Leistungsbericht 2015 Madagaskar

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Leistungsbericht 2015
Madagaskar
0
Die Strategie des WWF in Madagaskar
Madagaskar trennte sich vor 165 Millionen Jahren vom afrikanischen Kontinent ab. Seither hat sich eine einzigartige
Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Mehr als 80 Prozent aller Pflanzen, die Hälfte aller Brutvögel, mehr als 90% der
Reptilien und Amphibien, sowie sämtliche Halbaffen wie die charakteristischen Lemuren sind endemisch, kommen
also nur auf Madagaskar vor. Doch die Umweltzerstörung ist enorm. Madagaskar zählt zu einem der ärmsten Länder der Welt: 90 Prozent der Bevölkerung muss mit weniger als 2 US-Dollar pro Tag auskommen. Die Bevölkerung
überbeansprucht die natürlichen Ressourcen um zu überleben. Dadurch zerstört sie nicht nur die Natur, sondern
auch ihre eigene Lebensgrundlage.
Im Zentrum der Arbeit des WWF in Madagaskar stehen der Schutz prioritärer Landschaften, des Meeres und endemischer Arten, die Aufforstung und das Eröffnen alternativer Einkommensquellen und effizienterer Technologien
für die lokale Bevölkerung, um die Armut und die damit einhergehende Übernutzung natürlicher Ressourcen zu
mildern. Dabei werden wissenschaftlich fundierte Informationen zugrunde gelegt, um den Schutz wichtiger madagassischer Tier- und Pflanzenarten zu gewährleisten. Für die Umsetzung hat sich der WWF fünf übergeordnete
Ziele gesteckt:
1.
Naturschutz in prioritären Landschaften und Meereslandschaften
(Securing Priority Conservation Land/Seascapes)
2.
Schutz prioritärer endemischer Arten und migrierender Meerestiere
(Priority Endemic And Marine Migratory Species)
3.
Meeresschutz und Fischereimanagement
(Marine Conservation and Fishery Management)
4.
Förderung erneuerbarer Energien und nachhaltiger Forstwirtschaft
(Renewable Energy Production and Sustainable Forestry)
5.
Stärkung der Zivilgesellschaft (Enabling Conditions)
Den fünf Zielen sind Indikatoren zugeordnet, welche jährlich bewertet werden. Die Bewertung der Zielerreichung
im Geschäftsjahr 2015 (Juli 2014 – Juni 2015) wird auf den folgenden Seiten im Detail erläutert und erfolgt anhand einer Skala von 1 bis 5:
Bewertung des Fortschritts
5 Ziel erreicht
4 Ziel fast erreicht
3 Anpassungen nötig
2 grössere Anpassungen nötig
1 kritisch
Zielerreichungsgrad
>95%
70-94%
40-69%
20-39%
0-19%
Die Ziele des WWF in Madagaskar
Ziel 1: Naturschutz in prioritären Landschaften und Meereslandschaften
Bis 2016 macht Madagaskar grosse Fortschritte bei der Entwicklung effizient verwalteter Schutzgebiete. Diese
Gebiete werden im Einklang mit der lokalen Kultur verwaltet und tragen zu verbesserten Lebensbedingungen für
die Bevölkerung und reduziertem Stress für die Ökosysteme bei.
Indikatoren
Status
Schutzgebiete:
Für das Schutzgebietsnetz Ambohimirahavavy
Marivorahona
(CAPAM) in der Landschaft
Northern Highlands konnte der
endgültige Schutzstatus erreicht
werden. Von den 537.465 ha sind
fast 500.000 ha neu gesetzlich geschützt, zehnmal mehr als für die
gesamte Projektphase geplant
war.
Anzahl an Schutzgebieten mit endgültigem Schutzstatus
Bewertung des Fortschritts
Im Jahr 2003 hat die Regierung
von Madagaskar am „World Park
Congress“ in Durban (Südafrika)
1
Ziel erreicht
Zur Ausweitung der Schutzgebiete in Madagaskar haben unter anderem verschiedene Projekte
des WWF beigetragen, beispielsweise das Nosy
Hara-Projekt (Meeresschutzgebiet) oder das
Northern Highland-Projekt (Waldschutzgebiet).
In den feuchten Wäldern der Northern Highlands
sind über 2.281 Arten heimisch, von denen 538
endemisch sind. Der Schutzstatus für CAPAM ist
ein wichtiger Beitrag zum Schutz des einmaligen
Ökosystems. Die 537.465 ha des Schutzgebietsnetzes verbinden drei bereits existierende
Schutzgebiete mit dem Kerngebiet der Wälder.
Wiederaufforstung:
Anzahl an Aktionen
zur
Restauration
degradierter
Waldflächen
Fläche an Mangrovenwald, die geschützt
und restauriert wurde
(TsiribihinaManambolo
Mangrovenlandschaft)
Verbesserte Lebensbedingungen in und
um Schutzgebiete:
Die Bevölkerung in
und rund um die
prioritären
Landschaften
profitieren
von sowohl klima- als
auch marktgerechten
Ansätzen
in
der
Landwirtschaft
das Versprechen abgegeben, Madagaskars Schutzgebiete (Land
und Meer) auf ca. 10 % der Landesfläche zu verdreifachen. Das
Ziel wurde im Jahr 2014 erreicht.
Der WWF hat mit der finanziellen Unterstützung
von Validierungsarbeiten sowie Begleitprojekten
in der Gegend zu CAPAM beigetragen.
Für die Mangroven der AmbaroBucht wurde eine Vulnerabilitätsstudie durchgeführt. Die beteiligten
Dörfer verwalten dort insgesamt
4.180 ha Mangrovenwald. Gemeinschaften aus vier Dörfern haben
121 ha mit fünf typischen Mangrovenarten aufgeforstet, was dank
der erfolgreichen Mobilisierung der
Fischer sogar 71 ha mehr war als
für das Geschäftsjahr geplant.
Ziel erreicht
Im Mandrare-Flussbecken wurden
Samen und Plastiktüten für
160.000 Setzlinge verteilt. 53
COBAs (Communauté de base,
Basisgemeinschaften) haben auf
insgesamt 80 ha durchschnittlich je
3.000 Setzlinge gepflanzt.
Um die spezifischen Probleme in den einzigartigen Landschaften Madagaskars adäquat anzugehen, unterstützt der WWF seit 2003 die Gründung sogenannter COBAs (Communauté de
base, Basisgemeinschaften). Eine COBA ist eine
Dorfgemeinschaft, die lokal Verantwortung für
die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen
übernimmt.
In der Ambaro-Bucht implementiert der WWF
Massnahmen zum Erhalt und der nachhaltigen
Nutzung des Mangrovenökosystems als natürlichen Schutzgürtel und CO2-Senke, während zugleich das Einkommen der lokalen Bevölkerung
erhöht wird. Für die folgenden Geschäftsjahre ist
die Aufforstung von mindestens 50 ha / Jahr und
die Skalierung des Modells mit Partnern geplant.
Eine Kampagne für Wiederaufforstung durch Familien wurde in den
sechs COBAs des Ankodida Nationalparks und den fünf COBAs im
Northern Ifotaky Nationalpark
durchgeführt. Insgesamt wurden
von 3.009 Haushalten 90.270
Stecklinge gepflanzt.
Die erfolgreiche Aufforstung von 80 ha im Mandrare-Flussbecken hat die technische und organisatorische Machbarkeit des COBA-basierten Ansatzes bewiesen und die Fähigkeit, das
Vertrauen potentieller Partner zu gewinnen.
Verschiedene Bildungsprogramme
für die lokale Bevölkerung der
Landschaft Northern Highlands
wurden vom WWF durchgeführt oder unterstützt:

40 Landwirte aus sechs neuen
Kooperativen haben laufende
Projekte besucht, um neue
Techniken zu erlernen.

Drei
Schulungen
zu
marktgerechter Landwirtschaft
wurden durchgeführt.

146 Fischteiche und 18
Demonstrationsfelder wurden
angelegt, mehr als geplant.

344 Landwirte wurden in
verbesserten Anbaumethoden
ausgebildet. Sie gaben ihr
Wissen jedoch noch nicht wie
erhofft als Multiplikatoren
weiter.
Anpassungen nötig
1.066 ganzjährigen und saisonalen
Fischern wurde im Hinterland des
Südwestens Madagaskars die
Wichtigkeit eines nachhaltigen Managements mariner Ressourcen
nähergebracht.
2
In den Nationalparks Ankodida und Northern
Ifotaky hat sich die Zusammenarbeit mit Familien
als am ehesten effektiver Ansatz herausgestellt,
um die Aufforstung dort voranzutreiben, wo das
Land in Familienbesitz ist. Kommunale Pflanzungen sind in diesen Fällen aufgrund der Besitzverhältnisse weniger effektiv.
Der WWF unterstützt die Wissensvermittlung in
Bezug auf klima- und marktgerechte Ansätze in
der Landwirtschaft, insbesondere den Austausch
lokalen Wissens im ganzen Land. Dies soll dazu
beitragen, die Abhängigkeit von Produkten des
Waldes zu verringern. Erfolgreiche Ansätze sind
beispielsweise das Anlegen von Aquakulturen
und Gemeindekornspeichern, welche die Kosten
für die Landwirte verringern und gleichzeitig die
Rücklage von Saatgut sicherstellen.
Während die Ausbildungen in Fischzucht die Erwartungen weit übertroffen haben, hat sich die
erhoffte Verbreitung des vermittelten Landwirtschaftswissens um den Faktor 10 durch Multiplikatoren als unrealistisch herausgestellt. Andere
Projekte zeigen, dass ein Faktor von 3 realistisch
scheint. Dies wird in der Planung der Folgephase
berücksichtigt.
Viele Kleinbauern sind auf Grund der zunehmenden Trockenheit an die Küste umgesiedelt und
betreiben nun Fischerei. Dies führt zu einem
Rückgang der Fischbestände. In der Folge ist
von 2010 bis 2014 das Grundeinkommen in Fischergemeinden um 26% gesunken. Der WWF
setzt auf Bewusstseinsbildung, um sowohl saisonalen als auch ganzjährigen Fischern die Notwendigkeit und Regeln nachhaltigen Fischfangs
verständlich zu machen.
Ziel 2: Schutz prioritärer endemischer Arten und migrierender Meerestiere
Bis 2016 werden Initiativen gestartet und wissenschaftlich fundierte Massnahmen getroffen, um den Schutz wichtiger madagassischer Tier- und Pflanzenarten zu gewährleisten.
Indikatoren
Status
Regionales Netzwerk zum
Schutz
der
Meeresschildkröte:
Eine regionale Plattform zum
Schutz von Meeresschildkröten
wurde etabliert und Daten für ein
genaueres Monitoring erfasst: ein
Meereschildkrötenexperte
und
Studierende der Toliara-Universität haben ein Monitoring im Nosy
Hara Nationalpark durchgeführt.
Sie erhoben Daten über die Eiablage, schlüpfende Schildkröten,
Strandprofile und Populationsgrössen für grüne Meeresschildkröten
und Karettschildkröten.
Ein regionales System zur
Zusammenarbeit
beim
Schildkrötenschutz
ist
eingeführt
Aufnahme
bedrohter
Holzarten in die Liste von
CITES (Convention on
International
Trade
in
Endangered Species of
Wild Fauna and Flora) und
Umsetzung der CITESBestimmungen:
Formelle Zusammenarbeit
zwischen CITES Madagaskar
und
anderen
relevanten Ländern
Bewertung des Fortschritts
Im Geschäftsjahr 2015 wurden
keine weiteren Arten der CITESListe hinzugefügt.
In Bezug auf Palisander- und
Ebenholz haben sich Vertreter Chinas bei einem Treffen von CITES
im Juli 2014 bereit erklärt, den madagassischen Aktionsplänen zu
folgen und den Exportstopp einzuhalten.
Anpassungen nötig
Obwohl die Plattform gegründet wurde, ist
es noch ein weiter Weg bis zu einem
effektiven
System
zur
regionalen
Zusammenarbeit. Das erwähnte Monitoring
hat wichtige Basisdaten für den Nosy Hara
Nationalpark
geliefert.
Mehrjährige
Zeitreihen wird es dem Parkmanagement
erlauben, adäquate Massnahmen für die im
Park lebenden Schildkrötenarten zu
definieren.
Kritisch
Viele prioritäre Arten befinden sich bereits
auf der CITES-Liste – es konnten jedoch
keine weiteren hinzugefügt werden. Trotz
bestehender Exportstopps bleibt der illegale Holzschlag und -handel auf einem
alarmierend hohen Niveau. Das Holz wird
über verschiedene Routen ausser Landes
geschmuggelt, hauptsächlich nach Asien.
2014 drohte CITES Madagaskar und Thailand mit Sanktionen, sollten sie weiterhin
nichts gegen den illegalen Handel mit Holz
und Elfenbein unternehmen.
Ziel 3: Meeresschutz und Fischereimanagement
Bis 2016 bestehen lokale, nationale und regionale Rahmenbedingungen für das nachhaltige Management von Korallenfischen, Shrimps und Thunfisch.
Indikatoren
Status
Northern Mozambique
Channel
Initiative
(NMCI):
Seit Juni 2015 unterstützen die WIOLänder als Vertragsparteien der
Nairobi-Konvention offiziell NMCI als
gutes Beispiel für einen integrierten
Ansatz zum Management und Schutz
der Meere. Sie wollen in Zukunft enger
zusammenarbeiten, um die Verwaltung der Flächen ausserhalb staatlicher Hoheitsgewässer zu verbessern.
Dazu sollen bestehende regionale Institutionen gestärkt und gebietsbezogene Managementansätze entwickelt
werden.
Vollständige
Unterstützung der NMCI durch
die
Länder
des
Westlichen
Indischen
Ozeans (WIO)
Eine regionale Fischereistrategie
liegt
vor,
inklusive einer von der
Kommission
des
Indischen
Ozeans
unterstützten
Reform
des
Thunfischmanagements
Bewertung des Fortschritts
Die 12 Mitgliedsstaaten der Fischereikommission des Südwestlichen Indischen Ozeans planen für 2016 die Annahme
eines
regionalen
Fischereiabkommens und verpflichtender Mindeststandards für den
Fischfang.
3
Ziel erreicht
Zwischen der ostafrikanischen Küste und
Madagaskar gelegen, ist der Northern Mozambique Channel ein Hotspot für Korallenriffe und Thunfische. Zugleich wird er von
30% des weltweiten Tankschiffverkehrs
durchquert, und es werden riesige Gasreserven am Meeresgrund vermutet.
Die Unterstützung der “Northern Mozambique Channel Initiative” (NMCI) des WWF
durch die Mitgliedsstaaten der Nairobi-Konvention ist ein wichtiger Schritt zum langfristigen Schutz des Meeresgebietes. Der Präsident Madagaskars sprach sich zudem für
eine Erhöhung des bestehenden 50 Millionen Dollar Fonds für die Weiterarbeit im
Meeresschutz aus und unterstützt damit
auch die NMCI.
Verbesserungen
Management
Fischerei:
im
der
Eine nationale Regelung
für
die
nachhaltige
Nutzung
von
Meeresressourcen
ist
vorhanden und wird
angewandt
Das
madagassische
Gesamtkonzept für die
Shrimpfischerei und zucht ist aktualisiert und
implementiert
Die Vision für die
Meereslandschaft von
Mahafaly wird in die
Landnutzungsund
Entwicklungspläne der
Region
Atsimo
Andrefana übernommen
Basierend auf den Vorschlägen eines
Beraterteams, das den Thunfischfang
im Südwesten Madagaskars analysiert hat, haben sich der WWF und
das Fischereiministerium auf die Lancierung eines regionalen Systems zur
Datenerhebung geeinigt.
Zwei Exkursionen sowie Nachtreffen
mit anderen NROs wurden vom WWF
organisiert, um für das Teilen und Hamonisieren von Daten zu sensibilisieren und die Kooperation mit dem Ministerium für Fischerei zu verbessern.
Sechs Vertreter kleiner Fischereibetriebe haben im November 2014 aktiv
zu einem landesweiten Workshop
zum neuen nationalen Fischerei- und
Aquakulturgesetz beigetragen.
Anpassungen nötig
Das Engagement der Zivilgesellschaft und
der Privatwirtschaft zum Thema Thunfisch
ist trotz der Bemühungen des WWF noch
immer sehr begrenzt. In Zukunft will der
WWF lokale Nichtregierungsorganisationen stärker einbeziehen.
Der Beitrag der vom WWF unterstützten
Vertreter der kleinen Fischereibetriebe zur
Entwicklung des neuen Gesetzes sollte
dazu beitragen, dass die Interessen und
Besonderheiten des Fischfangs auf kleinerer Skala in der nationalen Gesetzgebung
berücksichtigt wird.
Das Gesamtkonzept für die Shrimpfischerei
und -zucht wurde weiterentwicklet und soll
im Geschäftsjahr 2016 finalisiert werden.
In Mahafaly wurden vier lokale Komitees für das Management von Meeresressourcen gegründet. Die Karte
kommunal verwalteter Fischgründe
wurde aktualisiert und eine Belastbarkeitsstudie für das Korallenriff und
Rifffische durchgeführt.
Ziel 4: Förderung erneuerbarer Energien und nachhaltiger Forstwirtschaft
Bis 2016 wird die Energiegewinnung aus nachhaltigen Quellen politisch und finanziell in einer Weise unterstützt,
dass sie einen Beitrag zum Schutz der Wälder und zu einem niedrigen madagassischen ökologischen Fussabdruck
leistet.
Indikatoren
Status
Die Brennholzgewinnung und -nutzung wird
professionalisiert und
verstärkt
nachhaltig
gestaltet:
Eine regionale Verordnung zur
Besteuerung von Holzkohle in
Atsimo Andrefana wurde im Januar 2015 erlassen. Die Umsetzung der Verordnung ist allerdings bisher unzureichend. Die
Kooperation mit der Forstbehörde des Distrikts Betioky Sud
hat bisher nicht die gewünschten
Erfolge erbracht ebenso wie die
Bemühungen der zivilgesellschaftlichen Organisation FAMARI.
Eine Reglementierung der
Feuerholz/
HolzkohleProduktkette in Atsimo
Andrefana
ist
implementiert
Die Effizienz der Brennholzöfen
wird
gesteigert:
Anzahl verbesserter Öfen
in Haushalten
Bewertung des Fortschritts
Insgesamt 1.550 energiesparende Öfen konnten dank der Zusammenarbeit mit dem Hersteller
in Ambilobe, Betioky und Toiara
verteilt werden. Deren Nutzung
trägt potentiell zum Erhalt von
mindestens 100 ha unberührtem
Mangrovenwald in der Ambaro
Bucht und 100 ha natürlichem
Trockenwald im Südwesten bei.
Ein Teil der Finanzierung konnte
im Rahmen der Aktion «Earth
Hour Blue» über Crowdfunding
generiert werden.
4
Anpassungen nötig
Die Problematik, welche mit der Nutzung von
Feuerholz einhergeht, ist landesweit bekannt
und bekommt zunehmend Aufmerksamkeit von
Politikern und anderen wichtigen Akteuren. Zur
Problemlösung ist die Involvierung aller relevanten Akteure ist grundlegend.
Allerdings nimmt die Forstbehörde ihre Rolle in
der Umsetzung der genannten Verordnung
noch nicht ausreichend wahr, da ihr hierfür die
Mittel fehlen. Dabei spielt eine Rolle, dass das
Steuersystem nicht adäquat funktioniert und
das System sich daher nicht selbst tragen
kann. Der WWF unterstützt die Forstbehörde
durch gezieltes Coaching beim Aufbau von Kapazitäten und mobilisiert weitere Stakeholder
und zivilgesellschaftliche Organisationen.
Ziel fast erreicht
Die Reduzierung des Feuerholzverbrauchs
durch die Verbreitung effizienter Öfen bis in
ländliche Gebiete war erfolgreich. Akzeptanz
und Nachfrage sind hoch. Das begrenzte Angebot und die hohen Anschaffungskosten bleiben eine Herausforderung. Deshalb ist die Verbreitung weiterhin von externen Mitteln
abhängig, und der Markt kann sich noch nicht
selbst tragen. Weitere Massnahmen müssen
sich deshalb auf das Angebot erschwinglicher
und effizienter Kochgeräte konzentrieren.
Die Energiegewinnung
aus
nachhaltigen
Quellen wird politisch
unterstützt:
Die
Energiepolitik
ist
zunehmend
nachhaltig
ausgerichtet
Revision der Regelwerke
zur
nicht-erneuerbaren
Rohstoffindustrie
Unter der Federführung des
Energieministeriums wurde ein
neues Regelwerk für die Energiepolitik (New Energy Policy) finalisiert und durchläuft einen
Konsultationsprozess.
Der WWF hat Partnern den
"Living Planet Report 2014" vorgestellt.
Die Revision der Regelwerke zur
nicht-erneuerbaren Rohstoffindustrie hat noch nicht stattgefunden.
Ziel fast erreicht
Der WWF hat insbesondere im Unterkomitee
zu Feuerholz zur New Energy Policy beigetragen. Ratschläge und Feedbacks wurden regelmässig vom Energieministerium eingeholt. Das
Thema Feuerholz wurde dadurch angemessen
und sinnvoll im neuen Energiegesetz berücksichtigt.
Bei der Präsentation des "Living Planet Report
2014" hat der WWF ein besonderes Augenmerk auf das Thema Feuerholz und mögliche
Zukunftsszenarien gelegt.
Ziel 5: Stärkung der Zivilgesellschaft
Bis 2016 ist die madagassische Zivilgesellschaft so gestärkt, dass sie aktiv mehr Transparenz, Rechenschaft und
Partizipation im Management natürlicher Ressourcen einfordert. Dies führt zu verbesserten politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für den Erhalt der Biodiversität in Madagaskar.
Bewusstsein
und
Unterstützung für Umweltthemen
in der Zivilgesellschaft wird
durch Plattformen gefördert:
Einbezug wichtiger Akteure in
die Entwicklung und Modellierung von Szenarien (z.B. für
das integrierte Land- und
Meeresmanagement
in
Mahafaly)
Anteil der madagassischen
Zivilgesellschaft, der aktiv im
Management
natürlicher
Ressourcen
und
in
entsprechenden
politischen
Prozessen involviert ist
Status
Bewertung des Fortschritts
Anpassungen nötig
Lokale Stakeholder werden in
den Prozess für das integrierte Management der
Landschaft und Meereslandschaft von Mahafaly mit einbezogen. In Dörfern wurden
Workshops zu den Themen
Viehhaltung, Ackerbau, nichtlandwirtschaftliche Tätigkeiten und Strategien zum Umgang mit Dürre abgehalten.
Mehr als 2.400 Menschen haben online an Diskussionen
zu illegalem Holzschlag von
Palisander in den Northern
Highlands
teilgenommen,
nachdem zwei investigative
journalistische Berichte zum
Thema veröffentlicht wurden.
26.04.2016
sko
Die Workshops in Mahafaly haben dazu beigetragen, validierte Daten zu erheben und lokale, ländliche Entscheidungsmuster zu verstehen. In solchen Workshops lernen
Teilnehmende und WissenschaftlerInnen gemeinsam, welche verschiedenen Bedürfnisse
die lokale Bevölkerung hat und welche unterschiedlichen Strategien sie zum Erwirtschaften ihres Lebensunterhalts verfolgt.
Die Online-Debatte zum Thema illegaler
Holzschlag war ein guter Anfang. Allerdings
schränken schlechte Internetverbindungen
die Partizipation an solchen Foren in ländlichen Gebieten massiv ein und die Debatte
bewirkte noch keine greifbaren Veränderungen im Nachgang.
Kontakt
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
Postfach
8010 Zürich
Tel.: +41 (0) 44 297 21 21
Fax: +41 (0) 44 297 21 00
E-Mail: [email protected]
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