; 12:201
16. Hagen KB, Byfuglien MG, Falzon L et al. Dietary interventions for rheumatoid
arthritis. Cochrane database of systematic reviews (Online) 2009: CD006400
17. Sköldstam L, Hagfors L, Johansson G. An experimental study of a Mediterranean
diet intervention for patients with rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis 2003; 62:208
18. Miles EA, Calder PC. Influence of marine n-3 polyunsaturated fatty acids on immune
function and a systematic review of their effects on clinical outcomes in rheumatoid
arthritis. Br J Nutr 2012; 107: 171
(Es gilt das gesprochene Wort)
Berlin, August 2016
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Schmerzhaftes Schicksal? Die Volkskrankheit Fingerarthrose ist mehr als eine
„unbehandelbare Alterserscheinung“ – Was hilft?
Professor Dr. med. Wolfgang Rüther, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik am
Klinikum Bad Bramstedt und der Klinik und Poliklinik für Orthopädie des
Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
Als Arthrosen bezeichnet man jene Krankheiten der Gelenke, bei denen der Verlust des
Knorpels im Mittelpunkt des Geschehens steht. Die Ursache der Arthrose liegt meistens gar
nicht in einer Erkrankung des Knorpelgewebes selbst, sondern in der Veränderung der
Umgebung, deren Konsequenzen sich auf den Knorpel niederschlagen. Da der Knorpel
durch ganz unterschiedliche, auch vorübergehende Krankheiten geschädigt werden kann,
stellt die Arthrose bezüglich ihrer Genese ein sehr heterogenes Krankheitsbild und die
gemeinsame Endstrecke vieler verschiedener Gelenkkrankheiten dar.
Die Arthrose ist ein sehr verbreitetes Leiden, mit dem die meisten Menschen im Laufe ihres
Lebens in Berührung kommen. In den Statistiken der Krankenkassen besitzt sie hinsichtlich
Behandlungskosten, Arbeitsausfall und Invalidität einen hohen Stellenwert. Prinzipiell kann
sich an jedem Gelenk des Körpers eine Arthrose entwickeln. Eine der häufigsten
Manifestationen der Arthrose ist der Befall der Fingergelenke. 60-70% der Bevölkerung über
65 Jahre zeigt Zeichen einer Fingerpolyarthrose. Einen Sonderfall stellt die erosive
Verlaufsform dar, die aufgrund ihres aggressiven, gelenkzerstörenden Verlaufes besondere
Bedeutung hat (5).
Allgemein gilt, dass sich erste, klinisch meist noch stumme röntgenologische Hinweise auf
Arthrosen oft bereits am Anfang des 4. Lebensjahrzehnts finden, mit 65–70 Jahren hat sie
fast jeder Mensch. Dabei ist das Ausmaß des radiologischen Befundes keineswegs
Gradmesser für die Beschwerden, die auch bei schweren morphologischen Veränderungen
geringfügig sein oder fehlen können und umgekehrt. Die verbreitete Anschauung, daß die
Arthrose ausschließlich eine Erkrankung alter Menschen sei, ist nicht richtig. Ebensowenig
ist es richtig, daß im Alter zwangsläufig Arthrosen entstehen. Mit zunehmendem Alter steigt
nur die Wahrscheinlichkeit, daß sich eine Arthrose manifestiert.
Überbelastungen und Fehlbelastungen, also mechanische Faktoren, sind häufige Ursachen
für Arthrosen. Die Vorstellung der mechanischen Abnutzung eines Gelenkes brachte den
irreführenden Begriff „Verschleißkrankheit“ hervor. Der Begriff „degenerative
Gelenkkrankheit“ betont den langsamen Fortschritt über die Jahre und hat seine Wurzel wohl
in der Beobachtung, dass Arthrosen mit zunehmendem Alter häufiger auftreten. Zwar
beruhen auch die normalen Alterserscheinungen auf degenerativen Veränderungen des
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Knorpels. Doch führen sie nicht zwangsläufig zum Krankheitsbild der Arthrose. Die Arthrose
ist deshalb keine unabwendbare Alterserscheinung.
Entsprechend der unterschiedlichen Genese muss die Therapie der Arthrose ganz
unterschiedlichen Ansätzen entsprechen. Eine Therapie zielt darauf ab, die Noxen auf den
Knorpel zu reduzieren oder die Knorpelzellen in ihrer Vitalität und Leistungsfähigkeit zu
verbessern. Gerade der letzte Aspekt steht seit Jahren im Mittelpunkt forscherischen
Interesses.
In der Therapie der Fingerpolyarthrose gehören Ergotherapie, Schienen zur Vermeidung von
Deformitäten, Wärme, Salben, Schmerzmittel, NSAR seit Jahren zum Standardrepertoire.
Zu neueren Therapieansätzen läßt sich feststellen:
Wirkstoffe aus Weinbeeren, Grüntee, Mandarine, Brokkoli, Gelbwurzel hemmen die
Sekretion entzündlicher Botenstoffe, abschließende Aussagen zum therapeutischen Einsatz
lassen sich aktuell noch nicht treffen. Symptomatic slow-acting drugs in osteoarthritis
(SYSADOA) wie Chondroitinsulfat, Glukosamin, Hyaluronsäure sind in klinischen Studien
nicht ausreichend untersucht. Für krankheitsmodifizierende Medikamente (DMARD) wie
Hydrochloroquin und Methotrexat stehen ausreichende Wirksamkeitsbelege in klinischen
Studien nicht zur Verfügung. Die Wirksamkeit von Biologika hat man bei der
Fingerpoliarthrose bisher nicht zeigen können. (3)
Den schweren Verlaufsformen der Fingerpolyarthrose bleibt die operative Therapie in Form
von Gelenkversteifung und endoprothetischem Gelenkersatz vorbehalten. Die Operationen
sind vor allem schmerzbefreiend; sie korrigieren entstandene Deformierungen. Der Erhalt
der Fingergelenkbewegung gelingt meist nicht oder nicht vollständig. (1)
(1) Adkinson JM, Chung KC
Advances in small joint arthroplasty of the hand.
Plast Reconstr Surg. 2014;134(6):1260-8
(2) Hochberg MC1, Altman RD, April KT, Benkhalti M, Guyatt G, McGowan J, Towheed T,
Welch V, Wells G, Tugwell P; American College of Rheumatology.
American College of Rheumatology 2012 recommendations for the use of nonpharmacologic
and pharmacologic therapies in osteoarthritis of the hand, hip, and knee. Arthritis Care Res.
2012;64(4):465-74.
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(3) Klaus P, Detert J
Entzündliche Fingerpolyarthrose – Herausforderungen in der Diagnostik und Therapie.
Dtsch Med Wochenschr. 2014;139(17):898-904.
(4) Punzi L, Frigato M, Frallonardo P, Ramonda R.
Inflammatory osteoarthritis of the hand.
Best Pract Res Clin Rheumatol. 2010;24(3):301-12.
(5) Sahinbegovic E, Schett G
Therapiestrategien der erosiven Fingerpolyarthrose
Internist 2011;52:682-7
(6) Valdes K, Marik T
A systematic review of conservative interventions for osteoarthritis of the hand.
J Hand Ther. 2010;23(4):334-50.
(Es gilt das gesprochene Wort)
Berlin, August 2016
Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der
Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin
Curriculum Vitae
Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner
Tagungspräsident DGRh, Ärztlicher Direktor Abteilung Rheumatologie
und Klinische Immunologie der Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim
Ausbildung und Wissenschaftlicher Werdegang:
1983–1990
Studium der Humanmedizin, Universität Tübingen
1984–1990
Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes
1991
Promotion mit dem Thema "Untersuchungen zur zellulären Immunität
bei der Innenohrschwerhörigkeit" (Betreuer: Prof. Dr. P.A. Berg,
Universität Tübingen)
1990–1992
Arzt im Praktikum, Medizinische Klinik I der Universität Ulm (Ärztlicher
Direktor: Prof. Dr. G. Adler)
1992–1993
Assistenzarzt, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universität
Regensburg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. J. Schölmerich)
1994–1996
Postdoctoral Fellowship, University of Alabama, Birmingham,USA,
Department of Medicine (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. W.J. Koopman),
Division of Clinical Immunology and Rheumatology (Stipendium des
Deutschen Akademischen Austauschdienstes; Wissenschaftlicher
Betreuer: Prof. Dr. S. Gay)
1996–1999
Assistenzarzt, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universität
Regensburg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. J. Schölmerich)
1999
Facharzt Innere Medizin
1999–2004
Oberarzt/Geschäftsführender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für
Innere Medizin I, Universität Regensburg
1999
Erteilung der Lehrbefugnis für das Fach Innere Medizin
Thema der Habilitationsschrift „Die rheumatoide Arthritis: Molekulare
und zelluläre Interaktionen im Synovium“
2001
Anerkennung Schwerpunkt Rheumatologie
seit 2001
Mitglied des Auswahlausschusses der Studienstiftung des Deutschen
Volkes
seit 2003
Fachimmunologe (DGfI)
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2004–2012
Mitglied des Fachkollegiums Lebenswissenschaften der Deutschen
Forschungsgemeinschaft
12/2004
Ernennung zum Ordinarius für Innere Medizin mit Schwerpunkt
Rheumatologie der Justus-Liebig-Universität Gießen
1/2005
Ärztlicher Direktor der Abteilung Rheumatologie und Klinische
Immunologie der Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
seit 2005
Sprecher des Regionalen Rheumazentrums Gießen-Bad Nauheim
2005–2013
Leiter der Auswahlkommission der DFG/BMBF für das Programm
Klinische Studien
seit 2010
Schriftleiter, Zeitschrift für Rheumatologie
2010–2011
Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsgremiums für den
Wissenschaftsrat
seit 2012
Mitglied des Bewilligungsausschusses Sonderforschungsbereiche der
Deutschen Forschungsgemeinschaft
2015–2016
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie
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Curriculum Vitae
Dr. med. Christoph G. Rietschel
Tagungspräsident GKJR, Leiter der Abteilung für Kinder- und
Jugendrheumatologie, Clementine Kinderhospital, Frankfurt am
Main
Beruflicher Werdegang:
04/1990–10/1996
Studium der Humanmedizin
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
10/1996
Staatsexamen Medizin
1994–1998
Promotion Hämatologie/Onkologie, Zentrum für
Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Johann Wolfgang GoetheUniversität, Frankfurt am Main
1997–2002
Ärztliche Weiterbildung, Kinder- und Jugendmedizin,
Clementine Kinderhospital
2002–2005
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Clementine
Kinderhospital
seit 07/2003
Leiter des Bereichs Kinder- und Jugendrheumatologie
2005
Zusatzbezeichnung „Kinder- und Jugendrheumatologe“
seit 01/2006
Oberarzt, Clementine Kinderhospital
Delegationen/Stipendien:
11/1999–04/2000
Hôpital Necker, Paris, Frankreich
Pädiatrische Immunologie und Hämatologie
11/2002–04/2003
Hôpital Necker, Paris, Frankreich
Kinderrheumatologie
Mitgliedschaften:
•
Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)
•
Pediatric Rheumatology European Society (PRES)
•
Rheumazentrum Rhein-Main e.V.
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Curriculum Vitae
Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz
Oberarzt und Leiter der Sektion Rheumatologie am
Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinisch-wissenschaftlicher Leiter
des Acura-Rheumazentrums in Baden-Baden
Beruflicher Werdegang:
1983–1988
klinisches Studium an der Universität Heidelberg
1988
3. Staatsexamen und Approbation
1987–1988
Praktisches Jahr am Diakoniekrankenhaus Schwäbisch Hall
28.04.1988
Promotion mit der Arbeit ”Beeinflussung von Herzrhythmus und
Herzfrequenz durch Atropin bei herzgesunden Patienten unter
Isoflurannarkose” (magna cum laude)
1988–1989
Zivildienst im klinischen Dienst an der Ludwig-Maximilians-Universität
München, Klinikum Großhadern (Kardiologie, Prof. Dr. Riecker) und
der Universität Erlangen-Nürnberg (Med. Klinik III – Hämatologie,
Rheumatologie und klinische Immunologie, Prof. Dr. J.R. Kalden)
12/1989–02/1990
Mitarbeit in der kardiologisch-internistischen Praxis, Dr. Bernard
Lorenz, Regensburg
03/1990–10/1990
Anstellung an der Universität Erlangen-Nürnberg. Med. Klinik III
(Hämatologie, Rheumatologie und klinische Immunologie, Prof. Dr.
J.R. Kalden)
1991–1992
DFG-Stipendiat an der University of Alabama in Birmingham,USA,
Abteilung für Rheumatologie und klinische Immunologie, Labor von
Prof. Dr. Kenneth J. Hardy
Bis 1993
Anstellung an der University of Alabama in Birmingham,USA, Abteilung
für Rheumatologie und klinische Immunologie, Labor von Prof. Dr.
Kenneth J. Hardy
1993–2003
Anstellung an der Universität Erlangen-Nürnberg (Med. Klinik III –
Hämatologie, Rheumatologie und klinische Immunologie, Prof. Dr.
J.R. Kalden)
03.12.1997
Facharztanerkennung als Internist
18.07.1998
Erteilung der Lehrbefähigung (Habilitation) mit der Habilitationsschrift
”Untersuchungen über physiologische immuninhibierende
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Mechanismen am Beispiel der Signaltransduktion durch CD45 und der
Regulation des programmierten Zelltodes”
03.12.1998
Erteilung der Lehrbefugnis mit Ernennung zum Privatdozenten
10.12.1998
Anerkennung der Teilgebietsbezeichnung Rheumatologie
1999
Ernennung zum Oberarzt der Medizinischen Klinik III
seit 2004
Ernennung zum Leiter der Sektion Rheumatologie an der Med. Klinik V
der Universität Heidelberg (W3-Professur) in Verbindung mit der
medizinisch-wissenschaftlichen Leitung des Acura-Rheumazentrums
Baden-Baden
30.03.2006
Zertifizierung als „Fachimmunologe“ der Deutschen Gesellschaft für
Immunologie“
2006–2013
Geschäftsführender Oberarzt der Med. Klinik V der Universität
Heidelberg
seit 2004
Vorsitzender des Rheumazentrums Heidelberg e.V.
seit 2005
Mitglied des Vorstands der Rheuma-Liga Baden-Württemberg e.V.
seit 2008
Mitglied des Beirats der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie
(DGRh)
09/2013
Kongresspräsident der Jahrestagung der DGRh
2012–2016
Mitglied des Fachkollegiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft
seit 2015
Mitglied des Vorstandes der DGRh
Drittmittel und Preise seit 2005:
2003–2006
Sachbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft No Lo437/5-1
über "Untersuchungen zur Rolle Apoptose-vermittelter Prozessierung
und extranukleärer Expression von Zellkern-Autoantigenen für die
Entstehung von Autoimmunität"
2006–2008
Stipendium nach dem Landesgraduiertenförderungsgesetz (R.K.
Chomdary Venigalla) des Landes Baden-Württemberg
2007–2009
Sachbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft No Lo437/5-3
über „Entstehung und molekulare Komposition apoptotischer Blebs
und ihre Bedeutung in der Regulation von Autoimmunität im
Menschen“ (zusammen mit Dr. M. Schiller)
2008–2009
Phänotypisierung und funktionelle Charakterisierung regulatorischer TLymphozyten im arthritischen und arthrotischen Synovium (Stiftung
Orthopädische Klinik Schlierbach; zusammen mit Dr. F. Zeifang)
2008–2009
Molecular characterization of the reduced responder T cell sensitivity
towards the suppressive function of Natural Regulatory T cells in
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patients with Systemic Lupus Erythematosus and other Inflammatory
Autoimmune Diseases. (Postdoktoranden-Programm der Med. Fakultät
Heidelberg zusammen mit Dr. R.K. Chowdary Venigalla)
2009–2010
Stipendium Fa. Wyeth: The Role of TNF-α and other Immunological
factors in the regulation of Responder T cell sensitivity towards the
suppressive function of CD4+CD25highCD127-/low Regulatory T cells
(zusammen mit Dr. R.K. Chowdary Venigalla)
2009–2010
“Start-up”-Stipendium der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie:
Rolle regulatorischer B-Lymphozyten im Erhalt der Toleranz und in der
Pathogenese des Systemischen Lupus Erythematodes“ (zusammen
mit Frau Dr. T. Tretter)
2009–2011
Beteilung inflammatorischer T Lymphozyten und Cytokine in der
Pathogenese der RA und OA (Kooperationsgelder Orthopädie/Univ.
Klinikum; zusammen mit Drs. F. Zeifang, B. Moradi, T.Tretter)
2011–2013
Consortialantrag BMBF: Modulation of T helper cell activity in
Rheumatoid Arthritis through signals provided by regulatory B cells
(zusammen mit Frau Dr. Tretter)
2011–2015
EU Regionalförderfonds: Aufbau einer Datenbank und Genbank für
Patienten mit Systemischem Lupus Erythematodes im Rheingraben
2014–2016
Wucherpfennig-Stiftung: Unterstützung des Projektes „Einfluss des
inflammatorischen Mikromilieus auf die immunmodulierenden
Eigenschaften von MSC und dessen Bedeutung für die TransplantatToleranz“
seit 2014
DFG-Sachbeihilfe (zusammen mit Dr. Schiller) Lo437/9-1:
„Membranmikropartikel apoptotischer Zellen: molekulare
Charakterisierung, immunfunktionelle Kapazität und Bedeutung in der
Pathogenese des SLE“
seit 2016
EU-Regionalfonds Oberrhein: Netzwerkbildung seltene Erkrankungen
Publikationen:
Aktuell 125 Originalpublikationen, 68 Übersichtsarbeiten, 14 Buchkapitel
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Curriculum Vitae
Professor Dr. med. Erika Gromnica-Ihle
Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, Berlin
Beruflicher Werdegang:
1958–1964
Medizinstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin
1964
Approbation als Ärztin und Promotion an der HumboldtUniversität zu Berlin
1964–1987
Tätigkeit an der Medizinischen Klinik der Charité, Berlin
1982
Habilitation
1988–2005
Chefärztin der Rheumaklinik Berlin-Buch
1989
Honorarprofessur für Innere Medizin an der HumboldtUniversität zu Berlin
2005–2008
Führung einer Rheumapraxis in Berlin-Pankow
seit 11/2008
Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Mitgliedschaften und Tätigkeiten:
•
Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
•
Vorstandsmitglied der Deutschen Rheuma-Liga, Berlin
•
Stiftungsratsmitglied Deutsches Rheuma-Forschungszentrum, Berlin
Auszeichnungen:
•
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
•
Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie
•
Carol-Nachman-Medaille
•
Goldener Schmetterling der Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft
•
Goldene Ehrennadel der Deutschen Rheuma-Liga
•
Franziskus-Blondel-Medaille
•
Verdienstorden des Landes Berlin
•
Georg-Hohmann-Plakette
•
Goldene Ehrennadel DVMB
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Curriculum Vitae
Professor Dr. med. Wolfgang Rüther
Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik am Klinikum Bad
Bramstedt und der Klinik und Poliklinik für Orthopädie des
Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
Beruflicher Werdegang:
Orthopädische Abteilung des Bundeswehrkrankenhauses Gießen, Chirurgische Abteilung
Waldkrankenhaus Bonn – Bad Godesberg
seit 1982
Orthopädische Klinik der Universität Bonn (Professor Dr. Rössler),
1984
Facharzt für Orthopädie
1984
Promotion mit einem Thema zur konservativen Skoliosetherapie
1987
Habilitation mit einer Arbeit über „Ektope Osteoneogenese und ihre pharmakologische Beeinflussung
1988–1990
Orthopädische Abteilung der Rheumaklinik Bad Bramstedt (Professor Dr.
Tillmann)
1990
Anerkennung des Teilgebietes Rheumatologie
1991–1996
C3-Professur für Orthopädie und Rheumatologie an der Orthopädischen Klinik der
Universität Düsseldorf (Professor Dr. Schulitz)
seit 1996
Direktor der Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
seit 1997
gleichzeitig Chefarzt der Orthopädischen Klinik in der Rheumaklinik Bad
Bramstedt
•
Past-Präsident der ARO (Assoziation für Orthopädische Rheumatologie)
•
Past-Präsident der DGRh (Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie)
•
Vorstandsmitglied der DGOOC (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie)
Rheuma in Zahlen
Betroffene Menschen in Deutschland
Stand: November 2015
Muskuloskelettale Erkrankungen sind die wichtigste Ursache von anhaltenden Schmerzuständen und
Funktionseinschränkungen.
·
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Etwa ein Viertel aller Deutschen leidet an Funktionseinschränkungen der Bewegungsorgane1,2.
Etwa 10 Millionen Betroffene haben klinisch manifeste, behandlungsbedürftige chronische
Erkrankungen des Stütz- und Bewegungs-apparates.
Knapp sieben Millionen Menschen haben schwere chronische Rückenschmerzen
Etwa fünf Millionen symptomatische Arthrosen.
1,5 Millionen Menschen – zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung1 leiden unter entzündlichrheumatischen Erkrankungen.
Hinzu kommen etwa 20.000 rheumakranke Kinder3.
Das Lebenszeit-Risiko für eine entzündlich-rheumatische Erkrankung wird nach amerikanischen Daten auf
rund 8% für Frauen und 5% für Männer geschätzt4.
Die nachfolgend angegebenen Zahlen von Betroffenen in Deutschland beziehen sich (mit Ausnahme der JIA)
auf die erwachsene Bevölkerung zum Stichtag 31.12.2014.
Die Zahlen im Einzelnen:
1.
Rheumatoide Arthritis („entzündliches Gelenkrheuma“)
ca. 0,8% (0,3-1%) der erwachsenen Bevölkerung = ca. 550 000 Betroffene2, 5, 6, 7, 8, 9
Neuerkrankungen ca. 20 - 40 je 100.000 Personen pro Jahr2
Häufigkeit erhöht bei: höherem Alter, weiblichem Geschlecht (Frauen dreimal häufiger als Männer),
bestimmten genetischen Markern, Rauchen, Übergewicht7, 8
Krankheitsbeginn:
häufig zwischen 50 und 70 Jahren7
Häufigkeit:
2.
Spondyloarthritiden, SpA (entzündl. Erkrankung der Wirbelsäule und der peripheren Gelenke)
Häufigkeit:
Ankylosierende Spondylitis (früher Morbus Bechterew): 0,1 bis 1,4% der
erwachsenen Bevölkerung, abhängig von der Häufigkeit von HLA-B27 in der
Bevölkerung10. Im Mittel ca. 0,5% 11 =340.000 Betroffene
Undifferenzierte und sonstige Spondylarthritiden 0,2-0,5% 1 = 136.000-340.000
Betroffene
Häufigkeit erhöht bei: männlichem Geschlecht, familiärer Häufung12
Krankheitsbeginn:
meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr12
3.
Psoriasis-Arthritis
0,05-0,3%, im Mittel 0,18%11,13 = 123.000 Betroffene
Neuerkrankungen an Psoriasisarthritis ca. 6/100.000 pro Jahr14
Häufigkeit erhöht bei: Bestehen einer Schuppenflechte der Haut: Knapp 10% der Personen mit Psoriasis
erkranken zusätzlich an einer Psoriasis-Arthritis14
Häufigkeit:
4.
Kollagenosen und Vaskulitiden (entzündliche Erkrankung des Bindegewebes oder Blutgefäße)
Hierzu gehören u.a:
4.1
Systemischer Lupus Erythematodes (SLE)
Häufigkeit:
Häufigkeit erhöht bei
4.2
25-68/100.000 in der europäischen Bevölkerung, im Mittel etwa
30/100.00015
Neuerkrankungen in Nordeuropa: 3-5/100.000 pro Jahr15, 16
weiblichem Geschlecht, rauchen7. Frauen sind rund zehnmal häufiger
betroffen als Männer7,15
Polymyalgia rheumatica und Riesenzellarteriitis
im Alter ab 50 Jahren etwa 60/100.00015
Neuerkrankungen:
ca. 13-50/100.000 in Europa17
Häufigkeit erhöht bei: Frauen (70/100.000) gegenüber Männern (45/100.000)15
Häufigkeit:
4.3
Systemische Sklerodermie
12 bis 30 / 100.000 Erwachsene7, 16, 18 = bis zu 20.000 Betroffene
Neuerkrankungen p.a. ca. 2 je 100.0007,16, 18
Häufigkeit erhöht bei: Frauen (Relation Frauen : Männer 4-6:1)16
Häufigkeit:
4.4
Vaskulitiden
Vaskulitiden sind entzündliche Gefäßerkrankungen, die etwa 15-20 unterschiedliche
Krankheitsbilder umfassen17. Man unterscheidet sie danach, ob sie große, mittlere oder kleine
Gefäße betreffen. Sie können entweder primär oder als Folge anderer entzündlich-rheumatischer
Krankheiten auftreten. Die einzelnen Krankheitsbilder sind selten, so beträgt z.B. die Häufigkeit der
Granulomatosis mit Polyangiitis (früher Wegener's Granulomatose) 2,4-15,7/100.000 Erwachsene19
Häufigkeit erhöht bei: Frauen (ca. zweimal häufiger als bei Männern)1
Gesamtgruppe der Kollagenosen und Vaskulitiden:
Häufigkeit:
ca. 0,2% der erwachsenen Bevölkerung = 136.000 Betroffene1
5.
Juvenile idiopathische Arthritis (entzündlich-rheumatische Erkrankungen im Kindes- und
Jugendalter)
0,1% der unter 18-jährigen = 13.0003, 20
10/100.000 Neuerkrankungen (unter 16jährige) p.a. = ca. 1.200
Häufigkeit erhöht bei: bestimmten immungenetischen Faktoren
Häufigkeit:
6.
Arthrosen
Arthrosen sind die häufigsten chronischen Gelenkerkrankungen und gehören zu den wichtigsten Ursachen
von körperlicher Behinderung bei Älteren. Man kann Arthrosen aufgrund von Röntgenbefunden, klinischen
Symptomen oder beidem definieren. Dementsprechend schwanken auch die Angaben zur Häufigkeit
erheblich. Neben degenerativen sind vor allem entzündliche Prozesse (auch als Aktivierung bezeichnet) für
die Schmerzen, Gelenkzerstörung und andere Krankheitsfolgen von Bedeutung
Häufigkeit:
Die Häufigkeit selbst berichteter Arthrose mit Beschwerden innerhalb der letzten 12 Monate betrug 2010 in
Deutschland bei Frauen etwa 24%, bei Männern etwa 14%21
Ab dem 60. Lebensjahr sind gut die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer betroffen22.
Häufigkeit von röntgenologisch gesicherter, klinisch symptomatischer Arthrose:
Hüftgelenke: ca. 4% in der Altersgruppe ab 55, Kniegelenke: ca. 7% in der Altersgruppe ab 55, Hände/nicht
spezifiziert: ca. 2% über alle Altersgruppen2
Häufigkeit erhöht bei Frauen, höherem Alter, Übergewicht7
Krankheitsbeginn oftmals um das 50. bis 60. Lebensjahr, Inzidenz danach stark ansteigend
Nach der Global Burden of Disease Study23 beträgt in der europäischen Bevölkerung ab 60 Jahren die
Häufigkeit der Hüftarthrosen bei Männern 5-10%, bei Frauen 5-15%, diejenige der Kniearthrosen bei
Männern 10%, bei Frauen 15%. Dies wären in Deutschland bei 22 Mio. Personen ab 60 Jahren und einer
Annahme von jeweils 10% für Hüft- und Kniearthrosen jeweils 2,2 Mio. Betroffene im Alter ab 60 Jahren.
In derselben Studie wurde weltweit eine Häufigkeit der symptomatischen, radiologisch gesicherten
Kniearthrose im Jahr 2010 bei Frauen von 4,8%, bei Männern von 2,8% festgestellt. Bei der Hüftarthrose
waren es 1% bei Frauen und 0,7% bei Männern23. Dies entspräche etwa 4 Mio. Betroffenen in Deutschland,
wobei hier nicht berücksichtigt ist, dass Knie- und Hüftarthrosen bei denselben Personen vorkommen
können (dies verringert die Zahlen) und dass Arthrosen anderer Lokalisationen (v.a. der Hände) nicht
berechnet wurden (dies erhöht die Zahlen). Die angenommenen 5 Mio. Betroffenen in Deutschland sind
daher eine "informierte Schätzung".
7.
Kristallarthropathien
Kristallarthropathien sind akute / chronische Krankheiten mit Ablagerung von Kristallen infolge von
Stoffwechselerkrankungen; die Kristallablagerungen verursachen lokale Entzündungen und andere
Störungen mit schmerzhaften Schwellungen und Funktionseinschränkungen
Häufigkeit:
Gicht etwa 1,4%24, 25, ca. 950.000 Betroffene in Deutschland
Chondrokalzinose etwa 8% der >60-Jährigen1
Häufigkeit erhöht:
Gicht: bei Männern bzw. Östrogenmangel, weitere Risikofaktoren: Alkoholkonsum,
purinreiche Ernährung, metabolisches Syndrom7
Chondrokalzinose: bei Frauen und familiärer Häufung1
8.
Osteoporose
Systemische Skeletterkrankung, bei der es durch eine kritische Verminderung der Knochenmasse und
Störung der knöchernen Mikroarchitektur zu einer verminderten Bruchfestigkeit des Knochens und damit
zu einem erhöhten Frakturrisiko kommt
Häufigkeit:
Deutsche Zahlen: 24% bei Frauen, 6% bei Männern über 50 Jahre = 6,3 Mio.
Betroffene in Deutschland. Zahl der Neuerkrankungen ca. 885.000/Jahr26
Internationale Zahlen: Nur Osteoporose der Hüftgelenke: 22,5% der Frauen und
5,8% der Männer ab 45 Jahren7
Häufigkeit erhöht bei: höherem Alter, weiblichem Geschlecht, Rauchen, niedrigem Gewicht, entzündlichrheumatischen Erkrankungen, endokrinologischen Erkrankungen, Einnahme von
Glukokortikoiden7
Etwa 20% der Patienten mit rheumatoider Arthritis entwickeln eine Osteoporose.
Krankheitsbeginn häufig bei Frauen nach Beginn der Menopause.
9.
Fibromyalgie
Chronische Ganzkörperschmerzen im muskuloskelettalen Bereich. Die Beschwerden sind häufig kombiniert
mit Schlafstörungen, Müdigkeit, Depressivität, Ängstlichkeit und Einschränkungen der kognitiven
Funktionen
Häufigkeit:
ca. 3,5% der Bevölkerung27
Häufigkeit erhöht bei: weiblichem Geschlecht, Vorhandensein anderer entzündlich-rheumatischer sowie
weiterer chronischer Erkrankungen27
Quellen
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie, Kommission Versorgung (2008). Memorandum Rheumatologische
Versorgung von akut und chronisch Rheumakranken in Deutschland. www.dgrh.de
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28.07.2015
Minden K. Rheumatische Gelenkerkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Z Rheumatol 2012:71:403-16.
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Selbstdarstellung
Über die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh)
Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) ist mit mehr als 1500 Mitgliedern
die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland im Bereich der Rheumatologie. Sie
repräsentiert seit mehr als 80 Jahren die rheumatologische Wissenschaft und Forschung und
deren Entwicklung in Deutschland. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGRh unabhängig
und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit.
Aufgaben und Ziele
Die Ziele der Gesellschaft sind die Erforschung rheumatischer Erkrankungen sowie der
fachliche Austausch über wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen. Die
DGRh fördert wissenschaftliche Konzepte der Aus-, Weiter- und Fortbildung von Ärzten und
Angehörigen medizinischer Assistenzberufe sowie der Schulung von Patienten. Sie sorgt so
dafür, wissenschaftliche Erkenntnisse in angewandte Heilkunde zu übertragen. Die
Information ihrer Mitglieder, der Ärzteschaft und der Öffentlichkeit über die Entwicklungen in
der Rheumatologie ist wesentlicher Auftrag der DGRh.
Struktur und Gremien
Die Ziele und Aufgaben der DGRh werden vom Vorstand mit Unterstützung des
wissenschaftlichen Beirats festgelegt und in Arbeitsgemeinschaften, Kommissionen und
Arbeitskreisen umgesetzt. Die Geschäftsstelle unterstützt und koordiniert deren Arbeit. In
den Gremien der DGRh werden Studien durchgeführt, wissenschaftliche Konzepte erarbeitet
sowie Leitlinien und Berichtwerke erstellt. Sie geben damit die Impulse für die inhaltliche
Ausrichtung der DGRh. Auf wissenschaftlichen Tagungen, die die Gesellschaft regelmäßig
organisiert, werden wissenschaftliche Entwicklungen dargestellt und diskutiert. Die
Förderung wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Gebiet der Rheumaforschung durch Preise
und Stipendien sowie die Zusammenarbeit mit anderen Fachorganisationen sind weitere
Maßnahmen, mit denen die DGRh ihre Forschungs- und Austauscharbeit verwirklicht.
Eine Besonderheit stellen die beiden Arbeitsgemeinschaften der DGRh dar. Ursprünglich
eigenständige, von der Bundesregierung geförderte Verbünde, sind die Arbeitsgemeinschaft
Regionaler Kooperativer Rheumazentren (AGRZ) seit 1996 und das Kompetenznetz
Rheuma (KNR) seit 2004 unter dem Dach der DGRh angesiedelt. Das KNR vereint alle in
der Rheumaforschung aktiven Ärzte und Wissenschaftler aus verschiedenen Institutionen
und Fachrichtungen. In der AGRZ sind die regionalen Verbünde von Kliniken,
niedergelassenen Rheumatologen und anderen an der Versorgung rheumakranker
Menschen beteiligten Berufsgruppen organisiert. Dieses Zusammenspiel von Forschung,
Wissenschaft und Praxis unter dem Dach der DGRh sichert die nachhaltige Entwicklung in
der Rheumatologie sowie den Transfer in die Patientenversorgung.
Kooperationen
Um die Weiterbildung der Ärzte auch direkt zu unterstützen, gründete die DGRh gemeinsam
mit dem Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) 2004 die Rheumatologische
Fortbildungsakademie, zu deren Gesellschaftern inzwischen auch VRA, GKJR, DGORh und
DRL-Bund gehören. Diese setzt im Auftrag ihrer Gesellschafter die Konzepte der Weiter- und
Fortbildung für Ärzte und medizinische Assistenzberufe um. Im November 2008
unterzeichneten die DGRh und die Selbsthilfeorganisation Deutsche Rheuma-Liga die
Gründungsurkunde für die Rheumastiftung. Mit der Stiftung setzen sich beide
Organisationen für Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Rheumatologie und
eine bessere Lebenssituation rheumakranker Menschen ein.
Mitglieder
Mitglieder der DGRh sind Ärzte sowie andere, an der Rheumatologie interessierte
Akademiker wie z. B. Psychologen, Natur- und Sozialwissenschaftler. Sie haben es sich zur
Aufgabe gemacht, die Möglichkeiten zur Behandlung von Menschen mit Rheuma zu
verbessern. Daneben können auch andere Personen, Verbände, Institutionen oder
Organisationen korporative und fördernde Mitglieder werden, sofern sie die Zielsetzung der
DGRh unterstützen. Als Angehörige eines DGRh-Gremiums sind die Mitglieder ehrenamtlich
tätig.
Berlin, Stand August 2016
DGRh-Geschäftsstelle
Geschäftsstelle der DGRh
Barbara Gundelach
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh)
Geschäftsstelle:
Köpenicker Str. 48/49
10117 Berlin
Tel.: 030 240484-72
Fax: 030 240484-79
E-Mail: [email protected]
URL: www.dgrh.de
Pressestelle DGRh-Kongress
Janina Wetzstein
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-457
Fax: 0711 8931-167
[email protected]
Bestellformular Fotos:
Vorab-Pressekonferenz anlässlich
des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie
(DGORh)
der 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR)
Termin: Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr
Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Berlin, Raum 4
Bitte schicken Sie mir folgende(s) Foto(s) per E-Mail:
o
Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner
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Dr. med. Christoph G. Rietschel
o
Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz
o
Professor Dr. med. Erika Gromnica-Ihle
o
Professor Dr. med. Wolfgang Rüther
Vorname:
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Redaktion:
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PLZ/Ort:
Telefon:
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E-Mail-Adresse:
Unterschrift:
Bitte an 0711 8931-167 zurückfaxen.
Ihr Kontakt für Rückfragen:
Janina Wetzstein und Sabrina Hartmann
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
Kongress-Pressestelle
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-457, Fax: 0711 8931-167
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www.dgrh-kongress.de
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