Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) der 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) Termin: Mittwoch, 24. August 2016, 12.00 bis 13.00 Uhr Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 4 Anschrift: Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardstraße 55, 10117 Berlin Themen und Referenten: Neue Medikamente gegen Rheuma: Welche neuen Wirkstoffe gibt es und warum ist jede neue Therapieoption entscheidend? Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, Tagungspräsident DGRh, Ärztlicher Direktor der Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie der Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim Wenn Kinder mit Rheuma erwachsen werden: Wie gelingt der kritische Schritt vom engmaschig betreuten Jugendlichen zum selbstständigen Patienten? Dr. med. Christoph G. Rietschel, Tagungspräsident GKJR, Leiter der Abteilung für Kinderund Jugendrheumatologie, Clementine Kinderhospital, Frankfurt am Main „Biosimilars“: Halten die neuen „Kopien“ der Biologika, was sie medizinisch versprechen, und entlasten sie unser Gesundheitssystem auch finanziell? Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, 1. Vizepräsident der DGRh, Oberarzt und Leiter der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinischwissenschaftlicher Leiter des Acura-Rheumazentrums in Baden-Baden Rauchstopp oder Ernährungsumstellung: Was Rheumapatienten wirklich Linderung verschafft Professor Dr. med. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e.V., Berlin Schmerzhaftes Schicksal? Die Volkskrankheit Fingerarthrose ist mehr als eine „unbehandelbare Alterserscheinung“ – Was hilft? Professor Dr. med. Wolfgang Rüther, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik am Klinikum Bad Bramstedt und der Klinik und Poliklinik für Orthopädie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf Moderation: Anna Julia Voormann, Pressestelle DGRh, Berlin Ihr Kontakt für Rückfragen: Janina Wetzstein und Sabrina Hartmann Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Kongress-Pressestelle Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457, Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.dgrh-kongress.de Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) der 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) Termin: Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 4 Anschrift: Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardstraße 55, 10117 Berlin Inhalt: Pressemitteilungen Redemanuskripte Lebensläufe der Referenten Zahlen und Fakten zu Rheuma Selbstdarstellung DGRh Bestellformular für Fotos Falls Sie das Material in digitaler Form wünschen, stellen wir Ihnen dieses gerne zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie uns per E-Mail unter: [email protected] Ihr Kontakt für Rückfragen: Janina Wetzstein und Sabrina Hartmann Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Kongress-Pressestelle Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457, Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.dgrh-kongress.de Rheumatologen tagen in Frankfurt: Mehr Forschung für Rheuma gefordert Berlin/Frankfurt, 24. August 2016 – Menschen mit einer rheumatischen Erkrankung haben oft viele Arztbesuche hinter sich, bevor sie die Ursachen ihrer Beschwerden erfahren. Eine späte Diagnose erschwert die Therapie und es fehlt an wirksamen Medikamenten. Der 44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) stellt seltene und wenig erforschte Rheumaleiden in den Vordergrund und fordert dazu auf, die Forschung zu diesen Erkrankungen nachhaltig zu intensivieren. Die Tagung findet vom 31. August bis 3. September 2016 in Frankfurt am Main statt. Dort diskutieren Experten über aktuelle Erkenntnisse in der Behandlung von rheumatischen Erkrankungen. Sie erläutern auch, wie Menschen mit Rheuma ihren Kinderwunsch verwirklichen können und wie Kinder mit Rheuma mit den wenigen zugelassenen Medikamenten wirksam behandelt werden. „Trotz großer Erfolge in der Medikation ist bei seltenen rheumatischen Krankheiten das Therapiespektrum immer noch eingeschränkt und vorhandene Medikamente lindern das Leiden der Patienten langfristig nicht immer so, wie wir uns das wünschen“, erläutert Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, DGRh-Tagungspräsident. „Wir sind daher auf neue Forschungsergebnisse angewiesen, die weitere Erkenntnisse über Erkrankungen und idealerweise neue Medikamente auf den Markt bringen“, so der Direktor der Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie an der Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim. Denn ohne wirksame und frühzeitige Behandlung drohen Rheumapatienten dauerhafte Schmerzen, Folgeschäden, verminderte Lebensqualität und auch eine kürzere Lebenserwartung. Der diesjährige Kongress der Rheumatologen zielt deshalb darauf ab, frühe Diagnosen zu sichern und wirksame Therapien zügig anzuwenden. Für Kinder mit Rheuma gilt dies im Besonderen: „Offiziell zugelassene Medikamente für rheumatisch erkrankte Kinder gibt es in wachsender Zahl, oft müssen wir aber den mühsamen „off-label“ Weg beschreiten und Präparate einsetzen, die nicht zugelassen sind, um den Kindern überhaupt helfen zu können“, beschreibt Dr. med. Christoph Rietschel, Tagungspräsident der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) die Situation. Auch hier seien dringend aussagekräftige wissenschaftliche Ergebnisse gefordert, um eine baldige Zulassungserweiterung zu erreichen. „Ein großes Defizit ist zudem, dass in Deutschland internistische Rheumatologen fehlen“, meint Professor Müller-Ladner. Weniger als 1000 sind an der vertragsärztlichen Versorgung beteiligt, mehr als 600 würden zusätzlich gebraucht, um eine zeit- und ortsnahe Versorgung von Patienten gewährleisten zu können. Viele Patienten durchlebten deshalb eine oft jahrelange Odyssee von Arzt zu Arzt. Die späte Diagnose wiederum erschwert die Therapie. Und sie kostet Zeit, während der Gelenke und innere Organe Schaden nehmen, weil bereits entzündlich-rheumatische Vorgänge im gesamten Körper ablaufen. Durch einen konsequenten, frühen Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten kann zum Beispiel die Herzinfarkt- und Schlaganfallrate von Rheumapatienten um bis zu 50 Prozent gesenkt werden. „Einen weiteren Fokus haben wir daher auf die Behandlung von schwer zerstörten Gelenken gelegt“, verweist Professor Dr. Stefan Rehart, Kongresspräsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) auf das Kongressprogramm. „Es gilt, für jeden Patienten die für ihn angepasste individuelle Kombination aus medikamentöser und operativer Therapie zu finden“, sagt der Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Agaplesion Markus Krankenhauses in Frankfurt. Darüber hinaus informieren Experten in Frankfurt über neue Erkenntnisse zu rheumatologischen Erkrankungen, neuen Therapieoptionen und darüber, wie Rheumapatienten ihre Familienplanung und Lebensstiländerung erfolgreich umsetzen können. Durch die neuen Erkenntnisse kann inzwischen auch für viele Rheumapatienten eine normale Familienplanung ermöglicht werden. Hierzu trägt vor allem das neue Schwangerschaftsregister „Rhekiss“ bei, das ebenfalls auf dem Kongress vorgestellt wird. Eine weitere Besonderheit ist ein Partnerschaftssymposium zum internationalen Austausch von Ideen. Gastland des Frankfurter Kongresses ist Portugal, vertreten durch den Präsidenten der portugiesischen Rheumatologengesellschaft Professor Joao Fonseca. Der Kongress steht unter dem Motto „Kurze Wege – mehr Zeit für Information und Kommunikation“. Der Kongress wendet sich nicht nur an Ärzte und Wissenschaftler: Am 3. September 2016 bietet die Hessische Rheumaliga eine überregionale Veranstaltung speziell für Patienten, Angehörige und Interessierte in Bad Nauheim an. Dort geht es unter der Leitung von Herrn Professor Dr. med. Uwe Lange, dem stellvertretenden Direktor der Rheumatologie und Leiter des Bereichs Physikalische Medizin und Osteologie an der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim, um neue (schmerz-)therapeutische Ansätze bei Rheuma und aktuelle Studien in der physikalischen Therapie. Detaillierte Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage der hessischen Rheuma-Liga. Ihr Kontakt für Rückfragen: Janina Wetzstein und Sabrina Hartmann Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Kongress-Pressestelle Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457, Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.dgrh-kongress.de Rheumatologen hoffen auf schnelle Zulassung Neue Medikamente für Rheuma-Varianten in den Startlöchern Berlin, 24. August 2016 – Gegen einige Formen von Rheuma sind derzeit keine Medikamente zugelassen, etwa für die Behandlung der schmerzhaften Kollagenosen oder Vaskulitiden, also der entzündlichen Erkrankung des Bindegewebes oder der Blutgefäße. Die Situation der Patienten könnte sich jedoch in den nächsten Jahren dank der intensiven Forschung auf dem Gebiet weiter verbessern, wie Experten bei der heutigen Vorab-Pressekonferenz in Berlin anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) betonen. Rheuma betrifft nicht nur die Gelenke. In ihren vielen verschiedenen Formen greifen entzündlich-rheumatische Autoimmunerkrankungen auch Organe, Gewebe und sogar die Haut an. Bei den Kollagenosen, wie Lupus erythematodes (SLE) oder dem SjögrenSyndrom, erkrankt das Bindegewebe, Vaskulitiden greifen die Blutgefäße an. „Während gegen Gelenkrheuma wirksame Medikamente verfügbar sind, ist die medikamentöse Therapie von Kollagenosen und Vaskulitiden noch eingeschränkt“, sagt der DGRhTagungspräsident Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, Ärztlicher Direktor der Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim. Um die vielfältigen Varianten und Erscheinungsformen von Rheuma zu behandeln, benötigen Ärzte mehr Wirkstoffe, als derzeit zur Behandlung der jeweiligen Erkrankungen zugelassen sind. „Jede neue Substanz ist uns deshalb willkommen und wird eingesetzt – mit oder ohne offizielle Zulassung für eine bestimmte Erkrankung – solange es wissenschaftlich und klinisch sinnvoll ist“, betont Professor Müller-Ladner. Dennoch hofft der Rheumatologe darauf, dass schon bald mehr lindernde Medikamente für spezielle rheumatologische Varianten zur Verfügung stehen: Im vergangenen Jahr wurde mit Secukinumab der erste Wirkstoff eingeführt, der den Botenstoff Interleukin 17 blockiert. „Interleukin 17 ist eine der wichtigsten entzündungssteigernden Signalsubstanzen und vor allem bei Entzündungsvorgängen an der Wirbelsäule und den Sehnenansätzen eine treibende Kraft“, erläutert Professor Müller-Ladner. Das Mittel wird bereits erfolgreich bei Schuppenflechte mit Gelenkbefall eingesetzt, der Psoriasis-Arthritis, und auch bei Morbus Bechterew, einer Krankheit, bei der die Rückenwirbel miteinander verwachsen und versteifen. Schon im nächsten Jahr könnten mit Tofacitinib und Baricitinib zwei weitere Wirkstoffe zugelassen werden. Die Mittel blockieren ebenfalls die Weiterleitung der Entzündungssignale innerhalb der Abwehrzellen. „In klinischen Studien haben Tofacitinib und Baricitinib eine starke Wirkung bei guter Verträglichkeit gezeigt“, berichtet Professor Müller-Ladner. „Viele Patienten dürften auch begrüßen, dass Kinasehemmer als Tabletten eingenommen werden können“, so der Experte. Bis zur Einführung eines weiteren Wirkstoffs – Mavrilimumab – dürften jedoch noch einige Jahre vergehen. Der Antikörper verhindert, dass sogenannte Fresszellen die Entzündungsreaktion im Gewebe anstacheln. Professor Müller-Ladner hofft, dass dieses Medikament auch bei Vaskulitiden wirksam ist. „Wir müssen hier aber noch die Ergebnisse weiterer klinischer Studien abwarten“, räumt der Rheumatologe ein. Auch die Beseitigung der Entzündungszellen ist eine erfolgreiche Behandlungsstrategie. Die Rheumatologen setzen seit einigen Jahren den Antikörper Rituximab ein, ursprünglich ein Krebsmedikament, das die Vernichtung dieser Zellen veranlasst. „Rituximab ist zu einem festen Bestandteil in unserem Therapierepertoire für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis geworden“, sagt Professor Müller-Ladner. Inzwischen wurde Rituximab zur Behandlung von Vaskulitiden zugelassen und auch bei der systemischen Sklerose, einer rheumatischen Erkrankung der Haut, hat sich der Wirkstoff laut Professor Müller-Ladner als wirksam erwiesen. „Entscheidend ist für uns, dass vielversprechende Wirkstoffe zügig die Zulassungsverfahren durchlaufen und damit die rheumatologische Forschung schnellstmöglich beim Patienten ankommt“, sagt Professor Müller-Ladner. Bei der heutigen Vorab-Pressekonferenz in Berlin anlässlich des Rheumatologen-Kongresses in Frankfurt diskutieren Experten des Fachs, mit welchen neuen Medikamenten Patienten rechnen dürfen und was die aktuelle Rheuma-Forschung an Neuerungen bietet. Ihr Kontakt für Rückfragen: Janina Wetzstein und Sabrina Hartmann Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Kongress-Pressestelle Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457, Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.dgrh-kongress.de Viele rheumakranke Jugendliche fallen mit der Volljährigkeit in eine Versorgungslücke Rheumatologen fordern: Bessere Begleitung in die Erwachsenenmedizin Berlin, 24. August 2016 – Für rheumakranke Jugendliche endet mit dem 18. Geburtstag die mit dem Kinder- und Jugendarzt eingespielte, jahrelange Therapie ihrer chronischen Erkrankung. Vielen gelingt der selbstständige Übergang von der Jugend- in die Erwachsenenmedizin nicht und sie erhalten – manchmal über Jahre – keine Behandlung. Davor warnen Rheumatologen im Vorfeld des 44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). Bei der VorabPressekonferenz am 24. August 2016 in Berlin diskutieren die Experten, welche Modelle die Transition für Jugendliche erleichtern. Mit dem Erreichen der Volljährigkeit endet eine oft schon über viele Jahre bestehende Arzt-Patient-Beziehung – und das in einer Lebensphase, die ohnehin durch Unsicherheit und Umbrüche gekennzeichnet ist. "Häufig erleben wir einen verzweifelten Rücklauf von Patienten nach einem versuchten Übergang in die Erwachsenenmedizin", sagt Dr. med. Christoph Rietschel, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendrheumatologie am Clementine Kinderhospital in Frankfurt am Main. Allein in der Rheumatologie müssen jedes Jahr mehrere Hundert junge Patienten den Übergang zum internistischen Rheumatologen bewältigen – oft gelingt das nicht ohne eine zeitweilige therapeutische Unterversorgung. Dass der Schritt vom engmaschig betreuten Jugendlichen zum selbstständigen, erwachsenen Patienten kritisch ist, wissen Mediziner seit Langem. Immer wieder bleiben Rheuma-Patienten dadurch Monate oder gar Jahre ohne Behandlung und kommen erst mit massiven Beschwerden und Komplikationen, beispielsweise fortgeschrittenen Gelenkschäden, erneut zum Arzt. Rietschel, DGRh-Kongresspräsident von Seiten der Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR), sagt: „Wir können die Jugendlichen nicht dazu verpflichten, die medizinische Behandlung fortzusetzen, wir können aber mehr dafür tun, dass ein reibungsloser Übergang gelingt.“ Er verweist auf mehrere Initiativen, deren Ziel es ist, die Transition zu erleichtern. Die Deutsche Rheuma-Liga etwa bietet TransitionsCamps an und informiert in Seminaren und Flyern zum Thema. Knapp die Hälfte der 66 Rheuma-Zentren in Deutschland bietet zudem eine gemeinsame Übergangssprechstunde von Kinder- und Jugendrheumatologen sowie internistischen Rheumatologen an. "Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", sagt Rietschel. Das Erlernen von Selbstständigkeit sei jedoch ein langer und mühsamer Prozess. Ein einziger Übergabetermin von der Jugend- in die Erwachsenenmedizin sei daher oft nicht ausreichend. Eine Lösung sieht Rietschel in einem strukturierten Übergabekonzept wie dem „Berliner Transitionsprogramm“, das seit 2014 zur Anwendung kommt. Es sieht eine Übergabe vom Kinder- und Jugendarzt zum Erwachsenenmediziner im Rahmen von drei Terminen vor, darunter eine gemeinsame Visite mit beiden Ärzten. Das Besondere am Berliner Programm ist die Betreuung durch einen Fallmanager, der die Terminvereinbarung koordiniert und organisiert. "Er hält gewissermaßen den heißen Draht zum Patienten aufrecht", erläutert Rietschel. Das aktuell noch auf Norddeutschland beschränkte Programm sei unbedingt flächendeckend einzuführen und bundesweit einheitlich zu gestalten. Außerdem müsse die Finanzierung durch die gesetzlichen Krankenkassen sichergestellt und so die bislang bestehenden Abrechnungsprobleme überwunden werden. Über die Versorgungslücke, in die noch immer viele junge Erwachsene während der Transition fallen, und Lösungsvorschläge informieren Experten auf der heutigen Vorab-Pressekonferenz zum Rheumatologen-Kongress am 24. August 2016 in Berlin. Ihr Kontakt für Rückfragen: Janina Wetzstein und Sabrina Hartmann Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Kongress-Pressestelle Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457, Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.dgrh-kongress.de Biosimilars: Nachahmerprodukte auf dem Prüfstand Rheumatologen fordern Register für gentechnisch hergestellte Rheuma-Medikamente Berlin, 24. August 2016 – Biotechnologisch hergestellte Medikamente gegen Rheuma, sogenannte Biologika, verursachen Behandlungskosten von mehr als einer Milliarde Euro jährlich. Für Menschen mit Rheuma sind sie häufig eine gute Therapieoption: Sie erhöhen die Lebensqualität, reduzieren Schmerzen und schützen Gelenke und Organe vor weiteren Schäden. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) begrüßt daher, dass günstigere Ersatzprodukte auf den Markt kommen, die sogenannten Biosimilars. Aufgrund fehlender Langzeitdaten sollten Ärzte diese jedoch nur unter strenger Kontrolle verordnen. Im Rahmen ihrer heutigen Vorab-Pressekonferenz in Berlin, anlässlich des Kongresses in Frankfurt, diskutiert die DGRh die Vor- und Nachteile von Biosimilars. In Deutschland sind derzeit 13 Biologika gegen Rheuma zugelassen. „Als sie vor gut 20 Jahren eingeführt wurden, erweiterte dies die Therapiechancen gerade für Menschen mit schwer behandelbaren chronisch-entzündlich rheumatischen Erkrankungen deutlich“, sagt Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Vizepräsident der DGRh und Leiter der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Jetzt läuft der Patentschutz einiger Biologika ab und Ärzte könnten günstigere Nachfolgepräparate verordnen. Doch anders als chemisch erzeugte, wirkstoffgleiche Generika sind Biosimilars keine identischen Kopien ihrer Vorbilder. Denn sie sind medikamentös wirksame Produkte lebender Bakterien oder Zellen. „Die Mutterzelle gibt den Proteinen jeweils unterschiedliche Eigenschaften mit“, erläutert Professor Lorenz. Auch wenn diese Unterschiede möglicherweise minimal sind, geht damit einher, dass sie bei Patienten unerwartete Reaktionen wie etwa Allergien hervorrufen können. „Deshalb müssen wir in der Lage sein, sämtliche Nebenwirkungen von Biosimilars registrieren und dokumentieren zu können.“ Die DGRh fordert für jedes Biologikum einen eindeutigen, herstellerunabhängigen, internationalen Freinamen und eine rückverfolgbare Chargennummer. Apotheker sollten zudem nicht vom Original auf ein Biosimilar oder umgekehrt umstellen dürfen, ohne dies mit dem Arzt abzustimmen. Nebenwirkungen sollten zentral registriert und dem Biologikum genau zugeordnet werden können: Dazu müssen auch Biosimilar-Hersteller angehalten werden ihre Daten in vorhandene Register einzuspeisen. Einen Wechsel zwischen Biologika aus Kostengründen lehnt die DGRh ebenfalls ab. „Das begründet sich schon allein dadurch, dass auch bei den Originalpräparaten das Ansprechen auf verschiedene Biologika variiert und nicht vorhergesehen werden kann, welches das richtige für welchen Patienten ist“, erläutert Lorenz die klare Position. Verordnungsquoten von Biosimilars könnten zwar dazu beitragen, Kosten zu senken. „Diesen Zwang müssen wir jedoch ebenfalls ablehnen, solange keine Langzeitdaten für Biosimilars vorliegen“. Dafür können nur Register wie das bereits bestehende RABBIT (Rheumatoide Arthritis: Beobachtung der Biologika-Therapie) sorgen. Dessen ungeachtet wächst der Anteil von Biopharmazeutika am deutschen Markt stetig. Im Jahr 2015 lag er bei 8,2 Milliarden Euro, verglichen mit einem Gesamt-Pharmaumsatz von 35,9 Milliarden. Ihr Kontakt für Rückfragen: Janina Wetzstein und Sabrina Hartmann Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Kongress-Pressestelle Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457, Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.dgrh-kongress.de Lebensstilveränderungen bei entzündlichen Gelenkerkrankungen Rauchstopp oder Ernährungsumstellung – was bei Rheuma wirklich hilft Berlin, 24. August 2016 – Viele Rheuma-Patienten hoffen darauf, mit gesunder, mediterraner Ernährung ihre Beschwerden lindern zu können. Im Vorfeld des Rheumatologen-Kongresses in Frankfurt weisen Experten darauf hin, dass hierzu noch viele Fragen offen sind. Vor allem der Zigarettenkonsum sei ein entscheidender Faktor beim Ausbruch der rheumatoiden Arthritis (RA), einer entzündlichen Rheumaerkrankung. Über den Zusammenhang zwischen Rauchen und entzündlichem Rheuma sowie über den Einfluss der Ernährung informieren Rheumatologen bei der Vorab-Pressekonferenz in Berlin anlässlich ihres 44. Kongresses. Die RA ist die häufigste entzündliche Rheuma-Erkrankung in Deutschland: Hierzulande sind rund 550 000 Erwachsene davon betroffen. Wer raucht oder geraucht hat, zeigt ein viel höheres Risiko, eine RA zu entwickeln, als ein Nichtraucher. „Vor allem die Dauer des Rauchens hat einen starken Einfluss auf die Entstehung einer rheumatoiden Arthritis“, sagt Professor Dr. med. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga. Eine Metaanalyse aus zehn Studien an 4 552 Patienten mit RA hat ergeben, dass das Erkrankungsrisiko von Personen, die über eine Zeitspanne von ein bis zehn Jahren durchschnittlich täglich eine Packung mit 20 Zigaretten rauchen, schon um 26 Prozent erhöht ist. Bei Rauchern, die die gleiche Menge über 21 bis 30 Jahre hinweg konsumieren, ist das Risiko sogar doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern. Wie bei jeder Autoimmunerkrankung richtet sich auch bei Rheuma die körpereigene Abwehr gegen den Körper selbst, anstatt diesen vor Schäden von außen zu schützen. Diese fehlgeleitete Immunabwehr ruft entzündliche Prozesse hervor – in Gelenken, Organen, Muskeln oder auch Blutgefäßen. Bei rheumatoider Arthritis wenden sich die „Antikörper“ gegen bestimmte Eiweiße in den Geweben, die sogenannten citrullinierten Peptide. Stoffe im Zigarettenrauch begünstigen die Bildung dieser Eiweiße. Auf diese Weise kann Rauchen die entzündliche Gelenkerkrankung hervorrufen oder sie verschlimmern. Die Expertin sagt deshalb: „Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen raten wir dringend vom Rauchen ab. Besser noch: Es sollte erst gar nicht angefangen werden, zu rauchen.“ Die Ernährung spielt ebenfalls eine Rolle bei rheumatischen Erkrankungen – wenn auch in geringerem Umfang. Bedeutung wird dabei der sogenannten Mittelmeer-Diät beigemessen. Sie beinhaltet viel Gemüse, Obst, Fisch und Meeresfrüchte, Vollkornprodukte und Olivenöl, aber wenig rotes Fleisch. Die Ergebnisse von aktuellen Langzeitstudien aus Boston mit 174 638 Frauen zeigen jedoch, dass kein Zusammenhang zwischen einer mediterranen Diät und dem RA-Risiko nachgewiesen werden konnte. Gromnica-Ihle hat dennoch einige Tipps, mit welcher Ernährung das Risiko verringert werden kann, an einer RA zu erkranken: „Es ist empfehlenswert, häufig Fisch und Meeresfrüchte zu essen, denn die Omega-3-Fettsäuren können einen prophylaktischen Effekt haben“, so die Rheumatologin. Wer bereits an einer rheumatoiden Arthritis erkrankt sei, würde gelegentlich feststellen, dass es beim Genuss bestimmter Speisen zu einer Zunahme der Beschwerden komme. Dann sei es sinnvoll, die betreffenden Nahrungsmittel zu meiden. Zudem ist bekannt, dass deutlich übergewichtige Menschen ein höheres Risiko haben, an einer RA zu erkranken. Nach Ansicht von Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, DGRh-Tagungspräsident und Ärztlicher Direktor der Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie der KerckhoffKlinik in Bad Nauheim gilt: „Im Hinblick auf den Lebensstil der Patienten bleibt für die Prävention und Behandlung von Rheuma der Verzicht auf das Rauchen entscheidend. Hier hat der Patient maximale Einflussmöglichkeiten.“ Gesunde, mediterrane Ernährung sei zur Vermeidung von Übergewicht sowie für eine gute Gesamtgesundheit wichtig und damit trotz eines nur eingeschränkt nachweisbaren Zusammenhangs zur Rheuma-Erkrankung empfehlenswert. Kontakt für Journalisten: Janina Wetzstein und Sabrina Hartmann Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Pressestelle Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457, Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.dgrh-kongress.de Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Neue Medikamente gegen Rheuma: Welche neuen Wirkstoffe gibt es und warum ist jede neue Therapieoption entscheidend Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner, Tagungspräsident DGRh, Ärztlicher Direktor Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie der Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim Trotz der vielen Erfolge der konventionellen und biologischen Medikamente mit zum Teil mehr als zehn verschiedenen Therapieoptionen, wie zum Beispiel bei der rheumatoiden Arthritis, können immer noch nicht alle Patienten in eine Remission (Ruhe der Grunderkrankung) gebracht werden, die erfolgreichen Medikamente können wegen Nebenwirkungen nicht eingesetzt oder weiter gegeben werden, oder es gibt überhaupt keine zugelassenen „in label“ Medikamente für bestimmte Situationen oder ganze Erkrankungsgruppen, wie z.B. viele Kollagenosen oder Vaskulitiden. Aus diesen Gründen ist jede neue Substanz willkommen und wird – ob mit oder ohne offizielle Zulassung für eine bestimmte Erkrankung – umgehend eingesetzt, solange es wissenschaftlich und klinisch Sinn macht. Neue konventionelle DMARDs (sogenannte small molecules) Obwohl es sehr viele intrazelluläre Enzyme (Kinasen) gibt, die bei Entzündungs- und Destruktionsvorgängen eine wichtige Rolle spielen, haben es doch nur wenige dieser Kinasehemmer in Tablettenform geschafft, ein gutes Wirkungs- zu Nebenwirkungsprofil in der klinischen Prüfung zu zeigen. Am weitesten entwickelt (und bereits in einigen Ländern zugelassen) sind hierbei die Janus-Kinasehemmer Tofacitinib und Baricitinib, für die 2017 eine Zulassung erwartet wird. Neue biologische DMARDs (monoklonale Antikörper und Rezeptorantagonisten) Neben Tocilizumab stehen weitere vier Antikörper gerichtet gegen IL-6 oder IL6-Rezeptor in der kliniknahen Entwicklung. Deren klinische Effizienz ist ähnlich der klinischen Effizienz von TNF-α-Blockern und Tocilizumab. Dass unterschiedliche Wirkmechanismen der unterschiedlichen Präparationen bestehen, erscheint aufgrund der derzeitigen Ergebnislage eher unwahrscheinlich, möglicherweise gibt es aber feinere Unterschiede wie bei den TNFHemmer, und wünschenswert wäre eine Zulassung für Vaskulitiden und Kollagenosen wie der systemischen Sklerose. Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Der Anti-Interleukin 17-Antikörper Secukinumab wurde vor kurzem für die Psoriasisarthritis und die ankylosierende Spondylitis zugelassen. IL-17 ist eines der wichtigsten entzündungssteigernden Zytokine (ähnlich TNF) und vor allem bei Entzündungsvorgängen an der Wirbelsäule und den Sehnenansätzen eine treibende Kraft – Entzündungsareale, die oft von TNF-Hemmern nicht erreicht werden. Im entzündeten Synovium befinden sich sehr viele zytokinproduzierende Makrophagen (Typ I Synoviozyten). Mavrilimumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper gegen die αUntereinheit des GM-CSF(Granulozyten-Makrophagen-Wachstumsfaktor)-Rezeptors. Eine Blockade des GM-CSF-Rezeptors führt bei RA-Patienten zu einer signifikanten Besserung der klinischen Symptomatik. Sollte sich die klinische Effizienz bei diesem und weiteren Wachstumsfaktorhemmern nachweisen lassen, wäre mit dieser neuen monoklonalen Antikörpergruppe zusätzlich zu den vorhandenen Biologika bei der RA und wahrscheinlich auch bei Vaskulitiden eine gute Alternative vorhanden. Rituximab stellt seit mehreren Jahren einen festen Bestandteil in unserem Therapierepertoire für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis dar, wurde erfreulicherweise auch für die ANCA-assoziierten Vaskulitiden zugelassen und könnte auch bei der systemischen Sklerose effektiv sein. Von den vielen weiteren Versuchen, effektiv die „Autoantikörperzellen“, die B-Zellen, bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen zu hemmen, sind leider nur wenige wirklich erfolgreich. Hierzu gehört ein weiterer gegen das CD20-Molekül gerichteter monoklonaler Antikörper, Ofatumumab. Die gegen B-Zell-Stimulationsfaktoren gerichteten monoklonalen Antikörper, Tabalumab und Atacicept zeigten dagegen keine wirkliche klinische Effizienz bei RA. Regulatorische T-Zellen (T-regs) sind definiert als eine Subgruppe naiver CD4+ Helfer TZellen. Regulatorische T-Zellen können, früh eingesetzt, lokale wie auch systemische Entzündungen und Knochendestruktionen verhindern. Derzeit laufen klinische Studien bei RA-Patienten mit verschiedenen Treg stimulierenden Antikörpern, mit dem Ziel, über die Expansion von regulatorischen T-Zellen ein weiteres biologisches und effizientes Therapieprinzip für die rheumatoide Arthritis zur Verfügung zu stellen. Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Literatur Smolen JS ,Aletaha D, McInnes IB. Rheumatoid arthritis. Lancet. 2016, epub. Schwartz DM, Bonelli M, Gadina M, O'Shea JJ. Type I/II cytokines, JAKs, and new strategies for treating autoimmune diseases. Nat Rev Rheumatol. 2016;12:25-36. Ferfar Y, Mirault T, Desbois AC, Comarmond C, Messas E, Savey L, Domont F, Cacoub P, Saadoun D. Biotherapies in large vessel vasculitis. Autoimmun Rev. 2016;15:544-51 (Es gilt das gesprochene Wort) Berlin, August 2016 Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Wenn Kinder mit Rheuma erwachsen werden: Wie gelingt der kritische Schritt vom engmaschig betreuten Jugendlichen zum selbstständigen Patienten? Dr. med. Christoph G. Rietschel, Tagungspräsident GKJR, Leiter der Abteilung für Kinderund Jugendrheumatologie, Clementine Kinderhospital, Frankfurt am Main Herausforderung Transition Transition bezeichnet in der Medizin den Übergang chronisch kranker Jugendlicher aus der Betreuung durch den Kinder- und Jugendarzt in die Betreuung durch den Erwachsenenmediziner. Transition ist gleichermaßen eine Herausforderung für etliche Fachbereiche wie zum Beispiel Diabetologie, Hämato-/Onkologie, Nephrologie, Neurologie, Psychiatrie und Rheumatologie. In der Transitionsphase bestehen hohe Risiken die Patienten langfristig aus jeglicher ärztlicher Betreuung zu verlieren, mit teilweise katastrophalen Folgen. Gründe sind unter anderem starre abrechnungstechnische Altersgrenzen, fehlende ärztliche und therapeutische Kapazitäten, unzureichende beziehungsweise fehlende Schulungsprogramme sowie ein weitgehend uneinheitliches Vorgehen. Transition in der Rheumatologie Etwa 1 auf 1000 Kinder in Deutschland erkrankt an einer chronischen rheumatologischen Erkrankung. Insgesamt liegt die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren, die an einer solchen Erkrankung leiden, bei gut 15000. Weit mehr als die Hälfte dieser Erkrankungen beginnt deutlich vor dem zehnten Lebensjahr, gut 40 Prozent der Kinder sind 2 bis 6 Jahre alt, und etwa ein Drittel der Patienten wird von der Erkrankung in das Erwachsenenalter begleitet. Die Prognose der Erkrankungen aus diesem Formenkreis hat sich in den letzten 20 Jahren deutlich zum Besseren gewandelt. Hierzu beigetragen haben mehrere Faktoren. Die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten entzündlicher Gelenkerkrankungen, der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA), haben sich in den letzten 20 Jahren erheblich verbessert. Weitere noch seltenere rheumatologische Erkrankungen wie die sogenannte autoinflammatorischen Syndrome sind durch neu entwickelte Medikamente wie Biologika überhaupt erst behandelbar geworden. Patienten, die an diesen Krankheiten leiden, erreichten früher oft nicht das Erwachsenenalter. Eine hochspezialisierte, vorwiegend ambulante kinder- und jugendrheumatologische Betreuung ist in Deutschland inzwischen flächendeckend vorhanden. So ist sichergestellt, dass möglichst viele der jungen Patienten diagnostiziert werden und nach aktuellen Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Behandlungsstandards die bestmögliche Therapie erhalten. Wahrgenommen wird diese Betreuung durch Kinder- und Jugendärzte mit der Spezialisierung „Kinder- und Jugendrheumatologie“. Diese Spezialambulanzen sind meist an Kliniken angegliedert und unterliegen in ihren unterschiedlichen Rechtsformen als Ermächtigungsambulanz, Institutsambulanz oder Schwerpunktpraxis der Abrechnung mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und somit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Diese Betreuungsmöglichkeit erlischt rechtlich schlagartig mit dem 18. Geburtstag. Die Patienten wurden bis dahin oft über mehr als zehn Jahre beim Kinder- und Jugendrheumatologen betreut. In dieser Zeit entwickelt sich eine enge Arzt-Patient-Bindung. Die Einbindung der Eltern ist dabei ein Kernaspekt, welcher auch bis in das hohe Jugendalter, schon aus rechtlicher Sicht, große Bedeutung beibehält. Das Erlernen von Selbstständigkeit ist ein langer und mühsamer Prozess, der bei Jugendlichen nicht schlagartig erreicht wird. Verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Erkrankung ist in diesem Alter besonders schwer, da „Krankheit“ in der Peergroup kein gängiges Thema ist und viele Einschnitte im täglichen Leben mit sich bringen kann. Die Krankheit kollidiert gewissermaßen mit typischen Themen wie Freizeit, Sport, Substanzkonsum, Sexualität sowie Schule und Berufsfindung. Eine einheitlich anerkannte Länge der Phase der Transition existiert bislang nicht, der Zeitraum zwischen 16 und 21 Jahren erscheint aber plausibel. Individuelle Unterschiede in der Persönlichkeitsentwicklung können einen starken Einfluss auf das Ausmaß der Transitionsbemühungen haben. In dieser Zeit muss der eigenverantwortliche Umgang mit der Erkrankung und allen dazugehörenden Aspekten erlernt werden. Dies erfordert erhebliche zusätzliche zeitliche Ressourcen bei der Gestaltung der Sprechstunde. Gemeinsame Sprechstunden mit internistischen Rheumatologen sind wünschenswert. Die überlappende Betreuung ist aber in der Regel mit einem einzigen „Übergabetermin“ nicht effizient genug. Hoffnung in Sicht? Laut einer Umfrage der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) von 2015 bieten 30 von 66 Zentren eine gemeinsame Übergangssprechstunde oder eine schriftlich geregelte Transition an. Der Arbeitskreis Transition der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRH) sowie der GKJR stellt Unterlagen zur Verfügung, die bei dem Gelingen der Transition hilfreich sein können. Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Die Deutsche Rheuma-Liga bietet Unterstützungsangebote an, die vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützt werden (Transition-Camps, Seminare, Flyer etc.). Strukturierte Konzepte wie das „Berliner Transitionsprogramm“ (BTP), welches durch die Deutsche Gesellschaft für Transitionsmedizin (DGfTM) 2014 ins Leben gerufen wurde, könnten richtungsweisend werden. Ziel ist hierbei ein strukturiertes Vorgehen mit Übergabe vom Kinder- und Jugendarzt zum Erwachsenenmediziner in drei Visiten, wovon eine gemeinsame Visite vorgesehen ist. Organisiert und überwacht wird der Vorgang dabei von einem Fallmanager, der die Terminvereinbarung koordiniert und gewissermaßen den heißen Draht zum Patienten aufrechterhält, unter anderem unter Nutzung moderner digitaler Kommunikationsangebote. Die Finanzierung ist zumindest teilweise über die GKV bereits heute möglich. Das Programm ist aktuell noch auf Norddeutschland beschränkt, eine bundesweite einheitliche Vorgehensweise und eine flächendeckende Finanzierung durch alle Krankenkassen der GKV sind unbedingt erstrebenswert. Realität Aktuell profitieren wahrscheinlich noch die wenigsten chronisch kranken Jugendlichen von den genannten Angeboten. In der Realität erleben Kinder- und Jugendrheumatologen häufig einen verzweifelten Rücklauf von Patienten beim versuchten Übergang in die Erwachsenenmedizin. Die Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen und deren Finanzierung durch die GKV muss intensiv weiterverfolgt werden. Interdisziplinarität im Rahmen gemeinsamer Tagungen der Gesellschaften (hier: DGRH und GKJR) bieten die Möglichkeit, dem Thema Transition ein angemessenes Forum zu geben. (Es gilt das gesprochene Wort) Berlin, August 2016 Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin „Biosimilars“: Halten die neuen „Kopien“ der Biologika, was sie medizinisch versprechen, und entlasten sie unser Gesundheitssystem auch finanziell? Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Oberarzt und Leiter der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinisch-wissenschaftlicher Leiter des AcuraRheumazentrums in Baden-Baden Biologika sind Arzneistoffe, die mit Mitteln der Biotechnologie zum Beispiel mit gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden. Inzwischen sind in Deutschland 13 Biologika für rheumatologische Indikationen zugelassen. Die Einführung der Biologika hat die Therapiemöglichkeiten chronisch-entzündlicher rheumatischer Erkrankungen deutlich erweitert. Diese Therapien bedürfen einer sorgfältigen Überwachung wegen potenzieller unerwünschter Wirkungen. Ihr Einsatz ist jedoch mit hohen direkten Kosten von über einer Milliarde Euro (Arzneimittelreport 2013) verbunden. Dies zeigt, dass hier ein erheblicher Kostendruck entstanden ist. Für die ersten Biologika wie Rituximab, Infliximab und Etanercept sowie demnächst auch Adalimumab läuft der Patentschutz in absehbarer Zeit ab oder ist in einigen Europäischen Staaten schon abgelaufen. Entsprechend haben Firmen begonnen, sogenannte Biosimilars zu entwickeln, deren Gensequenz nahezu identisch mit der des Mutterprodukts ist. Da in der Synthese dieser Proteine in den Mutterzellen wie bei jedem Protein jedoch verschiedene posttranskriptionelle, damit Gensequenz-unabhängige Modifikationen wie Glykosilierung auftreten können und die exakten Herstellungsmethoden des Originalpräparats nicht publiziert sind, ist nicht gewährleistet, dass Biosimilars mit dem Originalpräparat exakt identisch sind, daher die Bezeichnung als „Biosimilar“. Solche posttranskriptionellen Modifikationen eines Proteins können zur Entstehung veränderter antigener Eigenschaften des Proteins beitragen und damit zum Beispiel zur Entwicklung von gegen das Protein gerichteter Antikörper oder allergischer Reaktionen – das trifft allerdings auch auf die Originalpräparate zu (batch to batch variability). Eine Übersicht über die in Europa zugelassenen Biosimilars und deren Referenzprodukte sind über den Verband der Forschenden Pharmaunternehmen (VfA) einzusehen (http://www.vfa.de/embed/biosimilarsuebersicht-originalpraeparate.pdf; Stand 11/2013). Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie schließt sich der Meinung der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft an und unterstützt die Einführung und Verwendung von Biosimilars gerade auch angesichts der enormen Kosten, die mit biologisch hergestellten Medikamenten verbunden sind. Allerdings ist es zwingend notwendig, in der Lage zu sein, auch seltene und unerwartete Nebenwirkungen von Biosimilars registrieren und dokumentieren zu können. Dies impliziert die Notwendigkeit, dass bei Auftreten von Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin unerwünschten Arzneimittelwirkungen diese dem Produkt, also Original oder Biosimilar, exakt zugeordnet werden können. Dafür ist aber die Angabe der Chargenbezeichnung und die Nennung des Namens des Arzneimittels erforderlich, da unterschiedliche biologische Wirkstoffe mit identischen Wirkstoffnamen – wie oben dargelegt – ein unterschiedliches Nebenwirkungsprofil aufweisen könnten. Diese Vorgabe der oben genannten Richtlinie ist unglücklicherweise bei der Umsetzung in deutsches Recht lediglich als Auflagenbefugnis der Bundesoberbehörde im Sinne einer „Kann-Bestimmung“ erfolgt, sodass bei ungenügender Dokumentation die Rückverfolgung und die Identifikation des exakten biologischen Arzneimittels nicht möglich sind. Ein pragmatischer Ansatz wäre die grundsätzliche Meldung einer möglichen Nebenwirkung in Kombination mit dem Handelsnamen des Präparats. Daher ist konsequenterweise zu fordern: a) Jedes Biologikum muss einen unterschiedlichen internationalen Freinamen haben (INN= international non-proprietary name), es dürfen also zum Beispiel nicht alle Infliximab-Biosimilars als Infliximab firmieren und so rezeptiert werden (dies deckt sich mit einer Initiative der WHO: http://gabionline.net/Biosimilars/General/WHOproposal-offers-clarity-for-biosimilarnomenclature?utm_source=GONL4&utm_campaign=ff439d46ad-GONL+V14H144&utm_medium=email&utm_term=0_c68e980169-ff439d46ad-167496025). b) Apotheker dürfen nicht ohne Wissen des Arztes und/oder ohne Anordnung des Arztes vom Originalpräparat auf ein Biosimilar oder umgekehrt umstellen. Dies gilt auch für parallele Entwicklungen durch den Originalhersteller. Dafür ist auch laut Europäischer Pharmakovigilanz-Richtlinie die zusätzliche Angabe der Chargennummer erforderlich. c) Nebenwirkungen müssen in zentralen Registern genau dokumentiert und einem Biologikum (Originalpräparat, Biosimilar) genau zugeordnet werden können. Ein langfristiger Lösungsweg wäre unter anderem, dass auch Biosimilar-Hersteller angehalten werden, ihre Datensammlung der mit ihren Produkten behandelten Patienten in zentrale Register wie dem Deutschen RABBIT-Register einzugeben – mit der Möglichkeit einer exakten und nachvollziehbaren Identifizierbarkeit des verwendeten Produkts. d) Solange keine Langzeitdaten zu spezifischen Indikationen vorliegen, ist auch ein unkontrollierter Produktwechsel mit jeder Verordnung zwischen Original und/oder unterschiedlichen Biosimilars zu vermeiden, um die Immunogenität der verschiedenen Bioprodukte bei unterschiedlichen Herstellungsprozessen möglichst gering zu halten. Bezüglich der Immunogenität durch einen Wechsel vom Original zum Biosimilar und vice versa gibt es erst kleinere Studien, die im Kurzzeitverlauf Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin keine Änderung der Immunogenität nahe legten (Yoo DH et al. Efficacy and safety of CT-P13 (infliximab biosimilar) over two years in patients with rheumatoid arthritis: comparison between continuing with CT-P13 and switching from infliximab to CTP13 [abstract no. L15] ACR/ARHP Annual Meeting 2013). e) Einen unkontrollierten Wechsel zwischen Biologika (interchangeability) aus Kostengründen lehnt die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie zum jetzigen Zeitpunkt ab, dies bezieht sich auf einen durch Kosten begründeten Präparatwechsel zwischen verschiedenen TNF-alpha-Biologika genauso wie zwischen Biologikaklassen (zum Beispiel von einem nicht-TNF-alpha-BiologikumOriginal auf ein TNF-alpha-Biosimilar), da das Ansprechen auf verschiedene Biologika auch bei den Originalpräparaten variiert. f) Darüber hinaus sehen wir einen Wechsel von einem Originalpräparat auf ein Biosimilar, das im Zulassungsverfahren nur in einer rheumatologisch fachfremden Indikation getestet wurde (zum Beispiel Rituximab bei NHL) als problematisch an, solange keine Langzeitdaten dieser Biosimilars in rheumatologischen Kernindikationen vorliegen, da die immunologischen Pathomechanismen und die Begleitmedikation (und damit die Immunogenität des Biologikums) die Sicherheit und Langzeiteffizienz unterschiedlich beeinflussen können. g) Schließlich lehnen wir auch erzwungene Verordnungsquoten von Biosimilars zum jetzigen Zeitpunkt und in jeglicher Form ab, solange die oben geforderten Langzeitdaten in pharmazeutisch unabhängigen Zentralregistern (wie zum Beispiel dem Deutschen RABBIT-Register) für Biosimilars nicht vorliegen. Quelle: Hanns-Martin Lorenz Jürgen Braun, Klaus Krüger, Matthias Schneider: Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie zur Einführung und Gebrauch von Biosimilars in der Therapie entzündlich-rheumatischer Erkrankungen. (Es gilt das gesprochene Wort) Berlin, August 2016 Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Rauchstopp oder Ernährungsumstellung: Was Rheumapatienten wirklich Linderung verschafft Professor Dr. med. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e.V., Berlin Fast alle von Rheuma Betroffenen stellen ihren Ärzten die Frage: „Was kann ich selbst gegen meine Erkrankung tun“. Lebensstilveränderungen können rheumatische Erkrankungen günstig beeinflussen und werden immer noch zu wenig beachtet. Seit fast 30 Jahren ist bekannt, dass Rauchen zum Ausbruch einer rheumatoiden Arthritis (RA) beitragen kann (1). Zahlreiche folgende Studien bestätigten, dass Rauchen das Risiko, an einer RA zu erkranken, deutlich erhöht. Wer raucht oder jemals geraucht hat, zeigt ein um 40 Prozent höheres Risiko, eine RA zu entwickeln als ein Nichtraucher (2). Inzwischen konnte in einer Metaanalyse aus zehn Studien an 4552 Patienten mit RA durch eine schwedische Arbeitsgruppe um Daniela Di Giuseppe (3) nachgewiesen werden, dass die Beziehung zwischen Rauchen und Krankheitsentstehung nicht linear verläuft: Das Risiko war bei Rauchern mit 1 bis 10 Packungsjahren um 26 Prozent (RR 1,26) höher, eine RA zu entwickeln als bei Nichtrauchern (1,0). Bei jenen mit 21 bis 30 Packungsjahren verdoppelte sich das Risiko (RR 1,94), bei noch stärkerem Rauchen (>40 Packungsjahre) blieb es ähnlich (RR 2,07). Somit haben auch die Raucher, die nur wenige Zigaretten pro Tag über viele Jahre rauchen ein erhöhtes Risiko für eine RA. Bei Raucherinnen konnte gezeigt werden, dass der Verzicht auf Zigaretten, das Risiko einer RA zwar reduziert, aber nicht aufhebt (4). Hohe Kochsalzeinnahmen sollen bei Rauchern das Risiko, eine RA zu entwickeln, um möglicherweise 54 Prozent erhöhen (5). Was liegt der Korrelation zwischen Rauchen und RA zugrunde? Die Arbeitsgruppe um Lars Klareskog konnte als erste zeigen, dass der Umweltfaktor Rauchen zur Citrullinierung von Proteinen führt (6). Diese veränderten Proteine werden vom Organismus als fremd angesehen und er entwickelt (Auto-)Antikörper dagegen, die sogenannten anti-CitrullinPeptid/Protein-Antikörper (ACPA). Dieser Prozess findet offenbar zuerst in der Lunge statt. Die ACPA gehen dem Auftreten der klinischen Symptome der RA oft um viele Jahre voraus. Erst in letzter Zeit wurden bestimmte Genvarianten bei ACPA-positiven RA-Patienten nachgewiesen, die besonders mit Rauchen und der Entwicklung einer RA in Zusammenhang stehen. (7). Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Nun ist auch bekannt, dass Raucher eine höhere Krankheitsaktivität als Nichtraucher aufweisen. Die Krankheitslast ist bei Menschen mit RA und einem deutlichen Übergewicht nochmals stärker. Bei Männern, die rauchen, wird die Chance auf eine Remission der RA verringert (8). In den letzten Jahren konnte mehrfach nachgewiesen werden, dass Raucher auch eine stärkere radiologische Progression aufweisen, d.h. sie haben eine stärkere Zerstörung ihrer Gelenke als Nichtraucher (9). Das Ansprechen auf die krankheitsmodifizierende Therapie ist bei Rauchern schlechter als bei Nichtrauchern. Das gilt sowohl für herkömmliche Basistherapeutika wie Methotrexat (10) als auch für die Biologika der Gruppe der Tumor-Nekrose-Hemmer (11). Als Resultat sollte Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen dringend vom Rauchen abgeraten werden; besser noch, es sollte erst gar nicht angefangen werden zu rauchen. Aber noch immer rauchen nach den Angaben der dokumentierenden deutschen Rheumazentren 30 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen mit Rheumafaktor positiver RA. Somit ist noch viel Aufklärung nötig. Unbestritten spielt auch die Ernährung eine große Rolle bei rheumatischen Erkrankungen. Übergewicht führt zu Arthrose der gewichttragenden Gelenke. Die Gicht erfordert eine purinarme Ernährung. Hinsichtlich der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist nur die RA gut untersucht. Der wichtigen Frage, ob die Ernährung einen Einfluss auf die Entstehung der RA hat, wird seit langem nachgegangen. Eine große Rolle spielt dabei die Mittelmeer-Diät. Sie beinhaltet viel Gemüse, Obst, Fisch und Meeresfrüchte, Vollkornprodukte und Olivenöl, aber wenig rotes Fleisch. Aktuell beschrieben Hu und Mitarbeiter aus Boston, USA, in zwei Kohortenstudien an 174 638 Frauen, die Langzeit beobachtet wurden, keinen Zusammenhang zwischen einer mediterranen Diät und dem RA-Risiko (12). Interessanterweise scheint moderater Alkoholkonsum das Risiko für eine RA zu verringern. Frauen profitieren besonders (13). Offenbar haben auch Omega-3-Fettsäuren einen prophylaktischen Effekt. Eine Kohortenstudie aus Schweden konnte zeigen, dass diejenigen Frauen, die besonders häufig Fisch und Meeresfrüchte aßen, ein deutlich geringeres Risiko hatten, an einer RA zu erkranken (14). Wer über einen langen Zeitraum wöchentlich wenigstens einmal Fisch zu sich genommen hatte, verringerte das Risiko um 30 Prozent. Es ist derzeit noch unklar, ob die niedrigen Vitamin-D-Serumwerte, die bei RA-Patienten gefunden werden, eine Ursache für die RA oder eine Folge der RA sind. Somit kann auch noch nicht beantwortet werden, ob Vitamin-D-Mangel die Inzidenz für RA erhöht (15). Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Hinsichtlich der Beeinflussung des Krankheitsverlaufs durch bestimmte Diäten sei auf ein Cochrane-Review verwiesen. Hierbei konnten in einer systematischen Übersichtsarbeit von 15 kontrollierten Studien bei 837 Patienten mit RA zu unterschiedlichen Diäten nur wenige Anhaltspunkte für deren Wirksamkeit gefunden werden (16). Ein Effekt der Mittelmeer-Diät bei RA konnte in einer kleinen Studie (Verumgruppe n=26) nachgewiesen werden (17). Ein positiver Effekt auf ein metabolisches Syndrom und kardiovaskuläre Erkrankungen bei RA kommt bei dieser Diät hinzu. Ein mäßiger Alkoholgenuss wirkt sich günstig auf Krankheitsaktivität und Fortschreiten der Gelenkzerstörung aus. Allerdings ist eine gleichzeitige leberschädigende Wirkung der Rheumamedikamente zu beachten, sodass besonders im Zusammenhang mit Methotrexat-Einnahme ein zusätzlicher Alkoholgenuss problematisch ist. Manche Patienten beobachten beim Genuss bestimmter Speisen eine Zunahme ihrer Beschwerden. Die betreffenden Nahrungsmittel sind dann zu meiden. Hinsichtlich der Substitution von Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln haben die Omega-3-Fettsäuren in überwiegend kleinen Studien Hinweise auf moderate Verbesserungen bezüglich Schmerzen, Gelenkschwellungen, Dauer der Morgensteifigkeit, Krankheitsaktivität und NSAR-Verbrauch geliefert (18). Die Gabe von Vitamin D in Mangelsituationen ist notwendig. Für weitere Substanzen ist die Studienlage dürftig. Weiterführende Literatur 1. Vessey MP, Villard-Mackintosh L, Yeates D. Oral contraceptives, cigarette smoking and other factors in relation to arthritis. Contraception 1987; 35:457 2. Sugiyama D, Nishimura K, Tamaki K et al. Impact of smoking as a risk factor for developing rheumatoid arthritis: a meta-analysis of observational studies. Ann Rheum Dis 2010; 69:70 3. Di Giuseppe D, Discacciati A, Orsini N, Wolk A. Cigarette smoking and risk of rheumatoid arthritis: a dose-response meta-analysis. Arthritis Res Ther 2014; 16:R61 4. Di Giuseppe D, Orsini N, Alfredsson L, Askling J, Wolk A. Cigarette smoking and smoking cessation in relation to risk of rheumatoid arthritis in women. Arthritis Res Ther. 2013;15:R56 5. Sundström B, Johansson I, Rantapää-Dahlqvist S. Interaction between dietary sodium and smoking increases the risk for rheumatoid arthritis: results from a nested case-control study. Rheumatology (Oxford) 2015; 54:487 6. Klareskog L, Stolt P, Lundberg K et al. A new model for an etiology of rheumatoid arthritis: smoking may trigger HLA-DR (shared epitope)-restricted immune reactions to autoantigens modified by citrullination. Arthritis Rheum 2006; 54:38 Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin 7. Jiang X, Källberg H, Chen Z et al. An Immunochip-based interaction study of contrasting interaction effects with smoking in ACPA-positive versus ACPA-negative rheumatoid arthritis. Rheumatology (Oxford) 2016; 55:149 8. Inoue Y, Nakajima A, Tanaka E et al. Effect of Smoking on Remission Proportions Differs Between Male and Female Patients with Rheumatoid Arthritis: A Study Based on the IORRA Survey. J Rheumatol 42:1083 9. Saevarsdottir S, Rezaei H, Geborek P et al. Current smoking status is a strong predictor of radiographic progression in early rheumatoid arthritis: results from the SWEFOT trial. Ann Rheum Dis 2015; 74:1509 10. Sergeant JC, Hyrich KL, Anderson J et al. Prediction of non-response to methotrexate therapy in the rheumatoid arthritis medication study (RAMS). Ann Rheum Dis 2016; 75(Supplement 2): 57 11. Söderlin MK, Petersson IF, Geborek P. The effect of smoking on response and drug survival in rheumatoid arthritis patients treated with their first anti-TNF drug. Scand J Rheumatol. 2012; 41:1 12. Hu Y1, Costenbader KH, Gao X et al. Mediterranean diet and incidence of rheumatoid arthritis in women. Arthritis Care Res (Hoboken). 2015; 67:597 13. Jin Z, Xiang C, Cai Q et al. Alcohol consumption as a preventive factor for developing rheumatoid arthritis: a dose-response meta-analysis of prospective studies. Ann Rheum Dis 2014; 73:1962 14. Di Giuseppe D, Wallin A, Bottai M et al. Long-term intake of dietary long-chain n-3 polyunsaturated fatty acids and risk of rheumatoid arthritis: a prospective chort study of women. Ann Rheum Dis. 2014; 73:1949 15. Jeffery LE, Raza K, Hewison M. Vitamin D in rheumatoid arthritis-towards clinical application. Nat Rev Rheumatol. 2016; 12:201 16. Hagen KB, Byfuglien MG, Falzon L et al. Dietary interventions for rheumatoid arthritis. Cochrane database of systematic reviews (Online) 2009: CD006400 17. Sköldstam L, Hagfors L, Johansson G. An experimental study of a Mediterranean diet intervention for patients with rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis 2003; 62:208 18. Miles EA, Calder PC. Influence of marine n-3 polyunsaturated fatty acids on immune function and a systematic review of their effects on clinical outcomes in rheumatoid arthritis. Br J Nutr 2012; 107: 171 (Es gilt das gesprochene Wort) Berlin, August 2016 Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Schmerzhaftes Schicksal? Die Volkskrankheit Fingerarthrose ist mehr als eine „unbehandelbare Alterserscheinung“ – Was hilft? Professor Dr. med. Wolfgang Rüther, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik am Klinikum Bad Bramstedt und der Klinik und Poliklinik für Orthopädie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf Als Arthrosen bezeichnet man jene Krankheiten der Gelenke, bei denen der Verlust des Knorpels im Mittelpunkt des Geschehens steht. Die Ursache der Arthrose liegt meistens gar nicht in einer Erkrankung des Knorpelgewebes selbst, sondern in der Veränderung der Umgebung, deren Konsequenzen sich auf den Knorpel niederschlagen. Da der Knorpel durch ganz unterschiedliche, auch vorübergehende Krankheiten geschädigt werden kann, stellt die Arthrose bezüglich ihrer Genese ein sehr heterogenes Krankheitsbild und die gemeinsame Endstrecke vieler verschiedener Gelenkkrankheiten dar. Die Arthrose ist ein sehr verbreitetes Leiden, mit dem die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens in Berührung kommen. In den Statistiken der Krankenkassen besitzt sie hinsichtlich Behandlungskosten, Arbeitsausfall und Invalidität einen hohen Stellenwert. Prinzipiell kann sich an jedem Gelenk des Körpers eine Arthrose entwickeln. Eine der häufigsten Manifestationen der Arthrose ist der Befall der Fingergelenke. 60-70% der Bevölkerung über 65 Jahre zeigt Zeichen einer Fingerpolyarthrose. Einen Sonderfall stellt die erosive Verlaufsform dar, die aufgrund ihres aggressiven, gelenkzerstörenden Verlaufes besondere Bedeutung hat (5). Allgemein gilt, dass sich erste, klinisch meist noch stumme röntgenologische Hinweise auf Arthrosen oft bereits am Anfang des 4. Lebensjahrzehnts finden, mit 65–70 Jahren hat sie fast jeder Mensch. Dabei ist das Ausmaß des radiologischen Befundes keineswegs Gradmesser für die Beschwerden, die auch bei schweren morphologischen Veränderungen geringfügig sein oder fehlen können und umgekehrt. Die verbreitete Anschauung, daß die Arthrose ausschließlich eine Erkrankung alter Menschen sei, ist nicht richtig. Ebensowenig ist es richtig, daß im Alter zwangsläufig Arthrosen entstehen. Mit zunehmendem Alter steigt nur die Wahrscheinlichkeit, daß sich eine Arthrose manifestiert. Überbelastungen und Fehlbelastungen, also mechanische Faktoren, sind häufige Ursachen für Arthrosen. Die Vorstellung der mechanischen Abnutzung eines Gelenkes brachte den irreführenden Begriff „Verschleißkrankheit“ hervor. Der Begriff „degenerative Gelenkkrankheit“ betont den langsamen Fortschritt über die Jahre und hat seine Wurzel wohl in der Beobachtung, dass Arthrosen mit zunehmendem Alter häufiger auftreten. Zwar beruhen auch die normalen Alterserscheinungen auf degenerativen Veränderungen des Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Knorpels. Doch führen sie nicht zwangsläufig zum Krankheitsbild der Arthrose. Die Arthrose ist deshalb keine unabwendbare Alterserscheinung. Entsprechend der unterschiedlichen Genese muss die Therapie der Arthrose ganz unterschiedlichen Ansätzen entsprechen. Eine Therapie zielt darauf ab, die Noxen auf den Knorpel zu reduzieren oder die Knorpelzellen in ihrer Vitalität und Leistungsfähigkeit zu verbessern. Gerade der letzte Aspekt steht seit Jahren im Mittelpunkt forscherischen Interesses. In der Therapie der Fingerpolyarthrose gehören Ergotherapie, Schienen zur Vermeidung von Deformitäten, Wärme, Salben, Schmerzmittel, NSAR seit Jahren zum Standardrepertoire. Zu neueren Therapieansätzen läßt sich feststellen: Wirkstoffe aus Weinbeeren, Grüntee, Mandarine, Brokkoli, Gelbwurzel hemmen die Sekretion entzündlicher Botenstoffe, abschließende Aussagen zum therapeutischen Einsatz lassen sich aktuell noch nicht treffen. Symptomatic slow-acting drugs in osteoarthritis (SYSADOA) wie Chondroitinsulfat, Glukosamin, Hyaluronsäure sind in klinischen Studien nicht ausreichend untersucht. Für krankheitsmodifizierende Medikamente (DMARD) wie Hydrochloroquin und Methotrexat stehen ausreichende Wirksamkeitsbelege in klinischen Studien nicht zur Verfügung. Die Wirksamkeit von Biologika hat man bei der Fingerpoliarthrose bisher nicht zeigen können. (3) Den schweren Verlaufsformen der Fingerpolyarthrose bleibt die operative Therapie in Form von Gelenkversteifung und endoprothetischem Gelenkersatz vorbehalten. Die Operationen sind vor allem schmerzbefreiend; sie korrigieren entstandene Deformierungen. Der Erhalt der Fingergelenkbewegung gelingt meist nicht oder nicht vollständig. (1) (1) Adkinson JM, Chung KC Advances in small joint arthroplasty of the hand. Plast Reconstr Surg. 2014;134(6):1260-8 (2) Hochberg MC1, Altman RD, April KT, Benkhalti M, Guyatt G, McGowan J, Towheed T, Welch V, Wells G, Tugwell P; American College of Rheumatology. American College of Rheumatology 2012 recommendations for the use of nonpharmacologic and pharmacologic therapies in osteoarthritis of the hand, hip, and knee. Arthritis Care Res. 2012;64(4):465-74. Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin (3) Klaus P, Detert J Entzündliche Fingerpolyarthrose – Herausforderungen in der Diagnostik und Therapie. Dtsch Med Wochenschr. 2014;139(17):898-904. (4) Punzi L, Frigato M, Frallonardo P, Ramonda R. Inflammatory osteoarthritis of the hand. Best Pract Res Clin Rheumatol. 2010;24(3):301-12. (5) Sahinbegovic E, Schett G Therapiestrategien der erosiven Fingerpolyarthrose Internist 2011;52:682-7 (6) Valdes K, Marik T A systematic review of conservative interventions for osteoarthritis of the hand. J Hand Ther. 2010;23(4):334-50. (Es gilt das gesprochene Wort) Berlin, August 2016 Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Curriculum Vitae Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner Tagungspräsident DGRh, Ärztlicher Direktor Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie der Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim Ausbildung und Wissenschaftlicher Werdegang: 1983–1990 Studium der Humanmedizin, Universität Tübingen 1984–1990 Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes 1991 Promotion mit dem Thema "Untersuchungen zur zellulären Immunität bei der Innenohrschwerhörigkeit" (Betreuer: Prof. Dr. P.A. Berg, Universität Tübingen) 1990–1992 Arzt im Praktikum, Medizinische Klinik I der Universität Ulm (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. G. Adler) 1992–1993 Assistenzarzt, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universität Regensburg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. J. Schölmerich) 1994–1996 Postdoctoral Fellowship, University of Alabama, Birmingham,USA, Department of Medicine (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. W.J. Koopman), Division of Clinical Immunology and Rheumatology (Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes; Wissenschaftlicher Betreuer: Prof. Dr. S. Gay) 1996–1999 Assistenzarzt, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universität Regensburg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. J. Schölmerich) 1999 Facharzt Innere Medizin 1999–2004 Oberarzt/Geschäftsführender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universität Regensburg 1999 Erteilung der Lehrbefugnis für das Fach Innere Medizin Thema der Habilitationsschrift „Die rheumatoide Arthritis: Molekulare und zelluläre Interaktionen im Synovium“ 2001 Anerkennung Schwerpunkt Rheumatologie seit 2001 Mitglied des Auswahlausschusses der Studienstiftung des Deutschen Volkes seit 2003 Fachimmunologe (DGfI) Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin 2004–2012 Mitglied des Fachkollegiums Lebenswissenschaften der Deutschen Forschungsgemeinschaft 12/2004 Ernennung zum Ordinarius für Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie der Justus-Liebig-Universität Gießen 1/2005 Ärztlicher Direktor der Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie der Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim seit 2005 Sprecher des Regionalen Rheumazentrums Gießen-Bad Nauheim 2005–2013 Leiter der Auswahlkommission der DFG/BMBF für das Programm Klinische Studien seit 2010 Schriftleiter, Zeitschrift für Rheumatologie 2010–2011 Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsgremiums für den Wissenschaftsrat seit 2012 Mitglied des Bewilligungsausschusses Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft 2015–2016 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Curriculum Vitae Dr. med. Christoph G. Rietschel Tagungspräsident GKJR, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendrheumatologie, Clementine Kinderhospital, Frankfurt am Main Beruflicher Werdegang: 04/1990–10/1996 Studium der Humanmedizin Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main 10/1996 Staatsexamen Medizin 1994–1998 Promotion Hämatologie/Onkologie, Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Johann Wolfgang GoetheUniversität, Frankfurt am Main 1997–2002 Ärztliche Weiterbildung, Kinder- und Jugendmedizin, Clementine Kinderhospital 2002–2005 Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Clementine Kinderhospital seit 07/2003 Leiter des Bereichs Kinder- und Jugendrheumatologie 2005 Zusatzbezeichnung „Kinder- und Jugendrheumatologe“ seit 01/2006 Oberarzt, Clementine Kinderhospital Delegationen/Stipendien: 11/1999–04/2000 Hôpital Necker, Paris, Frankreich Pädiatrische Immunologie und Hämatologie 11/2002–04/2003 Hôpital Necker, Paris, Frankreich Kinderrheumatologie Mitgliedschaften: • Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) • Pediatric Rheumatology European Society (PRES) • Rheumazentrum Rhein-Main e.V. Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Curriculum Vitae Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz Oberarzt und Leiter der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinisch-wissenschaftlicher Leiter des Acura-Rheumazentrums in Baden-Baden Beruflicher Werdegang: 1983–1988 klinisches Studium an der Universität Heidelberg 1988 3. Staatsexamen und Approbation 1987–1988 Praktisches Jahr am Diakoniekrankenhaus Schwäbisch Hall 28.04.1988 Promotion mit der Arbeit ”Beeinflussung von Herzrhythmus und Herzfrequenz durch Atropin bei herzgesunden Patienten unter Isoflurannarkose” (magna cum laude) 1988–1989 Zivildienst im klinischen Dienst an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinikum Großhadern (Kardiologie, Prof. Dr. Riecker) und der Universität Erlangen-Nürnberg (Med. Klinik III – Hämatologie, Rheumatologie und klinische Immunologie, Prof. Dr. J.R. Kalden) 12/1989–02/1990 Mitarbeit in der kardiologisch-internistischen Praxis, Dr. Bernard Lorenz, Regensburg 03/1990–10/1990 Anstellung an der Universität Erlangen-Nürnberg. Med. Klinik III (Hämatologie, Rheumatologie und klinische Immunologie, Prof. Dr. J.R. Kalden) 1991–1992 DFG-Stipendiat an der University of Alabama in Birmingham,USA, Abteilung für Rheumatologie und klinische Immunologie, Labor von Prof. Dr. Kenneth J. Hardy Bis 1993 Anstellung an der University of Alabama in Birmingham,USA, Abteilung für Rheumatologie und klinische Immunologie, Labor von Prof. Dr. Kenneth J. Hardy 1993–2003 Anstellung an der Universität Erlangen-Nürnberg (Med. Klinik III – Hämatologie, Rheumatologie und klinische Immunologie, Prof. Dr. J.R. Kalden) 03.12.1997 Facharztanerkennung als Internist 18.07.1998 Erteilung der Lehrbefähigung (Habilitation) mit der Habilitationsschrift ”Untersuchungen über physiologische immuninhibierende Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Mechanismen am Beispiel der Signaltransduktion durch CD45 und der Regulation des programmierten Zelltodes” 03.12.1998 Erteilung der Lehrbefugnis mit Ernennung zum Privatdozenten 10.12.1998 Anerkennung der Teilgebietsbezeichnung Rheumatologie 1999 Ernennung zum Oberarzt der Medizinischen Klinik III seit 2004 Ernennung zum Leiter der Sektion Rheumatologie an der Med. Klinik V der Universität Heidelberg (W3-Professur) in Verbindung mit der medizinisch-wissenschaftlichen Leitung des Acura-Rheumazentrums Baden-Baden 30.03.2006 Zertifizierung als „Fachimmunologe“ der Deutschen Gesellschaft für Immunologie“ 2006–2013 Geschäftsführender Oberarzt der Med. Klinik V der Universität Heidelberg seit 2004 Vorsitzender des Rheumazentrums Heidelberg e.V. seit 2005 Mitglied des Vorstands der Rheuma-Liga Baden-Württemberg e.V. seit 2008 Mitglied des Beirats der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) 09/2013 Kongresspräsident der Jahrestagung der DGRh 2012–2016 Mitglied des Fachkollegiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 2015 Mitglied des Vorstandes der DGRh Drittmittel und Preise seit 2005: 2003–2006 Sachbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft No Lo437/5-1 über "Untersuchungen zur Rolle Apoptose-vermittelter Prozessierung und extranukleärer Expression von Zellkern-Autoantigenen für die Entstehung von Autoimmunität" 2006–2008 Stipendium nach dem Landesgraduiertenförderungsgesetz (R.K. Chomdary Venigalla) des Landes Baden-Württemberg 2007–2009 Sachbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft No Lo437/5-3 über „Entstehung und molekulare Komposition apoptotischer Blebs und ihre Bedeutung in der Regulation von Autoimmunität im Menschen“ (zusammen mit Dr. M. Schiller) 2008–2009 Phänotypisierung und funktionelle Charakterisierung regulatorischer TLymphozyten im arthritischen und arthrotischen Synovium (Stiftung Orthopädische Klinik Schlierbach; zusammen mit Dr. F. Zeifang) 2008–2009 Molecular characterization of the reduced responder T cell sensitivity towards the suppressive function of Natural Regulatory T cells in Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin patients with Systemic Lupus Erythematosus and other Inflammatory Autoimmune Diseases. (Postdoktoranden-Programm der Med. Fakultät Heidelberg zusammen mit Dr. R.K. Chowdary Venigalla) 2009–2010 Stipendium Fa. Wyeth: The Role of TNF-α and other Immunological factors in the regulation of Responder T cell sensitivity towards the suppressive function of CD4+CD25highCD127-/low Regulatory T cells (zusammen mit Dr. R.K. Chowdary Venigalla) 2009–2010 “Start-up”-Stipendium der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie: Rolle regulatorischer B-Lymphozyten im Erhalt der Toleranz und in der Pathogenese des Systemischen Lupus Erythematodes“ (zusammen mit Frau Dr. T. Tretter) 2009–2011 Beteilung inflammatorischer T Lymphozyten und Cytokine in der Pathogenese der RA und OA (Kooperationsgelder Orthopädie/Univ. Klinikum; zusammen mit Drs. F. Zeifang, B. Moradi, T.Tretter) 2011–2013 Consortialantrag BMBF: Modulation of T helper cell activity in Rheumatoid Arthritis through signals provided by regulatory B cells (zusammen mit Frau Dr. Tretter) 2011–2015 EU Regionalförderfonds: Aufbau einer Datenbank und Genbank für Patienten mit Systemischem Lupus Erythematodes im Rheingraben 2014–2016 Wucherpfennig-Stiftung: Unterstützung des Projektes „Einfluss des inflammatorischen Mikromilieus auf die immunmodulierenden Eigenschaften von MSC und dessen Bedeutung für die TransplantatToleranz“ seit 2014 DFG-Sachbeihilfe (zusammen mit Dr. Schiller) Lo437/9-1: „Membranmikropartikel apoptotischer Zellen: molekulare Charakterisierung, immunfunktionelle Kapazität und Bedeutung in der Pathogenese des SLE“ seit 2016 EU-Regionalfonds Oberrhein: Netzwerkbildung seltene Erkrankungen Publikationen: Aktuell 125 Originalpublikationen, 68 Übersichtsarbeiten, 14 Buchkapitel Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Curriculum Vitae Professor Dr. med. Erika Gromnica-Ihle Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, Berlin Beruflicher Werdegang: 1958–1964 Medizinstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin 1964 Approbation als Ärztin und Promotion an der HumboldtUniversität zu Berlin 1964–1987 Tätigkeit an der Medizinischen Klinik der Charité, Berlin 1982 Habilitation 1988–2005 Chefärztin der Rheumaklinik Berlin-Buch 1989 Honorarprofessur für Innere Medizin an der HumboldtUniversität zu Berlin 2005–2008 Führung einer Rheumapraxis in Berlin-Pankow seit 11/2008 Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e.V. Mitgliedschaften und Tätigkeiten: • Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e.V. • Vorstandsmitglied der Deutschen Rheuma-Liga, Berlin • Stiftungsratsmitglied Deutsches Rheuma-Forschungszentrum, Berlin Auszeichnungen: • Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland • Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie • Carol-Nachman-Medaille • Goldener Schmetterling der Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft • Goldene Ehrennadel der Deutschen Rheuma-Liga • Franziskus-Blondel-Medaille • Verdienstorden des Landes Berlin • Georg-Hohmann-Plakette • Goldene Ehrennadel DVMB Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr, Berlin Curriculum Vitae Professor Dr. med. Wolfgang Rüther Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik am Klinikum Bad Bramstedt und der Klinik und Poliklinik für Orthopädie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf Beruflicher Werdegang: Orthopädische Abteilung des Bundeswehrkrankenhauses Gießen, Chirurgische Abteilung Waldkrankenhaus Bonn – Bad Godesberg seit 1982 Orthopädische Klinik der Universität Bonn (Professor Dr. Rössler), 1984 Facharzt für Orthopädie 1984 Promotion mit einem Thema zur konservativen Skoliosetherapie 1987 Habilitation mit einer Arbeit über „Ektope Osteoneogenese und ihre pharmakologische Beeinflussung 1988–1990 Orthopädische Abteilung der Rheumaklinik Bad Bramstedt (Professor Dr. Tillmann) 1990 Anerkennung des Teilgebietes Rheumatologie 1991–1996 C3-Professur für Orthopädie und Rheumatologie an der Orthopädischen Klinik der Universität Düsseldorf (Professor Dr. Schulitz) seit 1996 Direktor der Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf seit 1997 gleichzeitig Chefarzt der Orthopädischen Klinik in der Rheumaklinik Bad Bramstedt • Past-Präsident der ARO (Assoziation für Orthopädische Rheumatologie) • Past-Präsident der DGRh (Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie) • Vorstandsmitglied der DGOOC (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie) Rheuma in Zahlen Betroffene Menschen in Deutschland Stand: November 2015 Muskuloskelettale Erkrankungen sind die wichtigste Ursache von anhaltenden Schmerzuständen und Funktionseinschränkungen. · · · · · · Etwa ein Viertel aller Deutschen leidet an Funktionseinschränkungen der Bewegungsorgane1,2. Etwa 10 Millionen Betroffene haben klinisch manifeste, behandlungsbedürftige chronische Erkrankungen des Stütz- und Bewegungs-apparates. Knapp sieben Millionen Menschen haben schwere chronische Rückenschmerzen Etwa fünf Millionen symptomatische Arthrosen. 1,5 Millionen Menschen – zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung1 leiden unter entzündlichrheumatischen Erkrankungen. Hinzu kommen etwa 20.000 rheumakranke Kinder3. Das Lebenszeit-Risiko für eine entzündlich-rheumatische Erkrankung wird nach amerikanischen Daten auf rund 8% für Frauen und 5% für Männer geschätzt4. Die nachfolgend angegebenen Zahlen von Betroffenen in Deutschland beziehen sich (mit Ausnahme der JIA) auf die erwachsene Bevölkerung zum Stichtag 31.12.2014. Die Zahlen im Einzelnen: 1. Rheumatoide Arthritis („entzündliches Gelenkrheuma“) ca. 0,8% (0,3-1%) der erwachsenen Bevölkerung = ca. 550 000 Betroffene2, 5, 6, 7, 8, 9 Neuerkrankungen ca. 20 - 40 je 100.000 Personen pro Jahr2 Häufigkeit erhöht bei: höherem Alter, weiblichem Geschlecht (Frauen dreimal häufiger als Männer), bestimmten genetischen Markern, Rauchen, Übergewicht7, 8 Krankheitsbeginn: häufig zwischen 50 und 70 Jahren7 Häufigkeit: 2. Spondyloarthritiden, SpA (entzündl. Erkrankung der Wirbelsäule und der peripheren Gelenke) Häufigkeit: Ankylosierende Spondylitis (früher Morbus Bechterew): 0,1 bis 1,4% der erwachsenen Bevölkerung, abhängig von der Häufigkeit von HLA-B27 in der Bevölkerung10. Im Mittel ca. 0,5% 11 =340.000 Betroffene Undifferenzierte und sonstige Spondylarthritiden 0,2-0,5% 1 = 136.000-340.000 Betroffene Häufigkeit erhöht bei: männlichem Geschlecht, familiärer Häufung12 Krankheitsbeginn: meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr12 3. Psoriasis-Arthritis 0,05-0,3%, im Mittel 0,18%11,13 = 123.000 Betroffene Neuerkrankungen an Psoriasisarthritis ca. 6/100.000 pro Jahr14 Häufigkeit erhöht bei: Bestehen einer Schuppenflechte der Haut: Knapp 10% der Personen mit Psoriasis erkranken zusätzlich an einer Psoriasis-Arthritis14 Häufigkeit: 4. Kollagenosen und Vaskulitiden (entzündliche Erkrankung des Bindegewebes oder Blutgefäße) Hierzu gehören u.a: 4.1 Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) Häufigkeit: Häufigkeit erhöht bei 4.2 25-68/100.000 in der europäischen Bevölkerung, im Mittel etwa 30/100.00015 Neuerkrankungen in Nordeuropa: 3-5/100.000 pro Jahr15, 16 weiblichem Geschlecht, rauchen7. Frauen sind rund zehnmal häufiger betroffen als Männer7,15 Polymyalgia rheumatica und Riesenzellarteriitis im Alter ab 50 Jahren etwa 60/100.00015 Neuerkrankungen: ca. 13-50/100.000 in Europa17 Häufigkeit erhöht bei: Frauen (70/100.000) gegenüber Männern (45/100.000)15 Häufigkeit: 4.3 Systemische Sklerodermie 12 bis 30 / 100.000 Erwachsene7, 16, 18 = bis zu 20.000 Betroffene Neuerkrankungen p.a. ca. 2 je 100.0007,16, 18 Häufigkeit erhöht bei: Frauen (Relation Frauen : Männer 4-6:1)16 Häufigkeit: 4.4 Vaskulitiden Vaskulitiden sind entzündliche Gefäßerkrankungen, die etwa 15-20 unterschiedliche Krankheitsbilder umfassen17. Man unterscheidet sie danach, ob sie große, mittlere oder kleine Gefäße betreffen. Sie können entweder primär oder als Folge anderer entzündlich-rheumatischer Krankheiten auftreten. Die einzelnen Krankheitsbilder sind selten, so beträgt z.B. die Häufigkeit der Granulomatosis mit Polyangiitis (früher Wegener's Granulomatose) 2,4-15,7/100.000 Erwachsene19 Häufigkeit erhöht bei: Frauen (ca. zweimal häufiger als bei Männern)1 Gesamtgruppe der Kollagenosen und Vaskulitiden: Häufigkeit: ca. 0,2% der erwachsenen Bevölkerung = 136.000 Betroffene1 5. Juvenile idiopathische Arthritis (entzündlich-rheumatische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter) 0,1% der unter 18-jährigen = 13.0003, 20 10/100.000 Neuerkrankungen (unter 16jährige) p.a. = ca. 1.200 Häufigkeit erhöht bei: bestimmten immungenetischen Faktoren Häufigkeit: 6. Arthrosen Arthrosen sind die häufigsten chronischen Gelenkerkrankungen und gehören zu den wichtigsten Ursachen von körperlicher Behinderung bei Älteren. Man kann Arthrosen aufgrund von Röntgenbefunden, klinischen Symptomen oder beidem definieren. Dementsprechend schwanken auch die Angaben zur Häufigkeit erheblich. Neben degenerativen sind vor allem entzündliche Prozesse (auch als Aktivierung bezeichnet) für die Schmerzen, Gelenkzerstörung und andere Krankheitsfolgen von Bedeutung Häufigkeit: Die Häufigkeit selbst berichteter Arthrose mit Beschwerden innerhalb der letzten 12 Monate betrug 2010 in Deutschland bei Frauen etwa 24%, bei Männern etwa 14%21 Ab dem 60. Lebensjahr sind gut die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer betroffen22. Häufigkeit von röntgenologisch gesicherter, klinisch symptomatischer Arthrose: Hüftgelenke: ca. 4% in der Altersgruppe ab 55, Kniegelenke: ca. 7% in der Altersgruppe ab 55, Hände/nicht spezifiziert: ca. 2% über alle Altersgruppen2 Häufigkeit erhöht bei Frauen, höherem Alter, Übergewicht7 Krankheitsbeginn oftmals um das 50. bis 60. Lebensjahr, Inzidenz danach stark ansteigend Nach der Global Burden of Disease Study23 beträgt in der europäischen Bevölkerung ab 60 Jahren die Häufigkeit der Hüftarthrosen bei Männern 5-10%, bei Frauen 5-15%, diejenige der Kniearthrosen bei Männern 10%, bei Frauen 15%. Dies wären in Deutschland bei 22 Mio. Personen ab 60 Jahren und einer Annahme von jeweils 10% für Hüft- und Kniearthrosen jeweils 2,2 Mio. Betroffene im Alter ab 60 Jahren. In derselben Studie wurde weltweit eine Häufigkeit der symptomatischen, radiologisch gesicherten Kniearthrose im Jahr 2010 bei Frauen von 4,8%, bei Männern von 2,8% festgestellt. Bei der Hüftarthrose waren es 1% bei Frauen und 0,7% bei Männern23. Dies entspräche etwa 4 Mio. Betroffenen in Deutschland, wobei hier nicht berücksichtigt ist, dass Knie- und Hüftarthrosen bei denselben Personen vorkommen können (dies verringert die Zahlen) und dass Arthrosen anderer Lokalisationen (v.a. der Hände) nicht berechnet wurden (dies erhöht die Zahlen). Die angenommenen 5 Mio. Betroffenen in Deutschland sind daher eine "informierte Schätzung". 7. Kristallarthropathien Kristallarthropathien sind akute / chronische Krankheiten mit Ablagerung von Kristallen infolge von Stoffwechselerkrankungen; die Kristallablagerungen verursachen lokale Entzündungen und andere Störungen mit schmerzhaften Schwellungen und Funktionseinschränkungen Häufigkeit: Gicht etwa 1,4%24, 25, ca. 950.000 Betroffene in Deutschland Chondrokalzinose etwa 8% der >60-Jährigen1 Häufigkeit erhöht: Gicht: bei Männern bzw. Östrogenmangel, weitere Risikofaktoren: Alkoholkonsum, purinreiche Ernährung, metabolisches Syndrom7 Chondrokalzinose: bei Frauen und familiärer Häufung1 8. Osteoporose Systemische Skeletterkrankung, bei der es durch eine kritische Verminderung der Knochenmasse und Störung der knöchernen Mikroarchitektur zu einer verminderten Bruchfestigkeit des Knochens und damit zu einem erhöhten Frakturrisiko kommt Häufigkeit: Deutsche Zahlen: 24% bei Frauen, 6% bei Männern über 50 Jahre = 6,3 Mio. Betroffene in Deutschland. Zahl der Neuerkrankungen ca. 885.000/Jahr26 Internationale Zahlen: Nur Osteoporose der Hüftgelenke: 22,5% der Frauen und 5,8% der Männer ab 45 Jahren7 Häufigkeit erhöht bei: höherem Alter, weiblichem Geschlecht, Rauchen, niedrigem Gewicht, entzündlichrheumatischen Erkrankungen, endokrinologischen Erkrankungen, Einnahme von Glukokortikoiden7 Etwa 20% der Patienten mit rheumatoider Arthritis entwickeln eine Osteoporose. Krankheitsbeginn häufig bei Frauen nach Beginn der Menopause. 9. Fibromyalgie Chronische Ganzkörperschmerzen im muskuloskelettalen Bereich. Die Beschwerden sind häufig kombiniert mit Schlafstörungen, Müdigkeit, Depressivität, Ängstlichkeit und Einschränkungen der kognitiven Funktionen Häufigkeit: ca. 3,5% der Bevölkerung27 Häufigkeit erhöht bei: weiblichem Geschlecht, Vorhandensein anderer entzündlich-rheumatischer sowie weiterer chronischer Erkrankungen27 Quellen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie, Kommission Versorgung (2008). Memorandum Rheumatologische Versorgung von akut und chronisch Rheumakranken in Deutschland. www.dgrh.de Musculoskeletal Health in Europe. Report v5.0. http://www.eumusc.net/workpackages_wp4.cfm; last access: 28.07.2015 Minden K. Rheumatische Gelenkerkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Z Rheumatol 2012:71:403-16. Crowson CS, Matteson EL, Myasoedova E et al. The lifetime risk of adult-onset rheumatoid arthritis and other inflammatory autoimmune rheumatic diseases. Arthritis Rheum. 2011;63:633-9. Zink A. Versorgungsforschung in der Rheumatologie. Z Rheumatol 2014;73(2):115-122 Burmester G-R, Pratt AG, Scherer HU, van Laar JM. Rheumatoid arthritis: Pathogenesis and clinical features. In: Bijlsma JWJ (ed.) EULAR textbook on rheumatic diseases. London (BMJ Group) 2012, S. 206-231 Symmons D. Epidemiology and the rheumatic diseases. In: Watts RA, Conaghan PG, Denton C, Foster H, Isaacs J, Müller-Ladner U (Hrsg.): Oxford Textbook of Rheumatology (4 ed.), Chapter 27. Oxford (Oxford University Press) 2013 Liao KP, Karlson EW. Classification and epidemiology of rheumatoid arthritis. In: Hochberg MC, Silman AJ, Smolen JS, Weinblatt ME, Weisman MH (Hrsg.) Rheumatology (6th edition), Philadelphia (Elsevier) 2015, Chapter 83, p. 691-697 Wasmus A, Kindel P, Mattussek, Raspe HH. Activity and severity of rheumatoid arthritis in Hannover/FRG and in one regional referral center. Scand J Rheumatol 1989; Suppl. 79: 33-44 10. Rudwaleit M. Classification and epidemiology of spondyloarthritis. 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Aufgaben und Ziele Die Ziele der Gesellschaft sind die Erforschung rheumatischer Erkrankungen sowie der fachliche Austausch über wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen. Die DGRh fördert wissenschaftliche Konzepte der Aus-, Weiter- und Fortbildung von Ärzten und Angehörigen medizinischer Assistenzberufe sowie der Schulung von Patienten. Sie sorgt so dafür, wissenschaftliche Erkenntnisse in angewandte Heilkunde zu übertragen. Die Information ihrer Mitglieder, der Ärzteschaft und der Öffentlichkeit über die Entwicklungen in der Rheumatologie ist wesentlicher Auftrag der DGRh. Struktur und Gremien Die Ziele und Aufgaben der DGRh werden vom Vorstand mit Unterstützung des wissenschaftlichen Beirats festgelegt und in Arbeitsgemeinschaften, Kommissionen und Arbeitskreisen umgesetzt. Die Geschäftsstelle unterstützt und koordiniert deren Arbeit. In den Gremien der DGRh werden Studien durchgeführt, wissenschaftliche Konzepte erarbeitet sowie Leitlinien und Berichtwerke erstellt. Sie geben damit die Impulse für die inhaltliche Ausrichtung der DGRh. Auf wissenschaftlichen Tagungen, die die Gesellschaft regelmäßig organisiert, werden wissenschaftliche Entwicklungen dargestellt und diskutiert. Die Förderung wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Gebiet der Rheumaforschung durch Preise und Stipendien sowie die Zusammenarbeit mit anderen Fachorganisationen sind weitere Maßnahmen, mit denen die DGRh ihre Forschungs- und Austauscharbeit verwirklicht. Eine Besonderheit stellen die beiden Arbeitsgemeinschaften der DGRh dar. Ursprünglich eigenständige, von der Bundesregierung geförderte Verbünde, sind die Arbeitsgemeinschaft Regionaler Kooperativer Rheumazentren (AGRZ) seit 1996 und das Kompetenznetz Rheuma (KNR) seit 2004 unter dem Dach der DGRh angesiedelt. Das KNR vereint alle in der Rheumaforschung aktiven Ärzte und Wissenschaftler aus verschiedenen Institutionen und Fachrichtungen. In der AGRZ sind die regionalen Verbünde von Kliniken, niedergelassenen Rheumatologen und anderen an der Versorgung rheumakranker Menschen beteiligten Berufsgruppen organisiert. Dieses Zusammenspiel von Forschung, Wissenschaft und Praxis unter dem Dach der DGRh sichert die nachhaltige Entwicklung in der Rheumatologie sowie den Transfer in die Patientenversorgung. Kooperationen Um die Weiterbildung der Ärzte auch direkt zu unterstützen, gründete die DGRh gemeinsam mit dem Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) 2004 die Rheumatologische Fortbildungsakademie, zu deren Gesellschaftern inzwischen auch VRA, GKJR, DGORh und DRL-Bund gehören. Diese setzt im Auftrag ihrer Gesellschafter die Konzepte der Weiter- und Fortbildung für Ärzte und medizinische Assistenzberufe um. Im November 2008 unterzeichneten die DGRh und die Selbsthilfeorganisation Deutsche Rheuma-Liga die Gründungsurkunde für die Rheumastiftung. Mit der Stiftung setzen sich beide Organisationen für Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Rheumatologie und eine bessere Lebenssituation rheumakranker Menschen ein. Mitglieder Mitglieder der DGRh sind Ärzte sowie andere, an der Rheumatologie interessierte Akademiker wie z. B. Psychologen, Natur- und Sozialwissenschaftler. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Möglichkeiten zur Behandlung von Menschen mit Rheuma zu verbessern. Daneben können auch andere Personen, Verbände, Institutionen oder Organisationen korporative und fördernde Mitglieder werden, sofern sie die Zielsetzung der DGRh unterstützen. Als Angehörige eines DGRh-Gremiums sind die Mitglieder ehrenamtlich tätig. Berlin, Stand August 2016 DGRh-Geschäftsstelle Geschäftsstelle der DGRh Barbara Gundelach Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) Geschäftsstelle: Köpenicker Str. 48/49 10117 Berlin Tel.: 030 240484-72 Fax: 030 240484-79 E-Mail: [email protected] URL: www.dgrh.de Pressestelle DGRh-Kongress Janina Wetzstein Postfach 30 11 20 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457 Fax: 0711 8931-167 [email protected] Bestellformular Fotos: Vorab-Pressekonferenz anlässlich des 44. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) der 26. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) Termin: Mittwoch, 24. August 2016, 12 bis 13 Uhr Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Berlin, Raum 4 Bitte schicken Sie mir folgende(s) Foto(s) per E-Mail: o Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner o Dr. med. Christoph G. Rietschel o Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz o Professor Dr. med. Erika Gromnica-Ihle o Professor Dr. med. Wolfgang Rüther Vorname: Name: Redaktion: Ressort: Anschrift: PLZ/Ort: Telefon: Fax: E-Mail-Adresse: Unterschrift: Bitte an 0711 8931-167 zurückfaxen. Ihr Kontakt für Rückfragen: Janina Wetzstein und Sabrina Hartmann Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) Kongress-Pressestelle Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457, Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.dgrh-kongress.de