Unsere Arbeit im Jahr 2014 - KinderschutzBund Ortsverband

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Besuchsdienst für
Kinder im Krankenhaus
Betreuung für kranke Kinder
aller Altersgruppen
in den Münchner Kinderkliniken
Unsere Arbeit im Jahr 2014
Deutscher KinderschutzBund Ortsverband München e.V.
Impressum
Eine Veröffentlichung des Deutschen KinderschutzBundes (DKSB) Ortsverband München e.V.
Kapuzinerstraße 9 C, 80337 München, Telefon 0 89/55 53 59, Telefax 0 89/5 50 36 99,
[email protected], www.kinderschutzbund-muenchen.de
Verantwortlich: Hanna Prausnitz
Titelmotiv: Volker Derlath
Gestalterische Aufbereitung: Konturwerk, Herbert Woyke
Besuchsdienst für Kinder im Krankenhaus
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Besuchsdienst für Kinder im Krankenhaus
Informationen zur Mitarbeit und Vermittlung von Hilfen über die Geschäftsstelle
des Münchner KinderschutzBundes: Telefon 0 89/55 53 59
Für wen wir da sind, und was wir tun
Wir besuchen Kinder aller Altersgruppen bei einem Krankenhausaufenthalt, wenn den Eltern
nur wenige Besuche möglich sind, z.B. weil sie weite Anfahrtswege und zuhause Geschwister zu versorgen haben oder beruflich nicht frei nehmen können.
Mit den Kindern wird gespielt, gemalt und gebastelt. Wir lesen vor, sprechen miteinander und
helfen mit, Einsamkeit und Ängste zu überwinden.
Vor und nach Operationen stehen wir den Kindern tröstend bei und begleiten sie auch bei
langwierigen Heilungsprozessen. Bei längeren Klinikaufenthalten von schwerkranken Kindern entlasten wir die Eltern.
Das Einverständnis der Mütter und Väter ist Voraussetzung für unsere Besuche bei den
kranken Kindern.
Wer wir sind
Der Besuchsdienst für die stationär behandelten Kinder in den Münchner Kinderkliniken war
auch 2014 wieder sehr gefragt. So waren im zurückliegenden Jahr 18 MitarbeiterInnen
1.215 Stunden ehrenamtlich beschäftigt.
Die BetreuerInnen waren in folgenden Münchner Kinderkrankenhäusern tätig:
Universitätsklinik Dr. v. Haunersches Kinderspital
Besuchsdienstleiterin: Beatrice von Geldern
Kinderklinik Dritter Orden
Besuchsdienstleiterin: Sigrid Bierbüsse
Kinderklinik München-Schwabing
Besuchsdienstleiterin: Isolde Vogl
Klinikum Großhadern
Besuche auf Anfrage
Besuchsdienst für Kinder im Krankenhaus
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Vom großen kleinen Glück
Mein Name ist Monika, und ich betreue beim Besuchsdienst des KinderschutzBundes ehrenamtlich Kinder in der Hauner’schen Klinik. Durch eine sehr schwere Krankheit wurde ich
von heute auf morgen berufsunfähig, und so kam es, dass mir das Schicksal auf wunderbare
Weise eine neue Aufgabe zuwies. Schon immer waren Kinder der Sonnenschein in meinem
Leben, obwohl ich selbst leider keine habe.
Beim Besuchsdienst werde ich immer dann eingesetzt, wenn Eltern Unterstützung bei der
Betreuung benötigen. Daraus ergeben sich die unterschiedlichsten Einsatzbereiche. Oft
kommen die kleinen Patienten von weit her, und die Eltern haben nicht die Möglichkeit,
ständig nach München zu kommen. Dann übernehme ich die Betreuung, so wie im Fall der
kleinen Sabine (Name geändert). Ich lernte dieses süße Baby auf der Kinderintensivstation
im Oktober 2012 kennen und lieben.
Sabine hatte eine schwerwiegende Erkrankung, die nur operativ behoben werden konnte.
Ein langer Klinikaufenthalt lag vor ihr, und niemand wagte zu diesem Zeitpunkt eine
Prognose. So kam ich dreimal pro Woche auf die NIPS (Neugeborenenintensivstation) und
blieb ca. sechs Stunden bei ihr. Wichtig für die Kinder ist die menschliche Nähe und das
Gefühl von Geborgenheit. Dies versuchen die HelferInnen des KinderschutzBundes von
ganzem Herzen zu vermitteln, um so die Genesung zu fördern. Sabine schlief viele Stunden
einfach nur ruhig in meinen Armen und konnte sich dabei von den manchmal schmerzhaften
Untersuchungen erholen.
Nach der ersten OP schien es kurze Zeit so, als ginge es dem Mädchen besser. Doch leider
waren noch weitere Operationen für eine erfolgreiche Heilung nötig. Danach wurde Sabine
immer lebhafter und sprühte bald vor Lebensfreude. Sie hatte es geschafft und konnte im
März 2013 das Krankenhaus verlassen. Mit Worten lässt sich gar nicht beschreiben, wie
glücklich und gleichzeitig traurig ich war, als ich mich von ihr verabschiedete. Sie ist mir in
dieser Zeit sehr ans Herz gewachsen, und noch heute habe ich Kontakt zu ihrer Familie.
Aber nicht alle Kinder, die ich bisher betreut habe, waren krank. Manchmal spiele ich einfach
mit den gesunden Geschwistern, während die Eltern bei den kranken Kindern sind. Ich lernte
bei meiner Tätigkeit Familien mit den unterschiedlichsten Nationalitäten kennen und entwickelte enormen Respekt vor der Arbeit der Ärzte und Schwestern. Aber nicht immer
werden die Kinder wieder gesund. Das macht dann auch mich unendlich traurig. Wenn ein
kleines Baby sterben muss, ist es für mich immer sehr schwer auszuhalten.
Als ich durch meine Krankheit so unvorbereitet aus meinem bisherigen Leben gerissen wurde, war es jahrelang sehr schwierig für mich, dies anzunehmen. Die Tatsache, nicht mehr
arbeiten zu können, und das Gefühl, in meinem Beruf nicht mehr gebraucht zu werden,
konnte ich zeitweise kaum ertragen. Doch nach meinen eigenen intensiven Erfahrungen
zwischen Leben und Tod habe ich das Gefühl, dass jeder Mensch eine Aufgabe im Leben
hat, und ich habe meine beim Besuchsdienst für Kinder im Krankenhaus gefunden. Dabei
empfinde ich wieder großes Glück, und letztendlich bin ich sogar dankbar, dass alles so
gekommen ist.
Monika Haas
Ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Besuchsdienst für Kinder im Krankenhaus
Besuchsdienst für Kinder im Krankenhaus
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