Interventionseffekte auf die Anthropometrie, psychischen

Werbung
Aus dem Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaften
der Deutschen Sporthochschule Köln
Leiter: Universitätsprofessor Dr. Sportwiss. H. K. Strüder
____________________________________________________________
Interventionseffekte auf die Anthropometrie,
psychischen Auffälligkeiten und die allgemeine
psychische Belastung bei adipösen Kindern und
Jugendlichen
Von der Deutschen Sporthochschule Köln
zur Erlangung des akademischen Grades
Doktor der Sportwissenschaft
genehmigte Dissertation
vorgelegt
von
Ronald Kayser
aus Bonn
_____________________________________________________________
Köln 2012
1. Referentin: Prof. Dr. med. Dr. Sportwiss. C. Graf
2. Referent: Univ.-Prof. Dr. Sportwiss. H. K. Strüder
Vorsitzender des Prüfungsausschusses: Univ.-Prof. Dr. W. Bloch
Datum der Disputation: 13.02.2012
Versicherung
Hierdurch versichere ich: Ich habe diese Dissertationsarbeit
selbständig und nur unter Benutzung der angegebenen Quellen
angefertigt; sie hat noch keiner anderen Stelle zur Prüfung
vorgelegen. Wörtlich übernommene Textstellen, auch Einzelsätze
oder Teile davon, sind als Zitate kenntlich gemacht.
Hierdurch
erkläre
ich,
dass
ich
die
„Leitlinien
guter
wissenschaftlicher Praxis“ der Deutschen Sporthochschule Köln in
der aktuellen Fassung eingehalten habe.
______________________
Ronald Kayser
Für die wichtigsten Menschen in meinem Leben:
meine Kinder: Annabelle, Karolin, Andreas und Katja
meine Eltern
und besonders Maja
Danksagung
In erster Linie gilt mein besonderer Dank Frau Prof. Dr. med. Dr. Sportwiss.
Christine Graf, die mich erst ermuntert hat die jahrelange praktische Tätigkeit
als Dissertation einzureichen. Sie benötigte dafür jede Menge Geduld für die ich
äußerst dankbar bin. Als „Externer“ und nicht mehr ganz so Junger hat sie mir
den Blick für das Wesentliche geschärft.
Ferner möchte ich mich bei dem ärztlichen Direktor am St. Marien-Hospital
Düren, Dr. med.
K.-J. Eßer bedanken, der mich im St. Marien-Hospital
aufgebaut und jegliche Unterstützung zukommen ließ. Der kaufmännischen
Direktion des St. Marien-Hospitals und deren EDV-Abteilung danke ich für die
Möglichkeit, dass ich auf die EDV-Technik zurückgreifen konnte.
Einen liebevollen Dank für Ihre Unterstützung gilt meinen Kolleginnen Susanne
Giersberg, Ursula Emunds und Jutta Stollenwerk, die mich in jeder Stimmung
ertragen mussten.
Insbesondere möchte ich mich bei meinen Kollegen und meinem Vorgesetzten,
Dr. med. D. Mundt, für ihr Zuhören und interkollegiale Beratung danken.
Mein ganz persönlicher Dank gilt meinen Eltern, die mich erst in die Lage
gebracht haben meine beruflichen Wünsche umsetzen zu können.
Danke auch an meine Kinder, die die zeitliche Beanspruchung dieser Arbeit
deutlich spürten. Zuletzt gilt meiner Frau, Maja, mein persönlicher Dank, da sie
mir in jeglicher Hinsicht zur Seite stand. Ohne sie hätte ich die Arbeit weder
angefangen noch beenden können.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung .............................................................................................................. 1
1.1 Problemstellung........................................................................................... 1
1.2 Psychosoziale Belastungen als Risiko für psychische Auffälligkeiten
bei übergewichtigen und adipösen Kindern und Jugendlichen .............. 4
1.3 Rahmenbedingungen ambulanter Therapien bei adipösen Kindern
und Jugendlichen ........................................................................................ 9
2 Fragestellungen der Untersuchung .................................................................. 14
3 Methodik .............................................................................................................. 15
3.1 Untersuchungsgruppe............................................................................... 15
3.2 Ablauf der Untersuchung .......................................................................... 16
3.3 Interventionen ............................................................................................ 17
3.3.1 Das FITOC - Programm ..................................................................... 17
3.3.2 Das FITOC-MAXI - Programm ........................................................... 27
3.4 Untersuchte Parameter................................................................................ 28
3.4.1 Medizinische Eingangs- und Kontrolluntersuchungen........................ 28
3.4.2 Psychologische Tests und Fragebögen ............................................. 31
3.5 Statistik ....................................................................................................... 37
4 Ergebnisdarstellung ........................................................................................... 38
4.1 Interventionseffekte von T0 zu T1 ............................................................ 38
4.1.1 Interventionseffekte auf die Anthropometrie....................................... 38
4.1.2 Betrachtung ausgewählter anthropometrischer Daten ....................... 42
4.1.3 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung ...................................................... 45
4.2 Follow-Up Untersuchung T2 ..................................................................... 76
4.2.1 Interventionseffekte auf die Anthropometrie....................................... 76
4.2.2 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung ...................................................... 78
4.3 Zusammenhänge zwischen der Gewichtsreduktion, den psychischen
Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung................ 92
5 Diskussion........................................................................................................... 96
5.1 Diskussion der Methoden ......................................................................... 96
5.1.1 Entwicklung der Teilnehmerzahlen .................................................... 97
5.1.2 Erhebung der anthropometrischen Daten .......................................... 97
5.1.3 Fragebögen CBCL/4-18, TFR, YSR/11-18 und DIKJ ......................... 98
5.2 Diskussion der anthropometrischen Daten........................................... 100
5.2.1 Anthropometrische Daten zu T0....................................................... 100
5.2.2 Betrachtung der anthropometrischen Daten von T0 nach T1........... 101
5.2.3 Betrachtung der anthropometrischen Daten zur Follow-Up
Untersuchung T2.............................................................................. 105
5.3 Diskussion der psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen
psychischen Belastung ........................................................................... 109
5.3.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Eltern (CBCL/4-18) zum Zeitpunkt T0 ....... 111
5.3.2 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung aus Sicht
der Eltern von T0 zu T1.................................................................... 114
5.3.3 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern
in der Follow-Up Untersuchung T2.................................................. 117
5.3.4 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Therapeuten (TRF) zum Zeitpunkt T0 ...... 118
5.3.5 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung aus Sicht der
Therapeuten (TRF) von T0 zu T1..................................................... 119
5.3.6 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Jugendlichen (DIKJ und YSR/11-18) zum
Zeitpunkt T0 ..................................................................................... 121
5.3.7 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Jugendlichen
von T0 zu T1 .................................................................................... 124
5.3.8 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Jugendlichen zur
Follow-Up Untersuchung T2............................................................. 126
5.4 Zusammenhänge zwischen der Gewichtsreduktion, psychischen
Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung.............. 128
6 Zusammenfassung ........................................................................................... 130
7 Literatur ............................................................................................................. 134
8 Verzeichnisse.................................................................................................... 162
8.1 Abkürzungsverzeichnis........................................................................... 162
8.2 Abbildungsverzeichnis............................................................................ 165
8.3 Tabellenverzeichnis ................................................................................. 167
Lebenslauf.............................................................................................................. 174
Abstract .................................................................................................................. 176
Einleitung
1 Einleitung
Einleitung
1.1 Problemstellung
Adipöse Kinder und Jugendliche sind nicht nur für das Gesundheitswesen und
die Gesellschaft eine Herausforderung, auch auf individueller Ebene werden
von Kindern und Jugendlichen enorme psychische Anpassungsleistungen
gegenüber der Stigmatisierung und den körperlichen Einschränkungen
gefordert (Puhl & Latner 2007, Sjöberg et al. 2005, Erikson et al. 2000). Werden
die psychischen Belastungen für das Kind oder den Jugendlichen zu groß,
können psychische Auffälligkeiten entstehen (Puhl & Brownell 2003).
Die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA 2010)
geht von durchschnittlich 15 % übergewichtiger und 6,3 % adipöser Kinder und
Jugendlichen in Deutschland aus. Es sind immer mehr Kinder und Jugendliche
von diesem Krankheitsbild betroffen (AGA 2010, Flodmark et al. 2004, Böhm et
al. 2002, Kromeyer-Hauschild et al. 1998) und tragen ein hohes Risiko als
junger Erwachsener ebenfalls adipös zu sein (Whitaker 1997).
Der besondere Krankheitswert bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas ist
jedoch
nicht
allein
die
Tatsache,
dass
sie
unter
den
somatischen,
orthopädischen, endokrinologischen und metabolischen Folgen leiden, sondern
vielmehr stellen die psychosozialen Belastungen und Einschränkungen den
eigentlichen Leidensdruck dar (Wabitsch 2000). Gerade bei vorhandenem
Problembewusstsein für das Übergewicht wird der Leidensdruck höher (Kurth &
Ellert 2008).
Hierbei spielt die starke Stigmatisierung der Betroffenen durch Gleichaltrige
eine entscheidende Rolle in der weiteren psychologischen Reifung (Puhl &
Latner 2007, Puhl & Brownell 2003; Morgan 2002). Insbesondere die soziale
Stigmatisierung kann aufgrund einer Adipositas während der Kindheit und
Jugend wegen der chronischen Peinlichkeit, Scham und Schuld zu emotionalen
Störungen führen (Friedman & Brownell 1995). In einer Befragung 10- und 11-1-
Einleitung
Jähriger nach dem Beliebtheitsgrad ihrer Altersgenossen mit verschiedenen
Behinderungen und Beeinträchtigungen, wie z. B. Rollstuhl, Gehhilfen,
Entstellungen im Gesicht, fehlende Gliedmaßen im Bereich der oberen
Extremitäten, wurden adipöse Kinder am negativsten bewertet (Latner &
Stunkard 2001 und 2003).
Adipositas wird bei Kindern und Jugendlichen nicht als psychische Störung
klassifiziert. Die Forschung zeigt aber, dass ein Zusammenhang zwischen der
Stigmatisierung
und
der
Entwicklung
psychischer
Auffälligkeiten
bei
übergewichtigen Kindern und Jugendlichen besteht (Puhl & Brownell 2003).
Adipositas im Kindes und Jugendalter ist assoziiert mit physischer und
emotionaler Morbidität (Jain et al. 2001), hat im Kindesalter einen ungünstigen
Einfluss auf das Selbstwertgefühl und zeigt negative Auswirkungen auf das
aktuelle und zukünftige soziale Verhalten (Veugelers & Fitzgerald 2005). Da
das Selbstkonzept und -wertgefühl ein zentraler Indikator für seelische
Gesundheit ist (Gabler et al. 2005), ist Handlungsbedarf bei adipösen Kindern
und Jugendlichen gegeben.
Adipöse Kinder, die häufig gehänselt und ausgegrenzt werden, leiden massiv
unter ihrem Gewicht und Aussehen, können psychische Auffälligkeiten
entwickeln und versuchen, ihr Gewicht durch ein dysfunktionales Verhalten zu
regulieren (Hebebrandt et al. 2009). Offenbar werden die Folgen der
psychischen Belastung auf den Körper zurückgeführt und schicksalhaft
hingenommen. Die Prävalenzrate psychischer Störungen bei adipösen Kindern
und Jugendlichen ist sehr heterogen. Frühere Studien (Wallander et al. 1988,
Banis et al. 1988, Israel & Shapiro 1985) kamen zu dem Schluss, dass
übergewichtige und adipöse Kinder und Jugendliche aufgrund von psychischen
Problemen häufiger professionelle Hilfe in Anspruch nehmen mussten als
Normalgewichtige. Dagegen gaben Zametkin et al. (2004) an, dass die
Prävalenzen
von
psychischen
Störungen
bei
adipösen
Kindern
und
Jugendlichen sich nicht von gesunden Kindern und Jugendlichen unterscheidet
(13 - 16 % nach der KiGGs-Studie von Ravens-Sieberer et al. 2007). Doch
-2-
Einleitung
auch Vila et al. (2004) stellten bei 58 % der adipösen Kindern und Jugendlichen
psychische Störungen fest.
Auch hinsichtlich depressiver Symptome und Ängstlichkeit bei übergewichtigen
und adipösen Kindern und Jugendlichen ist die Befundlage sehr polarisierend.
Während Moens et al. (2005) angeben, dass Übergewicht und Adipositas das
Risiko für depressive Symptome und Ängstlichkeit nicht erhöht, gehen YoungHyman et al. (2006) davon aus, dass es, aufgrund des negativen Körperbildes,
doch zu einer depressiven Symptomatik und/oder Angststörung kommen kann.
Studien, die die psychologischen Folgen der Adipositas untersucht haben,
gingen von einer unidirektionalen Beziehung zwischen depressiven Symptomen
und Adipositas aus (Britz et al. 2000, French et al. 1995, Sheslow et al. 1993,
Wallace et al. 1993), während Studien zu Veränderungsmöglichkeiten durch
Interventionen kaum durchgeführt wurden (Puhl & Latner 2003, Pine et al.
2001).
Insgesamt ist die empirische Datenlage zu den Auswirkungen einer Adipositas
auf
psychische
Auffälligkeiten
sowie
die
Einflussmöglichkeiten
durch
Interventionsmaßnahmen unzureichend.
Die
vorliegende
Arbeit
soll
aufzeigen,
wie
die
Effekte
eines
Interventionsprogramm auf psychische Auffälligkeiten und die allgemeine
psychische Belastung von adipösen Kindern und Jugendlichen wirken. Ziel der
Untersuchung ist es herauszuarbeiten, welche Bereiche des Selbsterlebens
und Verhaltens sich verändern und wie diese durch Eltern, Therapeuten und
betroffenen Jugendlichen beurteilt werden.
-3-
Einleitung
1.2 Psychosoziale Belastungen als Risiko für psychische Auffälligkeiten
bei übergewichtigen und adipösen Kindern und Jugendlichen
Übergewichtige und adipöse Menschen werden häufig für ihr Übergewicht
gehänselt und sehen sich negativen Stereotypen und gesellschaftlicher
Missbilligung ausgesetzt (Puhl & Latner 2007, Puhl & Brownell 2001).
Die psychosozialen Belastungen sind nicht eine direkte Folge der Adipositas,
sondern sind abhängig von kulturgebundenen Einstellungen und Maßstäben
wie Körperfett bewertet wird (Hilbert et al. 2008). So geben Stunkard & Sobal
(1995) an, dass das Übergewicht ein physischer Zustand sei und erst die
Gesellschaft eine psychologische Bürde daraus macht und dass der größte
negative Effekt der Adipositas das Tragen der einhergehenden psychischen
Belastungen sei.
Eine wesentliche Rolle in der Entstehung einer psychosozialen Belastung sind
Vorurteile und Stigmatisierungen. Diese werden gegenüber Minderheiten zwar
überwiegend sanktioniert, nicht aber gegenüber Adipösen. Sie werden häufig
als charakterschwach, unangenehm und unattraktiv verurteilt (LeBow 1991).
Schon Kindergartenkinder haben dieses negative Bild Adipöser verinnerlicht
(Turnbull, Heaslip & McLeod 2000). Bereits 1967 stellte Staffieri fest, dass
Sechsjährige die Erscheinung eines übergewichtigen Kindes als faul,
schmutzig, dumm und unattraktiv beurteilen.
Die Stigmatisierung adipöser Kinder hat in den letzten Jahrzehnten massiv
zugenommen (French 1995). Latner et al. (2003) konnten die Studie von
Richardson und Mitarbeitern aus dem Jahre 1961 bestätigen. Als Grundlage
dienten die Zeichnungen von Kindern, Analog zu den Ergebnissen vor 40
Jahren wurden die Zeichnungen mit den Abbildungen adipöser Kinder am
negativsten beurteilt und im Vergleich zur Originalstudie sogar um 41 %
verstärkt. Als einen Grund für die wachsende Stigmatisierung konnte Latner et
al. (2007) nachweisen, dass der erhöhter Medienkonsum (mit den Idealen von
Schlankheit und Schönheit) die Abwertung adipöser Kinder und Jugendlicher
bedingt und fördert.
-4-
Einleitung
Bereits präpuberale Kinder mögen keine dicken Körperformen (Feldman et al.
1988) und schätzen ebenso wie ihre Eltern übergewichtige Kinder als
unsympathisch ein (Pudel 1997).
Die Auswirkungen von Stigmatisierungen und Vorurteile sind beträchtlich.
Lemeshow et al. (2008) zeigten in ihrer Untersuchung an 4446 Mädchen im
Alter von 12 bis 18 Jahren, dass die Mädchen die soziale Diskriminierung nicht
auf den SES zurückführen, sondern als Folge des Übergewichts sehen. Die
Autoren konnten nachweisen, dass das Übergewicht deutlich mehr stigmatisiert
wird als andere äußere körperlichen Merkmale.
Es gibt weitere Belege dafür, dass insbesondere bei Kindern und Jugendlichen
ein schwach entwickeltes Selbstwertgefühl mit einem erhöhten Adipositasrisiko
verbunden ist (French et al. 1995 und 1996, Strauss 2000) und es dadurch zu
einer signifikant verringerten Lebensqualität kommen kann (Ravens-Sieberer et
al. 2001, Larsson et al. 2002).
Insgesamt geben adipöse Kinder eine geringere Lebensqualität an (Friedlander
et al. 2003, Schwimmer et al. 2003) und zeigen schlechtere Schulleistungen
(Mellin et al. 2002, Puhl & Brownell 2003, Zametkin et al. 2004).
In einer Untersuchung von Storch et al. (2007) an 92 Kindern und Jugendlichen
wurde deutlich, dass Übergewicht das Risiko für Mobbing („peer victimization“)
unter Gleichaltrigen signifikant erhöht. Das Mobbing unter Gleichaltrigen steht
im
umgekehrten
Verhältnis
zur
körperlichen
Aktivität.
Dabei
wurde
nachgewiesen, dass Mobbing mit erhöhter Depressivität, Angstsymptomen und
Einsamkeit einhergeht.
Rand und McGregor (1990) fragten 57 extrem adipöse erwachsene Patienten
danach, ob sie sich vorstellen könnten ihre aktuelle Erkrankung gegen andere
Erkrankungen zu tauschen. Dabei zeigte sich, dass die Patienten lieber taub
wären, an Diabetes litten oder Herzerkrankung hätten, als adipös zu sein.
Selbst Blindheit und Beinamputation wird von 8 % bzw. 10 % der Patienten
Adipositas vorgezogen. Die schlechteren Ausbildungs- und Berufschancen
-5-
Einleitung
Übergewichtiger konnten ebenfalls durch Studien untermauert werden. So
werden übergewichtige Highschool-Studenten/innen bei gleichen schulischen
Leistungen in geringerer Zahl an renommierten Colleges angenommen als
Normalgewichtige, ihre Ausbildungszeiten sind kürzer und haben geringere
berufliche Aufstiegschancen. 16 % der befragten Arbeitgeber gaben zu,
Übergewichtige wahrscheinlich nicht und weitere 44 % auf keinen Fall
einzustellen (Brownell & Fairburn 1995).
Gortmaker et al. (1993) zeigten in einer Längsschnittstudie, dass bei
vergleichbarer Schulleistungen übergewichtige junge Frauen weniger ein
höherwertiges College besuchen, auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt wurden,
weniger Geld verdienten und öfters Männer unter ihrem SES heirateten als
normalgewichtige Frauen. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Karnehed et al.
(2006), die in ihrer Studie feststellten, dass Männer, die schon im Alter von 18
Jahren adipös sind, schlechtere Chancen auf einen höheren Bildungsabschluss
haben als normalgewichtige Personen. Auch wiesen sie schlechtere Noten
nach der neunten Klasse auf. Als Erklärung für die schlechten Bildungschancen
gaben die Autoren die massiven Stigmatisierungen und Vorurteile an, die vor
allem dann deutlich werden, wenn Unterstützung bei Institutionen eingefordert
nötig wird und sich langfristig ein geringes Selbstbewusstsein einstellt.
Thiels und Pätel (2008) untersuchten die psychosozialen Probleme bei 1057
10- bis 17-jährigen deutschen Jungen und Mädchen. Schwerpunkt der
Untersuchung war die Beziehung zwischen SES und Adipositas. Es konnten
dabei Zusammenhänge zwischen dem Übergewicht bei Jungen und Mädchen
und psychosoziale Auffälligkeiten, geringere Aktivität, mangelnde soziale
Kompetenzen
und
schlechteren
Schulleistungen
gezeigt
werden.
Die
Schulbildung der Eltern hatte dabei einen signifikanten Einfluss auf den BMI der
Mädchen.
Bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas ist, ähnlich wie bei den
Erwachsenen, der sozioökonomischen Status ebenfalls negativ betroffen
(Müller et al. 2009, Lamerz et al. 2005, Warschburger 2005, Kinra et al. 2000).
-6-
Einleitung
Die Stigmatisierungen können schon bei jüngeren Kindern zur Folge haben,
sich zunehmend auf die Äußerlichkeit ihres Körpers Figur zu konzentrieren.
Dabei bestehe die Gefahr möglicherweise ein rigides und/oder restriktives
Essverhalten zu entwickeln (Zimmermann et al. 2000, Hill et al. 1992). Zametkin
et al. (2004) berichten gar davon, dass adipöse Kinder vermehrt parasuizidale
Handlungen ausführen.
Insgesamt
geben
adipöse
Kinder
eine
geringere
Lebensqualität
an
(Warschburger 2005, Friedlander et al. 2003, Schwimmer et al. 2003) und
zeigen schlechtere Schulleistungen (Warschburger 2005, Zametkin et al. 2004,
Puhl & Brownell 2003, Mellin et al. 2002).
Als psychologisches Erklärungsmodell für die enorme Wirkkraft psychosozialer
Auswirkungen wird die Annahme von Rosenberg (1984), in der der Einfluss der
Sichtbarkeit auf das Selbstkonzept Beachtung findet, herangezogen. Die
Theorie von Rosenberg (1984), differenziert das Selbstkonzept in ein „overt
self“ und ein „covert self“. Während im „overt self“ alle sichtbaren und
öffentlichen Aspekte des Selbstkonzeptes, also auch das Aussehen, enthalten
sind, sind mit dem „covert self“ Gefühle und Einstellungen gemeint. Gerade für
Kinder ist das „overt self“, nämlich die körperlichen Charakteristika zur
Beschreibung des Selbst, besonders wichtig. Dies stellt einen möglichen
Erklärungsansatz für den besonderen Leidensdruck adipöser Kinder dar, weil
das „overt self“ von der Gesellschaft negativ bewertet wird (Stunkard 1995).
Hinzu kommt die Bedeutung der Kontrollüberzeugung bei Entstehung und
Aufrechterhaltung
der
Adipositas.
Im
Gegensatz
zu
vielen
anderen
Erkrankungen ist bei der Adipositas eine gewisse Kontrolle des Verlaufs durch
ein
bestimmtes
Gesundheitsverhalten
(kontrolliertes
Essen,
genügend
Bewegung, effektiver Stressabbau) gegeben, so dass von einer etwas größeren
internalen Kontrolle des Verlaufs auszugehen ist ( Siegfried & Siegfried 2000).
Vielen Adipösen werden Schuldgefühle aufgrund ihrer Figur eingeflößt, welche
sie sich auch selber machen (LeBow 1991), sich demzufolge in der
-7-
Einleitung
Öffentlichkeit schämen und sich als Versager fühlen (Ceru-Björk & Rössner
1997).
Die World Health Organisation (1998) konstatiert, dass die Unzufriedenheit mit
dem eigenen Körpergewicht derart verbreitet ist, dass von einer «normativen
Unzufriedenheit»
bzw.
einer
«neuen
Entwicklungsaufgabe»,
diese
Unzufriedenheit zu überwinden, gesprochen werden kann.
Janssen et al. (2004) befragten 5749 kanadische 6. bis 10. Klässler hinsichtlich
Übergewicht
und
ihren
Beziehungen
zu
Peers
und
zeigten,
dass
übergewichtige Kinder und Jugendliche mehr Opfer von Gerüchten, Mobbing
oder körperlicher Gewalt waren als normalgewichtige Kinder und Jugendliche.
Geschlechtsspezifische
Unterschiede
zeigten
sich
in
der
Form
der
Beziehungen. Jungen werden eher gehänselt und körperlich angegangen
während
bei
Mädchen
Hänseleien
im
Vordergrund
stehen
und/oder
Freundschaften zurückgezogen werden. Eisenberg et al. (2003) kam zu
ähnlichen
Ergebnissen
und
konnte
zusätzlich
nachweisen,
dass
bei
übergewichtigen Mädchen suizidale Gedanken häufiger waren als bei
übergewichtigen Jungen.
Strauss & Pollack (2003) zeigten in ihrer Studie anhand 90118 Jugendlichen
zwischen 13 und 18 Jahre, dass übergewichtige Jugendliche signifikant weniger
gemocht wurden und deutlich unbeliebter waren als normalgewichtige
Jugendliche.
Hughes et al. (2007) führten eine Befragung an insgesamt 126 normal- und
übergewichtige Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren über die Lebensqualität
durch. Die Eltern übergewichtiger Kinder gaben eine geringere Lebensqualität
als die Kinder selbst an. Die Autoren gaben an, dass offenbar die Eltern eine
schärfere Wahrnehmung hinsichtlich der Probleme ihrer Kinder haben, als die
Kinder selber.
Deyer et al. (2007) untersuchten die psychosozialen Folgen von Übergewicht
und Adipositas bei Kindern untersucht und griffen dabei auf die Daten der sog.
-8-
Einleitung
Mannheimer Risikokinderstudie zurück, die die Daten der Geburtsjahrgänge
1986 - 1988 über einen Zeitraum von 15 Jahren erhob. Dabei wurden Daten
von 341 Kindern einbezogen. Bei den 8-jährigen Grundschülern mit
Übergewicht zeigten sich vermehrte soziale Probleme. Die
Kinder zeigten
vermehrt Probleme im Kontakt mit Gleichaltrigen. Bei Erreichen des 15.
Lebensjahrs konnte bei den Jugendlichen, die mit 8 Jahren Übergewicht
aufwiesen, ein negativeres Selbstkonzept als normalgewichtige Kinder und
Jugendliche festgestellt werden.
1.3 Rahmenbedingungen ambulanter Therapien bei adipösen Kindern
und Jugendlichen
Die Therapie der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen muss der
multifaktoriellen Genese und den Wirkzusammenhängen bei der Entstehung
und Aufrechterhaltung gerecht werden (AGA 2010). Aufgrund des Risikos von
Folgeerkrankungen durch Adipositas im Erwachsenenalter ist eine Behandlung
im Kindes- und Jugendalter, unter Einbezug der Eltern bzw. Familie,
unerlässlich.
Die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter der deutschen
Adipositas Gesellschaft (2010) stellt in ihren Leitlinien die notwendigen
Bausteine und Rahmenbedingungen einer Therapie für Kinder und Jugendliche
dar.
Folgende Ziele werden dabei von der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im
Kindes- und Jugendalter der deutschen Adipositas Gesellschaft (2010)
vorgegeben:
1. Langfristige Gewichtsreduktion und Stabilisierung.
2. Verbesserung der Adipositas-assoziierten Komorbidität.
3. Verbesserung des aktuellen Ess- und Bewegungsverhaltens des Patienten
unter Einbeziehung seiner Familie. Erlernen von
-9-
Einleitung
Problembewältigungsstrategien und langfristiges Sicherstellen von erreichten
Verhaltensänderungen.
4. Vermeiden von unerwünschten Therapieeffekten.
5. Förderung einer normalen körperlichen, psychischen und sozialen
Entwicklung und Leistungsfähigkeit.
Das therapeutische Vorgehen orientiert sich an den o.g. Zielen. Eine
Veränderung der Energiebilanz des Körpers soll durch eine Reduktion der
Energie/Fett-Zufuhr (Ernährungsumstellung) und durch eine Erhöhung des
Energieverbrauchs (Steigerung der körperlichen und sportlichen Aktivität)
erreicht werden. Dazu ist in der Regel eine langfristige Maßnahme erforderlich,
in die die Personen des engeren sozialen Umfeldes des Patienten einbezogen
werden. Die Therapie und Betreuung des Patienten und seiner Familie soll
durch einen Kinder- und Jugendarzt/Hausarzt koordiniert werden und sollte
unter
Mitbetreuung
durch
Psychologen,
Ernährungsfachkräfte
und
Sporttherapeuten durchgeführt werden (AGA 2010).
Die
Empfehlung
der
Arbeitsgemeinschaft
Adipositas
im
Kindes-
und
Jugendalter der deutschen Adipositas Gesellschaft hat zur Folge, dass
Behandlungsansätze
nur
unter
Einbezug
der
Eltern/Familie
und
sich
ergänzenden Therapiemodulen interdisziplinär aufgebaut sein sollen, da
isolierte
Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapien bei dieser
Zielgruppe nicht zu einem langfristigen Erfolg führen (Oude Luttikhuis et al.
2009, Schwingshandl & Sudi 1999, Epstein et al. 1994 und 1985).
Nach der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter der
deutschen Adipositas Gesellschaft (2010) sind folgende Maßnahmen für Eltern
und Kinder/Jugendliche miteinander zu kombinieren:
•
Ernährungsschulung und Ernährungsumstellung
•
Bewegungstherapie
Bewegungserfahrungen
sowie
und
Schulung
geeigneter
grundlegender
körperlicher
und
sportlicher Aktivität
- 10 -
Einleitung
•
Psychologische Betreuung/ Begleitung der Eltern und des Kindes
Die ambulante, interdisziplinäre Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit
Adipositas soll im Rahmen von Gruppenschulungsmaßnahmen (Reinehr &
Wabitsch 2007) erfolgen. Seit einigen Jahren stehen zunehmend mehr
ambulante Interventionsprogramme zur Verfügung (Reinehr 2003), welche auch
Multiplikatoren-Teams vor Ort ausbilden (Reinehr 2003, Korsten-Reck 2002).
Reinehr (2003) gibt als Vorteile Wohnortnähe, den einfacheren Zugang zu
Eltern und Bezugspersonen, die Möglichkeit der langfristigen Begleitung
entsprechender Veränderungsprozesse und realistische Möglichkeiten zur
Unsetzung von Lebensstiländerungen an.
Weiter konnte gezeigt werden, dass multidisziplinäre Therapieansätze bei der
Mehrheit der adipösen Patienten (6-17 Jahre, 95. bis >99. Perzentil) zu
langfristigen Effekten auf die Übergewichtsreduktion sowie zu einer langfristigen
Verbesserung des kardiovaskulären Risikoprofils und einer Körperfettreduktion
führen und so zu einer verbesserten körperlichen Aktivität und Fitness bzw.
aeroben und anaeroben Kapazität, auch über das Interventionsende hinaus
beitragen (Oude Luttikhuis et al. 2009, Reinehr et al. 2006, 2005 und 2004, Dao
et al. 2004, Sothern et al. 2000).
Therapieindikation
Die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter der deutschen
Adipositas Gesellschaft (2010) gibt in ihren Leitlinien vor, dass jedem adipösen
Patienten (BMI > 97. Perzentile) eine Adipositas - Therapie ermöglicht werden
soll. Bei Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht sollte die Entwicklung einer
Adipositas verhindert werden. Bei Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren, die
übergewichtig sind oder die eine Adipositas ohne Begleiterkrankungen haben,
kann es ausreichend sein, das aktuelle Gewicht zu halten. Bei Kindern mit
Adipositas
Altersgruppe
und
eine
bestehenden
Indikation
Begleiterkrankungen
zur
Gewichtsabnahme.
besteht
Bei
in
dieser
Kindern
und
- 11 -
Einleitung
Jugendlichen,
die
älter
Begleiterkrankungen
als
6
Jahre
aufzuweisen
ist
und
übergewichtig
ebenfalls
eine
sind
ohne
Gewichtskonstanz
anzustreben. Bei Patienten mit Adipositas oder mit Übergewicht und
Begleiterkrankungen ist in dieser Altersgruppe eine Gewichtsabnahme indiziert.
Demgegenüber steht die Auffassung des Bundesministeriums für Gesundheit
und soziale Sicherung (Böhler et al. 2004). Tabelle 1 stellt die Indikation des
Konsensuspapiers zur Therapie dar.
Mit erhöhtem Körperfett
Keine
assoziiert
Riskikofaktoren
Risikofaktor
Krankheit
Extreme Adipositas
(BMI>99,5 Perzentile)
Adipositas
(BMI<99,5 bis >97.
Perzentile)
Übergewicht
(BMI<97 bis >90.
Perzentile)
Normalgewicht
(BMI<90.Perzentile)
Tab. 1: Indikationsstellung für die Teilnahme an einem Patientenschulungsprogramm für Kinder
und Jugendliche (grau unterlegte Felder)
Strukturierte Patientenschulungsmaßnahmen können:
•
bei extrem adipösen Kindern (BMI über der 99,5. Perzentile),
•
bei adipösen Kindern mit einem BMI zwischen der 97. Perzentile
und
99,5.
Perzentile,
wenn
zusätzlich
Risikofaktoren
und
Krankheiten vorhanden sind sowie
•
bei übergewichtigen Kindern mit einem BMI zwischen der 90. und
97.
Perzentile
mit
behandlungsbedürftiger
Krankheit
bzw.
Krankheiten
- 12 -
Einleitung
indiziert sein. Besteht eine andere schwerwiegende Erkrankung (z.B. im
Rahmen einer Erbkrankheit), ist in der Regel eine andere Therapie erforderlich
(AGA 2010).
- 13 -
Fragestellungen der Untersuchung
2 Fragestellungen der Untersuchung
Fragestellungen der Untersuchung
Aufgrund
der
methodischen
Herangehensweise
lassen
sich
folgende
Fragestellungen formulieren:
•
Wie wirkt sich die Intervention nach 12 und 18 Monaten auf die
Anthropometrie der Kinder und Jugendlichen aus?
•
Wie hoch ist die Prävalenz von psychischen Auffälligkeiten,
Depressivität und allgemeiner psychischer Belastung bei Kindern
und Jugendlichen mit Adipositas aus Sicht der Eltern, der
Therapeuten und der Jugendlichen?
•
Wie wirkt sich die Intervention auf die psychischen Auffälligkeiten,
Depressivität und allgemeine psychische Belastung nach 12 und
18 Monaten aus Sicht der Eltern, der Therapeuten und der
Jugendlichen aus?
•
Wie ist der Zusammenhang zwischen Gewichtsveränderung und
psychischen
Auffälligkeiten,
depressiven
Symptomen
und
allgemeiner psychischen Belastung aus Sicht der Eltern, der
Therapeuten und der Jugendlichen zu beschreiben?
- 14 -
Methodik
3 Methodik
Methodik
Als Grundlage der Intervention diente das Freiburg-Intervention-Trial for obese
Children - FITOC - (Korsten-Reck et al. 1997). Das FITOC-Programm wurde
am St. Marien-Hospital in Düren als Multiplikatorenteam durchgeführt (KorstenReck & Kayser et al. 2002). Das FITOC-Programm ist ein ambulantes,
multimodales und interdisziplinäres Behandlungskonzept. Neben dem FITOCProgramm für Kinder zwischen 8 und 12 Jahre bestand noch das FITOC-MAXI
Programm für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren. Die Dauer beider
Programme beträgt 12 Monate. Unterschiede zwischen FITOC und FITOCMAXI bestehen in der Anzahl der Sportstunden und im Ablauf der
Gruppensitzung.
Im
FITOC-MAXI-Programm
werden
zudem
noch
jugendspezifische Themen angesprochen.
3.1 Untersuchungsgruppe
Insgesamt wurden im Rahmen des FITOC und FITOC-MAXI-Programm 84
Kinder und Jugendliche zwischen den Jahren 2007 bis 2009 behandelt
(nachfolgend als „IG“ bezeichnet).
Die Kontrollgruppe (n = 37) bestand aus Kindern und Jugendlichen der
Warteliste sowie Kindern und Jugendlichen des Sozialpädiatrischen Zentrums
und der Kinderklinik am St. Marien-Hospital Düren, die weder psychologische
noch gewichtsreduzierende Maßnahmen erhielten (nachfolgend als „KG“
bezeichnet).
Rahmenbedingungen und Rekrutierung der Untersuchungsgruppe
Die Untersuchung und Behandlung der Kinder und Jugendlichen erfolgte am St.
Marien-Hospital Düren in der Abteilung Endokrinologie der Kinderklinik
(Chefarzt und ärztlicher Direktor Dr. med. K.-J. Eßer). Zwischen 2007 und 2009
bestand dort ein festangestelltes Team zur ambulanten Behandlung der
Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Die Kosten der Behandlung wurden
durch Krankenkassen als Erstattungsleistung übernommen und wurden vor
- 15 -
Methodik
Aufnahme der Kinder und Jugendlichen geklärt. Es bestand die Möglichkeit
weitergehende Diagnostik an der Kinderklinik, an dem Sozialpädiatrischem
Zentrum und/oder an der Kinder- und Jugendpsychiatrie durchführen zu lassen.
Die Zuweisung der Kinder und Jugendlichen erfolgte über Kinder- und
Jugendärzte, Hausärzte und „Selbstmelder“ an die Ambulanz der Kinderklinik
am
St.
Marien-Hospital
Düren.
Sie
wurden
zunächst
zu
einer
Informationsveranstaltung zum Ablauf des Programms und anschließend zu
einer
medizinischen
Untersuchung
eingeladen.
Erst
nach
der
Eingangsuntersuchung wurde die Aufnahme in einer der unten genannten
Behandlungsgruppen bestätigt.
Für die Behandlung der Kinder und Jugendlichen wurden zwei FITOC-Gruppen
(eine für 8 - 10-jährige und eine für 10 - 12-jährige) und eine Gruppe bestehend
aus Jugendlichen (FITOC-MAXI) gebildet. Die Einteilung in die Gruppen
erfolgte nach Alter und geschätztem Entwicklungsstand. Die Dauer beider
FITOC-Interventionen betrug ein Jahr.
3.2 Ablauf der Untersuchung
Die Eingangsuntersuchungen (T0) erfolgten kurz vor und in den Sommerferien
für die IG und KG, ebenso die nach einem Jahr stattfindende medizinische
Kontrolluntersuchung (T1). Zu den medizinischen Untersuchungen wurden die
entsprechenden Selbst- und Fremdbeobachtungsbögen (CBCL/4-18, YSR/1118, DIKJ) ausgeteilt und von den Teilnehmern ausgefüllt. Die TRF wurde von
den Therapeuten 4 Wochen nach Interventionsbeginn und am Ende der
Intervention ausgefüllt (nur für die IG). Die Intervention fing nach den
Sommerferien des jeweiligen Jahres an und endet vor den Sommerferien des
nächsten Jahres. 18 Monate nach Untersuchungsbeginn (T2) fand eine
Kontrolluntersuchung rund um die Weihnachtsferien statt. Zu T2 wurden nur die
Teilnehmer der IG eingeladen.
- 16 -
Methodik
Tabelle 2 stellt zu den Zeitpunkten T0, T1 und T2 die jeweiligen
Untersuchungen der IG und KG dar.
Zeitpunkt
Gruppe
Untersuchung
Zeitraum
IG
Med. EU, CBCL, TRF, YSR, DIKJ, FITOC-Fragebögen
Ende Sommerferien bis
T0
2. Woche nach
KG
IG
Med. Kontrolluntersuchung, CBCL, TRF, YSR, DIKJ FITOC-
T2
IG
12 Monate nach
Fragebögen
T1
KG
Schulbeginn
Med. EU, CBCL, FITOC-Fragebögen
Med. Kontrolluntersuchung, CBCL, FITOC-Fragebögen
Untersuchungsbeginn
Med. Kontrolluntersuchung, FITOC-Fragebögen, CBCL,
18 Monate nach
DIKJ, YSR
Untersuchungsbeginn
Tab. 2: Überblick über den Einsatz der Erhebungsinstrumente zu den Untersuchungszeitpunkten
T0, T1 und T2
3.3 Interventionen
Das aus Freiburg übernommene Interventionsprogramm FITOC besteht seit
1987
als
ambulantes,
interdisziplinäres
Therapieprogramm
(akute
Behandlungsphase 8 Monate, Nachfolge-Phase 4 Monate) für übergewichtige
Kinder im Alter von 8 - 12 Jahren, die über dem 97. BMI - Perzentil liegen. Das
St. Marien-Hospital in Düren hat das Programm als Multiplikator 2000 und 2001
das FITOC-MAXI-Programm für Jugendliche übernommen.
3.3.1 Das FITOC - Programm
Das Programm entspricht den Leitlinien zur Behandlung der Adipositas im
Kindes-
und
Jugendalter
Ernährungsberatung,
und
Medizin,
besteht
aus
Elternschulung
den
und
Modulen
Sport,
psychologische
Interventionen (AGA 2010). Für das Behandlungsprogramm FITOC lag ein
Manual vor.
- 17 -
Methodik
Das Multiplikatorenteam am St. Marien-Hospital Düren bestand aus folgendem
fest angestellten Personal:
•
3 Kinder- und Jugendärzte (aus der angrenzenden Kinderklinik)
•
2 Diplom-Oecotrophologinnen
•
2 Diplom-Sportlehrerinnen
•
1 Diplom-Psychologe und Diplom-Sportlehrer
•
1 Diplom-Sozialpädagogin
Zur Verfügung standen folgende Räumlichkeiten:
•
2 große Turnhallen regionaler Schulen mit entsprechenden
Geräten (dicke Matten, Barren, kleine Matten, Kästen, etc.),
•
1 Lehrschwimmbecken mit dem Maßen: 15 Meter mal 4 Meter,
•
1 Lehrküche mit 8 Kochzeilen,
•
Nutzung von Räumen in dem an der Kinderklinik angegliedertem
Schulungszentrum.
Tabelle 3 stellt einen exemplarischen Wochenplan für die Teilnehmer der
FITOC - Intervention dar.
Montag
Kinder
Dienstag
Eltern
Theorie &Praxis
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Kinder
Kinder
Kinder
12.30-14.00
Ernährung
19.00-21.30
Team
Team &
16.30- 18.00
Supervision
Sport
(gemischtes
16.00-17.00
Training &
16.30 - 17.30
16.00 -
und Wiegen
17.00
Psychosoziales)
Tab. 3: Exemplarischer Stundenplan für die FITOC - Intervention
Im Folgenden werden die einzelnen Module vorgestellt. Der wesentliche
Schwerpunkt liegt aufgrund der thematischen Ausrichtung der Arbeit auf den
psychologischen Inhalten.
- 18 -
Methodik
3.3.1.1 Sport
Das
zeitaufwendigste
Element
des
FITOC-Programms
bildeten
die
Sporteinheiten, die 2-mal wöchentlich über 60 min. stattfanden. Zusätzlich fand
der Sport einmal wöchentlich in einem angemieteten Lehrschwimmbecken
unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ein Diplom-Psychologe nahm
mittwochs aktiv am Sportunterricht teil, um die psychologischen Aspekte des
Programms zu vermitteln, sportbegleitende Gespräche zu führen und
systematische Verhaltensbeobachtungen durchzuführen. In der Nachfolge
Phase (nach 8 Monaten) fand der Sport 2mal wöchentlich statt.
Als übergeordnete Ziele im Sport wurden dauerhafte Verhaltensänderungen im
Sinne einer Erhöhung der körperlichen Aktivität und einer Vermeidung von
körperlicher Inaktivität angestrebt. Die Kinder und Jugendlichen sollten mit
Spaß und Freude an einen gesunden und aktiven Lebensstil herangeführt und
zur dauerhaften Beibehaltung motiviert werden. Die Zielsetzungen wurden
durch gruppengerechte Sportmaßnahmen umgesetzt:
Verbesserung oder Stabilisierung der motorischen
Fähigkeiten
Konditionelle Fähigkeiten, insbesondere Ausdauer
Koordinative Fähigkeiten
Steigerung des Energieumsatzes
Verletzungsprophylaxe
Verringerung des Rückgangs von Muskelmasse
Konkrete sportpädagogische Zielsetzungen bei Kindern und Jugendlichen mit
Adipositas waren:
positives Erleben von Sport und Bewegung
Förderung eines körperlich aktiven Lebensstils im Alltag
Förderung einer bewegungsorientierten Freizeitgestaltung
gemeinsam mit den jeweiligen Bezugspersonen oder Peers
Kennenlernen verschiedener Bewegungsmöglichkeiten
Vermittlung sportartspezifischer Fertigkeiten und Techniken
Erlernen von Mechanismen der Belastungssteuerung (HFMessung, subjektive Parameter, etc.)
- 19 -
Methodik
Wissensvermittlung in den Themengebieten:
Energiebilanz
Alltagsaktivitäten und attraktive Bewegungspausen im
Alltag
Effekte und Grenzen von körperlicher Aktivität und Sport
Selbstkontrollmaßnahmen
Haltungsschulung
Kennenlernen wohnortnaher Angebote zur Weiterführung
sinnvoller körperlicher und sportlicher Aktivitäten
Auf Übungen mit Wettkampfcharakter wurde verzichtet. Die Sportlehrerinnen
achteten zudem darauf, dass Leistungen der Kinder weder von sich selbst noch
von anderen Kindern ge- oder bewertet wurden.
Es bestehen drei aufeinander aufbauende Trainingsstufen. Diese sind zeitlich
nicht fixiert, sondern können je nach Gruppe unterschiedliche Dauer haben und
ineinander
übergehen.
Abbildung
1
stellt
das
Belastungsprinzip
der
Interventionen dar.
Abb. 1: Belastungsprinzip während der FITOC-Intervention
- 20 -
Methodik
Die Inhalte sind folgenden Kategorien zuzuordnen:
Motivation
Körperwahrnehmung
Wissensvermittlung
Training motorischer Hauptbeanspruchungsformen
Kennenlernen und Training sportartspezifischer
Fertigkeiten und Techniken
Je nach Trainingsstufe (Stufen 1-3 siehe oben) fließen die verschiedenen
Inhaltskategorien unterschiedlich umfangreich in die Sporteinheiten ein.
Tabelle 5 zeigt die unterschiedliche Gewichtung der Inhaltskategorien während der
einzelnen Trainingsstufen.
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Motivation
Körperwahrnehmung
Wissensvermittlung
Training motorischer
Hauptbeanspruchungsformen
Kennenlernen und Training
sportartspezifischer Fertigkeiten und
Techniken
Tab. 4: Gewichtung der Inhaltskategorien in den einzelnen Trainingsstufen
3.3.1.2 Ernährungsschulung
Innerhalb der Ernährungsschulung wurden die Eltern und Kinder in getrennten
Sitzungen in zehn Einheiten geschult. Die Kinderkochnachmittage und
Elternabende fanden in einer Lehrküche mit 8 Kochzeilen statt.
Ziele der Ernährungsschulung waren die Vermittlung der Grundlagen einer
ausgewogenen, abwechslungsreichen Kinderernährung, die Wahrnehmung des
eigenen
Verhaltens
sowie
das
Sensibilisieren
für
Bereiche
der
- 21 -
Methodik
Nahrungsaufnahme, die selbstbestimmt korrigiert und verändert werden
können. Dafür wurden spielerische und altersangemesse Strategien vorgestellt,
die einen bewussten Umgang mit den Nahrungsmitteln ermöglichten. In der
Ernährungsschulung wurden sowohl qualitative, als auch quantitative Aspekte
des Essens berücksichtigt und Anleitungen zur Korrektur gegeben.
Als Basis der Schulung wurde das Konzept der „optimierten Mischkost“
(Kersting 1993) zu Grunde gelegt.
Inhalte der Ernährungsschulung:
Zum Abnehmen geeignete Lebensmittel
Bedeutung der Fette
Fastfood und Fertiggerichte
Süßigkeiten
Getränke, Light- und Diätprodukte
Essregeln (Mengenbegrenzung, Mahlzeitenfrequenz)
Restaurantbesuch, Grillabend, besondere Anlässe
Rezepte bearbeiten
Mahlzeitenvorbereitung und Kochen
Einkaufstraining
3.3.1.3 Verhaltensschulung
In der Verhaltensschulung der Kinder und Jugendlichen wurden sechs Themen
angesprochen:
Selbstwahrnehmung
Selbstakzeptanz
Lebensgestaltung, Lebensstil
Soziale Kompetenz
Funktionalität von Essen und Übergewicht
Umgang mit Rückfallprophylaxe
Um die Kinder und Jugendlichen altersangemessen fördern und fordern zu
können, wurde bei der praktischen Durchführung des Trainingsprogramms der
kognitive
und
psychoemotionale
Entwicklungsstand
der
Kinder
und
Jugendlichen berücksichtigt.
- 22 -
Methodik
3.3.1.3.1 Psychologische Aspekte im Sport
Einmal wöchentlich wurden die psychologischen Inhalte bei den Kindern und
Jugendlichen während des Sports vermittelt. Aufgrund der Berufserfahrung der
Therapeuten wurden sportliche und psychologische Stunden bzw. Inhalte oft
miteinander kombiniert. Die Anwesenheit und aktive Teilnahme des DiplomPsychologen (zusätzlich zu der Diplom-Sportlehrerin) im Sport ermöglichte eine
genauere Bedingungsanalyse der aktuellen psychischen Situation des Kindes
und Jugendlichen und der Gruppendynamik. Dabei konnte die Interaktion
zwischen
Sportlehrer-Kind/Jugendlicher beobachtet
werden und
in der
Supervision reflektiert werden. Zusätzlich wurde ein verbesserter Rapport und
Beziehungsaufbau
zu
den
Kindern
und
Jugendlichen
ermöglicht.
Die
gleichzeitige Anwesenheit zweier Therapeuten schaffte zudem die Möglichkeit
unterschiedlicher Projektionsflächen für die Kinder und Jugendlichen, die in der
Supervision in ihrer Bedeutsamkeit besprochen wird.
Grundlage bei Interventionen auf der Gruppenebene war eine systematische
Beobachtung des Gruppen- und Interaktionsgeschehens. Durch Absprache
innerhalb des Sportes bestand die Möglichkeit kurzfristig auf die jeweilige
Bedarfslage Einfluss zu nehmen.
Individuenzentrierte Interventionen waren bei akut auffälligen Verhalten
(externalisierendes Verhalten: Aggressivität, oppositionell-reaktantes Verhalten,
unruhiges,
impulsives
Verhalten;
internalisierendes
Verhalten:
zurückgezogenes Verhalten, depressive Symptomatik, ängstliches Verhalten)
kurzfristig
möglich.
Interventionen
Voraussetzungen
waren
stets
die
zielführender
individuenzentrierter
Identifikation
auslösender
und
aufrechterhaltender Bedingungen, sowie die erwarteten kurz- und langfristigen
Konsequenzen. Alle Maßnahmen wurden entscheidungsorientiert durchgeführt.
Folgende Inhalte wurden in allen Gruppen angesprochen:
Selbstwahrnehmung als Prozesse der Selbstbeobachtung und Selbstbewertung
stellen wesentliche Voraussetzungen für selbstgesteuerte Veränderungen des
- 23 -
Methodik
Erlebens und Verhaltens dar. Im Zusammenhang mit Adipositas wurden
folgende Aspekte der Selbstwahrnehmung angesprochen: Wahrnehmung
psychophysiologischer
Prozesse;
Identifikation
und
Differenzierung
von
Gefühlen und Bedürfnissen; Körperwahrnehmung.
Im Bereich der Emotionen wurden die Kinder und Jugendlichen dazu angeregt,
einen besseren Zugang zu ihren Stimmungen, Gefühlen und Motiven zu finden.
Ziel war die emotionale Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit differenzierter
darstellen zu können und wie man Stimmungen und Gefühle adäquat benennen
und deren Zusammenhang zum Essen erkennen konnte. Die Kinder und
Jugendlichen sollten eigene Gefühle und Stimmungen besser wahrnehmen und
lernen diese auch ohne Essen auszudrücken.
Der Bereich Aktivität hatte zum Ziel, die Kinder und Jugendlichen die Erfahrung
machen zu lassen, dass es viele Möglichkeiten gibt, das alltägliche Leben und
seine Freizeit zu gestalten. Sie sollten lernen wahrzunehmen, auf welche
alternativen Gestaltungsmöglichkeiten ihres alltäglichen Lebens sie Lust hatten
und diese lernen umzusetzen, indem sie eigenverantwortlich die Bedingungen
hierfür schafften, ggf. mit Hilfe der Unterstützung von anderen Personen (Peers,
Eltern). In diesem Bereich sollten die Kinder und Jugendlichen zudem erfahren,
wie sie ihre Vermeidungsstrategien erkennen und begegnen können.
Entspannungsverfahren (Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation,
katathymes Bilderleben, Gruppenhypnose) wurden zielgerichtet eingesetzt um
Kindern und Jugendlichen bewusst den Unterschied zwischen Aktivierung und
Entspannung deutlich zu machen und um sie zur Stress- und Angstreduktion
einsetzen zu können.
Im Bereich Interaktionsfähigkeit, Grenzen setzen und akzeptieren und
Konfliktbewältigung, wurden die Kinder und Jugendlichen angeleitet, sich mit
der
Bedeutung
von
Grenzen
auseinanderzusetzen.
Die
Kinder
und
Jugendlichen sollten ihre eigenen Rechte und Bedürfnisse wahrnehmen und sie
in sozialen Situationen vertreten. Die Kinder und Jugendlichen sollten lernen
- 24 -
Methodik
Kompromisse zu finden, auf andere Rücksicht zu nehmen, eigene Bedürfnisse
aufzuschieben und Frustrationen aushalten zu können.
Die Kinder und Jugendlichen sollten darüber hinaus lernen, die eigene
Verantwortung bei Konflikten zu erkennen und zu akzeptieren. Im Rahmen der
Selbstsicherheit wurden adäquate Reaktionen auf Hänseleien und Kränkungen
eingeübt, die Kinder und Jugendliche lernten sich zu wehren, andere um etwas
zu bitten und angemessene Forderungen zu stellen.
Die Methodik und Didaktik von Übungen war auf kognitive, sozio-emotionale
und behaviorale Zielebenen ausgerichtet. Um die Kinder und Jugendlichen
altersangemessen anzusprechen, wurde bei der praktischen Durchführung der
Übungen der kognitive und psychoemotionale Entwicklungsstand der Kinder
und Jugendlichen berücksichtigt. Weiterhin wurde besonders bei den
Jugendlichen die Geschlechtsspezifität berücksichtigt.
Neben individuen- und/oder gruppenzentrierten Interventionen bestand die
Möglichkeit
in
der
Bring-
und
Abholphase
kurze
Elterngespräche
(Informationsaustausch) zu führen. Dabei konnte eine Interaktionsbeobachtung
zur Einschätzung der Bindungsqualität zwischen Eltern und Kind durchgeführt
werden.
3.3.1.4 Elternschulung
Die Eltern wurden in allen Bereichen von FITOC und FITOC-MAXI integriert.
Neben
der
bereits
oben
erwähnten
Ernährungsschulung
wurden
für
Interventionen in der Eltern- und Bezugspersonenschulung folgende Themen
angesprochen:
Sport- und Freizeitverhalten
Freizeitsport
Alltagsbewegung
Reduktion langer „bewegungsloser“ Phasen
Erziehungsverhalten in der Familie
Vorbildfunktion der Eltern
altersadäquate Grenz- und Regelsetzung, altersadäquate
Forderung und Förderung
konsistente Regel- und Grenzsetzung bzw. -einhaltung
- 25 -
Methodik
Setzen realistischer Ziele
Rückfallprophylaxe
An allen Terminen mit den Eltern (außer individuelle Ernährungsberatung) war
der betreuende Diplom-Psychologe und eine Diplom-Sportlehrerin anwesend.
Zu jedem Elterntermin wurden Erfahrungsrunden durchgeführt, sowie aktuelle
gruppendynamische Besonderheiten angesprochen. Es bestand für alle Eltern
die Möglichkeit besondere Probleme mit den Kindern oder Jugendlichen
anzusprechen. Mit zunehmender Vertrautheit wurden Interventionen innerhalb
der Familiendynamik und des Erziehungsverhalten angesetzt und mit den
Eltern besprochen.
3.3.1.5 Medizinische Inhalte
Die Inhalte dieses Bereiches richteten sich an die Eltern. Den Eltern wurde der
Anteil des
genetischen
Einflusses
erläutert,
sowie
die
verschiedenen
Möglichkeiten die Energiebilanz und das Übergewicht beeinflussen. Dabei
wurden die Gründe für Misserfolge mit den Eltern diskutiert und die
Notwendigkeit anhaltender Verhaltensänderungen für langfristige Erfolge
betont.
Die medizinischen Inhalte gliederten sich in folgende Bereiche:
1. Definitionen und Folgen der Adipositas (Zusammensetzung des Körpers,
Definition der Adipositas und Bestimmung des Ist - Zustandes,
Folgen des Übergewichtes).
2. Ursachen der Adipositas (Energie, Energiespeicherung und deren
Regulation, Ursachen und Auslöser des Übergewichtes).
3. Überblick über die Behandlung der Adipositas (bisherige
Behandlungsbemühungen und Information über ungeeignete
Behandlungsmethoden, effektive Beeinflussung der Energiebilanz,
Behandlungsperspektiven).
- 26 -
Methodik
3.3.1.6 Team und Fallsupervision
Monatlich fanden Teambesprechungen zur Abklärung inhaltlicher oder
organisatorischer Besonderheiten statt. Anschließend bestand die Möglichkeit
der Teammitglieder eine Fallsupervision durch den leitenden Psychologen der
FITOC-Gruppen in Anspruch zu nehmen. Schwerpunkt der Fallsupervision war
die Einhaltung und Absicherung therapeutischer Standards und/oder die
Interaktion Therapeut-Kind/Jugendlicher/Eltern (Kayser 2008).
3.3.2 Das FITOC-MAXI - Programm
Das Programm für die Jugendlichen unterschied sich von dem für die Kinder
insofern, als nur einmal wöchentlich Sport stattfand. Die Sporteinheit dauerte
allerdings zwei Stunden pro Woche über den gesamten Zeitraum der
Intervention. In der Sportstunde war der Diplom-Psychologe durchgehend
anwesend und setzte die psychologischen Aspekte um. Ergänzend zu den
psychologischen
Jugendlichen
angesprochen.
Inhalten
zusätzlich
Gegen
des
FITOC
Themen
Ende
zur
des
-
Programms
wurden
Sexualität,
Drogen
Programms
wurden
und
bei
den
Alkohol
Exkursionen
unternommen, in denen den Jugendlichen das regionale Sportangebot
vorgestellt wurde bzw. ausprobiert werden konnte.
- 27 -
Methodik
Für die Jugendlichen wurde zusätzlich einmal im Monat eine Gesprächsrunde
angeboten. Die Inhalte der Elternschulung und des Moduls für Medizin im
FITOC-MAXI Programm entsprach dem FITOC-Programm. Ebenso fanden
regelmäßige Teamsitzungen und Supervisionen statt. Der Wochenplan der
Teilnehmer der FITOC-MAXI Intervention wird in Tabelle 5 dargestellt.
Theorie & Praxis
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Eltern
Jugendliche
Jugendliche
19.00 - 21.30
12.30-14.00
16.30 18.00
Ernährung
Team &
Gesprächsrunde
Team
Supervision
Sport
17.30 - 19.00
(gemischtes Training
und Wiegen
& Psychosoziales)
Tab. 5: Exemplarischer Stundenplan für FITOC-MAXI
Gesprächsrunden
In
den
Gesprächsrunden
wurden
den
Jugendlichen
die
Inhalte
der
Ernährungsempfehlungen vermittelt. Die Stunde fand mit der DiplomOecotrophologin und bedarfsweise mit dem Diplom-Psychologen statt. Neben
den oben erwähnten Inhalten der Verhaltensschulung eigneten sich die
Gesprächsrunden für Rollenspiele und Gespräche rund um Themen, die die
Jugendlichen als belastend erleben (Schamgefühle, Stigmatisierung, Wirkung
auf das Gegengeschlecht, etc.). Aufgrund der besonderen Dynamik in
Jugendgruppen wurden die Themen akut aufgegriffen und umgesetzt.
3.4 Untersuchte Parameter
3.4.1 Medizinische Eingangs- und Kontrolluntersuchungen
In der Ambulanz der Kinderklinik am St. Marien-Hospital Düren erfolgten die
medizinischen Eingangs- (T0) und Kontrolluntersuchungen (T1 und T2). Dazu
wurden Einzeltermine mit den Familien vereinbart.
- 28 -
Methodik
Für
diese
Untersuchung
wurden
standardisierte
Einzeluntersuchungen
durchgeführt. Aus folgenden Bereichen wurden Angaben erhoben:
- Eigen- und Familienanamnese
- Anthropometrie: Körpergewicht, Körpergröße und Bestimmung des BMI
3.4.1.1 Eigen- und Familienanamnese
Die
Eigen-
und
Familienanamnese
der
Eingangs-
(T0)
und
der
Kontrolluntersuchung (T1 und T2) wurden vom betreuenden Kinder- und
Jugendarzt
durchgeführt.
Schwerpunkt
des
Gespräches
war
die
Krankheitsanamnese und aktuelle Befindlichkeit sowie die Situation des Kindes
und der Familie. Die medizinische Untersuchung bestand dabei aus Messung
der Körpergröße, des Körpergewichts und Bestimmung des BMI.
3.4.1.2 Anthropometrie
Das
Gewicht
wurde
in
Unterwäsche
und
ohne
Schuhe
mit
einer
Laufgewichtswaage (Säulenwaage SECA Typ 701) bestimmt. Die Bestimmung
der Körpergröße erfolgte ohne Schuhe aufrecht an der Wand stehend mit dem
Ulmer Stadiometer. Die Gewichtsentwicklung wurde anhand des relativen
Body-Mass-Index (BMI) berechnet.
Der BMI wurde aus den gewonnenen Daten nach der folgenden Formel
berechnet:
m
l2
Dabei ist m die Körpermasse (in Kilogramm) und l die Körpergröße (in Meter).
Die Klassifikation des BMI wurde anhand der BMI-Perzentilkurven nach
Kromeyer-Hauschild et al. (2001) vorgenommen. Gemäß der Empfehlung der
Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (2008) wurden die
Kinder mit einem BMI < 10. Perzentile als untergewichtig, < 90. Perzentile als
- 29 -
Methodik
normalgewichtig, > 90. bis < 97. Perzentile als übergewichtig und > 97.
Perzentile als adipös klassifiziert.
Die Berechnung der Perzentil-Werte erfolgte nach der LMS-Methode von Cole
für Jungen und Mädchen im Altersbereich von 0 - 18 Jahren (Cole et al. 1992).
Die LMS-Methode ermöglicht die Berechnung von Standard Deviation Scores
(SDS). SDS-Werte geben an, um das wie vielfache einer Standardabweichung
ein individueller BMI von dem BMI-Medianwert abweicht.
Die Berechnung des BMI-SDS erfolgte anhand der erstmals 2001 erstellten
nationalen BMI-Referenzwerte für Kinder und Jugendliche (Kromeyer-Hauschild
et al. 2001). Bei Jugendlichen, die während des Behandlungsprogramms 18
Jahre wurden konnte (zu T1 bzw. T2) kein BMI-SDS errechnet werden.
Der BMI-SDS wird wie folgt berechnet:
BMI-SDSLMS =
[BMI / M (t )]L (t ) − 1
L(t ) S (t )
Dabei ist BMI der Individualwert des Kindes. ‚M(t)’, ‚L(t)’ und ‚S(t)’ sind die
entsprechenden Parameter für das Alter (t) und das Geschlecht des Kindes. ‚M’
ist das Median-Äquivalent, ‚L’ bedeutet Box-Cox Powertransformation (Lambda)
und ‚S’ ist der Variations-Koeffizient.
3.4.1.3 Eigen- und Familienanamnese zur Eingangsuntersuchung (T0)
und Kontrolluntersuchung (T1 und T2)
In der Eingangsuntersuchung wurde den Eltern ein Fragebogen (FITOCFragebogen) ausgeteilt in dem das Freizeitverhalten der Teilnehmer erfasst
werden sollte. Hierbei wurden Angaben erfragt, wie viele Stunden pro Woche
die Kinder und Jugendliche außerhalb des Schulsports sportlich aktiv waren,
wie viele Stunden täglich vor dem Fernsehen verbracht wurden, wie viel
Stunden täglich vor dem Computer verbracht wurde und wie viele Stunden
Kinder für Lesen und musisch-kreative Tätigkeiten aufwendeten.
- 30 -
Methodik
Ein wesentlicher Bestandteil des Fragebogens war die Erhebung von
Eigenangaben der Eltern zu folgenden Punkten:
•
•
•
•
•
•
•
Körpergröße der Eltern
Körpergewicht der Eltern
Bildungsstand der Eltern
Berufstätigkeit der Eltern
Rauchen und Alkoholkonsum (Mengenangabe) der Eltern
Sportliche Aktivität der Eltern
Geschwisteranzahl und Übergewicht der Geschwister
Alle Angaben (bis auf Körpergewicht und Körpergröße) konnten angekreuzt
werden.
Der
Fragebogen
zu
den
Kontrolluntersuchungen
war
dem
der
Eingangsuntersuchung (außer Familienanamnese) identisch. Zusätzlich wurden
aber Angaben erfragt, in weit sich das Sportverhalten während und nach dem
Programm verändert haben.
Aufgrund des thematischen Schwerpunktes dieser Arbeit wird auf die
Auswertung der Fragebögen nicht eingegangen.
3.4.2 Psychologische Tests und Fragebögen
Es wurden verschiedene Fragebögen verwendet, die Veränderungsmessungen
von psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung bei
Kindern und Jugendlichen erlauben. Für die Verwendung der CBCL/4-18, TRF
und YSR/11-18 war die Vergleichbarkeit der Syndromskalen ausschlaggebend.
Die Fragebögen wurden von den Eltern (CBCL/4-18), der Diplom-Sportlehrerin
(TRF), dem Diplom-Psychologen und der Diplom-Sozialpädagogin ausgefüllt.
Die Jugendlichen wurden zusätzlich gebeten einen Fragebogen (YSR/11-18)
und einen Depressionsinventar (DIKJ) auszufüllen.
Insgesamt wurden zu den Messzeitpunkten T0, T1 und T2 bei Kindern drei
Fremdbeurteilungsbögen ausgeteilt, bei Jugendlichen kamen zu den drei
Fremdbeurteilungsbögen zwei Fragebögen zur Selbstbeurteilung hinzu. Tabelle
6 stellt die Verteilung der Fragebögen dar.
- 31 -
Methodik
CBCL/4-18
TRF
YSR/11-18
DIKJ
XX
XX
Kind
Jugendlicher
Eltern
XX
Sportlehrerin
XX
Psychologe
XX
Sozialpäd.
XX
Tab. 6: Zuteilung der Fragebögen zu den Fremd- und Selbstbeurteilern
3.4.2.1 Child Behavior Checklist (CBCL/4-18)
Die deutsche Version der Child Behavior Checklist nach Achenbach und
Edelbrock 1983 erfasst kindliches Problemverhalten und Einzelsymptome in
insgesamt 135 Items. Durch Fremderfassung (Eltern) von Kompetenzen und
klinisch relevantem, auffälligem Verhalten 4 bis 18 - Jähriger erfolgt eine
rückwirkende Einschätzung bis zu sechs Monaten (Remschmidt & Walter
1998). Anfang der 90er Jahre wurde die CBCL/4-18 von Achenbach
weiterentwickelt (Achenbach 1991) und dient weltweit der Erfassung von
Auswirkungen spezifischer Belastungen, zur Behandlungsevaluation und bei
Studien zur Erfassung der Invulnerabilität (Remschmidt & Walter 1998). Die
Formulierung der Items in dem vorliegenden Instrument ist einfach gehalten, so
dass Eltern jeglichen Bildungsniveaus diesen Fragebogen ausfüllen konnten
(Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist 1998). Im ersten Teil des
Instrumentes bilden 15 Items den Gesamtwert Kompetenz, der die Bereiche
Soziale Kompetenz, Aktivitäten und Schule umfasst. Die Eltern nennen
beispielsweise Aktivitäten des Kindes und schätzen diese anhand der Kriterien
Anzahl, Qualität und Intensität ein. Zusätzlich sind zwei Items frei zu
beantworten, in denen nach Sorgen um das Kind und Freude am Kind gefragt
wird, die allerdings nicht in die Auswertung mit einfließen (Arbeitsgruppe
Deutsche Child Behavior Checklist 1998).
Der zweite Teil des Fragebogens besteht aus 120 Items, die sich auf
Einzelsymptome und Problemverhalten beziehen (Syndromskalen). Die Items
- 32 -
Methodik
des zweiten Teils sind phänomenologisch, also durch direkte Beobachtung
zugänglich. Das Verhalten der Kinder und Jugendlichen wird hier anhand einer
dreistufigen Skala (0 = nicht zutreffend; 1 = etwas/manchmal und 2 =
genau/häufig) eingeschätzt (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist
1998, Remschmidt & Walter 1998). Die Items sind darüber hinaus
faktorenanalytisch acht Syndromskalen erster Ordnung zugeordnet:
1.) Sozialer Rückzug
2.) Körperliche Beschwerden
3.) Ängstlich/Depressiv
4.) Soziale Probleme
5.) Schizoid/Zwanghaft
6.) Aufmerksamkeitsprobleme
7.) Dissoziales Verhalten
8.) Aggressives Verhalten
Neben diesen Engbandsyndromen lassen sich zwei Breitbandfaktoren zweiter
Ordnung identifizieren: Die internalisierende und die externalisierende Störung,
die voneinander hinreichend unabhängig sind. Die internalisierende Störung
ergibt sich aus der Summe der Rohwerte der Skalen 1, 2 und 3. Hierbei wird
Item 103 jedoch einmal abgezogen, da es sowohl in Skala 1, wie auch in Skala
3 enthalten ist. Die externalisierende Störung ergibt sich aus der Addierung der
Rohwerte der Skalen 7 und 8. Alle übrigen Skalen werden als gemischte
Störung zusammengefasst (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist
1998). Die 33 Items, die weder einer externalisierenden Störung noch einer
internalisierenden Störung zuzuordnen sind, gehen zusammen mit allen
anderen Items in den 118 starken Gesamtauffälligkeitswert ein, der einen
Indikator für die allgemeine psychische Belastung darstellt. Die Items ‚Allergie’
und ‚Asthma’ werden hier jedoch nicht mit aufgenommen.
Im Altersbereich von 4-18 Jahren gilt ein T-Wert von ≥ 70 als gesichert hoch
auffällig (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist 1998). Die klinische
Auffälligkeit liegt im T-Wert Band zwischen 63 und 70. T-Werte ≤ 60 gelten als
- 33 -
Methodik
unauffällig. Die Syndromskalen dieses Verfahrens zeigen sich aufgrund von
Analysen an deutschsprachigen Untersuchungsgruppen als hinreichend
konsistent.
Der Einsatz des CBCL/4-18 in der vorliegenden Untersuchung dient nicht dazu
psychische Störungen zu identifizieren, sondern Auffälligkeiten aufzuzeigen und
Änderungen im Verlauf zu dokumentieren. Daher wird auf die Auswertung der
internalisierenden und externalisierenden Störung verzichtet.
3.4.2.2 Die Teacher`s Report Form (TRF)
Die deutsche Fassung der Teacher`s Report Form der Child Behavior Checklist
(Achenbach 1993, Achenbach & Edelbrock 1986) erfasst das Lehrerurteil über
Kompetenz, Verhaltensauffälligkeit und emotionale Auffälligkeit bei Kindern und
Jugendlichen im Alter von 5-18 Jahren (Döpfner et al. 1994c). Der Fragebogen
enthält 93 Problemitems, die auch in der CBCL/4-18 erfasst werden und daher
in den Syndromskalen vergleichbar sind. Hinzu kommen in vorliegender
Fragebogenversion 27 Items bezüglich der Schulsituation, als auch zum LehrerSchüler Verhältnis des Probanden. Die Auswertung basiert auf Skalen zur
Schulleistung,
8
Gesamtproblemwert,
beurteilerübergreifenden
4
Merkmalen
adaptiven
Syndromen,
Verhaltens
und
einem
Skalen
internalisierender, externalisierender und gemischter Störungen (Döpfner &
Melchers et al. 1994).
Der erste Teil des TRF-Fragebogens befasst sich mit dem kompetenten
Verhalten des Kindes/ Jugendlichen. Anhand der ersten 7 Items werden
Basisinformationen erhoben, die jedoch in dieser Untersuchung nicht mit in die
Auswertung eingehen.
Der zweite Teil des TRF erfasst in 118 Items Verhaltensauffälligkeiten,
emotionale Auffälligkeiten und körperliche Symptome. In zwei weiteren offenen
Items kann der Lehrer Auffälligkeiten seines Schülers notieren, die in den 118
vorgegebenen Items nicht erfasst werden. Das Verhalten der Schüler wird hier
anhand einer dreistufigen Skala (0 = nicht zutreffend; 1 = etwas/manchmal und
- 34 -
Methodik
2 = genau/häufig) eingeschätzt (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior
Checklist 1998, Remschmidt & Walter 1998). Es handelt sich dabei um die
gleichen Syndromskalen wie bei der CBCL/4-18. Die Auswertung bietet daher
die
Möglichkeit
problematisches
Verhalten
aus
Lehrer-
bzw.
Therapeutenperspektive in den gleichen Syndromskalen zu beurteilen.
Gesichert hoch auffällig sind bei den Syndromskalen auch hier T- Werte ≥ 70.
Der Grenzbereich ist hier bei T-Werten von 63 bis 70 definiert (klinisch
auffällig). Anhand der TRF lassen sich Auffälligkeiten und Probleme von
Schülern rückwirkend für zwei Monate ermitteln. Innerhalb der Gruppensituation
des Klassenverbandes kann die Lehrperson Aussagen über das psychosoziale
Funktionsniveau des Schülers machen, die durch Elternurteile gar nicht oder
nur unzulänglich erfasst werden können (Döpfner, Berner & Lehmkuhl 1994).
Auch in der TRF sind Items vorgesehen, die einer externalisierenden Störung
oder einer internalisierenden Störung zuzuordnen sind. Daneben gibt es auch
solche Items, die dort nicht einzuordnen sind. Sie gehen zusammen mit allen
anderen Items in den 118 starken Gesamtauffälligkeitswert ein, der einen
Indikator für die allgemeine psychische Belastung darstellt.
3.4.2.3 Der Youth Self-Report (YSR/11-18)
Der YSR/11-18 ist Bestandteil der Child Behavior Checklist (Achenbach 1991a,
Achenbach & Edelbrock 1983) und dient der Erfassung von sozial
kompetentem
Verhalten
und
Verhaltensproblemen
aus
der
Sicht
der
Jugendlichen. Der Fragebogen umfasst in Form von Selbstschilderungen 104
Problemitems sowie 16 Items zu sozial erwünschten Aktivitäten. Der Aufbau
entspricht der CBCL/4-18 und hat auch hier einen allgemeinen Teil zur
Erfassung
von
Kompetenzen
und
einen
Teil
zur
Erfassung
von
Einzelsymptomen und Problemverhalten. Der YSR/11-18 eignet sich für
Patienten im Alter von 11 bis 18 Jahren. Das eigene Verhalten der
Jugendlichen kann hier anhand einer dreistufigen Skala (0 = nicht zutreffend; 1
= etwas/manchmal; 2 = genau/häufig) eingeschätzt werden (Arbeitsgruppe
Deutsche Child Behavior Checklist 1998, Remschmidt & Walter 1998).
- 35 -
Methodik
Daneben können Engband- und Breitband-Skalenwerte bestimmt werden,
wobei einzelne Items mehreren Skalen gleichzeitig zugeordnet sind. Auch hier
besteht die Möglichkeit die allgemeine psychische Belastung durch den
Gesamtauffälligkeits-Score zu erheben. Die Auswertung der YSR/11-18 bietet
daher die Möglichkeit problematisches Verhalten aus Sicht der Jugendlichen in
den gleichen Syndromskalen zu beurteilen und in Vergleich zu den
Therapeuten und Eltern zu setzen.
3.4.2.4 Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche (DIKJ)
Das Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche - DIKJ - (StiensmeierPelster et al. 1989) ist eine Übersetzung des im englisch-amerikanischen
Sprachraum weit verbreiteten Verfahrens der Children´s Depression Inventory CDI - Kovacs 1979). Die Überprüfung der Reliabilität und Validität erfolgte an
930 Kindern und Jugendlichen (davon 85 in psychiatrischer Behandlung).
Das DIKJ besteht aus 27 Testitems, die mit je drei unterschiedlichen
Ausprägungsgraden verschiedene Symptome beschreiben. Es ist vom
Probanden jeweils das Item anzukreuzen, welches den Gefühlen und
Gedanken der vergangenen Zeit am besten entspricht. Es werden u.a.
Störungen der emotionalen und somatischen Befindlichkeit, Einsamkeit,
Schuldgefühle,
negative
Selbstbewertungen,
Bewertungen
der
sozialen
Umwelt, Versagensgefühle und mangelnde Schulleistung abgedeckt.
Durch Addition der den Einzelitems zugehörigen Punkte (0-2) erhält man den
Gesamt-Rohwert.
Ein
kritischer
Wert
zur
Unterscheidung
"depressiv"
gegenüber "nicht depressiv" wird bewusst nicht angegeben, jedoch sind
Gesamtrohwerte ≥ 18 (bzw. T-Wert ≥ 61) als auffällig zu betrachten.
Der DIKJ wurde in der vorliegenden Untersuchung zur Erfassung depressiver
Symptome
eingesetzt.
Zur
Diagnosestellung
einer
klinisch
relevanten
depressiven Störung fehlen jedoch weitere hinreichende diagnostische
Untersuchungen.
- 36 -
Methodik
3.5 Statistik
Die statistische Auswertung des Untersuchungsmaterials erfolgte mit SPSS
17.0 für Windows (SPSS Inc., Chicago IL, USA). Die Darstellung einiger
Ergebnisse wurde mit MS-Excel 2003 vorgenommen.
Der Kolmogorov-Smirnov-Test wurde zur Überprüfung der Normalverteilung der
zu analysierenden Merkmale und bei geringer Anzahl von Daten eingesetzt.
Für inferenzstatistische Überprüfungen wurden der U-Test von Mann-Whitney,
der Wilcoxon-Test, T-Tests, einfaktorielle und multifaktorielle Varianzanalysen
eingesetzt.
Die deskriptive Beschreibung der Merkmalsvariabilität der untersuchten
anthropometrischen Daten erfolgte bei Vorliegen einer Normalverteilung
anhand der arithmetischen Mittelwerte und Standardabweichungen. Für nichtnormalverteilte Merkmale wurde der Median oder Häufigkeiten angegeben.
Bei nominal- und ordinalskalierten Merkmalen wurden Zusammenhänge mittels
des Chi-Quadrat-Tests berechnet.
Korrelationen werden mittels Pearson-Produkt-Moment- und nach Spearman
Korrelationskoeffizienten (r) bestimmt.
Bei allen statistischen Testverfahren wurde von einer Irrtumswahrscheinlichkeit
von p ≤ 0,05 ausgegangen.
Tabelle 7 stellt die signifikanten Ergebnisse für Fragestellungen mit zweiseitigen
Hypothesen dar.
Signifikanzniveau
Definition
Darstellung
p ≥ 0,05
nicht signifikant
n.s.
p ≤ 0,05
signifikant
*
p ≤ 0,01
sehr signifikant
**
p ≤ 0,001
signifkant
***
Tab. 7: Definition und Darstellung des Signifikanzniveaus
- 37 -
Ergebnisdarstellung
4 Ergebnisdarstellung
Ergebnisdarstellung
4.1 Interventionseffekte von T0 zu T1
Dargestellt werden die Effekte der Intervention auf die Anthropometrie,
psychische
Auffälligkeiten, depressiven Symptome und
die allgemeine
psychische Belastung von T0 zu T1.
4.1.1 Interventionseffekte auf die Anthropometrie
Anthropometrische Daten zum Testzeitpunkt T0
Zum
Testzeitpunkt
T0
waren
die
Kinder
und
Jugendlichen
der
IG
durchschnittlich 12,0 ± 2,5 Jahre alt, 156,4 ± 13,7 cm groß, 72,5 ± 19,9 kg
schwer und wiesen einen durchschnittlichen BMI von 29,1 ± 3,9 kg/m2 sowie
einen BMI-SDS von 2,42 ± 0,42 auf. Zum gleichen Zeitpunkt waren die Kinder
und Jugendlichen der KG durchschnittlich 11,7 ± 2,8 Jahre alt, waren 154,5 ±
15,2 cm groß und wogen durchschnittlich 70,6 ± 23,7 kg. Der durchschnittliche
BMI lag bei 28,8 ± 4,9 kg/m2 und der BMI-SDS bei 2,43 ± 0,49.
Tabelle 8 stellt die anthropometrischen Daten, Minimum und Maximum, sowie
potentielle Unterschiede zwischen den Gruppen dar.
Alter (J)
Körpergröße (cm)
Körpergewicht (kg)
2
BMI (kg/m )
BMI-SDS
n
MW
SW
Minimum
Maximum
IG
84
12,0
2,5
7,1
16,8
KG
37
11,8
2,8
7,2
17,0
IG
84
156,4
13,7
123,0
186,1
KG
37
154,5
15,2
129,2
181,0
IG
84
72,5
19,9
37,1
140,6
KG
37
70,6
23,7
40,5
118,5
IG
84
29,1
3,9
21,7
42,8
KG
37
28,8
4,9
24,0
38,8
IG
84
2,42
0,42
1,24
3,33
KG
37
2,43
0,49
1,63
3,62
p*
n.s.
n.s.
n.s.
n.s.
n.s.
Tab. 8: Anthropometrische Daten der IG und KG zu T0; *T-Test für unabhängige Stichproben
- 38 -
Ergebnisdarstellung
Zum Testzeitpunkt T0 unterschieden sich die IG und KG hinsichtlich der
untersuchten Parameter nicht signifikant voneinander.
Die geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der anthropometrischen
Daten zu T0 werden in Tabelle 9 dargestellt. Es zeigte sich in der IG bezüglich
des BMI-SDS zum Zeitpunkt T0 ein signifikanter geschlechtsspezifischer
Unterschied (p = 0,09*).
IG
KG
Geschlecht
n
MW ± SD
m
38
11,9±2,2
w
46
12,1±2,7
Körpergröße
m
38
155,9±14,1
(cm)
w
46
156,8±13,5
m
38
70,7±21,2
w
46
74,0±18,8
m
38
28,4±4,2
w
46
29,5±3,7
m
38
2,29±0,44
w
46
2,53±0,36
Alter (J)
Gewicht (kg)
2
BMI (kg/m )
BMI-SDS
p*
Geschlecht
n
MW ± SD
m
18
11,1±2,7
w
19
12,3±2,8
m
18
153,0±15,3
w
19
155,9±15,5
m
18
67,4±23,9
w
19
73,8±23,7
m
18
27,9±4,8
w
19
29,7±5,0
m
18
2,39±0,52
w
19
2,48±0,46
n.s.
n.s.
n.s.
n.s.
0,09**.
p*
n.s.
n.s.
n.s.
n.s.
n.s.
Tab. 9: Anthropometrische Daten getrennt nach Geschlecht der IG und KG zu T0; * T-Test für
unabhängige Stichproben
Prävalenz von Adipositas und Übergewicht in der IG und KG zu T0
In der Interventionsgruppe waren 92,9 % (Jungen: 89,5 %; Mädchen: 95,6 %;
n.s.) der Kinder und Jugendlichen adipös, in der Kontrollgruppe betrug der
Anteil adipöser Kinder und Jugendlichen 89,2 % (Jungen: 88,9 %; Mädchen:
89,5 %; n.s.).
- 39 -
Ergebnisdarstellung
Tabelle 10 zeigt die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei den Kindern
und Jugendlichen der IG und der KG zu T0.
Übergewicht
Adipositas
Gesamt
6 (7,1%)
78 (92,9%)
m
4 (10,5%)
34 (89,5%)
w
2 (4,4%)
44 (95,6%)
Gesamt
4 (10,8%)
33 (89,2%)
m
2 (11,1%)
16 (88,9%)
w
2 (10,5%)
17 (89,5%)
Interventionsgruppe
Kontrollgruppe
p m/w *
p IG/KG *
n.s
n.s.
n.s
Tab. 10: Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in der IG und KG, sowie getrennt nach
Geschlecht; Angaben in Häufigkeit und Prozent (%); * χ2-Test
Die
Verteilung
von
Adipositas
und
Übergewicht
zwischen
der
Interventionsgruppe und Kontrollgruppe, sowie zwischen den Geschlechtern
war zu T0 nicht signifikant.
Anthropometrische Daten zum Testzeitpunkt T1
Zum
Testzeitpunkt
T1
waren
die
Kinder
und
Jugendlichen
der
IG
durchschnittlich 13,1 ± 2,6 Jahre alt, hatten eine Körpergröße von
durchschnittlich 160,5 ± 12,9 cm, ein Körpergewicht von 74,9 ± 19,2 kg und
einen durchschnittlichen BMI von 28,5 ± 4,0 kg/m2 bzw. BMI-SDS von 2,24 ±
0,49.
Die Kinder und Jugendlichen der KG waren 12,7 ± 2,8 Jahre alt und
durchschnittlich 158,7 ± 13,7 cm groß. Das durchschnittliche Körpergewicht
betrug 76,8 ± 23,3 kg und der durchschnittliche BMI lag bei 29,7 ± 4,7 kg/m2
bzw. der BMI-SDS bei 2,48 ± 0,47.
- 40 -
Ergebnisdarstellung
Tabelle 11 zeigt die anthropometrischen Daten zum Testzeitpunkt T1, sowie
Minimum und Maximum und signifikante Unterschiede zwischen der IG und KG.
Alter (J)
Körpergröße (cm)
Gewicht (kg)
2
BMI (kg/m )
BMI-SDS
n
MW
SW
Minimum
Maximum
IG
84
13,1
2,6
8,1
17,9
KG
37
12,7
2,8
8,2
17,8
IG
84
160,5
12,9
139,0
187,1
KG
37
158,7
13,7
134,1
184,4
IG
84
74,9
19,2
36,7
131,2
KG
37
76,8
23,3
46,2
121,6
IG
84
28,5
4,0
19,3
43,3
KG
37
29,7
4,7
22,4
37,8
IG
84
2,24
0,49
0,90
3,28
KG
37
2,48
0,47
1,56
3,25
p
n.s.
n.s.
n.s.
n.s.
0,020*
Tab. 11: Anthropometrische Daten der IG und KG zu T1; *T-Test für unabhängige Stichproben
Zwischen der IG und der KG bestand ein signifikanter Unterschied in Bezug auf
den BMI-SDS (p = 0,020*).
Es zeigte sich ein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied bei den
Kindern und Jugendlichen der IG hinsichtlich des BMI-SDS (p = 0,030*). Bei
den Kindern und Jugendlichen der KG lagen zum Untersuchungszeitpunkt T1
keine signifikanten Unterschiede in Alter, Körpergröße, Gewicht, BMI und BMISDS vor.
- 41 -
Ergebnisdarstellung
Tabelle 12 stellt die geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der
anthropometrischen Daten zu T1 dar.
IG
KG
Geschlecht
n
MW ± SD
m
39
13,0±2,3
w
45
13,2±2,8
Körpergröße
m
39
161,3±13,9
(cm)
w
45
159,8±12,2
m
39
74,5±20,4
w
45
75,2±18,4
m
39
28,1±4,2
w
45
28,9±3,7
m
39
2,12±0,52
w
45
2,36±0,44
Alter (J)
Gewicht (kg)
2
BMI (kg/m )
BMI-SDS
p*
Geschlecht
n
MW ± SD
m
18
12,1±2,7
w
19
13,2±2,8
m
18
157,8±14,0
w
19
159,5±13,7
m
18
73,9±22,9
w
19
79,6±24,1
m
18
28,9±4,2
w
19
30,5±5,1
m
18
2,43±0,44
w
19
2,52±0,51
n.s
n.s
n.s.
n.s.
0,030*
p*
n.s.
n.s.
n.s.
n.s.
n.s.
Tab. 12: Anthropometrische Daten getrennt nach Geschlecht der IG und KG zu T1; * T-Test für
unabhängige Stichproben
4.1.2 Betrachtung ausgewählter anthropometrischer Daten
Im Folgenden wird nur die Entwicklung der Kerngrößen BMI und BMI-SDS
dargestellt.
Es
wurden
nur
Teilnehmer
berücksichtigt,
die
zu
allen
Untersuchungszeitpunkten anwesend waren.
Interventionseffekte auf den Body Mass Index (BMI)
Der BMI der Kinder und Jugendlichen der IG verringerte sich nicht signifikant
von T0 zu T1. Er betrug zu Untersuchungsbeginn (T0) 29,1 ± 3,9 kg/m2 und
zum Testzeitpunkt T1 28,5 ± 4,0 kg/m2. Damit sank der BMI durchschnittlich um
0,6 kg/m2. Der BMI der Kinder und Jugendlichen der KG stieg im Mittel
signifikant (p ≤ 0,001***) um 0,9 kg/m2. Der BMI der KG lag zum Testzeitpunkt
T0 bei 28,8 ± 4,9 kg/m2 und bei T1 29,7 ± 4,7 kg/m2.
- 42 -
Ergebnisdarstellung
Abbildung 2 und Tabelle 13 zeigen die Veränderung des BMI in der IG und KG
von Zeitpunkt T0 zu T1.
BMI
T0
T1
p
IG
29,1 ± 3,9
28,5 ± 4,0
n.s.
KG
28,8± 4,9
29,7± 4,7
p ≤ 0,001***
Tab. 13: Entwicklung des BMI der IG und KG im Verlauf T0 zu T1; * T-Test bei verbundenen
Stichproben
Abb. 2: Differenz des BMI der IG und KG T0 zu T1
Interventionseffekte auf den BMI-SDS
Der BMI-SDS der Kinder und Jugendlichen der IG verringerte sich signifikant
(p ≤ 0,001***) von T0 zu T1. Er betrug zu Untersuchungsbeginn (T0) 2,42 ±
0,42 und zum Testzeitpunkt T1 2,24 ± 0,49. Damit verringerte sich der BMISDS durchschnittlich um 0,18. Der BMI-SDS der Kinder und Jugendlichen der
- 43 -
Ergebnisdarstellung
KG erhöhte sich nicht signifikant um 0,05. Der BMI SDS der KG lag zum
Testzeitpunkt T0 bei 2,43 ± 0,49 und bei T1 2,48 ± 0,47.
Abbildung 3 und Tabelle 14 zeigen die Veränderung des BMI-SDS in der IG
und KG von Zeitpunkt T0 zu T1.
BMI-SDS
T0
T1
p
IG
2,42± 0,42
2,24±0,49
≤0,001***
KG
2,43± 0,49
2,48±0,47
n.s.
Tab. 14: Entwicklung des BMI-SDS der IG und KG im Verlauf von T0 zu T1; * T-Test bei
verbundenen Stichproben
Abb. 3: Verlauf des BMI-SDS der IG und KG von T0 zu T1
- 44 -
Ergebnisdarstellung
4.1.3 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung
Nachfolgend werden die Ergebnisse der Fremdbeurteilung (CBCL/4-18 und
TRF) und der Selbstbeurteilung (YSR/11-18 und DIKJ) von T0 zu T1
dargestellt.
4.1.3.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Eltern
Die Einschätzung der Eltern hinsichtlich psychischer Auffälligkeiten und der
allgemeinen psychischen Belastung bei ihren Kindern wurde durch die Child
Behavior Checklist/4-18 (CBCL/4-18) erfasst.
4.1.3.1.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Eltern zu T0
Psychische Auffälligkeiten
Die Eltern der IG gaben bei 28,1 % ihrer Kinder und Jugendlichen psychische
Auffälligkeiten an. In der KG lag der Anteil psychisch auffälliger Kinder und
Jugendlichen bei 31,8 %. Tabelle 15 zeigt die Häufigkeiten psychischer
Auffälligkeiten bei den Kindern und Jugendlichen der IG und KG zum Zeitpunkt
der Eingangsuntersuchung (T0).
CBCL/4-18
IG
KG
(n=71)
(n=22)
20 (28,1%)
7 (31,8%)
p IG/KG*
n.s.
Tab. 15: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T0 ;
2
*χ
χ -Test
- 45 -
Ergebnisdarstellung
Bezüglich psychischer Auffälligkeiten bestanden zum Zeitpunkt T0 keine
signifikanten Differenzen zwischen der IG und KG.
In der Interventionsgruppe lag der Mittelwert für die Skala ‚sozialer Rückzug’ bei
57,2 ± 7,7 und 56,6 ± 8,6 für die Skala ‚körperliche Beschwerden’. In der Skala
‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ wurden die Mittelwerte 54,5 ± 6,8
und
60,1
±
7,9
festgestellt.
Die
Mittelwerte
für
die
Skalen
‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ lagen bei 54,9 ± 5,8 und
54,8 ± 6,1. In der Skala ‚Aggressivität’ wurde der entsprechende Mittelwert mit
53,7 ± 5,6 berechnet.
In der Tabelle 16 werden die Mittelwerte der Syndromskala der CBCL/4-18
dargestellt.
IG
KG
(n=71)
(n=22)
Sozialer Rückzug
57,2 ± 7,7
55,9 ± 9,4
n.s
Körperliche Beschwerden
56,9 ± 8,6
54,6 ± 7,2
n.s
Ängstlich/Depressiv
54,5 ± 6,8
54,2 ± 6,4
n.s
Soziale Probleme
60,1 ± 7,9
59,5 ± 8,5
n.s
Aufmerksamkeitsprobleme
54,9 ± 5,8
54,5 ± 4,4
n.s
Dissoziales Verhalten
54,8 ± 6,1
55,6 ± 6,4
n.s
Aggressivität
53,7 ± 5,6
55,3 ± 8,7
n.s
p IG/KG*
Tab. 16: Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG und KG zum Zeitpunkt
der Eingangsuntersuchung (T0); *T-Test für unabhängige Stichproben
Es konnten hinsichtlich der Mittelwerte der Syndromskalen keine signifikanten
Unterschiede zwischen der IG und KG festgestellt werden.
Allgemeine psychische Belastung
Die Eltern beurteilten die allgemeine psychische Belastung ihrer Kinder und
Jugendlichen der Interventionsgruppe mit einem Gesamtrohwert von 28,2 ±
16,9 (T Wert = 59). In der Kontrollgruppe lag der Gesamtrohwert bei 22,5 ±
10,3.
- 46 -
Ergebnisdarstellung
Zwischen der IG und KG bestand hinsichtlich der allgemeinen psychischen
Belastung kein signifikanter Unterschied.
Tabelle 17 gibt die allgemeine psychische Belastung der Kinder und
Jugendlichen
zum
Zeitpunkt
der
Eingangsuntersuchung
(T0)
nach
Einschätzung der Eltern an.
CBCL/4-18 - Rohwert
IG
KG
p
(n=71)
(n=22)
IG/KG*
28,2 ± 16,9
22,5 ± 10,3
n.s.
Tab. 17: Durchschnittlicher CBCL/4-18- Gesamtrohwert der IG und KG zum Zeitpunkt T0; * T-Test
bei unabhängigen Stichproben
Zwischen den Geschlechtern konnten in Bezug auf psychische Auffälligkeiten
zum Zeitpunkt T0 keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.
Bezogen auf die Mittelwerte der CBCL/4-18 konnten ebenfalls keine
signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede festgestellt werden. Es
bestand zum Testzeitpunkt T0 jedoch ein signifikanter geschlechtsspezifischer
Unterschied bezogen auf die allgemeine psychische Belastung in der
Interventionsgruppe (p = 0,029*).
Die Tabellen 18, 19 und 20 stellen die Ergebnisse getrennt nach Geschlecht
dar.
IG
CBCL/4-18
m
w
(n=33)
(n=38)
10 (30,3%)
10 (26,3%)
KG
p m/w*
n.s.
m
w
(n=15)
(n=7)
4 (26,6%)
3 (33,3%)
p m/w*
n.s.
Tab. 18: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten
2
psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T0; *χ
χ -Test
- 47 -
Ergebnisdarstellung
IG
m
w
(n=33)
(n=38)
Sozialer Rückzug
56,7 ± 7,3
Körperliche Beschwerden
KG
m
w
p m/w*
(n=15)
(n=7)
p m/w*
57,8 ± 7,9
n.s
56,9 ± 10,4
52,8 ± 4,8
n.s
57,4 ± 8,5
56,7 ± 7,5
n.s
54,2 ± 7,8
54,1 ± 5,3
n.s
Ängstlich/Depressiv
53,9 ± 6,1
54,9 ± 7,2
n.s
55,8 ± 6,8
51,4 ± 2,9
n.s
Soziale Probleme
58,1 ± 6,5
61,4 ± 8,9
n.s
59,7 ± 8,6
58,4 ± 7,6
n.s
Aufmerksamkeitsprobleme
54,3 ± 6,1
55,2 ± 5,5
n.s
55,3 ± 4,7
52,3 ± 2,7
n.s
Dissoziales Verhalten
54,4 ± 5,8
55,1 ± 6,4
n.s
55,8 ± 6,7
56,0 ± 5,5
n.s
Aggressivität
52,9 ± 5,8
54,3 ± 5,3
n.s
55,3 ± 9,9
54,0 ± 4,7
n.s
Tab. 19: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der TWerte der Syndromskalen der CBCL/4-18 zu T0; * T-Test für unabhängige Stichproben
IG
CBCL/4-18 - Rohwert
KG
m
w
p
m
w
p
(n=33)
(n=38)
m/w*
(n=15)
(n=7)
m/w*
23,3 ± 15,4
31,9 ± 17,1
0,029*
21,3 ± 10,3
25,1 ± 10,6
n.s
Tab. 20: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen
Gesamtrohwertes der CBCL/4-18 zu T0; * T-Test für unabhängige Stichproben
4.1.3.1.2 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Eltern zu T1
Psychische Auffälligkeiten
Die Eltern der IG gaben bei 14,9 % ihrer Kinder und Jugendlichen psychische
Auffälligkeiten an. In der Kontrollgruppe lag der Anteil psychisch auffälliger
Kinder und Jugendlichen bei 38,1 %.
- 48 -
Ergebnisdarstellung
Tabelle 21 zeigt die Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei den Mädchen
und Jungen der IG und KG zum Zeitpunkt T1.
CBCL/4-18
IG
KG
(n=69)
(n=21)
10 (14,9%)
8 (38,1%)
p IG/KG*
≤0,001***
2
Tab. 21: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T1 * χ Test
Bezüglich
psychischer Auffälligkeiten bestand zum
Zeitpunkt T1 eine
signifikante Differenz zwischen der IG und KG (p ≤ 0,001***).
In der Interventionsgruppe lag der Mittelwert für die Skala ‚sozialer Rückzug’ bei
53,3 ± 6,5 und bei 55,3 ± 7,1 für die Skala ‚körperliche Beschwerden’. In der
Skala ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ wurden die Mittelwerte 53,1 ±
6,1
und
56,4
±
7,1
festgestellt.
Die
Mittelwerte
für
die
Skalen
‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ lagen bei 52,6 ± 3,8 und
52,7 ± 4,5. In der Skala ‚Aggressivität’ wurde der entsprechende Mittelwert mit
51,7 ± 3,4 berechnet.
In der Kontrollgruppe wurden die Mittelwerte 56,6 ± 8,5 und 54,1 ± 6,1 für
‚sozialen Rückzug’ und ‚körperliche Beschwerden’ festgestellt. In der Skala
‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ wurden Mittelwerte von 55,8 ± 6,7
und 61,0 ± 9,5 erreicht. Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und
‚dissoziales Verhalten’ konnten die Mittelwerte 55,6 ± 6,5 und 59,1 ± 8,6
ermittelt werden. Der durchschnittliche T-Wert für die Skala ‚Aggression’ lag bei
56,2 ± 9,1.
- 49 -
Ergebnisdarstellung
In der Tabelle 22 werden die Mittelwerte der Syndromskala der CBCL/4-18
dargestellt.
IG
KG
(n=67)
(n=21)
Sozialer Rückzug
53,3 ± 6,5
56,6 ± 8,5
n.s
Körperliche Beschwerden
55,3 ± 7,1
54,1 ± 6,1
n.s
Ängstlich/Depressiv
53,1 ± 6,1
55,8 ± 6,7
n.s
Soziale Probleme
56,4 ± 7,1
61,0 ± 9,5
0,020*
Aufmerksamkeitsprobleme
52,6 ± 3,8
55,6 ± 6,5
0,008**
Dissoziales Verhalten
52,7 ± 4,5
59,1 ± 8,6
≤0,001***
Aggressivität
51,7 ± 3,4
56,2 ± 9,1
≤0,001***
p IG/KG*
Tab. 22: Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG und KG zum Zeitpunkt
T1; *T-Test für unabhängige Stichproben
Signifikante
Unterschiede
zwischen
der
IG
und
KG
hinsichtlich
der
Syndromsskalen lagen bei den Skalen ‚soziale Probleme’ (p = 0,020*)‚
‚Aufmerksamkeitsprobleme’ (p = 0,008**), ‚dissoziales Verhalten’ (p ≤ 0,001***)
und ‚Aggressivität’ (p ≤ 0,001***) vor.
Allgemeine psychische Belastung
Die Eltern beurteilten die allgemeine psychische Belastung der Kinder und
Jugendlichen der Interventionsgruppe mit einem Gesamtrohwert von 17,9 ±
12,9 ein. In der Kontrollgruppe lag der Gesamtrohwert bei 26,9 ± 18,7.
Tabelle 23 gibt die allgemeine psychische Belastung der Kinder und
Jugendlichen
zum
Zeitpunkt
der
Eingangsuntersuchung
(T1)
nach
Einschätzung der Eltern wieder.
CBCL/4-18 - Rohwert
IG
KG
p
(n=69)
(n=22)
IG/KG*
17,9 ± 12,9
26,9 ± 18,7
0,013*
Tab. 23: Durchschnittlicher CBCL/4-18 - Gesamtrohwert der IG und KG zum Zeitpunkt T1; * T-Test
bei verbundenen Stichproben
- 50 -
Ergebnisdarstellung
Zwischen der IG und KG bestand hinsichtlich der allgemeinen psychischen
Belastung zum Zeitpunkt T1 ein signifikanter Unterschied (p = 0,013*).
In der KG bestand ein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied (p =
0,003**) hinsichtlich der Anzahl und Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten
zum Zeitpunkt T1. Bezogen auf die Mittelwerte der CBCL/4-18 zum Zeitpunkt
T1
konnten
keine
signifikanten
geschlechtsspezifischen
Unterschiede
festgestellt werden. Bei der allgemeinen psychischen Belastung lag ein
signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied in der IG vor (p = 0,036*). In
der IG bestanden keine geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der
Häufigkeit von psychischen Auffälligkeiten.
Die Tabellen 24, 25 und 26 stellen die Ergebnisse getrennt nach Geschlecht
dar.
IG
CBCL/4-18
KG
m
w
(n=32)
(n=37)
4 (12,5%)
6 (16,2%)
m
w
p m/w*
(n=15)
(n=7)
p m/w**
n.s.
5 (33,3%)
3 (42,8%)
≤0,003**
Tab. 24: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten
2
psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T1; * χ -Test
IG
m
w
(n=32)
(n=37)
Sozialer Rückzug
52,7 ± 4,6
53,8 ±7,9
Körperliche Beschwerden
55,8 ± 7,6
Ängstlich/Depressiv
KG
m
w
(n=15)
(n=7)
n.s
56,4 ± 10,3
56,4 ± 10,3
n.s
54,9 ± 6,6
n.s
54,4 ± 6,5
53,7 ± 5,6
n.s
52,1 ± 5,8
53,7 ± 6,2
n.s
56,8 ± 7,7
53,8 ± 3,6
n.s
Soziale Probleme
54,6 ± 4,7
57,9 ± 8,4
n.s
61,2 ± 10,2
60,4 ± 8,6
n.s
Aufmerksamkeitsprobleme
51,8 ± 3,1
53,2 ± 4,3
n.s
54,8 ± 4,8
57,6 ± 9,4
n.s
Dissoziales Verhalten
52,4 ± 3,6
53,1 ± 5,3
n.s
59,6 ± 9,4
60,5 ± 7,3
n.s
Aggressivität
51,0 ± 2,5
52,3 ± 4,0
n.s
56,4 ± 10,5
55,7 ± 6,4
n.s
p m/w*
p m/w*
Tab. 25: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der TWerte Syndromskalen der CBCL/4-18 zu T1; * T-Test für unabhängige Stichproben
- 51 -
Ergebnisdarstellung
IG
CBCL/4-18 - Rohwert
KG
m
w
p
m
w
p
(n=32)
(n=37)
m/w*
(n=15)
(n=7)
m/w*
14,3 ± 10,3
20,9 ± 14,2
0,036*
22,4 ± 10,3
36,4 ± 29,1
n.s
Tab. 26: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen
Gesamtrohwertes der CBCL/4-18 zu T1;* T-Test für unabhängige Stichproben
4.1.3.2 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern von T0 zu
T1
Dargestellt
werden
die
Veränderungen
hinsichtlich
der
psychischen
Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung der Kinder und
Jugendlichen der IG und KG von Untersuchungsbeginn (T0) bis zum Zeitpunkt
T2.
Psychische Auffälligkeiten
Tabelle 27 und Abbildung 4 fassen die Veränderungen in den Häufigkeiten
psychischer Auffälligkeiten zusammen.
Psychische
Auffälligkeiten
T0
T1
p
IG
20 (28,1%)
10 (14,9%)
≤0,001***
KG
7 (31,8%)
8 (38,1%)
≤0,001***
Tab. 27: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten in der IG und KG zu den
Untersuchungszeitpunkten T0 und T1; * T-Test bei verbundenen Stichproben
Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich signifikant in der IG
von T0 (28,1 %) um 13,2 % zu T1 (14,9 %; p ≤ 0,001***).
In der KG erhöhte sich die Prävalenz psychischer Auffälligkeiten signifikant von
T0 (31,8 %) um 6,3 % (38,1 %) zu T1 (p ≤ 0,001***).
- 52 -
Ergebnisdarstellung
Abb. 4: Veränderungen der psychischen Auffälligkeiten der IG und KG in der CBCL/4-18 von T0 zu
T1
In der IG verringerte sich der durchschnittliche Mittelwert der Skala ‚sozialer
Rückzug’ signifikant (p ≤ 0,001***) von T0 (57,2 ± 7,7) zu T1 (53,3 ± 6,5). In der
Skala ‚körperliche Beschwerden’ verringerte sich der Mittelwert von 56,9 ± 8,6
zu T0 auf 55,3 ± 7,1 zu T1 (p = 0,046*). In der Syndromskala
‚ängstlich/depressiv’ verringerte sich der Mittelwert von T0 (54,5 ± 6,8)
signifikant (p = 0,044*) zu T1 (53,1 ± 6,1). Im Bereich der ‚sozialen Probleme’
verringerte sich der durchschnittliche Mittelwert signifikant (p ≤ 0,001***) von T0
(60,1 ± 7,9) zu T1 (56,4 ± 7,1). Von T0 (54,9 ± 5,8) verringerte sich der
durchschnittliche Mittelwert der Skala ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ signifikant (p
≤ 0,001***) zu T1 (52,6 ± 3,8). Im Bereich des ‚dissozialen Verhaltens’
verringerte sich der Mittelwert der IG von T0 (54,8 ± 6,1) signifikant (p =
0,003**) zu T1 (52,7 ± 4,5). In der Skala ‚Aggressivität’ verringerte sich der
Mittelwert signifikant (p = 0,004**) von T0 (53,7 ± 5,6) zu T1 (51,7 ± 3,4).
- 53 -
Ergebnisdarstellung
Tabelle 28 und Abbildung 5 zeigen die Veränderungen der Mittelwerte der
einzelnen Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG und KG von T0 zu T1.
T-Werte
p*
T0
T1
IG
57,2 ± 7,7
53,3 ± 6,5
≤0,001***
KG
55,9 ± 9,4
56,6 ± 8,5
n.s.
IG
56,9 ± 8,6
55,3 ± 7,1
0,046*
KG
54,6 ± 7,2
54,1 ± 6,1
n.s.
IG
54,5 ± 6,8
53,1 ± 6,1
0,044*
KG
54,2 ± 6,4
55,8 ± 6,7
0,020*
IG
60,1 ± 7,9
56,4 ± 7,1
≤0,001***
KG
59,5 ± 8,5
61,0 ± 9,5
0,045*
IG
54,9 ± 5,8
52,6 ± 3,8
≤0,001***
KG
54,5 ± 4,4
55,6 ± 6,5
n.s.
IG
54,8 ± 6,1
52,7 ± 4,5
0,003**
KG
55,6 ± 6,4
59,1 ± 8,6
0,007**
IG
53,7 ± 5,6
51,7 ± 3,4
0,004**
KG
55,3 ± 8,7
56,2 ± 9,1
n.s.
Sozialer Rückzug
körperl.
Beschwerden
Ängstl./Depress.
Soziale Probleme
Aufmerksamkeitsprobleme
Dissoz. Verhalten
Aggressivität
Tab. 28: Veränderungen der Mittelwerte der IG und KG zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und
T1; * T-Test bei verbundenen Stichproben
In der Kontrollgruppe erhöhte sich der Mittelwert der Skala ‚sozialer Rückzug’
nicht signifikant von T0 (55,9 ± 9,4) zu T1 (56,6 ± 8,5). Im Bereich der
‚körperlichen Beschwerden’ verringerte sich der Mittelwert ebenfalls nicht
signifikant von T0 (54,6 ± 7,2) zu T1 (54,1 ± 6,1). In der Skala
‚ängstlich/depressiv’ erhöhte sich der Mittelwert signifikant (p = 0,020*) von T0
(54,2 ± 6,4) zu T1 (55,8 ± 6,7). Eine ebenfalls signifikante Erhöhung des
Mittelwertes (p = 0,045*) lag in der Skala ‚soziale Probleme’ von T0 (59,5 ± 8,5)
zu T1 (61,0 ± 9,5) vor.
- 54 -
Ergebnisdarstellung
Abb. 5: Veränderungen und Signifikanzen der Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG und KG
Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ erhöhte sich der Mittelwert nicht
signifikant von T0 (54,5 ± 4,4) zu T1 (55,6 ± 6,5). Von T0 (55,6 ± 6,4) erhöhte
sich der durchschnittliche Mittelwert der Skala ‚dissoziales Verhalten’ signifikant
(p = 0,007**) zu T1 (59,1 ± 8,6). In der Skala ‚Aggressivität’ lag keine
signifikante Veränderung des Mittelwertes von T0 (55,3 ± 8,7) zu T1 (56,2 ±
9,1) vor.
Allgemeine psychische Belastung
In der IG verringerte sich der Gesamtrohwert der CBCL/4-18 signifikant (p
≤0,001***) um 10,3 Punkte von T0 (28,2 ± 16,9) zu T1 (17,9 ± 12,9).
In der KG waren die Veränderungen von T0 (22,5 ± 10,3) zu T1 (26,9 ± 18,7)
nicht signifikant.
- 55 -
Ergebnisdarstellung
Die Veränderung der allgemeinen psychischen Belastung der IG und KG wird in
Tabelle 29 und Abbildung 6 dargestellt.
CBCL/4-18 Rohwerte
T0
T1
p*
IG
28,2 ± 16,9
17,9 ± 12,9
≤0,001***
KG
22,5 ± 10,3
26,9 ± 18,7
n.s.
Tab. 29: Veränderungen des Rohwertes des CBCL/4-18 in der IG und KG zu den
Untersuchungszeitpunkten T0 und T1; * T-Test für verbundene Stichproben
Abb. 6: Veränderung des Gesamtrohwertes der IG und KG in der CBCL/4-18 zu den
Untersuchungszeitpunkten T0 und T1
- 56 -
Ergebnisdarstellung
4.1.3.3
Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Therapeuten
4.1.3.3.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Therapeuten zu T0
Psychische Auffälligkeiten
Tabelle
30
gibt
die
Häufigkeiten
psychischer
Auffälligkeiten
zu
Untersuchungsbeginn (T0) wieder.
Die Therapeuten gaben in der Interventionsgruppe bei 27,0 % der Kinder und
Jugendlichen psychische Auffälligkeiten an.
IG
(n=89)
Psychische Auffälligkeiten in TRF
24 (27,0%)
Tab. 30: Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF in der IG zum Zeitpunkt T0
Tabelle 31 gibt die Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der TRF wieder.
Für die Skala ‚sozialer Rückzug’ gaben die Therapeuten im Mittel den T-Wert
57,5 ± 7,2 an. Der durchschnittliche T-Wert für den Bereich der ‚körperlichen
Beschwerden’
wurde
mit
51,8
±
3,8
ermittelt.
Für
die
Skalen
‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ gaben die Therapeuten im Mittel TWerte
von
54,3
±
4,9
‚Aufmerksamkeitsprobleme’
und
und
56,7
±
5,0
‚dissoziales
an.
Im
Bereich
Verhalten’
der
wurden
durchschnittliche T-Werte von 52,1 ± 2,6 und 53,2 ± 4,5 angegeben. Für die
Skala ‚Aggressivität’ wurde von den Therapeuten im Mittel der T-Wert 54,3 ±
4,7 angegeben.
- 57 -
Ergebnisdarstellung
IG
(n=89)
Sozialer Rückzug
57,5 ± 7,2
Körperliche Beschwerden
51,8 ± 3,8
Ängstlich/Depressiv
54,3 ± 4,9
Soziale Probleme
56,7 ± 5,0
Aufmerksamkeitsprobleme
52,1 ± 2,6
Dissoziales Verhalten
53,2 ± 4,5
Aggressivität
54,3 ± 4,7
Tab. 31: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der TRF der Interventionsgruppe zu T0
Allgemeine psychische Belastung
Die Therapeuten schätzten die allgemeine psychische Belastung der Kinder
und Jugendlichen der IG mit einem Gesamtrohwert von durchschnittlich 20,5 ±
10,1 ein.
Tabelle 32 stellt die Angaben zur allgemeinen psychischen Belastung aus Sicht
der Therapeuten dar.
IG
(n=84)
Gesamtrohwert TRF
20,5 ± 10,1
Tab. 32: Durchschnittlicher TRF-Gesamtrohwert der IG zum Zeitpunkt T0
Die Tabellen 33, 34 und 35 stellen die Ergebnisse getrennt nach Geschlecht
dar. Aus Sicht der Therapeuten lagen signifikante geschlechtsspezifische (p =
0,020*) Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in
der IG vor. Es zeigten sich ebenfalls signifikante geschlechtsspezifische
Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der Skalen ‚sozialer Rückzug’ (p =
0,016*) und ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ (p ≤ 0,001***).
- 58 -
Ergebnisdarstellung
Psychische Auffälligkeiten in der
TRF
m
w
p
(n=37)
(n=52)
m/w*
8 (21,6 %)
16 (30,7%)
0,020*
Tab. 33: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten
psychischer Auffälligkeiten in der TRF zum Testzeitpunkt T0; *U-Test
IG
m
w
(n=37)
(n=52)
Sozialer Rückzug
55,4 ± 5,8
59,0 ± 7,8
0,016*
Körperliche Beschwerden
51,7 ± 4,3
51,9 ± 3,4
n.s
Ängstlich/Depressiv
53,4 ± 4,5
55,1 ± 5,0
n.s
Soziale Probleme
56,0 ± 5,1
57,3 ± 4,8
n.s
Aufmerksamkeitsprobleme
52,6 ± 4,3
52,8 ± 4,2
≤0,001***
Dissoziales Verhalten
53,5 ± 3,5
53,1 ± 5,1
n.s
Aggressivität
54,4 ± 5,1
54,3 ± 4,6
n.s
p IG/KG*
Tab. 34: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der TWerte der Syndromskalen der TRF zum Zeitpunkt T0; *T-Test für unabhängige Stichproben
IG
TRF- Gesamtrohwert
m
w
p
(n=37)
(n=52)
m/w*
21,8 ± 11,4
19,5 ± 8,9
n.s.
Tab. 35: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen
Gesamtrohwertes TRF zum Zeitpunkt T0; *T-Test für unabhängige Stichproben
- 59 -
Ergebnisdarstellung
4.1.3.3.2 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Therapeuten zu T1
Psychische Auffälligkeiten
Die Therapeuten gaben in der Interventionsgruppe bei 4,7 % der Kinder und
Jugendlichen psychische Auffälligkeiten an. Tabelle 36 gibt die Häufigkeiten
psychischer Auffälligkeiten zum Zeitpunkt T1 wieder.
IG
(n=84)
Psychische Auffälligkeiten in TRF
4 (4,7%)
Tab. 36: Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF in der IG zum Zeitpunkt T1
Für die Skala ‚sozialer Rückzug’ und ‚körperliche Beschwerden’ gaben die
Therapeuten im Mittel den T-Wert 54,6 ± 4,5 bzw. 51,4 ± 3,7 an. Für die Skalen
‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ gaben die Therapeuten im Mittel TWerte
von
52,1
±
3,8
und
54,2
±
4,4
an.
Im
Bereich
der
‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ wurden im Mittel die TWerte 51,4 ± 2,3 und 52,3 ± 2,9 ermittelt. Für die Skala ‚Aggressivität’ wurde
von den Therapeuten im Mittel der T-Wert 52,3 ± 3,1 angegeben.
Tabelle 37 gibt die Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der TRF wieder.
IG
(n=84)
Sozialer Rückzug
54,6 ± 4,5
Körperliche Beschwerden
51,4 ± 3,7
Ängstlich/Depressiv
52,1 ± 3,8
Soziale Probleme
54,2 ± 4,4
Aufmerksamkeitsprobleme
51,4 ± 2,3
Dissoziales Verhalten
52,3 ± 2,9
Aggressivität
52,3 ± 3,1
Tab. 37: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der TRF der IG zu T1
- 60 -
Ergebnisdarstellung
Allgemeine psychische Belastung
Die Therapeuten schätzten die allgemeine psychische Belastung der Kinder
und Jugendlichen der IG mit einem Gesamtrohwert von durchschnittlich 12,7 ±
8,2 ein. Tabelle 38 stellt die Angaben zur allgemeinen psychischen Belastung
aus Sicht der Therapeuten dar.
IG
(n=89)
Gesamtrohwert
TRF
12,7 ± 8,2
Tab. 38: Durchschnittlicher TRF-Gesamtrohwert der IG zum Zeitpunkt T1
Zum Zeitpunkt T1 konnten keine signifikanten geschlechtsspezifischen
Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten festgestellt
werden.
Es
zeigten
sich
jedoch
signifikante
geschlechtsspezifische
Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der Skalen ‚sozialer Rückzug’ (p =
0,004**), ‚soziale Probleme’ (p = 0,041*) und ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ (p ≤
0,001***). Bezüglich der allgemeinen psychischen Belastung konnten keine
signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede festgestellt werden.
Die Ergebnisdarstellung getrennt nach Geschlecht wird in den Tabellen 39, 40
und 41 wiedergegeben.
Psychische Auffälligkeitenin der TRF
m
w
p
(n=35)
(n=49)
m/w*
1 (3,5 %)
3 (6,1%)
n.s.
Tab. 39: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten
2
psychischer Auffälligkeiten in der TRF zum Testzeitpunkt T1; *χ
χ -Test
IG
m
w
(n=35)
(n=49)
Sozialer Rückzug
52,9 ±3,8
55,8 ± 4,8
0,004**
Körperliche Beschwerden
51,9 ± 4,5
51,2 ± 3,1
n.s
Ängstlich/Depressiv
51,9 ± 4,1
52,2 ± 3,6
n.s
p m/w*
- 61 -
Ergebnisdarstellung
Soziale Probleme
53,1 ± 4,1
55,0 ±4,6
0,041*
Aufmerksamkeitsprobleme
50,4 ± 1,0
52,2 ± 2,6
≤0,001***
Dissoziales Verhalten
52,1 ±2,8
52,4 ± 3,1
n.s
Aggressivität
51,6 ± 2,36
52,8 ± 3,5
n.s
Tab. 40: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der TRF
zum Zeitpunkt T1; *T-Test für unabhängige Stichproben
IG
TRF- Gesamtrohwert
m
w
p
(n=35)
(n=49)
m/w*
12,3 ± 9,4
13,0 ± 7,5
n.s.*
Tab. 41: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen
Gesamtrohwertes TRF zum Zeitpunkt T1; *T-Test für unabhängige Stichproben
4.1.3.4 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Therapeuten von
T0 zu T1
Dargestellt werden die Veränderungen der Ergebnisse aus der TRF von T0 zu
T1 für die Teilnehmer der Interventionsgruppe.
Psychische Auffälligkeiten
Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich von T0 (27,0 %) zu T1
(4,7 %) um 22,3 %. Die Veränderung in der Häufigkeit psychischer
Auffälligkeiten in der TRF von T0 zu T1 war signifikant (p = 0,003**). Abbildung
7 fasst die Veränderung der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF
zusammen.
- 62 -
Ergebnisdarstellung
Abb. 7: Veränderung der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF in der IG von T0 zu T1
Bei den Syndromskalen der TRF der Skala verringerte sich der Mittelwert in
der Skala ‚sozialer Rückzug’ signifikant (p ≤ 0,001***) von T0 (57,5 ± 7,2) zu T1
(54,6 ± 4,5). Im Bereich der ‚körperlichen Beschwerden’ gab es keine
signifikante Veränderung von T0 (51,8 ± 3,8) zu T1 (51,4 ± 4,5). Signifikante
Verringerungen (p ≤ 0,001***) des Mittelwertes lagen in den Skalen
‚ängstlich/depressiv’ (T0: 54,3 ± 4,9; T1: 52,1 ± 3,8), ‚soziale Probleme’ (T0:
56,7 ± 5,0; T1: 54,2 ± 4,4) und ‚Aggressivität’ (T0: 54,3 ± 4,7; T1: 52,3 ± 3,1)
vor. Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ kam es ebenfalls zu einer
signifikanten Verringerung (p = 0,010*) des Mittelwertes von T0 (52,1 ± 2,6) zu
T1 (51,4 ± 2,3), ebenso wie in der Skala ‚dissoziales Verhalten’ (T0: 53,2 ± 4,5;
T1: 52,3 ± 2,9; p = 0,027*).
- 63 -
Ergebnisdarstellung
Tabelle 42 und Abbildung 8 stellen die durchschnittlichen Mittelwerte der
Syndromskalen
der
TRF
sowie
deren
Veränderungen
von
den
Untersuchungszeitpunkten T0 zu T1.
Untersuchungszeitpunkte
Signifikanz *
T0
T1
p T0-T1
Sozialer Rückzug
57,5 ± 7,2
54,6 ± 4,5
≤ 0,001***
Körperliche Beschwerden
51,8 ± 3,8
51,4 ± 3,7
n.s.
Ängstlich/Depressiv
54,3 ± 4,9
52,1 ± 3,8
≤ 0,001***
Soziale Probleme
56,7 ± 5,0
54,2 ± 4,4
≤ 0,001***
Aufmerksamkeitsprobleme
52,1 ± 2,6
51,4 ± 2,3
0,010*
Dissoziales Verhalten
53,2 ± 4,5
52,3 ± 2,9
0,027*
Aggressivität
54,3 ± 4,7
52,3 ± 3,1
≤ 0,001***
Tab. 42: Veränderungen der Mittelwerte der Syndromskalen der TRF der IG von T0 zu T1 ; * T-Test
für verbundene Stichproben
Abb. 8: Veränderungen der Mittelwerte (T-Werte) der IG in der TRF von T0 zu T1
Allgemeine psychische Belastung
Die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen der IG
reduzierte sich von T0 (20,5 ± 10,1) signifikant (p ≤ 0,001***) zu T1 (12,7 ± 8,2).
- 64 -
Ergebnisdarstellung
Die Veränderung des Gesamtrohwertes der TRF von T0 zu T1 wird in
Abbildung 9 dargestellt.
Abb. 9: Veränderung des Gesamtrohwertes der TRF in der IG von T0 zu T1
4.1.3.5
Psychische
Auffälligkeiten
und
die
allgemeine
psychische
Belastung in der Selbstbeurteilung (YSR/11-18 und DIKJ)
Dargestellt werden die Ergebnisse der Selbstbeurteilung der Jugendlichen der
IG, die an der FITOC-MAXI Intervention teilgenommen haben.
4.1.3.5.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung in der YSR/11-18 und im DIKJ zu T0
Für die vorliegende Arbeit gingen nur T-Werte ≥ 70 (PR ≥ 98) der YSR/11-18 in
die Auswertung von psychischen Auffälligkeiten in der Selbstbeurteilung der
Jugendlichen ein. Die allgemeine psychische Belastung wird mit dem
Gesamtrohwert des YSR/11-18 wiedergegeben. Depressive Symptome wurden
bei einem T-Wert ≥ 60 (PR ≥ 90) des DIKJ erfasst.
Psychische Auffälligkeiten und depressive Symptome
Depressive Symptome (DIKJ) lagen bei 19,0 % der Jugendlichen der
Interventionsgruppe vor.
- 65 -
Ergebnisdarstellung
Psychische Auffälligkeiten (YSR/11-18) konnten bei 12,0 % der Jugendlichen
erhoben werden.
Tabelle 43 gibt die Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver
Symptome wieder.
IG
(n= 42)
DIKJ
8 (19,0%)
YSR/11-18
5 (12,0%)
Tab. 43: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome in der IG;
Häufigkeiten und Angaben in Prozent
Im Bereich des ‚sozialen Rückzuges’ lag der Mittelwert bei 54,5 ± 8,8, für
‚körperliche Beschwerden’ bei 53,4 ± 4,6 und für die Skala ‚ängstlich/depressiv’
bei 53,8 ± 6,0. Die Mittelwerte für die Syndromskalen ‚soziale Probleme’ und
‚Aufmerksamkeitsprobleme’ lagen bei 56,6 ± 6,9 bzw. 52,8 ± 3,1. Im Bereich
des ‚dissozialen Verhaltens’ und ‚Aggressivität’ wurden Mittelwerte von 56,7 ±
6,7 und 53,3 ± 5,1 erreicht. Der Mittelwert des DIKJ lag in der IG bei 48,3 ±
13,6.
Tabelle 44 gibt die Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 zu
Untersuchungsbeginn (T0) wieder.
IG
(n=42)
Sozialer Rückzug
54,5 ± 8,8
Körperliche Beschwerden
53,4 ± 4,6
Ängstlich/Depressiv
53,8 ± 6,0
Soziale Probleme
54,4 ± 6,3
Aufmerksamkeitsprobleme
53,3 ± 5,5
Dissoziales Verhalten
56,7 ± 6,7
Aggressivität
53,3 ± 5,1
Depressivität (DIKJ)
48,3 ± 13,6
Tab. 44: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 in der IG zu T0
- 66 -
Ergebnisdarstellung
Allgemeine psychische Belastung
Die allgemeine psychische Belastung lag zum Zeitpunkt T0 bei 33,3 ± 21,3.
Tabelle 45 stellt den Mittelwert der allgemeinen psychischen Belastung der
Jugendlichen der Interventionsgruppe dar.
IG
(n=42)
YSR/11-18-
33,3 ± 21,3
Rohwert
Tab. 45: Durchschnittlicher YSR/11-18-Rohwert der IG zu Untersuchungsbeginn T0
Zwischen den Geschlechtern konnten in Bezug auf depressive Symptome,
psychische Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung keine
signifikanten Unterschiede festgestellt werden.
Die Tabellen 46, 47 und 48 stellen die Ergebnisse getrennt nach Geschlecht
dar.
IG
(n = 42)
p m/w*
m
w
(n=9)
(n=33)
DIKJ
1 (11,0%)
7 (21,2%)
n.s.
YSR/11-18
1 (11,0%)
4 (12,9%)
n.s.
Tab. 46: Häufigkeiten und geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich psychischer
Auffälligkeiten und depressiver Symptome bei den Jugendlichen der IG zu T0; Häufigkeiten und
2
Angaben in Prozent; * χ -Test
- 67 -
Ergebnisdarstellung
IG
m
w
(n=9)
(n=33)
Sozialer Rückzug
52,2 ± 5,2
55,2 ± 9,7
n.s.
Körperliche Beschwerden
54,1 ± 4,2
53,1 ± 4,8
n.s.
Ängstlich/Depressiv
52,1 ± 2,6
54,5 ± 6,8
n.s.
Soziale Probleme
56,6 ± 6,9
53,7 ± 6
n.s.
Aufmerksamkeitsprobleme
52,8 ± 3,1
53,4 ± 5,7
n.s.
Dissoziales Verhalten
56,2 ± 8,1
56,9 ± 6,4
n.s.
Aggressivität
51,3 ± 2,3
54 ± 5,7
n.s.
Depressivität (DIKJ)
46,4 ± 13,6
49,0 ± 13,7
n.s.
p m/w*
Tab. 47: Geschlechtsspezifische Darstellung der Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der
YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T0; * T-Test für unabhängige Stichproben
IG
YSR/11-18 - Rohwert
m
w
(n=9)
(n=33)
31,1 ± 14,3
34,4 ± 23,4
p m/w*
n.s.
Tab. 48: Geschlechtsspezifische Angaben und Unterschiede der durchschnittlichen YSR/11-18Rohwerte der IG zu T0; * T-Test für unabhängige Stichproben
4.1.3.5.2 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung in der Selbstbeurteilung zu T1
Psychische Auffälligkeiten und depressive Symptome
Depressive
Symptome
(DIKJ)
lagen
zum
Zeitpunkt
T1
in
der
Interventionsgruppe nicht mehr vor (0%).
Psychische Auffälligkeiten (YSR/11-18) konnten bei 2,9 % der Jugendlichen
erhoben werden.
Tabelle 49 gibt die Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver
Symptome zum Zeitpunkt T1 wieder.
- 68 -
Ergebnisdarstellung
IG
(n= 34)
DIKJ
0
YSR/11-18
1 (2,9%)
Tab. 49: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome in der IG zu T1;
Häufigkeiten und Angaben in Prozent
Im Bereich des ‚sozialen Rückzuges’ lag der Mittelwert bei 51,7 ± 4,1, für
‚körperliche Beschwerden’ bei 51,4 ± 3,2 und für die Skala ‚ängstlich/depressiv’
bei 51,3 ± 3,2. Die Mittelwerte für die Syndromskalen ‚soziale Probleme’ und
‚Aufmerksamkeitsprobleme’ lagen bei 51,3 ± 3,2 bzw. 52,0 ± 3,2. Im Bereich
des ‚dissozialen Verhaltens’ und der ‚Aggressivität’ wurden Mittelwerte von 53,4
± 5,4 und 51,9 ± 3,8 erreicht. Der Mittelwert der DIKJ lag in der IG bei 42,3 ±
12,1.
Tabelle 50 gibt die Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18
und des DIKJ zum Untersuchungszeitpunkt T1 wieder.
IG
(n=34)
Sozialer Rückzug
51,7 ± 4,1
Körperliche Beschwerden
51,4 ± 3,2
Ängstlich/Depressiv
51,5 ± 3,6
Soziale Probleme
51,3 ± 3,2
Aufmerksamkeitsprobleme
52,0 ± 3,2
Dissoziales Verhalten
53,5 ± 5,4
Aggressivität
51,9 ± 3,8
Depressivität (DIKJ)
42,3 ± 12,1
Tab. 50: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T1
Allgemeine psychische Belastung
Bei den Jugendlichen lag zum Zeitpunkt T1 die allgemeine psychische
Belastung bei 22,5 ± 16,7. Tabelle 51 stellt den Mittelwert der allgemeinen
psychischen Belastung der Jugendlichen der Interventionsgruppe dar.
- 69 -
Ergebnisdarstellung
IG (n=34)
YSR/11-18-
22,5 ± 16,7
Rohwert
Tab. 51: Durchschnittlicher YSR/11-18-Rohwert der IG zu T1
Zwischen den Geschlechtern konnten in Bezug auf depressive Symptome und
psychische Auffälligkeiten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.
Jedoch bestand zwischen den Geschlechtern zum Zeitpunkt T1 ein signifikanter
Unterschied in Bezug auf die Mittelwerte in den Syndromskalen ‚sozialen
Rückzugs’ (p = 0,018*) und in der allgemeinen psychischen Belastung (p =
0,016*).
In den Tabellen 52, 53 und 54 werden die geschlechtsspezifischen Ergebnisse
dargestellt.
IG
(n = 34)
p m/w*
m
w
(n=9)
(n=25)
DIKJ
0
0
n.s.
YSR/11-18/
0
1 (4,0%)
n.s.
Tab. 52: Häufigkeiten und geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich psychischer
Auffälligkeiten und depressiver Symptome bei den Jugendlichen der IG zu T1; Häufigkeiten und
2
Angaben in Prozent; * χ
 -Test
- 70 -
Ergebnisdarstellung
IG
m
w
(n=9)
(n=25)
Sozialer Rückzug
50,0 ± 0,0
52,4 ± 4,6
0,018*.
Körperliche Beschwerden
51,6 ± 4,0
51,4 ± 3,0
n.s.
Ängstlich/Depressiv
50,4 ± 1,2
52,0 ± 4,1
n.s.
Soziale Probleme
51,5 ± 3,1
51,3 ± 3,3
n.s.
Aufmerksamkeitsprobleme
51,0 ± 1,7
52,3 ± 3,6
n.s.
Dissoziales Verhalten
52,1 ± 3,8
54,0 ± 5,8
n.s.
Aggressivität
51,3 ± 3,0
52,0 ± 4,2
n.s.
Depressivität (DIKJ)
39,4 ± 12,0
43,5 ± 12,1
n.s.
p m/w*
Tab. 53: Geschlechtsspezifische Darstellung der Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der
YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T1; * T-Test für unabhängige Stichproben
IG
YSR/11-18-Rohwert
m
w
(n=9)
(n=27)
14,8 ± 5,6
25,3 ± 18,4
p m/w*
0,016*
Tab. 54: Geschlechtsspezifische Angaben und Unterschiede des durchschnittlichen YSR/11-18Rohwertes der IG zu T1; * T-Test für unabhängige Stichproben
4.1.3.6 Interventionseffekte in der Selbstbeurteilung von T0 zu T1
Dargestellt werden die Veränderungen der Ergebnisse der DIKJ und der
YSR/11-18 von T0 zu T1 für die Jugendlichen der Interventionsgruppe.
Psychische Auffälligkeiten
Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich von T0 (12,0 %) zu T1
(2,9 %) um 9,1 %. Die depressiven Symptome verringerten sich signifikant (p ≤
0,001***) um 19 % von T0 zu T1 (0 %).
Abbildung 10
zeigt
die
Häufigkeiten und
Veränderungen psychischer
Auffälligkeiten und depressiver Symptome der IG von T0 zu T1.
- 71 -
Ergebnisdarstellung
20
18
16
Prozent
14
p ≤ 0,001***
12
10
Psychische
Auffälligkeiten (YSR)
Depressive Symptome
(DIKJ)
p ≤ 0,001***
8
6
4
2
0
T0
T1
Abb. 10: Veränderungen der psychischen Auffälligkeiten und depressiver Symptome der IG von T0
zu T1 (Prozentangaben)
Tabelle 55 sowie Abbildung 11 und 12 stellen die durchschnittlichen Mittelwerte
der Syndromskalen der YSR/11-18 und des DIKJ sowie deren Veränderungen
zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1 dar.
Signifikante Veränderungen der Mittelwerte der Syndromskalen in der YSR/1118 zeigten sich von T0 zu T1 bei den Skalen ‚somatische Beschwerden’ (p =
0,004**), ‚ängstlich/depressiv’ (p = 0,018*)‚ ‚soziale Probleme’ (p = 0,044*) und
‚dissoziales Verhalten’ (p = 0,044*).
- 72 -
Ergebnisdarstellung
Mittelwerte
p
T0
T1
Sozialer Rückzug
54,5 ± 8,8
51,7 ± 4,1
n.s.
körp. Beschwerden
53,4 ± 4,6
51,4 ± 3,2
0,004***
Ängstl./Depress.
53,8 ± 6,0
51,5 ± 3,6
0,018*
Soziale Probleme
54,4 ± 6,3
51,3 ± 3,2
0,044*
Aufmerksamkeitsprobleme
53,3 ± 5,5
52,0 ± 3,2
n.s.
Dissoz. Verhalten
56,7 ± 6,7
53,5 ± 5,4
0,044*
Aggressivität
53,3 ± 5,1
51,9 ± 3,8
n.s.
Depressivität (DIKJ)
48,6 ± 13,6
42,3 ± 12,1
≤0,001***
Tab. 55: Mittelwerte und signifikanten Veränderung zu den UntersuchungszeitpunkteT0 und T1 der
Syndromskalen der YSR/11-18; * T-Test bei verbundenen Stichproben
Abb. 11: Signifikante Veränderung ausgewählter Syndromskalen der YSR/11-18 zu den
Untersuchungszeitpunkte T0 und T1
In der DIKJ verringerte sich der durchschnittliche T-Wert signifikant zum
Zeitpunkt T0 von 48, 6 ± 13,6 auf 42,3 ± 12,1 (p ≤ 0,001***) zu T1.
- 73 -
Ergebnisdarstellung
Abb. 12: Veränderung des durchschnittlichen Mittelwertes des DIKJ zu den
Untersuchungszeitpunkten T0 und T1
Allgemeine psychische Belastung
Die allgemeine psychische Belastung verringerte sich um durchschnittlich 10,8
Rohwertpunkte von T0 (33,3 ± 21,3) zu T1 (22,5 ± 16,7; p ≤ 0,001***).
Abbildung
13
zeigt
die
Veränderungen
der
allgemeinen
psychischen
Belastungen der Jugendlichen gemessen mit der YSR/11-18.
- 74 -
Ergebnisdarstellung
Abb. 13: Veränderung des Rohwertes der YSR/11-18 zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1
- 75 -
Ergebnisdarstellung
4.2 Follow-Up Untersuchung T2
In der Follow-Up Untersuchung 18 Monate nach Beginn der Intervention
nahmen nur Teilnehmer der IG teil.
4.2.1 Interventionseffekte auf die Anthropometrie
4.2.1.1 Anthropometrische Daten zum Testzeitpunkt T2
Zum
Testzeitpunkt
T2
waren
die
Kinder
und
Jugendlichen
der
IG
durchschnittlich 13,7 ± 2,6 Jahre alt, waren 161,5 ± 12,1 cm groß, 74,7 ± 17,9
kg schwer und hatten einen durchschnittlichen BMI von 26,8 ± 7,1 kg/m2 bzw.
einen BMI-SDS von 2,19 ± 0,55.
Tabelle 56 zeigt die anthropometrischen Daten sowie Minimum und Maximum
zum Testzeitpunkt T2.
n
MW
SW
Minimum
Maximum
Alter (J)
29
13,7
2,6
8,1
17,9
Körpergröße (cm)
29
161,5
12,1
139,2
187,1
Körpergewicht (kg)
29
74,7
17,9
36,2
111,3
BMI (kg/m )
29
26,8
7,1
18,7
36,6
BMI-SDS
29
2,19
0,49
0,46
3,17
2
Tab. 56 :Anthropometrische Daten der IG zu T2
Bei den Kindern und Jugendlichen der IG lagen zum Untersuchungszeitpunkt
T2 keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der
untersuchten Parameter vor.
- 76 -
Ergebnisdarstellung
Tabelle 57 stellt die geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der
anthropometrischen Daten zu T2 dar.
IG
Alter (J)
Körpergröße (cm)
Gewicht (kg)
2
BMI (kg/m )
BMI-SDS
Geschlecht
n
MW ± SD
m
12
13,2±2,4
w
17
14,2±2,7
m
12
163,0±14,5
w
17
160,5±10,6
m
12
71,1±12,4
w
17
77,4±21,3
m
12
24,2±7,9
w
17
29,1±5,2
m
12
1,97±0,36
w
17
2,36±0,61
p*
n.s.
n.s.
n.s.
n.s.
n.s.
Tab. 57: Anthropometrische Daten der IG zu T2, getrennt nach Geschlecht; * T-Test für
unabhängige Stichproben
4.2.1.2 Betrachtung ausgewählter anthropometrischer Daten
von T0 zu T2
Der BMI der Kinder und Jugendlichen der IG veränderte sich zu den
Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2 nicht signifikant.
Der BMI-SDS verringerte sich signifikant um 0,18 von T0 zu T1 (p ≤ 0,001***).
Die weitere Verringerung von T1 zu T2 um 0,05 auf 2,19 war nicht signifikant.
Die Verringerung des BMI-SDS um 0,23 von T0 (2,42) zu T2 (2,19) war
signifikant (p ≤ 0,001***).
- 77 -
Ergebnisdarstellung
Tabelle 58 und Abbildung 14 stellen die Veränderungen des BMI-SDS der IG im
Verlauf von T0 zu T2 dar.
T0-T1*
T1-T2*
T0-T*2
BMI
n.s.
n.s.
n.s.
BMI-SDS
≤ 0,001***
n.s.
≤ 0,001***
Tab. 58: Signifikante Veränderung im BMI und BMI-SDS der IG von T0 zu T1, T1 zu T2 und T0 zu
T2;* T-Test für abhängige Stichproben
Abb. 14: Verlauf des BMI-SDS der IG von T0 zu T2
4.2.2 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung
4.2.2.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Eltern zu T2
Psychische Auffälligkeiten
Die Eltern der IG gaben an, dass sie zu T2 bei 15,0 % ihrer Kinder und
Jugendlichen psychische Auffälligkeiten einschätzten. Tabelle 59 zeigt die
- 78 -
Ergebnisdarstellung
Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei den Kindern und Jugendlichen der
IG zum Zeitpunkt T2.
IG
(n=20)
CBCL/4-18
3 (15,0%)
Tab. 59: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG in der CBCL/4-18 zu T2
In der Tabelle 60 werden die Mittelwerte der Syndromskala der CBCL/4-18
dargestellt.
IG
(n=20)
Sozialer Rückzug
53,5 ± 6,8
Körperliche Beschwerden
55,4 ± 5,1
Ängstlich/Depressiv
53,4 ± 4,3
Soziale Probleme
57,6 ± 5,4
Aufmerksamkeitsprobleme
51,0 ± 4,5
Dissoziales Verhalten
53,3 ± 4,4
Aggressivität
51,5 ± 2,9
Tab. 60: Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18 der IG zu T2
In der Interventionsgruppe wurden die Mittelwerte 53,5 ± 6,8 und 55,4 ± 5,1 für
die Skalen ‚sozialer Rückzug’ und ‚körperliche Beschwerden’ festgestellt. In der
Skala ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ wurden die Mittelwerte 55,8 ±
6,7 und 53,4 ± 4,3 erreicht. Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und
‚dissoziales Verhalten’ konnten die Mittelwerte 51,0 ± 4,5 und 53,3 ± 4,4
ermittelt werden. Der Mittelwert für die Skala ‚Aggression’ lag bei 51,5 ± 2,9.
- 79 -
Ergebnisdarstellung
Allgemeine psychische Belastung
Tabelle 61 gibt die allgemeine psychische Belastung der Kinder und
Jugendlichen zum Zeitpunkt T2 nach Einschätzung der Eltern wieder.
IG
(n=20)
CBCL/4-18 - Rohwert 20,0 ± 10,7
Tab. 61: Durchschnittlicher CBCL- Gesamtrohwert der IG zum Zeitpunkt T2
Die Eltern beurteilten die allgemeine psychische Belastung der Kinder und
Jugendlichen der Interventionsgruppe mit einem Gesamtrohwert von 20,0 ±
10,7.
Tabellen 62, 63 und 64 stellen die Ergebnisse hinsichtlich der Häufigkeit
psychischer Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung
getrennt nach Geschlecht zum Zeitpunkt T2 dar. Es konnten keine signifikanten
geschlechtsspezifischen Unterschiede festgestellt werden.
IG
CBCL/4-18
m
w
(n=10)
(n=10)
1 (10,0%)
2 (20,0%)
p m/w*
n.s.
Tab. 62: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeiten
2
psychischer Auffälligkeiten in der IG in der CBCL/4-18 zu T2; * χ -Test
- 80 -
Ergebnisdarstellung
IG
m
w
(n=10)
(n=10)
Sozialer Rückzug
54,1 ± 7,3
53,0 ± 6,7
n.s
Körperliche Beschwerden
55,2 ± 5,1
55,6 ± 5,4
n.s
Ängstlich/Depressiv
53,7 ± 5,1
53,0 ± 3,8
n.s
Soziale Probleme
55,6 ± 4,4
59,5 ± 5,8
n.s
Aufmerksamkeitsprobleme
52,6 ± 4,4
53,3 ± 5,3
n.s
Dissoziales Verhalten
54,1 ± 4,9
52,5 ± 3,8
n.s
Aggressivität
51,1 ± 3,1
52,0 ± 2,7
n.s
p m/w*
Tab. 63: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich der Mittelwerte der TWerte der Syndromskalen der CBCL/4-18 zu T2; *T-Test für unabhängige Stichproben
IG
CBCL/4-18 - Rohwert
m
w
(n=10)
(n=10)
20,7 ± 10,5
19,3 ± 10,9
p m/w*
n.s.
Tab. 64: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich des durchschnittlichen
Gesamtrohwertes der CBCL/4-18 zu T2; *T-Test für unabhängige Stichproben
4.2.2.2 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Eltern von T0 zu T2
Die Häufigkeit psychisch auffälliger Kinder und Jugendlicher veränderte sich
nicht signifikant von T1 (14,9 %) zu T2 (15,0 %). Von T0 zu T2 lag eine
signifikante (p ≤ 0,001***) Veränderung in den Häufigkeiten psychisch
auffälliger Kinder und Jugendlicher vor.
- 81 -
Ergebnisdarstellung
Abbildung 15 stellt den Verlauf der Häufigkeit psychisch auffälliger Kinder und
Jugendlicher von T0 zu T2 dar.
Abb. 15: Veränderung in der Häufigkeit psychisch auffälliger Kinder und Jugendlicher der IG von
T0 zu T2
In Tabelle 65 werden die Veränderungen der Mittelwerte der CBCL/4-18
dargestellt. In der IG verringerte sich der durchschnittliche Mittelwert der Skala
‚sozialer Rückzug’ signifikant (p ≤ 0,001***) von T0 (57,2 ± 7,7) zu T2 (53,3 ±
6,5; T1 zu T2: n.s.). In der Skala ‚körperliche Beschwerden’ verringerte sich der
Mittelwert von 55,3 ± 7,1 (T1) zu 55,4 ± 5,1 (T2; n.s.). In der Syndromskala
‚ängstlich/depressiv’ veränderte sich der Mittelwert von T1 (53,1 ± 6,1) nicht
signifikant zu T2 (53,4 ± 4,3; n.s.). Im Bereich der ‚sozialen Probleme’ erhöhte
sich der durchschnittliche Mittelwert von T1 (56,4 ± 7,1) auf 57,6 ± 5,4 (n.s.) zu
T2. Von T1 (52,6 ± 3,8) verringerte sich der durchschnittliche Mittelwert der
Skala ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ nicht signifikant zu T2 (51,0 ± 4,5). Im
Bereich des ‚dissozialen Verhaltens’ erhöhte sich der Mittelwert von T1 (52,7 ±
4,5) zu T2 nicht signifikant (53,3 ± 4,4; n.s.). In der Skala ‚Aggressivität’
verringerte sich der Mittelwert signifikant (p = 0,004**) von T0 (53,7 ± 5,6) zu T1
(51,7 ± 3,4). Zu T2 lag der durchschnittliche Mittelwert der Skala ‚Aggressivität’
(51,5 ± 2,9) nicht signifikant unterschiedlich im Vergleich zu T1 (51,7 ± 3,4).
- 82 -
Ergebnisdarstellung
Mittelwert
Signifikanzen*
T0
T1
T2
T0 zu T1
T1 zu T2
T0 zu T2
Sozialer Rückzug
57,2 ± 7,7
53,3 ± 6,5
53,5 ± 6,8
≤0,001***
n.s.
n.s.
körperl. Beschwerden
56,9 ± 8,6
55,3 ± 7,1
55,4 ± 5,1
0,046*
n.s.
n.s.
Ängstl./Depress.
54,5 ± 6,8
53,1 ± 6,1
53,4 ± 4,3
0,044*
n.s.
n.s.
Soziale Probleme
60,1 ± 7,9
56,4 ± 7,1
57,6 ± 5,4
≤0,001***
n.s.
n.s.
Aufmerksamkeitsprobleme
54,9 ± 5,8
52,6 ± 3,8
51,0 ± 4,5
≤0,001***
n.s.
n.s.
Dissoz. Verhalten
54,8 ± 6,1
52,7 ± 4,5
53,3 ± 4,4
0,003**
n.s.
n.s.
Aggressivität
53,7 ± 5,6
51,7 ± 3,4
51,5 ± 2,9
0,004**
n.s.
n.s.
Tab. 65: Veränderungen der Mittelwerte derCBCL/4-18 der IG zu den Untersuchungszeitpunkten T0,
T1 und T2; * T-Test bei verbundenen Stichproben
Allgemeine psychische Belastung
In der IG verringerte sich der Gesamtrohwert der CBCL/4-18 signifikant (p ≤
0,001***) um 10,3 Punkte von T0 (28,2 ± 16,9) zu T1 (17,9 ± 12,9). Von T1
(17,9 ± 12,9) zu T2 (20,0 ± 10,7) sowie von T0 zu T2 waren die Veränderungen
nicht signifikant.
- 83 -
Ergebnisdarstellung
Die Veränderung der allgemeinen psychischen Belastung der IG wird in Tabelle
66 und Abbildung 16 dargestellt.
CBCL/4-18 Rohwerte
IG
Signifikanzen *
T0
T1
T2
T0 zu T1
T1 zu T2
T0 zu T2
28,2 ± 16,9
17,9 ± 12,9
20,0 ± 10,7
≤0,001***
n.s.
n.s
Tab. 66: Veränderungen des Rohwertes des CBCL/4-18 in der IG zu den Untersuchungszeitpunkten
T0, T1 und T2; * T-Test für verbundene Stichproben
Abb. 16: Veränderung des Gesamtrohwertes der CBCL/4-18 in der IG zu den
Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2
4.2.2.3 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung in der Selbstbeurteilung der Jugendlichen zu T2
Psychische Auffälligkeiten und depressive Symptome
Depressive Symptome (DIKJ) und psychische Auffälligkeiten (YSR/11-18) lagen
bei 7,7 % der Jugendlichen der Interventionsgruppe vor.
- 84 -
Ergebnisdarstellung
Tabelle 67 gibt die Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver
Symptome zum Zeitpunkt T2 wieder.
IG
(n=13)
DIKJ
1 (7,7%)
YSR/11-18
1 (7,7%)
Tab. 67: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver Symptome in der IG;
Häufigkeiten und Angaben in Prozent
Tabelle 68 gibt die Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18
und des DIKJ zum Untersuchungszeitpunkt T2 wieder. Im Bereich des ‚sozialen
Rückzuges’ lag der Mittelwert bei 51,7 ± 4,1, für ‚körperliche Beschwerden’ bei
51,4 ± 3,2 und für die Skala ‚ängstlich/depressiv’ bei 51,3 ± 3,2. Die Mittelwerte
für die Syndromskala ‚soziale Probleme’ und ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ lagen
bei 51,3 ± 3,2 bzw. 52,0 ± 3,2. Im Bereich des ‚dissozialen Verhaltens’ und
‚Aggressivität’ wurden Mittelwerte von 53,4 ± 5,4 und 51,9 ± 3,8 erreicht. Der
Mittelwert des DIKJ lag in der IG bei 42,3 ± 12,1.
IG
(n=13)
Sozialer Rückzug
51,3 ± 3,0
Körperliche Beschwerden
51,4 ± 2,5
Ängstlich/Depressiv
51,6 ± 3,7
Soziale Probleme
51,1 ± 1,8
Aufmerksamkeitsprobleme
50,3 ± 1,1
Dissoziales Verhalten
53,2 ± 4,5
Aggressivität
51,1 ± 2,6
Depressivität (DIKJ)
45,6 ± 10,5
Tab. 68: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T2
Allgemeine psychische Belastung
Tabelle 69 stellt den Mittelwert der allgemeinen psychischen Belastung der
Jugendlichen der Interventionsgruppe dar. Dieser lag zum Zeitpunkt T2 bei 24,4
± 7,9.
- 85 -
Ergebnisdarstellung
IG
(n=13)
YSR/11-18 - Rohwert
24,4 ± 7,9
Tab. 69: Durchschnittlicher YSR/11-18-Rohwert der IG zu T2
In den Tabellen 70, 71 und 72 werden die Ergebnisse getrennt nach Geschlecht
abgebildet. Zwischen den Geschlechtern konnten in Bezug auf depressive
Symptome, psychische Auffälligkeiten und allgemeine psychische Belastungen
zu T2 keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.
IG
(n = 13)
p m/w*
m (n=4)
w (n=9)
DIKJ
1 (25,0%)
0
n.s.
YSR/11-18
0
1 (11,1%)
n.s.
Tab. 70: Häufigkeiten und geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich psychischer
Auffälligkeiten und depressiver Symptome bei den Jugendlichen der IG zu T2; Häufigkeiten und
2
Angaben in Prozent; χ -Test
IG
(n=13)
m
w
(n=4)
(n=9)
Sozialer Rückzug
52,7 ± 5,5
50,7 ± 1,0
0,018*.
Körperliche Beschwerden
50,5 ± 1,0
51,8 ± 2,9
n.s.
Ängstlich/Depressiv
51,0 ± 2,0
51,9 ± 4,3
n.s.
Soziale Probleme
51,3 ± 2,5
51,0 ± 1,5
n.s.
Aufmerksamkeitsprobleme
51,0 ± 2,0
50,0 ± 0,0
n.s.
Dissoziales Verhalten
55,2± 6,1
52,3 ± 3,6
n.s.
Aggressivität
51,8 ± 3,5
50,8 ± 2,3
n.s.
Depressivität (DIKJ)
49,6 ± 14,5
44,3 ± 8,8
n.s.
p m/w*
Tab. 71: Geschlechtsspezifische Darstellung der Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der
YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T2; * T-Test für unabhängige Stichproben
- 86 -
Ergebnisdarstellung
IG
(n=13)
YSR/11-18-Rohwert
m
w
(n=4)
(n=9)
27,5 ± 11,8
22,9 ± 5,8
p m/w*
n.s.
Tab. 72: Geschlechtsspezifische Angaben und Unterschiede des durchschnittlichen YSR/11-18Rohwerte der IG zu T2; * T-Test für unabhängige Stichproben
4.2.2.4. Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung in der Selbstbeurteilung von T0 zu T2
Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich von T0 (12,0 %) zu T1
(2,9 %) um 9,1 %. Zu T2 wurden 7,7 % psychische Auffälligkeiten erfasst. Die
Veränderungen in den Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten in der YSR/1118 von T0 zu T2 waren nicht signifikant.
Die depressiven Symptome verringerten sich signifikant (p = 0,011*) um 19 %
von T0 zu T1 (0%). Bei T2 erhöhte sich der Wert wieder auf 7,7 % (T0: 19 %;
T1: 0 %; n.s.). Aufgrund der geringen Fallzahlen (nur ein auffälliger Wert)
konnte der Chi-Quadrat-Test nicht durchgeführt werden.
Abbildung 17
zeigt
die
Häufigkeiten und
Veränderungen psychischer
Auffälligkeiten und depressiver Symptome der IG von T0 zu T2.
- 87 -
Ergebnisdarstellung
Abb. 17: Veränderungen der psychischen Auffälligkeiten und depressiver Symptome der IG
Signifikante Veränderungen der Mittelwerte der Syndromskalen in der YSR/1118 zeigten sich von T0 zu T1 bei den Skalen ‚somatische Beschwerden’ (p =
0,004**), ‚ängstlich/depressiv’ (p = 0,018*)‚ ‚soziale Probleme’ (p = 0,044*) und
‚dissoziales Verhalten’ (p = 0,044*). Von T1 zu T2 ergab sich nur im Bereich
‚dissoziales Verhalten’ eine signifikante Veränderung (p = 0,042*). Von T0 zu
T2 zeigten sich keine signifikanten Veränderungen.
In der DIKJ verringerte sich der durchschnittliche T-Wert signifikant zum
Zeitpunkt T0 von 48, 6 ± 13,6 auf 42,3 ± 12,1 (p ≤ 0,001***) zu T1, erhöhte sich
zu T2 auf 45,6 ± 10,5 (n.s.). Die Veränderung des durchschnittlichen
Mittelwertes des DIKJ von T0 zu T2 war signifikant (p = 0,021*).
Tabelle 73 und Abbildung 18 und 19 stellen die durchschnittlichen Mittelwerte
der Syndromskalen der YSR/11-18 und des DIKJ sowie deren Veränderungen
zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2 dar.
- 88 -
Ergebnisdarstellung
Mittelwerte
Signifikanzen*
T0
T1
T2
T0 zu T1
T1 zu T2
T0 zu T2
Sozialer Rückzug
54,5 ± 8,8
51,7 ± 4,1
51,3 ± 3,0
n.s.
n.s.
n.s.
körp. Beschwerden
53,4 ± 4,6
51,4 ± 3,2
51,4 ± 2,5
0,004***
n.s.
n.s.
Ängstl./Depress.
53,8 ± 6,0
51,5 ± 3,6
51,6 ± 3,7
0,018*
n.s.
n.s.
Soziale Probleme
54,4 ± 6,3
51,3 ± 3,2
51,1 ± 1,8
0,044*
n.s.
n.s.
Aufmerksamkeitsprobleme
53,3 ± 5,5
52,0 ± 3,2
50,3 ± 1,1
n.s.
n.s.
n.s.
Dissoz. Verhalten
56,7 ± 6,7
53,5 ± 5,4
53,2 ± 4,5
0,044*
0,042*
n.s.
Aggressivität
53,3 ± 5,1
51,9 ± 3,8
51,1 ± 2,6
n.s.
n.s.
n.s.
Depressivität (DIKJ)
48,6 ± 13,6
42,3 ± 12,1
45,6 ± 10,5
≤0,001***
n.s
0,021*
Tab. 73: Mittelwerte und signifikante Veränderung zu den Untersuchungszeitpunkten der
Syndromskalen der YSR/11-18 und der DIKJ; * T-Test bei verbundenen Stichproben
Abb. 18: Signifikante Veränderung der Syndromskalen der YSR/11-18 zu den
Untersuchungszeitpunkte T0, T1 und T2
- 89 -
Ergebnisdarstellung
Abb. 19: Veränderung des durchschnittlichen Mittelwertes des DIKJ zu den
Untersuchungszeitpunkten T0 , T1 und T2
Allgemeine psychische Belastung
Die allgemeine psychische Belastung verringerte sich um durchschnittlich 10,8
Rohwertpunkte von T0 (33,3 ± 21,3) zu T1 (22,5 ± 16,7; p ≤ 0,001***) und
erhöhte sich zu T2 signifikant um 6,5 Rohwertpunkte auf 24,4 ± 7,9 (p =
0,035*). Die Veränderung von T0 zu T2 war nicht signifikant.
Abbildung
20
zeigt
die
Veränderungen
der
allgemeinen
psychischen
Belastungen der Jugendlichen gemessen mit der YSR/11-18.
- 90 -
Ergebnisdarstellung
Abb. 20: Veränderung des Rohwertes der YSR/11-18 zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und
T2
- 91 -
Ergebnisdarstellung
4.3 Zusammenhänge zwischen der Gewichtsreduktion, den psychischen
Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung
Es bestanden schwache Zusammenhänge zwischen der Veränderung des BMISDS von T0 zu T1 und den untersuchten Parametern.
Tabelle 74 zeigt die Zusammenhänge zwischen den untersuchten Parametern
und der Gewichtsreduktion von T0 zu T1.
Untersuchte Parameter
Korrelation zu BMI-SDS
Differenz T0 zu T1
IG
T0
KG
Syndromskalen und DIKJ
DIKJ
0,11*
YSR - sozialer Rückzug
0,13*
CBCL sozialer Rückzug
0,29*
TRF-sozialer Rückzug
-0,03*
YSR - körperliche Beschwerden
-0,32*
CBCL - körperliche Beschwerden
-0,16*
TRF- körperliche Beschwerden
-0,12*
YSR - ängstlich/depressiv
0,15*
CBCL - ängstlich/depressiv
-0,1*
TRF - ängstlich/depressiv
-0,05*
YSR - soziale Probleme
0,01*
CBCL - soziale Probleme
-0,11*
TRF - soziale Probleme
-0,08*
YSR - Aufmerksamkeitsprobleme
0,01*
CBCL - Aufmerksamkeitsprobleme
-0,02*
TRF - Aufmerksamkeitsprobleme
-0,11*
CBCL - dissoziales Verhalten
-0,03*
TRF - dissoziales Verhalten
-0,17*
YSR - dissoziales Verhalten
0,17*
CBCL - Aggressivität
-0,32*
TRF - Aggressivität
0,04*
YSR - allgemeine psychische Belastung
0,06*
CBCL - allgemeine psychische Belastung
-0,12*
TRF - allgemeine psychische Belastung
-0,24*
Untersuchte Parameter
0,12*
0,11*
0,4*
0,05*
-0,24*
0,32*
0,19*
-0,16*
Korrelation zu BMI-SDS
- 92 -
Ergebnisdarstellung
Differenz T0 zu T1
IG
T1
KG
Syndromskalen und DIKJ
YSR - Aggressivität
0,13*
DIKJ
0,36*
CBCL sozialer Rückzug
-0,10*
TRF- sozialer Rückzug
-0,02*
CBCL - körperliche Beschwerden
-0,22*
TRF- Körperliche Beschwerden
-0,25*
YSR - körperliche Beschwerden
-0,02*
YSR - ängstlich/depressiv
0,02*
CBCL - ängstlich/depressiv
-0,04*
TRF - ängstlich/depressiv
0,13*
YSR - soziale Probleme
0,12*
CBCL - soziale Probleme
-0,16*
TRF- soziale Probleme
-0,19*
YSR - Aufmerksamkeitsprobleme
0,12*
CBCL - Aufmerksamkeitsprobleme
-0,07*
TRF - Aufmerksamkeitsprobleme
-0,22*
YSR - dissoziales Verhalten
0,02*
CBCL . dissoziales Verhalten
-0,13*
TRF - dissoziales Verhalten
-0,23*
YSR - Aggressivität
0,05*
CBCL - Aggressivität
-0,22*
TRF Aggressivität
0*
YSR - allgemeine psychische Belastung
0,09*
CBCL - allgemeine psychische Belastung
-0,17*
TRF - allgemeine psychische Belastung
-0,42*
-0,02*
0,09*
0,33*
-0,04*
-0,29*
0,11*
0,13*
-0,19*
Tab. 74: Korrelationen zwischen den untersuchten Parametern (Depressivität, Syndromskalen,
allgemeine psychische Belastung) und BMI-SDS Differenz von T0 zu T1; * Korrelation nach
Pearson
Es
zeigten
sich
schwache
signifikante
Korrelationen
zwischen
Gewichtsreduktion und Veränderungen in den Syndromskalen ‚sozialer
Rückzug’, ‚soziale Probleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ der CBCL/4-18 in der
IG von T0 zu T1.
In der KG zeigten sich keine signifikanten Korrelationen.
- 93 -
Ergebnisdarstellung
Tabelle 75 stellt die Korrelationen zwischen der Gewichtsreduktion von T0 zu
T1 (∆ BMI-SDS) und den Veränderungen in den Syndromskalen der CBCL/4-18
der IG und KG dar.
IG*
∆ Sozialer Rückzug
∆ Körperliche Beschwerden
∆ Soziale Probleme
,322
*1
0,08
,287
*2
KG*
,033
,015
,148
∆ Ängstl./Depressiv
0,00
-,169
∆ Aufmerksamkeitsprobleme
0,23
-,009
∆ Dissoziales Verhalten
∆ Aggressivität
*3
,265
-0,11
-,098
,321
Tab. 75: Korrelation zwischen der Gewichtsreduktion von T0 zu T1 (∆ BMI-SDS) und Veränderung
der Syndromskalen der CBCL von T0 zu T1 ;* Korrelation nach Pearson ; *1: p = 0,021*; *2: p =
0,041*; *3 : p = 0,022*
Signifikante Korrelationen zwischen Gewichtsreduktion und Veränderungen in
den Syndromskalen der YSR/11-18, der DIKJ und der TRF konnten in der IG
nicht festgestellt werden.
Mittels multipler Regression wurde untersucht, welche Faktoren die BMI-SDS
Veränderung von T0 zu T1 (∆ BMI-SDS) beeinflusst haben. In die
Regressionsanalyse
wurden
die
Veränderungen
von
T0
zu
T1
der
Syndromskalen der CBCL/4-18, der YSR/11-18, der TRF, sowie die
Veränderungen von T0 zu T1 der Gesamtrohwerte der CBCL/4-18, der YSR/1118 und der TRF einbezogen.
Als Prädiktor bezogen auf die Veränderung des BMI-SDS von T0 zu T1 konnten
Veränderungen der Syndromskalen der CBCL/4-18 als Gesamtmodell von T0
zu T1 festgestellt werden (p = 0,004**). Die Veränderung des BMI-SDS von T0
zu T1 konnte als Prädiktor bezogen auf die Skalen ‚soziale Probleme’,
‚dissoziales Verhalten’ und ‚Aggressivität’, der Syndromskalen der CBCL/4-18,
festgestellt werden: Je deutlicher sich der BMI-SDS verringerte umso mehr
verbesserten sich die Werte in den Skalen ‚soziale Probleme’, ‚dissoziales
Verhalten’ und ‚Aggressivität’ der CBCL/4-18.
- 94 -
Ergebnisdarstellung
Tabelle
76
zeigt
die
Ergebnisse
der
Prädiktoren
für
die
einzelnen
Syndromskalen der CBCL/4-18.
Syndromskalen CBCL/4-18
Beta
p
∆ Sozialer Rückzug
0,08
0,637
∆ Somatische Beschwerden
0,04
0,743
∆ Ängstl./Depressiv
-0,11
0,376
∆ Soziale Probleme
0,30
0,048*
∆ Aufmerksamkeitsstörung
0,13
0,385
∆ Dissoziales Verhalten
0,30
0,041*
∆ Aggressivität
-0,33
0,013**
Tab. 76: Prädiktoren der Syndromskalen der CBCL/4-18 bezogen auf die Veränderung von ∆ BMISDS
Es konnten keine Einflüsse der YSR/11-18, der TRF sowie Veränderungen von
T0 zu T1 der Gesamtrohwerte der CBCL/4-18, der YSR/11-18 und der TRF
bezogen auf ∆ BMI-SDS festgestellt werden.
- 95 -
Diskussion
5 Diskussion
Diskussion
5.1 Diskussion der Methoden
Grundsätzlich stellt sich bei allen Untersuchungen dieser Art die Frage, ob und
inwieweit Verhaltensänderungen und/oder die Gewichtsreduktion kausal auf die
Intervention zurückgeführt werden können. Es ist unbestritten, dass eine Fülle
von Faktoren während der Intervention Einfluss auf die Entwicklung von
Kindern und Jugendlichen nehmen. Bei der Ergebnisdarstellung liegen lediglich
statistische Zusammenhänge vor. Um die Vermutung kausaler Beziehungen
nachzuweisen, sind weitere Untersuchungen sinnvoll da
die statistischen
Zusammenhänge notwendige, aber keine hinreichenden Voraussetzungen für
eine kausale Abhängigkeit sind.
Aufgrund der regionalen Besonderheiten der Bevölkerung (siehe dazu HzEBericht
2008)
ist
nicht
unbedingt
eine
Repräsentativität
der
Untersuchungsgruppe gegeben. Die gewonnenen Erkenntnisse erlauben daher
nur bedingt allgemeingültiger Rückschlüsse.
Die Kontrollgruppe bestand aus Kindern und Jugendlichen, die im gleichen
Zeitraum im Sozialpädiatrischen Zentrum eine Behandlung/Diagnostik erfahren
haben oder sich auf der Warteliste zur Aufnahme in die Interventionsgruppe
befanden. Die Kinder und Jugendlichen der KG auf der Warteliste konnten in
der Regel aufgrund organisatorischer Hindernisse zunächst nicht an der
Intervention teilnehmen und verschoben ihre Teilnahme auf das nächste Jahr.
Hier verzichteten sie jedoch erneut, aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten
(z.B. Ganztagsunterricht), auf eine Intervention. Die Auswirkungen des
Verzichts auf eine Intervention konnte hinsichtlich der Motivation zum Ausfüllen
der Fragebögen nicht erfasst werden. Es war daher zu erwarten, dass
eintretende Enttäuschung und Hilflosigkeit darüber, nichts gegen Adipositas
unternehmen zu können, sich negativ auf die Ergebnisse der Fragebögen
- 96 -
Diskussion
auswirken. Die Interpretation der Ergebnisse der KG muss dies entsprechend
berücksichtigen.
5.1.1 Entwicklung der Teilnehmerzahlen
Insgesamt standen zu Untersuchungsbeginn (T0) 88 und zu T1 84 Kinder und
Jugendliche der IG und 37 Kinder und Jugendliche der KG zur Verfügung
(Drop-Out: 4,5 %).
Zu T 2 verringerte sich die Anzahl der Kinder und
Jugendlichen der IG auf 29 (- 34, 5 %), eine Kontrollgruppe lag zu diesem
Zeitpunkt nicht vor.
Die Aussagekraft der Ergebnisse der Follow-Up Untersuchung zu T2 ist
aufgrund der fehlenden Kontrollgruppe eingeschränkt.
5.1.2 Erhebung der anthropometrischen Daten
Für die Klassifikation der Adipositas wurde der Body-Mass-Index (BMI)
herangezogen. Daniels et al. (1997) und Pietrobelli et al. (1998) stellten fest,
dass der BMI eine insgesamt valide Messgröße (R2 = 0.85 und 0.89 für Jungen
und Mädchen) für den Gesamtkörperfettgehalt darstellt. Sowohl die AGA
(Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes und Jugendalter 2010), als auch die
IOTF (Childhood Group der International Obesity Task Force 2008) empfehlen
in ihren Leitlinien die Verwendung des BMI. Aufgrund besonderer körperlicher
Bedingungen (z.B. sehr kleine oder große Menschen bzw. Menschen mit
ungewöhnlicher Fettverteilung oder Muskelmasse) kann der berechnete BMI
jedoch zu einer falschen Einordnung führen (Sardhina et al. 1999). Eine
sensiblere Differenzierung zwischen Muskel- und Fettmasse lässt der BMI
jedoch nicht zu, so dass in dieser Studie z.B. ein höherer BMI aufgrund von
Muskelaufbau bei gleichzeitiger Reduktion von Fettmasse (siehe auch Böhm et
al. 2002) nicht nachgewiesen werden kann. Messmethoden, die eine genauere
Differenzierung zwischen der Muskel- und der Fettmasse ermöglichen, wie
etwa die Densitometrie, wurden aufgrund mangelnder Praktikabilität und hoher
Kosten nicht eingesetzt.
- 97 -
Diskussion
5.1.3 Fragebögen CBCL/4-18, TRF, YSR/11-18 und DIKJ
Die Auswertung der CBCL/4-18 der TRF und der YSR/11-18 erfolgte mittels
des Computerprogramms Cross Informant Program für CBCL/4-18, TRF &
YSR/11-18 (Cross Informant Program Version 4.0, Achenbach 1993) in der
englischen Version, bezogen auf amerikanische Normen. Bisher ließ sich die
Übernahme der amerikanischen Normierung noch nicht hinreichend absichern.
Repräsentative
klinischer,
niederländische
deutscher
Untersuchungsgruppen,
Untersuchungsgruppen
belegen
sowie
nur
Analysen
geringfügige
Abweichungen von den amerikanischen Werten. Sie liegen minimal unterhalb
der amerikanischen Skalenmittelwerte (Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior
Checklist, Handanweisung 1998).
Bei
allen
Fragebögen
ist
ausreichender
Objektivität
eine
notwendige
Vorrausetzung. Daher wurde das Verhalten der Kinder und Jugendlichen durch
mehrere Beurteiler (Eltern und zwei Therapeuten) eingeschätzt. Kritisch
angemerkt werden muss, dass es aufgrund der Beziehungen zwischen
Therapeuten und Patienten, die durch die lange und intensive Intervention
entstanden, ein systematischer Verzerrungseffekt hinsichtlich der Beurteilung
des Verhaltens wahrscheinlich war.
5.1.3.1 Child Behavior Checklist (CBCL/4-18)
Die Durchführung und Auswertung der Fragebogenform mit gebundener
Beantwortung und schriftlicher, einführender Instruktion gelten als objektiv.
Döpfner et al. (1994) berichten, dass Korrelationen zwischen den einzelnen
Skalen überwiegend im unteren, gelegentlich im mittleren Bereich liegen. Die
Skalen weisen hinreichende Unabhängigkeit voneinander auf. In klinischen
Untersuchungsgruppen
Faktorenanalysen.
bestätigte
Getrennte
sich
die
Skalenbildung
Analysen
an
anhand
von
verschiedenen
Untersuchungsgruppen bescheinigen der CBCL/4-18 auch Validität für Jungen
bzw. Mädchen im Jugendalter (Döpfner et al. 1994).
- 98 -
Diskussion
Die internen Konsistenzen der Kompetenzskalen sind nicht hinreichend
(Döpfner et al. 1994a). Sie wurden daher in der Auswertung nicht
berücksichtigt. Bis auf die Syndromskala ‚schizoid/zwanghaft’ sind alle
Problemskalen hinreichend reliabel (rtt ≥ .70). Die Items dieser Skala erfassen
ausschließlich schwere psychiatrische Störungen und gelten als schwer
beurteilbar. Häufig werden die Fragen von den Probanden missverstanden und
fälschlicherweise positiv beurteilt. In der vorliegenden Untersuchung wurde
aufgrund der mangelnden Reliabilität auf eine Auswertung der Skala
‚schizoid/zwanghaft’ verzichtet. Die Skalenbildung aller anderen Syndromskalen
wurde
mit
Hilfe
von
Faktorenanalysen
an
einer
deutschsprachigen
Untersuchungsgruppe verifiziert (Döpfner et al. 1994a).
5.1.3.2 Teacher`s Report Form (TRF)
Die Übernahme der amerikanischen Normierung der TRF ist noch nicht
hinreichend abgesichert, da keine Studie an einer repräsentativen deutschen
Stichprobe vorliegt. Allerdings haben Untersuchungen an repräsentativen
Stichproben in den Niederlanden (Achenbach et al. 1987) und die Analysen an
klinischen Stichproben in Deutschland (Döpfner et al. 1994) überwiegend relativ
geringfügige Abweichungen von den amerikanischen Werten ergeben.
Die Konsistenzen der Skala ‚schizoid/zwanghaft’ sind nicht reliabel (Döpfner et
al. 1994c) und wurden ebenfalls, wie in der CBCL/4-18, nicht ausgewertet.
Auch wenn jeweils zwei Therapeuten (Diplom-Sportlehrer und DiplomPsychologe) ein Kind beurteilt haben, dürften Verzerrungseffekte aufgrund der
entstandenen Therapeut-Patient-Beziehung im Verlauf der Intervention eine
Tendenz zur Milde (Friedrichs 1990) ausgelöst haben.
5.1.3.3 Youth Self-Report (YSR/11-18)
Bei der Überprüfung der inneren Konsistenz und der Retest-Reliabilität
ergaben sich absolut und im Vergleich zur Originalfassung zufriedenstellende
Werte (Loesel et al. 1991). Die internen Konsistenzen liegen zwischen .69 und
.95. Die Reliabilitätskoeffizienten für den Gesamtfragebogen liegen zwischen
- 99 -
Diskussion
.89 und .93 (Remschmidt &. Walter 1990). Zahlreiche internationale
Untersuchungen
bestätigen
die
Validität
der
Youth
Self-Report
Form
(Achenbach &. Edelbrock 1987).
Die Konsistenzen der Skala ‚schizoid/zwanghaft’ sind auch bei der YSR/11-18
unzureichend
(Döpfner
et
al.
1994b)
und
wurden
in
dieser
Untersuchungsgruppe nicht ausgewertet.
5.1.2.4 Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche (DIKJ)
Die
Reliabilitätskoeffizienten
des
DIKJ
in
unterschiedlichen
Untersuchungsgruppen zeigten interne Konsistenzen zwischen .79 und .88 und
Split-half-Reliabilitäten zwischen .84 und .91 (Stiensmeier-Pelster et al. 1989).
Die inhaltlich-logische Gültigkeit des Verfahrens wurde nachgewiesen. Von
Stiensmeier (1988) wurden zur internen und diskriminanten Validierung
Korrelationen zu mehreren anderen Testverfahren berechnet.
5.2 Diskussion der anthropometrischen Daten
5.2.1 Anthropometrische Daten zu T0
Erfasst wurden die anthropometrischen Parameter „Alter“, „Körpergröße“,
„Gewicht“ und entsprechend berechnet wurde der „BMI“ und „BMI-SDS“. Das
Alter der Kinder und Jugendlichen lag im Mittel bei 11,8 ± 2,5 Jahre (KG: 11,4 ±
2,6 Jahre). Die große Spanne zwischen Minimum (7 Jahre) und Maximum (17
Jahre) begründet die Einteilung in drei Behandlungsgruppen (Grundschulalter,
vor-pubertäres Alter und Jugendliche) von FITOC und FITOC-MAXI (KorstenReck et al. 1997).
Hinsichtlich Alter, Größe, Gewicht und BMI-SDS unterschieden sich IG und KG
nicht signifikant voneinander.
Eine Einordnung der Körpergrößen der Mädchen und Jungen der IG anhand
der Perzentilen der saarländischen Wachstumsstudie (Zabransky et al. 2000)
- 100 -
Diskussion
zeigt, dass die Jungen 1,9 cm und die Mädchen sogar 3,8 cm größer waren.
Die Ergebnisse von Deforche et al. (2003), die in ihren Untersuchungen
bestätigen, dass übergewichtige und adipöse Kinder früher in die Pubertät als
gleichaltrige Normalgewichtige kommen, gelten daher auch für diese Studie.
In der Studie von Korsten-Reck et al. (2005) mit 33 FITOC-Gruppen (ohne
Jugendliche) lag der BMI-SDS zu Untersuchungsbeginn um 0,4 niedriger (BMISDS: 2,09). Graf et al. (2005) haben in ihrer Interventionsstudie einen BMI-SDS
von 2,40, Reinehr et al. (2005) 2,50 und Korsten (2005) 1,97 zu
Untersuchungsbeginn erhoben. Damit war der BMI-SDS zu Eingang der
Untersuchung dieser Arbeit vergleichbar mit denen anderer nationaler,
ambulanter und interdisziplinärer Interventionsstudien.
Adipositas lag bei 90,5 % der Kinder und Jugendlichen der Interventionsgruppe
(KG: 93,8 %) vor. Die Intervention FITOC gibt Adipositas als Eingangskriterium
vor (Korsten-Reck 1997), welche im Wesentlichen in dieser Arbeit erfüllt wurde.
Der geringe Anteil übergewichtiger Kinder und Jugendlicher (9,5 %) erklärt sich
durch die Gewichtsabnahme, die die Kinder und Jugendlichen in der
Entscheidungsphase durchgeführt haben, bevor die Intervention begonnen
hatte.
5.2.2 Betrachtung der anthropometrischen Daten von T0 nach T1
Von T0 (29,6 ± 4,8 kg/m2) zu T1 (28,5 ± 4,0 kg/m2) verringerte sich der BMI der
Kinder und Jugendlichen nicht signifikant.
Der BMI der Kontrollgruppe erhöhte sich dagegen von T0 (28,9 ± 4,6 kg/m2) zu
T1 (29,7 ± 4,7 kg/m2) signifikant (p ≤ 0,001).
Analog sank der BMI-SDS der Kinder und Jugendlichen der IG signifikant (p ≤
0,001) um 0,18. Der BMI-SDS der KG blieb dagegen stabil.
In dem „Konsensuspapier Patientenschulungsprogramme für Kinder und
Jugendliche mit Adipositas“ gilt eine Therapie als erfolgreich wenn der BMISDS um 0,2 verringert werden kann (Böhler et al. 2004). Die Ergebnisse der
- 101 -
Diskussion
vorliegenden Interventionsstudie erreichen annähernd diese Anforderungen und
liegen damit auch im Bereich den andere Schulungsprogramme angeben. Die
Reduktion des BMI-SDS in der vorliegenden Untersuchung muss auf dem
Hintergrund des hohen Anteils sozial schwieriger Familien mit niedrigem
sozialem Status in den Untersuchungsgruppen und die dadurch erschwerte
elterliche Compliance betrachtet werden.
Aufgrund der Vielfalt von Interventionsprogrammen für Kinder und Jugendliche
mit Adipositas ist ein Vergleich nur eingeschränkt möglich. Daher werden nur
Interventionsstudien mit einer Dauer von einem Jahr aufgeführt, die ebenfalls
einen
ambulanten
interdisziplinären
Ansatz
(Verhaltens-
und
Ernährungsschulung, sowie Bewegungstherapie und Einbezug der Eltern)
aufweisen.
In Untersuchungen, die FITOC als Intervention verwendeten, konnten KorstenReck & Kayser (2002) unter kontrollierten Bedingungen den BMI-SDS von 2,40
± 0,4 innerhalb acht Monate auf 2,20 ± 0,5 senken. Die Kinder der
Kontrollgruppe veränderten ihren BMI-SDS nicht. Korsten-Reck et al. (2005)
zeigte in ihrer umfassenden Untersuchung an 427 Kindern, dass die Kinder
ihren BMI-SDS innerhalb von acht Monaten von 2,09 ± 0,51 auf 1,88 ± 0,60
signifikant senken konnten. Korsten (2005) konnte in ihrer Untersuchung an 54
Kindern, die das einjährige FITOC-Programm absolvierten, eine Reduktion des
BMI-SDS von 1,97 ± 0,54 auf 1,66 ± 0,41 nach einem Jahr feststellen. Nach
drei Jahren lag der BMI-SDS sogar bei 1,57 ± 0,83 (postalische Befragung).
Reinehr et al. (2005) konnte mit einem einjährigen Therapieprogramm bei 132
adipösen Kindern zwischen 6 und 15 Jahren den BMI-SDS von 2,50 ± 0,43 auf
2,07 ± 0,53 senken. Bausteine der einjährigen ambulanten Schulung waren
Ernährungs-,
Verhaltens-
und
Bewegungstherapie
einschließlich
einer
individuellen ärztlichen und psychologischen Betreuung von Kind und Familie.
Das einjährige Schulungsprogramm, gestaltet durch ein interdisziplinäres
Team, war in drei Phasen gegliedert: In der Intensivphase (3 Monate) lagen
Gruppenveranstaltungen Essverhaltenstraining (insgesamt 9 Stunden) und
- 102 -
Diskussion
Ernährungskurs (insgesamt 9 Stunden) und 6 Informationsveranstaltungen für
die
Eltern.
In
der
Etablierungsphase
(6
Monate) fanden
individuelle
psychologische Familiengespräche und Elterngesprächskreise (3 Monate) statt.
In der letzten Phase, der betreuten Entlassung in den Alltag (3 Monate), erfolgte
eine individuelle Beratung nur noch bei auftretenden Schwierigkeiten. Die
Bewegungstherapie wurde über das gesamte Schulungsjahr ein- bis zweimal
wöchentlich
angeboten.
Bedingung
für
die
Aufnahme
in
das
Schulungsprogramm war der Nachweis der Teilnehmer einer aktiven Teilnahme
in einem Sportverein als Einschlusskriterium vor Beginn der Therapie.
In einer Interventionsstudie konnten Graf et al. (2005) den BMI SDS von 2,40 ±
0,40 um 0,19 auf 2,21 ± 0,27 bei 23 Kinder und Jugendlichen zwischen 8 und
17 Jahren nach elf Monaten signifikant senken. Während der Intervention
kamen die Kinder einmal wöchentlich einzeln zur ärztlichen Sprechstunde, in
dessen Verlauf wurde der Gewichtsverlauf mit den Kindern allein oder
gemeinsam mit den Eltern besprochen, um den individuellen Bedürfnissen und
Zielen gerecht zu werden. Im Anschluss fand eine Einheit Ernährungsberatung
statt. Gruppengespräche mit dem Psychologen wurden im Wechsel mit der
Ernährungsberatung durchgeführt. Die Eltern nahmen im gleichen Umfang an
Gesprächen mit dem Ernährungsberater und dem Psychologen teil. An vier
Terminen wurden gemeinsame Kochnachmittage durchgeführt. Zweimal pro
Woche kamen die Kinder zum Sport.
Epstein (1985) konnte bei n = 25 Kindern zwischen 8 und 12 Jahre alten
adipösen Mädchen eine signifikante Gewichtsreduktion von 53,77 ± 19,6 auf
49,91 ± 19,1 kg gegenüber der Kontrollgruppe erreichen. Schwerpunkt der
Maßnahme war eine 8-wöchige Intervention und Erhaltungsphase über 10
Monate. Während die Interventionsgruppe eine interdisziplinäre Intervention
erhielt, wurde bei der Kontrollgruppe nur eine Diätberatung durchgeführt.
Golan (1998) konnte bei n = 60 Kindern zwischen 6 und 11 Jahre in der
einjährigen Intervention bei den Teilnehmern der Interventionsgruppe eine
signifikant größere Gewichtsreduktion gegenüber der Kontrollgruppe feststellen.
- 103 -
Diskussion
Die Interventionsgruppe erhielt eine interdisziplinäre Intervention mit dem
Schwerpunkt des Einbezugs der Eltern, während die Intervention für die
Kontrollgruppe ohne Eltern stattfand.
In einer Studie von Savoye et al. (2007) mit 209 Kindern zwischen 8 und 16
Jahren konnte nach einer 12-monatigen interdisziplinären Intervention der BMI
(- 3,3 kg/m2 im Vergleich zur KG) signifikant gesenkt werden und auch nach
einem Jahr bestand weiterhin eine signifikante Differenz zur Kontrollgruppe. Die
Intervention
war
jedoch
Bewegungseinheiten
verhaltenstherapeutisch
wurden
von
orientiert
Physiotherapeuten
und
die
geleitet,
die
schwerpunktmäßig auf eine optimale Auslastung im aeroben Bereich achteten.
Die Teilnehmer wurden dann lediglich angehalten in der Freizeit mehr Sport zu
treiben.
Gutin et al. (2002) berichten nach einer 8-monatigen Intervention bei 80
Jugendlichen zwischen 13 und 16 Jahren von einer signifikante Reduktion der
Fettmasse
der
Interventionsgruppen.
Die
Interventionsgruppen
wurden
differenziert zwischen moderater (zwei Mal pro Woche) und intensiver
Bewegungsschulung (fünf Mal pro Woche). Alle erhielten alle zwei Wochen eine
Lebensstilschulung. Es gab aber Informationen für die Ernährung nur im
Rahmen von Elternabenden. Jelalian et al. (2006) konnten dagegen bei 89
Jugendlichen der gleichen Alterspanne keine signifikanten Unterschiede in der
Gewichtsentwicklung gegenüber der Kontrollgruppe feststellen. Ziel war hier die
Beurteilung der Wirksamkeit einer zusätzlichen gruppenbasierten „Abenteuer“Therapie
zu
einem
Gewichtskontrolle.
Die
Standardprogramm
Kontrollgruppe
kognitiver
erhielt
jedoch
Verhaltens-
und
ebenfalls
eine
interdisziplinäre Intervention jedoch ohne die „Abenteuer“-Einheit.
Insgesamt deuten sowohl die Befunde der eigenen Untersuchung als auch die
o.g.
Studienergebnisse
darauf
hin,
dass
ambulante
interdisziplinäre
Interventionen sich positiv auf den BMI-SDS auswirken. Obwohl die
unterschiedlichen Interventionen der Studien jeweils andere Schwerpunkte
setzen,
wird
bei
den
Kindern
und
Jugendlichen
eine
signifikante
- 104 -
Diskussion
Gewichtsreduktion erreicht. In der Meta-Analyse von Wabitsch & Moß (2009)
wird die Effektivität ambulanter interdisziplinärer Schulungsprogramme unter
dem Gesichtspunkt motivierter Familien gegenüber isolierte Ernährungs-,
Bewegungs-
und
Verhaltenstherapien
betont.
Durch
die
Kombination
verschiedener Maßnahmen wird eine höhere Reduktion des Übergewichts
erreicht, als bei Anwendung isolierter Therapien (Wabitsch & Moß 2009). Oude
Luttikhuis et al. (2008) berichten ebenfalls in ihrer Meta-Analyse von signifikant
überlegenen interdisziplinären Ansätzen gegenüber isolierten Programmen und
betonen besonders die Einbeziehung der Eltern bei vorpubertären Patienten.
5.2.3 Betrachtung der anthropometrischen Daten zur Follow-Up
Untersuchung T2
Zum Zeitpunkt der Follow-Up Untersuchung T2 (18 Monate nach Beginn der
Intervention) wurden die anthropometrischen Parameter „Alter“, „Körpergröße“,
„Gewicht“ und entsprechend berechnet wurde der „BMI“ und „BMI-SDS“ der
Interventionsgruppe erfasst. Das Alter der Kinder und Jugendlichen der IG lag
im Mittel bei 13,7 ± 2,6 Jahre. Eine Kontrollgruppe lag zu diesem Zeitpunkt nicht
mehr vor.
Der BMI der Kinder und Jugendlichen der IG veränderte sich von den
Untersuchungszeitpunkten T0 (29,6 ± 4,8 kg/m2) zu T2 (26,8 ± 7,1 kg/m2) nicht
signifikant.
Der durchschnittliche BMI-SDS der IG verringerte sich weiter um 0,05 auf 2,19
± 0,49. Diese Verringerung des BMI-SDS von T1 zu T2 war allerdings nicht
signifikant.
Die Verringerung des BMI-SDS um 0,23 von T0 zu T2 war jedoch signifikant (p
≤ 0,001). Die Aussagekraft der Ergebnisse ist aufgrund der fehlenden
Kontrollgruppe und des hohen Drop-Outs (n = 29) zu T2 jedoch eingeschränkt
zu betrachten. Es ist zu vermuten, dass zum Untersuchungstermin T2 nur
diejenigen motiviert waren, die auch erfolgreich an Gewicht verloren haben und
dies auch den Untersuchern demonstrieren wollten.
- 105 -
Diskussion
Langfristige Studien, die Ergebnisse nach einem 1-Jahres-Programm mit
interdisziplinären Behandlungsansätzen in der untersuchten Alterspanne
erhoben haben, liegen nur eingeschränkt vor.
Korsten (2005) zeigte (s.o.) durch FITOC eine Senkung des BMI-SDS von 2,00
± 0,54 in der Eingangsuntersuchung zu 1,57 ± 0,80 nach 3 Jahren (n = 53).
Einschränkend ist das Fehlen einer Kontrollgruppe sowie die Erhebung der
Daten zur Langzeituntersuchung per Fragebogen oder Telefon.
Epstein (1985) zeigte 2 Jahre nach seinem Interventionsprogramm, dass bei 8
bis 12 Jährigen Programmteilnehmern das (n = 42) Gewicht gehalten werden
konnte, während die Kontrollgruppe weiter an Körpergewicht zunahm. In einer
ähnlichen Studie konnten Epstein et al. (1994a) bei 44 Kindern zwischen 8 und
12 Jahren nachweisen, dass sie ihr Gewicht nach zwei Jahren um 15,4 %
senken konnten. Zudem konnte die Studie zeigen, dass Interventionen mit dem
Ziel einer Lebensstiländerung und vermehrter körperlicher Aktivität einer
diätorientierten Intervention überlegen waren.
In einer Langzeitstudie, in der Kinder aus 4 Studien 10 Jahre nach einer
Familienorientierten Behandlung kontrolliert wurden, konnten Epstein et al.
(1994) einen Gewichtsverlust von 15 % nachweisen, wenn die Eltern
konsequent in die Behandlung miteinbezogen wurden und sogar 20 %, wenn
sie den Lebensstil hin zu mehr Bewegung und gesunder Ernährung änderten
und ihre Kinder weiterhin ermunterten dies auch durchzuführen. Eine alleinige
Orientierung am Kind, trotz Bewegungs- und Ernährungstraining führte zu
keiner langfristigen Gewichtsreduktion.
Flodmark (1993) konnte an 41 Kinder ein Jahr nach Beendigung des
Programms
eine
geringere
Zunahme
des
BMI
(+0,3
kg/m2)
der
Interventionsteilnehmer gegenüber der Kontrollgruppe nachweisen.
In der Studie von Rolland-Cachera et al. (2004) anhand 121 Kindern zwischen
11 und 16 Jahre konnte zwar eine signifikante Reduktion des Gewichts nach
- 106 -
Diskussion
der nur 9-monatigen Intervention erreicht werden, jedoch stieg das Gewicht
nach 21 und 38 Monaten nach dem Ende der Intervention wieder an.
Bezogen auf einjährige Maßnahmen gegen Adipositas bei Jugendlichen sind
Studien unter kontrollierten oder randomisierten Bedingungen noch weniger
vorhanden. Tsiros et al. (2008) betonen die Notwendigkeit von langfristigen
Follow-Up Ergebnissen um die Überlegenheit interdisziplinärer Interventionen
abzusichern.
Brownell et al. (1983) zeigten auf, dass ein Gewichtsverlust von 20 % nach
einer einjährigen Intervention eintrete, wenn Jugendliche und deren Mütter
separat geschult werden. Der Gewichtsverlust war geringer, wenn Jugendliche
und Mütter gemeinsam geschult wurden (5,5 %). Wenn Jugendliche ohne
Mütter behandelt wurden, betrug der Gewichtsverlust noch mehr als bei
gemeinsamer Behandlung mit den Müttern.
Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung nach 18 Monaten (T2) zeigen,
trotz mangelnder Kontrollgruppe, dass die Intervention nachhaltig das Gewicht,
vergleichbar mit denen anderer Studien, jedoch unter nicht kontrollierten
Bedingungen, reduziert. Eine direkte Einordnung der Ergebnisse anhand
anderer Studien ist aufgrund der Untersuchung 6-Monate nach Ende der
Intervention nur eingeschränkt möglich.
Insgesamt zeigt sich jedoch ein positiver Effekt bezogen auf den BMI-SDS zu
T1
und
zu
T2
aufgrund
einer
multidisziplinären
Intervention
der
Interventionsgruppe Die Meta-Analysen von Jelalian & Saelens (1999) und
Wabitsch & Moß (2009) weisen hinsichtlich der Nachhaltigkeit einer
Gewichtsreduktion bei Kindern für solche Programme nach, die besonders die
Eltern in die langfristige Behandlung mit einbeziehen. Wabitsch & Moß (2009)
geben zudem an, dass multidisziplinären Interventionen geschlechtsspezifische
Unterschiede bezüglich
der Gewichtsabnahme zeigen.
Jungen
weisen
demnach langfristig eine stärkere BMI-SDS Veränderung auf als Mädchen. Dies
konnte in der vorliegenden Untersuchung nicht bestätigt werden.
- 107 -
Diskussion
Jelalian & Saelens (1999) zeigten bei Jugendlichen deutliche Vorteile bezogen
auf die Gewichtsreduktion von Interventionsprogrammen, die die Änderung des
Lebensstils und die Verringerung von Inaktivität einbeziehen. Dabei stellten sie
in den untersuchten Studien fest, dass kein vorhandenes interdisziplinäres
Interventionsprogramm dem anderen deutlich überlegen war. Ferner machten
sie deutlich, dass eine intensive Einbeziehung der Eltern nur einen geringen
Effekt, bezogen auf den Gewichtsverlust, zeige.
.
- 108 -
Diskussion
5.3 Diskussion der psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen
psychischen Belastung
Neben der Darstellung somatischer Folgen durch Übergewicht und Adipositas
nimmt die Datenlage der psychischen Folgesymptomatik einen deutlichen
geringeren Raum ein. Dies ist u.a. dadurch bedingt, dass Kausalitäten, die zu
einer psychischen Auffälligkeit führen, im Kindes- und Jugendalter nicht
eindeutig identifizierbar sind. Es ist von einer wechselseitigen Beeinflussung
auszugehen, in der psychische Auffälligkeiten sowohl Folge einer Adipositas als
auch mitbedingend und aufrechterhaltend sein können (Hasler et al. 2005).
Prävalenzangaben psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und
Jugendlichen
Nach der KiGGS-Studie (Ravens-Sieberer et al. 2007) liegen folgende
Prävalenzen für psychische Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen
zwischen 7 und 17 Jahren angegeben in Deutschland vor:
- Depression:
5,3 % (Jungen) u. 5,4 % (Mädchen)
- Ängste:
10,1 % (Jungen) u. 10,0 % (Mädchen)
- Störung des Sozialverhaltens: 7,9 % (Jungen) u. 7,2 % (Mädchen)
Insgesamt zeigen 21,9 % aller Kinder und Jugendlichen Hinweise auf
psychische Auffälligkeiten. In der repräsentativen Studie, bei der 2863 Kinder
zwischen 7 und 17 Jahren befragt wurden, wird jedoch differenziert zwischen
„wahrscheinlich auffällig“ (9,7 %) und „Hinweise auf psychische Auffälligkeiten“
(21,9 %).
- 109 -
Diskussion
Weitere Prävalenzangaben für kinder- und jugendpsychiatrische Störungen in
Deutschland sind in Tabelle 77 zusammengefasst.
Autoren
Stichprobe
Altersbereich
Prävalenz %
Esser und Schmidt
216
8J
16,2
Esser et al. (1992)
191
13 J
17,8
Remschmidt und Walter
1907
6-17 J
12,7
1030
4-10 J
13,1-28,3
(1987)
(1990)
Lehmkuhl et al. (1998)
Tab. 77: Prävalenzraten für kinder- und jugendpsychiatrischer Auffälligkeiten in Deutschland
In einer regionalen Untersuchung von Ziegert et al. (2002) wurden mit Hilfe der
CBCL/4-18 an 508 (gesunden) Kindern und Jugendlichen in der Region Aachen
die Prävalenzangaben von psychischen Auffälligkeiten ermittelt. Es stellte sich
heraus, das 15-16 % der Kinder und Jugendlichen den kritischen Wert der
CBCL/4-18 (T-Wert > 70) erreichten und somit als auffällig galten.
Die
Prävalenzrate
psychischer
Störungen
bei
adipösen
Kindern
und
Jugendlichen ist sehr heterogen. Während Warschbuger (2005) angibt, dass 10
- 20 % der adipösen Kinder (Alter wird leider nicht näher spezifiziert) Kriterien
für eine psychiatrische Diagnose erfüllt haben, haben Vila et al. (2004) mittels
eines semi-strukturierten Interviews bei 58 % der 155 adipösen Kindern
zwischen 5 und 17 Jahren psychiatrische Diagnosen erhoben. Zametkin et al.
2004 betonen anhand ihrer Meta-Analyse, dass die Prävalenzen von
psychiatrischen Störungen bei adipösen Kindern und Jugendlichen sich nicht
von gesunden Kindern und Jugendlichen unterscheidet. Bei extrem adipösen
jungen Menschen (zwischen 15-21 Jahre und BMI > 42) geben Britz et al.
(2000) 40 % psychiatrische Störungen an.
- 110 -
Diskussion
5.3.1 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Eltern (CBCL/4-18) zum Zeitpunkt T0
Die Eltern der Interventionsgruppe gaben an, dass sie bei 28,1 % ihrer Kinder
und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten einschätzten. In der Kontrollgruppe
lag der Anteil psychisch auffälliger Kinder und Jugendlichen bei 31,8 %. Die
Gruppen unterschieden sich nicht signifikant.
Eine Studie von Epstein et al. (1994b) kam zu dem Ergebnis, dass 71% der
untersuchten adipösen Kinder mit der CBCL/4-18 im Normbereich liegen (CutOff bei einem T-Wert ≥ 64). Sie gaben an, dass 20 % der Jungen und 12 % der
Mädchen in der Syndromskala ‚sozial Probleme’ erhöhte Werte hatten. Die
soziale Kompetenz wurde bei den Mädchen als normal bezeichnet, 15 % der
Jungen hingegen wiesen hier Probleme auf. Eine spätere Studie von Epstein et
al. (1996) ermittelte einen deutlich höheren Anteil für die einzelnen Skalenwerte
der CBCL/4-18. Bei dieser Untersuchung lagen die Jungen mit 45 % und die
Mädchen mit 28,3 % der Skala ‚soziale Probleme’ im auffälligen Bereich.
Roth et al. (2008) untersuchten in ihrer Studie, ob sich bei Kindern und
Jugendlichen mit Adipositas mehr psychische Störungen bzw. Auffälligkeiten
zeigen als bei normalgewichtigen Kindern und Jugendlichen. Der psychische
Befund wurde mittels des Kinder-DIPS und der CBCL/4-18 (Achenbach &
Edelbrock 1983) erhoben. Die Ergebnisse der CBCL/4-18 zeigten, dass bei
30,9 % der adipösen Kinder ein höherer Wert als der klinisch relevanten Cut-Off
(T-Wert: 64) vorlag auf .
Myers et al. (1998) wählten einen sehr niedrigeren Cut Off des T-Wertes bei ≥
60 und gaben eine Prävalenzrate auffälliger Werte in den internalisierenden und
externalisierenden Syndromskalen von 29 % an. Auch Epstein et al. (2000a)
und Vila et al. (2004) wählten den Cut-Off bei T-Wert ≥ 60 und stellten in ihren
Untersuchungen Prävalenzen von psychischen Auffälligkeiten bei 16 % bzw.
29 % der Kinder fest.
- 111 -
Diskussion
Die Studie von Barnow et al. (2003) stellte den Cut-Off erst gar nicht dar, so
dass eine Bewertung hinsichtlich der Prävalenz psychischer Auffälligkeiten nicht
möglich war. Die Studie zeigte lediglich, dass die Eltern der Teilnehmer der IG,
im Vergleich zu den Eltern der KG, ihre Kinder signifikant mit mehr
Körperbeschwerden, Depressivität/Angst, sozialen Problemen und Aggression
behaftet sahen. Die Aussagekraft ist aufgrund niedriger Teilnehmerzahlen (IG:
n = 19 / KG: n = 38) zwischen 9 und 16 Jahren zudem schwach.
Eschenbeck (2009) führte eine Datenbankrecherche durch, die 157.000 Kinder
und Jugendliche einbezog. Die Diagnosehäufigkeit für Angststörungen bei
Kindern und Jugendlichen mit Adipositas, im Vergleich normalgewichtigen
Kindern, wurde um 85 % erhöht angegeben. Die Diagnose Depression wurde
bei übergewichtige Kindern und Jugendlichen dreimal häufiger vergeben als bei
Normalgewichtigen.
Werden Studien herangezogen, die den Cut-Off des T-Wertes ≥ 70 zugrunde
legen, liegt die Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten bei 20 % (Braet et al
1997, Allison & Heschka 1991).
Insgesamt zeigt die vorliegende Untersuchung sehr hohe Prävalenzraten, trotz
des hohen Cut-Offs bei T-Wert ≥ 70, psychischer Auffälligkeiten im Vergleich zu
den anderen Studien. Gründe für diese erhöhte Prävalenz dürften in den
regionalen Besonderheiten des Umfeldes der Stadt Düren liegen. Der HzE
Bericht 2008 (Schilling et al. 2009) weist Düren innerhalb Nordrhein-Westfalens
als eine Stadt/Kreis mit einem hohen Anteil von Familien mit niedrigem SES
aus. Ein Zusammenhang zwischen niedrigem SES und erhöhter Prävalenz von
Adipositas bei Kindern und Jugendlichen wurde von mehreren Autoren bestätigt
(Koch 2009, Oude Luttikhuis et al. 2008, Zametkin et al. 2004).
Bezogen auf die einzelnen Syndromskalen zeigte sich, dass in der
Interventionsgruppe der Mittelwert (T-Werte) für die Skala ‚sozialer Rückzug’
bei 57,2 ± 7,7 und 56,6 ± 8,6 für die Skala ‚körperliche Beschwerden’ lag. In der
Skala ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ wurden Mittelwerte von 54,5
± 6,8 und 60,1
± 7,9 festgestellt.
Die
Mittelwerte
für die
Skalen
- 112 -
Diskussion
‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ lagen bei 54,9 ± 5,8 und
54,8 ± 6,1. In der Skala ‚Aggressivität’ wurde der entsprechende Mittelwert mit
53,7 ± 5,6 berechnet.
Die Werte sind tendenziell vergleichbar mit anderen Studien, die adipöse Kinder
und Jugendliche einbezogen haben (Bender et al. 2007, Young et al. 2003,
Myers et al. 1998, Braet et al. 1997). Auffallend war der hohe Wert im Bereich
der ‚sozialen Probleme’, der deutlich den Leidensdruck und die Problematik der
Kinder
und
Jugendlichen
im
Bereich
der
Peer-Group
aufzeigt.
Der
durchschnittliche T-Wert von 60,1 ± 7,9 erlaubt daher die Aussage, dass
überdurchschnittlich viele Eltern der IG ihre Kinder und Jugendlichen in diesem
Bereich als deutlich belastet sehen. Lediglich Bender et al. (2007) und Myers et
al. (1998) geben für diesen Bereich einen ähnlich hohen T-Wert an (58,3 bzw.
59,3).
Die Eltern beurteilten die allgemeine psychische Belastung der Kinder und
Jugendlichen der Interventionsgruppe mit einem Gesamtrohwert von 28,2 ±
16,9 (entspricht einem T Wert = 59) ein, wobei Mädchen signifikant deutlicher
belasteter waren als Jungen (p = 0,029). In der Kontrollgruppe lag der
Gesamtrohwert bei 22,5 ± 10,3. Die Untersuchungsgruppen unterschieden sich
nicht signifikant.
Braet (2006) konnte in ihrer Eingangsuntersuchung von einem T- Wert 56,06 ±
10,6 und Myers et al. (1998) 50,4 ± 9,4 für die allgemeine psychische Belastung
ausgehen. Entsprechend liegen die Gesamtrohwerte bei 22-23 und 12. Zu
ähnlichen Ergebnissen kam Young-Hyman et al. (2006) an untersuchten
(adipösen) amerikanischen Kindern (n = 117) mit afrikanischer Abstammung.
Bender et al. (2007) wiesen einen T-Wert von 54,7 (Rohwert = 18 - 19) bei
übergewichtigen Kindern nach.
Im Vergleich zu normalgewichtigen Kindern und Jugendlichen zeigen die
Erhebungen von Haffner et al. (2005) einen T-Wert von 53 in einer
repräsentativen Querschnittsuntersuchung bei 14 bis 17-jährigen Kinder und
- 113 -
Diskussion
Jugendlichen. Braet et al. (1997) wiesen bei normalgewichtigen Kindern (9 - 12
Jahre; n = 150) einen T-Wert von 49,7 nach.
In der vorliegenden Studie zeigt sich, dass zu Untersuchungsbeginn (T0) die
Kinder und Jugendlichen hinsichtlich ihrer allgemeinen psychischen Belastung
vergleichbar sind mit den Ergebnissen anderer Studien mit adipösen Kindern
und Jugendlichen. Die allgemeine psychische Belastung der Kinder und
Jugendlichen ist im Vergleich zu Normalgewichtigen jedoch deutlich erhöht.
Adipöse Kinder und Jugendliche sind, aus Sicht der Eltern, psychisch
wesentlich belasteter als normalgewichtige Kinder.
5.3.2 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern von T0 zu T1
Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich signifikant in der IG
von 28,1 % um 13,2 % auf 14,9 %. Hingegen stieg in der KG die Prävalenz
psychischer Auffälligkeiten signifikant um 6,3 % auf 38,1 %. Dies dürfte auf den
Umstand zurückzuführen sein, dass die Kindern und Jugendlichen der KG eine
wirksame Behandlung nicht in Anspruch nehmen konnten. Die Kinder und
Jugendlichen haben möglicherweise auf Veränderung ihres Zustandes gehofft,
die sich aber nicht erfüllen ließ.
Die Studienlage zur Veränderungsmessungen von psychischen Auffälligkeiten
anhand von Fremdbeurteilungen über die CBCL/4-18 ist sehr rar (Jelalian &
Saelens 1999). Myers et al. (1998) konnten am Ende ihrer einjährigen
Intervention die Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten von 29 % auf 13 %
senken, allerdings lag der Cut-Off in der CBCL/4-18 sehr niedrig bei T-Wert ≥
60.
In einer Meta-Analyse von Jelalian & Saelans (1999), die die Effekte von
Interventionsprogrammen auf die Gewichtsreduktion untersuchten, betonen die
Autoren jedoch eine nachhaltige Wirksamkeit solcher Maßnahmen nur für
psychisch unauffällige Kinder.
- 114 -
Diskussion
Die deutliche Verringerung der Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten in
dieser Untersuchung kann vorhandene Studien (Myers et al. 1998, Epstein et
al. 2000a) bestätigen, die Verringerungen von psychischen Auffälligkeiten durch
die Interventionen erreichen konnten. Jedoch müssen in dieser Studie die
hohen Cut-Offs von T-Werten ≥ 70 berücksichtigt werden, die, wenn man die
niedrigeren Cut-Offs verwendet, wesentlich höhere Prävalenzraten nach sich
ziehen würde.
Die in dieser Untersuchung nach der Intervention (T1) erreichte Prävalenzrate
psychischer Auffälligkeiten entspricht dem Vorkommen in der großen deutschen
repräsentativen
Querschnittsuntersuchung
zur
Erhebung
psychischer
Störungen bei Kindern und Jugendlichen ‚KiGGSs’ (Ravens-Sieberer 2007).
Diese Veränderungen widersprechen der Feststellung der Ergebnisse von
Jelalian & Saelens (1999), wonach interdisziplinäre Interventionen mit
erfolgreicher Gewichtsreduktion nur in solchen Gruppen Wirkung zeigt, in
denen keine psychische Auffälligkeiten vorkommen.
Signifikante Verbesserungen lagen in folgenden Syndromskalen der IG vor:
‚sozialer
Rückzug’,
‚ängstlich/depressiv’,
‚soziale
‚Aufmerksamkeitsprobleme’,
‚dissozialen
Verhalten’
Hingegen
sich
KG
verschlechterte
die
in
und
den
Probleme’,
‚Aggressivität’.
Syndromskalen
‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’.
Insgesamt zeigten sich in der IG signifikante Verbesserungen in allen
Syndromskalen von T0 zu T1, während in der Kontrollgruppe keine
Veränderungen bzw. sogar deutliche Verschlechterungen feststellbar waren.
Vor allem in den Bereichen ‚sozialer Rückzug’ und ‚soziale Probleme’ konnten
deutliche Verbesserungen in der IG erreicht werden, während in der KG
Verschlechterungen im Bereich ‚soziale Probleme’ und ‚ängstlich/depressives
Verhalten’ festgestellt wurden.
Es liegen nur wenige Studien vor, die alle Syndromskalen der CBCL/4-18
erfassen. Bei dem überwiegenden Teil der Studien werden die Syndromskalen
zur „internalisierenden Skala“ (‚sozialer Rückzug’, ‚körperliche Beschwerden’
- 115 -
Diskussion
und
‚ängstlich/depressiv’)
und
„externalisierenden
Skala“
(‚dissoziales
Verhalten’ und ‚Aggressivität’) zusammengefasst (Epstein et al. 2000, Braet et
al. 1997). Berücksichtigt man dies, so kommen Epstein et al. (2000) und Braet
et al. (1997) zu signifikanten Verbesserungen in der ‚internalisierenden Skala’
als Interventionseffekte.
In der Studie von Myers et al. (1998) konnten in folgenden Syndromskalen
signifikante Verbesserungen erzielt werden (T0 = Untersuchungsbeginn; T1 =
nach 12 Monate; T-Werte): ‚Sozialer Rückzug’ (T0: 54,5; T1: 52,2), ;körperliche
Beschwerden’ (T0: 55,8; T1: 53,8), ‚ängstlich/depressiv’ (T0: 55,1; T1: 52,3),
‚soziale Probleme’ (T0: 59,9; T1: 55,5) und ‚Aufmerksamkeitsprobleme' (T0:
53,2; T1: 52,1). Auffallend ist auch hier der hohe Wert im Bereich ‚soziale
Probleme’. Die Ergebnisse von Myers et al. (1998) entsprechen in etwa denen
der vorliegenden Arbeit.
Bleibt eine Intervention bei bestehender Adipositas aus, so zeigen sich
Verschlechterungen in den für adipöse Kinder und Jugendlichen empfindlichen
Bereichen ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’.
Bezogen auf die allgemeine psychische Belastung der IG verringerte sich der
Rohwert der in der CBCL/4-18 um 10,3 Punkte von T0 (28,2 ± 16,9) zu T1 (17,9
± 12,9) signifikant (p ≤ 0,001). In der KG konnte keine signifikante Veränderung
festgestellt werden.
Auch Myers et al. (1998) konnten den Gesamtrohwert von 12 auf 8 senken.
Braet et al. (2006) senkten den Gesamtrohwert nach der Intervention von 22
auf 17. In einer früheren Untersuchung konnten Braet et al. (2004) den
Gesamtrohwert nach einer 10-monatigen Intervention von 28 auf 17 senken. 14
Monate nach Behandlungsende lag der Rohwert aber wieder fast auf
Ausgangsniveau.
Es bleibt festzuhalten, dass aus Sicht der Eltern in allen Syndromskalen der
CBCL/4-18 Verbesserungen von T0 zu T1 erzielt wurden.
- 116 -
Diskussion
Es
zeigten
sich
keine
signifikanten
Zusammenhänge
zwischen
der
Gewichtsreduktion und Veränderungen durch die Einschätzung durch die Eltern
in der CBCL/4-18.
5.3.3 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Eltern in der FollowUp Untersuchung T2
Von T1 zu T2 erhöhte sich die Anzahl psychisch auffälliger Kinder und
Jugendlichen um 0,1 % (15,0 %; n.s.). Die Veränderung von T0 zu T2 war
signifikant (p ≤ 0,001).
Es
findet
sich
nur
eine
Studie,
die
die
langfristigen
Auswirkungen
therapeutischer Maßnahmen bei Adipositas hinsichtlich der psychischen
Auffälligkeiten untersuchte. Epstein et al. (2000a) konnten, bei dem niedrigen
Cut-Off ≥ T-Wert 60, die Prävalenz von 16 % auf 4 % nach 24 Monate senken.
Dies konnte in der vorliegenden Untersuchung nicht erreicht werden, jedoch
wurde der wesentlich höhere Cut-Off T-Wert ≥ 70 angewendet.
Ein Vergleich der Mittelwerte der Syndromskalen von T0 zu T2 zeigt keine
signifikanten Veränderungen.
Bezogen auf die allgemeine psychische Belastung der IG erhöhte sich der
Rohwert der in der CBCL/4-18 um 2,1 Punkte von T1 (17,9 ± 12,9) nicht
signifikant zu T2 (20,0 ± 10,7). Die Veränderung von T0 zu T2 war ebenfalls
nicht signifikant.
Epstein et al. (2000) senkten den Gesamtrohwert ihrer Behandlungsgruppe für
Eltern und Kind von 17 auf 12 nach einer sechsmonatigen Behandlung. Ein
Jahr nach Behandlungsende erhöhte sich der Wert leicht auf 13 und blieb auch
nach zwei Jahren nach Behandlungsende konstant. Braet et al. (2006) senkten
den Gesamtrohwert von 22 auf 17 (keine Angaben zur Signifikanz) nach einer
11-monatigen Intervention, nach zwei Jahren lag dieser jedoch bei 23.
- 117 -
Diskussion
Die vorliegende Arbeit kann die Ergebnisse vorhandener Studien replizieren,
die nach dem Ende der Intervention eine signifikante Reduktion der
allgemeinen psychischen Belastung feststellen, die aber langfristig keine
Wirkung zeigen.
Es bleibt festzuhalten, dass aus Sicht der Eltern, in allen Syndromskalen der
CBCL/4-18 Verbesserungen von T0 zu T1 erzielt wurden, diese aber nach 18
Monaten (T2) sich nicht signifikant zu Untersuchungsbeginn unterschieden. Aus
Sicht der Eltern scheint der Wegfall der Intervention gleichbedeutend mit dem
Rückgang an psychischen Entlastungsmöglichkeiten für ihre Kinder und
Jugendlichen zu sein. Fast alle Studien legen aber auch dar, dass nach
Behandlungsende ein erneuter Anstieg hinsichtlich der psychischen Belastung
zu beobachten ist. Die vorliegende Arbeit kann eine fehlende nachhaltige
Wirkung hinsichtlich der allgemeinen psychischen Belastung der anderen
Studien nachvollziehen. Es ist im Gegenteil zu befürchten, dass die allgemeine
psychische Belastung nach Behandlungsende über das Ausgangsniveau
wieder
ansteigt.
Für
eine
Stabilisierung
eingetretener
psychischer
Veränderungen erscheint eine längerfristige Anbindung an die therapeutische
Maßnahme bzw. an das Behandlungsteam sinnvoll.
5.3.4 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Therapeuten (TRF) zum Zeitpunkt T0
Die Therapeuten gaben in der Interventionsgruppe bei 27,0 % der Kinder und
Jugendlichen psychische Auffälligkeiten an. Die Therapeuten haben im
Vergleich zu den Eltern (28,1 %) ähnliche Einschätzungen hinsichtlich der
Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten vorgenommen.
Es
lagen
keine
Literaturangaben
zur
Prävalenzangaben
psychischer
Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen, die durch Therapeuten- oder
Lehrereinschätzung erhoben wurden, vor. In der Regel wird die TRF zusammen
mit der CBCL/4-8 und/oder der YSR/11-18 ausgewertet. Visser et al. (2000)
- 118 -
Diskussion
stellt die Korrelationen zwischen CBCL/4-18 und TRF hinsichtlich der
Beurteilung psychischer Auffälligkeiten vor allem im Bereich ‚soziale Probleme’
als hinreichend dar.
Für die Skala ‚sozialer Rückzug’ gaben die Therapeuten im Mittel den T-Wert
57,5 ± 7,2 an. Der entsprechende Wert für den Bereich der ‚körperlichen
Beschwerden’ wurde mit 51,8 ± berechnet. Für die Skalen ‚ängstlich/depressiv’
und ‚soziale Probleme’ gaben die Therapeuten im Mittel T-Werte von 54,3 ± 4,9
und 56,7 ± 5,0 an. Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ und ‚dissoziales
Verhalten’ wurden im Mittel die T-Werte 52,1 ± 2,6 und 53,2 ± 4,5 angegeben.
Für die Skala ‚Aggressivität’ wurde von den Therapeuten im Mittel der T-Wert
54,3 ± 4,7 angegeben.
Auch in der TRF wurden die höchsten durchschnittlichen Mittelwerte für die
Bereiche ‚sozialer Rückzug’ und ‚soziale Probleme’ durch die Therapeuten
angegeben und können die Angaben von Visser et al. (2000) bestätigen.
Die allgemeine psychische Belastung lag zu T0 bei einem Rohwert 20,5 ± 10,1.
Ein Vergleich mit den Angaben der Eltern, die zu T0 einen Rohwert von 28,2 ±
16,9 angegeben haben, zeigt, dass Therapeuten die allgemeine psychische
Belastung deutlich geringer einschätzen als die Eltern. Vermutlich dürfte dies an
dem eingeschränkten situativen und zeitlichen Beziehungsaufbau und gestaltung zwischen Therapeut und Kind / Jugendlichen liegen. Zudem
übernehmen die Therapeuten keinen erzieherischen Einfluss, der das Spektrum
in der Beurteilung des eigenen Kindes / Jugendlichen einengt.
5.3.5 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Therapeuten (TRF)
von T0 zu T1
Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich signifikant von 27,0 %
um 22,3 % auf 4,7 %. Im Vergleich zu den Prävalenzangaben von psychischen
Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in der KiGGs-Studie (RavensSieberer 2007) liegt der erreichte Wert nach der Intervention deutlich unter den
- 119 -
Diskussion
Angaben der KiGGs-Studie. Im Vergleich zu den Eltern, die zu T1 14,9 % ihrer
Kinder als psychisch auffällig eingeschätzt haben, unterscheiden sich die Werte
der Therapeuten (4,7 %) und Eltern (14,9 %) nach der Intervention deutlich.
In der Skala ‚sozialer Rückzug’ verringerte sich der Mittelwert (T-Werte)
signifikant (p ≤ 0,001) von T0 (57,5 ± 7,2) zu T1 (54,6 ± 4,5). Weitere
signifikante Verringerungen (p ≤ 0,001) des Mittelwertes lagen in den Skalen
‚ängstlich/depressiv’ (T0: 54,3 ± 4,9; T1: 52,1 ± 3,8), ‚soziale Probleme’ (T0:
56,7 ± 5,0; T1: 54,2 ± 4,4) und ‚Aggressivität’ (T0: 54,3 ± 4,7; T1: 52,3 ± 3,1)
vor. Im Bereich der ‚Aufmerksamkeitsprobleme’ kam es ebenfalls zu einer
signifikanten Verringerung (p = 0,010) des Mittelwertes von T0 (52,1 ± 2,6) zu
T1 (51,4 ± 2,3), ebenso wie in der Skala ‚dissoziales Verhalten’ (T0: 53,2 ± 4,5;
T1: 52,3 ± 2,9; p = 0,027).
Wie zu erwarten, gab es die größten Veränderungen im Bereich der Skalen, die
internalisierende
Symptome
(‚sozialer
Rückzug’,
‚soziale
Probleme’,
‚ängstlich/depressiv’) zusammenfassen und in der Skala ‚Aggressivität’.
Vergleiche mit anderen Studien können aufgrund mangelnder Datenlage nicht
vorgenommen werden.
Die allgemeine psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen der IG
reduzierte sich von T0 (20,5 ± 10,1) signifikant (p ≤ 0,001) zu T1 (12,7 ± 8,2).
Ein Vergleich mit den Angaben der Eltern zeigt, dass die Reduktion der
allgemeinen
psychischen
Belastung
auch
durch
die
Therapeuten
wahrgenommen wurde.
Die Therapeut-Patient Beziehung als ein bedingender Faktor für eine
erfolgreiche Adipositasbehandlung konnte, zumindest bei Erwachsenen,
nachgewiesen werden (Wilfley et al. 2002, Wilson 1996, Stunkard 1993). Das
heutige Verständnis über Veränderungsmechanismen in der Gruppentherapie
basiert überwiegend auf dem Konzept der Gruppenwirkfaktoren. 1955 wurden
die ersten Klassifikation von Gruppenwirkfaktoren durch Corsini und Rosenberg
dargestellt (Corsini & Rosenberg 1955). Yalom (1985) und Bloch & Crouch
(Bloch & Crouch 1985) konnten diese Theorien weiterentwickeln und
- 120 -
Diskussion
formulieren die Wirkfaktoren der Gruppenbehandlung folgendermaßen: Eine
wirksame Gruppenbehandlung zur Verbesserung des Patienten findet in der
Wechselwirkung
zwischen
dem
Gruppentherapeuten,
den
anderen
Gruppenmitglieder und dem Patienten selber statt.
Für Kinder und Jugendliche, welche in einer Gruppe behandelt werden, gelten
folgende Charakteristika: relative Häufigkeit der Interaktion, Wir-Gefühl
(Gruppenbewusstsein),
gemeinsame
Ziele,
gruppenspezifische
Normen,
Gruppenstruktur, gegenseitige Verhaltenssteuerung und Rollendifferenzierung
(Bruhn & Strauss 1991).
Es ist anzunehmen, dass Kinder und Jugendliche zu den Therapeuten aufgrund
der räumlichen und zeitlichen starken Kontingenzen bindungsrelevantes
Verhalten zeigen. Diese Signale können, bedingt durch die professionelle
Ausbildung, von den Therapeuten adäquat beantwortet werden. Es ist zu
vermuten, dass im Verlauf der Behandlung zunehmend emotionale Sicherheit,
sowohl durch die Therapeuten als auch durch die Gruppe erlangt wird. Es
scheint so, als ob die Therapeuten und/oder die Gruppe den Kindern und
Jugendlichen zunehmend mehr Selbstsicherheit vermitteln.
5.3.6 Psychische Auffälligkeiten und die allgemeine psychische
Belastung aus Sicht der Jugendlichen (DIKJ und YSR/11-18) zum
Zeitpunkt T0
Depressive Symptome (DIKJ) lagen bei 19 % der Jugendlichen der
Interventionsgruppe vor.
Psychische Auffälligkeiten (YSR/11-18) konnten bei 12 % der Jugendlichen
erhoben werden.
Psychische bzw. tiefenpsychologische Faktoren, die für eine alleinige
Verursachung von Adipositas in Frage kommen (zum Beispiel Stress, Angst),
konnten in den neueren Forschungsergebnissen der letzten Jahre abgemildert
werden. Bei längsschnittlich angelegten Untersuchungen an Kindern und
- 121 -
Diskussion
Jugendlichen konnte Depressivität und Angst lediglich als einen Risikofaktor für
Übergewicht nachgewiesen werden (Goodwin et al. 2002, Pine et al. 2001).
In einigen älteren Übersichtsarbeiten besteht Konsens, dass keine oder nur
geringfügige
Zusammenhänge
zwischen
Übergewicht
und
Depressivität
bestehen (Friedman & Brownell, 1995, Striegel-Moore & Rodin 1986, Stunkard
& Wadden 1992, Wadden & Stunkard 1987, Wadden & Stunkard 1985).
Wadden et al. (1989) konnten in ihrer Studie an 393 Schülerinnen keine
Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Depressivität (Child Depression
Inventory, Kovacs 1981) und BMI finden. Ross (1994) konnte dazu noch
feststellen, dass das Ausmaß an Depressivität nicht mit Adipositas im
Zusammenhang zu sehen ist, sondern mit der Anzahl der Diätversuche.
Moens et al. (2005) haben das Selbstwertgefühl und das Vorhandensein einer
depressiven Symptomatik bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas
untersucht. Die Fragebogenergebnisse von adipösen Kindern wurden mit
denen von normalgewichtigen Kindern verglichen. Es zeigte sich, dass die
Adipositas nicht zu einer depressiven Störung bei Kindern und Jugendlichen
führt. Sheslow et al. (1993) sehen da eher einen Zusammenhang mit dem
Selbstwertgefühl: je niedriger das Selbstwertgefühl, um so höher die
Depressionswerte.
In einer Studie von Erickson et al. (2000) mit 868 Kindern im Alter zwischen 8
und 9 Jahren untersuchte man depressive Symptome in Abhängigkeit vom BMI.
Im Ergebnis wurde ein schwacher Zusammenhang zwischen Übergewichtigkeit
und depressiven Symptomen bei Mädchen festgestellt, nicht jedoch bei den
Jungen. Waren die Kinder allerdings mit ihrem Körpergewicht unzufrieden,
konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen hohem Gewicht und
depressiven Symptomatik für beide Geschlechter festgestellt werden.
Radon et al. (2006) konnten an ihrer Studie zum Wohlbefinden und Depression
bei adipösen Kindern und Jugendlichen feststellten, dass 50 % der Kinder zu
Behandlungsbeginn depressive Symptome aufweisen.
- 122 -
Diskussion
Mittels
Fragebögen
erhoben
Young-Hyman
et
al.
(2006)
die
Depressionssymptomatik, Ängstlichkeit und gewichtsbezogenen Stressfaktoren,
wobei
hierunter
die
Unzufriedenheit
mit
dem
eigenen
Körper
und
übergewichtsbezogene Hänseleien durch Gleichaltrige verstanden wurde. Die
Angstwerte und Werte der Depressivität nahmen mit steigendem BMI zu sowie
die Unzufriedenheit mit der eigenen körperlichen Erscheinung. Zudem nahmen
auch die Hänseleien mit ansteigendem Körpergewicht zu. Insgesamt zeigte die
Studie
einen
Zusammenhang
zwischen
Übergewicht
und
psychischer
Folgesymptomatik auf, die mit ansteigendem Körpergewicht weiter zunahm.
Von ähnlichen Ergebnissen konnten Becker et al. (2001) und Daniels (2006) für
das Jugendalter berichten.
Bei der von Anderson et al. (2006) angelegten Studie von 1983 bis 2003
untersuchten sie 820 Probanden. 403 Mädchen wiesen dabei bereits im
Kindesalter an einer Angststörung oder Depression auf und zeigten ein
signifikant erhöhtes Risiko auf, im Erwachsenenalter übergewichtig zu werden.
Die Auswertung (vier Messzeitpunkte - zweimal im Kindes-, sowie Jugend- und
Erwachsenenalter; Feststellung des BMI der Probanden und Fragebögen zu
möglichen depressiven Entwicklungen oder Angststörungen) zeigte, dass bei
Frauen, die in ihrer Kindheit an einer Angststörung oder Depression erkrankt
waren, der BMI im Erwachsenenalter signifikant erhöht war. Bei Männern zeigte
sich kein Zusammenhang. Anderson et al . (2006) geben als mögliche
Erklärung an, dass bei Frauen eine Depression eher mit Symptomen wie
Gewichtszunahme einhergehen kann.
Eine Erklärung für die erhöhte Prävalenz von ängstlicher und depressiver
Symptomatik bei adipösen Jugendlichen geben Melnyk et al. (2007). Demnach
haben sie eine geringere Überzeugung für die Wirksamkeit gesunder
Verhaltens- und Lebensweisen als Jugendliche mit stärkerem Selbstwert.
Es lagen keine Studien vor, die die Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten
durch eine Selbsteinschätzung vorgenommen haben.
- 123 -
Diskussion
Insgesamt kann zum Zeitpunkt des Untersuchungsbeginns von einer erhöhten
Prävalenz depressiver Störungen (19 %) ausgegangen werden. Nach den
Eigenangaben der Jugendlichen lagen psychische Auffälligkeiten bei 12 % der
Jugendlichen vor. Die depressiven Symptome lagen damit deutlich über dem
Erwartungswert. Die Prävalenzrate der psychischen Auffälligkeiten in der
Selbsteinschätzung liegt durchaus vergleichbar mit den Angaben anderer
Studien.
Die allgemeine psychische Belastung der Jugendlichen der Interventionsgruppe
lag zum Zeitpunkt T0 bei 33,3 ± 21,3 (entspricht T-Wert 55). Die allgemeine
psychische Belastung ist damit im Vergleich zur Normgruppe leicht erhöht.
Jedoch liegt nach Haffner et al. (2006), der die allgemeine Lebenssituation von
14 - 16 Jahre alten Jugendlichen (n = 6842) untersucht hat, die allgemeine
psychische Belastung der Jugendlichen bei Gesamtrohwert bei 36. Weitere
Angaben
zum
Vergleich
der
allgemeinen
psychischen
Belastung
bei
Jugendlichen konnten, ohne Einbezug spezifischer Störungen, nicht gefunden
werden.
5.3.7 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Jugendlichen
von T0 zu T1
Die Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten reduzierte sich signifikant um 9,1 %
auf 2,9 % (p ≤ 0,001).
Signifikante Veränderungen der Mittelwerte der Syndromskalen in der YSR/1118
zeigten
sich
bei
den
Skalen
‚somatische
Beschwerden’,
‚ängstlich/depressiv’, ‚soziale Probleme’ und ‚dissoziales Verhalten’.
Die Studienlage zu Interventionseffekten hinsichtlich der Veränderungen von
psychischen Auffälligkeiten bei adipösen Jugendlichen, die mit der YSR/11-18
und DIKJ erfasst worden sind, ist sehr rar. Germann et al. (2006) zeigten bei
228 Kindern und Jugendlichen, dass sich während einer einjährigen
Intervention keine signifikanten Veränderungen in den Skalen ‚körperliche
- 124 -
Diskussion
Beschwerden’, ‚ängstlich/depressiv’ und ‚Aggressivität’ zeigten. Die weiteren
Syndromskalen sind dabei nicht weiter aufgeführt. In einer anderen Studie,
allerdings mit dem Schwerpunkt einer Asthmabehandlung bei adipösen
Kindern,
konnten
Bender
et
al.
(2007)
ebenfalls
keine
signifikanten
Veränderungen während und bis zu zwei Jahren nach der Intervention
feststellen.
Es zeigte sich im Verlauf von T0 zu T1, dass sich signifikante Veränderungen
ergeben. Die Veränderungen in den Syndromskalen sind vorwiegend aus den
internalisierenden Syndromskalen und entsprechen dem in der Literatur am
häufigsten beeinträchtigten Bereich. Nachhaltige Veränderungen sind aus Sicht
der Jugendlichen nicht eingetreten. Die Veränderungen im Bereich des
‚dissozialen Verhaltens’ gehen in erster Linie auf die Reduktion des Items
„Lügen“ zurück, das heißt die Jugendlichen wurden zunehmend ehrlicher.
Die Anzahl von Jugendlichen mit auffälligen depressiven Symptomen
verringerte sich signifikant um 19 % auf 0 % signifikant (p ≤ 0,001). Die
depressive Symptomatik (durchschnittlicher T-Wert der DIKJ) reduzierte sich
ebenfalls signifikant (p ≤ 0,001) um 6,3 auf T-Wert 42,3 ± 12,1.
Zum Zeitpunkt T1 gab es keinen Jugendlichen, der als auffällig ‚depressiv’ zu
kategorisieren wäre.
Forschungsergebnisse
hinsichtlich
der
Veränderung
depressiver
Symptomatiken durch eine Adipositastherapie sind uneinheitlich. Mellin et al.
(1987) konnten bei Jugendlichen, nach einer Gewichtsreduktion, (unabhängig
vom Grad der körperlichen Fitness) verringerte Raten depressiver Symptome
feststellen.
Daley
et
al.
(2006)
konnten
in
einer
kontrollierten
und
randomisierten Studie keine Effekte nach sportorientierter Therapie hinsichtlich
der Reduktion depressiver Symptome nachweisen, während Moon et al. (2004)
eine Reduktion depressiver Symptome bei koreanischen Grundschülern
erreichen konnten. Im Rahmen einer stationären Behandlung mit dem
strukturiertem Behandlungs- und Schulungsprogramm - SBSP - konnte
Nieschalk et al. (2008) die durchschnittlichen T- Werte der DIKJ bei Mädchen
- 125 -
Diskussion
signifikant senken (von 55,5 ± 10,9 auf 48,4 ± 9,1), bei Jungen stieg der
durchschnittliche T-Wert jedoch signifikant an (von 51,7 ± 10,9 auf 61,5 ± 10,8).
Bezogen auf die allgemeine psychische Belastung verringerte diese sich
signifikant (p ≤ 0,001) um 10,8 auf 22,5 ± 16 (T-Wert: 50).
Eine belgische Studie liefert Belege zur Veränderung der allgemeinen
psychischen Belastung bei Jugendlichen, die mit der YSR durchgeführt wurde.
Nationale Studien lagen nicht vor. In der Studie von Braet (2006) konnte eine
Reduktion des YSR-Gesamtwertes (T-Wert) von 57,51 ± 10,5 nach der
Eingangsuntersuchung auf T-Wert 56,85 ± 9,8 nach einer stationären
Intervention (10 Monate) erreicht werden. Es fehlten jedoch Angaben zur
Signifikanz. Es wurde angemerkt, dass eine Behandlung der Adipositas keine
weiteren psychischen Nachteile mit sich bringe.
Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass die allgemeine psychische Belastung
sich deutlicher verringert hat als im Rahmen der Untersuchung von Braet et al.
(2006), die jedoch eine stationäre Intervention zugrunde gelegt hat.
Es zeigten sich jedoch keine signifikanten Zusammenhänge zwischen der
Reduktion
psychischer
Auffälligkeiten,
depressiver
Symptome
und
der
allgemeinen psychischen Belastung bei einer Gewichtsreduktion in der IG.
5.3.8 Interventionseffekte auf psychische Auffälligkeiten und die
allgemeine psychische Belastung aus Sicht der Jugendlichen zur
Follow-Up Untersuchung T2
7,7 % der Jugendlichen wiesen zu T2 psychischen Auffälligkeiten auf. Die
Veränderungen in den Häufigkeiten von psychischen Auffälligkeiten der
YSR/11-18 von T0 (12,0 %) zu T2 (7,7 %) waren nicht signifikant.
In den Syndromskalen ergab sich von T1 zu T2 nur im Bereich ‚dissoziales
Verhalten’ eine signifikante Veränderung (p = 0,042). Von T0 zu T2 zeigten sich
keine signifikanten Veränderungen in den Syndromskalen der YSR/11-18.
- 126 -
Diskussion
Die Anzahl der Jugendlichen mit auffälligen depressiven Symptomen (DIKJ)
erhöhte sich zu T2 auf 7,7 %. Die Veränderung von T0 zu T2 war nicht
signifikant. Jedoch zeigte sich von T0 (T-Wert 48,6 ± 13,6) zu T2 (T-Wert 45,6 ±
10,5) eine signifikante Verringerung (p = 0,021) des durchschnittlichen TWertes der DIKJ. Damit hat sich die depressive Belastung sechs Monate nach
dem Ende der Intervention (T2) signifikant reduziert.
Ein Vergleich mit Ergebnissen anderer Studien konnte mangels Datenlage nicht
durchgeführt werden.
Aufgrund von Beobachtungen, die lediglich eine Reduktion depressiver
Symptome bei allgemeiner Gewichtsreduktion beschreiben (Pine et al. 2001;
Goodman & Whitaker 2002) müssen hier zur Erklärung der Reduktion
depressiver Symptome zusätzliche Variablen miteinbezogen werden, da vor
allem zu T2 die depressiven Symptome wieder leicht ansteigen. Es ist daher
anzunehmen, dass zusätzlich Gruppenwirk- und Therapeutenfaktoren (s.o) und
sportmotorische Leistungssteigerungen die Veränderungen erklären können.
Dies auf dem Hintergrund, dass Sport das psychische Wohlbefinden, die
Lebensqualität und das Selbstwertgefühl verbessern, Angst und Depression
reduzieren und positiv auf Stress und Belastungserleben wirken kann (Bowen
et al. 2006, Biddle et al. 2000, Fox & Riddoch 2000).
Bezogen auf die allgemeine psychische Belastung erhöhte sich der Wert von
T1 zu T2 signifikant (p = 0,035) um 2,5 Rohwertpunkte auf 24,4 ± 7,9 (T-Wert:
51). Die Veränderung von T0 zu T2 war jedoch nicht signifikant.
In der Studie von Braet (2006) konnte eine Reduktion des YSR- Gesamtwertes
von T-Wert 57,5 ± 10,5 nach der Eingangsuntersuchung auf T-Wert 52,7 ± 10,5
nach 2 Jahren auf dem Hintergrund einer stationären Behandlung dokumentiert
werden.
Im Vergleich zur Untersuchung von Braet (2006) konnte die allgemeine
psychische Belastung langfristig zwar gesenkt werden, aber nicht signifikant.
Jedoch ist der Zeitraum der vorliegenden Untersuchung (18 Monate) deutlich
- 127 -
Diskussion
kürzer als die Studie von Braet (2006) und der Ausgangswert niedriger (T-Wert
55; Braet: T-Wert 57).
5.4 Zusammenhänge zwischen der Gewichtsreduktion, psychischen
Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung
Es
zeigten
sich
keine
signifikanten
Zusammenhänge
zwischen
der
Veränderung des BMI-SDS und den einzelnen untersuchten Parametern zu T1.
Es
zeigten
sich
jedoch
moderate
signifikante
Korrelationen
zwischen
Gewichtsreduktion (von T0 zu T1) und Veränderungen in den Syndromskalen
’sozialer Rückzug’, ‚soziale Probleme’ und ‚dissoziales Verhalten’ der CBCL/418 in der IG von T0 zu T1. Es bestand ein Zusammenhang zwischen
Gewichtsreduktion und Verbesserungen der Kinder und Jugendlichen der IG in
den Skalen ’sozialer Rückzug’, ‚soziale Probleme’ und ‚dissoziales Verhalten’
der CBCL/4-18 von T0 zu T1.
Es konnte in der Regressionsanalyse nachgewiesen werden, dass eine
Gewichtsreduktion deutliche Verbesserungen in den Syndromskalen der
CBCL/4-18 zur Folge hat. Je mehr die Kinder und Jugendlichen abnehmen
umso deutlicher verbessern sie sich in den Syndromskalen der CBCL/4-18, also
in der Einschätzung der Eltern. Eine Gewichtsreduktion zeigt offenbar, dass die
Eltern die Verhaltensänderungen der Kinder und Jugendlichen positiv
wahrnehmen und schätzen.
Bendner et al. (2007), Epstein et al. (2000), Myers et al. (1998) gaben in ihren
Untersuchungen an, dass eine signifikante Gewichtszunahme während der
Intervention Verschlechterungen im Gesamtrohwert der CBCL/4-18 nach sich
zog. Young-Hyman et al. (2003) konnten nachweisen, das die Reduktion des
BMI einen wesentlichen Beitrag zur Vorhersage der T-Werte der Skalen ‚soziale
Probleme’, ‚somatische Beschwerden’, ‚Aggressivität’ und Gesamtrohwert
leistet. Die Studien sind aufgrund der unterschiedlichen methodischen
Herangehensweisen (Bendner et al. (2007) untersuchte Asthmapatienten,
- 128 -
Diskussion
Epstein et al. (2000) und Myers et al. (1998) führten eine 4-Monats Intervention
durch und Young-Hyman et al. (2003) untersuchte 5 bis 10 Jahre alte Kinder)
mit der vorliegenden Arbeit nur ansatzweise zu vergleichen. Die Studien zeigen
jedoch,
dass
positive
Veränderungen
in
Syndromskalen
mit
einer
Gewichtsreduktion einhergehen. Die vorliegende Arbeit kann die Ergebnisse
oben genannter Studien bestätigen. Erweiternd kommt hinzu, dass mit
zunehmender Gewichtsreduktion in der Syndromskala ‚dissoziales Verhalten’
Verbesserungen festzustellen sind.
- 129 -
Zusammenfassung
6 Zusammenfassung
Zusammenfassung
Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter
steigt
weltweit
an.
Neben
körperlichen
Folgeerkrankungen
wie
z.B.
orthopädischen Störungen, kardiovaskulären Risikofaktoren finden sich in
Verbindung mit einer Adipositas erhebliche psychosoziale Belastungen. Aus
den vielfältigen und langfristigen psychosozialen Einschränkungen und dem
Leidensdruck, denen die Kinder und Jugendlichen ausgesetzt sind, können
psychische Auffälligkeiten entstehen (Eschenbeck 2009, Roth et al. 2008).
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Effektivität eines ambulanten
interdisziplinären Programms für adipöse Kinder und Jugendliche auf
ausgewählte Parameter wie den BMI-SDS, psychische Auffälligkeiten bzw. der
allgemeinen psychischen Belastung zu prüfen1.
122 Betroffene [Interventionsgruppe (IG) n = 84; Kontrollgruppe (KG) n = 38]
nahmen
an
den
Untersuchungen
teil.
Neben
der
Erhebung
der
anthropometrischen Daten wurden die allgemeine psychische Belastung und
psychische Auffälligkeiten mittels der CBCL/4-18, YSR/11-18 und depressive
Symptome mittels der DIKJ zu Beginn (T0), nach der einjährigen Intervention
(T1) und 6 Monate nach Beendigung des Programms (T2) erfasst. Von den
Eltern, Therapeuten und Jugendlichen wurden in der IG über die CBCL/4-18,
TRF und YSR/11-18 sowohl Angaben zu den Syndromskalen (sozialer
Rückzug, körperliche Beschwerden, ängstlich/depressiv, soziale Probleme,
Aufmerksamkeitsprobleme, dissoziales Verhalten und aggressives Verhalten)
1
Als Interventionsgrundlage dienten die Programme FITOC und FITOC-MAXI, die eine
einjährige ambulante interdisziplinäre Behandlung für adipöse Kinder und Jugendliche
entsprechend den Richtlinien der AGA (2010) darstellen.
- 130 -
Zusammenfassung
als auch der Gesamtwert (allgemeine psychische Belastung) erhoben. Die DIKJ
wurde zur Erfassung der Depressivität in der IG eingesetzt. In der KG wurden
nur Angaben der Eltern erhoben.
Zum
Testzeitpunkt
T0
waren
die
Kinder
und
Jugendlichen
der
IG
durchschnittlich 12,0 ± 2,5 Jahre alt, 156,4 ± 13,7 cm groß und 72,5 ± 19,9 kg
schwer. Zum gleichen Zeitpunkt waren die Kinder und Jugendlichen der KG
durchschnittlich 11,7 ± 2,8 Jahre alt, waren 154,5 ± 15,2 cm groß und wogen
durchschnittlich 70,6 ± 23,7 kg. Bei den untersuchten Parametern lagen zu
Untersuchungsbeginn keine geschlechtsspezifischen Unterschiede vor.
Der BMI-SDS konnte bei den Teilnehmern der Intervention, im Gegensatz zur
Kontrollgruppe, nach Behandlungsende signifikant um BMI-SDS - 0,18 (p ≤
0,001) gesenkt werden. 6 Monate nach Behandlungsende zeigte sich in der
Interventionsgruppe eine Stabilisierung des BMI-SDS bei 2,19 ± 0,49.
Bzgl. der Prävalenz psychischer Auffälligkeiten aus Sicht der Eltern lag
diese zu Untersuchungsbeginn (T0) sowohl bei den Interventions-Teilnehmer
(28,1 %) als auch in der Kontrollgruppe (31,8 %) im Vergleich zur Norm (13 16 %) überdurchschnittlich hoch. In der Interventionsgruppe konnte dies nach
einem Jahr (T1) auf 14,9 % gesenkt werden. 6 Monate nach Beendigung der
Schulungsmaßnahme (T2) lag die Prävalenz immer noch bei 15,0 %. Die
Veränderungen der Interventionsgruppe von T0 zu T1 und von T0 zu T2 waren
signifikant (p ≤ 0,001). Aus Sicht der Eltern der Interventionsgruppe wurden
dabei die deutlichsten Verbesserungen in den Bereichen ‚sozialer Rückzug’,
‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’ erzielt. In der Kontrollgruppe stieg
die Prävalenz psychischer Auffälligkeiten hingegen auf 38,1 % (p ≤ 0,001) an.
Dort zeigten sich deutliche Verschlechterungen in dem Bereich ‚sozialer
Rückzug’.
In der Therapeuteneinschätzung lag die Prävalenz psychischer Auffälligkeiten
bei 27,0 % (T0) und wurde zu T1 signifikant auf 4,7 % gesenkt (p = 0,003). Im
Wesentlichen waren die Bereiche ‚sozialer Rückzug’, ‚ängstlich/depressiv’ und
‚soziale Probleme’ betroffen. In der Selbsteinschätzung der Jugendlichen lag
- 131 -
Zusammenfassung
die Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten zu T0 bei 12,0 %. Die höchsten
Werte fanden sich in den Bereichen ‚sozialer Rückzug’, ‚soziale Probleme’ und
‚dissoziales Verhalten’. Signifikante Änderungen diesbzgl. zeigten sich weder
im Anschluss an das Programm (T1: 2,9 %) noch 6 Monate danach (T2: 7,7 %).
Die allgemeine psychische Belastung konnte aus Sicht der Eltern in der
Interventionsgruppe im Gegensatz zur Kontrollgruppe (T0: T-Wert 55; T1: TWert 59; n.s.) signifikant von T0 (T-Wert 59) zu T1 (T-Wert 54) gesenkt werden
(p ≤ 0,001).
Die Veränderung der allgemeinen psychischen Belastung von
Untersuchungsbeginn (T0) bis 6 Monate nach der Intervention (T2: T-Wert 56)
war nicht signifikant.
Die allgemeine psychische Belastung in der Einschätzung der Therapeuten
und Jugendlichen konnte signifikant von T0 (Therapeuten: T-Wert 55;
Jugendliche: T-Wert 55) zu T1 (Therapeuten: T-Wert 51; Jugendliche: T-Wert
50) gesenkt werden (p ≤ 0,001). 6 Monate nach Ende des Programms erhöhte
sich in der Selbsteinschätzung der Jugendlichen die allgemeine psychische
Belastung wieder (T2: T-Wert 51). Die Veränderung der allgemeinen
psychischen Belastung in der Selbsteinschätzung der Jugendlichen von T0 zu
T2 war nicht signifikant.
Die Prävalenz hinsichtlich Depression lag zu Untersuchungsbeginn (T0) bei
19 % und damit im Vergleich zur Norm (2 - 4 %) überdurchschnittlich hoch.
Diese konnte jedoch von T0 zu T1 auf 0 % gesenkt werden (p ≤ 0,001). 6
Monate
nach
Beendigung
des
Programms
stieg
die
Prävalenz
von
Jugendlichen mit depressiven Symptomen wieder auf 7 %. Die Veränderung in
der Häufigkeit von Jugendlichen mit auffälligen depressiven Symptomen von T0
zu T2 war nicht signifikant. Es zeigte sich jedoch im Mittelwert eine signifikante
Verringerung von T0 zu T1 (p ≤ 0,001) und von T0 zu T2 (p = 0,021).
Im Rahmen der Regressionsanalyse zeigte sich, dass eine Gewichtsreduktion
zu deutlichen Verbesserungen (p = 0,004) in den Syndromskalen der CBCL/418 führte. Je mehr die Kinder und Jugendlichen abnahmen, umso deutlicher
verbesserten sie sich in den Syndromskalen der CBCL/4-18.
- 132 -
Zusammenfassung
Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass durch eine multimodale,
ambulante Schulungsmaßnahme der BMI-SDS, die Prävalenzraten psychischer
Auffälligkeiten und die allgemeine psychische Belastung, aus Sicht der Eltern
auch über das Programmende hinaus im Vergleich zu einer Kontrollgruppe
gesenkt werden. Nach der Intervention zeigten sich bei den Teilnehmern der IG
signifikante
Reduzierungen
in
den
Bereichen
‚sozialer
Rückzug’,
‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’. Jugendliche sahen jedoch diese
Veränderungen weniger deutlich als die Therapeuten und Eltern. In der
Kontrollgruppe stiegen insbesondere psychische Auffälligkeiten im Bereich
‚sozialer Rückzug’. Auch sechs Monate nach Behandlungsende zeigte sich bei
den Jugendlichen der IG weiterhin eine Reduktion depressiver Symptome und
aus Sicht der Eltern eine Reduzierung psychischer Auffälligkeiten. Damit
scheinen die adipösen Kinder und Jugendlichen die erlernten Copingstrategien
umzusetzen. Umso wichtiger ist, dass im Rahmen der Schulungsmaßnahmen
auch tatsächlich eine adäquate psychologische Betreuung gewährleistet ist.
- 133 -
Literatur
7 Literatur
Literatur
Abele A & Brehm W (1994). Welcher Sport für welche Stimmung?
Differentielle Effekte von Fitness- versus Spielsportaktivitäten auf das aktuelle
Befinden. In Nitsch, JR & Seiler, R (Hrsg.). Bewegung und Sport Psychologische Grundlagen und Wirkungen, Band 4: Gesundheitssport: 133149. St. Augustin: Academia.
Achenbach T & Edelbrock C (1983). Manual for the Child Behavior Checklist
and Revised Child Behavior Profile. Queen City Printers, Burlington.
Achenbach TM (1991). Manual for the Child Behavior Checklist/4-18 and 1991
Profile. Burlington, VT: University of Vermont Department of Psychiatry.
Achenbach TM (1991a). Manual for the Youth Self-Report and Profile.
Burlington: University of Vermont, Department of Psychiatry.
Achenbach TM (1993). Empirically based taxonomy: how to use syndromes
and profile types derived from the CBCL from 4 to 18, TRF, and YSR. University
of Vermont Department of Psychiatry, Burlington, VA. .
Achenbach T & Edelbrock C (1986). Manual for the Youth Self-Report Form
and Profile. University of Vermont, Department of Psychiatry, Burlington.
Allison DB & Heshka S (1991). Toward an empirically derived typology of
obese persons. Int J Obes; 15: 741-754.
Anderson SE, Cohen P, Naumova EN, Must A (2006). Association of
Depression and Anxiety Disorders with Weight Change in a Prospective
Community-Based Study of Children Followed Up Into Adulthood. Archives of
Pediatric & Adolescent Medicine; 160: 285-291.
Arbeitsgemeinschaft
Adipositas
im
Kindes-
und
Jugendalter
der
Deutschen Adipositas-Gesellschaft (2010). Leitlinien. Zugriff am 23.11.2010
unter http://www.a-g-a.de/Leitlinies2.pdf und Leitlinies3.pdf.
- 134 -
Literatur
Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist (1993). Lehrerfragebogen
über das Verhalten von Kindern und Jugendlichen; deutsche Bearbeitung der
Teacher's Report Form der Child Behavior Checklist (TRF). Einführung und
Anleitung zur Handauswertung. (bearb. v. Döpfner M & Melchers P). Köln:
Arbeitsgruppe Kinder-, Jugend- und Familiendiagnostik (KJFD).
Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist (1998). Elternfragebogen
über das Verhalten von Kindern und Jugendlichen; deutsche Bearbeitung der
Child
Behavior
Checklist
(CBCL/4-18).
Einführung
und
Anleitung
zur
Handauswertung. (2. Aufl. mit deutschen Normen, bearb. v. Döpfner M, Plück J,
Bölte S, Lenz K, Melchers P, Heim K). Köln: Arbeitsgruppe Kinder-, Jugendund Familiendiagnostik (KJFD).
Baker CW & Brownell KD (2000). Physical activity and maintenance of weight
loss: physiological and psychological Mechanisms. In Bouchard C (Ed.),
Physical Activity and Obesity: 311-328. Champaign, IL: Human Kinetics.
Banis HT, Varni JW, Wallander JL (1988). Psychological and social
adjustment of obese children and their families. Child Care Health Dev;14: 157173.
Barnow S, Bernheim D, Schroder C, Lauffer H, Fusch C, Freyberger HJ
(2003). Obesity in childhood and adolescence: first results of a multimodal
intervention study in Mecklenburg‐Vorpommern, Psychother Psychosom Med
Psychol; 53(1): 7‐14.
Becker ES, Margraf J, Turke V, Soeder U, Neumer S (2001). Obesity and
mental illness in a representative sample of young women. International Journal
of Obesity and Related Metabolic Disorders; 25: 9-15.
Bender BG, Fuhlbrigge A, Walders N, Zhang L (2007). Asthma Management
Program Overweight, Race, and Psychological Distress in Children in the
Childhood. Pediatrics; 120: 805-813.
- 135 -
Literatur
Berkowitz RI, Agras WS, Korner AF, Kraeme HC, Jeanah CH (1985).
Physical activity and adiposity: A longitudinal study from birth to childhood.
Journal of Pediatrics; 106: 734-738.
Biddle SJH, Fox KR, Boutcher SH (Hrsg.) (2000). Physical activity and
psychological well-being. London: Routledge.
Biddle SJH, Gorely T, Stensel DJ (2004). Health-enhancing physical activity
and sedentary behaviour in children and adolescents. J Sports Sci; 22: 679701.
Blair SN & Leermakers EA (2004). Exercise and weight management. In
Wadden TA & Stunkard AJ (Hrsg.). Handbook of obesity Treatment : 283-300.
New York: Guilford Press.
Bloch S & Crouch E (1985). Therapeutic Factors in Group Psychotherapy.
Oxford: Oxford University Press.
Böhler
T,
Wabitsch
M,
Winkler
U
(2004).
Konsensuspapier
Patientenschulungsprogramme für Kinder und Jugendliche mit Adipositas. In:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) (Hrsg.): Qualitätskriterien
für Programme zur Prävention und Therapie von Übergewicht und Adipositas
bei Kindern und Jugendlichen. Gesundheitsförderung Konkret; Band 4. BzgA
Köln: 37-55.
Böhm A, Friese E, Greil H, Lüdecke K (2002). Körperliche Entwicklung und
Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen. Analyse von Daten aus ärztlichen
Reihenuntersuchungen
des
öffentlichen
Gesundheitsdienstes
im
Land
Brandenburg. Monatsschr Kinderheilkd;150: 48-57.
Bös K & Wohlmann R (1987). Allgemeiner sportmotorischer Test (AST 6-11)
zur Diagnose der konditionellen und koordinativen Leistungsfähigkeit. Lehrhilfen
für den Sportunterricht; 36: 145-156.
Bös K (2000) . AST 6-11 - Allgemeiner sportmotorischer Test für Kinder von 611 Jahren. Haltung und Bewegung; 20 (2): 5-16.
- 136 -
Literatur
Bös K (2001). Handbuch Motorischer Tests. 2. vollständig überarbeitete und
erweiterte Auflage: Hogrefe.
Bös K, Opper E, Woll A (2002): Fitness in der Grundschule - ausgewählte
Ergebnisse. Haltung und Bewegung; 22: 5-20.
Bös K (2003). Motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen In:
Schmidt W, Hartmann-Tews I, Brettschneider WD (Hrsg.). Erster Deutscher
Kinder- und Jugendsportbericht. Schorndorf: Hofmann.
Bös K (2004): Motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen.
Haltung und Bewegung; 24: 7-21.
Boreham C & Riddoch C (2001). The physical activity, fitness and health of
children. Journal of Sports Sciences; 19: 915-929.
Bowen DJ, Fesinmeyer MD, Yasui Y, Tworoger S, Ulrich CM, Irwin ML
(2006). Randomized trial of exercise in sedentary middle aged women: effects
on quality of life. International Journal of Behavioral Nutrition and Physical
Activity; 3: 34-39.
Braet C, Mervielde I, Vandereyecken W (1997). Psychological aspects of
childhood obesity - a controlled study in a clinical and nonclinical sample.
Journal of Pediatric Psychology; 22 (1): 59-71.
Braet C, Tanghe A, Decaluwé V, Moens E, Rosseel Y (2004). Inpatient
Treatment for Children with Obesity: Weight Loss, Psychological Well-being,
and Eating Behavior. J Pediatr Psychol; 29 (7): 519 -529.
Braet C (2006). Patient Characteristics as Predictors of Weight Loss after an
Obesity Treatment for Children. Obesity; 14: 148-155.
Brehm W (1998). Sportliche Aktivität und psychische Gesundheit. In Bös K &
Brehm W (Hrsg.). Gesundheitssport. Ein Handbuch: 33-44. Schorndorf:
Hofmann
- 137 -
Literatur
Britz B, Siegfried W, Ziegler A (2000). Rates of psychiatric disorders in a
clinical study group of adolescents with extreme obesity and in obese
adolescents ascertained via a population based study. Int J Obes Relat Metab
Disord; 24 : 1707-1714.
Brownell KD, Kelmann JH, Stunkard AJ (1983). Treatment of obese children
with or without their mothers: changes in weight and blood pressure. Pediatrics;
71: 515- 523.
Brownell KD & Fairburn C (1995). Psychosocial consequences of obesity. In:
Stunkard AJ & Sobal SG (Hrsg.). Eating disorders and obesity: A
Comprehensive Handbook. New York: Guilford Press.
Bruhn C & Strauß B (1991). Sozialpsychologie und Sport (2. Teil).
Sportpsychologie; 2: 5-12.
Bullen B, Reed R, Mayer J (1964). Physical Activity of Obese and Nonobese
Adolescent Girls Appraised by Motion Picture Sampling. American Journal of
Clinical Nutrition; 14: 211-223.
Burger M & Mensink GBM (2003): Bundes Gesundheitssurvey: Alkohol.
Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Robert Koch-Institut
(Hrsg.), Berlin: Robert Koch-Institut
Ceru-Björk C & Rössner S (1997). Perceived psycho-social aspects of obesity
in patients attending a weight loss clinic. International Journal of Obesity; 21 (2):
21-24.
Colditz GA (1999). Economic costs of obesity and inactivity. Med Sci Sports
Exerc; 31 (11): 663-667.
Cole TJ & Green PJ (1992). Smoothing reference centile curves: the LMS
method and penalized likelihood. Stat Med; 11: 1305-1319.
- 138 -
Literatur
Cole TJ, Bellizzi MC, Flegal KM, Dietz WH (2000). Establishing a standard
definition for child overweight and obesity worldwide: International Survey. BM;
320: 1240-1243.
Corsini R & Rosenberg B (1955). Mechanisms of group psychotherapy:
Processes and dynamics. Journal of Abnormal Social Psychology; 51: 406-411.
Daniels SR, Khoury PR, Morrison JA (1997). The utility of body mass index
as a measure of body fatness in children and adolescents: differences by race
and gender. Pediatrics; 99: 804-807.
Daniels SR (2006). The consequences of childhood overweight and obesity.
Future Child; 16 (1): 47-67.
Dao HH, Frelut ML, Oberlin F, Peres G, Bourgeois P, Navarro J (2004).
Effects of a multidisciplinary weight loss intervention on body composition in
obese adolescents. Int J Obes Relat Metab Disord; 28 (2): 290-299.
Daley AJ, Copeland RJ, Wright NP (2006). Exercise therapy as a treatment
for psychopathologic conditions in obese and morbidly obese adolescents: a
randomized, controlled trial. Pediatrics; 118: 2126-2134.
De Spiegelaere M, Dramaix M, Hennart P (1998). The influence of
socioeconomic status on the incidence and evolution of obesity duringearly
adolescence. Int J Obes Relat Metab Disor; 22: 268-74.
Deyer AS, Blomeyer D, Laucht M, Schmidt MH (2007). Psychische Folgen
des Übergewichts im Grundschulalter. Kindheit und Entwicklung; 16 (3): 190197.
Dietz WH & Gortmaker SL (1985). Do We Fatten Our Children at the
Television Set? Obesity and Television Viewing in Children and Adolescents.
Pediatrics; 75: 807-811.
- 139 -
Literatur
Dilling H, Mombour W, Schmidt MH (Hrsg.) (2005). Internationale
Klassifikation
psychischer
Störungen.
ICD-10
Kapitel
V
(F).
Klinisch-
diagnostische Leitlinien (5., durchges. u. erg. Aufl.) Bern: Huber.
Döpfner M, Schmeck K, Berner W (1994a). Handbuch: Elternfragebogen über
das Verhalten von Kindern und Jugendlichen; Forschungsergebnisse zur
deutschen Fassung der Child Behavior Checklist (CBCL), 1. Auflage,
Arbeitsgruppe Kinder-, Jugend- und Familiendiagnostik, Köln.
Döpfner M, Schmeck K, Berner W (1994b). Handbuch: Fragebogen für
Jugendliche Verhalten; Forschungsergebnisse zur deutschen Fassung der
Youth Self-Report der Child Behavior Checklist (CBCL), 1. Auflage,
Arbeitsgruppe Kinder-, Jugend- und Familiendiagnostik, Köln.
Döpfner M, Schmeck K, Berner W (1994c). Handbuch: Deutschsprachige
Forschungsergebnisse zur Teacher’s Report Form der Child Behavior Checklist
(CBCL/4-18),
1.
Auflage,
Arbeitsgruppe
Kinder-,
Jugend-
und
Familiendiagnostik, Köln.
Döpfner M, Melcher P, Fegert J, Lehmkuhl G, Lehmkuhl U, Schmeck K,
Steinhausen HC, Poustka F (1994). Deutschsprachige Konsensus-Version der
Child Behavior Checklist (CBCL/4-18), der Teacher’s Report Form (TRF) und
der Youth Self report Form (YSR). Kindheit und Entwicklung; 3: 54-59.
Eisenberg ME, Neumark-Sztainer D, Story M (2003). Association of Weightbased teasing and emotional well-being among adolescents. Archives of
Pediatrics and Adolescent Medicin; 157: 733-738.
Epstein LH, Wing RR, Penner B, Kress MJ. (1985). Effect of diet and
controlled exercise on weight loss in obese children. J Pediatr; 107 (3): 358361.
Epstein LH, Valoski A, Wing RR, McCurley J (1994). Ten-year outcomes of
behavioral family-based treatment for childhood obesity. Health Psychol; 13:
373-383.
- 140 -
Literatur
Epstein LH, Klein KR, Wisniewski L (1994): Child and Parent Factors that
influence psychological problems in obese children. International Journal of
Eating disorders; 15: 151-157.
Epstein LH, Mackenzie SJ, Valoski A, Klein KR, Wing RR (1994a). Effects of
mastery criteria and contigent reinforcement for family-based child weight
control. Addictive Behavior; 19: 135-145.
Epstein LH (1996). Familiy-based behavioural intervention for obese children.
Int J Obes; 20 (1): 14-21.
Epstein LH, Paluch RA, Gordy CC, Dorn J (2000). Decreasing Sedentary
Behaviors in Treating Pediatric Obesity. Arch Pediatr Adolesc Med; 154 (3):
220-226.
Erickson SJ, Robinson TN, Haydel KF, Killen JD (2000). Are Overweight
Children Unhappy? Arch Pediatr Adolesc Me; 154: 931-935.
Epstein LH, Paluch RA, Gordy CC, Saelens BE, Ernst MM (2000a). Problem
solving in the treatment of childhood obesity. J Consult Clin Psychol; 68: 717721.
Eschenbeck H, Kohlmann CW, Dudey S, Schürholz T (2009). PhysicianDiagnosed Obesity in German 6- to 14-Year-Olds Prevalence and Comorbidity
of Internalising Disorders, Externalising Disorders and Sleep Disorders. Obesity
Facts; 2: 67-73.
Esser G & Schmidt MH (1987): Epidemiologie und Verlauf kinderpsychiatrischer Störungen im Schulalter- Ergebnisse einer Längsschnittstudie.
Nervenheilkunde; 6: 27-35.
Esser G, Schmidt MH, Blanz B, Tätkenheuer B, Fritz A, Koppe B (1992).
Prävalenz und Verlauf psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter.
Zeitschrift für Kinder- Jugendpsychiatrie; 20 (4): 232-242.
- 141 -
Literatur
Faith MS, Berman N, Heo M, Pietrobelli A, Gallagher D, Epstein LH, Eiden
MT, Allison DB (2001). Effects of Contingent Television on Physical Activity
and Television Viewing in Obese Children. Pediatrics; 107 (5): 1043-1048.
Feldman W, Feldman E, Goodman JT (1988). Culture vs. biology: Children`s
attitude toward thinness and fatness. Pediatrics; 81: 1-90.
Flegal KM, Carroll MD, Ogden CL, Johnson CL (2002). Prevalence and
trends in obesity among US adults, 1999-2000. Journal of the American Medical
Association; 288: 1723-1727.
Flodmark CE, Ohlsson T, Rydén O, Sveger T (1993). Prevention of
Progression to Severe Obesity in a Group of Obese Schoolchildren Treated
With Family Therapy. Pediatrics; 91 (5): 880-884.
Fogelholm M, Nuutinen O, Pasanen M, Myohanen E, Saatela T (1999).
Parent- child relationship of physical activity patterns and obesity. Int J Obes
Relat Metab Disord; 23: 1262-1268.
Flodmark CE, Lissau I, Moreno LA, Pietrobelli A, Widhalm K (2004). New
insights into the field of children and adolescents obesity: the European
perspective. Int J Obes Relat Metab Disord; 28: 1189-1196
Fox KR (1999). The influence of physical activity on mental well-being. Public
Health Nutrition; 2: 411-418.
French SA, Perry CL, Leon GR, Fulkerson JA (1996). Self-esteem and
change in body mass index over 3 years in a cohort of adolescents. Obes Res;
4: 27-33.
French SA, Story M, Perry CL (1995). Self-esteem and obesity in children and
adolescents: a literature review. Obes Res; 3 (5): 479-90.
Friedlander SL, Larken EK, Rosen CL (2003). Decreased quality of life
associated with obesity in school-aged children. Arch Pediatric Adolescent
Medicine; 157: 1206-1212.
- 142 -
Literatur
Friedman MA & Brownell KD (1995). Psychological correlates of obesity:
Moving to the next research generation. Psychological Bulletin; 117: 3-20.
Friedrichs J (1990). Methoden empirischer Sozialforschung, 14. Auflage,
Opladen: Westdeutscher Verlag.
Fuchs R (2005). Körperliche Aktivität. In Schwarzer R (Hrsg.). Enzyklopädie
der Psychologie. Gesundheitspsychologie: 447-465. Göttingen: Hogrefe.
Gabler H, Nitsch JR, Singer R (2004). Einführung in die Sportpsychologie. Teil
1: Grundthemen (4. Aufl.). Schorndorf: Hofmann.
Germann JN, Kirschenbaum DS, Rich BH (2006). Child and parental selfmonitoring as determinants of success in the treatment of morbid obesity in lowincome minority children. Journal of Pediatric Psychology; 32 (1): 111-121.
Golan M, Weizman A, Apter A, Fainaru M (1998): Parents as the exclusive
agents of change in the treatment of childhood obesity. Am J Clin Nutr; 67:
1130-1135
Goodwin E & Whitaker RC (2002). A prospective study of the role of
depression in the development and persistence of adolescent obesity.
Pediatrics; 110: 497-504.
Gortmaker SL, Must A, Perrin JM, Sobol AM , Dietz WH (1993). Social and
economic consequences of overweight in adolescence and young adulthood.
New England Journal of Medicine; 329: 1008-1012.
Graf C, Koch B, Kretschmann E (2002). Das Kölner-Kinder-Projekt - ein
Projekt zur Adpositasprävention im Grundschulalter im sozialen Brennpunkt Ergebnisse nach 18-monatiger Intervention. Haltung und Bewegung; 22: 5-10.
Graf C, Koch B, Dordel S, Coburger S, Christ C, Lehmacher W, Platen P,
Bjarnason-Wehrens B, Tokarski W, Predel HG (2003). Prävention von
Adipositas durch körperliche Aktivität - eine familiäre Aufgabe. Dtsch Arztebl;
100 : 3110-3114.
- 143 -
Literatur
Graf C, Koch B, Dordel S, Schindler-Marlow S, Icks A, Schuller A,
Bjarnason-Wehrens B, Tokarski W, Predel HG (2004). Physical activity,
leisure habits and obesity in first-grade children European. Journal of
Cardiovascular Prevention & Rehabilitation; 11 (4): 284-290.
Graf C, Kupfer A, Kurth A, Stützer H, Koch B, Jaeschke S, Jouck S,
Lawrenz A, Predel HG, Bjarnason-Wehrens B (2005). Effekte einer
interdisziplinären
Intervention
auf
den
BMI-SDS
sowie
die
Ausdauerleistungsfähigkeit adipöser Kinder - das CHILT III-Projekt. Deutsche
Zeitschrift für Sportmedizin; 56 (10): 353-357.
Graf C, Jouck S, Koch B, Staudenmaier K, Schlenk D, Predel HG, Tokarski
W, Dordel S (2007). Motorische Defizite - wie schwer wiegen sie? Übergewicht
und Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Monatsschrift Kinderheilkunde; 155
(7): 631-637.
Grund A, Krause H, Siewers M, Rieckert M, Müller J (2001). Funktionelle,
verhaltensabhängige und soziodemographische Parameter von prä-pubertären
Kindern von adipösen und nicht-adipösen Eltern. Akt Ernähr-Med; 26: 1-7.
Gutin B, Barbeau P, Owens S, Lemmon CR, Bauman M, Allison J (2002)
Effects of exercise intensity on cardiovascular fitness, total body composition,
and visceral adiposity of obese adolescents. American Journal of Clinical
Nutrition; 75 (5): 818-826.
Haffner J, Roos J, Stehen R, Parzer P, Klett M, Resch F (2006).
Lebenssituation und Verhalten von Jugendlichen -Ergebnisse einer Befragung
14-
bis
16-jähriger
Jugendlicher
und
deren
Eltern
im
Jahr
2005-
Gesundheitsbericht Rhein-Neckar-Kreis/Heidelberg Band 3.
Halkjær J, Holst C, Sørensen TIA (2003). Intelligence Test Score and
Educational Level in Relation to BMI Changes and Obesity. Obesity Research;
11: 1238-1245.
- 144 -
Literatur
Hasler G, Pine DS, Kleinbaum KD, Gamma A, Luckenbaugh D, Ajdacic V,
Eich D, Rössler W, Angst J (2005). Depressive symptoms during childhood
and adult obesity: the Zurich Cohort Study. Molecular Psychiatry; 10: 842-850.
Hebebrand J & Herpertz-Dahlmann B (2009). Psychological and psychiatric
aspects of pediatric obesity. Child Adolesc Psychiatr Clin N Am; 18: 49-65.
Hedley AA, Ogden CL, Johnson CL, Carroll MD, Curtin LR, Flegal KM
(2003). Overweight and obesity among US children, adolescents, and adults,
1999-2002. Journal of the American Medical Association; 291: 2847-2850.
Herpertz-Dahlmann B, Geller F, Böhle C, Khalil C, Trost-Brinkhues G,
Ziegler A, Hebebrand J (2003): Secular trends in body mass index
measurements in preschool children from the city of Aachen, Germany. Eur J
Pediatr; 162: 104-109.
Hilbert A, Ried J, Rief W, Brähler E (2008). Stigmatisierende Einstellungen
zur Adipositas in der deutschen Bevölkerung. Adipositas; 2: 142-147.
Hill AJ, Oliver S, Rogers PJ (1992). Eating in the adult world: the rise of
dieting in childhood and adolescence. Br J Clin Psychol; 31 (1): 95-105.
Hughes AR, Farewell K, Harris D, Reilly JJ (2007). Quality of life in a clinical
sample of obese children. Int J Obes; 31: 39-44.
Israel AC & Shapiro LS (1985). Behavior problems of obese children enrolling
in a weight reduction program. J Pediatr Psychol; 10: 449-460.
Jaeschke R (2006). Effekte von körperlichem Training bei Kindern und
Jugendlichen mit Formen des Asthma bronchiale und/oder der Adipositas,
unveröffentlichte Dissertation, Deutsche Sporthochschule Köln.
Jain A, Sherman SN, Chamberlin LA, Carter Y, Powers SW, Whitaker RC
(2001). Why don't low-income mothers worry about their preschoolers being
overweight? Pediatrics; 107: 1138-1146.
- 145 -
Literatur
Janssen I, Craig WM, Boyce WF, Pickett W (2004). Associations between
overweight and obesity with bullying behaviors in school-aged children.
Pediatrics; 113: 1187-1194.
Jelalian E & Saelens BE (1999). Empirically supported treatments in pediatric
psychology: pediatric obesity. J Pediatr Psychol; 24 (3): 223-248.
Jelalian E, Mehlenbeck R, Lloyd-Richardson EE, Birmaher V, Wing RR
(2006). 'Adventure therapy' combined with cognitive-behavioral treatment for
overweight adolescents. Int J Obes; 30 (1): 31-39.
International Obesity TaskForce (2008). Global Prevalence of adult obesity,
(Zugriff
am
28.07.2009).
Online
verfügbar
unter
http://www.iotf.org/database/documents/GlobalPrevalenceofAdultObesityJuly08
pdfv2.pdf.
International Obesity TaskForce (2008a). Global Prevalence of childhood
overweight and obesity, (Zugriff am 06.08.2009). Online verfügbar unter
http://www.iotf.org/database/ChildhoodOverweightGlobal.htm.
Janssen I, Craig W, Boyce W (2004). Association between overweight and
obesity with bullying behaviors in school-aged children. Pediatrics; 113 (5):
1187-1194.
Karnehed N, Rasmusen F, Hemmingsson T, Tynellus P (2006). Obesity and
Attained Education: Cohort Studiy of More Than 700,000 Swedish Men.
Obesity; 14: 1421-1428.
Kayser R (2008). Adipositas im Kindes- und Jugendalter, Report Psychologie;
10: 469-471.
Kersting M, Chada C, Schöch G (1993). Optimierte Mischkost als
Präventionsernährung für Kinder und Jugendliche, Teil 1: Lebensmittelauswahl.
Ernährungsumschau; 40: 164-169.
- 146 -
Literatur
Kinra S, Nelder RP, Lewendon GJ (2000). Deprivation and childhood obesity:
a cross-sectional study of 20,973 children in Plymouth, United Kingdom. J
Epidemiol Community Health; 54 (6): 456-460.
Klaes L, Cosler D, Rommel A, Zens YCK (2003). WIAD-AOK-DSB-Studie II.
Bewegungsstatus von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Frankfurt/M.:
DSB.
Koch B (2009). Einflüsse verschiedener Parameter der sozialen Lage auf die
Entwicklung der Anthropometrie, der motorischen Leistungsfähigkeit und des
Freizeitverhaltens
von
Grundschülern,
unveröffentlichte
Dissertation,
Sporthochschule Köln.
Korsten K (2005): FITOC (Freiburg Intervention Trial for Obese Children) Langzeitergebnisse, unveröffentlichte Dissertation, Sporthochschule Köln.
Korsten-Reck U, Fischer S, Berg A, Keul J (1997). Konzept für ein
bundesweit umsetzbares ambulantes Programm der Therapie und Prävention
der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen (1997). In: Traenckner K, Berg A,
Jüngst BK, Halhuber MJ, Rost R, (Hrsg.). Prävention und Rehabilitation im
Kindes- und Jugendalter : 153-156. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
mbH.
Korsten-Reck U, Kayser R, Rudloff C, Esser KJ, Grupe M, Emunds U,
Kromeyer-Hauschild K, Rücker G, Wolfarth B, Berg A (2002). Freiburger
Interventionsprogramm zur ambulanten Therapie der Adipositas im Kindesalter
(FITOC). Versicherungsmedizin; 54: 21-25.
Korsten-Reck U, Kromeyer-Hauschild K, Korsten K, Bjarnason-Wehrens
B,
Dickhuth
HH,
Berg
A
(2004).
Bedeutung
des
Freizeit-
und
Ernährungsverhaltens und der Sozialanamnese in der Therapie der Adipositas
bei Kindern. Perfusion; 17: 458-464.
- 147 -
Literatur
Korsten-Reck U, Kromeyer-Hauschild K, Wolfarth B, Dickhuth HH, Berg A
(2005). Freiburg Intervention Trial for Obese Children (FITOC): Results of a
clinical observation study. Int. J Obes. Relat Metab Disord; 29: 356-361.
Korsten-Reck U, Kaspar T, Korsten K, Kromeyer-Hauschild K, Bös K, Berg
A, Dickhuth HH (2007). Motor Abilities and Aerobic Fitness of Obese Children.
Int J Sports Med; 28: 762-767.
Kovacs M (1979). Children´ s depression inventory. Unpublished test, School
of Medicine, University of Pittsburgh.
Kromeyer K & Jaeger U (1995). Auswirkungen veränderter Lebensbedingungen auf Körperhöhe und Körpergewicht bei Jenaer Vorschulkindern. Z
Morphol Anthropol; 81: 91-110.
Kromeyer-Hauschild K, Zellner K, Jaeger U, Hoyer H (1999). Prevalence of
overweight and obesity among school children in Jena (Germany). Int J Obes
Relat Metab Disord; 23: 1143-1150.
Kromeyer-Hauschild K, Wabitsch M, Geller F, Ziegler A, Geiß HC, Hesse V,
Hippel v. A, Jaeger U, Johnsen D, Korte W, Menner K, Müller G, Müller JM,
Niemann-Pilatus A, Remer T, Schaefer F, Wittchen HU, Zabransky S,
Zellner K, Ziegler A, Hebebrand J (2001). Perzentile für den Body-Mass-Index
für das Kindes- und Jugendalter unter Heranziehung verschiedener deutscher
Untersuchungsgruppen. Monatszeitschr Kinderheilk; 149: 807-818.
Kurth BM & Schaffrath Rosario A (2007). Die Verbreitung von Übergewicht
und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland: Ergebnisse des
bundesweiten
Kinder-
Bundesgesundheitsblatt
und
-
Jugendgesundheitssurveys
Gesundheitsforschung
-
(KiGGS)
Gesundheitsschutz,
Springer, 50 (5-6): 736-743.
Kurth BK & Ellert U (2008). Gefühltes oder tätsächliches Übergewicht.
Worunter leiden Übergewichtige wirklich? Dtsch Arztebl; 105 (23): 406-412.
- 148 -
Literatur
Kurz D, Sack HG, Brinkhoff KP (1996). Kindheit, Jugend und Sport in Nordrhein-Westfalen: der Sportverein und seine Leistungen; eine repräsentative
Befragung der nordrhein-westfälischen Jugend; Abschlussbericht. Düsseldorf.
Lampert T, Mensink GBM, Romahn N, Woll A (2007a). Körperlich sportliche
Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse des Kinderund
Jugendgesundheitssurveys
(KiGGS).
Bundesgesundheitsbl
-
Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz; 50: 634-642.
Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW. Schulärztliche
Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen - Jahresbericht 2002, 2003. Bielefeld.
Larsson U, Karlsson J, Sullivan M (2002). Impact of overweight and obesity
on health-related quality of life - a Swedish population study. Int J Obes Relat
Metab Disord; 26 (3): 417-424.
Latner JD & Stunkard AJ (2001). Schoolchildren, stigma and obesity. Obes
Res; 9: 94-98.
Latner JD & Stunkard AJ (2003). Getting worse: the stigmatization of obese
children. Obes Res; 11: 452-456.
Latner JD, Juliet K, Murray B, Simmonds R (2007). Childhood obesity
stigma: Association with television, videogame, and magazine exposure. Body
Image; 4 (2): 147-151.
LeBow M (1991). Adipositas. Psychotherapie und Nachbehandlung von
Übergewicht bei Erwachsenen. Göttingen: Verlag Hans Huber.
Lehmkuhl G, Döpfner M, Plück J, Berner W, Fegert JM, Huss M, Lenz K,
Schmeck K, Lehmkuhl U, Poustka F (1998). Häufigkeit psychischer
Auffälligkeiten und somatischer Beschwerden bei vier- bis zehnjährigen Kindern
in Deutschland im Urteil der Eltern - ein Vergleich normorientierter und
kriterienorientierter Modelle. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und
Psychotherapie; 26: 83-96.
- 149 -
Literatur
Lemeshow AR, Fisher L, Goodman E, Kawachi I, Berkey CS, Colditz GA
(2008). Subjective Social Status in the School and Change in Adiposity in
Female Adolescents: Findings From a Prospective Cohort Study. Arch Pediatr
Adolesc Med; 162 (1): 23-28.
Loesel F, Bliesener T, Koeferl P (1991). Erlebens- und Verhaltensprobleme
bei Jugendlichen: Deutsche Adaptation und kulturvergleichende Überprüfung
der Youth Self-Report Form der Child Behavior Checklist. Z Klin Psychol; 20:
22-51.
McGinnis MJ (1995). The public health burden of a sedentary lifestyle. Med Sci
Sports Exerc; 24: 196-200.
Mellin LM, Slinkard LA, Irwin CE (1987). Adolescent obesity intervention:
validation of the Shapedownprogram. J Am Diet Assoc; 87: 333-338.
Mellin AE, Neumark-Sztainer D, Story M (2002). Unhealthy behaviors and
psychosocial difficulties among overweight adolescents: The potential Impact of
familial factors. Journal of Adolescent Health; 31: 145-153.
Melnyk BM, Small L, Morrison-Beedy D, Strasser A, Spath L, Kreipe R,
Crean H, Jacobson D, Kelly S, O'Haver J (2007). The COPE Healthy
Lifestyles Teen Program: Feasibility, Preliminary Efficacy, & Lessons Learned
from an After School Group Intervention with Overweight Adolescents. Journal
of Pediatric Health Care; 21 (5): 315-322.
Mensink GB, Lampert T, Bergmann E (2005). Übergewicht und Adipositas in
Deutschland
1984-2003.
Bundesgesundheitsblatt
Gesundheitsforschung
Gesundheitsschutz; 48: 1348-1356.
Miller WC & Jacob AV (2001). The health at any size paradigm for obesity
treatment. The scientific evidence. Obesity Reviews; 2 (1): 37-45.
Moens E, Braet C, Timbremont B (2005). Depression und Selbstwertgefühl
bei adipösen Kindern und Jugendlichen. Kindheit und Entwicklung; 14 (4): 237243.
- 150 -
Literatur
Moon YI, Park HR, Koo HY, Kim HS (2004). Effects of behavior modification
on body image, depression and body fat in obese Korean elementary school
children. Yonsei Med J; 45: 61-67.
Morgan CM, Tanofsky-Kraft M, Wilfley DE (2002). Childhood obesity. Child
Adolesc Psychiatric Clin N Am; 11: 257-278.
Müller MJ, Landsberg B, Plachta-Danielzik S, Lange D, Johannsen M
(2009). Soziale Ungleichheit im Übergewicht. Adipositas; 3: 82-87.
Mustillo S, Worthman C, Erkanli A, Keeler G, Angold A, Costello E J
(2003). Obesity and psychiatric disorder: Developmental trajectories. Pediatrics;
111: 851-859.
Mutrie N & Parfitt G (1998). Physical activity and its link with mental, social and
moral health in young people. In: Biddle SJH, Sallis JF, Cavill N (Hrsg.). Young
and active? Young people and health-enhancing physical activity - evidence
and implications: 49-68. London: Health Education Authority.
Myers MD, Raynor HA, Epstein LH (1998). Predictors of Child Psychological
Changes During Family-Based Treatment for Obesity. Pediatr Adolesc Med;
152 (9): 855-861.
Nieschalk T, Heiland SK, Kaps A, Schiel R (2008). Depressivität bei Kindern
und Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas. Adipositas Spektrum; (4) 10:
32.
Oude Luttikhuis H, Baur L, Jansen H, Shrewsbury VA, O'Malley C, Stolk
RP, Summerbell CD (2009). Interventions for treating obesity in children.
Cochrane Database of Systematic Reviews 2009, Issue 1. Art. No.: CD001872.
DOI: 10.1002/14651858.CD001872.pub2.
Pietrobelli A, Faith MS, Allison DB, Gallagher D, Chiumello G, Heymsfield
S (1998). Body mass index as a measure of adiposity among children and
adolescents: a validation study. J Pediatr; 132: 204-210.
- 151 -
Literatur
Pine DS, Goldstein RB, Wolk S, Weissman MM (2001).The association
between childhood depression and adulthood body mass index. Pediatrics; 107:
1049-1056.
Pudel V & Oetting M (1977). Eating in the laboratory: Behavioural aspects of
the positive energy bilance. Int J Obes; 1: 369-386.
Puhl RM & Brownell KD (2001). Bias, discrimination and obesity. Obes Res; 9:
788-805.
Puhl RM & Latner JD (2007). Stigma, obesity, and the health of the nation’s
children. Psychol Bull;133: 557-580.
Radon S, Kristen A, Kramer G, Schiel R (2006). Komorbidität von Depression
und allgemeines Wohlbefinden bei Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht
und Adipositas. Diabetologie und Stoffwechsel; 1: 1055-1058.
Rand CSW & McGregor AMC (1990). Morbidly obese patient`s perceptions of
social discrimination before and after surgery of obesity. Southern medical
Journal; 83: 1390-1395.
Ravens-Sieberer U, Redegeld M, Bullinger M (2001). Quality of life after inpatient rehabilitation in children with obesity. International Journal of Obesity
and Related Metabolic Disorders; 25 (1): 63-65.
Ravens-Sieberer U, Wille N, Bettge S, Erhart M (2007). Psychische
Gesundheit
von
Kindern
und
Jugendlichen
in
Deutschland.
Bundesgesundheitbl-Gesundheitsforsch-Gesundheitsschutz; 50: 871-878.
Reinehr T & Andler W (2004). Changes in the atherogenic risk factor profile
according to degree of weight loss. Arch Dis Child; 89 (5): 419-422.
Reinehr T, Kersting M, Wollenhaupt A, Alexy U, Kling B, Strobele K,
Andler W (2005). Evaluation of the training program "OBELDICKS" for obese
children and adolescents. Klin Padiatr; 217: 1-8.
- 152 -
Literatur
Reinehr T & de Sousa G (2006). Long-term follow-up pf cardiovascular
disease risk factors in children after an obesity intervention. Am J Clin Nutr; 84:
490-496.
Reinehr T & Wabitsch M (2007). Strukturierte Erfassung der Therapieangebote für adipöse Kinder und Jugendliche. Monatsschrift Kinderheilkunde;
151: 757-761.
Remschmidt H & Walter R (1990). Psychische Auffälligkeiten bei Schulkindern. Göttingen: Hogrefe.
Rennie KL, Livingstone MB, Wells R (2005). Association of physical activity
with body-composition indexes in children aged 6-8y at varied risk of obesity.
Am J Clin Nutr; 82: 13-20.
Resnick MD, Blum R, Harris L (1989). Technical report on the adolescent
health database project: University of Minnesota Adolescent Health Program.
Minneapolis, MN: University of Minnesota Press.
Richardson SA, Hastorf AH, Goodman N, Dornsbusch SM (1961). Cultural
uniformity in reaction to physical disabilities. Am Sociol Rev; 202: 241-147.
Robinson TN (1998). Does television cause childhood obesity? Journal of the
American Medical Association; 279 (12): 959-960.
Rodin J, Silberstein L, Striegel-Moore R (1984). Women and weight: a
normative discontent. Nebraska Symposium Motiv; 32: 267-307.
Rolland-Cachera MF, Deheeger M, Guilloud-Bataille M, Avons P, Patois E
(1987). Tracking the development of adipositas from one month of age to
adulthood. Annals of human biology; 14 (3): 219-229.
Rolland-Cachera MF & Bellisle F (2002). Nutrition. In: Burniat W, Cole T,
Lissau I, Poskitt E (Hrsg.). Child and Adolescent Obesity: Causes and
Consequences, Prevention and Management: 69- 92. Cambridge: Cambridge
University Press.
- 153 -
Literatur
Rolland-Cachera MF, Thibault H, Souberbielle JC, Souli D, Carbonel P,
Deheeger M, et al. (2004). Massive obesity in adolescents: dietary
interventions and behaviours associated with weight regain at 2 y follow-up.
International Journal of Obesity and Related Metabolic Disorders; 28 (4): 514519.
Rosenberg M (1986). Conceiving the self. Malabar, Florida: Robert E. Krieger.
Publishing Company, Inc.
Rost R (1995): Diagnostische Methoden. In Rost R (Hrsg.), Sport- und
Bewegungstherapie bei inneren Krankheiten: 276-277. Deutscher Ärzte-Verlag
GmbH, Köln.
Roth B, Munsch S, Meyer A, Winkler-Metzke C, Isler E, Steinhausen HC,
Schneider S (2008). Die psychische Befindlichkeit übergewichtiger Kinder.
Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie; 36 (3): 163176.
Saelens BE (2002). Home Environmental Influences on Children’s Television
Watching from Early to Middle Childhood. Developmental and Behavioral
Pediatrics; 23: 127-132.
Sardinha LB, Going SB, Teixeira PJ, Lohman TG (1999). Receiver operating
characteristic analysis of body mass index, triceps skinfold thickness, and arm
girth for obesity screening in children and adolescents. Am J Clin Nutr; 70:
1090-1095.
Saß H, Wittchen HU, Zaudig M (1996). Diagnostisches und Statistisches
Manual Psychischer Störungen DSM-IV. Göttingen: Hogrefe.
Savoye M, Shaw M, Dziura J, Tamborlane WV, Rose P, Guandalini C, et al.
(2007). Effects of a weight management program on body composition and
metabolic parameters in overweight children: a randomized controlled trial.
Journal of the American Medical Association; 297 (24): 2697-2704.
- 154 -
Literatur
Shechtman Z & Gluk O (2005). An Investigation of Therapeutic Factors in
Children's Groups, Group Dynamics. Theory, Research and Practice; 9 (2):
127-134.
Schlicht W & Schwenkmezger P (Hrsg.) (1995). Gesundheitsverhalten und
Bewegung: Grundlagen, Konzepte und empirische Befunde. Schorndorf:
Hofmann.
Schilling M, Fendrich S, Pothmann J, Wilk A (2007). Hilfen zur Erziehung in
Nordrhein-Westfalen. HZE Bericht 2007,u.a. Dortmund.
Schneider S, Unnewehr S, Margraf J (1995). Kinder-DIPS. Diagnostisches
Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. SpringerVerlag, Berlin.
Schwimmer JB, Burwinkle TM, Varni JW (2003). Health-Related Quality of
Life of Severely Obese Children and Adolescents. Journal of the American
Medical Association; 289 (14): 1813-1819.
Schwingshandl J, Sudi K, Eibl B, Wallner S, Borkenstein M (1999). Effect of
an individualised training programme during weight reduction on body
composition: a randomised trial. Arch Dis Child; 81 (5): 426-428.
Seidell JC (1999). Obesity: a growing problem. Acta Paediatrica; 88 (428): 4650
Seligman MEP (1975). Helplessness. San Francisco: Freeman.
Sheslow D, Hassink S, Wallace W, DeLancey E (1993). The relationship
between selfesteem and depression in obese children. Ann N Y Acad Sc; 699:
289-291.
Sjöberg RL, Nilsson KW, Leppert J (2005). Obesity, shame and depression in
school-aged children: a population-based study. Pediatrics; 116: 389-392.
Siegfried W & Siegfried A (2000). Langzeittherapie hochgradiger Adipositas
bei Jugendlichen. Kindheit und Entwicklung; 2: 102-108.
- 155 -
Literatur
Slaughter MH, Lohman TG, Boileau RA, Horswill CA, Stillman RJ, Van
Loan MD, Bemben DA (1988). Skinfold equations for estimation of body
fatness in children and youth. Hum Biol; 60: 709-723.
Sluijs van EMF, McMinn AM, Griffin SJ (2007). Effectiveness of interventions
to promote physical activity in children and adolescents. BMJ; 335: 703-707.
Sothern JN, Udall JR, Suskind RM, Vargas A, Blecker U (2000). Weight loss
and growth velocity in obese children after very low calorie diet, exercise, and
behavior modification. Acta Paediatr; 89 (9): 1036-1043.
Stanger JD (1998). Television in the Home 1998: The Third Annual National
Survey of Parents and Children. Philadelphia, PA: Annenberg Public Policy
Center.
Staffieri JR (1967). A study of social stereotype of body image in children. J
Pers Soc Psychol; 7 (1): 101-104.
Stiensmeier J (1988). Die Erfassung von Depression bei Kindern: Eine
deutsche Version des Children's Depression Inventory (CDI-d). Diagnostica; 34:
320-331.
Stiensmeier-Pelster J, Schürmann M, Duda K (1989). Depressions-Inventar
für Kinder und Jugendliche (DIKJ) (Testmappe und Handanweisung). HogrefeVerlag für Psychologie, Göttingen.
Storch E, Milsom V, DeBraganza K, Ninoska M; Lewin A, Geffken G,
Silverstein J (2007). Peer Victimization, Psychosocial Adjustment, and
Physical Activity in Overweight and At-Risk-For-Overweight Youth. Journal of
Pediatric Psychology. Special Issue on Pediatric Overweight; 32 (1): 80-89.
Strauss RS (2000). Childhood obesity and self-esteem. Pediatrics; 105 (1): 1520.
Strauss RS & Pollack HA (2003). Social marginalization of overweight
children. Archives of Pediatrics and Adolescent Medicine; 157: 746-752.
- 156 -
Literatur
Striegel-Moore R & Rodin J (1986). The influence of psychological variables in
obesity. In: Brownell KD & Foreyt JP (Hrsg.).Handbook of Eating disorders:
Physiology, psychology and treatment of obesity, anorexia and bulimia: 99-121.
New York, NY, Basic Books.
Strong WB, Malina RM, Blimkie CJ, Daniels SR, Dishman RK, Gutin B,
Hergenroeder AC, Must A, Nixon PA, Pivarnik JM, Rowland T, Trost S,
Trudeau F (2005). Evidence based physical activity for school-age youth. J
Pediatr; 146: 732-737.
Stunkard AJ & Albaum JM (1981). The accuracy of self-reported weights.
American Journal of Clinical Nutrition; 34: 1593-1599.
Stunkard AJ & Wadden TA (1992): Psychological aspects of severe obesity.
American Journal of Clinical Nutrition; 55: 524-532.
Stunkard AJ & Sobal J (1995). Psychosocial consequences of obesity. In:
Brownell KD & Fairburn
CG (Hrsg.). Eating disorders and obesity: A
comprehensive handbook. New York, London: Guilford Press: 417-421.
Stunkard AJ (1993). Talking with patients. In: Stunkard AJ, Wadden TA
(Hrsg.). Obesity: Theory and Therapy, 2. Aufl., New York, NY, Raven Press:
355-363.
Tajfel H (1982). Social Identity and intergroup relations. Cambridge.
Teasdale TW, Sørensen TIA, Stunkard AJ (1992). Intelligence and
educational level in relation to body mass index of adult males. Hum Biol; 64
(1): 99-106.
Tegethoff HG (1999). Soziale Gruppen und Individualisierung. Neuwied und
Kriftel.
Thiels C & Pätel J (2008). Erhebung von Essverhalten und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Zeitschrift für Kinder- und
Jugendpsychiatrie; 36 (4): 265-274.
- 157 -
Literatur
Tschuschke V (1999). Gruppenpsychotherapie versus Einzeltherapie: Gleich
wirksam? Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik; 35: 257-274.
Tsiros MD, Sinn N, Coates AM, Howe PRC, Buckley JD (2008). Treatment of
adolescent overweight and obesity. Eur J Pediatr; 167: 9-16.
Turnbull JD, Heaslip S, McLeod HA (2000). Pre-school children`s attitudes to
fat and normal male and female stimulus figures. Int J Obes Relat Metab
Disord; 24 (12): 1705-1706.
Veugelers PJ & Fitzgerald AL (2005). Prevalence of and risk factors for
childhood overweight and obesity. Cmaj; 173: 607-613.
Vila G, Zipper E, Dabbas M , Bertrand C, Robert JJ, Ricour C, MourenSiméoni MC (2004). Mental disorders in obese children and adolescents.
Psychosom Med; 66 (3): 387-394.
Visser JH, Van der Ende J, Koot HM, Verhulst FC (2000). Predictors of
psychopathology in young adults referred to mental health services in childhood
or adolescence. Br J Psychiatry; 177: 59-65.
Von Kries R (2004). Adipositas bei Kindern in Bayern - Erfahrungen aus den
Schuleingangsuntersuchungen. Gesundheitswesen; 66: 80-85.
Wabitsch M (2000). Overweight and Obesity in European children: definition
and diagnostics procedures, risk factors and consequences for later health
outcome. European Journal of Pediatrics; 159 (1): 8-13.
Wabitsch M, Kunze D, Keller E, Kiess W, Kromeyer-Hauschild K (2002).
Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Deutliche und
anhaltende Zunahme der Prävalenz - Aufruf zum Handeln. Fortschr Med Orig;
120 (4): 99-106.
Wabitsch M & Moß A (2009). Adipositas im Kindes- und Jugendalter.
Monatsschrift Kinderheilkunde;157 (11): 1151-1156.
- 158 -
Literatur
Wadden TA & Stunkard AJ (1985). Social and psychological consequences of
obesity. Annals of international medicine; 103: 1062-1067.
Wadden TA & Stunkard AJ (1987). Psychopathology and obesity. Annals New
York Academy of Sciences; 499: 55-65.
Wadden TA, Foster G, Stunkard AJ, Linowitz J (1989). Dissatisfaction with
weight and figure in obese girls: Discontent but not depressive. Int J Obes; 13:
89-97.
Wallace WJ, Sheslow D, Hassink S (1993). Obesity in children: a risk for
depression. Ann N Y Acad Sci; 699: 301-303.
Wallander JL, Varni JW, Babani L, Tweddle Banis H, Wilcox KT (1988).
Children with chronic physical disorders: maternal reports of their psychological
adjustment. J Pediatr Psychol; 13: 197-212.
Wareham NJ, van Sluijs EM, Ekelund U (2005): Physical activity and obesity
prevention: a review of the current evidence. Proc Nutr Soc; 64: 229-247.
Warschburger P & Petermann F (2000). Adipositas-Einführung in einen
Themenschwerpunkt. Kindheit und Entwicklung; 9: 71-77.
Warschburger P (2005). The unhappy obese child. Int J Obes; 29 (2): 127-129
Whitaker RC, Wright JA, Pepe MS, Seidel KD, Dietz WH (1997).Predicting
obesity in young adulthood from childhood and parental obesity. N Engl J Med;
337 (25): 869-873.
Whitaker RC, Pepe MS, Wright JA, Seidel KD, Dietz WH (1998). Early
adiposity rebound and the risk of adult obesity. Pediatrics; 101 (3): e5.
WHO (2000).Obesity: preventing and managing the global epidemic. WHO
Technical Report Series 894, Genf.
WHO (2004). Global Strategy on diet, nutrition and physical activity.
- 159 -
Literatur
WHO (2007). Why move for health. (Zugriff am 10.05.2009). Online verfügbar
unter http://www.who.int/moveforhealth.
WHO (2008). Global Strategy on Diet, Physical Activity and Health. Genf: World
Health Organization. (Zugriff am 28.07.2008). Online verfügbar unter:
http://www.who.int/hpr/global.strategy.shtml.
WHO Europe (2008): http://www.euro.who.int/obesity (Zugriff am 05.08.2009).
WIAD-AOK-DSB Studie II - Klaes L, Cosler D, Rommel A, Zens YCK (2003).
Dritter Bericht zum Bewegungsstatus von Kindern und Jugendlichen in
Deutschland.
Ergebnisse
des
Bewegungs-Check-Ups
im
Rahmen
der
Gemeinschaftsaktion von AOK, DSB und WIAD „Fit sein macht Schule“. Bonn.
Wilfley DE, Welch R, Stein RI, Spurrell EB, Cohen LR, Saelens BE,
Dounchis JZ, Frank MA, Wiseman CV, Matt GE (2002). A randomized
comparison of group cognitive-behavioral therapy and group interpersonal
psychotherapy for the treatment of overweight individuals with binge-eating
disorder. Arch Gen Psychiatry; 59: 713-721.
Wilson GT (1996). Acceptance and change in the treatment of eating disorders
and obesity. Behav Ther; 27: 417-439.
Wing RR & Jakicic JM (2000). Changing lifestyle: Moving from sedentary to
active. In: Bouchard C (Hrsg.). Physical Activity and Obesity: 372-389.
Champaign, IL: Human Kinetics.
Wolfram G (1998). Die Rolle der Fette und der Kohlenhydrate bei der
Entstehung der Adipositas. In: Wechsler JG (Hrsg.). Adipositas. Ursachen und
Therapie. Berlin, Wien: Blackwell Wissenschafts-Verlag.
Yalom ID (1985). The theory and practice of group psychotherapy. New York,
Basic Books.
- 160 -
Literatur
Young-Hyman D, Schlundt DG, Herman-Wenderoth L, Bozylinski K (2003).
Obesity, Appearance, and Psychosocial Adaptation in Young African American
Children. Journal of Pediatric Psychology; 28 (7): 463-472.
Young-Hyman D, Tanofsky-Kraff M, Yanovski S, Keil M, Cohen M, Peyrot
M, Yanovski J (2006). Psychological status and weight-related distress in
overweight or at-risk-for overweight children. Obesity; 14: 2249-2258.
Zabransky S, Weinand C, Schmidgen A, Schafmeister C, Müller S,
Hollinger-Philipp
R,
Danker-Hopfe
H
(2000).
Saarländische
Wachstumsstudie: Perzentilenkurven für Körperhöhe, Körpergewicht und Body
Mass Index für saarlandische Jungen und Madchen im Alter zwischen 4 und 18
Jahren. Med Wochenschr; 7: 145-152.
Zametkin AJ, Zoon CK, Klein HW, Munson S (2004). Psychiatric aspects of
child and adolescent obesity: a review of the past 10 years. J Am Acad Child
Adolesc Psychiat; 43 (2): 134-150.
Zellner K, Jaeger U, Kromeyer-Hauschild K (2004). Height, weight and BMI
of schoolchildren in Jena, Germany - are the secular changes levelling off?
Economics Hum; 2: 281-294.
Ziegert B, Neuss A, Herpertz-Dahlmann B, Kruse W (2002). Psychische
Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen in der allgemeinärztlichen Praxis.
Dtsch Arztebl; 99 (2): 1436-1441.
Zimmermann MB, Hess SY, Hurrell RF (2000). A national study of the
prevalence of overweight and obesity in 6-12-year-old Swiss children: body
mass index, body-weight perceptions and goals. Eur J Clin Nutr; 54 (7): 568572.
Zwiauer K (1998). Adipositas im Kindes- und Jugendalter- Prävention und
Therapie. In: Wechsler JG (Hrsg.). Adipositas. Ursachen und Therapie: 181195. Blackwell, Berlin.
- 161 -
Verzeichnisse
8 Verzeichnisse
Verzeichnisse
8.1 Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
AD
Adipositas
AGA
Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter
allg.
allgemein
BMI
Body Mass Index
bzgl.
bezüglich
ca.
circa
CBCL4/18
Child Behavior Checklist 4-18
CHILT
Childrens Health Interventional Trial
cm
Zentimeter
DEXA
Dual Energy X-Ray Absorptiometry
DIKJ
Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche
ECOG
European Childhood Obesity Group
ggf.
Gegebenenfalls
ggs.
gegenseitig
IG
Interventionsgruppe
IG-m
Interventionsgruppe Jungen
IG-w
Interventionsgruppe Mädchen
Incl.
Inklusive
- 162 -
Verzeichnisse
IOTF
International Obesity Taskforce
J
Jahre
k.A.
keine Angabe
KA
körperliche Aktivität
Kg
Kilogramm
KG
Kontrollgruppe
KG-m
Kontrollgruppe Jungen
KG-w
Kontrollgruppe Mädchen
KiGGs
Kinder- und Jugendgesundheitssurvey
KOPS
Kieler Adipositas-Präventionsstudie
m
Jungen
m
Meter
max.
Maximum
min.
Minimum
Mon
Monate
MW
Mittelwert
n
Anzahl
NHANES
National Health and Nutrition Examination Survey
NRW
Nordrhein-Westfalen
n.s.
nicht signifikant
p
Signifikanzniveau
RKI
Robert Koch Institut
- 163 -
Verzeichnisse
RW
Rohwert
SD
Standardabweichung
SDS
Standard Deviation Scores
SES
sozioökonomischer Status
Sig
Signifikanz
TRF
Teacher’s Report Form
u.a.
unter anderem
ÜG
Übergewicht
usw.
und so weiter
w
Mädchen
WHO
World Health Organisation
WIAD
Wissenschaftliche Institut der Ärzte Deutschlands
YSR/11-18
Youth Self Report/11-18
z.B.
zum Beispiel
- 164 -
Verzeichnisse
8.2 Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Belastungsprinzip während der FITOC-Intervention .......................... 20
Abb. 2: Differenz des BMI der IG und KG T0 zu T1 ....................................... 43
Abb. 3: Verlauf des BMI-SDS der IG und KG von T0 zu T1 ........................... 44
Abb. 4: Veränderungen der psychischen Auffälligkeiten der IG
und KG in der CBCL/4-18 von T0 zu T1............................................ 53
Abb. 5: Veränderungen und Signifikanzen der Syndromskalen der
CBCL/4-18 der IG und KG.................................................................. 55
Abb. 6: Veränderung des Gesamtrohwertes der IG und KG in der
CBCL/4-18 zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1 ................. 56
Abb. 7: Veränderung der Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten
in der TRF in der IG von T0 zu T1 ..................................................... 63
Abb. 8: Veränderungen der Mittelwerte (T-Werte) der IG in der
TRF von T0 zu T1.............................................................................. 64
Abb. 9: Veränderung des Gesamtrohwertes der TRF in der IG
von T0 zu T1 ..................................................................................... 65
Abb. 10: Veränderungen der psychischen Auffälligkeiten und
depressiver Symptome der IG von T0 zu T1 ..................................... 72
Abb. 11: Signifikante Veränderung ausgewählter Syndromskalen
der YSR/11-18 zu den Untersuchungszeitpunkte T0 und T1 ............ 73
Abb. 12: Veränderung des durchschnittlichen Mittelwertes des DIKJ
zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1 ................................... 74
Abb. 13: Veränderung des Rohwertes der YSR/11-18 zu den
Untersuchungszeitpunkten T0 und T1............................................... 75
- 165 -
Verzeichnisse
Abb. 14: Verlauf des BMI-SDS der IG von T0 zu T2 ........................................ 78
Abb. 15: Veränderung in der Häufigkeit psychisch auffälliger
Kinder und Jugendlicher der IG von T0 zu T2 ................................... 82
Abb. 16: Veränderung des Gesamtrohwertes der in der CBCL/4-18
zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2 ............................. 84
Abb. 17: Veränderungen der psychischen Auffälligkeiten und
depressiver Symptome der IG........................................................... 88
Abb. 18: Signifikante Veränderung der Syndromskalen der YSR/11-18
zu den Untersuchungszeitpunkte T0, T1 und T2............................... 89
Abb. 19: Veränderung des durchschnittlichen Mittelwertes des DIKJ
zu den Untersuchungszeitpunkten T0 , T1 und T2 ............................ 90
Abb. 20: Veränderung des Rohwertes der YSR/11-18 zu den
Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2......................................... 91
- 166 -
Verzeichnisse
8.3 Tabellenverzeichnis
Tab. 1:
Indikationsstellung für die Teilnahme an einem
Patientenschulungsprogramm für Kinder und Jugendliche ................... 12
Tab. 2:
Überblick über den Einsatz der Erhebungsinstrumente zu den
Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2............................................. 17
Tab. 3:
Exemplarischer Stundenplan für die FITOC - Intervention .................... 18
Tab. 4:
Gewichtung der Inhaltskategorien in den einzelnen Trainingsstufen .... 21
Tab. 5:
Exemplarischer Stundenplan für FITOC-MAXI...................................... 28
Tab. 6:
Zuteilung der Fragebögen zu den Fremd- und Selbstbeurteilern .......... 32
Tab. 7:
Definition und Darstellung des Signifikanzniveaus ................................ 37
Tab. 8:
Anthropometrische Daten der IG und KG zu T0.................................... 38
Tab. 9:
Anthropometrische Daten getrennt nach Geschlecht der
IG und KG zu T0................................................................................... 39
Tab. 10: Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in der IG und KG,
sowie getrennt nach Geschlecht ........................................................... 40
Tab. 11: Anthropometrische Daten der IG und KG zu T1.................................... 41
Tab. 12: Anthropometrische Daten getrennt nach Geschlecht der
IG und KG zu T1.................................................................................... 42
Tab. 13: Entwicklung des BMI der IG und KG im Verlauf T0 zu T1..................... 43
Tab. 14: Entwicklung des BMI-SDS der IG und KG im Verlauf von T0 zu T1 ..... 44
Tab. 15: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG
in der CBCL/4-18 zu T0 ....................................................................... 45
- 167 -
Verzeichnisse
Tab. 16: Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18
der IG und KG zum Zeitpunkt der Eingangsuntersuchung (T0)............. 46
Tab. 17: Durchschnittlicher CBCL - Gesamtrohwert der IG und KG
zum Zeitpunkt T0................................................................................... 47
Tab. 18: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich der Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten
bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T0 ........................................... 47
Tab. 19: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich der Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen
der CBCL/4-18 zu T0............................................................................. 48
Tab. 20: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes der
CBCL/4-18 zu T0................................................................................... 48
Tab. 21: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG und KG
in der CBCL/4-18 zu T1 ........................................................................ 49
Tab. 22: Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18
der IG und KG zum Zeitpunkt T1........................................................... 50
Tab. 23: Durchschnittlicher CBCL/4-18 - Gesamtrohwert der
IG und KG zum Zeitpunkt T1................................................................ 50
Tab. 24: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich der Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten
bei der IG und KG in der CBCL/4-18 zu T1 ........................................... 51
Tab. 25: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich der Mittelwerte der T-Werte Syndromskalen
der CBCL/4-18 zu T1............................................................................. 51
- 168 -
Verzeichnisse
Tab. 26: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes
der CBCL/4-18 zu T1............................................................................. 52
Tab. 27: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten in der IG und KG zu den
Untersuchungszeitpunkten T0 und T1................................................... 52
Tab. 28: Veränderungen der Mittelwerte der IG und KG zu den
Untersuchungszeitpunkten T0 und T1................................................... 54
Tab. 29: Veränderungen des Rohwertes des CBCL/4-18 in der IG
und KG zu den Untersuchungszeitpunkten T0 und T1 .......................... 56
Tab. 30: Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF
in der IG zum Zeitpunkt T0 ................................................................... 57
Tab. 31: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der TRF
der Interventionsgruppe zu T0............................................................... 58
Tab. 32: Durchschnittlicher TRF-Gesamtrohwert der IG zum
Zeitpunkt T0 .......................................................................................... 58
Tab. 33: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede hinsichtlich
der Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten in der TRF
zum Testzeitpunkt T0 ............................................................................ 59
Tab. 34: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich der Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen
der TRF zum Zeitpunkt T0..................................................................... 59
Tab. 35: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes
TRF zum Zeitpunkt T0........................................................................... 59
Tab. 36: Häufigkeit psychischer Auffälligkeiten in der TRF in der IG
zum Zeitpunkt T1.................................................................................. 60
- 169 -
Verzeichnisse
Tab. 37: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der TRF der
Interventionsgruppe zu T1..................................................................... 60
Tab. 38: Durchschnittlicher TRF-Gesamtrohwert der IG zum Zeitpunkt T1......... 61
Tab. 39: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich der Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten
in der TRF zum Testzeitpunkt T1 .......................................................... 61
Tab. 40: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich der Mittelwerte der TRF zum Zeitpunkt T1.......................... 62
Tab. 41: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes
der TRF zum Zeitpunkt T1..................................................................... 62
Tab. 42: Veränderungen der Mittelwerte der Syndromskalen der
TRF der IG von T0 zu T1....................................................................... 64
Tab. 43: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver
Symptome in der IG............................................................................... 66
Tab. 44: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18
in der IG zu T0...................................................................................... 66
Tab. 45: Durchschnittlicher YSR/11-18-Rohwert der IG zu
Untersuchungsbeginn T0 ...................................................................... 67
Tab. 46: Häufigkeiten und geschlechtsspezifische Unterschiede
hinsichtlich psychischer Auffälligkeiten und depressiver
Symptome bei den Jugendlichen der IG zu T0...................................... 67
Tab. 47: Geschlechtsspezifische Darstellung der Mittelwerte (T-Werte)
der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T0............... 68
Tab. 48: Geschlechtsspezifische Angaben und Unterschiede der
durchschnittlichen YSR/11-18-Rohwerte der IG zu T0 .......................... 68
- 170 -
Verzeichnisse
Tab. 49: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver
Symptome in der IG............................................................................... 69
Tab. 50: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18
und DIKJ in der IG zu T1 ....................................................................... 69
Tab. 51: Durchschnittlicher YSR/11-18-Rohwert der IG zu T1 ............................ 70
Tab. 52: Häufigkeiten und geschlechtsspezifische Unterschiede
hinsichtlich psychischer Auffälligkeiten und depressiver
Symptome bei den Jugendlichen der IG zu T1...................................... 70
Tab. 53: Geschlechtsspezifische Darstellung der Mittelwerte (T-Werte)
der Syndromskalen der YSR/11-18 und DIKJ in der IG zu T1............... 71
Tab. 54: Geschlechtsspezifische Angaben und Unterschiede des
durchschnittlichen YSR/11-18-Rohwertes der IG zu T1 ........................ 71
Tab. 55: Mittelwerte und signifikanten Veränderung zu den
Untersuchungszeitpunkte der Syndromskalen der YSR/11-18.............. 73
Tab. 56: Anthropometrische Daten der IG zu T2................................................. 76
Tab. 57: Anthropometrische Daten der IG zu T2, getrennt nach Geschlecht ...... 77
Tab. 58: Signifikante Veränderung im BMI und BMI-SDS der IGvon
T0 zu T1, T1 zu T2 und T0 zu T2 .......................................................... 78
Tab. 59: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der
IG in der CBCL/4-18 zu T2 .................................................................... 79
Tab. 60: Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen der CBCL/4-18
der IG zu T2 .......................................................................................... 79
Tab. 61: Durchschnittlicher CBCL - Gesamtrohwert der IG zum
Zeitpunkt T2 .......................................................................................... 80
- 171 -
Verzeichnisse
Tab. 62: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich der Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten bei der IG
in der CBCL/4-18 zu T2......................................................................... 80
Tab. 63: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich der Mittelwerte der T-Werte der Syndromskalen
der CBCL/4-18 zu T2............................................................................ 81
Tab. 64: Geschlechtsspezifische Darstellung und Unterschiede
hinsichtlich des durchschnittlichen Gesamtrohwertes der
CBCL/4-18 zu T2................................................................................... 81
Tab. 65: Veränderungen der Mittelwerte derCBCL/4-18 der IG zu den
Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2............................................. 83
Tab. 66: Veränderungen des Rohwertes des CBCL/4-18 in der
IG zu den Untersuchungszeitpunkten T0, T1 und T2 ............................ 84
Tab. 67: Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und depressiver
Symptome in der IG............................................................................... 85
Tab. 68: Mittelwerte (T-Werte) der Syndromskalen der YSR/11-18
und DIKJ in der IG zu T2 ....................................................................... 85
Tab. 69: Durchschnittlicher YSR/11-18-Rohwert der IG zu T2 ............................ 86
Tab. 70: Häufigkeiten und geschlechtsspezifische Unterschiede
hinsichtlich psychischer Auffälligkeiten und depressiver
Symptome bei den Jugendlichen der IG zu T2...................................... 86
Tab. 71: Geschlechtsspezifische Darstellung der Mittelwerte der
T-Werte der Syndromskalen der YSR/11-18 und
DIKJ in der IG zu T2 .............................................................................. 86
Tab. 72: Geschlechtsspezifische Angaben und Unterschiede des
durchschnittlichen YSR/11-18-Rohwerte der IG zu T2 .......................... 87
- 172 -
Verzeichnisse
Tab. 73: Mittelwerte und signifikante Veränderung zu den
Untersuchungszeitpunkten der Syndromskalen der YSR/11-18
und der DIKJ ......................................................................................... 89
Tab. 74: Korrelationen zwischen den untersuchten Parametern
(Depressivität, allgemeine psychische Belastung) und BMI-SDS
Differenz von T0 zu T1 ......................................................................... 93
Tab. 75: Korrelation zwischen der Gewichtsreduktion von
T0 zu T1 (∆ BMI-SDS) und Veränderung der Syndromskalen
der CBCL von T0 zu T1......................................................................... 94
Tab. 76: Prädiktoren der Syndromskalen der CBCL/4-18 bezogen
auf die Veränderung von ∆ BMI-SDS .................................................... 95
Tab. 77: Prävalenzraten für kinder- und jugendpsychiatrischer
Auffälligkeiten in Deutschland ............................................................. 110
- 173 -
Lebenslauf
LEBENSLAUF
Lebenslauf
Persönliche Daten
Name:
Ronald Götz Wilhelm Kayser
Geburtsdatum:
22. August 1962
Geburtsort:
Bonn
Nationalität:
deutsch
Familienstand:
verheiratet, 4 Kinder
Schulischer Werdegang
Schulen (1969 - 1983):
Grundschule Leverkusen;
Grundschule Erftstadt-Liblar
Elementary School in Middletown, NJ, USA
Elementary School McMurray, PA, USA
Middle School McMurray, PA, USA
Gymnasium Erftstadt-Lechenich
Gymnasium Kerpen mit Abitur
Wehrdienst
1983 - 1984
Grundwehrdienst in Nienburg a.d. Weser,
Hildesheim und Osterode
Studium
1985 - 1990
Deutsche Sporthochschule Köln
Studium der Sportwissenschaften
Abschluss: Diplom Sportlehrer
- 174 -
Lebenslauf
1986 - 1991
Universität zu Köln
Studium der Psychologie
Abschluss: Diplom Psychologe
2008 - 2012
Promotionsstudium Deutsche
Sporthochschule Köln zum Doktor der
Sportwissenschaft
Beruflicher Werdegang
1991 - dato
St. Marien-Hospital Düren gGmbH
Hospitalstrasse 44, 52353 Düren
Abteilung: Sozialpädiatrisches Zentrum
als Diplom-Psychologe, Diplom-Sportlehrer,
Psychologischer Psychotherapeut und Kinderund Jugendpsychotherapeut
2000 - dato
stundenweise selbständig als Psychologischer
Psychotherapeut, Kinder- und
Jugendpsychotherapeut und Asthmatrainer
Weiterbildungen
1991-1995
Gesprächspsychotherapieausbildung
1991-1996
Psychotherapieausbildung Verhaltenstherapie
1999
Approbation zum psychologischen
Psychotherapeut
1999
Approbation zum Kinder- und
Jugendpsychotherapeut
Nideggen, den 13.02.2012
- 175 -
Abstract
Abstract
Abstract
Einleitung:
Adipositas
Neben körperlichen
nicht
selten
auch
Folgeerkrankungen
mit
psychischen
geht
eine
juvenile
Störungen einher.
Mit
zunehmendem Gewicht steigt das Risiko, psychische Auffälligkeiten zu
entwickeln (Puhl & Brownell 2003). Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung
an adipösen Kindern und Jugendlichen wurde die Wirksamkeit eines
ambulanten interdisziplinären Interventionsprogramms - FITOC und FITOCMAXI - auf die Anthropometrie, psychischen Auffälligkeiten und die allgemeine
psychische Belastung überprüft.
Methodik: 84 Kinder und Jugendliche der Interventionsgruppe wurden zu
Beginn (T0), nach Beendigung des Programms2 (T1) und sechs Monate nach
Beendigung der Maßnahme (T2) untersucht. Als Kontrollgruppe (KG: n = 38)
dienten adipöse Kinder und Jugendliche der Warteliste, die zu T0 und T1
untersucht wurden. Neben der Bestimmung der anthropometrischen Daten
wurde die Child Behavior Checklist/4-18 (CBCL/4-18) zur Erfassung der
psychischen Auffälligkeiten und der allgemeinen psychischen Belastung
eingesetzt sowie zusätzlich die Youth Self Report/11-18 (YSR/11-18; nur IG),
die Teacher’s Report Form (TRF; nur IG) und das Depressionsinventar für
Kinder und Jugendliche (DIKJ; nur IG).
Ergebnisse: Zu Untersuchungsbeginn (T0) waren die Kinder und Jugendlichen
der IG durchschnittlich 12,0 ± 2,5 Jahre alt, 156,4 ± 13,7 cm groß und 72,5 ±
19,9 kg schwer. Zum gleichen Zeitpunkt waren die Kinder und Jugendliche der
2
Als Interventionsgrundlage dienten die Programme FITOC und FITOC-MAXI, die eine
einjährige ambulante interdisziplinäre Behandlung für adipöse Kinder und Jugendliche
entsprechenden Richtlinien der AGA (2010) darstellen.
- 176 -
Abstract
KG durchschnittlich 11,7 ± 2,8 Jahre alt, waren 154,5 ± 15,2 cm groß und
wogen durchschnittlich 70,6 ± 23,7 kg. Bei den untersuchten Parametern lagen
zu Untersuchungsbeginn keine geschlechtsspezifischen Unterschiede vor. Der
BMI-SDS der IG konnte von T0 (2,42 ± 0,42) zu T1 auf 2,24 ± 0,49 gesenkt (p ≤
0,001) und 6 Monate nach Behandlungsende (T2) stabilisiert werden. In der KG
(T0: 2,43 ± 0,49) zeigte sich nach einem Jahr (T1) keine signifikante
Veränderung.
In der IG lagen psychische Auffälligkeiten zu T0 in der CBCL/4-18 bei 28,1 %
(KG: n.s.), in der YSR/11-18 bei 12,0 % und in der TRF bei 27,0 %. Nach einem
Jahr (T1) konnten in der IG die psychischen Auffälligkeiten sowohl in der
Einschätzung der Eltern (14,9 %), als auch in der Selbsteinschätzung (2,9 %)
und in der Therapeuteneinschätzung (4,7 %) signifikant (p ≤ 0,001) gesenkt
werden. 6 Monate nach Beendigung der Intervention (T2) betrugen die
Prävalenzen psychischer Auffälligkeiten in der YSR/11-18 12,0 % (T0 zu T2:
n.s) und in der CBCL/4-18 15,0 % (T0 zu T2: p ≤ 0,001). In der KG lag die
Prävalenzrate psychischer Auffälligkeiten zu T0 bei 31,8 % und erhöhte sich
nach einem Jahr signifikant auf 38,1 % (p ≤ 0,001).
Bezogen auf Depression lag diese bei 19,0 % der Jugendlichen in der IG vor
und konnte nach einem Jahr (T1) nicht mehr nachgewiesen (p ≤ 0,001) werden.
6 Monate nach der Behandlung lag die Prävalenz der Depression bei 7,7 % (T0
zu T2: n.s.). Der Mittelwert des DIKJ als Ausdruck der depressiven
Gesamtsymptomatik (T0: T-Wert: 48,6 ± 13,6) konnte sowohl zu T1 (T-Wert:
42,3 ± 12,1; p ≤ 0,001) als auch zu T2 (T-Wert: 45,6 ± 10,5; p = 0,021)
signifikant gesenkt werden.
Die allgemeine psychische Belastung konnte aus Sicht der Eltern in der
Interventionsgruppe im Gegensatz zur Kontrollgruppe (T0: T-Wert 55; T1: TWert 59; n.s.) signifikant von T0 (T-Wert 59) zu T1 (T-Wert 54) gesenkt werden
(p ≤ 0,001). Die Veränderung der allgemeinen psychischen Belastung von
Untersuchungsbeginn (T0) bis 6 Monate nach der Intervention (T2: T-Wert 56;
T0 zu T2: n.s.) war nicht signifikant. Die allgemeine psychische Belastung in der
- 177 -
Abstract
Einschätzung der Therapeuten und Jugendlichen konnte signifikant von T0
(Therapeuten und Jugendliche: T-Wert 55) zu T1 (Therapeuten: T-Wert 51;
Jugendliche: T-Wert 50) gesenkt werden (p ≤ 0,001). 6 Monate nach Ende des
Programms erhöhte sich in der Selbsteinschätzung der Jugendlichen die
allgemeine psychische Belastung wieder (T2: T-Wert 51; T0 zu T2: n.s.). Die
Veränderung der allgemeinen psychischen Belastung in der Selbsteinschätzung
der Jugendlichen der IG war nicht signifikant.
Im Rahmen der Regressionsanalyse zeigte sich, dass eine Gewichtsreduktion
von T0 (2,42 ± 0,42) zu T1 (2,24 ± 0,49) zu deutlichen Verbesserungen (p =
0,004) in den Syndromskalen der CBCL/4-18 führte. Je mehr die Kinder und
Jugendlichen abnahmen, umso deutlicher verbesserten sie sich in den
Syndromskalen der CBCL/4-18.
Diskussion:
Insgesamt
konnte
gezeigt
werden,
dass
durch
eine
interdisziplinäre Intervention mit psychologischer Betreuung bei adipösen
Kindern und Jugendlichen der BMI-SDS sowie die Prävalenzraten psychischer
Auffälligkeiten und die allgemeine psychischen Belastung gesenkt werden
können. Nach der Intervention zeigten sich signifikante Reduzierungen in den
Bereichen ‚sozialer Rückzug’, ‚ängstlich/depressiv’ und ‚soziale Probleme’. Die
Jugendlichen selbst sehen jedoch deutlich weniger Veränderungen als
Therapeuten und Eltern. Auch sechs Monate nach Behandlungsende zeigte
sich bei den Jugendlichen weiterhin eine Reduktion depressiver Symptome und
aus Sicht der Eltern eine Reduzierung psychischer Auffälligkeiten. Damit
scheinen die adipösen Kinder und Jugendlichen die erlernten Copingstrategien
auch über das Programmende hinaus aus Sicht der Eltern deutlicher
umzusetzen als sie das selbst erleben. Eine längerfristigere Anbindung an die
Behandlungseinrichtung erscheint sinnvoll damit auch die Kinder und
Jugendlichen über die Intervention hinaus von der Reduktion psychischer
Auffälligkeiten profitieren können.
- 178 -
Abstract
Introduction: Beside possible somatic consequences it is not seldom that
psychosocial burdens are accompanied to juvenile obesity which children and
adolescents cannot escape (Wabitsch 2000). The risk of developing psychiatric
disorders gets higher the more obese children and adolescents weigh (Puhl &
Brownell 2003). The purpose of the present investigation of obese children and
adolescents was to find out how effective an ambulant interdisciplinary
intervention program - FITOC and FITOC-MAXI- influences anthropometric
data, psychiatric disorders and overall psychic stress.
Methods: 84 children and adolescents who have finished the one year FITOCand FITOC-MAXI intervention program3 were examined at the beginning (T0),
after ending the program (T1) and after 18 months (T2). Obese children and
adolescents on the waiting list who were examined at T0 and T1 served as a
control group (CG: n = 38). Along with the Child Behavior Check List/4-18
(CBCL/4-18) as evaluation instruments in the IG and CG to record psychiatric
disorders and the overall psychic stress, additionally, the Youth Self Report/1118 (YSR/11-18; only IG), the Teacher's Report Form (TRF only IG) and the
Children Depression Inventory (DIKJ; only IG) were used in the IG for children
and adolescents as self-report questionnaires and for assessing the therapist’s
judgements.
Results: At the beginning of the intervention the participants of the IG were in
the mean 12.0 ± 2.5 years old, 156.4 ± 13.7 cm large and weighed 72.5 ± 19.9
kg. At the same time the children and adolescents of the CG were in the mean
11.7 ± 2.8 years old, were 154.5 ± 15.2 cm large and weighed 70.6 ± 23.7 kg.
3
For the intervention FITOC and FITOC- MAXI were applied. Both programs represent an
ambulant, interdisciplinary treatment for obese children and adolescents and meets the
requirements of the guidelines of the AGA (2010).
- 179 -
Abstract
Both groups showed no significant gender differences in the examined
parameters.
At the time of T0 the participants of the IG recorded the BMI-SDS at 2.42 ± 0.42
(CG: 2.43 ± 0.49) and decreased the BMI-SDS after the one-year intervention
(T1) significantly (p ≤ 0.001) to 2.24 ± 0.49 and could be stabilized 6 months
(T2) after treatment at 2.19 ± 0.49 (T0 to T2: p ≤ 0,001). The CG could not
lower the BMI-SDS (T0: 2.43 ± 0.49; T1: 2.48 ± 0.47; n.s.).
The prevalence rates of psychiatric disorders at T0 in CBCL/4-18 laid at 28.1
% (CG: 31.8 %), in the YSR at 12.0 % and in the TRF at 27.0 %. At the end of
the treatment (T1) psychiatric disorders decreased significantly (p ≤ 0,001) in
the judgement of the parents (14.9 %), therapists (4.7 %) and the adolescents
(2.9 %). 6 months after treatment (T2) the prevalence rates of psychiatric
disorders in the YSR/11-18 amounted to 12.0 % (T0 to T2: n.s) and in the
CBCL/4-18 at 15.0 % (T0 to T2: p ≤ 0,001). In the CG parents stated in the
CBCL/4-18 that psychiatric disorders increased to 38.1 % (p ≤ 0,001).
Depression existed at T0 by 19.0 % of the adolescents in the IG and could not
be discovered after the intervention (p ≤ 0.001). Also significantly reduced was
the mean value of the DIKJ from T0 (48.6 ± 13.6) to T1 (42.3 ± 12.1; p ≤ 0,001)
and to T2 (45.6 ± 10.5; T0 to T2: p = 0.021).
The overall psychic stress (total raw score) was significantly (p ≤ 0,001)
reduced from T0 (t-score 59) to T1 (t-score 54) in the IG compared to the CG
(T0: t-score: 55; T1: t-score 59; n.s.). 6 months after the intervention parents did
not record significant changes in the overall psychic stress (T2: t-score 56). In
judgement of therapists und adolescents the overall psychic stress reduced
significantly (p ≤ 0.001) from T0 (therapists and adolescents: both t-score 55) to
T1 (therapists: t-score 51; adolescents: t-score: 50). 6 months afters the
intervention (T2) the overall psychic stress of the adolescents increased again
(T2: t-score 51) and was not significantly different from T0 to T2.
- 180 -
Abstract
The regression analysis showed the difference of the BMI-SDS from T0 (2.42 ±
0.42) to T1 (2.24 ± 0.49) of the IG as a predictor for the total value of the
syndrome scales of the CBCL/4-18. The more clearly the children and
adolescents reduced their BMI-SDS the less psychological disorders were
reported by the parents.
Discussion: It could be shown that an interdisciplinary intervention with
psychological support reduces the BMI-SDS, the prevalence rates of psychiatric
disorders and the overall psychic stress within obese children and adolescents
with a lasting effect. After the intervention significant reductions appeared in the
categories
‘withdrawn’,
‘anxious/depressed’
and
‘social
problems’.
Nevertheless, adolescents see fewer changes than therapists and parents. Six
months after the end of treatment a reduction of depressive symptoms had
been observed and, from the point of view of the parents, it appeared the
adolescents furthermore showed a reduction of psychiatric disorders. Obese
children and adolescents seem to apply the learned coping strategies in
judgement of their parents. For longer lasting effects to the children and
adolescents they should be tied up to a treatment center beyond intervention.
- 181 -
Herunterladen