Der Laser

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Einführung
Grundlagen
Die Theorie der Ratengleichungen
Verfeinerte Theorien
Der Laser
Florentin Reiter
23. Mai 2007
Einführung
Grundlagen
Die Theorie der Ratengleichungen
Verfeinerte Theorien
Die Idee des Lasers
A. Einstein (1916): Formulierung der stimulierten
Emission von Licht als Umkehrprozess der Absorption
Vorschlag zur Nutzung dieses Effektes zur
Lichtverstärkung
Realisierung einer einzigartigen monochromatischen
Lichtquelle, dem Laser ( Light Amplification by
”
Stimulated Emission of Radiation“)
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Grundlagen
Die Theorie der Ratengleichungen
Verfeinerte Theorien
Spontane und stimulierte Emission
Realisierung des Lasers
Spontane und stimulierte Emission
Zugrunde liegendes Modell:
Zwei-Energieniveau-Schema mit EU und EL
L
Dipolübergang mit ω = EU −E
~
gültig für Atome, Moleküle u. v. m.
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Verfeinerte Theorien
Spontane und stimulierte Emission
Realisierung des Lasers
Spontane und stimulierte Emission
Übergangswahrscheinlichkeit des Abregungsprozesses:
p(U → L) = AUL + BUL · W (ω)
AUL : Wahrscheinlichkeit für spontane Emission (pro Zeit)
ohne jede Einwirkung von Licht
BUL : Einstein-Koeffizient für stimulierte (induzierte)
Emission
Prozess proportional zur Intensität des einfallenden
Lichtes W (ω)
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Spontane und stimulierte Emission
Realisierung des Lasers
Absorption
Übergangswahrscheinlichkeit des Anregungsprozesses:
p(L → U) = BLU · W (ω)
BLU : Einstein-Koeffizient für Absorption
ebenfalls proportional zur Intensität des einfallenden
Lichtes W (ω)
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Spontane und stimulierte Emission
Realisierung des Lasers
Entartung
I
Für nicht entartete Eigenzustände EU und EL gilt
BUL = BLU
I
und für entartete
gU · BUL = gL · BLU
im Folgenden aber Beschreibung ohne Entartung
zudem: BUL = B und AUL = A
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Spontane und stimulierte Emission
Realisierung des Lasers
Leistung bei Emission und Absorption
I
Für NL Atome im unteren Niveau lautet die absorbierte
Leistung pro Zeit:
Pabs = ~ω · B · W (ω) · NL
I
Für NU Atome im oberen Niveau lautet die emittierte
Leistung pro Zeit:
Pemi = ~ω · [A + B · W (ω)] · NU
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Spontane und stimulierte Emission
Realisierung des Lasers
Besetzung der Niveaus
I
I
I
I
I
Befindet sich das System bei T im thermischen
Gleichgewicht ergibt sich mit der Boltzmann-Verteilung
NU = NL · exp(− k~ω
), also NU < NL (wichtig!)
BT
Gleichgewicht zwischen Atomen und
Schwarzkörperstrahlung
W (ω) = Wth (ω)
Emittierte und absorbierte Leistung sind gleich
Pabs = Pemi
U
Man erhält Wth (ω) = BA · NLN−N
U
Verwenden der Verteilung: Wth (ω) =
A
B
·
1
exp( k~ωT )−1
B
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Spontane und stimulierte Emission
Realisierung des Lasers
Vergleich mit der Störungstheorie
I
Wahrscheinlichkeit für Emission eines Photons
p(U → L) = (n + 1) · A
I
Wahrscheinlichkeit für Absorption eines Photons
p(L → U) = n · A
I
Energiedichte der Strahlung für im Schnitt n Photonen
pro Mode
W (ω) = m(ω) · n~ω
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Spontane und stimulierte Emission
Realisierung des Lasers
Vergleich mit der Störungstheorie
I
I
I
I
Einsetzen für n ergibt
A
p(U → L) = m(ω)~ω
W (ω) + A
A
p(L → U) = m(ω)~ω
W (ω)
Vergleich mit den zu Beginn aufgestellten AUL und BUL
A
B = m(ω)~ω
Verwenden der Modendichte BA = m(ω)~ω =
1
Einsetzen in Wth = BA · exp( ~ω
ergibt
)−1
kB T
Wth (ω) =
~ω 3
π2 c 3
·
1
exp( k~ωT )−1
B
~ω 3
π2 c 3
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Spontane und stimulierte Emission
Realisierung des Lasers
Deutung des Ergebnisses
I
Es ergibt sich das Plancksche Strahlungsgesetz
3
1
Wth (ω) = π~ω
2c 3 ·
exp( ~ω )−1
I
Entsteht sonst aus der Forderung, dass Photonen einer
kanonischen Verteilung für Bosonen folgen
Entsteht hier durch Annahme, dass Photonen sich mit
Boltzmann-verteilten Atomen im Gleichgewicht befinden
Dies bestätigt nicht nur Quantenhypothese, sondern auch
das Vorhandensein von spontaner und stimulierter
Emission bei angeregten Atomen
kB T
I
I
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Spontane und stimulierte Emission
Realisierung des Lasers
Weitere Interpretationen
I
I
I
Absorption und stimulierte Emission nur in der einen
Mode ω des einfallenden Lichtes
spontane Emission dagegen in allen m(ω)dω Moden
innerhalb von dω
unter Vernachlässigung aller anderen Niveaus: nur
monochromatisches Licht der Frequenz ω
für andere Frequenzen keine Interaktion mit den Atomen
(A = B = 0)
Atom-System ist also sonst perfekt transparent
alles in allem: Lichtverstärkung machbar!
... selbst für eine kontinuierliche Verteilung von ω
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Spontane und stimulierte Emission
Realisierung des Lasers
Realisierung des Lasers
I
I
Lichtverstärkung durch stimulierte Emission nur möglich
bei Besetzungsinversion“ (NU > NL )
”
Pumpen“ nötig
”
Fabry-Perot-Resonator
schließt Energie ein, geringe Auskopplung
selektiert eine Frequenz und eine Richtung
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Mehr-Niveau-Systeme
Spontane und stimulierte Emission
Realisierung des Lasers
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Formulierung
Der Laser im stationären Zustand
Die Theorie der Ratengleichungen
I
Ziel: Emissionscharakteristik des Lasers
Man weiß: diese ist bedingt durch Interaktion zwischen
Licht und Atomen
I
Die Theorie der Ratengleichungen“ behandelt
”
... die Atome quantenmechanisch
... das Licht als Energie ohne Phase
und beschreibt so zeitliche Veränderung der atomaren
Population, der Lichtenergie und der Photonenzahl
während des Laserbetriebs“
”
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Formulierung
Der Laser im stationären Zustand
Ratengleichungen des Lasers
I
Atome des Lasermediums im Feld der Energiedichte W
Laserübergang E2 → E1 mit der Frequenz ω
dN2
= Φ2 − γ2 · N2 − (N2 − N1 ) · B(ω) · W
dt
dN1
dt
I
I
= Φ1 − γ1 · N1 + (N2 − N1 ) · B(ω) · W
Φ1,2 : Anregungsraten, γ1,2 : Relaxationsraten
Optische Energiedichte des Resonators
dW
= −2κ · W + ~ω · (N2 − N1 ) · B(ω) · W
dt
Man erhält die drei Grundgleichungen der Theorie der
Ratengleichungen
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Formulierung
Der Laser im stationären Zustand
Besetzungsinversion
I
Besetzung ohne Laserleistung W = 0 (Pumpen)
(0)
I
I
I
I
(0)
N2 = Φγ22 und N1 = Φγ11
Für thermisches Gleichgewicht nur thermische Anregung
Verhältnis der thermischen Anregung und der Relaxation
( Φγ22 )T ∝ exp(− kEB 2T ), ( Φγ11 )T ∝ exp(− kEB 1T )
Verhältnis der atomaren Besetzung
N2
1
= exp(− Ek2B−E
)
N1
T
(0)
(0)
Besetzungsinversion ∆N (0) ≡ N2 − N1
Bedingung zum Anschwingen des Lasers ( dW
= 0)
dt
2κ
∆Nth = ~ω·B(ω)
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Formulierung
Der Laser im stationären Zustand
Der Laser im stationären Zustand
I
Ratengleichungen
dN2
= 0 = Φ2 − γ2 · N2 − (N2 − N1 ) · B(ω) · W
dt
dN1
dt
dW
dt
I
I
= 0 = Φ1 − γ1 · N1 + (N2 − N1 ) · B(ω) · W
= 0 = −2κ · W + ~ω · (N2 − N1 ) · B(ω) · W
Man erhält ∆N (0) − ∆N − 2τ · ∆N · B(ω) · W = 0
mit ∆N = N2 − N1 und τ = 12 ( γ1 + γ1 )
2
1
∆N (0)
Umstellen ergibt ∆N = 1+2τ ·B(ω)·W
2κ
Wiederum Schwelle bei ∆N = ~ω·B(ω)
=
∆Nth
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Formulierung
Der Laser im stationären Zustand
Der Laser im stationären Zustand
I
I
Anschwingen erfolgt bei ∆Nth
Einsetzen ergibt optische Energiedichte Ws
(0)
(0)
~ω
1
Ws = 4κτ
(∆N (0) − ∆Nth ) = 2τ B(ω)
( ∆N (0) − 1)
∆Nth
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Die Theorie der Ratengleichungen
Verfeinerte Theorien
Semiklassische Beschreibung
Quantenmechanische Beschreibung
Nachteile der Ratengleichungen und Abhilfe
I
I
Vernachlässigung der Phase des elektromagnetischen
Feldes verhindert Beschreibung vieler Phänomene der
Laserschwingung (z. B. Multi-Moden-Schwingung)
Abhilfe: Richtige“ Semiklassische Theorie unter
”
Berücksichtigung der Phase des elektromagnetischen
Feldes
Betrachtung nicht mehr nur der Wahrscheinlichkeit
stimulierter Emission, sondern auch kohärenter,
nichtlinearer Wechselwirkung von Atomen und Licht mit
Hilfe der zeitabhängigen Störungstheorie
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Verfeinerte Theorien
Semiklassische Beschreibung
Quantenmechanische Beschreibung
Semiklassische Theorie
I
I
I
I
Vorgehen: Formulierung von EM-Wellen passend zu
Schwingungsmoden mit Polarisation; Maxwellgleichungen
ergeben Amplitude und Frequenz
Es ergeben sich Grundgleichungen“ der Semiklassik
”
Beide semiklassischen Herangehensweisen konsistent:
Annahme nur einer Schwingungsmode führt auf das selbe
Ergebnis wie die Ratengleichungen
Darüber hinaus weitere Erkenntnisse:
Multi-Moden-Schwingungen
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Verfeinerte Theorien
Semiklassische Beschreibung
Quantenmechanische Beschreibung
Quantenmechanische Beschreibung
I
I
I
I
I
Semiklassik vernachlässigt Fluktuation des
elektromagnetischen Feldes und daher Effekte wie Laser
”
Noise“ und bietet keine Diskussion von Photonenstatistik
und Korrelationen höherer Ordnung
Vorgehen: quantisieren des Strahlungsfeldes
quantenmechanische Beschreibung berücksichtigt
Wechselwirkungen zwischen Laser und Pumpquelle, sowie
Kopplung des Lasers mit der Außenwelt
Letztenendes wird der Laser als offenes und nichtlineares
Nicht-Gleichgewichtssystem beschrieben
Quantenmechanische Beschreibung ermöglicht Ansätze,
die in der Semiklassik fehlende Elemente in guter
Übereinstimmung mit dem Experiment beschreiben
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Verfeinerte Theorien
Semiklassische Beschreibung
Quantenmechanische Beschreibung
Quellen & Literatur
K. Shimoda, Introduction to Laser Physics, Springer
(1984)
K. Shimoda, T. C. Wang, C. H. Townes: Phys. Rev. 102,
1308 (1956)
M. O. Scully & M. S. Zubairy, Quantum Optics,
Cambridge University Press (1997)
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