Aus dem Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaften der Deutschen Sporthochschule Köln Leiter: Universitätsprofessor Dr. Sportwiss. H. K. Strüder ____________________________________________________________ Interventionseffekte auf die Anthropometrie, psychischen Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung bei adipösen Kindern und Jugendlichen Von der Deutschen Sporthochschule Köln zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Sportwissenschaft genehmigte Dissertation vorgelegt von Ronald Kayser aus Bonn _____________________________________________________________ Köln 2012 1. Referentin: Prof. Dr. med. Dr. Sportwiss. C. Graf 2. Referent: Univ.-Prof. Dr. Sportwiss. H. K. Strüder Vorsitzender des Prüfungsausschusses: Univ.-Prof. Dr. W. Bloch Datum der Disputation: 13.02.2012 Versicherung Hierdurch versichere ich: Ich habe diese Dissertationsarbeit selbständig und nur unter Benutzung der angegebenen Quellen angefertigt; sie hat noch keiner anderen Stelle zur Prüfung vorgelegen. Wörtlich übernommene Textstellen, auch Einzelsätze oder Teile davon, sind als Zitate kenntlich gemacht. Hierdurch erkläre ich, dass ich die „Leitlinien guter wissenschaftlicher Praxis“ der Deutschen Sporthochschule Köln in der aktuellen Fassung eingehalten habe. ______________________ Ronald Kayser Für die wichtigsten Menschen in meinem Leben: meine Kinder: Annabelle, Karolin, Andreas und Katja meine Eltern und besonders Maja Danksagung In erster Linie gilt mein besonderer Dank Frau Prof. Dr. med. Dr. Sportwiss. Christine Graf, die mich erst ermuntert hat die jahrelange praktische Tätigkeit als Dissertation einzureichen. Sie benötigte dafür jede Menge Geduld für die ich äußerst dankbar bin. Als „Externer“ und nicht mehr ganz so Junger hat sie mir den Blick für das Wesentliche geschärft. Ferner möchte ich mich bei dem ärztlichen Direktor am St. Marien-Hospital Düren, Dr. med. K.-J. Eßer bedanken, der mich im St. Marien-Hospital aufgebaut und jegliche Unterstützung zukommen ließ. Der kaufmännischen Direktion des St. Marien-Hospitals und deren EDV-Abteilung danke ich für die Möglichkeit, dass ich auf die EDV-Technik zurückgreifen konnte. Einen liebevollen Dank für Ihre Unterstützung gilt meinen Kolleginnen Susanne Giersberg, Ursula Emunds und Jutta Stollenwerk, die mich in jeder Stimmung ertragen mussten. Insbesondere möchte ich mich bei meinen Kollegen und meinem Vorgesetzten, Dr. med. D. Mundt, für ihr Zuhören und interkollegiale Beratung danken. Mein ganz persönlicher Dank gilt meinen Eltern, die mich erst in die Lage gebracht haben meine beruflichen Wünsche umsetzen zu können. Danke auch an meine Kinder, die die zeitliche Beanspruchung dieser Arbeit deutlich spürten. Zuletzt gilt meiner Frau, Maja, mein persönlicher Dank, da sie mir in jeglicher Hinsicht zur Seite stand. Ohne sie hätte ich die Arbeit weder angefangen noch beenden können. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung .............................................................................................................. 1 1.1 Problemstellung........................................................................................... 1 1.2 Psychosoziale Belastungen als Risiko für psychische Auffälligkeiten bei übergewichtigen und adipösen Kindern und Jugendlichen .............. 4 1.3 Rahmenbedingungen ambulanter Therapien bei adipösen Kindern und Jugendlichen ........................................................................................ 9 2 Fragestellungen der Untersuchung .................................................................. 14 3 Methodik .............................................................................................................. 15 3.1 Untersuchungsgruppe............................................................................... 15 3.2 Ablauf der Untersuchung .......................................................................... 16 3.3 Interventionen ............................................................................................ 17 3.3.1 Das FITOC - Programm ..................................................................... 17 3.3.2 Das FITOC-MAXI - Programm ........................................................... 27 3.4 Untersuchte Parameter................................................................................ 28 3.4.1 Medizinische Eingangs- und Kontrolluntersuchungen........................ 28 3.4.2 Psychologische Tests und Fragebögen ............................................. 31 3.5 Statistik ....................................................................................................... 37 4 Ergebnisdarstellung ........................................................................................... 38 4.1 Interventionseffekte von T0 zu T1 ............................................................ 38 4.1.1 Interventionseffekte auf die Anthropometrie....................................... 38 4.1.2 Betrachtung ausgewählter anthropometrischer Daten ....................... 42 4.1.3 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung ...................................................... 45 4.2 Follow-Up Untersuchung T2 ..................................................................... 76 4.2.1 Interventionseffekte auf die Anthropometrie....................................... 76 4.2.2 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung ...................................................... 78 4.3 Zusammenhänge zwischen der Gewichtsreduktion, den psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung................ 92 5 Diskussion........................................................................................................... 96 5.1 Diskussion der Methoden ......................................................................... 96 5.1.1 Entwicklung der Teilnehmerzahlen .................................................... 97 5.1.2 Erhebung der anthropometrischen Daten .......................................... 97 5.1.3 Fragebögen CBCL/4-18, TFR, YSR/11-18 und DIKJ ......................... 98 5.2 Diskussion der anthropometrischen Daten........................................... 100 5.2.1 Anthropometrische Daten zu T0....................................................... 100 5.2.2 Betrachtung der anthropometrischen Daten von T0 nach T1........... 101 5.2.3 Betrachtung der anthropometrischen Daten zur Follow-Up Untersuchung T2.............................................................................. 105 5.3 Diskussion der psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung ........................................................................... 109 5.3.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern (CBCL/4-18) zum Zeitpunkt T0 ....... 111 5.3.2 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern von T0 zu T1.................................................................... 114 5.3.3 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern in der Follow-Up Untersuchung T2.................................................. 117 5.3.4 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Therapeuten (TRF) zum Zeitpunkt T0 ...... 118 5.3.5 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Therapeuten (TRF) von T0 zu T1..................................................... 119 5.3.6 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Jugendlichen (DIKJ und YSR/11-18) zum Zeitpunkt T0 ..................................................................................... 121 5.3.7 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Jugendlichen von T0 zu T1 .................................................................................... 124 5.3.8 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Jugendlichen zur Follow-Up Untersuchung T2............................................................. 126 5.4 Zusammenhänge zwischen der Gewichtsreduktion, psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung.............. 128 6 Zusammenfassung ........................................................................................... 130 7 Literatur ............................................................................................................. 134 8 Verzeichnisse.................................................................................................... 162 8.1 Abkürzungsverzeichnis........................................................................... 162 8.2 Abbildungsverzeichnis............................................................................ 165 8.3 Tabellenverzeichnis ................................................................................. 167 Lebenslauf.............................................................................................................. 174 Abstract .................................................................................................................. 176 Einleitung 1 Einleitung Einleitung 1.1 Problemstellung Adipöse Kinder und Jugendliche sind nicht nur für das Gesundheitswesen und die Gesellschaft eine Herausforderung, auch auf individueller Ebene werden von Kindern und Jugendlichen enorme psychische Anpassungsleistungen gegenüber der Stigmatisierung und den körperlichen Einschränkungen gefordert (Puhl & Latner 2007, Sjöberg et al. 2005, Erikson et al. 2000). Werden die psychischen Belastungen für das Kind oder den Jugendlichen zu groß, können psychische Auffälligkeiten entstehen (Puhl & Brownell 2003). Die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA 2010) geht von durchschnittlich 15 % übergewichtiger und 6,3 % adipöser Kinder und Jugendlichen in Deutschland aus. Es sind immer mehr Kinder und Jugendliche von diesem Krankheitsbild betroffen (AGA 2010, Flodmark et al. 2004, Böhm et al. 2002, Kromeyer-Hauschild et al. 1998) und tragen ein hohes Risiko als junger Erwachsener ebenfalls adipös zu sein (Whitaker 1997). Der besondere Krankheitswert bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas ist jedoch nicht allein die Tatsache, dass sie unter den somatischen, orthopädischen, endokrinologischen und metabolischen Folgen leiden, sondern vielmehr stellen die psychosozialen Belastungen und Einschränkungen den eigentlichen Leidensdruck dar (Wabitsch 2000). Gerade bei vorhandenem Problembewusstsein für das Übergewicht wird der Leidensdruck höher (Kurth & Ellert 2008). Hierbei spielt die starke Stigmatisierung der Betroffenen durch Gleichaltrige eine entscheidende Rolle in der weiteren psychologischen Reifung (Puhl & Latner 2007, Puhl & Brownell 2003; Morgan 2002). Insbesondere die soziale Stigmatisierung kann aufgrund einer Adipositas während der Kindheit und Jugend wegen der chronischen Peinlichkeit, Scham und Schuld zu emotionalen Störungen führen (Friedman & Brownell 1995). In einer Befragung 10- und 11-1- Einleitung Jähriger nach dem Beliebtheitsgrad ihrer Altersgenossen mit verschiedenen Behinderungen und Beeinträchtigungen, wie z. B. Rollstuhl, Gehhilfen, Entstellungen im Gesicht, fehlende Gliedmaßen im Bereich der oberen Extremitäten, wurden adipöse Kinder am negativsten bewertet (Latner & Stunkard 2001 und 2003). Adipositas wird bei Kindern und Jugendlichen nicht als psychische Störung klassifiziert. Die Forschung zeigt aber, dass ein Zusammenhang zwischen der Stigmatisierung und der Entwicklung psychischer Auffälligkeiten bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen besteht (Puhl & Brownell 2003). Adipositas im Kindes und Jugendalter ist assoziiert mit physischer und emotionaler Morbidität (Jain et al. 2001), hat im Kindesalter einen ungünstigen Einfluss auf das Selbstwertgefühl und zeigt negative Auswirkungen auf das aktuelle und zukünftige soziale Verhalten (Veugelers & Fitzgerald 2005). Da das Selbstkonzept und -wertgefühl ein zentraler Indikator für seelische Gesundheit ist (Gabler et al. 2005), ist Handlungsbedarf bei adipösen Kindern und Jugendlichen gegeben. Adipöse Kinder, die häufig gehänselt und ausgegrenzt werden, leiden massiv unter ihrem Gewicht und Aussehen, können psychische Auffälligkeiten entwickeln und versuchen, ihr Gewicht durch ein dysfunktionales Verhalten zu regulieren (Hebebrandt et al. 2009). Offenbar werden die Folgen der psychischen Belastung auf den Körper zurückgeführt und schicksalhaft hingenommen. Die Prävalenzrate psychischer Störungen bei adipösen Kindern und Jugendlichen ist sehr heterogen. Frühere Studien (Wallander et al. 1988, Banis et al. 1988, Israel & Shapiro 1985) kamen zu dem Schluss, dass übergewichtige und adipöse Kinder und Jugendliche aufgrund von psychischen Problemen häufiger professionelle Hilfe in Anspruch nehmen mussten als Normalgewichtige. Dagegen gaben Zametkin et al. (2004) an, dass die Prävalenzen von psychischen Störungen bei adipösen Kindern und Jugendlichen sich nicht von gesunden Kindern und Jugendlichen unterscheidet (13 - 16 % nach der KiGGs-Studie von Ravens-Sieberer et al. 2007). Doch -2- Einleitung auch Vila et al. (2004) stellten bei 58 % der adipösen Kindern und Jugendlichen psychische Störungen fest. Auch hinsichtlich depressiver Symptome und Ängstlichkeit bei übergewichtigen und adipösen Kindern und Jugendlichen ist die Befundlage sehr polarisierend. Während Moens et al. (2005) angeben, dass Übergewicht und Adipositas das Risiko für depressive Symptome und Ängstlichkeit nicht erhöht, gehen YoungHyman et al. (2006) davon aus, dass es, aufgrund des negativen Körperbildes, doch zu einer depressiven Symptomatik und/oder Angststörung kommen kann. Studien, die die psychologischen Folgen der Adipositas untersucht haben, gingen von einer unidirektionalen Beziehung zwischen depressiven Symptomen und Adipositas aus (Britz et al. 2000, French et al. 1995, Sheslow et al. 1993, Wallace et al. 1993), während Studien zu Veränderungsmöglichkeiten durch Interventionen kaum durchgeführt wurden (Puhl & Latner 2003, Pine et al. 2001). Insgesamt ist die empirische Datenlage zu den Auswirkungen einer Adipositas auf psychische Auffälligkeiten sowie die Einflussmöglichkeiten durch Interventionsmaßnahmen unzureichend. Die vorliegende Arbeit soll aufzeigen, wie die Effekte eines Interventionsprogramm auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung von adipösen Kindern und Jugendlichen wirken. Ziel der Untersuchung ist es herauszuarbeiten, welche Bereiche des Selbsterlebens und Verhaltens sich verändern und wie diese durch Eltern, Therapeuten und betroffenen Jugendlichen beurteilt werden. -3- Einleitung 1.2 Psychosoziale Belastungen als Risiko für psychische Auffälligkeiten bei übergewichtigen und adipösen Kindern und Jugendlichen Übergewichtige und adipöse Menschen werden häufig für ihr Übergewicht gehänselt und sehen sich negativen Stereotypen und gesellschaftlicher Missbilligung ausgesetzt (Puhl & Latner 2007, Puhl & Brownell 2001). Die psychosozialen Belastungen sind nicht eine direkte Folge der Adipositas, sondern sind abhängig von kulturgebundenen Einstellungen und Maßstäben wie Körperfett bewertet wird (Hilbert et al. 2008). So geben Stunkard & Sobal (1995) an, dass das Übergewicht ein physischer Zustand sei und erst die Gesellschaft eine psychologische Bürde daraus macht und dass der größte negative Effekt der Adipositas das Tragen der einhergehenden psychischen Belastungen sei. Eine wesentliche Rolle in der Entstehung einer psychosozialen Belastung sind Vorurteile und Stigmatisierungen. Diese werden gegenüber Minderheiten zwar überwiegend sanktioniert, nicht aber gegenüber Adipösen. Sie werden häufig als charakterschwach, unangenehm und unattraktiv verurteilt (LeBow 1991). Schon Kindergartenkinder haben dieses negative Bild Adipöser verinnerlicht (Turnbull, Heaslip & McLeod 2000). Bereits 1967 stellte Staffieri fest, dass Sechsjährige die Erscheinung eines übergewichtigen Kindes als faul, schmutzig, dumm und unattraktiv beurteilen. Die Stigmatisierung adipöser Kinder hat in den letzten Jahrzehnten massiv zugenommen (French 1995). Latner et al. (2003) konnten die Studie von Richardson und Mitarbeitern aus dem Jahre 1961 bestätigen. Als Grundlage dienten die Zeichnungen von Kindern, Analog zu den Ergebnissen vor 40 Jahren wurden die Zeichnungen mit den Abbildungen adipöser Kinder am negativsten beurteilt und im Vergleich zur Originalstudie sogar um 41 % verstärkt. Als einen Grund für die wachsende Stigmatisierung konnte Latner et al. (2007) nachweisen, dass der erhöhter Medienkonsum (mit den Idealen von Schlankheit und Schönheit) die Abwertung adipöser Kinder und Jugendlicher bedingt und fördert. -4- Einleitung Bereits präpuberale Kinder mögen keine dicken Körperformen (Feldman et al. 1988) und schätzen ebenso wie ihre Eltern übergewichtige Kinder als unsympathisch ein (Pudel 1997). Die Auswirkungen von Stigmatisierungen und Vorurteile sind beträchtlich. Lemeshow et al. (2008) zeigten in ihrer Untersuchung an 4446 Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren, dass die Mädchen die soziale Diskriminierung nicht auf den SES zurückführen, sondern als Folge des Übergewichts sehen. Die Autoren konnten nachweisen, dass das Übergewicht deutlich mehr stigmatisiert wird als andere äußere körperlichen Merkmale. Es gibt weitere Belege dafür, dass insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ein schwach entwickeltes Selbstwertgefühl mit einem erhöhten Adipositasrisiko verbunden ist (French et al. 1995 und 1996, Strauss 2000) und es dadurch zu einer signifikant verringerten Lebensqualität kommen kann (Ravens-Sieberer et al. 2001, Larsson et al. 2002). Insgesamt geben adipöse Kinder eine geringere Lebensqualität an (Friedlander et al. 2003, Schwimmer et al. 2003) und zeigen schlechtere Schulleistungen (Mellin et al. 2002, Puhl & Brownell 2003, Zametkin et al. 2004). In einer Untersuchung von Storch et al. (2007) an 92 Kindern und Jugendlichen wurde deutlich, dass Übergewicht das Risiko für Mobbing („peer victimization“) unter Gleichaltrigen signifikant erhöht. Das Mobbing unter Gleichaltrigen steht im umgekehrten Verhältnis zur körperlichen Aktivität. Dabei wurde nachgewiesen, dass Mobbing mit erhöhter Depressivität, Angstsymptomen und Einsamkeit einhergeht. Rand und McGregor (1990) fragten 57 extrem adipöse erwachsene Patienten danach, ob sie sich vorstellen könnten ihre aktuelle Erkrankung gegen andere Erkrankungen zu tauschen. Dabei zeigte sich, dass die Patienten lieber taub wären, an Diabetes litten oder Herzerkrankung hätten, als adipös zu sein. Selbst Blindheit und Beinamputation wird von 8 % bzw. 10 % der Patienten Adipositas vorgezogen. Die schlechteren Ausbildungs- und Berufschancen -5- Einleitung Übergewichtiger konnten ebenfalls durch Studien untermauert werden. So werden übergewichtige Highschool-Studenten/innen bei gleichen schulischen Leistungen in geringerer Zahl an renommierten Colleges angenommen als Normalgewichtige, ihre Ausbildungszeiten sind kürzer und haben geringere berufliche Aufstiegschancen. 16 % der befragten Arbeitgeber gaben zu, Übergewichtige wahrscheinlich nicht und weitere 44 % auf keinen Fall einzustellen (Brownell & Fairburn 1995). Gortmaker et al. (1993) zeigten in einer Längsschnittstudie, dass bei vergleichbarer Schulleistungen übergewichtige junge Frauen weniger ein höherwertiges College besuchen, auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt wurden, weniger Geld verdienten und öfters Männer unter ihrem SES heirateten als normalgewichtige Frauen. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Karnehed et al. (2006), die in ihrer Studie feststellten, dass Männer, die schon im Alter von 18 Jahren adipös sind, schlechtere Chancen auf einen höheren Bildungsabschluss haben als normalgewichtige Personen. Auch wiesen sie schlechtere Noten nach der neunten Klasse auf. Als Erklärung für die schlechten Bildungschancen gaben die Autoren die massiven Stigmatisierungen und Vorurteile an, die vor allem dann deutlich werden, wenn Unterstützung bei Institutionen eingefordert nötig wird und sich langfristig ein geringes Selbstbewusstsein einstellt. Thiels und Pätel (2008) untersuchten die psychosozialen Probleme bei 1057 10- bis 17-jährigen deutschen Jungen und Mädchen. Schwerpunkt der Untersuchung war die Beziehung zwischen SES und Adipositas. Es konnten dabei Zusammenhänge zwischen dem Übergewicht bei Jungen und Mädchen und psychosoziale Auffälligkeiten, geringere Aktivität, mangelnde soziale Kompetenzen und schlechteren Schulleistungen gezeigt werden. Die Schulbildung der Eltern hatte dabei einen signifikanten Einfluss auf den BMI der Mädchen. Bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas ist, ähnlich wie bei den Erwachsenen, der sozioökonomischen Status ebenfalls negativ betroffen (Müller et al. 2009, Lamerz et al. 2005, Warschburger 2005, Kinra et al. 2000). -6- Einleitung Die Stigmatisierungen können schon bei jüngeren Kindern zur Folge haben, sich zunehmend auf die Äußerlichkeit ihres Körpers Figur zu konzentrieren. Dabei bestehe die Gefahr möglicherweise ein rigides und/oder restriktives Essverhalten zu entwickeln (Zimmermann et al. 2000, Hill et al. 1992). Zametkin et al. (2004) berichten gar davon, dass adipöse Kinder vermehrt parasuizidale Handlungen ausführen. Insgesamt geben adipöse Kinder eine geringere Lebensqualität an (Warschburger 2005, Friedlander et al. 2003, Schwimmer et al. 2003) und zeigen schlechtere Schulleistungen (Warschburger 2005, Zametkin et al. 2004, Puhl & Brownell 2003, Mellin et al. 2002). Als psychologisches Erklärungsmodell für die enorme Wirkkraft psychosozialer Auswirkungen wird die Annahme von Rosenberg (1984), in der der Einfluss der Sichtbarkeit auf das Selbstkonzept Beachtung findet, herangezogen. Die Theorie von Rosenberg (1984), differenziert das Selbstkonzept in ein „overt self“ und ein „covert self“. Während im „overt self“ alle sichtbaren und öffentlichen Aspekte des Selbstkonzeptes, also auch das Aussehen, enthalten sind, sind mit dem „covert self“ Gefühle und Einstellungen gemeint. Gerade für Kinder ist das „overt self“, nämlich die körperlichen Charakteristika zur Beschreibung des Selbst, besonders wichtig. Dies stellt einen möglichen Erklärungsansatz für den besonderen Leidensdruck adipöser Kinder dar, weil das „overt self“ von der Gesellschaft negativ bewertet wird (Stunkard 1995). Hinzu kommt die Bedeutung der Kontrollüberzeugung bei Entstehung und Aufrechterhaltung der Adipositas. Im Gegensatz zu vielen anderen Erkrankungen ist bei der Adipositas eine gewisse Kontrolle des Verlaufs durch ein bestimmtes Gesundheitsverhalten (kontrolliertes Essen, genügend Bewegung, effektiver Stressabbau) gegeben, so dass von einer etwas größeren internalen Kontrolle des Verlaufs auszugehen ist ( Siegfried & Siegfried 2000). Vielen Adipösen werden Schuldgefühle aufgrund ihrer Figur eingeflößt, welche sie sich auch selber machen (LeBow 1991), sich demzufolge in der -7- Einleitung Öffentlichkeit schämen und sich als Versager fühlen (Ceru-Björk & Rössner 1997). Die World Health Organisation (1998) konstatiert, dass die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körpergewicht derart verbreitet ist, dass von einer «normativen Unzufriedenheit» bzw. einer «neuen Entwicklungsaufgabe», diese Unzufriedenheit zu überwinden, gesprochen werden kann. Janssen et al. (2004) befragten 5749 kanadische 6. bis 10. Klässler hinsichtlich Übergewicht und ihren Beziehungen zu Peers und zeigten, dass übergewichtige Kinder und Jugendliche mehr Opfer von Gerüchten, Mobbing oder körperlicher Gewalt waren als normalgewichtige Kinder und Jugendliche. Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigten sich in der Form der Beziehungen. Jungen werden eher gehänselt und körperlich angegangen während bei Mädchen Hänseleien im Vordergrund stehen und/oder Freundschaften zurückgezogen werden. Eisenberg et al. (2003) kam zu ähnlichen Ergebnissen und konnte zusätzlich nachweisen, dass bei übergewichtigen Mädchen suizidale Gedanken häufiger waren als bei übergewichtigen Jungen. Strauss & Pollack (2003) zeigten in ihrer Studie anhand 90118 Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahre, dass übergewichtige Jugendliche signifikant weniger gemocht wurden und deutlich unbeliebter waren als normalgewichtige Jugendliche. Hughes et al. (2007) führten eine Befragung an insgesamt 126 normal- und übergewichtige Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren über die Lebensqualität durch. Die Eltern übergewichtiger Kinder gaben eine geringere Lebensqualität als die Kinder selbst an. Die Autoren gaben an, dass offenbar die Eltern eine schärfere Wahrnehmung hinsichtlich der Probleme ihrer Kinder haben, als die Kinder selber. Deyer et al. (2007) untersuchten die psychosozialen Folgen von Übergewicht und Adipositas bei Kindern untersucht und griffen dabei auf die Daten der sog. -8- Einleitung Mannheimer Risikokinderstudie zurück, die die Daten der Geburtsjahrgänge 1986 - 1988 über einen Zeitraum von 15 Jahren erhob. Dabei wurden Daten von 341 Kindern einbezogen. Bei den 8-jährigen Grundschülern mit Übergewicht zeigten sich vermehrte soziale Probleme. Die Kinder zeigten vermehrt Probleme im Kontakt mit Gleichaltrigen. Bei Erreichen des 15. Lebensjahrs konnte bei den Jugendlichen, die mit 8 Jahren Übergewicht aufwiesen, ein negativeres Selbstkonzept als normalgewichtige Kinder und Jugendliche festgestellt werden. 1.3 Rahmenbedingungen ambulanter Therapien bei adipösen Kindern und Jugendlichen Die Therapie der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen muss der multifaktoriellen Genese und den Wirkzusammenhängen bei der Entstehung und Aufrechterhaltung gerecht werden (AGA 2010). Aufgrund des Risikos von Folgeerkrankungen durch Adipositas im Erwachsenenalter ist eine Behandlung im Kindes- und Jugendalter, unter Einbezug der Eltern bzw. Familie, unerlässlich. Die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter der deutschen Adipositas Gesellschaft (2010) stellt in ihren Leitlinien die notwendigen Bausteine und Rahmenbedingungen einer Therapie für Kinder und Jugendliche dar. Folgende Ziele werden dabei von der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter der deutschen Adipositas Gesellschaft (2010) vorgegeben: 1. Langfristige Gewichtsreduktion und Stabilisierung. 2. Verbesserung der Adipositas-assoziierten Komorbidität. 3. Verbesserung des aktuellen Ess- und Bewegungsverhaltens des Patienten unter Einbeziehung seiner Familie. Erlernen von -9- Einleitung Problembewältigungsstrategien und langfristiges Sicherstellen von erreichten Verhaltensänderungen. 4. Vermeiden von unerwünschten Therapieeffekten. 5. Förderung einer normalen körperlichen, psychischen und sozialen Entwicklung und Leistungsfähigkeit. Das therapeutische Vorgehen orientiert sich an den o.g. Zielen. Eine Veränderung der Energiebilanz des Körpers soll durch eine Reduktion der Energie/Fett-Zufuhr (Ernährungsumstellung) und durch eine Erhöhung des Energieverbrauchs (Steigerung der körperlichen und sportlichen Aktivität) erreicht werden. Dazu ist in der Regel eine langfristige Maßnahme erforderlich, in die die Personen des engeren sozialen Umfeldes des Patienten einbezogen werden. Die Therapie und Betreuung des Patienten und seiner Familie soll durch einen Kinder- und Jugendarzt/Hausarzt koordiniert werden und sollte unter Mitbetreuung durch Psychologen, Ernährungsfachkräfte und Sporttherapeuten durchgeführt werden (AGA 2010). Die Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter der deutschen Adipositas Gesellschaft hat zur Folge, dass Behandlungsansätze nur unter Einbezug der Eltern/Familie und sich ergänzenden Therapiemodulen interdisziplinär aufgebaut sein sollen, da isolierte Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapien bei dieser Zielgruppe nicht zu einem langfristigen Erfolg führen (Oude Luttikhuis et al. 2009, Schwingshandl & Sudi 1999, Epstein et al. 1994 und 1985). Nach der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter der deutschen Adipositas Gesellschaft (2010) sind folgende Maßnahmen für Eltern und Kinder/Jugendliche miteinander zu kombinieren: • Ernährungsschulung und Ernährungsumstellung • Bewegungstherapie Bewegungserfahrungen sowie und Schulung geeigneter grundlegender körperlicher und sportlicher Aktivität - 10 - Einleitung • Psychologische Betreuung/ Begleitung der Eltern und des Kindes Die ambulante, interdisziplinäre Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas soll im Rahmen von Gruppenschulungsmaßnahmen (Reinehr & Wabitsch 2007) erfolgen. Seit einigen Jahren stehen zunehmend mehr ambulante Interventionsprogramme zur Verfügung (Reinehr 2003), welche auch Multiplikatoren-Teams vor Ort ausbilden (Reinehr 2003, Korsten-Reck 2002). Reinehr (2003) gibt als Vorteile Wohnortnähe, den einfacheren Zugang zu Eltern und Bezugspersonen, die Möglichkeit der langfristigen Begleitung entsprechender Veränderungsprozesse und realistische Möglichkeiten zur Unsetzung von Lebensstiländerungen an. Weiter konnte gezeigt werden, dass multidisziplinäre Therapieansätze bei der Mehrheit der adipösen Patienten (6-17 Jahre, 95. bis >99. Perzentil) zu langfristigen Effekten auf die Übergewichtsreduktion sowie zu einer langfristigen Verbesserung des kardiovaskulären Risikoprofils und einer Körperfettreduktion führen und so zu einer verbesserten körperlichen Aktivität und Fitness bzw. aeroben und anaeroben Kapazität, auch über das Interventionsende hinaus beitragen (Oude Luttikhuis et al. 2009, Reinehr et al. 2006, 2005 und 2004, Dao et al. 2004, Sothern et al. 2000). Therapieindikation Die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter der deutschen Adipositas Gesellschaft (2010) gibt in ihren Leitlinien vor, dass jedem adipösen Patienten (BMI > 97. Perzentile) eine Adipositas - Therapie ermöglicht werden soll. Bei Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht sollte die Entwicklung einer Adipositas verhindert werden. Bei Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren, die übergewichtig sind oder die eine Adipositas ohne Begleiterkrankungen haben, kann es ausreichend sein, das aktuelle Gewicht zu halten. Bei Kindern mit Adipositas Altersgruppe und eine bestehenden Indikation Begleiterkrankungen zur Gewichtsabnahme. besteht Bei in dieser Kindern und - 11 - Einleitung Jugendlichen, die älter Begleiterkrankungen als 6 Jahre aufzuweisen ist und übergewichtig ebenfalls eine sind ohne Gewichtskonstanz anzustreben. Bei Patienten mit Adipositas oder mit Übergewicht und Begleiterkrankungen ist in dieser Altersgruppe eine Gewichtsabnahme indiziert. Demgegenüber steht die Auffassung des Bundesministeriums für Gesundheit und soziale Sicherung (Böhler et al. 2004). Tabelle 1 stellt die Indikation des Konsensuspapiers zur Therapie dar. Mit erhöhtem Körperfett Keine assoziiert Riskikofaktoren Risikofaktor Krankheit Extreme Adipositas (BMI>99,5 Perzentile) Adipositas (BMI<99,5 bis >97. Perzentile) Übergewicht (BMI<97 bis >90. Perzentile) Normalgewicht (BMI<90.Perzentile) Tab. 1: Indikationsstellung für die Teilnahme an einem Patientenschulungsprogramm für Kinder und Jugendliche (grau unterlegte Felder) Strukturierte Patientenschulungsmaßnahmen können: • bei extrem adipösen Kindern (BMI über der 99,5. Perzentile), • bei adipösen Kindern mit einem BMI zwischen der 97. Perzentile und 99,5. Perzentile, wenn zusätzlich Risikofaktoren und Krankheiten vorhanden sind sowie • bei übergewichtigen Kindern mit einem BMI zwischen der 90. und 97. Perzentile mit behandlungsbedürftiger Krankheit bzw. Krankheiten - 12 - Einleitung indiziert sein. Besteht eine andere schwerwiegende Erkrankung (z.B. im Rahmen einer Erbkrankheit), ist in der Regel eine andere Therapie erforderlich (AGA 2010). - 13 - Fragestellungen der Untersuchung 2 Fragestellungen der Untersuchung Fragestellungen der Untersuchung Aufgrund der methodischen Herangehensweise lassen sich folgende Fragestellungen formulieren: • Wie wirkt sich die Intervention nach 12 und 18 Monaten auf die Anthropometrie der Kinder und Jugendlichen aus? • Wie hoch ist die Prävalenz von psychischen Auffälligkeiten, Depressivität und allgemeiner psychischer Belastung bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas aus Sicht der Eltern, der Therapeuten und der Jugendlichen? • Wie wirkt sich die Intervention auf die psychischen Auffälligkeiten, Depressivität und allgemeine psychische Belastung nach 12 und 18 Monaten aus Sicht der Eltern, der Therapeuten und der Jugendlichen aus? • Wie ist der Zusammenhang zwischen Gewichtsveränderung und psychischen Auffälligkeiten, depressiven Symptomen und allgemeiner psychischen Belastung aus Sicht der Eltern, der Therapeuten und der Jugendlichen zu beschreiben? - 14 - Methodik 3 Methodik Methodik Als Grundlage der Intervention diente das Freiburg-Intervention-Trial for obese Children - FITOC - (Korsten-Reck et al. 1997). Das FITOC-Programm wurde am St. Marien-Hospital in Düren als Multiplikatorenteam durchgeführt (KorstenReck & Kayser et al. 2002). Das FITOC-Programm ist ein ambulantes, multimodales und interdisziplinäres Behandlungskonzept. Neben dem FITOCProgramm für Kinder zwischen 8 und 12 Jahre bestand noch das FITOC-MAXI Programm für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren. Die Dauer beider Programme beträgt 12 Monate. Unterschiede zwischen FITOC und FITOCMAXI bestehen in der Anzahl der Sportstunden und im Ablauf der Gruppensitzung. Im FITOC-MAXI-Programm werden zudem noch jugendspezifische Themen angesprochen. 3.1 Untersuchungsgruppe Insgesamt wurden im Rahmen des FITOC und FITOC-MAXI-Programm 84 Kinder und Jugendliche zwischen den Jahren 2007 bis 2009 behandelt (nachfolgend als „IG“ bezeichnet). Die Kontrollgruppe (n = 37) bestand aus Kindern und Jugendlichen der Warteliste sowie Kindern und Jugendlichen des Sozialpädiatrischen Zentrums und der Kinderklinik am St. Marien-Hospital Düren, die weder psychologische noch gewichtsreduzierende Maßnahmen erhielten (nachfolgend als „KG“ bezeichnet). Rahmenbedingungen und Rekrutierung der Untersuchungsgruppe Die Untersuchung und Behandlung der Kinder und Jugendlichen erfolgte am St. Marien-Hospital Düren in der Abteilung Endokrinologie der Kinderklinik (Chefarzt und ärztlicher Direktor Dr. med. K.-J. Eßer). Zwischen 2007 und 2009 bestand dort ein festangestelltes Team zur ambulanten Behandlung der Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Die Kosten der Behandlung wurden durch Krankenkassen als Erstattungsleistung übernommen und wurden vor - 15 - Methodik Aufnahme der Kinder und Jugendlichen geklärt. Es bestand die Möglichkeit weitergehende Diagnostik an der Kinderklinik, an dem Sozialpädiatrischem Zentrum und/oder an der Kinder- und Jugendpsychiatrie durchführen zu lassen. Die Zuweisung der Kinder und Jugendlichen erfolgte über Kinder- und Jugendärzte, Hausärzte und „Selbstmelder“ an die Ambulanz der Kinderklinik am St. Marien-Hospital Düren. Sie wurden zunächst zu einer Informationsveranstaltung zum Ablauf des Programms und anschließend zu einer medizinischen Untersuchung eingeladen. Erst nach der Eingangsuntersuchung wurde die Aufnahme in einer der unten genannten Behandlungsgruppen bestätigt. Für die Behandlung der Kinder und Jugendlichen wurden zwei FITOC-Gruppen (eine für 8 - 10-jährige und eine für 10 - 12-jährige) und eine Gruppe bestehend aus Jugendlichen (FITOC-MAXI) gebildet. Die Einteilung in die Gruppen erfolgte nach Alter und geschätztem Entwicklungsstand. Die Dauer beider FITOC-Interventionen betrug ein Jahr. 3.2 Ablauf der Untersuchung Die Eingangsuntersuchungen (T0) erfolgten kurz vor und in den Sommerferien für die IG und KG, ebenso die nach einem Jahr stattfindende medizinische Kontrolluntersuchung (T1). Zu den medizinischen Untersuchungen wurden die entsprechenden Selbst- und Fremdbeobachtungsbögen (CBCL/4-18, YSR/1118, DIKJ) ausgeteilt und von den Teilnehmern ausgefüllt. Die TRF wurde von den Therapeuten 4 Wochen nach Interventionsbeginn und am Ende der Intervention ausgefüllt (nur für die IG). Die Intervention fing nach den Sommerferien des jeweiligen Jahres an und endet vor den Sommerferien des nächsten Jahres. 18 Monate nach Untersuchungsbeginn (T2) fand eine Kontrolluntersuchung rund um die Weihnachtsferien statt. Zu T2 wurden nur die Teilnehmer der IG eingeladen. - 16 - Methodik Tabelle 2 stellt zu den Zeitpunkten T0, T1 und T2 die jeweiligen Untersuchungen der IG und KG dar. Zeitpunkt Gruppe Untersuchung Zeitraum IG Med. EU, CBCL, TRF, YSR, DIKJ, FITOC-Fragebögen Ende Sommerferien bis T0 2. Woche nach KG IG Med. Kontrolluntersuchung, CBCL, TRF, YSR, DIKJ FITOC- T2 IG 12 Monate nach Fragebögen T1 KG Schulbeginn Med. EU, CBCL, FITOC-Fragebögen Med. Kontrolluntersuchung, CBCL, FITOC-Fragebögen Untersuchungsbeginn Med. Kontrolluntersuchung, FITOC-Fragebögen, CBCL, 18 Monate nach DIKJ, YSR Untersuchungsbeginn Tab. 2: Überblick über den Einsatz der Erhebungsinstrumente zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2 3.3 Interventionen Das aus Freiburg übernommene Interventionsprogramm FITOC besteht seit 1987 als ambulantes, interdisziplinäres Therapieprogramm (akute Behandlungsphase 8 Monate, Nachfolge-Phase 4 Monate) für übergewichtige Kinder im Alter von 8 - 12 Jahren, die über dem 97. BMI - Perzentil liegen. Das St. Marien-Hospital in Düren hat das Programm als Multiplikator 2000 und 2001 das FITOC-MAXI-Programm für Jugendliche übernommen. 3.3.1 Das FITOC - Programm Das Programm entspricht den Leitlinien zur Behandlung der Adipositas im Kindes- und Jugendalter Ernährungsberatung, und Medizin, besteht aus Elternschulung den und Modulen Sport, psychologische Interventionen (AGA 2010). Für das Behandlungsprogramm FITOC lag ein Manual vor. - 17 - Methodik Das Multiplikatorenteam am St. Marien-Hospital Düren bestand aus folgendem fest angestellten Personal: • 3 Kinder- und Jugendärzte (aus der angrenzenden Kinderklinik) • 2 Diplom-Oecotrophologinnen • 2 Diplom-Sportlehrerinnen • 1 Diplom-Psychologe und Diplom-Sportlehrer • 1 Diplom-Sozialpädagogin Zur Verfügung standen folgende Räumlichkeiten: • 2 große Turnhallen regionaler Schulen mit entsprechenden Geräten (dicke Matten, Barren, kleine Matten, Kästen, etc.), • 1 Lehrschwimmbecken mit dem Maßen: 15 Meter mal 4 Meter, • 1 Lehrküche mit 8 Kochzeilen, • Nutzung von Räumen in dem an der Kinderklinik angegliedertem Schulungszentrum. Tabelle 3 stellt einen exemplarischen Wochenplan für die Teilnehmer der FITOC - Intervention dar. Montag Kinder Dienstag Eltern Theorie &Praxis Mittwoch Donnerstag Freitag Kinder Kinder Kinder 12.30-14.00 Ernährung 19.00-21.30 Team Team & 16.30- 18.00 Supervision Sport (gemischtes 16.00-17.00 Training & 16.30 - 17.30 16.00 - und Wiegen 17.00 Psychosoziales) Tab. 3: Exemplarischer Stundenplan für die FITOC - Intervention Im Folgenden werden die einzelnen Module vorgestellt. Der wesentliche Schwerpunkt liegt aufgrund der thematischen Ausrichtung der Arbeit auf den psychologischen Inhalten. - 18 - Methodik 3.3.1.1 Sport Das zeitaufwendigste Element des FITOC-Programms bildeten die Sporteinheiten, die 2-mal wöchentlich über 60 min. stattfanden. Zusätzlich fand der Sport einmal wöchentlich in einem angemieteten Lehrschwimmbecken unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ein Diplom-Psychologe nahm mittwochs aktiv am Sportunterricht teil, um die psychologischen Aspekte des Programms zu vermitteln, sportbegleitende Gespräche zu führen und systematische Verhaltensbeobachtungen durchzuführen. In der Nachfolge Phase (nach 8 Monaten) fand der Sport 2mal wöchentlich statt. Als übergeordnete Ziele im Sport wurden dauerhafte Verhaltensänderungen im Sinne einer Erhöhung der körperlichen Aktivität und einer Vermeidung von körperlicher Inaktivität angestrebt. Die Kinder und Jugendlichen sollten mit Spaß und Freude an einen gesunden und aktiven Lebensstil herangeführt und zur dauerhaften Beibehaltung motiviert werden. Die Zielsetzungen wurden durch gruppengerechte Sportmaßnahmen umgesetzt: Verbesserung oder Stabilisierung der motorischen Fähigkeiten Konditionelle Fähigkeiten, insbesondere Ausdauer Koordinative Fähigkeiten Steigerung des Energieumsatzes Verletzungsprophylaxe Verringerung des Rückgangs von Muskelmasse Konkrete sportpädagogische Zielsetzungen bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas waren: positives Erleben von Sport und Bewegung Förderung eines körperlich aktiven Lebensstils im Alltag Förderung einer bewegungsorientierten Freizeitgestaltung gemeinsam mit den jeweiligen Bezugspersonen oder Peers Kennenlernen verschiedener Bewegungsmöglichkeiten Vermittlung sportartspezifischer Fertigkeiten und Techniken Erlernen von Mechanismen der Belastungssteuerung (HFMessung, subjektive Parameter, etc.) - 19 - Methodik Wissensvermittlung in den Themengebieten: Energiebilanz Alltagsaktivitäten und attraktive Bewegungspausen im Alltag Effekte und Grenzen von körperlicher Aktivität und Sport Selbstkontrollmaßnahmen Haltungsschulung Kennenlernen wohnortnaher Angebote zur Weiterführung sinnvoller körperlicher und sportlicher Aktivitäten Auf Übungen mit Wettkampfcharakter wurde verzichtet. Die Sportlehrerinnen achteten zudem darauf, dass Leistungen der Kinder weder von sich selbst noch von anderen Kindern ge- oder bewertet wurden. Es bestehen drei aufeinander aufbauende Trainingsstufen. Diese sind zeitlich nicht fixiert, sondern können je nach Gruppe unterschiedliche Dauer haben und ineinander übergehen. Abbildung 1 stellt das Belastungsprinzip der Interventionen dar. Abb. 1: Belastungsprinzip während der FITOC-Intervention - 20 - Methodik Die Inhalte sind folgenden Kategorien zuzuordnen: Motivation Körperwahrnehmung Wissensvermittlung Training motorischer Hauptbeanspruchungsformen Kennenlernen und Training sportartspezifischer Fertigkeiten und Techniken Je nach Trainingsstufe (Stufen 1-3 siehe oben) fließen die verschiedenen Inhaltskategorien unterschiedlich umfangreich in die Sporteinheiten ein. Tabelle 5 zeigt die unterschiedliche Gewichtung der Inhaltskategorien während der einzelnen Trainingsstufen. Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Motivation Körperwahrnehmung Wissensvermittlung Training motorischer Hauptbeanspruchungsformen Kennenlernen und Training sportartspezifischer Fertigkeiten und Techniken Tab. 4: Gewichtung der Inhaltskategorien in den einzelnen Trainingsstufen 3.3.1.2 Ernährungsschulung Innerhalb der Ernährungsschulung wurden die Eltern und Kinder in getrennten Sitzungen in zehn Einheiten geschult. Die Kinderkochnachmittage und Elternabende fanden in einer Lehrküche mit 8 Kochzeilen statt. Ziele der Ernährungsschulung waren die Vermittlung der Grundlagen einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Kinderernährung, die Wahrnehmung des eigenen Verhaltens sowie das Sensibilisieren für Bereiche der - 21 - Methodik Nahrungsaufnahme, die selbstbestimmt korrigiert und verändert werden können. Dafür wurden spielerische und altersangemesse Strategien vorgestellt, die einen bewussten Umgang mit den Nahrungsmitteln ermöglichten. In der Ernährungsschulung wurden sowohl qualitative, als auch quantitative Aspekte des Essens berücksichtigt und Anleitungen zur Korrektur gegeben. Als Basis der Schulung wurde das Konzept der „optimierten Mischkost“ (Kersting 1993) zu Grunde gelegt. Inhalte der Ernährungsschulung: Zum Abnehmen geeignete Lebensmittel Bedeutung der Fette Fastfood und Fertiggerichte Süßigkeiten Getränke, Light- und Diätprodukte Essregeln (Mengenbegrenzung, Mahlzeitenfrequenz) Restaurantbesuch, Grillabend, besondere Anlässe Rezepte bearbeiten Mahlzeitenvorbereitung und Kochen Einkaufstraining 3.3.1.3 Verhaltensschulung In der Verhaltensschulung der Kinder und Jugendlichen wurden sechs Themen angesprochen: Selbstwahrnehmung Selbstakzeptanz Lebensgestaltung, Lebensstil Soziale Kompetenz Funktionalität von Essen und Übergewicht Umgang mit Rückfallprophylaxe Um die Kinder und Jugendlichen altersangemessen fördern und fordern zu können, wurde bei der praktischen Durchführung des Trainingsprogramms der kognitive und psychoemotionale Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt. - 22 - Methodik 3.3.1.3.1 Psychologische Aspekte im Sport Einmal wöchentlich wurden die psychologischen Inhalte bei den Kindern und Jugendlichen während des Sports vermittelt. Aufgrund der Berufserfahrung der Therapeuten wurden sportliche und psychologische Stunden bzw. Inhalte oft miteinander kombiniert. Die Anwesenheit und aktive Teilnahme des DiplomPsychologen (zusätzlich zu der Diplom-Sportlehrerin) im Sport ermöglichte eine genauere Bedingungsanalyse der aktuellen psychischen Situation des Kindes und Jugendlichen und der Gruppendynamik. Dabei konnte die Interaktion zwischen Sportlehrer-Kind/Jugendlicher beobachtet werden und in der Supervision reflektiert werden. Zusätzlich wurde ein verbesserter Rapport und Beziehungsaufbau zu den Kindern und Jugendlichen ermöglicht. Die gleichzeitige Anwesenheit zweier Therapeuten schaffte zudem die Möglichkeit unterschiedlicher Projektionsflächen für die Kinder und Jugendlichen, die in der Supervision in ihrer Bedeutsamkeit besprochen wird. Grundlage bei Interventionen auf der Gruppenebene war eine systematische Beobachtung des Gruppen- und Interaktionsgeschehens. Durch Absprache innerhalb des Sportes bestand die Möglichkeit kurzfristig auf die jeweilige Bedarfslage Einfluss zu nehmen. Individuenzentrierte Interventionen waren bei akut auffälligen Verhalten (externalisierendes Verhalten: Aggressivität, oppositionell-reaktantes Verhalten, unruhiges, impulsives Verhalten; internalisierendes Verhalten: zurückgezogenes Verhalten, depressive Symptomatik, ängstliches Verhalten) kurzfristig möglich. Interventionen Voraussetzungen waren stets die zielführender individuenzentrierter Identifikation auslösender und aufrechterhaltender Bedingungen, sowie die erwarteten kurz- und langfristigen Konsequenzen. Alle Maßnahmen wurden entscheidungsorientiert durchgeführt. Folgende Inhalte wurden in allen Gruppen angesprochen: Selbstwahrnehmung als Prozesse der Selbstbeobachtung und Selbstbewertung stellen wesentliche Voraussetzungen für selbstgesteuerte Veränderungen des - 23 - Methodik Erlebens und Verhaltens dar. Im Zusammenhang mit Adipositas wurden folgende Aspekte der Selbstwahrnehmung angesprochen: Wahrnehmung psychophysiologischer Prozesse; Identifikation und Differenzierung von Gefühlen und Bedürfnissen; Körperwahrnehmung. Im Bereich der Emotionen wurden die Kinder und Jugendlichen dazu angeregt, einen besseren Zugang zu ihren Stimmungen, Gefühlen und Motiven zu finden. Ziel war die emotionale Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit differenzierter darstellen zu können und wie man Stimmungen und Gefühle adäquat benennen und deren Zusammenhang zum Essen erkennen konnte. Die Kinder und Jugendlichen sollten eigene Gefühle und Stimmungen besser wahrnehmen und lernen diese auch ohne Essen auszudrücken. Der Bereich Aktivität hatte zum Ziel, die Kinder und Jugendlichen die Erfahrung machen zu lassen, dass es viele Möglichkeiten gibt, das alltägliche Leben und seine Freizeit zu gestalten. Sie sollten lernen wahrzunehmen, auf welche alternativen Gestaltungsmöglichkeiten ihres alltäglichen Lebens sie Lust hatten und diese lernen umzusetzen, indem sie eigenverantwortlich die Bedingungen hierfür schafften, ggf. mit Hilfe der Unterstützung von anderen Personen (Peers, Eltern). In diesem Bereich sollten die Kinder und Jugendlichen zudem erfahren, wie sie ihre Vermeidungsstrategien erkennen und begegnen können. Entspannungsverfahren (Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, katathymes Bilderleben, Gruppenhypnose) wurden zielgerichtet eingesetzt um Kindern und Jugendlichen bewusst den Unterschied zwischen Aktivierung und Entspannung deutlich zu machen und um sie zur Stress- und Angstreduktion einsetzen zu können. Im Bereich Interaktionsfähigkeit, Grenzen setzen und akzeptieren und Konfliktbewältigung, wurden die Kinder und Jugendlichen angeleitet, sich mit der Bedeutung von Grenzen auseinanderzusetzen. Die Kinder und Jugendlichen sollten ihre eigenen Rechte und Bedürfnisse wahrnehmen und sie in sozialen Situationen vertreten. Die Kinder und Jugendlichen sollten lernen - 24 - Methodik Kompromisse zu finden, auf andere Rücksicht zu nehmen, eigene Bedürfnisse aufzuschieben und Frustrationen aushalten zu können. Die Kinder und Jugendlichen sollten darüber hinaus lernen, die eigene Verantwortung bei Konflikten zu erkennen und zu akzeptieren. Im Rahmen der Selbstsicherheit wurden adäquate Reaktionen auf Hänseleien und Kränkungen eingeübt, die Kinder und Jugendliche lernten sich zu wehren, andere um etwas zu bitten und angemessene Forderungen zu stellen. Die Methodik und Didaktik von Übungen war auf kognitive, sozio-emotionale und behaviorale Zielebenen ausgerichtet. Um die Kinder und Jugendlichen altersangemessen anzusprechen, wurde bei der praktischen Durchführung der Übungen der kognitive und psychoemotionale Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt. Weiterhin wurde besonders bei den Jugendlichen die Geschlechtsspezifität berücksichtigt. Neben individuen- und/oder gruppenzentrierten Interventionen bestand die Möglichkeit in der Bring- und Abholphase kurze Elterngespräche (Informationsaustausch) zu führen. Dabei konnte eine Interaktionsbeobachtung zur Einschätzung der Bindungsqualität zwischen Eltern und Kind durchgeführt werden. 3.3.1.4 Elternschulung Die Eltern wurden in allen Bereichen von FITOC und FITOC-MAXI integriert. Neben der bereits oben erwähnten Ernährungsschulung wurden für Interventionen in der Eltern- und Bezugspersonenschulung folgende Themen angesprochen: Sport- und Freizeitverhalten Freizeitsport Alltagsbewegung Reduktion langer „bewegungsloser“ Phasen Erziehungsverhalten in der Familie Vorbildfunktion der Eltern altersadäquate Grenz- und Regelsetzung, altersadäquate Forderung und Förderung konsistente Regel- und Grenzsetzung bzw. -einhaltung - 25 - Methodik Setzen realistischer Ziele Rückfallprophylaxe An allen Terminen mit den Eltern (außer individuelle Ernährungsberatung) war der betreuende Diplom-Psychologe und eine Diplom-Sportlehrerin anwesend. Zu jedem Elterntermin wurden Erfahrungsrunden durchgeführt, sowie aktuelle gruppendynamische Besonderheiten angesprochen. Es bestand für alle Eltern die Möglichkeit besondere Probleme mit den Kindern oder Jugendlichen anzusprechen. Mit zunehmender Vertrautheit wurden Interventionen innerhalb der Familiendynamik und des Erziehungsverhalten angesetzt und mit den Eltern besprochen. 3.3.1.5 Medizinische Inhalte Die Inhalte dieses Bereiches richteten sich an die Eltern. Den Eltern wurde der Anteil des genetischen Einflusses erläutert, sowie die verschiedenen Möglichkeiten die Energiebilanz und das Übergewicht beeinflussen. Dabei wurden die Gründe für Misserfolge mit den Eltern diskutiert und die Notwendigkeit anhaltender Verhaltensänderungen für langfristige Erfolge betont. Die medizinischen Inhalte gliederten sich in folgende Bereiche: 1. Definitionen und Folgen der Adipositas (Zusammensetzung des Körpers, Definition der Adipositas und Bestimmung des Ist - Zustandes, Folgen des Übergewichtes). 2. Ursachen der Adipositas (Energie, Energiespeicherung und deren Regulation, Ursachen und Auslöser des Übergewichtes). 3. Überblick über die Behandlung der Adipositas (bisherige Behandlungsbemühungen und Information über ungeeignete Behandlungsmethoden, effektive Beeinflussung der Energiebilanz, Behandlungsperspektiven). - 26 - Methodik 3.3.1.6 Team und Fallsupervision Monatlich fanden Teambesprechungen zur Abklärung inhaltlicher oder organisatorischer Besonderheiten statt. Anschließend bestand die Möglichkeit der Teammitglieder eine Fallsupervision durch den leitenden Psychologen der FITOC-Gruppen in Anspruch zu nehmen. Schwerpunkt der Fallsupervision war die Einhaltung und Absicherung therapeutischer Standards und/oder die Interaktion Therapeut-Kind/Jugendlicher/Eltern (Kayser 2008). 3.3.2 Das FITOC-MAXI - Programm Das Programm für die Jugendlichen unterschied sich von dem für die Kinder insofern, als nur einmal wöchentlich Sport stattfand. Die Sporteinheit dauerte allerdings zwei Stunden pro Woche über den gesamten Zeitraum der Intervention. In der Sportstunde war der Diplom-Psychologe durchgehend anwesend und setzte die psychologischen Aspekte um. Ergänzend zu den psychologischen Jugendlichen angesprochen. Inhalten zusätzlich Gegen des FITOC Themen Ende zur des - Programms wurden Sexualität, Drogen Programms wurden und bei den Alkohol Exkursionen unternommen, in denen den Jugendlichen das regionale Sportangebot vorgestellt wurde bzw. ausprobiert werden konnte. - 27 - Methodik Für die Jugendlichen wurde zusätzlich einmal im Monat eine Gesprächsrunde angeboten. Die Inhalte der Elternschulung und des Moduls für Medizin im FITOC-MAXI Programm entsprach dem FITOC-Programm. Ebenso fanden regelmäßige Teamsitzungen und Supervisionen statt. Der Wochenplan der Teilnehmer der FITOC-MAXI Intervention wird in Tabelle 5 dargestellt. Theorie & Praxis Dienstag Mittwoch Donnerstag Eltern Jugendliche Jugendliche 19.00 - 21.30 12.30-14.00 16.30 18.00 Ernährung Team & Gesprächsrunde Team Supervision Sport 17.30 - 19.00 (gemischtes Training und Wiegen & Psychosoziales) Tab. 5: Exemplarischer Stundenplan für FITOC-MAXI Gesprächsrunden In den Gesprächsrunden wurden den Jugendlichen die Inhalte der Ernährungsempfehlungen vermittelt. Die Stunde fand mit der DiplomOecotrophologin und bedarfsweise mit dem Diplom-Psychologen statt. Neben den oben erwähnten Inhalten der Verhaltensschulung eigneten sich die Gesprächsrunden für Rollenspiele und Gespräche rund um Themen, die die Jugendlichen als belastend erleben (Schamgefühle, Stigmatisierung, Wirkung auf das Gegengeschlecht, etc.). Aufgrund der besonderen Dynamik in Jugendgruppen wurden die Themen akut aufgegriffen und umgesetzt. 3.4 Untersuchte Parameter 3.4.1 Medizinische Eingangs- und Kontrolluntersuchungen In der Ambulanz der Kinderklinik am St. Marien-Hospital Düren erfolgten die medizinischen Eingangs- (T0) und Kontrolluntersuchungen (T1 und T2). Dazu wurden Einzeltermine mit den Familien vereinbart. - 28 - Methodik Für diese Untersuchung wurden standardisierte Einzeluntersuchungen durchgeführt. Aus folgenden Bereichen wurden Angaben erhoben: - Eigen- und Familienanamnese - Anthropometrie: Körpergewicht, Körpergröße und Bestimmung des BMI 3.4.1.1 Eigen- und Familienanamnese Die Eigen- und Familienanamnese der Eingangs- (T0) und der Kontrolluntersuchung (T1 und T2) wurden vom betreuenden Kinder- und Jugendarzt durchgeführt. Schwerpunkt des Gespräches war die Krankheitsanamnese und aktuelle Befindlichkeit sowie die Situation des Kindes und der Familie. Die medizinische Untersuchung bestand dabei aus Messung der Körpergröße, des Körpergewichts und Bestimmung des BMI. 3.4.1.2 Anthropometrie Das Gewicht wurde in Unterwäsche und ohne Schuhe mit einer Laufgewichtswaage (Säulenwaage SECA Typ 701) bestimmt. Die Bestimmung der Körpergröße erfolgte ohne Schuhe aufrecht an der Wand stehend mit dem Ulmer Stadiometer. Die Gewichtsentwicklung wurde anhand des relativen Body-Mass-Index (BMI) berechnet. Der BMI wurde aus den gewonnenen Daten nach der folgenden Formel berechnet: m l2 Dabei ist m die Körpermasse (in Kilogramm) und l die Körpergröße (in Meter). Die Klassifikation des BMI wurde anhand der BMI-Perzentilkurven nach Kromeyer-Hauschild et al. (2001) vorgenommen. Gemäß der Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (2008) wurden die Kinder mit einem BMI < 10. Perzentile als untergewichtig, < 90. Perzentile als - 29 - Methodik normalgewichtig, > 90. bis < 97. Perzentile als übergewichtig und > 97. Perzentile als adipös klassifiziert. Die Berechnung der Perzentil-Werte erfolgte nach der LMS-Methode von Cole für Jungen und Mädchen im Altersbereich von 0 - 18 Jahren (Cole et al. 1992). Die LMS-Methode ermöglicht die Berechnung von Standard Deviation Scores (SDS). SDS-Werte geben an, um das wie vielfache einer Standardabweichung ein individueller BMI von dem BMI-Medianwert abweicht. Die Berechnung des BMI-SDS erfolgte anhand der erstmals 2001 erstellten nationalen BMI-Referenzwerte für Kinder und Jugendliche (Kromeyer-Hauschild et al. 2001). Bei Jugendlichen, die während des Behandlungsprogramms 18 Jahre wurden konnte (zu T1 bzw. T2) kein BMI-SDS errechnet werden. Der BMI-SDS wird wie folgt berechnet: BMI-SDSLMS = [BMI / M (t )]L (t ) − 1 L(t ) S (t ) Dabei ist BMI der Individualwert des Kindes. ‚M(t)’, ‚L(t)’ und ‚S(t)’ sind die entsprechenden Parameter für das Alter (t) und das Geschlecht des Kindes. ‚M’ ist das Median-Äquivalent, ‚L’ bedeutet Box-Cox Powertransformation (Lambda) und ‚S’ ist der Variations-Koeffizient. 3.4.1.3 Eigen- und Familienanamnese zur Eingangsuntersuchung (T0) und Kontrolluntersuchung (T1 und T2) In der Eingangsuntersuchung wurde den Eltern ein Fragebogen (FITOCFragebogen) ausgeteilt in dem das Freizeitverhalten der Teilnehmer erfasst werden sollte. Hierbei wurden Angaben erfragt, wie viele Stunden pro Woche die Kinder und Jugendliche außerhalb des Schulsports sportlich aktiv waren, wie viele Stunden täglich vor dem Fernsehen verbracht wurden, wie viel Stunden täglich vor dem Computer verbracht wurde und wie viele Stunden Kinder für Lesen und musisch-kreative Tätigkeiten aufwendeten. - 30 - Methodik Ein wesentlicher Bestandteil des Fragebogens war die Erhebung von Eigenangaben der Eltern zu folgenden Punkten: • • • • • • • Körpergröße der Eltern Körpergewicht der Eltern Bildungsstand der Eltern Berufstätigkeit der Eltern Rauchen und Alkoholkonsum (Mengenangabe) der Eltern Sportliche Aktivität der Eltern Geschwisteranzahl und Übergewicht der Geschwister Alle Angaben (bis auf Körpergewicht und Körpergröße) konnten angekreuzt werden. Der Fragebogen zu den Kontrolluntersuchungen war dem der Eingangsuntersuchung (außer Familienanamnese) identisch. Zusätzlich wurden aber Angaben erfragt, in weit sich das Sportverhalten während und nach dem Programm verändert haben. Aufgrund des thematischen Schwerpunktes dieser Arbeit wird auf die Auswertung der Fragebögen nicht eingegangen. 3.4.2 Psychologische Tests und Fragebögen Es wurden verschiedene Fragebögen verwendet, die Veränderungsmessungen von psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung bei Kindern und Jugendlichen erlauben. Für die Verwendung der CBCL/4-18, TRF und YSR/11-18 war die Vergleichbarkeit der Syndromskalen ausschlaggebend. Die Fragebögen wurden von den Eltern (CBCL/4-18), der Diplom-Sportlehrerin (TRF), dem Diplom-Psychologen und der Diplom-Sozialpädagogin ausgefüllt. Die Jugendlichen wurden zusätzlich gebeten einen Fragebogen (YSR/11-18) und einen Depressionsinventar (DIKJ) auszufüllen. Insgesamt wurden zu den Messzeitpunkten T0, T1 und T2 bei Kindern drei Fremdbeurteilungsbögen ausgeteilt, bei Jugendlichen kamen zu den drei Fremdbeurteilungsbögen zwei Fragebögen zur Selbstbeurteilung hinzu. Tabelle 6 stellt die Verteilung der Fragebögen dar. - 31 - Methodik CBCL/4-18 TRF YSR/11-18 DIKJ XX XX Kind Jugendlicher Eltern XX Sportlehrerin XX Psychologe XX Sozialpäd. XX Tab. 6: Zuteilung der Fragebögen zu den Fremd- und Selbstbeurteilern 3.4.2.1 Child Behavior Checklist (CBCL/4-18) Die deutsche Version der Child Behavior Checklist nach Achenbach und Edelbrock 1983 erfasst kindliches Problemverhalten und Einzelsymptome in insgesamt 135 Items. Durch Fremderfassung (Eltern) von Kompetenzen und klinisch relevantem, auffälligem Verhalten 4 bis 18 - Jähriger erfolgt eine rückwirkende Einschätzung bis zu sechs Monaten (Remschmidt & Walter 1998). Anfang der 90er Jahre wurde die CBCL/4-18 von Achenbach weiterentwickelt (Achenbach 1991) und dient weltweit der Erfassung von Auswirkungen spezifischer Belastungen, zur Behandlungsevaluation und bei Studien zur Erfassung der Invulnerabilität (Remschmidt & Walter 1998). Die Formulierung der Items in dem vorliegenden Instrument ist einfach gehalten, so dass Eltern jeglichen Bildungsniveaus diesen Fragebogen ausfüllen konnten (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist 1998). Im ersten Teil des Instrumentes bilden 15 Items den Gesamtwert Kompetenz, der die Bereiche Soziale Kompetenz, Aktivitäten und Schule umfasst. Die Eltern nennen beispielsweise Aktivitäten des Kindes und schätzen diese anhand der Kriterien Anzahl, Qualität und Intensität ein. Zusätzlich sind zwei Items frei zu beantworten, in denen nach Sorgen um das Kind und Freude am Kind gefragt wird, die allerdings nicht in die Auswertung mit einfließen (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist 1998). Der zweite Teil des Fragebogens besteht aus 120 Items, die sich auf Einzelsymptome und Problemverhalten beziehen (Syndromskalen). Die Items - 32 - Methodik des zweiten Teils sind phänomenologisch, also durch direkte Beobachtung zugänglich. Das Verhalten der Kinder und Jugendlichen wird hier anhand einer dreistufigen Skala (0 = nicht zutreffend; 1 = etwas/manchmal und 2 = genau/häufig) eingeschätzt (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist 1998, Remschmidt & Walter 1998). Die Items sind darüber hinaus faktorenanalytisch acht Syndromskalen erster Ordnung zugeordnet: 1.) Sozialer Rückzug 2.) Körperliche Beschwerden 3.) Ängstlich/Depressiv 4.) Soziale Probleme 5.) Schizoid/Zwanghaft 6.) Aufmerksamkeitsprobleme 7.) Dissoziales Verhalten 8.) Aggressives Verhalten Neben diesen Engbandsyndromen lassen sich zwei Breitbandfaktoren zweiter Ordnung identifizieren: Die internalisierende und die externalisierende Störung, die voneinander hinreichend unabhängig sind. Die internalisierende Störung ergibt sich aus der Summe der Rohwerte der Skalen 1, 2 und 3. Hierbei wird Item 103 jedoch einmal abgezogen, da es sowohl in Skala 1, wie auch in Skala 3 enthalten ist. Die externalisierende Störung ergibt sich aus der Addierung der Rohwerte der Skalen 7 und 8. Alle übrigen Skalen werden als gemischte Störung zusammengefasst (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist 1998). Die 33 Items, die weder einer externalisierenden Störung noch einer internalisierenden Störung zuzuordnen sind, gehen zusammen mit allen anderen Items in den 118 starken Gesamtauffälligkeitswert ein, der einen Indikator für die allgemeine psychische Belastung darstellt. Die Items ‚Allergie’ und ‚Asthma’ werden hier jedoch nicht mit aufgenommen. Im Altersbereich von 4-18 Jahren gilt ein T-Wert von ≥ 70 als gesichert hoch auffällig (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist 1998). Die klinische Auffälligkeit liegt im T-Wert Band zwischen 63 und 70. T-Werte ≤ 60 gelten als - 33 - Methodik unauffällig. Die Syndromskalen dieses Verfahrens zeigen sich aufgrund von Analysen an deutschsprachigen Untersuchungsgruppen als hinreichend konsistent. Der Einsatz des CBCL/4-18 in der vorliegenden Untersuchung dient nicht dazu psychische Störungen zu identifizieren, sondern Auffälligkeiten aufzuzeigen und Änderungen im Verlauf zu dokumentieren. Daher wird auf die Auswertung der internalisierenden und externalisierenden Störung verzichtet. 3.4.2.2 Die Teacher`s Report Form (TRF) Die deutsche Fassung der Teacher`s Report Form der Child Behavior Checklist (Achenbach 1993, Achenbach & Edelbrock 1986) erfasst das Lehrerurteil über Kompetenz, Verhaltensauffälligkeit und emotionale Auffälligkeit bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 5-18 Jahren (Döpfner et al. 1994c). Der Fragebogen enthält 93 Problemitems, die auch in der CBCL/4-18 erfasst werden und daher in den Syndromskalen vergleichbar sind. Hinzu kommen in vorliegender Fragebogenversion 27 Items bezüglich der Schulsituation, als auch zum LehrerSchüler Verhältnis des Probanden. Die Auswertung basiert auf Skalen zur Schulleistung, 8 Gesamtproblemwert, beurteilerübergreifenden 4 Merkmalen adaptiven Syndromen, Verhaltens und einem Skalen internalisierender, externalisierender und gemischter Störungen (Döpfner & Melchers et al. 1994). Der erste Teil des TRF-Fragebogens befasst sich mit dem kompetenten Verhalten des Kindes/ Jugendlichen. Anhand der ersten 7 Items werden Basisinformationen erhoben, die jedoch in dieser Untersuchung nicht mit in die Auswertung eingehen. Der zweite Teil des TRF erfasst in 118 Items Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Auffälligkeiten und körperliche Symptome. In zwei weiteren offenen Items kann der Lehrer Auffälligkeiten seines Schülers notieren, die in den 118 vorgegebenen Items nicht erfasst werden. Das Verhalten der Schüler wird hier anhand einer dreistufigen Skala (0 = nicht zutreffend; 1 = etwas/manchmal und - 34 - Methodik 2 = genau/häufig) eingeschätzt (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist 1998, Remschmidt & Walter 1998). Es handelt sich dabei um die gleichen Syndromskalen wie bei der CBCL/4-18. Die Auswertung bietet daher die Möglichkeit problematisches Verhalten aus Lehrer- bzw. Therapeutenperspektive in den gleichen Syndromskalen zu beurteilen. Gesichert hoch auffällig sind bei den Syndromskalen auch hier T- Werte ≥ 70. Der Grenzbereich ist hier bei T-Werten von 63 bis 70 definiert (klinisch auffällig). Anhand der TRF lassen sich Auffälligkeiten und Probleme von Schülern rückwirkend für zwei Monate ermitteln. Innerhalb der Gruppensituation des Klassenverbandes kann die Lehrperson Aussagen über das psychosoziale Funktionsniveau des Schülers machen, die durch Elternurteile gar nicht oder nur unzulänglich erfasst werden können (Döpfner, Berner & Lehmkuhl 1994). Auch in der TRF sind Items vorgesehen, die einer externalisierenden Störung oder einer internalisierenden Störung zuzuordnen sind. Daneben gibt es auch solche Items, die dort nicht einzuordnen sind. Sie gehen zusammen mit allen anderen Items in den 118 starken Gesamtauffälligkeitswert ein, der einen Indikator für die allgemeine psychische Belastung darstellt. 3.4.2.3 Der Youth Self-Report (YSR/11-18) Der YSR/11-18 ist Bestandteil der Child Behavior Checklist (Achenbach 1991a, Achenbach & Edelbrock 1983) und dient der Erfassung von sozial kompetentem Verhalten und Verhaltensproblemen aus der Sicht der Jugendlichen. Der Fragebogen umfasst in Form von Selbstschilderungen 104 Problemitems sowie 16 Items zu sozial erwünschten Aktivitäten. Der Aufbau entspricht der CBCL/4-18 und hat auch hier einen allgemeinen Teil zur Erfassung von Kompetenzen und einen Teil zur Erfassung von Einzelsymptomen und Problemverhalten. Der YSR/11-18 eignet sich für Patienten im Alter von 11 bis 18 Jahren. Das eigene Verhalten der Jugendlichen kann hier anhand einer dreistufigen Skala (0 = nicht zutreffend; 1 = etwas/manchmal; 2 = genau/häufig) eingeschätzt werden (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist 1998, Remschmidt & Walter 1998). - 35 - Methodik Daneben können Engband- und Breitband-Skalenwerte bestimmt werden, wobei einzelne Items mehreren Skalen gleichzeitig zugeordnet sind. Auch hier besteht die Möglichkeit die allgemeine psychische Belastung durch den Gesamtauffälligkeits-Score zu erheben. Die Auswertung der YSR/11-18 bietet daher die Möglichkeit problematisches Verhalten aus Sicht der Jugendlichen in den gleichen Syndromskalen zu beurteilen und in Vergleich zu den Therapeuten und Eltern zu setzen. 3.4.2.4 Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche (DIKJ) Das Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche - DIKJ - (StiensmeierPelster et al. 1989) ist eine Übersetzung des im englisch-amerikanischen Sprachraum weit verbreiteten Verfahrens der Children´s Depression Inventory CDI - Kovacs 1979). Die Überprüfung der Reliabilität und Validität erfolgte an 930 Kindern und Jugendlichen (davon 85 in psychiatrischer Behandlung). Das DIKJ besteht aus 27 Testitems, die mit je drei unterschiedlichen Ausprägungsgraden verschiedene Symptome beschreiben. Es ist vom Probanden jeweils das Item anzukreuzen, welches den Gefühlen und Gedanken der vergangenen Zeit am besten entspricht. Es werden u.a. Störungen der emotionalen und somatischen Befindlichkeit, Einsamkeit, Schuldgefühle, negative Selbstbewertungen, Bewertungen der sozialen Umwelt, Versagensgefühle und mangelnde Schulleistung abgedeckt. Durch Addition der den Einzelitems zugehörigen Punkte (0-2) erhält man den Gesamt-Rohwert. Ein kritischer Wert zur Unterscheidung "depressiv" gegenüber "nicht depressiv" wird bewusst nicht angegeben, jedoch sind Gesamtrohwerte ≥ 18 (bzw. T-Wert ≥ 61) als auffällig zu betrachten. Der DIKJ wurde in der vorliegenden Untersuchung zur Erfassung depressiver Symptome eingesetzt. Zur Diagnosestellung einer klinisch relevanten depressiven Störung fehlen jedoch weitere hinreichende diagnostische Untersuchungen. - 36 - Methodik 3.5 Statistik Die statistische Auswertung des Untersuchungsmaterials erfolgte mit SPSS 17.0 für Windows (SPSS Inc., Chicago IL, USA). Die Darstellung einiger Ergebnisse wurde mit MS-Excel 2003 vorgenommen. Der Kolmogorov-Smirnov-Test wurde zur Überprüfung der Normalverteilung der zu analysierenden Merkmale und bei geringer Anzahl von Daten eingesetzt. Für inferenzstatistische Überprüfungen wurden der U-Test von Mann-Whitney, der Wilcoxon-Test, T-Tests, einfaktorielle und multifaktorielle Varianzanalysen eingesetzt. Die deskriptive Beschreibung der Merkmalsvariabilität der untersuchten anthropometrischen Daten erfolgte bei Vorliegen einer Normalverteilung anhand der arithmetischen Mittelwerte und Standardabweichungen. Für nichtnormalverteilte Merkmale wurde der Median oder Häufigkeiten angegeben. Bei nominal- und ordinalskalierten Merkmalen wurden Zusammenhänge mittels des Chi-Quadrat-Tests berechnet. Korrelationen werden mittels Pearson-Produkt-Moment- und nach Spearman Korrelationskoeffizienten (r) bestimmt. Bei allen statistischen Testverfahren wurde von einer Irrtumswahrscheinlichkeit von p ≤ 0,05 ausgegangen. Tabelle 7 stellt die signifikanten Ergebnisse für Fragestellungen mit zweiseitigen Hypothesen dar. Signifikanzniveau Definition Darstellung p ≥ 0,05 nicht signifikant n.s. p ≤ 0,05 signifikant * p ≤ 0,01 sehr signifikant ** p ≤ 0,001 signifkant *** Tab. 7: Definition und Darstellung des Signifikanzniveaus - 37 - Ergebnisdarstellung 4 Ergebnisdarstellung Ergebnisdarstellung 4.1 Interventionseffekte von T0 zu T1 Dargestellt werden die Effekte der Intervention auf die Anthropometrie, psychische Auffälligkeiten, depressiven Symptome und die allgemeine psychische Belastung von T0 zu T1. 4.1.1 Interventionseffekte auf die Anthropometrie Anthropometrische Daten zum Testzeitpunkt T0 Zum Testzeitpunkt T0 waren die Kinder und Jugendlichen der IG durchschnittlich 12,0 ± 2,5 Jahre alt, 156,4 ± 13,7 cm groß, 72,5 ± 19,9 kg schwer und wiesen einen durchschnittlichen BMI von 29,1 ± 3,9 kg/m2 sowie einen BMI-SDS von 2,42 ± 0,42 auf. Zum gleichen Zeitpunkt waren die Kinder und Jugendlichen der KG durchschnittlich 11,7 ± 2,8 Jahre alt, waren 154,5 ± 15,2 cm groß und wogen durchschnittlich 70,6 ± 23,7 kg. Der durchschnittliche BMI lag bei 28,8 ± 4,9 kg/m2 und der BMI-SDS bei 2,43 ± 0,49. Tabelle 8 stellt die anthropometrischen Daten, Minimum und Maximum, sowie potentielle Unterschiede zwischen den Gruppen dar. Alter (J) Körpergröße (cm) Körpergewicht (kg) 2 BMI (kg/m ) BMI-SDS n MW SW Minimum Maximum IG 84 12,0 2,5 7,1 16,8 KG 37 11,8 2,8 7,2 17,0 IG 84 156,4 13,7 123,0 186,1 KG 37 154,5 15,2 129,2 181,0 IG 84 72,5 19,9 37,1 140,6 KG 37 70,6 23,7 40,5 118,5 IG 84 29,1 3,9 21,7 42,8 KG 37 28,8 4,9 24,0 38,8 IG 84 2,42 0,42 1,24 3,33 KG 37 2,43 0,49 1,63 3,62 p* n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. Tab. 8: Anthropometrische Daten der IG und KG zu T0; *T-Test für unabhängige Stichproben - 38 - Ergebnisdarstellung Zum Testzeitpunkt T0 unterschieden sich die IG und KG hinsichtlich der untersuchten Parameter nicht signifikant voneinander. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der anthropometrischen Daten zu T0 werden in Tabelle 9 dargestellt. Es zeigte sich in der IG bezüglich des BMI-SDS zum Zeitpunkt T0 ein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied (p = 0,09*). IG KG Geschlecht n MW ± SD m 38 11,9±2,2 w 46 12,1±2,7 Körpergröße m 38 155,9±14,1 (cm) w 46 156,8±13,5 m 38 70,7±21,2 w 46 74,0±18,8 m 38 28,4±4,2 w 46 29,5±3,7 m 38 2,29±0,44 w 46 2,53±0,36 Alter (J) Gewicht (kg) 2 BMI (kg/m ) BMI-SDS p* Geschlecht n MW ± SD m 18 11,1±2,7 w 19 12,3±2,8 m 18 153,0±15,3 w 19 155,9±15,5 m 18 67,4±23,9 w 19 73,8±23,7 m 18 27,9±4,8 w 19 29,7±5,0 m 18 2,39±0,52 w 19 2,48±0,46 n.s. n.s. n.s. n.s. 0,09**. p* n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. Tab. 9: Anthropometrische Daten getrennt nach Geschlecht der IG und KG zu T0; * T-Test für unabhängige Stichproben Prävalenz von Adipositas und Übergewicht in der IG und KG zu T0 In der Interventionsgruppe waren 92,9 % (Jungen: 89,5 %; Mädchen: 95,6 %; n.s.) der Kinder und Jugendlichen adipös, in der Kontrollgruppe betrug der Anteil adipöser Kinder und Jugendlichen 89,2 % (Jungen: 88,9 %; Mädchen: 89,5 %; n.s.). - 39 - Ergebnisdarstellung Tabelle 10 zeigt die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei den Kindern und Jugendlichen der IG und der KG zu T0. Übergewicht Adipositas Gesamt 6 (7,1%) 78 (92,9%) m 4 (10,5%) 34 (89,5%) w 2 (4,4%) 44 (95,6%) Gesamt 4 (10,8%) 33 (89,2%) m 2 (11,1%) 16 (88,9%) w 2 (10,5%) 17 (89,5%) Interventionsgruppe Kontrollgruppe p m/w * p IG/KG * n.s n.s. n.s Tab. 10: Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in der IG und KG, sowie getrennt nach Geschlecht; Angaben in Häufigkeit und Prozent (%); * χ2-Test Die Verteilung von Adipositas und Übergewicht zwischen der Interventionsgruppe und Kontrollgruppe, sowie zwischen den Geschlechtern war zu T0 nicht signifikant. Anthropometrische Daten zum Testzeitpunkt T1 Zum Testzeitpunkt T1 waren die Kinder und Jugendlichen der IG durchschnittlich 13,1 ± 2,6 Jahre alt, hatten eine Körpergröße von durchschnittlich 160,5 ± 12,9 cm, ein Körpergewicht von 74,9 ± 19,2 kg und einen durchschnittlichen BMI von 28,5 ± 4,0 kg/m2 bzw. BMI-SDS von 2,24 ± 0,49. Die Kinder und Jugendlichen der KG waren 12,7 ± 2,8 Jahre alt und durchschnittlich 158,7 ± 13,7 cm groß. Das durchschnittliche Körpergewicht betrug 76,8 ± 23,3 kg und der durchschnittliche BMI lag bei 29,7 ± 4,7 kg/m2 bzw. der BMI-SDS bei 2,48 ± 0,47. - 40 - Ergebnisdarstellung Tabelle 11 zeigt die anthropometrischen Daten zum Testzeitpunkt T1, sowie Minimum und Maximum und signifikante Unterschiede zwischen der IG und KG. Alter (J) Körpergröße (cm) Gewicht (kg) 2 BMI (kg/m ) BMI-SDS n MW SW Minimum Maximum IG 84 13,1 2,6 8,1 17,9 KG 37 12,7 2,8 8,2 17,8 IG 84 160,5 12,9 139,0 187,1 KG 37 158,7 13,7 134,1 184,4 IG 84 74,9 19,2 36,7 131,2 KG 37 76,8 23,3 46,2 121,6 IG 84 28,5 4,0 19,3 43,3 KG 37 29,7 4,7 22,4 37,8 IG 84 2,24 0,49 0,90 3,28 KG 37 2,48 0,47 1,56 3,25 p n.s. n.s. n.s. n.s. 0,020* Tab. 11: Anthropometrische Daten der IG und KG zu T1; *T-Test für unabhängige Stichproben Zwischen der IG und der KG bestand ein signifikanter Unterschied in Bezug auf den BMI-SDS (p = 0,020*). Es zeigte sich ein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied bei den Kindern und Jugendlichen der IG hinsichtlich des BMI-SDS (p = 0,030*). Bei den Kindern und Jugendlichen der KG lagen zum Untersuchungszeitpunkt T1 keine signifikanten Unterschiede in Alter, Körpergröße, Gewicht, BMI und BMISDS vor. - 41 - Ergebnisdarstellung Tabelle 12 stellt die geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der anthropometrischen Daten zu T1 dar. IG KG Geschlecht n MW ± SD m 39 13,0±2,3 w 45 13,2±2,8 Körpergröße m 39 161,3±13,9 (cm) w 45 159,8±12,2 m 39 74,5±20,4 w 45 75,2±18,4 m 39 28,1±4,2 w 45 28,9±3,7 m 39 2,12±0,52 w 45 2,36±0,44 Alter (J) Gewicht (kg) 2 BMI (kg/m ) BMI-SDS p* Geschlecht n MW ± SD m 18 12,1±2,7 w 19 13,2±2,8 m 18 157,8±14,0 w 19 159,5±13,7 m 18 73,9±22,9 w 19 79,6±24,1 m 18 28,9±4,2 w 19 30,5±5,1 m 18 2,43±0,44 w 19 2,52±0,51 n.s n.s n.s. n.s. 0,030* p* n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. Tab. 12: Anthropometrische Daten getrennt nach Geschlecht der IG und KG zu T1; * T-Test für unabhängige Stichproben 4.1.2 Betrachtung ausgewählter anthropometrischer Daten Im Folgenden wird nur die Entwicklung der Kerngrößen BMI und BMI-SDS dargestellt. Es wurden nur Teilnehmer berücksichtigt, die zu allen Untersuchungszeitpunkten anwesend waren. Interventionseffekte auf den Body Mass Index (BMI) Der BMI der Kinder und Jugendlichen der IG verringerte sich nicht signifikant von T0 zu T1. Er betrug zu Untersuchungsbeginn (T0) 29,1 ± 3,9 kg/m2 und zum Testzeitpunkt T1 28,5 ± 4,0 kg/m2. Damit sank der BMI durchschnittlich um 0,6 kg/m2. Der BMI der Kinder und Jugendlichen der KG stieg im Mittel signifikant (p ≤ 0,001***) um 0,9 kg/m2. Der BMI der KG lag zum Testzeitpunkt T0 bei 28,8 ± 4,9 kg/m2 und bei T1 29,7 ± 4,7 kg/m2. - 42 - Ergebnisdarstellung Abbildung 2 und Tabelle 13 zeigen die Veränderung des BMI in der IG und KG von Zeitpunkt T0 zu T1. BMI T0 T1 p IG 29,1 ± 3,9 28,5 ± 4,0 n.s. KG 28,8± 4,9 29,7± 4,7 p ≤ 0,001*** Tab. 13: Entwicklung des BMI der IG und KG im Verlauf T0 zu T1; * T-Test bei verbundenen Stichproben Abb. 2: Differenz des BMI der IG und KG T0 zu T1 Interventionseffekte auf den BMI-SDS Der BMI-SDS der Kinder und Jugendlichen der IG verringerte sich signifikant (p ≤ 0,001***) von T0 zu T1. Er betrug zu Untersuchungsbeginn (T0) 2,42 ± 0,42 und zum Testzeitpunkt T1 2,24 ± 0,49. Damit verringerte sich der BMISDS durchschnittlich um 0,18. Der BMI-SDS der Kinder und Jugendlichen der - 43 - Ergebnisdarstellung KG erhöhte sich nicht signifikant um 0,05. Der BMI SDS der KG lag zum Testzeitpunkt T0 bei 2,43 ± 0,49 und bei T1 2,48 ± 0,47. Abbildung 3 und Tabelle 14 zeigen die Veränderung des BMI-SDS in der IG und KG von Zeitpunkt T0 zu T1. BMI-SDS T0 T1 p IG 2,42± 0,42 2,24±0,49 ≤0,001*** KG 2,43± 0,49 2,48±0,47 n.s. Tab. 14: Entwicklung des BMI-SDS der IG und KG im Verlauf von T0 zu T1; * T-Test bei verbundenen Stichproben Abb. 3: Verlauf des BMI-SDS der IG und KG von T0 zu T1 - 44 - Ergebnisdarstellung 4.1.3 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung Nachfolgend werden die Ergebnisse der Fremdbeurteilung (CBCL/4-18 und TRF) und der Selbstbeurteilung (YSR/11-18 und DIKJ) von T0 zu T1 dargestellt. 4.1.3.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern Die Einschätzung der Eltern hinsichtlich psychischer Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung bei ihren Kindern wurde durch die Child Behavior Checklist/4-18 (CBCL/4-18) erfasst. 4.1.3.1.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern zu T0 Psychische Auffälligkeiten Die Eltern der IG gaben bei 28,1 % ihrer Kinder und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten an. In der KG lag der Anteil psychisch auffälliger Kinder und Jugendlichen bei 31,8 %. Tabelle 15 zeigt die Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei den Kindern und Jugendlichen der IG und KG zum Zeitpunkt der Eingangsuntersuchung (T0). CBCL/4-18 IG KG (n=71) (n=22) 20 (28,1%) 7 (31,8%) p IG/KG* n.s. Tab. 15: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T0 ; 2 *χ χ -Test - 45 - Ergebnisdarstellung Bezüglich psychischer Auffälligkeiten bestanden zum Zeitpunkt T0 keine signifikanten Differenzen zwischen der IG und KG. In der Interventionsgruppe lag der Mittelwert für die Skala ‚sozialer Rückzug’ bei 57,2 ± 7,7 und 56,6 ± 8,6 für die Skala ‚körperliche Beschwerden’. In der Skala ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ wurden die Mittelwerte 54,5 ± 6,8 und 60,1 ± 7,9 festgestellt. Die Mittelwerte für die Skalen ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ lagen bei 54,9 ± 5,8 und 54,8 ± 6,1. In der Skala ‚Aggressivität’ wurde der entsprechende Mittelwert mit 53,7 ± 5,6 berechnet. In der Tabelle 16 werden die Mittelwerte der Syndromskala der CBCL/4-18 dargestellt. IG KG (n=71) (n=22) Sozialer Rückzug 57,2 ± 7,7 55,9 ± 9,4 n.s Körperliche Beschwerden 56,9 ± 8,6 54,6 ± 7,2 n.s Ängstlich/Depressiv 54,5 ± 6,8 54,2 ± 6,4 n.s Soziale Probleme 60,1 ± 7,9 59,5 ± 8,5 n.s Aufmerksamkeitsprobleme 54,9 ± 5,8 54,5 ± 4,4 n.s Dissoziales Verhalten 54,8 ± 6,1 55,6 ± 6,4 n.s Aggressivität 53,7 ± 5,6 55,3 ± 8,7 n.s p IG/KG* Tab. 16: Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG und KG zum Zeitpunkt der Eingangsuntersuchung (T0); *T-Test für unabhängige Stichproben Es konnten hinsichtlich der Mittelwerte der Syndromskalen keine signifikanten Unterschiede zwischen der IG und KG festgestellt werden. Allgemeine psychische Belastung Die Eltern beurteilten die allgemeine psychische Belastung ihrer Kinder und Jugendlichen der Interventionsgruppe mit einem Gesamtrohwert von 28,2 ± 16,9 (T Wert = 59). In der Kontrollgruppe lag der Gesamtrohwert bei 22,5 ± 10,3. - 46 - Ergebnisdarstellung Zwischen der IG und KG bestand hinsichtlich der allgemeinen psychischen Belastung kein signifikanter Unterschied. Tabelle 17 gibt die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen zum Zeitpunkt der Eingangsuntersuchung (T0) nach Einschätzung der Eltern an. CBCL/4-18 - Rohwert IG KG p (n=71) (n=22) IG/KG* 28,2 ± 16,9 22,5 ± 10,3 n.s. Tab. 17: Durchschnittlicher CBCL/4-18- Gesamtrohwert der IG und KG zum Zeitpunkt T0; * T-Test bei unabhängigen Stichproben Zwischen den Geschlechtern konnten in Bezug auf psychische Auffälligkeiten zum Zeitpunkt T0 keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Bezogen auf die Mittelwerte der CBCL/4-18 konnten ebenfalls keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede festgestellt werden. Es bestand zum Testzeitpunkt T0 jedoch ein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied bezogen auf die allgemeine psychische Belastung in der Interventionsgruppe (p = 0,029*). Die Tabellen 18, 19 und 20 stellen die Ergebnisse getrennt nach Geschlecht dar. IG CBCL/4-18 m w (n=33) (n=38) 10 (30,3%) 10 (26,3%) KG p m/w* n.s. m w (n=15) (n=7) 4 (26,6%) 3 (33,3%) p m/w* n.s. Tab. 18: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten 2 psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T0; *χ χ -Test - 47 - Ergebnisdarstellung IG m w (n=33) (n=38) Sozialer Rückzug 56,7 ± 7,3 Körperliche Beschwerden KG m w p m/w* (n=15) (n=7) p m/w* 57,8 ± 7,9 n.s 56,9 ± 10,4 52,8 ± 4,8 n.s 57,4 ± 8,5 56,7 ± 7,5 n.s 54,2 ± 7,8 54,1 ± 5,3 n.s Ängstlich/Depressiv 53,9 ± 6,1 54,9 ± 7,2 n.s 55,8 ± 6,8 51,4 ± 2,9 n.s Soziale Probleme 58,1 ± 6,5 61,4 ± 8,9 n.s 59,7 ± 8,6 58,4 ± 7,6 n.s Aufmerksamkeitsprobleme 54,3 ± 6,1 55,2 ± 5,5 n.s 55,3 ± 4,7 52,3 ± 2,7 n.s Dissoziales Verhalten 54,4 ± 5,8 55,1 ± 6,4 n.s 55,8 ± 6,7 56,0 ± 5,5 n.s Aggressivität 52,9 ± 5,8 54,3 ± 5,3 n.s 55,3 ± 9,9 54,0 ± 4,7 n.s Tab. 19: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der TWerte der Syndromskalen der CBCL/4-18 zu T0; * T-Test für unabhängige Stichproben IG CBCL/4-18 - Rohwert KG m w p m w p (n=33) (n=38) m/w* (n=15) (n=7) m/w* 23,3 ± 15,4 31,9 ± 17,1 0,029* 21,3 ± 10,3 25,1 ± 10,6 n.s Tab. 20: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes der CBCL/4-18 zu T0; * T-Test für unabhängige Stichproben 4.1.3.1.2 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern zu T1 Psychische Auffälligkeiten Die Eltern der IG gaben bei 14,9 % ihrer Kinder und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten an. In der Kontrollgruppe lag der Anteil psychisch auffälliger Kinder und Jugendlichen bei 38,1 %. - 48 - Ergebnisdarstellung Tabelle 21 zeigt die Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei den Mädchen und Jungen der IG und KG zum Zeitpunkt T1. CBCL/4-18 IG KG (n=69) (n=21) 10 (14,9%) 8 (38,1%) p IG/KG* ≤0,001*** 2 Tab. 21: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T1 * χ Test Bezüglich psychischer Auffälligkeiten bestand zum Zeitpunkt T1 eine signifikante Differenz zwischen der IG und KG (p ≤ 0,001***). In der Interventionsgruppe lag der Mittelwert für die Skala ‚sozialer Rückzug’ bei 53,3 ± 6,5 und bei 55,3 ± 7,1 für die Skala ‚körperliche Beschwerden’. In der Skala ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ wurden die Mittelwerte 53,1 ± 6,1 und 56,4 ± 7,1 festgestellt. Die Mittelwerte für die Skalen ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ lagen bei 52,6 ± 3,8 und 52,7 ± 4,5. In der Skala ‚Aggressivität’ wurde der entsprechende Mittelwert mit 51,7 ± 3,4 berechnet. In der Kontrollgruppe wurden die Mittelwerte 56,6 ± 8,5 und 54,1 ± 6,1 für ‚sozialen Rückzug’ und ‚körperliche Beschwerden’ festgestellt. In der Skala ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ wurden Mittelwerte von 55,8 ± 6,7 und 61,0 ± 9,5 erreicht. Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ konnten die Mittelwerte 55,6 ± 6,5 und 59,1 ± 8,6 ermittelt werden. Der durchschnittliche T-Wert für die Skala ‚Aggression’ lag bei 56,2 ± 9,1. - 49 - Ergebnisdarstellung In der Tabelle 22 werden die Mittelwerte der Syndromskala der CBCL/4-18 dargestellt. IG KG (n=67) (n=21) Sozialer Rückzug 53,3 ± 6,5 56,6 ± 8,5 n.s Körperliche Beschwerden 55,3 ± 7,1 54,1 ± 6,1 n.s Ängstlich/Depressiv 53,1 ± 6,1 55,8 ± 6,7 n.s Soziale Probleme 56,4 ± 7,1 61,0 ± 9,5 0,020* Aufmerksamkeitsprobleme 52,6 ± 3,8 55,6 ± 6,5 0,008** Dissoziales Verhalten 52,7 ± 4,5 59,1 ± 8,6 ≤0,001*** Aggressivität 51,7 ± 3,4 56,2 ± 9,1 ≤0,001*** p IG/KG* Tab. 22: Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG und KG zum Zeitpunkt T1; *T-Test für unabhängige Stichproben Signifikante Unterschiede zwischen der IG und KG hinsichtlich der Syndromsskalen lagen bei den Skalen ‚soziale Probleme’ (p = 0,020*)‚ ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ (p = 0,008**), ‚dissoziales Verhalten’ (p ≤ 0,001***) und ‚Aggressivität’ (p ≤ 0,001***) vor. Allgemeine psychische Belastung Die Eltern beurteilten die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen der Interventionsgruppe mit einem Gesamtrohwert von 17,9 ± 12,9 ein. In der Kontrollgruppe lag der Gesamtrohwert bei 26,9 ± 18,7. Tabelle 23 gibt die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen zum Zeitpunkt der Eingangsuntersuchung (T1) nach Einschätzung der Eltern wieder. CBCL/4-18 - Rohwert IG KG p (n=69) (n=22) IG/KG* 17,9 ± 12,9 26,9 ± 18,7 0,013* Tab. 23: Durchschnittlicher CBCL/4-18 - Gesamtrohwert der IG und KG zum Zeitpunkt T1; * T-Test bei verbundenen Stichproben - 50 - Ergebnisdarstellung Zwischen der IG und KG bestand hinsichtlich der allgemeinen psychischen Belastung zum Zeitpunkt T1 ein signifikanter Unterschied (p = 0,013*). In der KG bestand ein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied (p = 0,003**) hinsichtlich der Anzahl und Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten zum Zeitpunkt T1. Bezogen auf die Mittelwerte der CBCL/4-18 zum Zeitpunkt T1 konnten keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede festgestellt werden. Bei der allgemeinen psychischen Belastung lag ein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied in der IG vor (p = 0,036*). In der IG bestanden keine geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit von psychischen Auffälligkeiten. Die Tabellen 24, 25 und 26 stellen die Ergebnisse getrennt nach Geschlecht dar. IG CBCL/4-18 KG m w (n=32) (n=37) 4 (12,5%) 6 (16,2%) m w p m/w* (n=15) (n=7) p m/w** n.s. 5 (33,3%) 3 (42,8%) ≤0,003** Tab. 24: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten 2 psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T1; * χ -Test IG m w (n=32) (n=37) Sozialer Rückzug 52,7 ± 4,6 53,8 ±7,9 Körperliche Beschwerden 55,8 ± 7,6 Ängstlich/Depressiv KG m w (n=15) (n=7) n.s 56,4 ± 10,3 56,4 ± 10,3 n.s 54,9 ± 6,6 n.s 54,4 ± 6,5 53,7 ± 5,6 n.s 52,1 ± 5,8 53,7 ± 6,2 n.s 56,8 ± 7,7 53,8 ± 3,6 n.s Soziale Probleme 54,6 ± 4,7 57,9 ± 8,4 n.s 61,2 ± 10,2 60,4 ± 8,6 n.s Aufmerksamkeitsprobleme 51,8 ± 3,1 53,2 ± 4,3 n.s 54,8 ± 4,8 57,6 ± 9,4 n.s Dissoziales Verhalten 52,4 ± 3,6 53,1 ± 5,3 n.s 59,6 ± 9,4 60,5 ± 7,3 n.s Aggressivität 51,0 ± 2,5 52,3 ± 4,0 n.s 56,4 ± 10,5 55,7 ± 6,4 n.s p m/w* p m/w* Tab. 25: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der TWerte Syndromskalen der CBCL/4-18 zu T1; * T-Test für unabhängige Stichproben - 51 - Ergebnisdarstellung IG CBCL/4-18 - Rohwert KG m w p m w p (n=32) (n=37) m/w* (n=15) (n=7) m/w* 14,3 ± 10,3 20,9 ± 14,2 0,036* 22,4 ± 10,3 36,4 ± 29,1 n.s Tab. 26: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes der CBCL/4-18 zu T1;* T-Test für unabhängige Stichproben 4.1.3.2 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern von T0 zu T1 Dargestellt werden die Veränderungen hinsichtlich der psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung der Kinder und Jugendlichen der IG und KG von Untersuchungsbeginn (T0) bis zum Zeitpunkt T2. Psychische Auffälligkeiten Tabelle 27 und Abbildung 4 fassen die Veränderungen in den Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten zusammen. Psychische Auffälligkeiten T0 T1 p IG 20 (28,1%) 10 (14,9%) ≤0,001*** KG 7 (31,8%) 8 (38,1%) ≤0,001*** Tab. 27: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten in der IG und KG zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1; * T-Test bei verbundenen Stichproben Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich signifikant in der IG von T0 (28,1 %) um 13,2 % zu T1 (14,9 %; p ≤ 0,001***). In der KG erhöhte sich die Prävalenz psychischer Auffälligkeiten signifikant von T0 (31,8 %) um 6,3 % (38,1 %) zu T1 (p ≤ 0,001***). - 52 - Ergebnisdarstellung Abb. 4: Veränderungen der psychischen Auffälligkeiten der IG und KG in der CBCL/4-18 von T0 zu T1 In der IG verringerte sich der durchschnittliche Mittelwert der Skala ‚sozialer Rückzug’ signifikant (p ≤ 0,001***) von T0 (57,2 ± 7,7) zu T1 (53,3 ± 6,5). In der Skala ‚körperliche Beschwerden’ verringerte sich der Mittelwert von 56,9 ± 8,6 zu T0 auf 55,3 ± 7,1 zu T1 (p = 0,046*). In der Syndromskala ‚ängstlich/depressiv’ verringerte sich der Mittelwert von T0 (54,5 ± 6,8) signifikant (p = 0,044*) zu T1 (53,1 ± 6,1). Im Bereich der ‚sozialen Probleme’ verringerte sich der durchschnittliche Mittelwert signifikant (p ≤ 0,001***) von T0 (60,1 ± 7,9) zu T1 (56,4 ± 7,1). Von T0 (54,9 ± 5,8) verringerte sich der durchschnittliche Mittelwert der Skala ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ signifikant (p ≤ 0,001***) zu T1 (52,6 ± 3,8). Im Bereich des ‚dissozialen Verhaltens’ verringerte sich der Mittelwert der IG von T0 (54,8 ± 6,1) signifikant (p = 0,003**) zu T1 (52,7 ± 4,5). In der Skala ‚Aggressivität’ verringerte sich der Mittelwert signifikant (p = 0,004**) von T0 (53,7 ± 5,6) zu T1 (51,7 ± 3,4). - 53 - Ergebnisdarstellung Tabelle 28 und Abbildung 5 zeigen die Veränderungen der Mittelwerte der einzelnen Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG und KG von T0 zu T1. T-Werte p* T0 T1 IG 57,2 ± 7,7 53,3 ± 6,5 ≤0,001*** KG 55,9 ± 9,4 56,6 ± 8,5 n.s. IG 56,9 ± 8,6 55,3 ± 7,1 0,046* KG 54,6 ± 7,2 54,1 ± 6,1 n.s. IG 54,5 ± 6,8 53,1 ± 6,1 0,044* KG 54,2 ± 6,4 55,8 ± 6,7 0,020* IG 60,1 ± 7,9 56,4 ± 7,1 ≤0,001*** KG 59,5 ± 8,5 61,0 ± 9,5 0,045* IG 54,9 ± 5,8 52,6 ± 3,8 ≤0,001*** KG 54,5 ± 4,4 55,6 ± 6,5 n.s. IG 54,8 ± 6,1 52,7 ± 4,5 0,003** KG 55,6 ± 6,4 59,1 ± 8,6 0,007** IG 53,7 ± 5,6 51,7 ± 3,4 0,004** KG 55,3 ± 8,7 56,2 ± 9,1 n.s. Sozialer Rückzug körperl. Beschwerden Ängstl./Depress. Soziale Probleme Aufmerksamkeitsprobleme Dissoz. Verhalten Aggressivität Tab. 28: Veränderungen der Mittelwerte der IG und KG zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1; * T-Test bei verbundenen Stichproben In der Kontrollgruppe erhöhte sich der Mittelwert der Skala ‚sozialer Rückzug’ nicht signifikant von T0 (55,9 ± 9,4) zu T1 (56,6 ± 8,5). Im Bereich der ‚körperlichen Beschwerden’ verringerte sich der Mittelwert ebenfalls nicht signifikant von T0 (54,6 ± 7,2) zu T1 (54,1 ± 6,1). In der Skala ‚ängstlich/depressiv’ erhöhte sich der Mittelwert signifikant (p = 0,020*) von T0 (54,2 ± 6,4) zu T1 (55,8 ± 6,7). Eine ebenfalls signifikante Erhöhung des Mittelwertes (p = 0,045*) lag in der Skala ‚soziale Probleme’ von T0 (59,5 ± 8,5) zu T1 (61,0 ± 9,5) vor. - 54 - Ergebnisdarstellung Abb. 5: Veränderungen und Signifikanzen der Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG und KG Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ erhöhte sich der Mittelwert nicht signifikant von T0 (54,5 ± 4,4) zu T1 (55,6 ± 6,5). Von T0 (55,6 ± 6,4) erhöhte sich der durchschnittliche Mittelwert der Skala ‚dissoziales Verhalten’ signifikant (p = 0,007**) zu T1 (59,1 ± 8,6). In der Skala ‚Aggressivität’ lag keine signifikante Veränderung des Mittelwertes von T0 (55,3 ± 8,7) zu T1 (56,2 ± 9,1) vor. Allgemeine psychische Belastung In der IG verringerte sich der Gesamtrohwert der CBCL/4-18 signifikant (p ≤0,001***) um 10,3 Punkte von T0 (28,2 ± 16,9) zu T1 (17,9 ± 12,9). In der KG waren die Veränderungen von T0 (22,5 ± 10,3) zu T1 (26,9 ± 18,7) nicht signifikant. - 55 - Ergebnisdarstellung Die Veränderung der allgemeinen psychischen Belastung der IG und KG wird in Tabelle 29 und Abbildung 6 dargestellt. CBCL/4-18 Rohwerte T0 T1 p* IG 28,2 ± 16,9 17,9 ± 12,9 ≤0,001*** KG 22,5 ± 10,3 26,9 ± 18,7 n.s. Tab. 29: Veränderungen des Rohwertes des CBCL/4-18 in der IG und KG zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1; * T-Test für verbundene Stichproben Abb. 6: Veränderung des Gesamtrohwertes der IG und KG in der CBCL/4-18 zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1 - 56 - Ergebnisdarstellung 4.1.3.3 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Therapeuten 4.1.3.3.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Therapeuten zu T0 Psychische Auffälligkeiten Tabelle 30 gibt die Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten zu Untersuchungsbeginn (T0) wieder. Die Therapeuten gaben in der Interventionsgruppe bei 27,0 % der Kinder und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten an. IG (n=89) Psychische Auffälligkeiten in TRF 24 (27,0%) Tab. 30: Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF in der IG zum Zeitpunkt T0 Tabelle 31 gibt die Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der TRF wieder. Für die Skala ‚sozialer Rückzug’ gaben die Therapeuten im Mittel den T-Wert 57,5 ± 7,2 an. Der durchschnittliche T-Wert für den Bereich der ‚körperlichen Beschwerden’ wurde mit 51,8 ± 3,8 ermittelt. Für die Skalen ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ gaben die Therapeuten im Mittel TWerte von 54,3 ± 4,9 ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und und 56,7 ± 5,0 ‚dissoziales an. Im Bereich Verhalten’ der wurden durchschnittliche T-Werte von 52,1 ± 2,6 und 53,2 ± 4,5 angegeben. Für die Skala ‚Aggressivität’ wurde von den Therapeuten im Mittel der T-Wert 54,3 ± 4,7 angegeben. - 57 - Ergebnisdarstellung IG (n=89) Sozialer Rückzug 57,5 ± 7,2 Körperliche Beschwerden 51,8 ± 3,8 Ängstlich/Depressiv 54,3 ± 4,9 Soziale Probleme 56,7 ± 5,0 Aufmerksamkeitsprobleme 52,1 ± 2,6 Dissoziales Verhalten 53,2 ± 4,5 Aggressivität 54,3 ± 4,7 Tab. 31: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der TRF der Interventionsgruppe zu T0 Allgemeine psychische Belastung Die Therapeuten schätzten die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen der IG mit einem Gesamtrohwert von durchschnittlich 20,5 ± 10,1 ein. Tabelle 32 stellt die Angaben zur allgemeinen psychischen Belastung aus Sicht der Therapeuten dar. IG (n=84) Gesamtrohwert TRF 20,5 ± 10,1 Tab. 32: Durchschnittlicher TRF-Gesamtrohwert der IG zum Zeitpunkt T0 Die Tabellen 33, 34 und 35 stellen die Ergebnisse getrennt nach Geschlecht dar. Aus Sicht der Therapeuten lagen signifikante geschlechtsspezifische (p = 0,020*) Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der IG vor. Es zeigten sich ebenfalls signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der Skalen ‚sozialer Rückzug’ (p = 0,016*) und ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ (p ≤ 0,001***). - 58 - Ergebnisdarstellung Psychische Auffälligkeiten in der TRF m w p (n=37) (n=52) m/w* 8 (21,6 %) 16 (30,7%) 0,020* Tab. 33: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten in der TRF zum Testzeitpunkt T0; *U-Test IG m w (n=37) (n=52) Sozialer Rückzug 55,4 ± 5,8 59,0 ± 7,8 0,016* Körperliche Beschwerden 51,7 ± 4,3 51,9 ± 3,4 n.s Ängstlich/Depressiv 53,4 ± 4,5 55,1 ± 5,0 n.s Soziale Probleme 56,0 ± 5,1 57,3 ± 4,8 n.s Aufmerksamkeitsprobleme 52,6 ± 4,3 52,8 ± 4,2 ≤0,001*** Dissoziales Verhalten 53,5 ± 3,5 53,1 ± 5,1 n.s Aggressivität 54,4 ± 5,1 54,3 ± 4,6 n.s p IG/KG* Tab. 34: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der TWerte der Syndromskalen der TRF zum Zeitpunkt T0; *T-Test für unabhängige Stichproben IG TRF- Gesamtrohwert m w p (n=37) (n=52) m/w* 21,8 ± 11,4 19,5 ± 8,9 n.s. Tab. 35: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes TRF zum Zeitpunkt T0; *T-Test für unabhängige Stichproben - 59 - Ergebnisdarstellung 4.1.3.3.2 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Therapeuten zu T1 Psychische Auffälligkeiten Die Therapeuten gaben in der Interventionsgruppe bei 4,7 % der Kinder und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten an. Tabelle 36 gibt die Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten zum Zeitpunkt T1 wieder. IG (n=84) Psychische Auffälligkeiten in TRF 4 (4,7%) Tab. 36: Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF in der IG zum Zeitpunkt T1 Für die Skala ‚sozialer Rückzug’ und ‚körperliche Beschwerden’ gaben die Therapeuten im Mittel den T-Wert 54,6 ± 4,5 bzw. 51,4 ± 3,7 an. Für die Skalen ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ gaben die Therapeuten im Mittel TWerte von 52,1 ± 3,8 und 54,2 ± 4,4 an. Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ wurden im Mittel die TWerte 51,4 ± 2,3 und 52,3 ± 2,9 ermittelt. Für die Skala ‚Aggressivität’ wurde von den Therapeuten im Mittel der T-Wert 52,3 ± 3,1 angegeben. Tabelle 37 gibt die Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der TRF wieder. IG (n=84) Sozialer Rückzug 54,6 ± 4,5 Körperliche Beschwerden 51,4 ± 3,7 Ängstlich/Depressiv 52,1 ± 3,8 Soziale Probleme 54,2 ± 4,4 Aufmerksamkeitsprobleme 51,4 ± 2,3 Dissoziales Verhalten 52,3 ± 2,9 Aggressivität 52,3 ± 3,1 Tab. 37: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der TRF der IG zu T1 - 60 - Ergebnisdarstellung Allgemeine psychische Belastung Die Therapeuten schätzten die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen der IG mit einem Gesamtrohwert von durchschnittlich 12,7 ± 8,2 ein. Tabelle 38 stellt die Angaben zur allgemeinen psychischen Belastung aus Sicht der Therapeuten dar. IG (n=89) Gesamtrohwert TRF 12,7 ± 8,2 Tab. 38: Durchschnittlicher TRF-Gesamtrohwert der IG zum Zeitpunkt T1 Zum Zeitpunkt T1 konnten keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten festgestellt werden. Es zeigten sich jedoch signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der Skalen ‚sozialer Rückzug’ (p = 0,004**), ‚soziale Probleme’ (p = 0,041*) und ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ (p ≤ 0,001***). Bezüglich der allgemeinen psychischen Belastung konnten keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede festgestellt werden. Die Ergebnisdarstellung getrennt nach Geschlecht wird in den Tabellen 39, 40 und 41 wiedergegeben. Psychische Auffälligkeitenin der TRF m w p (n=35) (n=49) m/w* 1 (3,5 %) 3 (6,1%) n.s. Tab. 39: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten 2 psychischer Auffälligkeiten in der TRF zum Testzeitpunkt T1; *χ χ -Test IG m w (n=35) (n=49) Sozialer Rückzug 52,9 ±3,8 55,8 ± 4,8 0,004** Körperliche Beschwerden 51,9 ± 4,5 51,2 ± 3,1 n.s Ängstlich/Depressiv 51,9 ± 4,1 52,2 ± 3,6 n.s p m/w* - 61 - Ergebnisdarstellung Soziale Probleme 53,1 ± 4,1 55,0 ±4,6 0,041* Aufmerksamkeitsprobleme 50,4 ± 1,0 52,2 ± 2,6 ≤0,001*** Dissoziales Verhalten 52,1 ±2,8 52,4 ± 3,1 n.s Aggressivität 51,6 ± 2,36 52,8 ± 3,5 n.s Tab. 40: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der TRF zum Zeitpunkt T1; *T-Test für unabhängige Stichproben IG TRF- Gesamtrohwert m w p (n=35) (n=49) m/w* 12,3 ± 9,4 13,0 ± 7,5 n.s.* Tab. 41: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes TRF zum Zeitpunkt T1; *T-Test für unabhängige Stichproben 4.1.3.4 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Therapeuten von T0 zu T1 Dargestellt werden die Veränderungen der Ergebnisse aus der TRF von T0 zu T1 für die Teilnehmer der Interventionsgruppe. Psychische Auffälligkeiten Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich von T0 (27,0 %) zu T1 (4,7 %) um 22,3 %. Die Veränderung in der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF von T0 zu T1 war signifikant (p = 0,003**). Abbildung 7 fasst die Veränderung der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF zusammen. - 62 - Ergebnisdarstellung Abb. 7: Veränderung der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF in der IG von T0 zu T1 Bei den Syndromskalen der TRF der Skala verringerte sich der Mittelwert in der Skala ‚sozialer Rückzug’ signifikant (p ≤ 0,001***) von T0 (57,5 ± 7,2) zu T1 (54,6 ± 4,5). Im Bereich der ‚körperlichen Beschwerden’ gab es keine signifikante Veränderung von T0 (51,8 ± 3,8) zu T1 (51,4 ± 4,5). Signifikante Verringerungen (p ≤ 0,001***) des Mittelwertes lagen in den Skalen ‚ängstlich/depressiv’ (T0: 54,3 ± 4,9; T1: 52,1 ± 3,8), ‚soziale Probleme’ (T0: 56,7 ± 5,0; T1: 54,2 ± 4,4) und ‚Aggressivität’ (T0: 54,3 ± 4,7; T1: 52,3 ± 3,1) vor. Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ kam es ebenfalls zu einer signifikanten Verringerung (p = 0,010*) des Mittelwertes von T0 (52,1 ± 2,6) zu T1 (51,4 ± 2,3), ebenso wie in der Skala ‚dissoziales Verhalten’ (T0: 53,2 ± 4,5; T1: 52,3 ± 2,9; p = 0,027*). - 63 - Ergebnisdarstellung Tabelle 42 und Abbildung 8 stellen die durchschnittlichen Mittelwerte der Syndromskalen der TRF sowie deren Veränderungen von den Untersuchungszeitpunkten T0 zu T1. Untersuchungszeitpunkte Signifikanz * T0 T1 p T0-T1 Sozialer Rückzug 57,5 ± 7,2 54,6 ± 4,5 ≤ 0,001*** Körperliche Beschwerden 51,8 ± 3,8 51,4 ± 3,7 n.s. Ängstlich/Depressiv 54,3 ± 4,9 52,1 ± 3,8 ≤ 0,001*** Soziale Probleme 56,7 ± 5,0 54,2 ± 4,4 ≤ 0,001*** Aufmerksamkeitsprobleme 52,1 ± 2,6 51,4 ± 2,3 0,010* Dissoziales Verhalten 53,2 ± 4,5 52,3 ± 2,9 0,027* Aggressivität 54,3 ± 4,7 52,3 ± 3,1 ≤ 0,001*** Tab. 42: Veränderungen der Mittelwerte der Syndromskalen der TRF der IG von T0 zu T1 ; * T-Test für verbundene Stichproben Abb. 8: Veränderungen der Mittelwerte (T-Werte) der IG in der TRF von T0 zu T1 Allgemeine psychische Belastung Die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen der IG reduzierte sich von T0 (20,5 ± 10,1) signifikant (p ≤ 0,001***) zu T1 (12,7 ± 8,2). - 64 - Ergebnisdarstellung Die Veränderung des Gesamtrohwertes der TRF von T0 zu T1 wird in Abbildung 9 dargestellt. Abb. 9: Veränderung des Gesamtrohwertes der TRF in der IG von T0 zu T1 4.1.3.5 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung in der Selbstbeurteilung (YSR/11-18 und DIKJ) Dargestellt werden die Ergebnisse der Selbstbeurteilung der Jugendlichen der IG, die an der FITOC-MAXI Intervention teilgenommen haben. 4.1.3.5.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung in der YSR/11-18 und im DIKJ zu T0 Für die vorliegende Arbeit gingen nur T-Werte ≥ 70 (PR ≥ 98) der YSR/11-18 in die Auswertung von psychischen Auffälligkeiten in der Selbstbeurteilung der Jugendlichen ein. Die allgemeine psychische Belastung wird mit dem Gesamtrohwert des YSR/11-18 wiedergegeben. Depressive Symptome wurden bei einem T-Wert ≥ 60 (PR ≥ 90) des DIKJ erfasst. Psychische Auffälligkeiten und depressive Symptome Depressive Symptome (DIKJ) lagen bei 19,0 % der Jugendlichen der Interventionsgruppe vor. - 65 - Ergebnisdarstellung Psychische Auffälligkeiten (YSR/11-18) konnten bei 12,0 % der Jugendlichen erhoben werden. Tabelle 43 gibt die Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome wieder. IG (n= 42) DIKJ 8 (19,0%) YSR/11-18 5 (12,0%) Tab. 43: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome in der IG; Häufigkeiten und Angaben in Prozent Im Bereich des ‚sozialen Rückzuges’ lag der Mittelwert bei 54,5 ± 8,8, für ‚körperliche Beschwerden’ bei 53,4 ± 4,6 und für die Skala ‚ängstlich/depressiv’ bei 53,8 ± 6,0. Die Mittelwerte für die Syndromskalen ‚soziale Probleme’ und ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ lagen bei 56,6 ± 6,9 bzw. 52,8 ± 3,1. Im Bereich des ‚dissozialen Verhaltens’ und ‚Aggressivität’ wurden Mittelwerte von 56,7 ± 6,7 und 53,3 ± 5,1 erreicht. Der Mittelwert des DIKJ lag in der IG bei 48,3 ± 13,6. Tabelle 44 gibt die Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 zu Untersuchungsbeginn (T0) wieder. IG (n=42) Sozialer Rückzug 54,5 ± 8,8 Körperliche Beschwerden 53,4 ± 4,6 Ängstlich/Depressiv 53,8 ± 6,0 Soziale Probleme 54,4 ± 6,3 Aufmerksamkeitsprobleme 53,3 ± 5,5 Dissoziales Verhalten 56,7 ± 6,7 Aggressivität 53,3 ± 5,1 Depressivität (DIKJ) 48,3 ± 13,6 Tab. 44: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 in der IG zu T0 - 66 - Ergebnisdarstellung Allgemeine psychische Belastung Die allgemeine psychische Belastung lag zum Zeitpunkt T0 bei 33,3 ± 21,3. Tabelle 45 stellt den Mittelwert der allgemeinen psychischen Belastung der Jugendlichen der Interventionsgruppe dar. IG (n=42) YSR/11-18- 33,3 ± 21,3 Rohwert Tab. 45: Durchschnittlicher YSR/11-18-Rohwert der IG zu Untersuchungsbeginn T0 Zwischen den Geschlechtern konnten in Bezug auf depressive Symptome, psychische Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Die Tabellen 46, 47 und 48 stellen die Ergebnisse getrennt nach Geschlecht dar. IG (n = 42) p m/w* m w (n=9) (n=33) DIKJ 1 (11,0%) 7 (21,2%) n.s. YSR/11-18 1 (11,0%) 4 (12,9%) n.s. Tab. 46: Häufigkeiten und geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome bei den Jugendlichen der IG zu T0; Häufigkeiten und 2 Angaben in Prozent; * χ -Test - 67 - Ergebnisdarstellung IG m w (n=9) (n=33) Sozialer Rückzug 52,2 ± 5,2 55,2 ± 9,7 n.s. Körperliche Beschwerden 54,1 ± 4,2 53,1 ± 4,8 n.s. Ängstlich/Depressiv 52,1 ± 2,6 54,5 ± 6,8 n.s. Soziale Probleme 56,6 ± 6,9 53,7 ± 6 n.s. Aufmerksamkeitsprobleme 52,8 ± 3,1 53,4 ± 5,7 n.s. Dissoziales Verhalten 56,2 ± 8,1 56,9 ± 6,4 n.s. Aggressivität 51,3 ± 2,3 54 ± 5,7 n.s. Depressivität (DIKJ) 46,4 ± 13,6 49,0 ± 13,7 n.s. p m/w* Tab. 47: Geschlechtsspezifische Darstellung der Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T0; * T-Test für unabhängige Stichproben IG YSR/11-18 - Rohwert m w (n=9) (n=33) 31,1 ± 14,3 34,4 ± 23,4 p m/w* n.s. Tab. 48: Geschlechtsspezifische Angaben und Unterschiede der durchschnittlichen YSR/11-18Rohwerte der IG zu T0; * T-Test für unabhängige Stichproben 4.1.3.5.2 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung in der Selbstbeurteilung zu T1 Psychische Auffälligkeiten und depressive Symptome Depressive Symptome (DIKJ) lagen zum Zeitpunkt T1 in der Interventionsgruppe nicht mehr vor (0%). Psychische Auffälligkeiten (YSR/11-18) konnten bei 2,9 % der Jugendlichen erhoben werden. Tabelle 49 gibt die Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome zum Zeitpunkt T1 wieder. - 68 - Ergebnisdarstellung IG (n= 34) DIKJ 0 YSR/11-18 1 (2,9%) Tab. 49: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome in der IG zu T1; Häufigkeiten und Angaben in Prozent Im Bereich des ‚sozialen Rückzuges’ lag der Mittelwert bei 51,7 ± 4,1, für ‚körperliche Beschwerden’ bei 51,4 ± 3,2 und für die Skala ‚ängstlich/depressiv’ bei 51,3 ± 3,2. Die Mittelwerte für die Syndromskalen ‚soziale Probleme’ und ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ lagen bei 51,3 ± 3,2 bzw. 52,0 ± 3,2. Im Bereich des ‚dissozialen Verhaltens’ und der ‚Aggressivität’ wurden Mittelwerte von 53,4 ± 5,4 und 51,9 ± 3,8 erreicht. Der Mittelwert der DIKJ lag in der IG bei 42,3 ± 12,1. Tabelle 50 gibt die Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 und des DIKJ zum Untersuchungszeitpunkt T1 wieder. IG (n=34) Sozialer Rückzug 51,7 ± 4,1 Körperliche Beschwerden 51,4 ± 3,2 Ängstlich/Depressiv 51,5 ± 3,6 Soziale Probleme 51,3 ± 3,2 Aufmerksamkeitsprobleme 52,0 ± 3,2 Dissoziales Verhalten 53,5 ± 5,4 Aggressivität 51,9 ± 3,8 Depressivität (DIKJ) 42,3 ± 12,1 Tab. 50: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T1 Allgemeine psychische Belastung Bei den Jugendlichen lag zum Zeitpunkt T1 die allgemeine psychische Belastung bei 22,5 ± 16,7. Tabelle 51 stellt den Mittelwert der allgemeinen psychischen Belastung der Jugendlichen der Interventionsgruppe dar. - 69 - Ergebnisdarstellung IG (n=34) YSR/11-18- 22,5 ± 16,7 Rohwert Tab. 51: Durchschnittlicher YSR/11-18-Rohwert der IG zu T1 Zwischen den Geschlechtern konnten in Bezug auf depressive Symptome und psychische Auffälligkeiten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Jedoch bestand zwischen den Geschlechtern zum Zeitpunkt T1 ein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Mittelwerte in den Syndromskalen ‚sozialen Rückzugs’ (p = 0,018*) und in der allgemeinen psychischen Belastung (p = 0,016*). In den Tabellen 52, 53 und 54 werden die geschlechtsspezifischen Ergebnisse dargestellt. IG (n = 34) p m/w* m w (n=9) (n=25) DIKJ 0 0 n.s. YSR/11-18/ 0 1 (4,0%) n.s. Tab. 52: Häufigkeiten und geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome bei den Jugendlichen der IG zu T1; Häufigkeiten und 2 Angaben in Prozent; * χ -Test - 70 - Ergebnisdarstellung IG m w (n=9) (n=25) Sozialer Rückzug 50,0 ± 0,0 52,4 ± 4,6 0,018*. Körperliche Beschwerden 51,6 ± 4,0 51,4 ± 3,0 n.s. Ängstlich/Depressiv 50,4 ± 1,2 52,0 ± 4,1 n.s. Soziale Probleme 51,5 ± 3,1 51,3 ± 3,3 n.s. Aufmerksamkeitsprobleme 51,0 ± 1,7 52,3 ± 3,6 n.s. Dissoziales Verhalten 52,1 ± 3,8 54,0 ± 5,8 n.s. Aggressivität 51,3 ± 3,0 52,0 ± 4,2 n.s. Depressivität (DIKJ) 39,4 ± 12,0 43,5 ± 12,1 n.s. p m/w* Tab. 53: Geschlechtsspezifische Darstellung der Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T1; * T-Test für unabhängige Stichproben IG YSR/11-18-Rohwert m w (n=9) (n=27) 14,8 ± 5,6 25,3 ± 18,4 p m/w* 0,016* Tab. 54: Geschlechtsspezifische Angaben und Unterschiede des durchschnittlichen YSR/11-18Rohwertes der IG zu T1; * T-Test für unabhängige Stichproben 4.1.3.6 Interventionseffekte in der Selbstbeurteilung von T0 zu T1 Dargestellt werden die Veränderungen der Ergebnisse der DIKJ und der YSR/11-18 von T0 zu T1 für die Jugendlichen der Interventionsgruppe. Psychische Auffälligkeiten Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich von T0 (12,0 %) zu T1 (2,9 %) um 9,1 %. Die depressiven Symptome verringerten sich signifikant (p ≤ 0,001***) um 19 % von T0 zu T1 (0 %). Abbildung 10 zeigt die Häufigkeiten und Veränderungen psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome der IG von T0 zu T1. - 71 - Ergebnisdarstellung 20 18 16 Prozent 14 p ≤ 0,001*** 12 10 Psychische Auffälligkeiten (YSR) Depressive Symptome (DIKJ) p ≤ 0,001*** 8 6 4 2 0 T0 T1 Abb. 10: Veränderungen der psychischen Auffälligkeiten und depressiver Symptome der IG von T0 zu T1 (Prozentangaben) Tabelle 55 sowie Abbildung 11 und 12 stellen die durchschnittlichen Mittelwerte der Syndromskalen der YSR/11-18 und des DIKJ sowie deren Veränderungen zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1 dar. Signifikante Veränderungen der Mittelwerte der Syndromskalen in der YSR/1118 zeigten sich von T0 zu T1 bei den Skalen ‚somatische Beschwerden’ (p = 0,004**), ‚ängstlich/depressiv’ (p = 0,018*)‚ ‚soziale Probleme’ (p = 0,044*) und ‚dissoziales Verhalten’ (p = 0,044*). - 72 - Ergebnisdarstellung Mittelwerte p T0 T1 Sozialer Rückzug 54,5 ± 8,8 51,7 ± 4,1 n.s. körp. Beschwerden 53,4 ± 4,6 51,4 ± 3,2 0,004*** Ängstl./Depress. 53,8 ± 6,0 51,5 ± 3,6 0,018* Soziale Probleme 54,4 ± 6,3 51,3 ± 3,2 0,044* Aufmerksamkeitsprobleme 53,3 ± 5,5 52,0 ± 3,2 n.s. Dissoz. Verhalten 56,7 ± 6,7 53,5 ± 5,4 0,044* Aggressivität 53,3 ± 5,1 51,9 ± 3,8 n.s. Depressivität (DIKJ) 48,6 ± 13,6 42,3 ± 12,1 ≤0,001*** Tab. 55: Mittelwerte und signifikanten Veränderung zu den UntersuchungszeitpunkteT0 und T1 der Syndromskalen der YSR/11-18; * T-Test bei verbundenen Stichproben Abb. 11: Signifikante Veränderung ausgewählter Syndromskalen der YSR/11-18 zu den Untersuchungszeitpunkte T0 und T1 In der DIKJ verringerte sich der durchschnittliche T-Wert signifikant zum Zeitpunkt T0 von 48, 6 ± 13,6 auf 42,3 ± 12,1 (p ≤ 0,001***) zu T1. - 73 - Ergebnisdarstellung Abb. 12: Veränderung des durchschnittlichen Mittelwertes des DIKJ zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1 Allgemeine psychische Belastung Die allgemeine psychische Belastung verringerte sich um durchschnittlich 10,8 Rohwertpunkte von T0 (33,3 ± 21,3) zu T1 (22,5 ± 16,7; p ≤ 0,001***). Abbildung 13 zeigt die Veränderungen der allgemeinen psychischen Belastungen der Jugendlichen gemessen mit der YSR/11-18. - 74 - Ergebnisdarstellung Abb. 13: Veränderung des Rohwertes der YSR/11-18 zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1 - 75 - Ergebnisdarstellung 4.2 Follow-Up Untersuchung T2 In der Follow-Up Untersuchung 18 Monate nach Beginn der Intervention nahmen nur Teilnehmer der IG teil. 4.2.1 Interventionseffekte auf die Anthropometrie 4.2.1.1 Anthropometrische Daten zum Testzeitpunkt T2 Zum Testzeitpunkt T2 waren die Kinder und Jugendlichen der IG durchschnittlich 13,7 ± 2,6 Jahre alt, waren 161,5 ± 12,1 cm groß, 74,7 ± 17,9 kg schwer und hatten einen durchschnittlichen BMI von 26,8 ± 7,1 kg/m2 bzw. einen BMI-SDS von 2,19 ± 0,55. Tabelle 56 zeigt die anthropometrischen Daten sowie Minimum und Maximum zum Testzeitpunkt T2. n MW SW Minimum Maximum Alter (J) 29 13,7 2,6 8,1 17,9 Körpergröße (cm) 29 161,5 12,1 139,2 187,1 Körpergewicht (kg) 29 74,7 17,9 36,2 111,3 BMI (kg/m ) 29 26,8 7,1 18,7 36,6 BMI-SDS 29 2,19 0,49 0,46 3,17 2 Tab. 56 :Anthropometrische Daten der IG zu T2 Bei den Kindern und Jugendlichen der IG lagen zum Untersuchungszeitpunkt T2 keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der untersuchten Parameter vor. - 76 - Ergebnisdarstellung Tabelle 57 stellt die geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der anthropometrischen Daten zu T2 dar. IG Alter (J) Körpergröße (cm) Gewicht (kg) 2 BMI (kg/m ) BMI-SDS Geschlecht n MW ± SD m 12 13,2±2,4 w 17 14,2±2,7 m 12 163,0±14,5 w 17 160,5±10,6 m 12 71,1±12,4 w 17 77,4±21,3 m 12 24,2±7,9 w 17 29,1±5,2 m 12 1,97±0,36 w 17 2,36±0,61 p* n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. Tab. 57: Anthropometrische Daten der IG zu T2, getrennt nach Geschlecht; * T-Test für unabhängige Stichproben 4.2.1.2 Betrachtung ausgewählter anthropometrischer Daten von T0 zu T2 Der BMI der Kinder und Jugendlichen der IG veränderte sich zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2 nicht signifikant. Der BMI-SDS verringerte sich signifikant um 0,18 von T0 zu T1 (p ≤ 0,001***). Die weitere Verringerung von T1 zu T2 um 0,05 auf 2,19 war nicht signifikant. Die Verringerung des BMI-SDS um 0,23 von T0 (2,42) zu T2 (2,19) war signifikant (p ≤ 0,001***). - 77 - Ergebnisdarstellung Tabelle 58 und Abbildung 14 stellen die Veränderungen des BMI-SDS der IG im Verlauf von T0 zu T2 dar. T0-T1* T1-T2* T0-T*2 BMI n.s. n.s. n.s. BMI-SDS ≤ 0,001*** n.s. ≤ 0,001*** Tab. 58: Signifikante Veränderung im BMI und BMI-SDS der IG von T0 zu T1, T1 zu T2 und T0 zu T2;* T-Test für abhängige Stichproben Abb. 14: Verlauf des BMI-SDS der IG von T0 zu T2 4.2.2 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung 4.2.2.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern zu T2 Psychische Auffälligkeiten Die Eltern der IG gaben an, dass sie zu T2 bei 15,0 % ihrer Kinder und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten einschätzten. Tabelle 59 zeigt die - 78 - Ergebnisdarstellung Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei den Kindern und Jugendlichen der IG zum Zeitpunkt T2. IG (n=20) CBCL/4-18 3 (15,0%) Tab. 59: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG in der CBCL/4-18 zu T2 In der Tabelle 60 werden die Mittelwerte der Syndromskala der CBCL/4-18 dargestellt. IG (n=20) Sozialer Rückzug 53,5 ± 6,8 Körperliche Beschwerden 55,4 ± 5,1 Ängstlich/Depressiv 53,4 ± 4,3 Soziale Probleme 57,6 ± 5,4 Aufmerksamkeitsprobleme 51,0 ± 4,5 Dissoziales Verhalten 53,3 ± 4,4 Aggressivität 51,5 ± 2,9 Tab. 60: Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG zu T2 In der Interventionsgruppe wurden die Mittelwerte 53,5 ± 6,8 und 55,4 ± 5,1 für die Skalen ‚sozialer Rückzug’ und ‚körperliche Beschwerden’ festgestellt. In der Skala ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ wurden die Mittelwerte 55,8 ± 6,7 und 53,4 ± 4,3 erreicht. Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ konnten die Mittelwerte 51,0 ± 4,5 und 53,3 ± 4,4 ermittelt werden. Der Mittelwert für die Skala ‚Aggression’ lag bei 51,5 ± 2,9. - 79 - Ergebnisdarstellung Allgemeine psychische Belastung Tabelle 61 gibt die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen zum Zeitpunkt T2 nach Einschätzung der Eltern wieder. IG (n=20) CBCL/4-18 - Rohwert 20,0 ± 10,7 Tab. 61: Durchschnittlicher CBCL- Gesamtrohwert der IG zum Zeitpunkt T2 Die Eltern beurteilten die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen der Interventionsgruppe mit einem Gesamtrohwert von 20,0 ± 10,7. Tabellen 62, 63 und 64 stellen die Ergebnisse hinsichtlich der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung getrennt nach Geschlecht zum Zeitpunkt T2 dar. Es konnten keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede festgestellt werden. IG CBCL/4-18 m w (n=10) (n=10) 1 (10,0%) 2 (20,0%) p m/w* n.s. Tab. 62: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten 2 psychischer Auffälligkeiten in der IG in der CBCL/4-18 zu T2; * χ -Test - 80 - Ergebnisdarstellung IG m w (n=10) (n=10) Sozialer Rückzug 54,1 ± 7,3 53,0 ± 6,7 n.s Körperliche Beschwerden 55,2 ± 5,1 55,6 ± 5,4 n.s Ängstlich/Depressiv 53,7 ± 5,1 53,0 ± 3,8 n.s Soziale Probleme 55,6 ± 4,4 59,5 ± 5,8 n.s Aufmerksamkeitsprobleme 52,6 ± 4,4 53,3 ± 5,3 n.s Dissoziales Verhalten 54,1 ± 4,9 52,5 ± 3,8 n.s Aggressivität 51,1 ± 3,1 52,0 ± 2,7 n.s p m/w* Tab. 63: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der TWerte der Syndromskalen der CBCL/4-18 zu T2; *T-Test für unabhängige Stichproben IG CBCL/4-18 - Rohwert m w (n=10) (n=10) 20,7 ± 10,5 19,3 ± 10,9 p m/w* n.s. Tab. 64: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes der CBCL/4-18 zu T2; *T-Test für unabhängige Stichproben 4.2.2.2 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern von T0 zu T2 Die Häufigkeit psychisch auffälliger Kinder und Jugendlicher veränderte sich nicht signifikant von T1 (14,9 %) zu T2 (15,0 %). Von T0 zu T2 lag eine signifikante (p ≤ 0,001***) Veränderung in den Häufigkeiten psychisch auffälliger Kinder und Jugendlicher vor. - 81 - Ergebnisdarstellung Abbildung 15 stellt den Verlauf der Häufigkeit psychisch auffälliger Kinder und Jugendlicher von T0 zu T2 dar. Abb. 15: Veränderung in der Häufigkeit psychisch auffälliger Kinder und Jugendlicher der IG von T0 zu T2 In Tabelle 65 werden die Veränderungen der Mittelwerte der CBCL/4-18 dargestellt. In der IG verringerte sich der durchschnittliche Mittelwert der Skala ‚sozialer Rückzug’ signifikant (p ≤ 0,001***) von T0 (57,2 ± 7,7) zu T2 (53,3 ± 6,5; T1 zu T2: n.s.). In der Skala ‚körperliche Beschwerden’ verringerte sich der Mittelwert von 55,3 ± 7,1 (T1) zu 55,4 ± 5,1 (T2; n.s.). In der Syndromskala ‚ängstlich/depressiv’ veränderte sich der Mittelwert von T1 (53,1 ± 6,1) nicht signifikant zu T2 (53,4 ± 4,3; n.s.). Im Bereich der ‚sozialen Probleme’ erhöhte sich der durchschnittliche Mittelwert von T1 (56,4 ± 7,1) auf 57,6 ± 5,4 (n.s.) zu T2. Von T1 (52,6 ± 3,8) verringerte sich der durchschnittliche Mittelwert der Skala ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ nicht signifikant zu T2 (51,0 ± 4,5). Im Bereich des ‚dissozialen Verhaltens’ erhöhte sich der Mittelwert von T1 (52,7 ± 4,5) zu T2 nicht signifikant (53,3 ± 4,4; n.s.). In der Skala ‚Aggressivität’ verringerte sich der Mittelwert signifikant (p = 0,004**) von T0 (53,7 ± 5,6) zu T1 (51,7 ± 3,4). Zu T2 lag der durchschnittliche Mittelwert der Skala ‚Aggressivität’ (51,5 ± 2,9) nicht signifikant unterschiedlich im Vergleich zu T1 (51,7 ± 3,4). - 82 - Ergebnisdarstellung Mittelwert Signifikanzen* T0 T1 T2 T0 zu T1 T1 zu T2 T0 zu T2 Sozialer Rückzug 57,2 ± 7,7 53,3 ± 6,5 53,5 ± 6,8 ≤0,001*** n.s. n.s. körperl. Beschwerden 56,9 ± 8,6 55,3 ± 7,1 55,4 ± 5,1 0,046* n.s. n.s. Ängstl./Depress. 54,5 ± 6,8 53,1 ± 6,1 53,4 ± 4,3 0,044* n.s. n.s. Soziale Probleme 60,1 ± 7,9 56,4 ± 7,1 57,6 ± 5,4 ≤0,001*** n.s. n.s. Aufmerksamkeitsprobleme 54,9 ± 5,8 52,6 ± 3,8 51,0 ± 4,5 ≤0,001*** n.s. n.s. Dissoz. Verhalten 54,8 ± 6,1 52,7 ± 4,5 53,3 ± 4,4 0,003** n.s. n.s. Aggressivität 53,7 ± 5,6 51,7 ± 3,4 51,5 ± 2,9 0,004** n.s. n.s. Tab. 65: Veränderungen der Mittelwerte derCBCL/4-18 der IG zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2; * T-Test bei verbundenen Stichproben Allgemeine psychische Belastung In der IG verringerte sich der Gesamtrohwert der CBCL/4-18 signifikant (p ≤ 0,001***) um 10,3 Punkte von T0 (28,2 ± 16,9) zu T1 (17,9 ± 12,9). Von T1 (17,9 ± 12,9) zu T2 (20,0 ± 10,7) sowie von T0 zu T2 waren die Veränderungen nicht signifikant. - 83 - Ergebnisdarstellung Die Veränderung der allgemeinen psychischen Belastung der IG wird in Tabelle 66 und Abbildung 16 dargestellt. CBCL/4-18 Rohwerte IG Signifikanzen * T0 T1 T2 T0 zu T1 T1 zu T2 T0 zu T2 28,2 ± 16,9 17,9 ± 12,9 20,0 ± 10,7 ≤0,001*** n.s. n.s Tab. 66: Veränderungen des Rohwertes des CBCL/4-18 in der IG zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2; * T-Test für verbundene Stichproben Abb. 16: Veränderung des Gesamtrohwertes der CBCL/4-18 in der IG zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2 4.2.2.3 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung in der Selbstbeurteilung der Jugendlichen zu T2 Psychische Auffälligkeiten und depressive Symptome Depressive Symptome (DIKJ) und psychische Auffälligkeiten (YSR/11-18) lagen bei 7,7 % der Jugendlichen der Interventionsgruppe vor. - 84 - Ergebnisdarstellung Tabelle 67 gibt die Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome zum Zeitpunkt T2 wieder. IG (n=13) DIKJ 1 (7,7%) YSR/11-18 1 (7,7%) Tab. 67: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome in der IG; Häufigkeiten und Angaben in Prozent Tabelle 68 gibt die Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 und des DIKJ zum Untersuchungszeitpunkt T2 wieder. Im Bereich des ‚sozialen Rückzuges’ lag der Mittelwert bei 51,7 ± 4,1, für ‚körperliche Beschwerden’ bei 51,4 ± 3,2 und für die Skala ‚ängstlich/depressiv’ bei 51,3 ± 3,2. Die Mittelwerte für die Syndromskala ‚soziale Probleme’ und ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ lagen bei 51,3 ± 3,2 bzw. 52,0 ± 3,2. Im Bereich des ‚dissozialen Verhaltens’ und ‚Aggressivität’ wurden Mittelwerte von 53,4 ± 5,4 und 51,9 ± 3,8 erreicht. Der Mittelwert des DIKJ lag in der IG bei 42,3 ± 12,1. IG (n=13) Sozialer Rückzug 51,3 ± 3,0 Körperliche Beschwerden 51,4 ± 2,5 Ängstlich/Depressiv 51,6 ± 3,7 Soziale Probleme 51,1 ± 1,8 Aufmerksamkeitsprobleme 50,3 ± 1,1 Dissoziales Verhalten 53,2 ± 4,5 Aggressivität 51,1 ± 2,6 Depressivität (DIKJ) 45,6 ± 10,5 Tab. 68: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T2 Allgemeine psychische Belastung Tabelle 69 stellt den Mittelwert der allgemeinen psychischen Belastung der Jugendlichen der Interventionsgruppe dar. Dieser lag zum Zeitpunkt T2 bei 24,4 ± 7,9. - 85 - Ergebnisdarstellung IG (n=13) YSR/11-18 - Rohwert 24,4 ± 7,9 Tab. 69: Durchschnittlicher YSR/11-18-Rohwert der IG zu T2 In den Tabellen 70, 71 und 72 werden die Ergebnisse getrennt nach Geschlecht abgebildet. Zwischen den Geschlechtern konnten in Bezug auf depressive Symptome, psychische Auffälligkeiten und allgemeine psychische Belastungen zu T2 keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. IG (n = 13) p m/w* m (n=4) w (n=9) DIKJ 1 (25,0%) 0 n.s. YSR/11-18 0 1 (11,1%) n.s. Tab. 70: Häufigkeiten und geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome bei den Jugendlichen der IG zu T2; Häufigkeiten und 2 Angaben in Prozent; χ -Test IG (n=13) m w (n=4) (n=9) Sozialer Rückzug 52,7 ± 5,5 50,7 ± 1,0 0,018*. Körperliche Beschwerden 50,5 ± 1,0 51,8 ± 2,9 n.s. Ängstlich/Depressiv 51,0 ± 2,0 51,9 ± 4,3 n.s. Soziale Probleme 51,3 ± 2,5 51,0 ± 1,5 n.s. Aufmerksamkeitsprobleme 51,0 ± 2,0 50,0 ± 0,0 n.s. Dissoziales Verhalten 55,2± 6,1 52,3 ± 3,6 n.s. Aggressivität 51,8 ± 3,5 50,8 ± 2,3 n.s. Depressivität (DIKJ) 49,6 ± 14,5 44,3 ± 8,8 n.s. p m/w* Tab. 71: Geschlechtsspezifische Darstellung der Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T2; * T-Test für unabhängige Stichproben - 86 - Ergebnisdarstellung IG (n=13) YSR/11-18-Rohwert m w (n=4) (n=9) 27,5 ± 11,8 22,9 ± 5,8 p m/w* n.s. Tab. 72: Geschlechtsspezifische Angaben und Unterschiede des durchschnittlichen YSR/11-18Rohwerte der IG zu T2; * T-Test für unabhängige Stichproben 4.2.2.4. Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung in der Selbstbeurteilung von T0 zu T2 Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich von T0 (12,0 %) zu T1 (2,9 %) um 9,1 %. Zu T2 wurden 7,7 % psychische Auffälligkeiten erfasst. Die Veränderungen in den Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten in der YSR/1118 von T0 zu T2 waren nicht signifikant. Die depressiven Symptome verringerten sich signifikant (p = 0,011*) um 19 % von T0 zu T1 (0%). Bei T2 erhöhte sich der Wert wieder auf 7,7 % (T0: 19 %; T1: 0 %; n.s.). Aufgrund der geringen Fallzahlen (nur ein auffälliger Wert) konnte der Chi-Quadrat-Test nicht durchgeführt werden. Abbildung 17 zeigt die Häufigkeiten und Veränderungen psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome der IG von T0 zu T2. - 87 - Ergebnisdarstellung Abb. 17: Veränderungen der psychischen Auffälligkeiten und depressiver Symptome der IG Signifikante Veränderungen der Mittelwerte der Syndromskalen in der YSR/1118 zeigten sich von T0 zu T1 bei den Skalen ‚somatische Beschwerden’ (p = 0,004**), ‚ängstlich/depressiv’ (p = 0,018*)‚ ‚soziale Probleme’ (p = 0,044*) und ‚dissoziales Verhalten’ (p = 0,044*). Von T1 zu T2 ergab sich nur im Bereich ‚dissoziales Verhalten’ eine signifikante Veränderung (p = 0,042*). Von T0 zu T2 zeigten sich keine signifikanten Veränderungen. In der DIKJ verringerte sich der durchschnittliche T-Wert signifikant zum Zeitpunkt T0 von 48, 6 ± 13,6 auf 42,3 ± 12,1 (p ≤ 0,001***) zu T1, erhöhte sich zu T2 auf 45,6 ± 10,5 (n.s.). Die Veränderung des durchschnittlichen Mittelwertes des DIKJ von T0 zu T2 war signifikant (p = 0,021*). Tabelle 73 und Abbildung 18 und 19 stellen die durchschnittlichen Mittelwerte der Syndromskalen der YSR/11-18 und des DIKJ sowie deren Veränderungen zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2 dar. - 88 - Ergebnisdarstellung Mittelwerte Signifikanzen* T0 T1 T2 T0 zu T1 T1 zu T2 T0 zu T2 Sozialer Rückzug 54,5 ± 8,8 51,7 ± 4,1 51,3 ± 3,0 n.s. n.s. n.s. körp. Beschwerden 53,4 ± 4,6 51,4 ± 3,2 51,4 ± 2,5 0,004*** n.s. n.s. Ängstl./Depress. 53,8 ± 6,0 51,5 ± 3,6 51,6 ± 3,7 0,018* n.s. n.s. Soziale Probleme 54,4 ± 6,3 51,3 ± 3,2 51,1 ± 1,8 0,044* n.s. n.s. Aufmerksamkeitsprobleme 53,3 ± 5,5 52,0 ± 3,2 50,3 ± 1,1 n.s. n.s. n.s. Dissoz. Verhalten 56,7 ± 6,7 53,5 ± 5,4 53,2 ± 4,5 0,044* 0,042* n.s. Aggressivität 53,3 ± 5,1 51,9 ± 3,8 51,1 ± 2,6 n.s. n.s. n.s. Depressivität (DIKJ) 48,6 ± 13,6 42,3 ± 12,1 45,6 ± 10,5 ≤0,001*** n.s 0,021* Tab. 73: Mittelwerte und signifikante Veränderung zu den Untersuchungszeitpunkten der Syndromskalen der YSR/11-18 und der DIKJ; * T-Test bei verbundenen Stichproben Abb. 18: Signifikante Veränderung der Syndromskalen der YSR/11-18 zu den Untersuchungszeitpunkte T0, T1 und T2 - 89 - Ergebnisdarstellung Abb. 19: Veränderung des durchschnittlichen Mittelwertes des DIKJ zu den Untersuchungszeitpunkten T0 , T1 und T2 Allgemeine psychische Belastung Die allgemeine psychische Belastung verringerte sich um durchschnittlich 10,8 Rohwertpunkte von T0 (33,3 ± 21,3) zu T1 (22,5 ± 16,7; p ≤ 0,001***) und erhöhte sich zu T2 signifikant um 6,5 Rohwertpunkte auf 24,4 ± 7,9 (p = 0,035*). Die Veränderung von T0 zu T2 war nicht signifikant. Abbildung 20 zeigt die Veränderungen der allgemeinen psychischen Belastungen der Jugendlichen gemessen mit der YSR/11-18. - 90 - Ergebnisdarstellung Abb. 20: Veränderung des Rohwertes der YSR/11-18 zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2 - 91 - Ergebnisdarstellung 4.3 Zusammenhänge zwischen der Gewichtsreduktion, den psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung Es bestanden schwache Zusammenhänge zwischen der Veränderung des BMISDS von T0 zu T1 und den untersuchten Parametern. Tabelle 74 zeigt die Zusammenhänge zwischen den untersuchten Parametern und der Gewichtsreduktion von T0 zu T1. Untersuchte Parameter Korrelation zu BMI-SDS Differenz T0 zu T1 IG T0 KG Syndromskalen und DIKJ DIKJ 0,11* YSR - sozialer Rückzug 0,13* CBCL sozialer Rückzug 0,29* TRF-sozialer Rückzug -0,03* YSR - körperliche Beschwerden -0,32* CBCL - körperliche Beschwerden -0,16* TRF- körperliche Beschwerden -0,12* YSR - ängstlich/depressiv 0,15* CBCL - ängstlich/depressiv -0,1* TRF - ängstlich/depressiv -0,05* YSR - soziale Probleme 0,01* CBCL - soziale Probleme -0,11* TRF - soziale Probleme -0,08* YSR - Aufmerksamkeitsprobleme 0,01* CBCL - Aufmerksamkeitsprobleme -0,02* TRF - Aufmerksamkeitsprobleme -0,11* CBCL - dissoziales Verhalten -0,03* TRF - dissoziales Verhalten -0,17* YSR - dissoziales Verhalten 0,17* CBCL - Aggressivität -0,32* TRF - Aggressivität 0,04* YSR - allgemeine psychische Belastung 0,06* CBCL - allgemeine psychische Belastung -0,12* TRF - allgemeine psychische Belastung -0,24* Untersuchte Parameter 0,12* 0,11* 0,4* 0,05* -0,24* 0,32* 0,19* -0,16* Korrelation zu BMI-SDS - 92 - Ergebnisdarstellung Differenz T0 zu T1 IG T1 KG Syndromskalen und DIKJ YSR - Aggressivität 0,13* DIKJ 0,36* CBCL sozialer Rückzug -0,10* TRF- sozialer Rückzug -0,02* CBCL - körperliche Beschwerden -0,22* TRF- Körperliche Beschwerden -0,25* YSR - körperliche Beschwerden -0,02* YSR - ängstlich/depressiv 0,02* CBCL - ängstlich/depressiv -0,04* TRF - ängstlich/depressiv 0,13* YSR - soziale Probleme 0,12* CBCL - soziale Probleme -0,16* TRF- soziale Probleme -0,19* YSR - Aufmerksamkeitsprobleme 0,12* CBCL - Aufmerksamkeitsprobleme -0,07* TRF - Aufmerksamkeitsprobleme -0,22* YSR - dissoziales Verhalten 0,02* CBCL . dissoziales Verhalten -0,13* TRF - dissoziales Verhalten -0,23* YSR - Aggressivität 0,05* CBCL - Aggressivität -0,22* TRF Aggressivität 0* YSR - allgemeine psychische Belastung 0,09* CBCL - allgemeine psychische Belastung -0,17* TRF - allgemeine psychische Belastung -0,42* -0,02* 0,09* 0,33* -0,04* -0,29* 0,11* 0,13* -0,19* Tab. 74: Korrelationen zwischen den untersuchten Parametern (Depressivität, Syndromskalen, allgemeine psychische Belastung) und BMI-SDS Differenz von T0 zu T1; * Korrelation nach Pearson Es zeigten sich schwache signifikante Korrelationen zwischen Gewichtsreduktion und Veränderungen in den Syndromskalen ‚sozialer Rückzug’, ‚soziale Probleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ der CBCL/4-18 in der IG von T0 zu T1. In der KG zeigten sich keine signifikanten Korrelationen. - 93 - Ergebnisdarstellung Tabelle 75 stellt die Korrelationen zwischen der Gewichtsreduktion von T0 zu T1 (∆ BMI-SDS) und den Veränderungen in den Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG und KG dar. IG* ∆ Sozialer Rückzug ∆ Körperliche Beschwerden ∆ Soziale Probleme ,322 *1 0,08 ,287 *2 KG* ,033 ,015 ,148 ∆ Ängstl./Depressiv 0,00 -,169 ∆ Aufmerksamkeitsprobleme 0,23 -,009 ∆ Dissoziales Verhalten ∆ Aggressivität *3 ,265 -0,11 -,098 ,321 Tab. 75: Korrelation zwischen der Gewichtsreduktion von T0 zu T1 (∆ BMI-SDS) und Veränderung der Syndromskalen der CBCL von T0 zu T1 ;* Korrelation nach Pearson ; *1: p = 0,021*; *2: p = 0,041*; *3 : p = 0,022* Signifikante Korrelationen zwischen Gewichtsreduktion und Veränderungen in den Syndromskalen der YSR/11-18, der DIKJ und der TRF konnten in der IG nicht festgestellt werden. Mittels multipler Regression wurde untersucht, welche Faktoren die BMI-SDS Veränderung von T0 zu T1 (∆ BMI-SDS) beeinflusst haben. In die Regressionsanalyse wurden die Veränderungen von T0 zu T1 der Syndromskalen der CBCL/4-18, der YSR/11-18, der TRF, sowie die Veränderungen von T0 zu T1 der Gesamtrohwerte der CBCL/4-18, der YSR/1118 und der TRF einbezogen. Als Prädiktor bezogen auf die Veränderung des BMI-SDS von T0 zu T1 konnten Veränderungen der Syndromskalen der CBCL/4-18 als Gesamtmodell von T0 zu T1 festgestellt werden (p = 0,004**). Die Veränderung des BMI-SDS von T0 zu T1 konnte als Prädiktor bezogen auf die Skalen ‚soziale Probleme’, ‚dissoziales Verhalten’ und ‚Aggressivität’, der Syndromskalen der CBCL/4-18, festgestellt werden: Je deutlicher sich der BMI-SDS verringerte umso mehr verbesserten sich die Werte in den Skalen ‚soziale Probleme’, ‚dissoziales Verhalten’ und ‚Aggressivität’ der CBCL/4-18. - 94 - Ergebnisdarstellung Tabelle 76 zeigt die Ergebnisse der Prädiktoren für die einzelnen Syndromskalen der CBCL/4-18. Syndromskalen CBCL/4-18 Beta p ∆ Sozialer Rückzug 0,08 0,637 ∆ Somatische Beschwerden 0,04 0,743 ∆ Ängstl./Depressiv -0,11 0,376 ∆ Soziale Probleme 0,30 0,048* ∆ Aufmerksamkeitsstörung 0,13 0,385 ∆ Dissoziales Verhalten 0,30 0,041* ∆ Aggressivität -0,33 0,013** Tab. 76: Prädiktoren der Syndromskalen der CBCL/4-18 bezogen auf die Veränderung von ∆ BMISDS Es konnten keine Einflüsse der YSR/11-18, der TRF sowie Veränderungen von T0 zu T1 der Gesamtrohwerte der CBCL/4-18, der YSR/11-18 und der TRF bezogen auf ∆ BMI-SDS festgestellt werden. - 95 - Diskussion 5 Diskussion Diskussion 5.1 Diskussion der Methoden Grundsätzlich stellt sich bei allen Untersuchungen dieser Art die Frage, ob und inwieweit Verhaltensänderungen und/oder die Gewichtsreduktion kausal auf die Intervention zurückgeführt werden können. Es ist unbestritten, dass eine Fülle von Faktoren während der Intervention Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nehmen. Bei der Ergebnisdarstellung liegen lediglich statistische Zusammenhänge vor. Um die Vermutung kausaler Beziehungen nachzuweisen, sind weitere Untersuchungen sinnvoll da die statistischen Zusammenhänge notwendige, aber keine hinreichenden Voraussetzungen für eine kausale Abhängigkeit sind. Aufgrund der regionalen Besonderheiten der Bevölkerung (siehe dazu HzEBericht 2008) ist nicht unbedingt eine Repräsentativität der Untersuchungsgruppe gegeben. Die gewonnenen Erkenntnisse erlauben daher nur bedingt allgemeingültiger Rückschlüsse. Die Kontrollgruppe bestand aus Kindern und Jugendlichen, die im gleichen Zeitraum im Sozialpädiatrischen Zentrum eine Behandlung/Diagnostik erfahren haben oder sich auf der Warteliste zur Aufnahme in die Interventionsgruppe befanden. Die Kinder und Jugendlichen der KG auf der Warteliste konnten in der Regel aufgrund organisatorischer Hindernisse zunächst nicht an der Intervention teilnehmen und verschoben ihre Teilnahme auf das nächste Jahr. Hier verzichteten sie jedoch erneut, aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten (z.B. Ganztagsunterricht), auf eine Intervention. Die Auswirkungen des Verzichts auf eine Intervention konnte hinsichtlich der Motivation zum Ausfüllen der Fragebögen nicht erfasst werden. Es war daher zu erwarten, dass eintretende Enttäuschung und Hilflosigkeit darüber, nichts gegen Adipositas unternehmen zu können, sich negativ auf die Ergebnisse der Fragebögen - 96 - Diskussion auswirken. Die Interpretation der Ergebnisse der KG muss dies entsprechend berücksichtigen. 5.1.1 Entwicklung der Teilnehmerzahlen Insgesamt standen zu Untersuchungsbeginn (T0) 88 und zu T1 84 Kinder und Jugendliche der IG und 37 Kinder und Jugendliche der KG zur Verfügung (Drop-Out: 4,5 %). Zu T 2 verringerte sich die Anzahl der Kinder und Jugendlichen der IG auf 29 (- 34, 5 %), eine Kontrollgruppe lag zu diesem Zeitpunkt nicht vor. Die Aussagekraft der Ergebnisse der Follow-Up Untersuchung zu T2 ist aufgrund der fehlenden Kontrollgruppe eingeschränkt. 5.1.2 Erhebung der anthropometrischen Daten Für die Klassifikation der Adipositas wurde der Body-Mass-Index (BMI) herangezogen. Daniels et al. (1997) und Pietrobelli et al. (1998) stellten fest, dass der BMI eine insgesamt valide Messgröße (R2 = 0.85 und 0.89 für Jungen und Mädchen) für den Gesamtkörperfettgehalt darstellt. Sowohl die AGA (Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes und Jugendalter 2010), als auch die IOTF (Childhood Group der International Obesity Task Force 2008) empfehlen in ihren Leitlinien die Verwendung des BMI. Aufgrund besonderer körperlicher Bedingungen (z.B. sehr kleine oder große Menschen bzw. Menschen mit ungewöhnlicher Fettverteilung oder Muskelmasse) kann der berechnete BMI jedoch zu einer falschen Einordnung führen (Sardhina et al. 1999). Eine sensiblere Differenzierung zwischen Muskel- und Fettmasse lässt der BMI jedoch nicht zu, so dass in dieser Studie z.B. ein höherer BMI aufgrund von Muskelaufbau bei gleichzeitiger Reduktion von Fettmasse (siehe auch Böhm et al. 2002) nicht nachgewiesen werden kann. Messmethoden, die eine genauere Differenzierung zwischen der Muskel- und der Fettmasse ermöglichen, wie etwa die Densitometrie, wurden aufgrund mangelnder Praktikabilität und hoher Kosten nicht eingesetzt. - 97 - Diskussion 5.1.3 Fragebögen CBCL/4-18, TRF, YSR/11-18 und DIKJ Die Auswertung der CBCL/4-18 der TRF und der YSR/11-18 erfolgte mittels des Computerprogramms Cross Informant Program für CBCL/4-18, TRF & YSR/11-18 (Cross Informant Program Version 4.0, Achenbach 1993) in der englischen Version, bezogen auf amerikanische Normen. Bisher ließ sich die Übernahme der amerikanischen Normierung noch nicht hinreichend absichern. Repräsentative klinischer, niederländische deutscher Untersuchungsgruppen, Untersuchungsgruppen belegen sowie nur Analysen geringfügige Abweichungen von den amerikanischen Werten. Sie liegen minimal unterhalb der amerikanischen Skalenmittelwerte (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist, Handanweisung 1998). Bei allen Fragebögen ist ausreichender Objektivität eine notwendige Vorrausetzung. Daher wurde das Verhalten der Kinder und Jugendlichen durch mehrere Beurteiler (Eltern und zwei Therapeuten) eingeschätzt. Kritisch angemerkt werden muss, dass es aufgrund der Beziehungen zwischen Therapeuten und Patienten, die durch die lange und intensive Intervention entstanden, ein systematischer Verzerrungseffekt hinsichtlich der Beurteilung des Verhaltens wahrscheinlich war. 5.1.3.1 Child Behavior Checklist (CBCL/4-18) Die Durchführung und Auswertung der Fragebogenform mit gebundener Beantwortung und schriftlicher, einführender Instruktion gelten als objektiv. Döpfner et al. (1994) berichten, dass Korrelationen zwischen den einzelnen Skalen überwiegend im unteren, gelegentlich im mittleren Bereich liegen. Die Skalen weisen hinreichende Unabhängigkeit voneinander auf. In klinischen Untersuchungsgruppen Faktorenanalysen. bestätigte Getrennte sich die Skalenbildung Analysen an anhand von verschiedenen Untersuchungsgruppen bescheinigen der CBCL/4-18 auch Validität für Jungen bzw. Mädchen im Jugendalter (Döpfner et al. 1994). - 98 - Diskussion Die internen Konsistenzen der Kompetenzskalen sind nicht hinreichend (Döpfner et al. 1994a). Sie wurden daher in der Auswertung nicht berücksichtigt. Bis auf die Syndromskala ‚schizoid/zwanghaft’ sind alle Problemskalen hinreichend reliabel (rtt ≥ .70). Die Items dieser Skala erfassen ausschließlich schwere psychiatrische Störungen und gelten als schwer beurteilbar. Häufig werden die Fragen von den Probanden missverstanden und fälschlicherweise positiv beurteilt. In der vorliegenden Untersuchung wurde aufgrund der mangelnden Reliabilität auf eine Auswertung der Skala ‚schizoid/zwanghaft’ verzichtet. Die Skalenbildung aller anderen Syndromskalen wurde mit Hilfe von Faktorenanalysen an einer deutschsprachigen Untersuchungsgruppe verifiziert (Döpfner et al. 1994a). 5.1.3.2 Teacher`s Report Form (TRF) Die Übernahme der amerikanischen Normierung der TRF ist noch nicht hinreichend abgesichert, da keine Studie an einer repräsentativen deutschen Stichprobe vorliegt. Allerdings haben Untersuchungen an repräsentativen Stichproben in den Niederlanden (Achenbach et al. 1987) und die Analysen an klinischen Stichproben in Deutschland (Döpfner et al. 1994) überwiegend relativ geringfügige Abweichungen von den amerikanischen Werten ergeben. Die Konsistenzen der Skala ‚schizoid/zwanghaft’ sind nicht reliabel (Döpfner et al. 1994c) und wurden ebenfalls, wie in der CBCL/4-18, nicht ausgewertet. Auch wenn jeweils zwei Therapeuten (Diplom-Sportlehrer und DiplomPsychologe) ein Kind beurteilt haben, dürften Verzerrungseffekte aufgrund der entstandenen Therapeut-Patient-Beziehung im Verlauf der Intervention eine Tendenz zur Milde (Friedrichs 1990) ausgelöst haben. 5.1.3.3 Youth Self-Report (YSR/11-18) Bei der Überprüfung der inneren Konsistenz und der Retest-Reliabilität ergaben sich absolut und im Vergleich zur Originalfassung zufriedenstellende Werte (Loesel et al. 1991). Die internen Konsistenzen liegen zwischen .69 und .95. Die Reliabilitätskoeffizienten für den Gesamtfragebogen liegen zwischen - 99 - Diskussion .89 und .93 (Remschmidt &. Walter 1990). Zahlreiche internationale Untersuchungen bestätigen die Validität der Youth Self-Report Form (Achenbach &. Edelbrock 1987). Die Konsistenzen der Skala ‚schizoid/zwanghaft’ sind auch bei der YSR/11-18 unzureichend (Döpfner et al. 1994b) und wurden in dieser Untersuchungsgruppe nicht ausgewertet. 5.1.2.4 Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche (DIKJ) Die Reliabilitätskoeffizienten des DIKJ in unterschiedlichen Untersuchungsgruppen zeigten interne Konsistenzen zwischen .79 und .88 und Split-half-Reliabilitäten zwischen .84 und .91 (Stiensmeier-Pelster et al. 1989). Die inhaltlich-logische Gültigkeit des Verfahrens wurde nachgewiesen. Von Stiensmeier (1988) wurden zur internen und diskriminanten Validierung Korrelationen zu mehreren anderen Testverfahren berechnet. 5.2 Diskussion der anthropometrischen Daten 5.2.1 Anthropometrische Daten zu T0 Erfasst wurden die anthropometrischen Parameter „Alter“, „Körpergröße“, „Gewicht“ und entsprechend berechnet wurde der „BMI“ und „BMI-SDS“. Das Alter der Kinder und Jugendlichen lag im Mittel bei 11,8 ± 2,5 Jahre (KG: 11,4 ± 2,6 Jahre). Die große Spanne zwischen Minimum (7 Jahre) und Maximum (17 Jahre) begründet die Einteilung in drei Behandlungsgruppen (Grundschulalter, vor-pubertäres Alter und Jugendliche) von FITOC und FITOC-MAXI (KorstenReck et al. 1997). Hinsichtlich Alter, Größe, Gewicht und BMI-SDS unterschieden sich IG und KG nicht signifikant voneinander. Eine Einordnung der Körpergrößen der Mädchen und Jungen der IG anhand der Perzentilen der saarländischen Wachstumsstudie (Zabransky et al. 2000) - 100 - Diskussion zeigt, dass die Jungen 1,9 cm und die Mädchen sogar 3,8 cm größer waren. Die Ergebnisse von Deforche et al. (2003), die in ihren Untersuchungen bestätigen, dass übergewichtige und adipöse Kinder früher in die Pubertät als gleichaltrige Normalgewichtige kommen, gelten daher auch für diese Studie. In der Studie von Korsten-Reck et al. (2005) mit 33 FITOC-Gruppen (ohne Jugendliche) lag der BMI-SDS zu Untersuchungsbeginn um 0,4 niedriger (BMISDS: 2,09). Graf et al. (2005) haben in ihrer Interventionsstudie einen BMI-SDS von 2,40, Reinehr et al. (2005) 2,50 und Korsten (2005) 1,97 zu Untersuchungsbeginn erhoben. Damit war der BMI-SDS zu Eingang der Untersuchung dieser Arbeit vergleichbar mit denen anderer nationaler, ambulanter und interdisziplinärer Interventionsstudien. Adipositas lag bei 90,5 % der Kinder und Jugendlichen der Interventionsgruppe (KG: 93,8 %) vor. Die Intervention FITOC gibt Adipositas als Eingangskriterium vor (Korsten-Reck 1997), welche im Wesentlichen in dieser Arbeit erfüllt wurde. Der geringe Anteil übergewichtiger Kinder und Jugendlicher (9,5 %) erklärt sich durch die Gewichtsabnahme, die die Kinder und Jugendlichen in der Entscheidungsphase durchgeführt haben, bevor die Intervention begonnen hatte. 5.2.2 Betrachtung der anthropometrischen Daten von T0 nach T1 Von T0 (29,6 ± 4,8 kg/m2) zu T1 (28,5 ± 4,0 kg/m2) verringerte sich der BMI der Kinder und Jugendlichen nicht signifikant. Der BMI der Kontrollgruppe erhöhte sich dagegen von T0 (28,9 ± 4,6 kg/m2) zu T1 (29,7 ± 4,7 kg/m2) signifikant (p ≤ 0,001). Analog sank der BMI-SDS der Kinder und Jugendlichen der IG signifikant (p ≤ 0,001) um 0,18. Der BMI-SDS der KG blieb dagegen stabil. In dem „Konsensuspapier Patientenschulungsprogramme für Kinder und Jugendliche mit Adipositas“ gilt eine Therapie als erfolgreich wenn der BMISDS um 0,2 verringert werden kann (Böhler et al. 2004). Die Ergebnisse der - 101 - Diskussion vorliegenden Interventionsstudie erreichen annähernd diese Anforderungen und liegen damit auch im Bereich den andere Schulungsprogramme angeben. Die Reduktion des BMI-SDS in der vorliegenden Untersuchung muss auf dem Hintergrund des hohen Anteils sozial schwieriger Familien mit niedrigem sozialem Status in den Untersuchungsgruppen und die dadurch erschwerte elterliche Compliance betrachtet werden. Aufgrund der Vielfalt von Interventionsprogrammen für Kinder und Jugendliche mit Adipositas ist ein Vergleich nur eingeschränkt möglich. Daher werden nur Interventionsstudien mit einer Dauer von einem Jahr aufgeführt, die ebenfalls einen ambulanten interdisziplinären Ansatz (Verhaltens- und Ernährungsschulung, sowie Bewegungstherapie und Einbezug der Eltern) aufweisen. In Untersuchungen, die FITOC als Intervention verwendeten, konnten KorstenReck & Kayser (2002) unter kontrollierten Bedingungen den BMI-SDS von 2,40 ± 0,4 innerhalb acht Monate auf 2,20 ± 0,5 senken. Die Kinder der Kontrollgruppe veränderten ihren BMI-SDS nicht. Korsten-Reck et al. (2005) zeigte in ihrer umfassenden Untersuchung an 427 Kindern, dass die Kinder ihren BMI-SDS innerhalb von acht Monaten von 2,09 ± 0,51 auf 1,88 ± 0,60 signifikant senken konnten. Korsten (2005) konnte in ihrer Untersuchung an 54 Kindern, die das einjährige FITOC-Programm absolvierten, eine Reduktion des BMI-SDS von 1,97 ± 0,54 auf 1,66 ± 0,41 nach einem Jahr feststellen. Nach drei Jahren lag der BMI-SDS sogar bei 1,57 ± 0,83 (postalische Befragung). Reinehr et al. (2005) konnte mit einem einjährigen Therapieprogramm bei 132 adipösen Kindern zwischen 6 und 15 Jahren den BMI-SDS von 2,50 ± 0,43 auf 2,07 ± 0,53 senken. Bausteine der einjährigen ambulanten Schulung waren Ernährungs-, Verhaltens- und Bewegungstherapie einschließlich einer individuellen ärztlichen und psychologischen Betreuung von Kind und Familie. Das einjährige Schulungsprogramm, gestaltet durch ein interdisziplinäres Team, war in drei Phasen gegliedert: In der Intensivphase (3 Monate) lagen Gruppenveranstaltungen Essverhaltenstraining (insgesamt 9 Stunden) und - 102 - Diskussion Ernährungskurs (insgesamt 9 Stunden) und 6 Informationsveranstaltungen für die Eltern. In der Etablierungsphase (6 Monate) fanden individuelle psychologische Familiengespräche und Elterngesprächskreise (3 Monate) statt. In der letzten Phase, der betreuten Entlassung in den Alltag (3 Monate), erfolgte eine individuelle Beratung nur noch bei auftretenden Schwierigkeiten. Die Bewegungstherapie wurde über das gesamte Schulungsjahr ein- bis zweimal wöchentlich angeboten. Bedingung für die Aufnahme in das Schulungsprogramm war der Nachweis der Teilnehmer einer aktiven Teilnahme in einem Sportverein als Einschlusskriterium vor Beginn der Therapie. In einer Interventionsstudie konnten Graf et al. (2005) den BMI SDS von 2,40 ± 0,40 um 0,19 auf 2,21 ± 0,27 bei 23 Kinder und Jugendlichen zwischen 8 und 17 Jahren nach elf Monaten signifikant senken. Während der Intervention kamen die Kinder einmal wöchentlich einzeln zur ärztlichen Sprechstunde, in dessen Verlauf wurde der Gewichtsverlauf mit den Kindern allein oder gemeinsam mit den Eltern besprochen, um den individuellen Bedürfnissen und Zielen gerecht zu werden. Im Anschluss fand eine Einheit Ernährungsberatung statt. Gruppengespräche mit dem Psychologen wurden im Wechsel mit der Ernährungsberatung durchgeführt. Die Eltern nahmen im gleichen Umfang an Gesprächen mit dem Ernährungsberater und dem Psychologen teil. An vier Terminen wurden gemeinsame Kochnachmittage durchgeführt. Zweimal pro Woche kamen die Kinder zum Sport. Epstein (1985) konnte bei n = 25 Kindern zwischen 8 und 12 Jahre alten adipösen Mädchen eine signifikante Gewichtsreduktion von 53,77 ± 19,6 auf 49,91 ± 19,1 kg gegenüber der Kontrollgruppe erreichen. Schwerpunkt der Maßnahme war eine 8-wöchige Intervention und Erhaltungsphase über 10 Monate. Während die Interventionsgruppe eine interdisziplinäre Intervention erhielt, wurde bei der Kontrollgruppe nur eine Diätberatung durchgeführt. Golan (1998) konnte bei n = 60 Kindern zwischen 6 und 11 Jahre in der einjährigen Intervention bei den Teilnehmern der Interventionsgruppe eine signifikant größere Gewichtsreduktion gegenüber der Kontrollgruppe feststellen. - 103 - Diskussion Die Interventionsgruppe erhielt eine interdisziplinäre Intervention mit dem Schwerpunkt des Einbezugs der Eltern, während die Intervention für die Kontrollgruppe ohne Eltern stattfand. In einer Studie von Savoye et al. (2007) mit 209 Kindern zwischen 8 und 16 Jahren konnte nach einer 12-monatigen interdisziplinären Intervention der BMI (- 3,3 kg/m2 im Vergleich zur KG) signifikant gesenkt werden und auch nach einem Jahr bestand weiterhin eine signifikante Differenz zur Kontrollgruppe. Die Intervention war jedoch Bewegungseinheiten verhaltenstherapeutisch wurden von orientiert Physiotherapeuten und die geleitet, die schwerpunktmäßig auf eine optimale Auslastung im aeroben Bereich achteten. Die Teilnehmer wurden dann lediglich angehalten in der Freizeit mehr Sport zu treiben. Gutin et al. (2002) berichten nach einer 8-monatigen Intervention bei 80 Jugendlichen zwischen 13 und 16 Jahren von einer signifikante Reduktion der Fettmasse der Interventionsgruppen. Die Interventionsgruppen wurden differenziert zwischen moderater (zwei Mal pro Woche) und intensiver Bewegungsschulung (fünf Mal pro Woche). Alle erhielten alle zwei Wochen eine Lebensstilschulung. Es gab aber Informationen für die Ernährung nur im Rahmen von Elternabenden. Jelalian et al. (2006) konnten dagegen bei 89 Jugendlichen der gleichen Alterspanne keine signifikanten Unterschiede in der Gewichtsentwicklung gegenüber der Kontrollgruppe feststellen. Ziel war hier die Beurteilung der Wirksamkeit einer zusätzlichen gruppenbasierten „Abenteuer“Therapie zu einem Gewichtskontrolle. Die Standardprogramm Kontrollgruppe kognitiver erhielt jedoch Verhaltens- und ebenfalls eine interdisziplinäre Intervention jedoch ohne die „Abenteuer“-Einheit. Insgesamt deuten sowohl die Befunde der eigenen Untersuchung als auch die o.g. Studienergebnisse darauf hin, dass ambulante interdisziplinäre Interventionen sich positiv auf den BMI-SDS auswirken. Obwohl die unterschiedlichen Interventionen der Studien jeweils andere Schwerpunkte setzen, wird bei den Kindern und Jugendlichen eine signifikante - 104 - Diskussion Gewichtsreduktion erreicht. In der Meta-Analyse von Wabitsch & Moß (2009) wird die Effektivität ambulanter interdisziplinärer Schulungsprogramme unter dem Gesichtspunkt motivierter Familien gegenüber isolierte Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapien betont. Durch die Kombination verschiedener Maßnahmen wird eine höhere Reduktion des Übergewichts erreicht, als bei Anwendung isolierter Therapien (Wabitsch & Moß 2009). Oude Luttikhuis et al. (2008) berichten ebenfalls in ihrer Meta-Analyse von signifikant überlegenen interdisziplinären Ansätzen gegenüber isolierten Programmen und betonen besonders die Einbeziehung der Eltern bei vorpubertären Patienten. 5.2.3 Betrachtung der anthropometrischen Daten zur Follow-Up Untersuchung T2 Zum Zeitpunkt der Follow-Up Untersuchung T2 (18 Monate nach Beginn der Intervention) wurden die anthropometrischen Parameter „Alter“, „Körpergröße“, „Gewicht“ und entsprechend berechnet wurde der „BMI“ und „BMI-SDS“ der Interventionsgruppe erfasst. Das Alter der Kinder und Jugendlichen der IG lag im Mittel bei 13,7 ± 2,6 Jahre. Eine Kontrollgruppe lag zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vor. Der BMI der Kinder und Jugendlichen der IG veränderte sich von den Untersuchungszeitpunkten T0 (29,6 ± 4,8 kg/m2) zu T2 (26,8 ± 7,1 kg/m2) nicht signifikant. Der durchschnittliche BMI-SDS der IG verringerte sich weiter um 0,05 auf 2,19 ± 0,49. Diese Verringerung des BMI-SDS von T1 zu T2 war allerdings nicht signifikant. Die Verringerung des BMI-SDS um 0,23 von T0 zu T2 war jedoch signifikant (p ≤ 0,001). Die Aussagekraft der Ergebnisse ist aufgrund der fehlenden Kontrollgruppe und des hohen Drop-Outs (n = 29) zu T2 jedoch eingeschränkt zu betrachten. Es ist zu vermuten, dass zum Untersuchungstermin T2 nur diejenigen motiviert waren, die auch erfolgreich an Gewicht verloren haben und dies auch den Untersuchern demonstrieren wollten. - 105 - Diskussion Langfristige Studien, die Ergebnisse nach einem 1-Jahres-Programm mit interdisziplinären Behandlungsansätzen in der untersuchten Alterspanne erhoben haben, liegen nur eingeschränkt vor. Korsten (2005) zeigte (s.o.) durch FITOC eine Senkung des BMI-SDS von 2,00 ± 0,54 in der Eingangsuntersuchung zu 1,57 ± 0,80 nach 3 Jahren (n = 53). Einschränkend ist das Fehlen einer Kontrollgruppe sowie die Erhebung der Daten zur Langzeituntersuchung per Fragebogen oder Telefon. Epstein (1985) zeigte 2 Jahre nach seinem Interventionsprogramm, dass bei 8 bis 12 Jährigen Programmteilnehmern das (n = 42) Gewicht gehalten werden konnte, während die Kontrollgruppe weiter an Körpergewicht zunahm. In einer ähnlichen Studie konnten Epstein et al. (1994a) bei 44 Kindern zwischen 8 und 12 Jahren nachweisen, dass sie ihr Gewicht nach zwei Jahren um 15,4 % senken konnten. Zudem konnte die Studie zeigen, dass Interventionen mit dem Ziel einer Lebensstiländerung und vermehrter körperlicher Aktivität einer diätorientierten Intervention überlegen waren. In einer Langzeitstudie, in der Kinder aus 4 Studien 10 Jahre nach einer Familienorientierten Behandlung kontrolliert wurden, konnten Epstein et al. (1994) einen Gewichtsverlust von 15 % nachweisen, wenn die Eltern konsequent in die Behandlung miteinbezogen wurden und sogar 20 %, wenn sie den Lebensstil hin zu mehr Bewegung und gesunder Ernährung änderten und ihre Kinder weiterhin ermunterten dies auch durchzuführen. Eine alleinige Orientierung am Kind, trotz Bewegungs- und Ernährungstraining führte zu keiner langfristigen Gewichtsreduktion. Flodmark (1993) konnte an 41 Kinder ein Jahr nach Beendigung des Programms eine geringere Zunahme des BMI (+0,3 kg/m2) der Interventionsteilnehmer gegenüber der Kontrollgruppe nachweisen. In der Studie von Rolland-Cachera et al. (2004) anhand 121 Kindern zwischen 11 und 16 Jahre konnte zwar eine signifikante Reduktion des Gewichts nach - 106 - Diskussion der nur 9-monatigen Intervention erreicht werden, jedoch stieg das Gewicht nach 21 und 38 Monaten nach dem Ende der Intervention wieder an. Bezogen auf einjährige Maßnahmen gegen Adipositas bei Jugendlichen sind Studien unter kontrollierten oder randomisierten Bedingungen noch weniger vorhanden. Tsiros et al. (2008) betonen die Notwendigkeit von langfristigen Follow-Up Ergebnissen um die Überlegenheit interdisziplinärer Interventionen abzusichern. Brownell et al. (1983) zeigten auf, dass ein Gewichtsverlust von 20 % nach einer einjährigen Intervention eintrete, wenn Jugendliche und deren Mütter separat geschult werden. Der Gewichtsverlust war geringer, wenn Jugendliche und Mütter gemeinsam geschult wurden (5,5 %). Wenn Jugendliche ohne Mütter behandelt wurden, betrug der Gewichtsverlust noch mehr als bei gemeinsamer Behandlung mit den Müttern. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung nach 18 Monaten (T2) zeigen, trotz mangelnder Kontrollgruppe, dass die Intervention nachhaltig das Gewicht, vergleichbar mit denen anderer Studien, jedoch unter nicht kontrollierten Bedingungen, reduziert. Eine direkte Einordnung der Ergebnisse anhand anderer Studien ist aufgrund der Untersuchung 6-Monate nach Ende der Intervention nur eingeschränkt möglich. Insgesamt zeigt sich jedoch ein positiver Effekt bezogen auf den BMI-SDS zu T1 und zu T2 aufgrund einer multidisziplinären Intervention der Interventionsgruppe Die Meta-Analysen von Jelalian & Saelens (1999) und Wabitsch & Moß (2009) weisen hinsichtlich der Nachhaltigkeit einer Gewichtsreduktion bei Kindern für solche Programme nach, die besonders die Eltern in die langfristige Behandlung mit einbeziehen. Wabitsch & Moß (2009) geben zudem an, dass multidisziplinären Interventionen geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich der Gewichtsabnahme zeigen. Jungen weisen demnach langfristig eine stärkere BMI-SDS Veränderung auf als Mädchen. Dies konnte in der vorliegenden Untersuchung nicht bestätigt werden. - 107 - Diskussion Jelalian & Saelens (1999) zeigten bei Jugendlichen deutliche Vorteile bezogen auf die Gewichtsreduktion von Interventionsprogrammen, die die Änderung des Lebensstils und die Verringerung von Inaktivität einbeziehen. Dabei stellten sie in den untersuchten Studien fest, dass kein vorhandenes interdisziplinäres Interventionsprogramm dem anderen deutlich überlegen war. Ferner machten sie deutlich, dass eine intensive Einbeziehung der Eltern nur einen geringen Effekt, bezogen auf den Gewichtsverlust, zeige. . - 108 - Diskussion 5.3 Diskussion der psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung Neben der Darstellung somatischer Folgen durch Übergewicht und Adipositas nimmt die Datenlage der psychischen Folgesymptomatik einen deutlichen geringeren Raum ein. Dies ist u.a. dadurch bedingt, dass Kausalitäten, die zu einer psychischen Auffälligkeit führen, im Kindes- und Jugendalter nicht eindeutig identifizierbar sind. Es ist von einer wechselseitigen Beeinflussung auszugehen, in der psychische Auffälligkeiten sowohl Folge einer Adipositas als auch mitbedingend und aufrechterhaltend sein können (Hasler et al. 2005). Prävalenzangaben psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen Nach der KiGGS-Studie (Ravens-Sieberer et al. 2007) liegen folgende Prävalenzen für psychische Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen zwischen 7 und 17 Jahren angegeben in Deutschland vor: - Depression: 5,3 % (Jungen) u. 5,4 % (Mädchen) - Ängste: 10,1 % (Jungen) u. 10,0 % (Mädchen) - Störung des Sozialverhaltens: 7,9 % (Jungen) u. 7,2 % (Mädchen) Insgesamt zeigen 21,9 % aller Kinder und Jugendlichen Hinweise auf psychische Auffälligkeiten. In der repräsentativen Studie, bei der 2863 Kinder zwischen 7 und 17 Jahren befragt wurden, wird jedoch differenziert zwischen „wahrscheinlich auffällig“ (9,7 %) und „Hinweise auf psychische Auffälligkeiten“ (21,9 %). - 109 - Diskussion Weitere Prävalenzangaben für kinder- und jugendpsychiatrische Störungen in Deutschland sind in Tabelle 77 zusammengefasst. Autoren Stichprobe Altersbereich Prävalenz % Esser und Schmidt 216 8J 16,2 Esser et al. (1992) 191 13 J 17,8 Remschmidt und Walter 1907 6-17 J 12,7 1030 4-10 J 13,1-28,3 (1987) (1990) Lehmkuhl et al. (1998) Tab. 77: Prävalenzraten für kinder- und jugendpsychiatrischer Auffälligkeiten in Deutschland In einer regionalen Untersuchung von Ziegert et al. (2002) wurden mit Hilfe der CBCL/4-18 an 508 (gesunden) Kindern und Jugendlichen in der Region Aachen die Prävalenzangaben von psychischen Auffälligkeiten ermittelt. Es stellte sich heraus, das 15-16 % der Kinder und Jugendlichen den kritischen Wert der CBCL/4-18 (T-Wert > 70) erreichten und somit als auffällig galten. Die Prävalenzrate psychischer Störungen bei adipösen Kindern und Jugendlichen ist sehr heterogen. Während Warschbuger (2005) angibt, dass 10 - 20 % der adipösen Kinder (Alter wird leider nicht näher spezifiziert) Kriterien für eine psychiatrische Diagnose erfüllt haben, haben Vila et al. (2004) mittels eines semi-strukturierten Interviews bei 58 % der 155 adipösen Kindern zwischen 5 und 17 Jahren psychiatrische Diagnosen erhoben. Zametkin et al. 2004 betonen anhand ihrer Meta-Analyse, dass die Prävalenzen von psychiatrischen Störungen bei adipösen Kindern und Jugendlichen sich nicht von gesunden Kindern und Jugendlichen unterscheidet. Bei extrem adipösen jungen Menschen (zwischen 15-21 Jahre und BMI > 42) geben Britz et al. (2000) 40 % psychiatrische Störungen an. - 110 - Diskussion 5.3.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern (CBCL/4-18) zum Zeitpunkt T0 Die Eltern der Interventionsgruppe gaben an, dass sie bei 28,1 % ihrer Kinder und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten einschätzten. In der Kontrollgruppe lag der Anteil psychisch auffälliger Kinder und Jugendlichen bei 31,8 %. Die Gruppen unterschieden sich nicht signifikant. Eine Studie von Epstein et al. (1994b) kam zu dem Ergebnis, dass 71% der untersuchten adipösen Kinder mit der CBCL/4-18 im Normbereich liegen (CutOff bei einem T-Wert ≥ 64). Sie gaben an, dass 20 % der Jungen und 12 % der Mädchen in der Syndromskala ‚sozial Probleme’ erhöhte Werte hatten. Die soziale Kompetenz wurde bei den Mädchen als normal bezeichnet, 15 % der Jungen hingegen wiesen hier Probleme auf. Eine spätere Studie von Epstein et al. (1996) ermittelte einen deutlich höheren Anteil für die einzelnen Skalenwerte der CBCL/4-18. Bei dieser Untersuchung lagen die Jungen mit 45 % und die Mädchen mit 28,3 % der Skala ‚soziale Probleme’ im auffälligen Bereich. Roth et al. (2008) untersuchten in ihrer Studie, ob sich bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas mehr psychische Störungen bzw. Auffälligkeiten zeigen als bei normalgewichtigen Kindern und Jugendlichen. Der psychische Befund wurde mittels des Kinder-DIPS und der CBCL/4-18 (Achenbach & Edelbrock 1983) erhoben. Die Ergebnisse der CBCL/4-18 zeigten, dass bei 30,9 % der adipösen Kinder ein höherer Wert als der klinisch relevanten Cut-Off (T-Wert: 64) vorlag auf . Myers et al. (1998) wählten einen sehr niedrigeren Cut Off des T-Wertes bei ≥ 60 und gaben eine Prävalenzrate auffälliger Werte in den internalisierenden und externalisierenden Syndromskalen von 29 % an. Auch Epstein et al. (2000a) und Vila et al. (2004) wählten den Cut-Off bei T-Wert ≥ 60 und stellten in ihren Untersuchungen Prävalenzen von psychischen Auffälligkeiten bei 16 % bzw. 29 % der Kinder fest. - 111 - Diskussion Die Studie von Barnow et al. (2003) stellte den Cut-Off erst gar nicht dar, so dass eine Bewertung hinsichtlich der Prävalenz psychischer Auffälligkeiten nicht möglich war. Die Studie zeigte lediglich, dass die Eltern der Teilnehmer der IG, im Vergleich zu den Eltern der KG, ihre Kinder signifikant mit mehr Körperbeschwerden, Depressivität/Angst, sozialen Problemen und Aggression behaftet sahen. Die Aussagekraft ist aufgrund niedriger Teilnehmerzahlen (IG: n = 19 / KG: n = 38) zwischen 9 und 16 Jahren zudem schwach. Eschenbeck (2009) führte eine Datenbankrecherche durch, die 157.000 Kinder und Jugendliche einbezog. Die Diagnosehäufigkeit für Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas, im Vergleich normalgewichtigen Kindern, wurde um 85 % erhöht angegeben. Die Diagnose Depression wurde bei übergewichtige Kindern und Jugendlichen dreimal häufiger vergeben als bei Normalgewichtigen. Werden Studien herangezogen, die den Cut-Off des T-Wertes ≥ 70 zugrunde legen, liegt die Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten bei 20 % (Braet et al 1997, Allison & Heschka 1991). Insgesamt zeigt die vorliegende Untersuchung sehr hohe Prävalenzraten, trotz des hohen Cut-Offs bei T-Wert ≥ 70, psychischer Auffälligkeiten im Vergleich zu den anderen Studien. Gründe für diese erhöhte Prävalenz dürften in den regionalen Besonderheiten des Umfeldes der Stadt Düren liegen. Der HzE Bericht 2008 (Schilling et al. 2009) weist Düren innerhalb Nordrhein-Westfalens als eine Stadt/Kreis mit einem hohen Anteil von Familien mit niedrigem SES aus. Ein Zusammenhang zwischen niedrigem SES und erhöhter Prävalenz von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen wurde von mehreren Autoren bestätigt (Koch 2009, Oude Luttikhuis et al. 2008, Zametkin et al. 2004). Bezogen auf die einzelnen Syndromskalen zeigte sich, dass in der Interventionsgruppe der Mittelwert (T-Werte) für die Skala ‚sozialer Rückzug’ bei 57,2 ± 7,7 und 56,6 ± 8,6 für die Skala ‚körperliche Beschwerden’ lag. In der Skala ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ wurden Mittelwerte von 54,5 ± 6,8 und 60,1 ± 7,9 festgestellt. Die Mittelwerte für die Skalen - 112 - Diskussion ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ lagen bei 54,9 ± 5,8 und 54,8 ± 6,1. In der Skala ‚Aggressivität’ wurde der entsprechende Mittelwert mit 53,7 ± 5,6 berechnet. Die Werte sind tendenziell vergleichbar mit anderen Studien, die adipöse Kinder und Jugendliche einbezogen haben (Bender et al. 2007, Young et al. 2003, Myers et al. 1998, Braet et al. 1997). Auffallend war der hohe Wert im Bereich der ‚sozialen Probleme’, der deutlich den Leidensdruck und die Problematik der Kinder und Jugendlichen im Bereich der Peer-Group aufzeigt. Der durchschnittliche T-Wert von 60,1 ± 7,9 erlaubt daher die Aussage, dass überdurchschnittlich viele Eltern der IG ihre Kinder und Jugendlichen in diesem Bereich als deutlich belastet sehen. Lediglich Bender et al. (2007) und Myers et al. (1998) geben für diesen Bereich einen ähnlich hohen T-Wert an (58,3 bzw. 59,3). Die Eltern beurteilten die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen der Interventionsgruppe mit einem Gesamtrohwert von 28,2 ± 16,9 (entspricht einem T Wert = 59) ein, wobei Mädchen signifikant deutlicher belasteter waren als Jungen (p = 0,029). In der Kontrollgruppe lag der Gesamtrohwert bei 22,5 ± 10,3. Die Untersuchungsgruppen unterschieden sich nicht signifikant. Braet (2006) konnte in ihrer Eingangsuntersuchung von einem T- Wert 56,06 ± 10,6 und Myers et al. (1998) 50,4 ± 9,4 für die allgemeine psychische Belastung ausgehen. Entsprechend liegen die Gesamtrohwerte bei 22-23 und 12. Zu ähnlichen Ergebnissen kam Young-Hyman et al. (2006) an untersuchten (adipösen) amerikanischen Kindern (n = 117) mit afrikanischer Abstammung. Bender et al. (2007) wiesen einen T-Wert von 54,7 (Rohwert = 18 - 19) bei übergewichtigen Kindern nach. Im Vergleich zu normalgewichtigen Kindern und Jugendlichen zeigen die Erhebungen von Haffner et al. (2005) einen T-Wert von 53 in einer repräsentativen Querschnittsuntersuchung bei 14 bis 17-jährigen Kinder und - 113 - Diskussion Jugendlichen. Braet et al. (1997) wiesen bei normalgewichtigen Kindern (9 - 12 Jahre; n = 150) einen T-Wert von 49,7 nach. In der vorliegenden Studie zeigt sich, dass zu Untersuchungsbeginn (T0) die Kinder und Jugendlichen hinsichtlich ihrer allgemeinen psychischen Belastung vergleichbar sind mit den Ergebnissen anderer Studien mit adipösen Kindern und Jugendlichen. Die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen ist im Vergleich zu Normalgewichtigen jedoch deutlich erhöht. Adipöse Kinder und Jugendliche sind, aus Sicht der Eltern, psychisch wesentlich belasteter als normalgewichtige Kinder. 5.3.2 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern von T0 zu T1 Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich signifikant in der IG von 28,1 % um 13,2 % auf 14,9 %. Hingegen stieg in der KG die Prävalenz psychischer Auffälligkeiten signifikant um 6,3 % auf 38,1 %. Dies dürfte auf den Umstand zurückzuführen sein, dass die Kindern und Jugendlichen der KG eine wirksame Behandlung nicht in Anspruch nehmen konnten. Die Kinder und Jugendlichen haben möglicherweise auf Veränderung ihres Zustandes gehofft, die sich aber nicht erfüllen ließ. Die Studienlage zur Veränderungsmessungen von psychischen Auffälligkeiten anhand von Fremdbeurteilungen über die CBCL/4-18 ist sehr rar (Jelalian & Saelens 1999). Myers et al. (1998) konnten am Ende ihrer einjährigen Intervention die Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten von 29 % auf 13 % senken, allerdings lag der Cut-Off in der CBCL/4-18 sehr niedrig bei T-Wert ≥ 60. In einer Meta-Analyse von Jelalian & Saelans (1999), die die Effekte von Interventionsprogrammen auf die Gewichtsreduktion untersuchten, betonen die Autoren jedoch eine nachhaltige Wirksamkeit solcher Maßnahmen nur für psychisch unauffällige Kinder. - 114 - Diskussion Die deutliche Verringerung der Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten in dieser Untersuchung kann vorhandene Studien (Myers et al. 1998, Epstein et al. 2000a) bestätigen, die Verringerungen von psychischen Auffälligkeiten durch die Interventionen erreichen konnten. Jedoch müssen in dieser Studie die hohen Cut-Offs von T-Werten ≥ 70 berücksichtigt werden, die, wenn man die niedrigeren Cut-Offs verwendet, wesentlich höhere Prävalenzraten nach sich ziehen würde. Die in dieser Untersuchung nach der Intervention (T1) erreichte Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten entspricht dem Vorkommen in der großen deutschen repräsentativen Querschnittsuntersuchung zur Erhebung psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen ‚KiGGSs’ (Ravens-Sieberer 2007). Diese Veränderungen widersprechen der Feststellung der Ergebnisse von Jelalian & Saelens (1999), wonach interdisziplinäre Interventionen mit erfolgreicher Gewichtsreduktion nur in solchen Gruppen Wirkung zeigt, in denen keine psychische Auffälligkeiten vorkommen. Signifikante Verbesserungen lagen in folgenden Syndromskalen der IG vor: ‚sozialer Rückzug’, ‚ängstlich/depressiv’, ‚soziale ‚Aufmerksamkeitsprobleme’, ‚dissozialen Verhalten’ Hingegen sich KG verschlechterte die in und den Probleme’, ‚Aggressivität’. Syndromskalen ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’. Insgesamt zeigten sich in der IG signifikante Verbesserungen in allen Syndromskalen von T0 zu T1, während in der Kontrollgruppe keine Veränderungen bzw. sogar deutliche Verschlechterungen feststellbar waren. Vor allem in den Bereichen ‚sozialer Rückzug’ und ‚soziale Probleme’ konnten deutliche Verbesserungen in der IG erreicht werden, während in der KG Verschlechterungen im Bereich ‚soziale Probleme’ und ‚ängstlich/depressives Verhalten’ festgestellt wurden. Es liegen nur wenige Studien vor, die alle Syndromskalen der CBCL/4-18 erfassen. Bei dem überwiegenden Teil der Studien werden die Syndromskalen zur „internalisierenden Skala“ (‚sozialer Rückzug’, ‚körperliche Beschwerden’ - 115 - Diskussion und ‚ängstlich/depressiv’) und „externalisierenden Skala“ (‚dissoziales Verhalten’ und ‚Aggressivität’) zusammengefasst (Epstein et al. 2000, Braet et al. 1997). Berücksichtigt man dies, so kommen Epstein et al. (2000) und Braet et al. (1997) zu signifikanten Verbesserungen in der ‚internalisierenden Skala’ als Interventionseffekte. In der Studie von Myers et al. (1998) konnten in folgenden Syndromskalen signifikante Verbesserungen erzielt werden (T0 = Untersuchungsbeginn; T1 = nach 12 Monate; T-Werte): ‚Sozialer Rückzug’ (T0: 54,5; T1: 52,2), ;körperliche Beschwerden’ (T0: 55,8; T1: 53,8), ‚ängstlich/depressiv’ (T0: 55,1; T1: 52,3), ‚soziale Probleme’ (T0: 59,9; T1: 55,5) und ‚Aufmerksamkeitsprobleme' (T0: 53,2; T1: 52,1). Auffallend ist auch hier der hohe Wert im Bereich ‚soziale Probleme’. Die Ergebnisse von Myers et al. (1998) entsprechen in etwa denen der vorliegenden Arbeit. Bleibt eine Intervention bei bestehender Adipositas aus, so zeigen sich Verschlechterungen in den für adipöse Kinder und Jugendlichen empfindlichen Bereichen ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’. Bezogen auf die allgemeine psychische Belastung der IG verringerte sich der Rohwert der in der CBCL/4-18 um 10,3 Punkte von T0 (28,2 ± 16,9) zu T1 (17,9 ± 12,9) signifikant (p ≤ 0,001). In der KG konnte keine signifikante Veränderung festgestellt werden. Auch Myers et al. (1998) konnten den Gesamtrohwert von 12 auf 8 senken. Braet et al. (2006) senkten den Gesamtrohwert nach der Intervention von 22 auf 17. In einer früheren Untersuchung konnten Braet et al. (2004) den Gesamtrohwert nach einer 10-monatigen Intervention von 28 auf 17 senken. 14 Monate nach Behandlungsende lag der Rohwert aber wieder fast auf Ausgangsniveau. Es bleibt festzuhalten, dass aus Sicht der Eltern in allen Syndromskalen der CBCL/4-18 Verbesserungen von T0 zu T1 erzielt wurden. - 116 - Diskussion Es zeigten sich keine signifikanten Zusammenhänge zwischen der Gewichtsreduktion und Veränderungen durch die Einschätzung durch die Eltern in der CBCL/4-18. 5.3.3 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern in der FollowUp Untersuchung T2 Von T1 zu T2 erhöhte sich die Anzahl psychisch auffälliger Kinder und Jugendlichen um 0,1 % (15,0 %; n.s.). Die Veränderung von T0 zu T2 war signifikant (p ≤ 0,001). Es findet sich nur eine Studie, die die langfristigen Auswirkungen therapeutischer Maßnahmen bei Adipositas hinsichtlich der psychischen Auffälligkeiten untersuchte. Epstein et al. (2000a) konnten, bei dem niedrigen Cut-Off ≥ T-Wert 60, die Prävalenz von 16 % auf 4 % nach 24 Monate senken. Dies konnte in der vorliegenden Untersuchung nicht erreicht werden, jedoch wurde der wesentlich höhere Cut-Off T-Wert ≥ 70 angewendet. Ein Vergleich der Mittelwerte der Syndromskalen von T0 zu T2 zeigt keine signifikanten Veränderungen. Bezogen auf die allgemeine psychische Belastung der IG erhöhte sich der Rohwert der in der CBCL/4-18 um 2,1 Punkte von T1 (17,9 ± 12,9) nicht signifikant zu T2 (20,0 ± 10,7). Die Veränderung von T0 zu T2 war ebenfalls nicht signifikant. Epstein et al. (2000) senkten den Gesamtrohwert ihrer Behandlungsgruppe für Eltern und Kind von 17 auf 12 nach einer sechsmonatigen Behandlung. Ein Jahr nach Behandlungsende erhöhte sich der Wert leicht auf 13 und blieb auch nach zwei Jahren nach Behandlungsende konstant. Braet et al. (2006) senkten den Gesamtrohwert von 22 auf 17 (keine Angaben zur Signifikanz) nach einer 11-monatigen Intervention, nach zwei Jahren lag dieser jedoch bei 23. - 117 - Diskussion Die vorliegende Arbeit kann die Ergebnisse vorhandener Studien replizieren, die nach dem Ende der Intervention eine signifikante Reduktion der allgemeinen psychischen Belastung feststellen, die aber langfristig keine Wirkung zeigen. Es bleibt festzuhalten, dass aus Sicht der Eltern, in allen Syndromskalen der CBCL/4-18 Verbesserungen von T0 zu T1 erzielt wurden, diese aber nach 18 Monaten (T2) sich nicht signifikant zu Untersuchungsbeginn unterschieden. Aus Sicht der Eltern scheint der Wegfall der Intervention gleichbedeutend mit dem Rückgang an psychischen Entlastungsmöglichkeiten für ihre Kinder und Jugendlichen zu sein. Fast alle Studien legen aber auch dar, dass nach Behandlungsende ein erneuter Anstieg hinsichtlich der psychischen Belastung zu beobachten ist. Die vorliegende Arbeit kann eine fehlende nachhaltige Wirkung hinsichtlich der allgemeinen psychischen Belastung der anderen Studien nachvollziehen. Es ist im Gegenteil zu befürchten, dass die allgemeine psychische Belastung nach Behandlungsende über das Ausgangsniveau wieder ansteigt. Für eine Stabilisierung eingetretener psychischer Veränderungen erscheint eine längerfristige Anbindung an die therapeutische Maßnahme bzw. an das Behandlungsteam sinnvoll. 5.3.4 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Therapeuten (TRF) zum Zeitpunkt T0 Die Therapeuten gaben in der Interventionsgruppe bei 27,0 % der Kinder und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten an. Die Therapeuten haben im Vergleich zu den Eltern (28,1 %) ähnliche Einschätzungen hinsichtlich der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten vorgenommen. Es lagen keine Literaturangaben zur Prävalenzangaben psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen, die durch Therapeuten- oder Lehrereinschätzung erhoben wurden, vor. In der Regel wird die TRF zusammen mit der CBCL/4-8 und/oder der YSR/11-18 ausgewertet. Visser et al. (2000) - 118 - Diskussion stellt die Korrelationen zwischen CBCL/4-18 und TRF hinsichtlich der Beurteilung psychischer Auffälligkeiten vor allem im Bereich ‚soziale Probleme’ als hinreichend dar. Für die Skala ‚sozialer Rückzug’ gaben die Therapeuten im Mittel den T-Wert 57,5 ± 7,2 an. Der entsprechende Wert für den Bereich der ‚körperlichen Beschwerden’ wurde mit 51,8 ± berechnet. Für die Skalen ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ gaben die Therapeuten im Mittel T-Werte von 54,3 ± 4,9 und 56,7 ± 5,0 an. Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ wurden im Mittel die T-Werte 52,1 ± 2,6 und 53,2 ± 4,5 angegeben. Für die Skala ‚Aggressivität’ wurde von den Therapeuten im Mittel der T-Wert 54,3 ± 4,7 angegeben. Auch in der TRF wurden die höchsten durchschnittlichen Mittelwerte für die Bereiche ‚sozialer Rückzug’ und ‚soziale Probleme’ durch die Therapeuten angegeben und können die Angaben von Visser et al. (2000) bestätigen. Die allgemeine psychische Belastung lag zu T0 bei einem Rohwert 20,5 ± 10,1. Ein Vergleich mit den Angaben der Eltern, die zu T0 einen Rohwert von 28,2 ± 16,9 angegeben haben, zeigt, dass Therapeuten die allgemeine psychische Belastung deutlich geringer einschätzen als die Eltern. Vermutlich dürfte dies an dem eingeschränkten situativen und zeitlichen Beziehungsaufbau und gestaltung zwischen Therapeut und Kind / Jugendlichen liegen. Zudem übernehmen die Therapeuten keinen erzieherischen Einfluss, der das Spektrum in der Beurteilung des eigenen Kindes / Jugendlichen einengt. 5.3.5 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Therapeuten (TRF) von T0 zu T1 Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich signifikant von 27,0 % um 22,3 % auf 4,7 %. Im Vergleich zu den Prävalenzangaben von psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in der KiGGs-Studie (RavensSieberer 2007) liegt der erreichte Wert nach der Intervention deutlich unter den - 119 - Diskussion Angaben der KiGGs-Studie. Im Vergleich zu den Eltern, die zu T1 14,9 % ihrer Kinder als psychisch auffällig eingeschätzt haben, unterscheiden sich die Werte der Therapeuten (4,7 %) und Eltern (14,9 %) nach der Intervention deutlich. In der Skala ‚sozialer Rückzug’ verringerte sich der Mittelwert (T-Werte) signifikant (p ≤ 0,001) von T0 (57,5 ± 7,2) zu T1 (54,6 ± 4,5). Weitere signifikante Verringerungen (p ≤ 0,001) des Mittelwertes lagen in den Skalen ‚ängstlich/depressiv’ (T0: 54,3 ± 4,9; T1: 52,1 ± 3,8), ‚soziale Probleme’ (T0: 56,7 ± 5,0; T1: 54,2 ± 4,4) und ‚Aggressivität’ (T0: 54,3 ± 4,7; T1: 52,3 ± 3,1) vor. Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ kam es ebenfalls zu einer signifikanten Verringerung (p = 0,010) des Mittelwertes von T0 (52,1 ± 2,6) zu T1 (51,4 ± 2,3), ebenso wie in der Skala ‚dissoziales Verhalten’ (T0: 53,2 ± 4,5; T1: 52,3 ± 2,9; p = 0,027). Wie zu erwarten, gab es die größten Veränderungen im Bereich der Skalen, die internalisierende Symptome (‚sozialer Rückzug’, ‚soziale Probleme’, ‚ängstlich/depressiv’) zusammenfassen und in der Skala ‚Aggressivität’. Vergleiche mit anderen Studien können aufgrund mangelnder Datenlage nicht vorgenommen werden. Die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen der IG reduzierte sich von T0 (20,5 ± 10,1) signifikant (p ≤ 0,001) zu T1 (12,7 ± 8,2). Ein Vergleich mit den Angaben der Eltern zeigt, dass die Reduktion der allgemeinen psychischen Belastung auch durch die Therapeuten wahrgenommen wurde. Die Therapeut-Patient Beziehung als ein bedingender Faktor für eine erfolgreiche Adipositasbehandlung konnte, zumindest bei Erwachsenen, nachgewiesen werden (Wilfley et al. 2002, Wilson 1996, Stunkard 1993). Das heutige Verständnis über Veränderungsmechanismen in der Gruppentherapie basiert überwiegend auf dem Konzept der Gruppenwirkfaktoren. 1955 wurden die ersten Klassifikation von Gruppenwirkfaktoren durch Corsini und Rosenberg dargestellt (Corsini & Rosenberg 1955). Yalom (1985) und Bloch & Crouch (Bloch & Crouch 1985) konnten diese Theorien weiterentwickeln und - 120 - Diskussion formulieren die Wirkfaktoren der Gruppenbehandlung folgendermaßen: Eine wirksame Gruppenbehandlung zur Verbesserung des Patienten findet in der Wechselwirkung zwischen dem Gruppentherapeuten, den anderen Gruppenmitglieder und dem Patienten selber statt. Für Kinder und Jugendliche, welche in einer Gruppe behandelt werden, gelten folgende Charakteristika: relative Häufigkeit der Interaktion, Wir-Gefühl (Gruppenbewusstsein), gemeinsame Ziele, gruppenspezifische Normen, Gruppenstruktur, gegenseitige Verhaltenssteuerung und Rollendifferenzierung (Bruhn & Strauss 1991). Es ist anzunehmen, dass Kinder und Jugendliche zu den Therapeuten aufgrund der räumlichen und zeitlichen starken Kontingenzen bindungsrelevantes Verhalten zeigen. Diese Signale können, bedingt durch die professionelle Ausbildung, von den Therapeuten adäquat beantwortet werden. Es ist zu vermuten, dass im Verlauf der Behandlung zunehmend emotionale Sicherheit, sowohl durch die Therapeuten als auch durch die Gruppe erlangt wird. Es scheint so, als ob die Therapeuten und/oder die Gruppe den Kindern und Jugendlichen zunehmend mehr Selbstsicherheit vermitteln. 5.3.6 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Jugendlichen (DIKJ und YSR/11-18) zum Zeitpunkt T0 Depressive Symptome (DIKJ) lagen bei 19 % der Jugendlichen der Interventionsgruppe vor. Psychische Auffälligkeiten (YSR/11-18) konnten bei 12 % der Jugendlichen erhoben werden. Psychische bzw. tiefenpsychologische Faktoren, die für eine alleinige Verursachung von Adipositas in Frage kommen (zum Beispiel Stress, Angst), konnten in den neueren Forschungsergebnissen der letzten Jahre abgemildert werden. Bei längsschnittlich angelegten Untersuchungen an Kindern und - 121 - Diskussion Jugendlichen konnte Depressivität und Angst lediglich als einen Risikofaktor für Übergewicht nachgewiesen werden (Goodwin et al. 2002, Pine et al. 2001). In einigen älteren Übersichtsarbeiten besteht Konsens, dass keine oder nur geringfügige Zusammenhänge zwischen Übergewicht und Depressivität bestehen (Friedman & Brownell, 1995, Striegel-Moore & Rodin 1986, Stunkard & Wadden 1992, Wadden & Stunkard 1987, Wadden & Stunkard 1985). Wadden et al. (1989) konnten in ihrer Studie an 393 Schülerinnen keine Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Depressivität (Child Depression Inventory, Kovacs 1981) und BMI finden. Ross (1994) konnte dazu noch feststellen, dass das Ausmaß an Depressivität nicht mit Adipositas im Zusammenhang zu sehen ist, sondern mit der Anzahl der Diätversuche. Moens et al. (2005) haben das Selbstwertgefühl und das Vorhandensein einer depressiven Symptomatik bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas untersucht. Die Fragebogenergebnisse von adipösen Kindern wurden mit denen von normalgewichtigen Kindern verglichen. Es zeigte sich, dass die Adipositas nicht zu einer depressiven Störung bei Kindern und Jugendlichen führt. Sheslow et al. (1993) sehen da eher einen Zusammenhang mit dem Selbstwertgefühl: je niedriger das Selbstwertgefühl, um so höher die Depressionswerte. In einer Studie von Erickson et al. (2000) mit 868 Kindern im Alter zwischen 8 und 9 Jahren untersuchte man depressive Symptome in Abhängigkeit vom BMI. Im Ergebnis wurde ein schwacher Zusammenhang zwischen Übergewichtigkeit und depressiven Symptomen bei Mädchen festgestellt, nicht jedoch bei den Jungen. Waren die Kinder allerdings mit ihrem Körpergewicht unzufrieden, konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen hohem Gewicht und depressiven Symptomatik für beide Geschlechter festgestellt werden. Radon et al. (2006) konnten an ihrer Studie zum Wohlbefinden und Depression bei adipösen Kindern und Jugendlichen feststellten, dass 50 % der Kinder zu Behandlungsbeginn depressive Symptome aufweisen. - 122 - Diskussion Mittels Fragebögen erhoben Young-Hyman et al. (2006) die Depressionssymptomatik, Ängstlichkeit und gewichtsbezogenen Stressfaktoren, wobei hierunter die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und übergewichtsbezogene Hänseleien durch Gleichaltrige verstanden wurde. Die Angstwerte und Werte der Depressivität nahmen mit steigendem BMI zu sowie die Unzufriedenheit mit der eigenen körperlichen Erscheinung. Zudem nahmen auch die Hänseleien mit ansteigendem Körpergewicht zu. Insgesamt zeigte die Studie einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und psychischer Folgesymptomatik auf, die mit ansteigendem Körpergewicht weiter zunahm. Von ähnlichen Ergebnissen konnten Becker et al. (2001) und Daniels (2006) für das Jugendalter berichten. Bei der von Anderson et al. (2006) angelegten Studie von 1983 bis 2003 untersuchten sie 820 Probanden. 403 Mädchen wiesen dabei bereits im Kindesalter an einer Angststörung oder Depression auf und zeigten ein signifikant erhöhtes Risiko auf, im Erwachsenenalter übergewichtig zu werden. Die Auswertung (vier Messzeitpunkte - zweimal im Kindes-, sowie Jugend- und Erwachsenenalter; Feststellung des BMI der Probanden und Fragebögen zu möglichen depressiven Entwicklungen oder Angststörungen) zeigte, dass bei Frauen, die in ihrer Kindheit an einer Angststörung oder Depression erkrankt waren, der BMI im Erwachsenenalter signifikant erhöht war. Bei Männern zeigte sich kein Zusammenhang. Anderson et al . (2006) geben als mögliche Erklärung an, dass bei Frauen eine Depression eher mit Symptomen wie Gewichtszunahme einhergehen kann. Eine Erklärung für die erhöhte Prävalenz von ängstlicher und depressiver Symptomatik bei adipösen Jugendlichen geben Melnyk et al. (2007). Demnach haben sie eine geringere Überzeugung für die Wirksamkeit gesunder Verhaltens- und Lebensweisen als Jugendliche mit stärkerem Selbstwert. Es lagen keine Studien vor, die die Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten durch eine Selbsteinschätzung vorgenommen haben. - 123 - Diskussion Insgesamt kann zum Zeitpunkt des Untersuchungsbeginns von einer erhöhten Prävalenz depressiver Störungen (19 %) ausgegangen werden. Nach den Eigenangaben der Jugendlichen lagen psychische Auffälligkeiten bei 12 % der Jugendlichen vor. Die depressiven Symptome lagen damit deutlich über dem Erwartungswert. Die Prävalenzrate der psychischen Auffälligkeiten in der Selbsteinschätzung liegt durchaus vergleichbar mit den Angaben anderer Studien. Die allgemeine psychische Belastung der Jugendlichen der Interventionsgruppe lag zum Zeitpunkt T0 bei 33,3 ± 21,3 (entspricht T-Wert 55). Die allgemeine psychische Belastung ist damit im Vergleich zur Normgruppe leicht erhöht. Jedoch liegt nach Haffner et al. (2006), der die allgemeine Lebenssituation von 14 - 16 Jahre alten Jugendlichen (n = 6842) untersucht hat, die allgemeine psychische Belastung der Jugendlichen bei Gesamtrohwert bei 36. Weitere Angaben zum Vergleich der allgemeinen psychischen Belastung bei Jugendlichen konnten, ohne Einbezug spezifischer Störungen, nicht gefunden werden. 5.3.7 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Jugendlichen von T0 zu T1 Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich signifikant um 9,1 % auf 2,9 % (p ≤ 0,001). Signifikante Veränderungen der Mittelwerte der Syndromskalen in der YSR/1118 zeigten sich bei den Skalen ‚somatische Beschwerden’, ‚ängstlich/depressiv’, ‚soziale Probleme’ und ‚dissoziales Verhalten’. Die Studienlage zu Interventionseffekten hinsichtlich der Veränderungen von psychischen Auffälligkeiten bei adipösen Jugendlichen, die mit der YSR/11-18 und DIKJ erfasst worden sind, ist sehr rar. Germann et al. (2006) zeigten bei 228 Kindern und Jugendlichen, dass sich während einer einjährigen Intervention keine signifikanten Veränderungen in den Skalen ‚körperliche - 124 - Diskussion Beschwerden’, ‚ängstlich/depressiv’ und ‚Aggressivität’ zeigten. Die weiteren Syndromskalen sind dabei nicht weiter aufgeführt. In einer anderen Studie, allerdings mit dem Schwerpunkt einer Asthmabehandlung bei adipösen Kindern, konnten Bender et al. (2007) ebenfalls keine signifikanten Veränderungen während und bis zu zwei Jahren nach der Intervention feststellen. Es zeigte sich im Verlauf von T0 zu T1, dass sich signifikante Veränderungen ergeben. Die Veränderungen in den Syndromskalen sind vorwiegend aus den internalisierenden Syndromskalen und entsprechen dem in der Literatur am häufigsten beeinträchtigten Bereich. Nachhaltige Veränderungen sind aus Sicht der Jugendlichen nicht eingetreten. Die Veränderungen im Bereich des ‚dissozialen Verhaltens’ gehen in erster Linie auf die Reduktion des Items „Lügen“ zurück, das heißt die Jugendlichen wurden zunehmend ehrlicher. Die Anzahl von Jugendlichen mit auffälligen depressiven Symptomen verringerte sich signifikant um 19 % auf 0 % signifikant (p ≤ 0,001). Die depressive Symptomatik (durchschnittlicher T-Wert der DIKJ) reduzierte sich ebenfalls signifikant (p ≤ 0,001) um 6,3 auf T-Wert 42,3 ± 12,1. Zum Zeitpunkt T1 gab es keinen Jugendlichen, der als auffällig ‚depressiv’ zu kategorisieren wäre. Forschungsergebnisse hinsichtlich der Veränderung depressiver Symptomatiken durch eine Adipositastherapie sind uneinheitlich. Mellin et al. (1987) konnten bei Jugendlichen, nach einer Gewichtsreduktion, (unabhängig vom Grad der körperlichen Fitness) verringerte Raten depressiver Symptome feststellen. Daley et al. (2006) konnten in einer kontrollierten und randomisierten Studie keine Effekte nach sportorientierter Therapie hinsichtlich der Reduktion depressiver Symptome nachweisen, während Moon et al. (2004) eine Reduktion depressiver Symptome bei koreanischen Grundschülern erreichen konnten. Im Rahmen einer stationären Behandlung mit dem strukturiertem Behandlungs- und Schulungsprogramm - SBSP - konnte Nieschalk et al. (2008) die durchschnittlichen T- Werte der DIKJ bei Mädchen - 125 - Diskussion signifikant senken (von 55,5 ± 10,9 auf 48,4 ± 9,1), bei Jungen stieg der durchschnittliche T-Wert jedoch signifikant an (von 51,7 ± 10,9 auf 61,5 ± 10,8). Bezogen auf die allgemeine psychische Belastung verringerte diese sich signifikant (p ≤ 0,001) um 10,8 auf 22,5 ± 16 (T-Wert: 50). Eine belgische Studie liefert Belege zur Veränderung der allgemeinen psychischen Belastung bei Jugendlichen, die mit der YSR durchgeführt wurde. Nationale Studien lagen nicht vor. In der Studie von Braet (2006) konnte eine Reduktion des YSR-Gesamtwertes (T-Wert) von 57,51 ± 10,5 nach der Eingangsuntersuchung auf T-Wert 56,85 ± 9,8 nach einer stationären Intervention (10 Monate) erreicht werden. Es fehlten jedoch Angaben zur Signifikanz. Es wurde angemerkt, dass eine Behandlung der Adipositas keine weiteren psychischen Nachteile mit sich bringe. Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass die allgemeine psychische Belastung sich deutlicher verringert hat als im Rahmen der Untersuchung von Braet et al. (2006), die jedoch eine stationäre Intervention zugrunde gelegt hat. Es zeigten sich jedoch keine signifikanten Zusammenhänge zwischen der Reduktion psychischer Auffälligkeiten, depressiver Symptome und der allgemeinen psychischen Belastung bei einer Gewichtsreduktion in der IG. 5.3.8 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Jugendlichen zur Follow-Up Untersuchung T2 7,7 % der Jugendlichen wiesen zu T2 psychischen Auffälligkeiten auf. Die Veränderungen in den Häufigkeiten von psychischen Auffälligkeiten der YSR/11-18 von T0 (12,0 %) zu T2 (7,7 %) waren nicht signifikant. In den Syndromskalen ergab sich von T1 zu T2 nur im Bereich ‚dissoziales Verhalten’ eine signifikante Veränderung (p = 0,042). Von T0 zu T2 zeigten sich keine signifikanten Veränderungen in den Syndromskalen der YSR/11-18. - 126 - Diskussion Die Anzahl der Jugendlichen mit auffälligen depressiven Symptomen (DIKJ) erhöhte sich zu T2 auf 7,7 %. Die Veränderung von T0 zu T2 war nicht signifikant. Jedoch zeigte sich von T0 (T-Wert 48,6 ± 13,6) zu T2 (T-Wert 45,6 ± 10,5) eine signifikante Verringerung (p = 0,021) des durchschnittlichen TWertes der DIKJ. Damit hat sich die depressive Belastung sechs Monate nach dem Ende der Intervention (T2) signifikant reduziert. Ein Vergleich mit Ergebnissen anderer Studien konnte mangels Datenlage nicht durchgeführt werden. Aufgrund von Beobachtungen, die lediglich eine Reduktion depressiver Symptome bei allgemeiner Gewichtsreduktion beschreiben (Pine et al. 2001; Goodman & Whitaker 2002) müssen hier zur Erklärung der Reduktion depressiver Symptome zusätzliche Variablen miteinbezogen werden, da vor allem zu T2 die depressiven Symptome wieder leicht ansteigen. Es ist daher anzunehmen, dass zusätzlich Gruppenwirk- und Therapeutenfaktoren (s.o) und sportmotorische Leistungssteigerungen die Veränderungen erklären können. Dies auf dem Hintergrund, dass Sport das psychische Wohlbefinden, die Lebensqualität und das Selbstwertgefühl verbessern, Angst und Depression reduzieren und positiv auf Stress und Belastungserleben wirken kann (Bowen et al. 2006, Biddle et al. 2000, Fox & Riddoch 2000). Bezogen auf die allgemeine psychische Belastung erhöhte sich der Wert von T1 zu T2 signifikant (p = 0,035) um 2,5 Rohwertpunkte auf 24,4 ± 7,9 (T-Wert: 51). Die Veränderung von T0 zu T2 war jedoch nicht signifikant. In der Studie von Braet (2006) konnte eine Reduktion des YSR- Gesamtwertes von T-Wert 57,5 ± 10,5 nach der Eingangsuntersuchung auf T-Wert 52,7 ± 10,5 nach 2 Jahren auf dem Hintergrund einer stationären Behandlung dokumentiert werden. Im Vergleich zur Untersuchung von Braet (2006) konnte die allgemeine psychische Belastung langfristig zwar gesenkt werden, aber nicht signifikant. Jedoch ist der Zeitraum der vorliegenden Untersuchung (18 Monate) deutlich - 127 - Diskussion kürzer als die Studie von Braet (2006) und der Ausgangswert niedriger (T-Wert 55; Braet: T-Wert 57). 5.4 Zusammenhänge zwischen der Gewichtsreduktion, psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung Es zeigten sich keine signifikanten Zusammenhänge zwischen der Veränderung des BMI-SDS und den einzelnen untersuchten Parametern zu T1. Es zeigten sich jedoch moderate signifikante Korrelationen zwischen Gewichtsreduktion (von T0 zu T1) und Veränderungen in den Syndromskalen ’sozialer Rückzug’, ‚soziale Probleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ der CBCL/418 in der IG von T0 zu T1. Es bestand ein Zusammenhang zwischen Gewichtsreduktion und Verbesserungen der Kinder und Jugendlichen der IG in den Skalen ’sozialer Rückzug’, ‚soziale Probleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ der CBCL/4-18 von T0 zu T1. Es konnte in der Regressionsanalyse nachgewiesen werden, dass eine Gewichtsreduktion deutliche Verbesserungen in den Syndromskalen der CBCL/4-18 zur Folge hat. Je mehr die Kinder und Jugendlichen abnehmen umso deutlicher verbessern sie sich in den Syndromskalen der CBCL/4-18, also in der Einschätzung der Eltern. Eine Gewichtsreduktion zeigt offenbar, dass die Eltern die Verhaltensänderungen der Kinder und Jugendlichen positiv wahrnehmen und schätzen. Bendner et al. (2007), Epstein et al. (2000), Myers et al. (1998) gaben in ihren Untersuchungen an, dass eine signifikante Gewichtszunahme während der Intervention Verschlechterungen im Gesamtrohwert der CBCL/4-18 nach sich zog. Young-Hyman et al. (2003) konnten nachweisen, das die Reduktion des BMI einen wesentlichen Beitrag zur Vorhersage der T-Werte der Skalen ‚soziale Probleme’, ‚somatische Beschwerden’, ‚Aggressivität’ und Gesamtrohwert leistet. Die Studien sind aufgrund der unterschiedlichen methodischen Herangehensweisen (Bendner et al. (2007) untersuchte Asthmapatienten, - 128 - Diskussion Epstein et al. (2000) und Myers et al. (1998) führten eine 4-Monats Intervention durch und Young-Hyman et al. (2003) untersuchte 5 bis 10 Jahre alte Kinder) mit der vorliegenden Arbeit nur ansatzweise zu vergleichen. Die Studien zeigen jedoch, dass positive Veränderungen in Syndromskalen mit einer Gewichtsreduktion einhergehen. Die vorliegende Arbeit kann die Ergebnisse oben genannter Studien bestätigen. Erweiternd kommt hinzu, dass mit zunehmender Gewichtsreduktion in der Syndromskala ‚dissoziales Verhalten’ Verbesserungen festzustellen sind. - 129 - Zusammenfassung 6 Zusammenfassung Zusammenfassung Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter steigt weltweit an. Neben körperlichen Folgeerkrankungen wie z.B. orthopädischen Störungen, kardiovaskulären Risikofaktoren finden sich in Verbindung mit einer Adipositas erhebliche psychosoziale Belastungen. Aus den vielfältigen und langfristigen psychosozialen Einschränkungen und dem Leidensdruck, denen die Kinder und Jugendlichen ausgesetzt sind, können psychische Auffälligkeiten entstehen (Eschenbeck 2009, Roth et al. 2008). Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Effektivität eines ambulanten interdisziplinären Programms für adipöse Kinder und Jugendliche auf ausgewählte Parameter wie den BMI-SDS, psychische Auffälligkeiten bzw. der allgemeinen psychischen Belastung zu prüfen1. 122 Betroffene [Interventionsgruppe (IG) n = 84; Kontrollgruppe (KG) n = 38] nahmen an den Untersuchungen teil. Neben der Erhebung der anthropometrischen Daten wurden die allgemeine psychische Belastung und psychische Auffälligkeiten mittels der CBCL/4-18, YSR/11-18 und depressive Symptome mittels der DIKJ zu Beginn (T0), nach der einjährigen Intervention (T1) und 6 Monate nach Beendigung des Programms (T2) erfasst. Von den Eltern, Therapeuten und Jugendlichen wurden in der IG über die CBCL/4-18, TRF und YSR/11-18 sowohl Angaben zu den Syndromskalen (sozialer Rückzug, körperliche Beschwerden, ängstlich/depressiv, soziale Probleme, Aufmerksamkeitsprobleme, dissoziales Verhalten und aggressives Verhalten) 1 Als Interventionsgrundlage dienten die Programme FITOC und FITOC-MAXI, die eine einjährige ambulante interdisziplinäre Behandlung für adipöse Kinder und Jugendliche entsprechend den Richtlinien der AGA (2010) darstellen. - 130 - Zusammenfassung als auch der Gesamtwert (allgemeine psychische Belastung) erhoben. Die DIKJ wurde zur Erfassung der Depressivität in der IG eingesetzt. In der KG wurden nur Angaben der Eltern erhoben. Zum Testzeitpunkt T0 waren die Kinder und Jugendlichen der IG durchschnittlich 12,0 ± 2,5 Jahre alt, 156,4 ± 13,7 cm groß und 72,5 ± 19,9 kg schwer. Zum gleichen Zeitpunkt waren die Kinder und Jugendlichen der KG durchschnittlich 11,7 ± 2,8 Jahre alt, waren 154,5 ± 15,2 cm groß und wogen durchschnittlich 70,6 ± 23,7 kg. Bei den untersuchten Parametern lagen zu Untersuchungsbeginn keine geschlechtsspezifischen Unterschiede vor. Der BMI-SDS konnte bei den Teilnehmern der Intervention, im Gegensatz zur Kontrollgruppe, nach Behandlungsende signifikant um BMI-SDS - 0,18 (p ≤ 0,001) gesenkt werden. 6 Monate nach Behandlungsende zeigte sich in der Interventionsgruppe eine Stabilisierung des BMI-SDS bei 2,19 ± 0,49. Bzgl. der Prävalenz psychischer Auffälligkeiten aus Sicht der Eltern lag diese zu Untersuchungsbeginn (T0) sowohl bei den Interventions-Teilnehmer (28,1 %) als auch in der Kontrollgruppe (31,8 %) im Vergleich zur Norm (13 16 %) überdurchschnittlich hoch. In der Interventionsgruppe konnte dies nach einem Jahr (T1) auf 14,9 % gesenkt werden. 6 Monate nach Beendigung der Schulungsmaßnahme (T2) lag die Prävalenz immer noch bei 15,0 %. Die Veränderungen der Interventionsgruppe von T0 zu T1 und von T0 zu T2 waren signifikant (p ≤ 0,001). Aus Sicht der Eltern der Interventionsgruppe wurden dabei die deutlichsten Verbesserungen in den Bereichen ‚sozialer Rückzug’, ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ erzielt. In der Kontrollgruppe stieg die Prävalenz psychischer Auffälligkeiten hingegen auf 38,1 % (p ≤ 0,001) an. Dort zeigten sich deutliche Verschlechterungen in dem Bereich ‚sozialer Rückzug’. In der Therapeuteneinschätzung lag die Prävalenz psychischer Auffälligkeiten bei 27,0 % (T0) und wurde zu T1 signifikant auf 4,7 % gesenkt (p = 0,003). Im Wesentlichen waren die Bereiche ‚sozialer Rückzug’, ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ betroffen. In der Selbsteinschätzung der Jugendlichen lag - 131 - Zusammenfassung die Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten zu T0 bei 12,0 %. Die höchsten Werte fanden sich in den Bereichen ‚sozialer Rückzug’, ‚soziale Probleme’ und ‚dissoziales Verhalten’. Signifikante Änderungen diesbzgl. zeigten sich weder im Anschluss an das Programm (T1: 2,9 %) noch 6 Monate danach (T2: 7,7 %). Die allgemeine psychische Belastung konnte aus Sicht der Eltern in der Interventionsgruppe im Gegensatz zur Kontrollgruppe (T0: T-Wert 55; T1: TWert 59; n.s.) signifikant von T0 (T-Wert 59) zu T1 (T-Wert 54) gesenkt werden (p ≤ 0,001). Die Veränderung der allgemeinen psychischen Belastung von Untersuchungsbeginn (T0) bis 6 Monate nach der Intervention (T2: T-Wert 56) war nicht signifikant. Die allgemeine psychische Belastung in der Einschätzung der Therapeuten und Jugendlichen konnte signifikant von T0 (Therapeuten: T-Wert 55; Jugendliche: T-Wert 55) zu T1 (Therapeuten: T-Wert 51; Jugendliche: T-Wert 50) gesenkt werden (p ≤ 0,001). 6 Monate nach Ende des Programms erhöhte sich in der Selbsteinschätzung der Jugendlichen die allgemeine psychische Belastung wieder (T2: T-Wert 51). Die Veränderung der allgemeinen psychischen Belastung in der Selbsteinschätzung der Jugendlichen von T0 zu T2 war nicht signifikant. Die Prävalenz hinsichtlich Depression lag zu Untersuchungsbeginn (T0) bei 19 % und damit im Vergleich zur Norm (2 - 4 %) überdurchschnittlich hoch. Diese konnte jedoch von T0 zu T1 auf 0 % gesenkt werden (p ≤ 0,001). 6 Monate nach Beendigung des Programms stieg die Prävalenz von Jugendlichen mit depressiven Symptomen wieder auf 7 %. Die Veränderung in der Häufigkeit von Jugendlichen mit auffälligen depressiven Symptomen von T0 zu T2 war nicht signifikant. Es zeigte sich jedoch im Mittelwert eine signifikante Verringerung von T0 zu T1 (p ≤ 0,001) und von T0 zu T2 (p = 0,021). Im Rahmen der Regressionsanalyse zeigte sich, dass eine Gewichtsreduktion zu deutlichen Verbesserungen (p = 0,004) in den Syndromskalen der CBCL/418 führte. Je mehr die Kinder und Jugendlichen abnahmen, umso deutlicher verbesserten sie sich in den Syndromskalen der CBCL/4-18. - 132 - Zusammenfassung Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass durch eine multimodale, ambulante Schulungsmaßnahme der BMI-SDS, die Prävalenzraten psychischer Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung, aus Sicht der Eltern auch über das Programmende hinaus im Vergleich zu einer Kontrollgruppe gesenkt werden. Nach der Intervention zeigten sich bei den Teilnehmern der IG signifikante Reduzierungen in den Bereichen ‚sozialer Rückzug’, ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’. Jugendliche sahen jedoch diese Veränderungen weniger deutlich als die Therapeuten und Eltern. In der Kontrollgruppe stiegen insbesondere psychische Auffälligkeiten im Bereich ‚sozialer Rückzug’. Auch sechs Monate nach Behandlungsende zeigte sich bei den Jugendlichen der IG weiterhin eine Reduktion depressiver Symptome und aus Sicht der Eltern eine Reduzierung psychischer Auffälligkeiten. Damit scheinen die adipösen Kinder und Jugendlichen die erlernten Copingstrategien umzusetzen. Umso wichtiger ist, dass im Rahmen der Schulungsmaßnahmen auch tatsächlich eine adäquate psychologische Betreuung gewährleistet ist. - 133 - Literatur 7 Literatur Literatur Abele A & Brehm W (1994). Welcher Sport für welche Stimmung? Differentielle Effekte von Fitness- versus Spielsportaktivitäten auf das aktuelle Befinden. In Nitsch, JR & Seiler, R (Hrsg.). Bewegung und Sport Psychologische Grundlagen und Wirkungen, Band 4: Gesundheitssport: 133149. St. Augustin: Academia. Achenbach T & Edelbrock C (1983). Manual for the Child Behavior Checklist and Revised Child Behavior Profile. Queen City Printers, Burlington. Achenbach TM (1991). Manual for the Child Behavior Checklist/4-18 and 1991 Profile. Burlington, VT: University of Vermont Department of Psychiatry. Achenbach TM (1991a). Manual for the Youth Self-Report and Profile. Burlington: University of Vermont, Department of Psychiatry. Achenbach TM (1993). Empirically based taxonomy: how to use syndromes and profile types derived from the CBCL from 4 to 18, TRF, and YSR. University of Vermont Department of Psychiatry, Burlington, VA. . Achenbach T & Edelbrock C (1986). Manual for the Youth Self-Report Form and Profile. University of Vermont, Department of Psychiatry, Burlington. Allison DB & Heshka S (1991). Toward an empirically derived typology of obese persons. Int J Obes; 15: 741-754. Anderson SE, Cohen P, Naumova EN, Must A (2006). Association of Depression and Anxiety Disorders with Weight Change in a Prospective Community-Based Study of Children Followed Up Into Adulthood. Archives of Pediatric & Adolescent Medicine; 160: 285-291. Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (2010). Leitlinien. Zugriff am 23.11.2010 unter http://www.a-g-a.de/Leitlinies2.pdf und Leitlinies3.pdf. - 134 - Literatur Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist (1993). Lehrerfragebogen über das Verhalten von Kindern und Jugendlichen; deutsche Bearbeitung der Teacher's Report Form der Child Behavior Checklist (TRF). Einführung und Anleitung zur Handauswertung. (bearb. v. Döpfner M & Melchers P). Köln: Arbeitsgruppe Kinder-, Jugend- und Familiendiagnostik (KJFD). Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist (1998). Elternfragebogen über das Verhalten von Kindern und Jugendlichen; deutsche Bearbeitung der Child Behavior Checklist (CBCL/4-18). Einführung und Anleitung zur Handauswertung. (2. Aufl. mit deutschen Normen, bearb. v. Döpfner M, Plück J, Bölte S, Lenz K, Melchers P, Heim K). Köln: Arbeitsgruppe Kinder-, Jugendund Familiendiagnostik (KJFD). Baker CW & Brownell KD (2000). Physical activity and maintenance of weight loss: physiological and psychological Mechanisms. In Bouchard C (Ed.), Physical Activity and Obesity: 311-328. Champaign, IL: Human Kinetics. Banis HT, Varni JW, Wallander JL (1988). Psychological and social adjustment of obese children and their families. Child Care Health Dev;14: 157173. Barnow S, Bernheim D, Schroder C, Lauffer H, Fusch C, Freyberger HJ (2003). Obesity in childhood and adolescence: first results of a multimodal intervention study in Mecklenburg‐Vorpommern, Psychother Psychosom Med Psychol; 53(1): 7‐14. Becker ES, Margraf J, Turke V, Soeder U, Neumer S (2001). Obesity and mental illness in a representative sample of young women. International Journal of Obesity and Related Metabolic Disorders; 25: 9-15. Bender BG, Fuhlbrigge A, Walders N, Zhang L (2007). Asthma Management Program Overweight, Race, and Psychological Distress in Children in the Childhood. Pediatrics; 120: 805-813. - 135 - Literatur Berkowitz RI, Agras WS, Korner AF, Kraeme HC, Jeanah CH (1985). Physical activity and adiposity: A longitudinal study from birth to childhood. Journal of Pediatrics; 106: 734-738. Biddle SJH, Fox KR, Boutcher SH (Hrsg.) (2000). Physical activity and psychological well-being. London: Routledge. Biddle SJH, Gorely T, Stensel DJ (2004). Health-enhancing physical activity and sedentary behaviour in children and adolescents. J Sports Sci; 22: 679701. Blair SN & Leermakers EA (2004). Exercise and weight management. In Wadden TA & Stunkard AJ (Hrsg.). Handbook of obesity Treatment : 283-300. New York: Guilford Press. Bloch S & Crouch E (1985). Therapeutic Factors in Group Psychotherapy. Oxford: Oxford University Press. Böhler T, Wabitsch M, Winkler U (2004). Konsensuspapier Patientenschulungsprogramme für Kinder und Jugendliche mit Adipositas. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) (Hrsg.): Qualitätskriterien für Programme zur Prävention und Therapie von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen. Gesundheitsförderung Konkret; Band 4. BzgA Köln: 37-55. Böhm A, Friese E, Greil H, Lüdecke K (2002). Körperliche Entwicklung und Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen. Analyse von Daten aus ärztlichen Reihenuntersuchungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes im Land Brandenburg. Monatsschr Kinderheilkd;150: 48-57. Bös K & Wohlmann R (1987). Allgemeiner sportmotorischer Test (AST 6-11) zur Diagnose der konditionellen und koordinativen Leistungsfähigkeit. Lehrhilfen für den Sportunterricht; 36: 145-156. Bös K (2000) . AST 6-11 - Allgemeiner sportmotorischer Test für Kinder von 611 Jahren. Haltung und Bewegung; 20 (2): 5-16. - 136 - Literatur Bös K (2001). Handbuch Motorischer Tests. 2. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage: Hogrefe. Bös K, Opper E, Woll A (2002): Fitness in der Grundschule - ausgewählte Ergebnisse. Haltung und Bewegung; 22: 5-20. Bös K (2003). Motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen In: Schmidt W, Hartmann-Tews I, Brettschneider WD (Hrsg.). Erster Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht. Schorndorf: Hofmann. Bös K (2004): Motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen. Haltung und Bewegung; 24: 7-21. Boreham C & Riddoch C (2001). The physical activity, fitness and health of children. Journal of Sports Sciences; 19: 915-929. Bowen DJ, Fesinmeyer MD, Yasui Y, Tworoger S, Ulrich CM, Irwin ML (2006). Randomized trial of exercise in sedentary middle aged women: effects on quality of life. International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity; 3: 34-39. Braet C, Mervielde I, Vandereyecken W (1997). Psychological aspects of childhood obesity - a controlled study in a clinical and nonclinical sample. Journal of Pediatric Psychology; 22 (1): 59-71. Braet C, Tanghe A, Decaluwé V, Moens E, Rosseel Y (2004). Inpatient Treatment for Children with Obesity: Weight Loss, Psychological Well-being, and Eating Behavior. J Pediatr Psychol; 29 (7): 519 -529. Braet C (2006). Patient Characteristics as Predictors of Weight Loss after an Obesity Treatment for Children. Obesity; 14: 148-155. Brehm W (1998). Sportliche Aktivität und psychische Gesundheit. In Bös K & Brehm W (Hrsg.). Gesundheitssport. Ein Handbuch: 33-44. Schorndorf: Hofmann - 137 - Literatur Britz B, Siegfried W, Ziegler A (2000). Rates of psychiatric disorders in a clinical study group of adolescents with extreme obesity and in obese adolescents ascertained via a population based study. Int J Obes Relat Metab Disord; 24 : 1707-1714. Brownell KD, Kelmann JH, Stunkard AJ (1983). Treatment of obese children with or without their mothers: changes in weight and blood pressure. Pediatrics; 71: 515- 523. Brownell KD & Fairburn C (1995). Psychosocial consequences of obesity. In: Stunkard AJ & Sobal SG (Hrsg.). Eating disorders and obesity: A Comprehensive Handbook. New York: Guilford Press. Bruhn C & Strauß B (1991). Sozialpsychologie und Sport (2. Teil). Sportpsychologie; 2: 5-12. Bullen B, Reed R, Mayer J (1964). Physical Activity of Obese and Nonobese Adolescent Girls Appraised by Motion Picture Sampling. American Journal of Clinical Nutrition; 14: 211-223. Burger M & Mensink GBM (2003): Bundes Gesundheitssurvey: Alkohol. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Robert Koch-Institut (Hrsg.), Berlin: Robert Koch-Institut Ceru-Björk C & Rössner S (1997). Perceived psycho-social aspects of obesity in patients attending a weight loss clinic. International Journal of Obesity; 21 (2): 21-24. Colditz GA (1999). Economic costs of obesity and inactivity. Med Sci Sports Exerc; 31 (11): 663-667. Cole TJ & Green PJ (1992). Smoothing reference centile curves: the LMS method and penalized likelihood. Stat Med; 11: 1305-1319. - 138 - Literatur Cole TJ, Bellizzi MC, Flegal KM, Dietz WH (2000). Establishing a standard definition for child overweight and obesity worldwide: International Survey. BM; 320: 1240-1243. Corsini R & Rosenberg B (1955). Mechanisms of group psychotherapy: Processes and dynamics. Journal of Abnormal Social Psychology; 51: 406-411. Daniels SR, Khoury PR, Morrison JA (1997). The utility of body mass index as a measure of body fatness in children and adolescents: differences by race and gender. Pediatrics; 99: 804-807. Daniels SR (2006). The consequences of childhood overweight and obesity. Future Child; 16 (1): 47-67. Dao HH, Frelut ML, Oberlin F, Peres G, Bourgeois P, Navarro J (2004). Effects of a multidisciplinary weight loss intervention on body composition in obese adolescents. Int J Obes Relat Metab Disord; 28 (2): 290-299. Daley AJ, Copeland RJ, Wright NP (2006). Exercise therapy as a treatment for psychopathologic conditions in obese and morbidly obese adolescents: a randomized, controlled trial. Pediatrics; 118: 2126-2134. De Spiegelaere M, Dramaix M, Hennart P (1998). The influence of socioeconomic status on the incidence and evolution of obesity duringearly adolescence. Int J Obes Relat Metab Disor; 22: 268-74. Deyer AS, Blomeyer D, Laucht M, Schmidt MH (2007). Psychische Folgen des Übergewichts im Grundschulalter. Kindheit und Entwicklung; 16 (3): 190197. Dietz WH & Gortmaker SL (1985). Do We Fatten Our Children at the Television Set? Obesity and Television Viewing in Children and Adolescents. Pediatrics; 75: 807-811. - 139 - Literatur Dilling H, Mombour W, Schmidt MH (Hrsg.) (2005). Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F). Klinisch- diagnostische Leitlinien (5., durchges. u. erg. Aufl.) Bern: Huber. Döpfner M, Schmeck K, Berner W (1994a). Handbuch: Elternfragebogen über das Verhalten von Kindern und Jugendlichen; Forschungsergebnisse zur deutschen Fassung der Child Behavior Checklist (CBCL), 1. Auflage, Arbeitsgruppe Kinder-, Jugend- und Familiendiagnostik, Köln. Döpfner M, Schmeck K, Berner W (1994b). Handbuch: Fragebogen für Jugendliche Verhalten; Forschungsergebnisse zur deutschen Fassung der Youth Self-Report der Child Behavior Checklist (CBCL), 1. Auflage, Arbeitsgruppe Kinder-, Jugend- und Familiendiagnostik, Köln. Döpfner M, Schmeck K, Berner W (1994c). Handbuch: Deutschsprachige Forschungsergebnisse zur Teacher’s Report Form der Child Behavior Checklist (CBCL/4-18), 1. Auflage, Arbeitsgruppe Kinder-, Jugend- und Familiendiagnostik, Köln. Döpfner M, Melcher P, Fegert J, Lehmkuhl G, Lehmkuhl U, Schmeck K, Steinhausen HC, Poustka F (1994). Deutschsprachige Konsensus-Version der Child Behavior Checklist (CBCL/4-18), der Teacher’s Report Form (TRF) und der Youth Self report Form (YSR). Kindheit und Entwicklung; 3: 54-59. Eisenberg ME, Neumark-Sztainer D, Story M (2003). Association of Weightbased teasing and emotional well-being among adolescents. Archives of Pediatrics and Adolescent Medicin; 157: 733-738. Epstein LH, Wing RR, Penner B, Kress MJ. (1985). Effect of diet and controlled exercise on weight loss in obese children. J Pediatr; 107 (3): 358361. Epstein LH, Valoski A, Wing RR, McCurley J (1994). Ten-year outcomes of behavioral family-based treatment for childhood obesity. Health Psychol; 13: 373-383. - 140 - Literatur Epstein LH, Klein KR, Wisniewski L (1994): Child and Parent Factors that influence psychological problems in obese children. International Journal of Eating disorders; 15: 151-157. Epstein LH, Mackenzie SJ, Valoski A, Klein KR, Wing RR (1994a). Effects of mastery criteria and contigent reinforcement for family-based child weight control. Addictive Behavior; 19: 135-145. Epstein LH (1996). Familiy-based behavioural intervention for obese children. Int J Obes; 20 (1): 14-21. Epstein LH, Paluch RA, Gordy CC, Dorn J (2000). Decreasing Sedentary Behaviors in Treating Pediatric Obesity. Arch Pediatr Adolesc Med; 154 (3): 220-226. Erickson SJ, Robinson TN, Haydel KF, Killen JD (2000). Are Overweight Children Unhappy? Arch Pediatr Adolesc Me; 154: 931-935. Epstein LH, Paluch RA, Gordy CC, Saelens BE, Ernst MM (2000a). Problem solving in the treatment of childhood obesity. J Consult Clin Psychol; 68: 717721. Eschenbeck H, Kohlmann CW, Dudey S, Schürholz T (2009). PhysicianDiagnosed Obesity in German 6- to 14-Year-Olds Prevalence and Comorbidity of Internalising Disorders, Externalising Disorders and Sleep Disorders. Obesity Facts; 2: 67-73. Esser G & Schmidt MH (1987): Epidemiologie und Verlauf kinderpsychiatrischer Störungen im Schulalter- Ergebnisse einer Längsschnittstudie. Nervenheilkunde; 6: 27-35. Esser G, Schmidt MH, Blanz B, Tätkenheuer B, Fritz A, Koppe B (1992). Prävalenz und Verlauf psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter. Zeitschrift für Kinder- Jugendpsychiatrie; 20 (4): 232-242. - 141 - Literatur Faith MS, Berman N, Heo M, Pietrobelli A, Gallagher D, Epstein LH, Eiden MT, Allison DB (2001). Effects of Contingent Television on Physical Activity and Television Viewing in Obese Children. Pediatrics; 107 (5): 1043-1048. Feldman W, Feldman E, Goodman JT (1988). Culture vs. biology: Children`s attitude toward thinness and fatness. Pediatrics; 81: 1-90. Flegal KM, Carroll MD, Ogden CL, Johnson CL (2002). Prevalence and trends in obesity among US adults, 1999-2000. Journal of the American Medical Association; 288: 1723-1727. Flodmark CE, Ohlsson T, Rydén O, Sveger T (1993). Prevention of Progression to Severe Obesity in a Group of Obese Schoolchildren Treated With Family Therapy. Pediatrics; 91 (5): 880-884. Fogelholm M, Nuutinen O, Pasanen M, Myohanen E, Saatela T (1999). Parent- child relationship of physical activity patterns and obesity. Int J Obes Relat Metab Disord; 23: 1262-1268. Flodmark CE, Lissau I, Moreno LA, Pietrobelli A, Widhalm K (2004). New insights into the field of children and adolescents obesity: the European perspective. Int J Obes Relat Metab Disord; 28: 1189-1196 Fox KR (1999). The influence of physical activity on mental well-being. Public Health Nutrition; 2: 411-418. French SA, Perry CL, Leon GR, Fulkerson JA (1996). Self-esteem and change in body mass index over 3 years in a cohort of adolescents. Obes Res; 4: 27-33. French SA, Story M, Perry CL (1995). Self-esteem and obesity in children and adolescents: a literature review. Obes Res; 3 (5): 479-90. Friedlander SL, Larken EK, Rosen CL (2003). Decreased quality of life associated with obesity in school-aged children. Arch Pediatric Adolescent Medicine; 157: 1206-1212. - 142 - Literatur Friedman MA & Brownell KD (1995). Psychological correlates of obesity: Moving to the next research generation. Psychological Bulletin; 117: 3-20. Friedrichs J (1990). Methoden empirischer Sozialforschung, 14. Auflage, Opladen: Westdeutscher Verlag. Fuchs R (2005). Körperliche Aktivität. In Schwarzer R (Hrsg.). Enzyklopädie der Psychologie. Gesundheitspsychologie: 447-465. Göttingen: Hogrefe. Gabler H, Nitsch JR, Singer R (2004). Einführung in die Sportpsychologie. Teil 1: Grundthemen (4. Aufl.). Schorndorf: Hofmann. Germann JN, Kirschenbaum DS, Rich BH (2006). Child and parental selfmonitoring as determinants of success in the treatment of morbid obesity in lowincome minority children. Journal of Pediatric Psychology; 32 (1): 111-121. Golan M, Weizman A, Apter A, Fainaru M (1998): Parents as the exclusive agents of change in the treatment of childhood obesity. Am J Clin Nutr; 67: 1130-1135 Goodwin E & Whitaker RC (2002). A prospective study of the role of depression in the development and persistence of adolescent obesity. Pediatrics; 110: 497-504. Gortmaker SL, Must A, Perrin JM, Sobol AM , Dietz WH (1993). Social and economic consequences of overweight in adolescence and young adulthood. New England Journal of Medicine; 329: 1008-1012. Graf C, Koch B, Kretschmann E (2002). Das Kölner-Kinder-Projekt - ein Projekt zur Adpositasprävention im Grundschulalter im sozialen Brennpunkt Ergebnisse nach 18-monatiger Intervention. Haltung und Bewegung; 22: 5-10. Graf C, Koch B, Dordel S, Coburger S, Christ C, Lehmacher W, Platen P, Bjarnason-Wehrens B, Tokarski W, Predel HG (2003). Prävention von Adipositas durch körperliche Aktivität - eine familiäre Aufgabe. Dtsch Arztebl; 100 : 3110-3114. - 143 - Literatur Graf C, Koch B, Dordel S, Schindler-Marlow S, Icks A, Schuller A, Bjarnason-Wehrens B, Tokarski W, Predel HG (2004). Physical activity, leisure habits and obesity in first-grade children European. Journal of Cardiovascular Prevention & Rehabilitation; 11 (4): 284-290. Graf C, Kupfer A, Kurth A, Stützer H, Koch B, Jaeschke S, Jouck S, Lawrenz A, Predel HG, Bjarnason-Wehrens B (2005). Effekte einer interdisziplinären Intervention auf den BMI-SDS sowie die Ausdauerleistungsfähigkeit adipöser Kinder - das CHILT III-Projekt. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin; 56 (10): 353-357. Graf C, Jouck S, Koch B, Staudenmaier K, Schlenk D, Predel HG, Tokarski W, Dordel S (2007). Motorische Defizite - wie schwer wiegen sie? Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Monatsschrift Kinderheilkunde; 155 (7): 631-637. Grund A, Krause H, Siewers M, Rieckert M, Müller J (2001). Funktionelle, verhaltensabhängige und soziodemographische Parameter von prä-pubertären Kindern von adipösen und nicht-adipösen Eltern. Akt Ernähr-Med; 26: 1-7. Gutin B, Barbeau P, Owens S, Lemmon CR, Bauman M, Allison J (2002) Effects of exercise intensity on cardiovascular fitness, total body composition, and visceral adiposity of obese adolescents. American Journal of Clinical Nutrition; 75 (5): 818-826. Haffner J, Roos J, Stehen R, Parzer P, Klett M, Resch F (2006). Lebenssituation und Verhalten von Jugendlichen -Ergebnisse einer Befragung 14- bis 16-jähriger Jugendlicher und deren Eltern im Jahr 2005- Gesundheitsbericht Rhein-Neckar-Kreis/Heidelberg Band 3. Halkjær J, Holst C, Sørensen TIA (2003). Intelligence Test Score and Educational Level in Relation to BMI Changes and Obesity. Obesity Research; 11: 1238-1245. - 144 - Literatur Hasler G, Pine DS, Kleinbaum KD, Gamma A, Luckenbaugh D, Ajdacic V, Eich D, Rössler W, Angst J (2005). Depressive symptoms during childhood and adult obesity: the Zurich Cohort Study. Molecular Psychiatry; 10: 842-850. Hebebrand J & Herpertz-Dahlmann B (2009). Psychological and psychiatric aspects of pediatric obesity. Child Adolesc Psychiatr Clin N Am; 18: 49-65. Hedley AA, Ogden CL, Johnson CL, Carroll MD, Curtin LR, Flegal KM (2003). Overweight and obesity among US children, adolescents, and adults, 1999-2002. Journal of the American Medical Association; 291: 2847-2850. Herpertz-Dahlmann B, Geller F, Böhle C, Khalil C, Trost-Brinkhues G, Ziegler A, Hebebrand J (2003): Secular trends in body mass index measurements in preschool children from the city of Aachen, Germany. Eur J Pediatr; 162: 104-109. Hilbert A, Ried J, Rief W, Brähler E (2008). Stigmatisierende Einstellungen zur Adipositas in der deutschen Bevölkerung. Adipositas; 2: 142-147. Hill AJ, Oliver S, Rogers PJ (1992). Eating in the adult world: the rise of dieting in childhood and adolescence. Br J Clin Psychol; 31 (1): 95-105. Hughes AR, Farewell K, Harris D, Reilly JJ (2007). Quality of life in a clinical sample of obese children. Int J Obes; 31: 39-44. Israel AC & Shapiro LS (1985). Behavior problems of obese children enrolling in a weight reduction program. J Pediatr Psychol; 10: 449-460. Jaeschke R (2006). Effekte von körperlichem Training bei Kindern und Jugendlichen mit Formen des Asthma bronchiale und/oder der Adipositas, unveröffentlichte Dissertation, Deutsche Sporthochschule Köln. Jain A, Sherman SN, Chamberlin LA, Carter Y, Powers SW, Whitaker RC (2001). Why don't low-income mothers worry about their preschoolers being overweight? Pediatrics; 107: 1138-1146. - 145 - Literatur Janssen I, Craig WM, Boyce WF, Pickett W (2004). Associations between overweight and obesity with bullying behaviors in school-aged children. Pediatrics; 113: 1187-1194. Jelalian E & Saelens BE (1999). Empirically supported treatments in pediatric psychology: pediatric obesity. J Pediatr Psychol; 24 (3): 223-248. Jelalian E, Mehlenbeck R, Lloyd-Richardson EE, Birmaher V, Wing RR (2006). 'Adventure therapy' combined with cognitive-behavioral treatment for overweight adolescents. Int J Obes; 30 (1): 31-39. International Obesity TaskForce (2008). Global Prevalence of adult obesity, (Zugriff am 28.07.2009). Online verfügbar unter http://www.iotf.org/database/documents/GlobalPrevalenceofAdultObesityJuly08 pdfv2.pdf. International Obesity TaskForce (2008a). Global Prevalence of childhood overweight and obesity, (Zugriff am 06.08.2009). Online verfügbar unter http://www.iotf.org/database/ChildhoodOverweightGlobal.htm. Janssen I, Craig W, Boyce W (2004). Association between overweight and obesity with bullying behaviors in school-aged children. Pediatrics; 113 (5): 1187-1194. Karnehed N, Rasmusen F, Hemmingsson T, Tynellus P (2006). Obesity and Attained Education: Cohort Studiy of More Than 700,000 Swedish Men. Obesity; 14: 1421-1428. Kayser R (2008). Adipositas im Kindes- und Jugendalter, Report Psychologie; 10: 469-471. Kersting M, Chada C, Schöch G (1993). Optimierte Mischkost als Präventionsernährung für Kinder und Jugendliche, Teil 1: Lebensmittelauswahl. Ernährungsumschau; 40: 164-169. - 146 - Literatur Kinra S, Nelder RP, Lewendon GJ (2000). Deprivation and childhood obesity: a cross-sectional study of 20,973 children in Plymouth, United Kingdom. J Epidemiol Community Health; 54 (6): 456-460. Klaes L, Cosler D, Rommel A, Zens YCK (2003). WIAD-AOK-DSB-Studie II. Bewegungsstatus von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Frankfurt/M.: DSB. Koch B (2009). Einflüsse verschiedener Parameter der sozialen Lage auf die Entwicklung der Anthropometrie, der motorischen Leistungsfähigkeit und des Freizeitverhaltens von Grundschülern, unveröffentlichte Dissertation, Sporthochschule Köln. Korsten K (2005): FITOC (Freiburg Intervention Trial for Obese Children) Langzeitergebnisse, unveröffentlichte Dissertation, Sporthochschule Köln. Korsten-Reck U, Fischer S, Berg A, Keul J (1997). Konzept für ein bundesweit umsetzbares ambulantes Programm der Therapie und Prävention der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen (1997). In: Traenckner K, Berg A, Jüngst BK, Halhuber MJ, Rost R, (Hrsg.). Prävention und Rehabilitation im Kindes- und Jugendalter : 153-156. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH. Korsten-Reck U, Kayser R, Rudloff C, Esser KJ, Grupe M, Emunds U, Kromeyer-Hauschild K, Rücker G, Wolfarth B, Berg A (2002). Freiburger Interventionsprogramm zur ambulanten Therapie der Adipositas im Kindesalter (FITOC). Versicherungsmedizin; 54: 21-25. Korsten-Reck U, Kromeyer-Hauschild K, Korsten K, Bjarnason-Wehrens B, Dickhuth HH, Berg A (2004). Bedeutung des Freizeit- und Ernährungsverhaltens und der Sozialanamnese in der Therapie der Adipositas bei Kindern. Perfusion; 17: 458-464. - 147 - Literatur Korsten-Reck U, Kromeyer-Hauschild K, Wolfarth B, Dickhuth HH, Berg A (2005). Freiburg Intervention Trial for Obese Children (FITOC): Results of a clinical observation study. Int. J Obes. Relat Metab Disord; 29: 356-361. Korsten-Reck U, Kaspar T, Korsten K, Kromeyer-Hauschild K, Bös K, Berg A, Dickhuth HH (2007). Motor Abilities and Aerobic Fitness of Obese Children. Int J Sports Med; 28: 762-767. Kovacs M (1979). Children´ s depression inventory. Unpublished test, School of Medicine, University of Pittsburgh. Kromeyer K & Jaeger U (1995). Auswirkungen veränderter Lebensbedingungen auf Körperhöhe und Körpergewicht bei Jenaer Vorschulkindern. Z Morphol Anthropol; 81: 91-110. Kromeyer-Hauschild K, Zellner K, Jaeger U, Hoyer H (1999). Prevalence of overweight and obesity among school children in Jena (Germany). Int J Obes Relat Metab Disord; 23: 1143-1150. Kromeyer-Hauschild K, Wabitsch M, Geller F, Ziegler A, Geiß HC, Hesse V, Hippel v. A, Jaeger U, Johnsen D, Korte W, Menner K, Müller G, Müller JM, Niemann-Pilatus A, Remer T, Schaefer F, Wittchen HU, Zabransky S, Zellner K, Ziegler A, Hebebrand J (2001). Perzentile für den Body-Mass-Index für das Kindes- und Jugendalter unter Heranziehung verschiedener deutscher Untersuchungsgruppen. Monatszeitschr Kinderheilk; 149: 807-818. Kurth BM & Schaffrath Rosario A (2007). Die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland: Ergebnisse des bundesweiten Kinder- Bundesgesundheitsblatt und - Jugendgesundheitssurveys Gesundheitsforschung - (KiGGS) Gesundheitsschutz, Springer, 50 (5-6): 736-743. Kurth BK & Ellert U (2008). Gefühltes oder tätsächliches Übergewicht. Worunter leiden Übergewichtige wirklich? Dtsch Arztebl; 105 (23): 406-412. - 148 - Literatur Kurz D, Sack HG, Brinkhoff KP (1996). Kindheit, Jugend und Sport in Nordrhein-Westfalen: der Sportverein und seine Leistungen; eine repräsentative Befragung der nordrhein-westfälischen Jugend; Abschlussbericht. Düsseldorf. Lampert T, Mensink GBM, Romahn N, Woll A (2007a). Körperlich sportliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse des Kinderund Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz; 50: 634-642. Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW. Schulärztliche Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen - Jahresbericht 2002, 2003. Bielefeld. Larsson U, Karlsson J, Sullivan M (2002). Impact of overweight and obesity on health-related quality of life - a Swedish population study. Int J Obes Relat Metab Disord; 26 (3): 417-424. Latner JD & Stunkard AJ (2001). Schoolchildren, stigma and obesity. Obes Res; 9: 94-98. Latner JD & Stunkard AJ (2003). Getting worse: the stigmatization of obese children. Obes Res; 11: 452-456. Latner JD, Juliet K, Murray B, Simmonds R (2007). Childhood obesity stigma: Association with television, videogame, and magazine exposure. Body Image; 4 (2): 147-151. LeBow M (1991). Adipositas. Psychotherapie und Nachbehandlung von Übergewicht bei Erwachsenen. Göttingen: Verlag Hans Huber. Lehmkuhl G, Döpfner M, Plück J, Berner W, Fegert JM, Huss M, Lenz K, Schmeck K, Lehmkuhl U, Poustka F (1998). Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten und somatischer Beschwerden bei vier- bis zehnjährigen Kindern in Deutschland im Urteil der Eltern - ein Vergleich normorientierter und kriterienorientierter Modelle. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie; 26: 83-96. - 149 - Literatur Lemeshow AR, Fisher L, Goodman E, Kawachi I, Berkey CS, Colditz GA (2008). Subjective Social Status in the School and Change in Adiposity in Female Adolescents: Findings From a Prospective Cohort Study. Arch Pediatr Adolesc Med; 162 (1): 23-28. Loesel F, Bliesener T, Koeferl P (1991). Erlebens- und Verhaltensprobleme bei Jugendlichen: Deutsche Adaptation und kulturvergleichende Überprüfung der Youth Self-Report Form der Child Behavior Checklist. Z Klin Psychol; 20: 22-51. McGinnis MJ (1995). The public health burden of a sedentary lifestyle. Med Sci Sports Exerc; 24: 196-200. Mellin LM, Slinkard LA, Irwin CE (1987). Adolescent obesity intervention: validation of the Shapedownprogram. J Am Diet Assoc; 87: 333-338. Mellin AE, Neumark-Sztainer D, Story M (2002). Unhealthy behaviors and psychosocial difficulties among overweight adolescents: The potential Impact of familial factors. Journal of Adolescent Health; 31: 145-153. Melnyk BM, Small L, Morrison-Beedy D, Strasser A, Spath L, Kreipe R, Crean H, Jacobson D, Kelly S, O'Haver J (2007). The COPE Healthy Lifestyles Teen Program: Feasibility, Preliminary Efficacy, & Lessons Learned from an After School Group Intervention with Overweight Adolescents. Journal of Pediatric Health Care; 21 (5): 315-322. Mensink GB, Lampert T, Bergmann E (2005). Übergewicht und Adipositas in Deutschland 1984-2003. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz; 48: 1348-1356. Miller WC & Jacob AV (2001). The health at any size paradigm for obesity treatment. The scientific evidence. Obesity Reviews; 2 (1): 37-45. Moens E, Braet C, Timbremont B (2005). Depression und Selbstwertgefühl bei adipösen Kindern und Jugendlichen. Kindheit und Entwicklung; 14 (4): 237243. - 150 - Literatur Moon YI, Park HR, Koo HY, Kim HS (2004). Effects of behavior modification on body image, depression and body fat in obese Korean elementary school children. Yonsei Med J; 45: 61-67. Morgan CM, Tanofsky-Kraft M, Wilfley DE (2002). Childhood obesity. Child Adolesc Psychiatric Clin N Am; 11: 257-278. Müller MJ, Landsberg B, Plachta-Danielzik S, Lange D, Johannsen M (2009). Soziale Ungleichheit im Übergewicht. Adipositas; 3: 82-87. Mustillo S, Worthman C, Erkanli A, Keeler G, Angold A, Costello E J (2003). Obesity and psychiatric disorder: Developmental trajectories. Pediatrics; 111: 851-859. Mutrie N & Parfitt G (1998). Physical activity and its link with mental, social and moral health in young people. In: Biddle SJH, Sallis JF, Cavill N (Hrsg.). Young and active? Young people and health-enhancing physical activity - evidence and implications: 49-68. London: Health Education Authority. Myers MD, Raynor HA, Epstein LH (1998). Predictors of Child Psychological Changes During Family-Based Treatment for Obesity. Pediatr Adolesc Med; 152 (9): 855-861. Nieschalk T, Heiland SK, Kaps A, Schiel R (2008). Depressivität bei Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas. Adipositas Spektrum; (4) 10: 32. Oude Luttikhuis H, Baur L, Jansen H, Shrewsbury VA, O'Malley C, Stolk RP, Summerbell CD (2009). Interventions for treating obesity in children. Cochrane Database of Systematic Reviews 2009, Issue 1. Art. No.: CD001872. DOI: 10.1002/14651858.CD001872.pub2. Pietrobelli A, Faith MS, Allison DB, Gallagher D, Chiumello G, Heymsfield S (1998). Body mass index as a measure of adiposity among children and adolescents: a validation study. J Pediatr; 132: 204-210. - 151 - Literatur Pine DS, Goldstein RB, Wolk S, Weissman MM (2001).The association between childhood depression and adulthood body mass index. Pediatrics; 107: 1049-1056. Pudel V & Oetting M (1977). Eating in the laboratory: Behavioural aspects of the positive energy bilance. Int J Obes; 1: 369-386. Puhl RM & Brownell KD (2001). Bias, discrimination and obesity. Obes Res; 9: 788-805. Puhl RM & Latner JD (2007). Stigma, obesity, and the health of the nation’s children. Psychol Bull;133: 557-580. Radon S, Kristen A, Kramer G, Schiel R (2006). Komorbidität von Depression und allgemeines Wohlbefinden bei Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas. Diabetologie und Stoffwechsel; 1: 1055-1058. Rand CSW & McGregor AMC (1990). Morbidly obese patient`s perceptions of social discrimination before and after surgery of obesity. Southern medical Journal; 83: 1390-1395. Ravens-Sieberer U, Redegeld M, Bullinger M (2001). Quality of life after inpatient rehabilitation in children with obesity. International Journal of Obesity and Related Metabolic Disorders; 25 (1): 63-65. Ravens-Sieberer U, Wille N, Bettge S, Erhart M (2007). Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Bundesgesundheitbl-Gesundheitsforsch-Gesundheitsschutz; 50: 871-878. Reinehr T & Andler W (2004). Changes in the atherogenic risk factor profile according to degree of weight loss. Arch Dis Child; 89 (5): 419-422. Reinehr T, Kersting M, Wollenhaupt A, Alexy U, Kling B, Strobele K, Andler W (2005). Evaluation of the training program "OBELDICKS" for obese children and adolescents. Klin Padiatr; 217: 1-8. - 152 - Literatur Reinehr T & de Sousa G (2006). Long-term follow-up pf cardiovascular disease risk factors in children after an obesity intervention. Am J Clin Nutr; 84: 490-496. Reinehr T & Wabitsch M (2007). Strukturierte Erfassung der Therapieangebote für adipöse Kinder und Jugendliche. Monatsschrift Kinderheilkunde; 151: 757-761. Remschmidt H & Walter R (1990). Psychische Auffälligkeiten bei Schulkindern. Göttingen: Hogrefe. Rennie KL, Livingstone MB, Wells R (2005). Association of physical activity with body-composition indexes in children aged 6-8y at varied risk of obesity. Am J Clin Nutr; 82: 13-20. Resnick MD, Blum R, Harris L (1989). Technical report on the adolescent health database project: University of Minnesota Adolescent Health Program. Minneapolis, MN: University of Minnesota Press. Richardson SA, Hastorf AH, Goodman N, Dornsbusch SM (1961). Cultural uniformity in reaction to physical disabilities. Am Sociol Rev; 202: 241-147. Robinson TN (1998). Does television cause childhood obesity? Journal of the American Medical Association; 279 (12): 959-960. Rodin J, Silberstein L, Striegel-Moore R (1984). Women and weight: a normative discontent. Nebraska Symposium Motiv; 32: 267-307. Rolland-Cachera MF, Deheeger M, Guilloud-Bataille M, Avons P, Patois E (1987). Tracking the development of adipositas from one month of age to adulthood. Annals of human biology; 14 (3): 219-229. Rolland-Cachera MF & Bellisle F (2002). Nutrition. In: Burniat W, Cole T, Lissau I, Poskitt E (Hrsg.). Child and Adolescent Obesity: Causes and Consequences, Prevention and Management: 69- 92. Cambridge: Cambridge University Press. - 153 - Literatur Rolland-Cachera MF, Thibault H, Souberbielle JC, Souli D, Carbonel P, Deheeger M, et al. (2004). Massive obesity in adolescents: dietary interventions and behaviours associated with weight regain at 2 y follow-up. International Journal of Obesity and Related Metabolic Disorders; 28 (4): 514519. Rosenberg M (1986). Conceiving the self. Malabar, Florida: Robert E. Krieger. Publishing Company, Inc. Rost R (1995): Diagnostische Methoden. In Rost R (Hrsg.), Sport- und Bewegungstherapie bei inneren Krankheiten: 276-277. Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, Köln. Roth B, Munsch S, Meyer A, Winkler-Metzke C, Isler E, Steinhausen HC, Schneider S (2008). Die psychische Befindlichkeit übergewichtiger Kinder. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie; 36 (3): 163176. Saelens BE (2002). Home Environmental Influences on Children’s Television Watching from Early to Middle Childhood. Developmental and Behavioral Pediatrics; 23: 127-132. Sardinha LB, Going SB, Teixeira PJ, Lohman TG (1999). Receiver operating characteristic analysis of body mass index, triceps skinfold thickness, and arm girth for obesity screening in children and adolescents. Am J Clin Nutr; 70: 1090-1095. Saß H, Wittchen HU, Zaudig M (1996). Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen DSM-IV. Göttingen: Hogrefe. Savoye M, Shaw M, Dziura J, Tamborlane WV, Rose P, Guandalini C, et al. (2007). Effects of a weight management program on body composition and metabolic parameters in overweight children: a randomized controlled trial. Journal of the American Medical Association; 297 (24): 2697-2704. - 154 - Literatur Shechtman Z & Gluk O (2005). An Investigation of Therapeutic Factors in Children's Groups, Group Dynamics. Theory, Research and Practice; 9 (2): 127-134. Schlicht W & Schwenkmezger P (Hrsg.) (1995). Gesundheitsverhalten und Bewegung: Grundlagen, Konzepte und empirische Befunde. Schorndorf: Hofmann. Schilling M, Fendrich S, Pothmann J, Wilk A (2007). Hilfen zur Erziehung in Nordrhein-Westfalen. HZE Bericht 2007,u.a. Dortmund. Schneider S, Unnewehr S, Margraf J (1995). Kinder-DIPS. Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. SpringerVerlag, Berlin. Schwimmer JB, Burwinkle TM, Varni JW (2003). Health-Related Quality of Life of Severely Obese Children and Adolescents. Journal of the American Medical Association; 289 (14): 1813-1819. Schwingshandl J, Sudi K, Eibl B, Wallner S, Borkenstein M (1999). Effect of an individualised training programme during weight reduction on body composition: a randomised trial. Arch Dis Child; 81 (5): 426-428. Seidell JC (1999). Obesity: a growing problem. Acta Paediatrica; 88 (428): 4650 Seligman MEP (1975). Helplessness. San Francisco: Freeman. Sheslow D, Hassink S, Wallace W, DeLancey E (1993). The relationship between selfesteem and depression in obese children. Ann N Y Acad Sc; 699: 289-291. Sjöberg RL, Nilsson KW, Leppert J (2005). Obesity, shame and depression in school-aged children: a population-based study. Pediatrics; 116: 389-392. Siegfried W & Siegfried A (2000). Langzeittherapie hochgradiger Adipositas bei Jugendlichen. Kindheit und Entwicklung; 2: 102-108. - 155 - Literatur Slaughter MH, Lohman TG, Boileau RA, Horswill CA, Stillman RJ, Van Loan MD, Bemben DA (1988). Skinfold equations for estimation of body fatness in children and youth. Hum Biol; 60: 709-723. Sluijs van EMF, McMinn AM, Griffin SJ (2007). Effectiveness of interventions to promote physical activity in children and adolescents. BMJ; 335: 703-707. Sothern JN, Udall JR, Suskind RM, Vargas A, Blecker U (2000). Weight loss and growth velocity in obese children after very low calorie diet, exercise, and behavior modification. Acta Paediatr; 89 (9): 1036-1043. Stanger JD (1998). Television in the Home 1998: The Third Annual National Survey of Parents and Children. Philadelphia, PA: Annenberg Public Policy Center. Staffieri JR (1967). A study of social stereotype of body image in children. J Pers Soc Psychol; 7 (1): 101-104. Stiensmeier J (1988). Die Erfassung von Depression bei Kindern: Eine deutsche Version des Children's Depression Inventory (CDI-d). Diagnostica; 34: 320-331. Stiensmeier-Pelster J, Schürmann M, Duda K (1989). Depressions-Inventar für Kinder und Jugendliche (DIKJ) (Testmappe und Handanweisung). HogrefeVerlag für Psychologie, Göttingen. Storch E, Milsom V, DeBraganza K, Ninoska M; Lewin A, Geffken G, Silverstein J (2007). Peer Victimization, Psychosocial Adjustment, and Physical Activity in Overweight and At-Risk-For-Overweight Youth. Journal of Pediatric Psychology. Special Issue on Pediatric Overweight; 32 (1): 80-89. Strauss RS (2000). Childhood obesity and self-esteem. Pediatrics; 105 (1): 1520. Strauss RS & Pollack HA (2003). Social marginalization of overweight children. Archives of Pediatrics and Adolescent Medicine; 157: 746-752. - 156 - Literatur Striegel-Moore R & Rodin J (1986). The influence of psychological variables in obesity. In: Brownell KD & Foreyt JP (Hrsg.).Handbook of Eating disorders: Physiology, psychology and treatment of obesity, anorexia and bulimia: 99-121. New York, NY, Basic Books. Strong WB, Malina RM, Blimkie CJ, Daniels SR, Dishman RK, Gutin B, Hergenroeder AC, Must A, Nixon PA, Pivarnik JM, Rowland T, Trost S, Trudeau F (2005). Evidence based physical activity for school-age youth. J Pediatr; 146: 732-737. Stunkard AJ & Albaum JM (1981). The accuracy of self-reported weights. American Journal of Clinical Nutrition; 34: 1593-1599. Stunkard AJ & Wadden TA (1992): Psychological aspects of severe obesity. American Journal of Clinical Nutrition; 55: 524-532. Stunkard AJ & Sobal J (1995). Psychosocial consequences of obesity. In: Brownell KD & Fairburn CG (Hrsg.). Eating disorders and obesity: A comprehensive handbook. New York, London: Guilford Press: 417-421. Stunkard AJ (1993). Talking with patients. In: Stunkard AJ, Wadden TA (Hrsg.). Obesity: Theory and Therapy, 2. Aufl., New York, NY, Raven Press: 355-363. Tajfel H (1982). Social Identity and intergroup relations. Cambridge. Teasdale TW, Sørensen TIA, Stunkard AJ (1992). Intelligence and educational level in relation to body mass index of adult males. Hum Biol; 64 (1): 99-106. Tegethoff HG (1999). Soziale Gruppen und Individualisierung. Neuwied und Kriftel. Thiels C & Pätel J (2008). Erhebung von Essverhalten und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie; 36 (4): 265-274. - 157 - Literatur Tschuschke V (1999). Gruppenpsychotherapie versus Einzeltherapie: Gleich wirksam? Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik; 35: 257-274. Tsiros MD, Sinn N, Coates AM, Howe PRC, Buckley JD (2008). Treatment of adolescent overweight and obesity. Eur J Pediatr; 167: 9-16. Turnbull JD, Heaslip S, McLeod HA (2000). Pre-school children`s attitudes to fat and normal male and female stimulus figures. Int J Obes Relat Metab Disord; 24 (12): 1705-1706. Veugelers PJ & Fitzgerald AL (2005). Prevalence of and risk factors for childhood overweight and obesity. Cmaj; 173: 607-613. Vila G, Zipper E, Dabbas M , Bertrand C, Robert JJ, Ricour C, MourenSiméoni MC (2004). Mental disorders in obese children and adolescents. Psychosom Med; 66 (3): 387-394. Visser JH, Van der Ende J, Koot HM, Verhulst FC (2000). Predictors of psychopathology in young adults referred to mental health services in childhood or adolescence. Br J Psychiatry; 177: 59-65. Von Kries R (2004). Adipositas bei Kindern in Bayern - Erfahrungen aus den Schuleingangsuntersuchungen. Gesundheitswesen; 66: 80-85. Wabitsch M (2000). Overweight and Obesity in European children: definition and diagnostics procedures, risk factors and consequences for later health outcome. European Journal of Pediatrics; 159 (1): 8-13. Wabitsch M, Kunze D, Keller E, Kiess W, Kromeyer-Hauschild K (2002). Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Deutliche und anhaltende Zunahme der Prävalenz - Aufruf zum Handeln. Fortschr Med Orig; 120 (4): 99-106. Wabitsch M & Moß A (2009). Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Monatsschrift Kinderheilkunde;157 (11): 1151-1156. - 158 - Literatur Wadden TA & Stunkard AJ (1985). Social and psychological consequences of obesity. Annals of international medicine; 103: 1062-1067. Wadden TA & Stunkard AJ (1987). Psychopathology and obesity. Annals New York Academy of Sciences; 499: 55-65. Wadden TA, Foster G, Stunkard AJ, Linowitz J (1989). Dissatisfaction with weight and figure in obese girls: Discontent but not depressive. Int J Obes; 13: 89-97. Wallace WJ, Sheslow D, Hassink S (1993). Obesity in children: a risk for depression. Ann N Y Acad Sci; 699: 301-303. Wallander JL, Varni JW, Babani L, Tweddle Banis H, Wilcox KT (1988). Children with chronic physical disorders: maternal reports of their psychological adjustment. J Pediatr Psychol; 13: 197-212. Wareham NJ, van Sluijs EM, Ekelund U (2005): Physical activity and obesity prevention: a review of the current evidence. Proc Nutr Soc; 64: 229-247. Warschburger P & Petermann F (2000). Adipositas-Einführung in einen Themenschwerpunkt. Kindheit und Entwicklung; 9: 71-77. Warschburger P (2005). The unhappy obese child. Int J Obes; 29 (2): 127-129 Whitaker RC, Wright JA, Pepe MS, Seidel KD, Dietz WH (1997).Predicting obesity in young adulthood from childhood and parental obesity. N Engl J Med; 337 (25): 869-873. Whitaker RC, Pepe MS, Wright JA, Seidel KD, Dietz WH (1998). Early adiposity rebound and the risk of adult obesity. Pediatrics; 101 (3): e5. WHO (2000).Obesity: preventing and managing the global epidemic. WHO Technical Report Series 894, Genf. WHO (2004). Global Strategy on diet, nutrition and physical activity. - 159 - Literatur WHO (2007). Why move for health. (Zugriff am 10.05.2009). Online verfügbar unter http://www.who.int/moveforhealth. WHO (2008). Global Strategy on Diet, Physical Activity and Health. Genf: World Health Organization. (Zugriff am 28.07.2008). Online verfügbar unter: http://www.who.int/hpr/global.strategy.shtml. WHO Europe (2008): http://www.euro.who.int/obesity (Zugriff am 05.08.2009). WIAD-AOK-DSB Studie II - Klaes L, Cosler D, Rommel A, Zens YCK (2003). Dritter Bericht zum Bewegungsstatus von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse des Bewegungs-Check-Ups im Rahmen der Gemeinschaftsaktion von AOK, DSB und WIAD „Fit sein macht Schule“. Bonn. Wilfley DE, Welch R, Stein RI, Spurrell EB, Cohen LR, Saelens BE, Dounchis JZ, Frank MA, Wiseman CV, Matt GE (2002). A randomized comparison of group cognitive-behavioral therapy and group interpersonal psychotherapy for the treatment of overweight individuals with binge-eating disorder. Arch Gen Psychiatry; 59: 713-721. Wilson GT (1996). Acceptance and change in the treatment of eating disorders and obesity. Behav Ther; 27: 417-439. Wing RR & Jakicic JM (2000). Changing lifestyle: Moving from sedentary to active. In: Bouchard C (Hrsg.). Physical Activity and Obesity: 372-389. Champaign, IL: Human Kinetics. Wolfram G (1998). Die Rolle der Fette und der Kohlenhydrate bei der Entstehung der Adipositas. In: Wechsler JG (Hrsg.). Adipositas. Ursachen und Therapie. Berlin, Wien: Blackwell Wissenschafts-Verlag. Yalom ID (1985). The theory and practice of group psychotherapy. New York, Basic Books. - 160 - Literatur Young-Hyman D, Schlundt DG, Herman-Wenderoth L, Bozylinski K (2003). Obesity, Appearance, and Psychosocial Adaptation in Young African American Children. Journal of Pediatric Psychology; 28 (7): 463-472. Young-Hyman D, Tanofsky-Kraff M, Yanovski S, Keil M, Cohen M, Peyrot M, Yanovski J (2006). Psychological status and weight-related distress in overweight or at-risk-for overweight children. Obesity; 14: 2249-2258. Zabransky S, Weinand C, Schmidgen A, Schafmeister C, Müller S, Hollinger-Philipp R, Danker-Hopfe H (2000). Saarländische Wachstumsstudie: Perzentilenkurven für Körperhöhe, Körpergewicht und Body Mass Index für saarlandische Jungen und Madchen im Alter zwischen 4 und 18 Jahren. Med Wochenschr; 7: 145-152. Zametkin AJ, Zoon CK, Klein HW, Munson S (2004). Psychiatric aspects of child and adolescent obesity: a review of the past 10 years. J Am Acad Child Adolesc Psychiat; 43 (2): 134-150. Zellner K, Jaeger U, Kromeyer-Hauschild K (2004). Height, weight and BMI of schoolchildren in Jena, Germany - are the secular changes levelling off? Economics Hum; 2: 281-294. Ziegert B, Neuss A, Herpertz-Dahlmann B, Kruse W (2002). Psychische Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen in der allgemeinärztlichen Praxis. Dtsch Arztebl; 99 (2): 1436-1441. Zimmermann MB, Hess SY, Hurrell RF (2000). A national study of the prevalence of overweight and obesity in 6-12-year-old Swiss children: body mass index, body-weight perceptions and goals. Eur J Clin Nutr; 54 (7): 568572. Zwiauer K (1998). Adipositas im Kindes- und Jugendalter- Prävention und Therapie. In: Wechsler JG (Hrsg.). Adipositas. Ursachen und Therapie: 181195. Blackwell, Berlin. - 161 - Verzeichnisse 8 Verzeichnisse Verzeichnisse 8.1 Abkürzungsverzeichnis Abb. Abbildung AD Adipositas AGA Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter allg. allgemein BMI Body Mass Index bzgl. bezüglich ca. circa CBCL4/18 Child Behavior Checklist 4-18 CHILT Childrens Health Interventional Trial cm Zentimeter DEXA Dual Energy X-Ray Absorptiometry DIKJ Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche ECOG European Childhood Obesity Group ggf. Gegebenenfalls ggs. gegenseitig IG Interventionsgruppe IG-m Interventionsgruppe Jungen IG-w Interventionsgruppe Mädchen Incl. Inklusive - 162 - Verzeichnisse IOTF International Obesity Taskforce J Jahre k.A. keine Angabe KA körperliche Aktivität Kg Kilogramm KG Kontrollgruppe KG-m Kontrollgruppe Jungen KG-w Kontrollgruppe Mädchen KiGGs Kinder- und Jugendgesundheitssurvey KOPS Kieler Adipositas-Präventionsstudie m Jungen m Meter max. Maximum min. Minimum Mon Monate MW Mittelwert n Anzahl NHANES National Health and Nutrition Examination Survey NRW Nordrhein-Westfalen n.s. nicht signifikant p Signifikanzniveau RKI Robert Koch Institut - 163 - Verzeichnisse RW Rohwert SD Standardabweichung SDS Standard Deviation Scores SES sozioökonomischer Status Sig Signifikanz TRF Teacher’s Report Form u.a. unter anderem ÜG Übergewicht usw. und so weiter w Mädchen WHO World Health Organisation WIAD Wissenschaftliche Institut der Ärzte Deutschlands YSR/11-18 Youth Self Report/11-18 z.B. zum Beispiel - 164 - Verzeichnisse 8.2 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Belastungsprinzip während der FITOC-Intervention .......................... 20 Abb. 2: Differenz des BMI der IG und KG T0 zu T1 ....................................... 43 Abb. 3: Verlauf des BMI-SDS der IG und KG von T0 zu T1 ........................... 44 Abb. 4: Veränderungen der psychischen Auffälligkeiten der IG und KG in der CBCL/4-18 von T0 zu T1............................................ 53 Abb. 5: Veränderungen und Signifikanzen der Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG und KG.................................................................. 55 Abb. 6: Veränderung des Gesamtrohwertes der IG und KG in der CBCL/4-18 zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1 ................. 56 Abb. 7: Veränderung der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF in der IG von T0 zu T1 ..................................................... 63 Abb. 8: Veränderungen der Mittelwerte (T-Werte) der IG in der TRF von T0 zu T1.............................................................................. 64 Abb. 9: Veränderung des Gesamtrohwertes der TRF in der IG von T0 zu T1 ..................................................................................... 65 Abb. 10: Veränderungen der psychischen Auffälligkeiten und depressiver Symptome der IG von T0 zu T1 ..................................... 72 Abb. 11: Signifikante Veränderung ausgewählter Syndromskalen der YSR/11-18 zu den Untersuchungszeitpunkte T0 und T1 ............ 73 Abb. 12: Veränderung des durchschnittlichen Mittelwertes des DIKJ zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1 ................................... 74 Abb. 13: Veränderung des Rohwertes der YSR/11-18 zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1............................................... 75 - 165 - Verzeichnisse Abb. 14: Verlauf des BMI-SDS der IG von T0 zu T2 ........................................ 78 Abb. 15: Veränderung in der Häufigkeit psychisch auffälliger Kinder und Jugendlicher der IG von T0 zu T2 ................................... 82 Abb. 16: Veränderung des Gesamtrohwertes der in der CBCL/4-18 zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2 ............................. 84 Abb. 17: Veränderungen der psychischen Auffälligkeiten und depressiver Symptome der IG........................................................... 88 Abb. 18: Signifikante Veränderung der Syndromskalen der YSR/11-18 zu den Untersuchungszeitpunkte T0, T1 und T2............................... 89 Abb. 19: Veränderung des durchschnittlichen Mittelwertes des DIKJ zu den Untersuchungszeitpunkten T0 , T1 und T2 ............................ 90 Abb. 20: Veränderung des Rohwertes der YSR/11-18 zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2......................................... 91 - 166 - Verzeichnisse 8.3 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Indikationsstellung für die Teilnahme an einem Patientenschulungsprogramm für Kinder und Jugendliche ................... 12 Tab. 2: Überblick über den Einsatz der Erhebungsinstrumente zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2............................................. 17 Tab. 3: Exemplarischer Stundenplan für die FITOC - Intervention .................... 18 Tab. 4: Gewichtung der Inhaltskategorien in den einzelnen Trainingsstufen .... 21 Tab. 5: Exemplarischer Stundenplan für FITOC-MAXI...................................... 28 Tab. 6: Zuteilung der Fragebögen zu den Fremd- und Selbstbeurteilern .......... 32 Tab. 7: Definition und Darstellung des Signifikanzniveaus ................................ 37 Tab. 8: Anthropometrische Daten der IG und KG zu T0.................................... 38 Tab. 9: Anthropometrische Daten getrennt nach Geschlecht der IG und KG zu T0................................................................................... 39 Tab. 10: Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in der IG und KG, sowie getrennt nach Geschlecht ........................................................... 40 Tab. 11: Anthropometrische Daten der IG und KG zu T1.................................... 41 Tab. 12: Anthropometrische Daten getrennt nach Geschlecht der IG und KG zu T1.................................................................................... 42 Tab. 13: Entwicklung des BMI der IG und KG im Verlauf T0 zu T1..................... 43 Tab. 14: Entwicklung des BMI-SDS der IG und KG im Verlauf von T0 zu T1 ..... 44 Tab. 15: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T0 ....................................................................... 45 - 167 - Verzeichnisse Tab. 16: Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG und KG zum Zeitpunkt der Eingangsuntersuchung (T0)............. 46 Tab. 17: Durchschnittlicher CBCL - Gesamtrohwert der IG und KG zum Zeitpunkt T0................................................................................... 47 Tab. 18: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T0 ........................................... 47 Tab. 19: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18 zu T0............................................................................. 48 Tab. 20: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes der CBCL/4-18 zu T0................................................................................... 48 Tab. 21: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T1 ........................................................................ 49 Tab. 22: Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG und KG zum Zeitpunkt T1........................................................... 50 Tab. 23: Durchschnittlicher CBCL/4-18 - Gesamtrohwert der IG und KG zum Zeitpunkt T1................................................................ 50 Tab. 24: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T1 ........................................... 51 Tab. 25: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der T-Werte Syndromskalen der CBCL/4-18 zu T1............................................................................. 51 - 168 - Verzeichnisse Tab. 26: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes der CBCL/4-18 zu T1............................................................................. 52 Tab. 27: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten in der IG und KG zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1................................................... 52 Tab. 28: Veränderungen der Mittelwerte der IG und KG zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1................................................... 54 Tab. 29: Veränderungen des Rohwertes des CBCL/4-18 in der IG und KG zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1 .......................... 56 Tab. 30: Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF in der IG zum Zeitpunkt T0 ................................................................... 57 Tab. 31: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der TRF der Interventionsgruppe zu T0............................................................... 58 Tab. 32: Durchschnittlicher TRF-Gesamtrohwert der IG zum Zeitpunkt T0 .......................................................................................... 58 Tab. 33: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten in der TRF zum Testzeitpunkt T0 ............................................................................ 59 Tab. 34: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der TRF zum Zeitpunkt T0..................................................................... 59 Tab. 35: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes TRF zum Zeitpunkt T0........................................................................... 59 Tab. 36: Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF in der IG zum Zeitpunkt T1.................................................................................. 60 - 169 - Verzeichnisse Tab. 37: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der TRF der Interventionsgruppe zu T1..................................................................... 60 Tab. 38: Durchschnittlicher TRF-Gesamtrohwert der IG zum Zeitpunkt T1......... 61 Tab. 39: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten in der TRF zum Testzeitpunkt T1 .......................................................... 61 Tab. 40: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der TRF zum Zeitpunkt T1.......................... 62 Tab. 41: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes der TRF zum Zeitpunkt T1..................................................................... 62 Tab. 42: Veränderungen der Mittelwerte der Syndromskalen der TRF der IG von T0 zu T1....................................................................... 64 Tab. 43: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome in der IG............................................................................... 66 Tab. 44: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 in der IG zu T0...................................................................................... 66 Tab. 45: Durchschnittlicher YSR/11-18-Rohwert der IG zu Untersuchungsbeginn T0 ...................................................................... 67 Tab. 46: Häufigkeiten und geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome bei den Jugendlichen der IG zu T0...................................... 67 Tab. 47: Geschlechtsspezifische Darstellung der Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T0............... 68 Tab. 48: Geschlechtsspezifische Angaben und Unterschiede der durchschnittlichen YSR/11-18-Rohwerte der IG zu T0 .......................... 68 - 170 - Verzeichnisse Tab. 49: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome in der IG............................................................................... 69 Tab. 50: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T1 ....................................................................... 69 Tab. 51: Durchschnittlicher YSR/11-18-Rohwert der IG zu T1 ............................ 70 Tab. 52: Häufigkeiten und geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome bei den Jugendlichen der IG zu T1...................................... 70 Tab. 53: Geschlechtsspezifische Darstellung der Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T1............... 71 Tab. 54: Geschlechtsspezifische Angaben und Unterschiede des durchschnittlichen YSR/11-18-Rohwertes der IG zu T1 ........................ 71 Tab. 55: Mittelwerte und signifikanten Veränderung zu den Untersuchungszeitpunkte der Syndromskalen der YSR/11-18.............. 73 Tab. 56: Anthropometrische Daten der IG zu T2................................................. 76 Tab. 57: Anthropometrische Daten der IG zu T2, getrennt nach Geschlecht ...... 77 Tab. 58: Signifikante Veränderung im BMI und BMI-SDS der IGvon T0 zu T1, T1 zu T2 und T0 zu T2 .......................................................... 78 Tab. 59: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG in der CBCL/4-18 zu T2 .................................................................... 79 Tab. 60: Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG zu T2 .......................................................................................... 79 Tab. 61: Durchschnittlicher CBCL - Gesamtrohwert der IG zum Zeitpunkt T2 .......................................................................................... 80 - 171 - Verzeichnisse Tab. 62: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG in der CBCL/4-18 zu T2......................................................................... 80 Tab. 63: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18 zu T2............................................................................ 81 Tab. 64: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes der CBCL/4-18 zu T2................................................................................... 81 Tab. 65: Veränderungen der Mittelwerte derCBCL/4-18 der IG zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2............................................. 83 Tab. 66: Veränderungen des Rohwertes des CBCL/4-18 in der IG zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2 ............................ 84 Tab. 67: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome in der IG............................................................................... 85 Tab. 68: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T2 ....................................................................... 85 Tab. 69: Durchschnittlicher YSR/11-18-Rohwert der IG zu T2 ............................ 86 Tab. 70: Häufigkeiten und geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome bei den Jugendlichen der IG zu T2...................................... 86 Tab. 71: Geschlechtsspezifische Darstellung der Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T2 .............................................................................. 86 Tab. 72: Geschlechtsspezifische Angaben und Unterschiede des durchschnittlichen YSR/11-18-Rohwerte der IG zu T2 .......................... 87 - 172 - Verzeichnisse Tab. 73: Mittelwerte und signifikante Veränderung zu den Untersuchungszeitpunkten der Syndromskalen der YSR/11-18 und der DIKJ ......................................................................................... 89 Tab. 74: Korrelationen zwischen den untersuchten Parametern (Depressivität, allgemeine psychische Belastung) und BMI-SDS Differenz von T0 zu T1 ......................................................................... 93 Tab. 75: Korrelation zwischen der Gewichtsreduktion von T0 zu T1 (∆ BMI-SDS) und Veränderung der Syndromskalen der CBCL von T0 zu T1......................................................................... 94 Tab. 76: Prädiktoren der Syndromskalen der CBCL/4-18 bezogen auf die Veränderung von ∆ BMI-SDS .................................................... 95 Tab. 77: Prävalenzraten für kinder- und jugendpsychiatrischer Auffälligkeiten in Deutschland ............................................................. 110 - 173 - Lebenslauf LEBENSLAUF Lebenslauf Persönliche Daten Name: Ronald Götz Wilhelm Kayser Geburtsdatum: 22. August 1962 Geburtsort: Bonn Nationalität: deutsch Familienstand: verheiratet, 4 Kinder Schulischer Werdegang Schulen (1969 - 1983): Grundschule Leverkusen; Grundschule Erftstadt-Liblar Elementary School in Middletown, NJ, USA Elementary School McMurray, PA, USA Middle School McMurray, PA, USA Gymnasium Erftstadt-Lechenich Gymnasium Kerpen mit Abitur Wehrdienst 1983 - 1984 Grundwehrdienst in Nienburg a.d. Weser, Hildesheim und Osterode Studium 1985 - 1990 Deutsche Sporthochschule Köln Studium der Sportwissenschaften Abschluss: Diplom Sportlehrer - 174 - Lebenslauf 1986 - 1991 Universität zu Köln Studium der Psychologie Abschluss: Diplom Psychologe 2008 - 2012 Promotionsstudium Deutsche Sporthochschule Köln zum Doktor der Sportwissenschaft Beruflicher Werdegang 1991 - dato St. Marien-Hospital Düren gGmbH Hospitalstrasse 44, 52353 Düren Abteilung: Sozialpädiatrisches Zentrum als Diplom-Psychologe, Diplom-Sportlehrer, Psychologischer Psychotherapeut und Kinderund Jugendpsychotherapeut 2000 - dato stundenweise selbständig als Psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendpsychotherapeut und Asthmatrainer Weiterbildungen 1991-1995 Gesprächspsychotherapieausbildung 1991-1996 Psychotherapieausbildung Verhaltenstherapie 1999 Approbation zum psychologischen Psychotherapeut 1999 Approbation zum Kinder- und Jugendpsychotherapeut Nideggen, den 13.02.2012 - 175 - Abstract Abstract Abstract Einleitung: Adipositas Neben körperlichen nicht selten auch Folgeerkrankungen mit psychischen geht eine juvenile Störungen einher. Mit zunehmendem Gewicht steigt das Risiko, psychische Auffälligkeiten zu entwickeln (Puhl & Brownell 2003). Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung an adipösen Kindern und Jugendlichen wurde die Wirksamkeit eines ambulanten interdisziplinären Interventionsprogramms - FITOC und FITOCMAXI - auf die Anthropometrie, psychischen Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung überprüft. Methodik: 84 Kinder und Jugendliche der Interventionsgruppe wurden zu Beginn (T0), nach Beendigung des Programms2 (T1) und sechs Monate nach Beendigung der Maßnahme (T2) untersucht. Als Kontrollgruppe (KG: n = 38) dienten adipöse Kinder und Jugendliche der Warteliste, die zu T0 und T1 untersucht wurden. Neben der Bestimmung der anthropometrischen Daten wurde die Child Behavior Checklist/4-18 (CBCL/4-18) zur Erfassung der psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung eingesetzt sowie zusätzlich die Youth Self Report/11-18 (YSR/11-18; nur IG), die Teacher’s Report Form (TRF; nur IG) und das Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche (DIKJ; nur IG). Ergebnisse: Zu Untersuchungsbeginn (T0) waren die Kinder und Jugendlichen der IG durchschnittlich 12,0 ± 2,5 Jahre alt, 156,4 ± 13,7 cm groß und 72,5 ± 19,9 kg schwer. Zum gleichen Zeitpunkt waren die Kinder und Jugendliche der 2 Als Interventionsgrundlage dienten die Programme FITOC und FITOC-MAXI, die eine einjährige ambulante interdisziplinäre Behandlung für adipöse Kinder und Jugendliche entsprechenden Richtlinien der AGA (2010) darstellen. - 176 - Abstract KG durchschnittlich 11,7 ± 2,8 Jahre alt, waren 154,5 ± 15,2 cm groß und wogen durchschnittlich 70,6 ± 23,7 kg. Bei den untersuchten Parametern lagen zu Untersuchungsbeginn keine geschlechtsspezifischen Unterschiede vor. Der BMI-SDS der IG konnte von T0 (2,42 ± 0,42) zu T1 auf 2,24 ± 0,49 gesenkt (p ≤ 0,001) und 6 Monate nach Behandlungsende (T2) stabilisiert werden. In der KG (T0: 2,43 ± 0,49) zeigte sich nach einem Jahr (T1) keine signifikante Veränderung. In der IG lagen psychische Auffälligkeiten zu T0 in der CBCL/4-18 bei 28,1 % (KG: n.s.), in der YSR/11-18 bei 12,0 % und in der TRF bei 27,0 %. Nach einem Jahr (T1) konnten in der IG die psychischen Auffälligkeiten sowohl in der Einschätzung der Eltern (14,9 %), als auch in der Selbsteinschätzung (2,9 %) und in der Therapeuteneinschätzung (4,7 %) signifikant (p ≤ 0,001) gesenkt werden. 6 Monate nach Beendigung der Intervention (T2) betrugen die Prävalenzen psychischer Auffälligkeiten in der YSR/11-18 12,0 % (T0 zu T2: n.s) und in der CBCL/4-18 15,0 % (T0 zu T2: p ≤ 0,001). In der KG lag die Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten zu T0 bei 31,8 % und erhöhte sich nach einem Jahr signifikant auf 38,1 % (p ≤ 0,001). Bezogen auf Depression lag diese bei 19,0 % der Jugendlichen in der IG vor und konnte nach einem Jahr (T1) nicht mehr nachgewiesen (p ≤ 0,001) werden. 6 Monate nach der Behandlung lag die Prävalenz der Depression bei 7,7 % (T0 zu T2: n.s.). Der Mittelwert des DIKJ als Ausdruck der depressiven Gesamtsymptomatik (T0: T-Wert: 48,6 ± 13,6) konnte sowohl zu T1 (T-Wert: 42,3 ± 12,1; p ≤ 0,001) als auch zu T2 (T-Wert: 45,6 ± 10,5; p = 0,021) signifikant gesenkt werden. Die allgemeine psychische Belastung konnte aus Sicht der Eltern in der Interventionsgruppe im Gegensatz zur Kontrollgruppe (T0: T-Wert 55; T1: TWert 59; n.s.) signifikant von T0 (T-Wert 59) zu T1 (T-Wert 54) gesenkt werden (p ≤ 0,001). Die Veränderung der allgemeinen psychischen Belastung von Untersuchungsbeginn (T0) bis 6 Monate nach der Intervention (T2: T-Wert 56; T0 zu T2: n.s.) war nicht signifikant. Die allgemeine psychische Belastung in der - 177 - Abstract Einschätzung der Therapeuten und Jugendlichen konnte signifikant von T0 (Therapeuten und Jugendliche: T-Wert 55) zu T1 (Therapeuten: T-Wert 51; Jugendliche: T-Wert 50) gesenkt werden (p ≤ 0,001). 6 Monate nach Ende des Programms erhöhte sich in der Selbsteinschätzung der Jugendlichen die allgemeine psychische Belastung wieder (T2: T-Wert 51; T0 zu T2: n.s.). Die Veränderung der allgemeinen psychischen Belastung in der Selbsteinschätzung der Jugendlichen der IG war nicht signifikant. Im Rahmen der Regressionsanalyse zeigte sich, dass eine Gewichtsreduktion von T0 (2,42 ± 0,42) zu T1 (2,24 ± 0,49) zu deutlichen Verbesserungen (p = 0,004) in den Syndromskalen der CBCL/4-18 führte. Je mehr die Kinder und Jugendlichen abnahmen, umso deutlicher verbesserten sie sich in den Syndromskalen der CBCL/4-18. Diskussion: Insgesamt konnte gezeigt werden, dass durch eine interdisziplinäre Intervention mit psychologischer Betreuung bei adipösen Kindern und Jugendlichen der BMI-SDS sowie die Prävalenzraten psychischer Auffälligkeiten und die allgemeine psychischen Belastung gesenkt werden können. Nach der Intervention zeigten sich signifikante Reduzierungen in den Bereichen ‚sozialer Rückzug’, ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’. Die Jugendlichen selbst sehen jedoch deutlich weniger Veränderungen als Therapeuten und Eltern. Auch sechs Monate nach Behandlungsende zeigte sich bei den Jugendlichen weiterhin eine Reduktion depressiver Symptome und aus Sicht der Eltern eine Reduzierung psychischer Auffälligkeiten. Damit scheinen die adipösen Kinder und Jugendlichen die erlernten Copingstrategien auch über das Programmende hinaus aus Sicht der Eltern deutlicher umzusetzen als sie das selbst erleben. Eine längerfristigere Anbindung an die Behandlungseinrichtung erscheint sinnvoll damit auch die Kinder und Jugendlichen über die Intervention hinaus von der Reduktion psychischer Auffälligkeiten profitieren können. - 178 - Abstract Introduction: Beside possible somatic consequences it is not seldom that psychosocial burdens are accompanied to juvenile obesity which children and adolescents cannot escape (Wabitsch 2000). The risk of developing psychiatric disorders gets higher the more obese children and adolescents weigh (Puhl & Brownell 2003). The purpose of the present investigation of obese children and adolescents was to find out how effective an ambulant interdisciplinary intervention program - FITOC and FITOC-MAXI- influences anthropometric data, psychiatric disorders and overall psychic stress. Methods: 84 children and adolescents who have finished the one year FITOCand FITOC-MAXI intervention program3 were examined at the beginning (T0), after ending the program (T1) and after 18 months (T2). Obese children and adolescents on the waiting list who were examined at T0 and T1 served as a control group (CG: n = 38). Along with the Child Behavior Check List/4-18 (CBCL/4-18) as evaluation instruments in the IG and CG to record psychiatric disorders and the overall psychic stress, additionally, the Youth Self Report/1118 (YSR/11-18; only IG), the Teacher's Report Form (TRF only IG) and the Children Depression Inventory (DIKJ; only IG) were used in the IG for children and adolescents as self-report questionnaires and for assessing the therapist’s judgements. Results: At the beginning of the intervention the participants of the IG were in the mean 12.0 ± 2.5 years old, 156.4 ± 13.7 cm large and weighed 72.5 ± 19.9 kg. At the same time the children and adolescents of the CG were in the mean 11.7 ± 2.8 years old, were 154.5 ± 15.2 cm large and weighed 70.6 ± 23.7 kg. 3 For the intervention FITOC and FITOC- MAXI were applied. Both programs represent an ambulant, interdisciplinary treatment for obese children and adolescents and meets the requirements of the guidelines of the AGA (2010). - 179 - Abstract Both groups showed no significant gender differences in the examined parameters. At the time of T0 the participants of the IG recorded the BMI-SDS at 2.42 ± 0.42 (CG: 2.43 ± 0.49) and decreased the BMI-SDS after the one-year intervention (T1) significantly (p ≤ 0.001) to 2.24 ± 0.49 and could be stabilized 6 months (T2) after treatment at 2.19 ± 0.49 (T0 to T2: p ≤ 0,001). The CG could not lower the BMI-SDS (T0: 2.43 ± 0.49; T1: 2.48 ± 0.47; n.s.). The prevalence rates of psychiatric disorders at T0 in CBCL/4-18 laid at 28.1 % (CG: 31.8 %), in the YSR at 12.0 % and in the TRF at 27.0 %. At the end of the treatment (T1) psychiatric disorders decreased significantly (p ≤ 0,001) in the judgement of the parents (14.9 %), therapists (4.7 %) and the adolescents (2.9 %). 6 months after treatment (T2) the prevalence rates of psychiatric disorders in the YSR/11-18 amounted to 12.0 % (T0 to T2: n.s) and in the CBCL/4-18 at 15.0 % (T0 to T2: p ≤ 0,001). In the CG parents stated in the CBCL/4-18 that psychiatric disorders increased to 38.1 % (p ≤ 0,001). Depression existed at T0 by 19.0 % of the adolescents in the IG and could not be discovered after the intervention (p ≤ 0.001). Also significantly reduced was the mean value of the DIKJ from T0 (48.6 ± 13.6) to T1 (42.3 ± 12.1; p ≤ 0,001) and to T2 (45.6 ± 10.5; T0 to T2: p = 0.021). The overall psychic stress (total raw score) was significantly (p ≤ 0,001) reduced from T0 (t-score 59) to T1 (t-score 54) in the IG compared to the CG (T0: t-score: 55; T1: t-score 59; n.s.). 6 months after the intervention parents did not record significant changes in the overall psychic stress (T2: t-score 56). In judgement of therapists und adolescents the overall psychic stress reduced significantly (p ≤ 0.001) from T0 (therapists and adolescents: both t-score 55) to T1 (therapists: t-score 51; adolescents: t-score: 50). 6 months afters the intervention (T2) the overall psychic stress of the adolescents increased again (T2: t-score 51) and was not significantly different from T0 to T2. - 180 - Abstract The regression analysis showed the difference of the BMI-SDS from T0 (2.42 ± 0.42) to T1 (2.24 ± 0.49) of the IG as a predictor for the total value of the syndrome scales of the CBCL/4-18. The more clearly the children and adolescents reduced their BMI-SDS the less psychological disorders were reported by the parents. Discussion: It could be shown that an interdisciplinary intervention with psychological support reduces the BMI-SDS, the prevalence rates of psychiatric disorders and the overall psychic stress within obese children and adolescents with a lasting effect. After the intervention significant reductions appeared in the categories ‘withdrawn’, ‘anxious/depressed’ and ‘social problems’. Nevertheless, adolescents see fewer changes than therapists and parents. Six months after the end of treatment a reduction of depressive symptoms had been observed and, from the point of view of the parents, it appeared the adolescents furthermore showed a reduction of psychiatric disorders. Obese children and adolescents seem to apply the learned coping strategies in judgement of their parents. For longer lasting effects to the children and adolescents they should be tied up to a treatment center beyond intervention. - 181 -