Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne S. Pfalzner I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln WS 2006/07 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Literaturempfehlungen ◮ S. Pfalzner, An Introduction to Inertial Confinement Fusion Taylor & Francis Publ., (2006), ISBN 0750307013 ◮ J. D. Lindl, Inertial Confinement Fusion, Springer ISBN 156396662-X ◮ H. Wilhelmsen, A Voyage through the Plasma Universe, IOP Publ.,(2000), ISBN 0750306394 ◮ J. J. Duderstadt, G. A. Moses, Inertial Confinement Fusion, Wiley &Sons, (1982), ISBN 0471090506 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Übersicht ◮ Einleitung ◮ Laser ◮ Plasmaphysik ◮ Absorption von Laserlicht ◮ Hydrodynamisch Kompression ◮ Rayleigh-Taylor- Instabilitäten ◮ Energieanforderungen ◮ Targets ◮ ICF-Kraftwerk ◮ Schwerionenfusion ◮ Fast Ignitor S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Einleitung Sonne — Fusion als Energielieferant Stand 2006: Kein Fusionsreaktor Wie macht es die Sonne? Einstein-Beziehung für Masse und Energie: ∆E = ∆mc 2 . (1) Semi-empirische Massenformel: M = Nmn + Zmp − aν A + as A2/3 + ac ap δ Z (Z − 1) (N − Z )2 + 3/4 (2) + a a A A1/3 A mit mn und mp Neutron- bzw. Protonenmasse, aν , as , ac , aa , und ap , experimentell bestimmte Konstanten, δ Paarenergieterm. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Bindungsenergie B des Kerns: B = Zmp + Nmn − M (3) 2 Masse in Energieeinheiten (c =1). Bindungsenergie pro Nukleon Mean binding energy per nucleus [MeV] B/A = aν − as A−1/3 − ac Z (Z − 1) ap δ (N − Z )2 − 7/4 . − aa A2 A4/3 A (4) Atomic mass number A Fusion: 2 leichte Kerne verschmelzen zu einem Kern mit höherer Bindungsenergie(→ niedrige Masse) und geben Energie ab. Prinzipiell viele verschiedene Fusionsprozesse möglich −→ Problem: Überwindung der Abstoßung −→ Kernreaktion unwahrscheinlich S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Günstige Bedingungen für Fusion in der Sonne: ◮ hohe Temperatur im Zentrum ◮ hoher Druck ◮ große Teilchenzahl ◮ langer Zeitraum Hauptreaktionszyklus in der Sonne: p+p D+p 3 He + 3 He++ In der Summe: −→ D + e + + 2νe −→ 3 He + γ −→ 4 He + 2p 0.42 MeV 5.5 MeV 12.86 MeV 4p −→4 He + 2e + + 2νe + 24.7 MeV. (5) (6) postit Gleichzeitig laufen in geringerem Maße noch andere Fusionsprozesse in der Sonne ab. Nach langem komplexen Weg durch die Sonne wird von den γ-Strahlen transportierte Energie in sichtbares Licht transformiert S. Pfalzner I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln und in der Photosphäre emittiert. Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne Massereiche Sterne Wasserstoffbrennen ↓ Gravitationskollaps(Temperatur ∼108 K) ↓ Heliumbrennen(8 Be und 12 C produziert) ↓ Gravitationskollaps(Temperatur ∼109 K) ↓ Kohlenstoffbrennen, Sauerstoffbrennen Bei höheren Temperaturen (∼ 2-5 ×109 K) werden schwerere Elemente produziert (bis A∼ 56). S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Und auf der Erde? Problem auf der Erde: kein Platz und keine Zeit! benötigt: viele Fusionsprozesse in kurzer Zeit Coulombabstoßung muß überwunden werden −→ hohe kinetische Energie der Kerne muß erzeugt werden, d.h. hohe Temperatur −→ Thermonukleare Fusion Thermonukleare Fusion : kontrolliert Fusionsreaktor unkontrolliert Thermonukleare Bombe Hohe Temperatur −→ Materie im Plasmazustand Plasma: heiß hochionisiert, elektr. leitend −→Überwindung der Coulombabstoßung, danach anziehende kurzreichweitige Kernkräfte(∼ 10−15 m) −→ bei hohen Temperaturen fliegt Materie auseinander (in der Sonne hält die Gravitationskraft das Plasma zusammen) −→ Wie erreicht man Einschluß der Materie? S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Auch unterhalb der Energie zur Überwindung der Coulombabstoßung Fusionsreaktionen −→ Tunneleffekt Je näher an der Coulombbarriere, um so mehr Tunnelprozesse: q1 q2 B ∼ 1.44 MeV r1 + r2 q1,2 und r1,2 Ladungen der Teilchen in Elementarladungseinheiten und Radien in fm. D 4 He n T Figure: Schematic picture of DT-reaction. Bester Energiegewinn: 2 H-Atome fusionieren Coulombbarriere für H: ∼ 700 keV Entsprechende Temperatur:2B/3kB ≃ 3.6 × 109 K, Heute kein realistisch erreichbarer Wert. S. Pfalzner Schwerere I. Physikalisches Zülpicherstr.77, Kerne haben niedrigere Coulombbarrieren, aberInstitut, auch geringere Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne Universität zu Köln Am einfachsten: 2 1D + 31 T → 4 2 He + 10 n + 17.6 MeV. (7) postit Vorteile : Brennstoff nahezu unbegrenzt verfügbar Deuterium aus Meerwasser, Tritium durch Reaktion mit Neutronen direkt im Reaktor Probleme : Tritium radioaktives Gas Lithium (um Tritium zu erzeugen) hochgiftig Halbwertszeiten: Tritium ∼ 12.5 Jahre Uran(236) ∼ 2.4×107 Jahre, U(235) ∼ 7.13×108 Jahre, U(238) = 4.5×109 Jahre Plutonium(238) ∼ 24000 Jahre, Plutonium ∼ 6600 Jahre S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Andere Fusionsreaktionen möglich: Reaction −→ He4 (3.52 MeV) + n (14.06 MeV) D+D 3 D + He T+T He3 + T p + Li6 p + Li7 D + Li6 p + B11 n + Li6 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne D+T −→ −→ −→ −→ −→ −→ −→ −→ −→ −→ −→ −→ 4 T (1.01 MeV) + p (3.03 MeV) He3 (0.82 MeV) + n (2.45 MeV) He4 (3.67 MeV) + p (14.67 MeV) He4 + n + n (11.32 MeV) He4 + p + n (12.1 MeV) He4 (4.8MeV) + D (9.5 MeV) He5 (2.4MeV) + p (11.9 MeV) He4 (1.7MeV) + He3 (2.3 MeV) 2He4 (22.4MeV) 2He4 (22.4MeV) 3He4 (8.682MeV) He4 (2.1MeV) + T(2.7MeV) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Fragen zu Vorlesung 1: ◮ Warum kann man sowohl durch Kernspaltung alsauch Kernfusion Energie gewinnen? ◮ Warum unterscheidet sich die Fusionsreaktion in der Sonne von der in Fusionsexperimenten? S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Einschluß Fusionsrate W im Plasma: W = nD nT hv σi (8) nD Deuteriumdichte, nT Tritiumdichte, v:relative Geschwindigkeit der beiden Kerne, σ Fusionswirkungsquerschnitt Annahme: nD = nT = n/2 −→ n2 hv σi 4 Teilchen haben Maxwell-verteilte Geschwindigkeiten mit mittlerer kinetischer Energie Ek = 3kB T /2. W = (9) reaction rate[ccm/sec] 1e-15 1e-18 1e-21 D-D D-T D-He3 T-T T-He3 1e-24 1 10 100 1000 temperature[keV] Figure: Reaction rate as a function of temperature for various fusion reactions assuming a Maxwellian velocity distribution. S. Pfalzner I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Anmerkung: üblich Temperatur in eV (Multiplikation von T in Kelvin mit kB , 1eV 11400 K). Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne Wieviel Energie E kann man in einem solchen Plasma in einem Zeitraum τ erzeugen? E = W τQ = n2 hv σiτ Q 4 (10) Q kinetische Energie in MeV. Achtung: Um Energiegewinn zu haben, muß produzierte Energie größer sein als die Energie um ein Plasma solcher Energie zu erzeugen! kinetische Energie(Nukleonen, Elektronen): Ekin = 3nkB T , es folgt, Energiegewinn nur für 3nkB T < n2 hv σiτ Q, 4 −→ nτ > 12kB T hv σiQ (11) Lawsonkriterium: Fundamentale Relation der Trägheitsfusion. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Damit genug Fusionsreaktionen stattfinden, muß das DT-Plasma eine Temperatur von etwa 5 keV haben. Mit QDT =17.6 und T= 5—10 keV ergibt sich nτ ≃ 1014 − 1015 s cm−3 , (12) wobei n Teilchenzahl pro cm3 und τ Einschlußzeit. Beide Methoden versuchen Lawsonkriterium auf unterschiedliche Art zu erfüllen MCF: langer Einschluß und relative niedrige Dichte ICF: kurzer Einschluß und hohe Dichte Table: Confinement parameters in MCF and ICF. MCF −3 particle density ne /cm confinement time τ /s Lawson criterion ne τ / s cm−3 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne 14 10 10 1015 ICF 1026 10−11 1015 I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Magnet- oder Trägheitseinschluß ? hohe Temperaturen — Plasma — geladene Teilchen Einschluß in Gefäß nicht möglich, da jeder Kontakt mit Wänden Plasma direkt abkühlen würde. Geladene Teilchen gyrieren um Magnetfeldlinien, d.h. eingeschränkte Bewegung senkrecht zum Magnetfeld, freie Bewegung längs des Magnetfeldes. on ctr ele ion Figure: Helical movement of electrons and ions along magnetic field lines. Gesucht: geeignetes Magnetfeld um Kontakt mit Wänden zu vermeiden S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Geschlossene Orbits: Ring: Feldstärke nimmt nach außen ab −→ Radialkomponente nach außen. Feldlinien müssen so verdreht sein, daß keine Radialkomponente entsteht. Stahltorus Tokamak: 2 Felder: vertikal und toroidal Transformator coil Vertical field coil Plasma current Magnetic field lines Plasma Toroidal field coil S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln −→ Geschlossene Orbits ohne Radialkomponente. Tokamak: Am meisten verwendete Magnetfusionskonfiguration Figure: Cutaway of ITER tokamak design study (published with permission of ITER). S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln hohe Temperatur −→ hoher Druck des Plasmas Ziel: βMCF = Pplasma /Pmagnetic ∼ einige Prozent, sonst starke Magnetfelder nötig (teuer) Table: Major MCF research facilities. Machine Country ITER JET JT-60U TFTR TORE S. T-15 DIII-D ASDEX-U TEXTOR FT-U TCV Internat. EU Japan USA France Russia USA Germany Germany Italy CH Major radius[m] 6.2 2.96 3.2 2.5 2.4 1.4 1.67 1.67 1.75 0.92 0.67 Plasma current 15 7.0 4.5 2.7 2.0 2.0 3.0 1.4 0.8 1.2 1.2 Toroidal field 5.3 3.5 4.4 5.6 4.2 4.0 2.1 3.5 2.6 7.5 1.43 Input power 73+ 42 40 40 22 22 16 8 4.5 Start date 2016 1983 1991 1982 1988 1989 1986 1991 1994 1988 1992 Bis zur Zündung muß Plasma von außen geheizt werden. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Heizmechanismen: ◮ Stromheizung Stoßende Teilchen in Plasma erzeugen Widerstand. Heizung durch diesen Widerstand. Widerstand nimmt mit zunehmender Temperatur ab, daher nur in Anfangsphasen anwendbar. ◮ Hochfrequente Wellen Eigenmoden im magnetischen Plasma. Wellen passender Frequenz (10-100MHz für Ionen und 60-150 GHz für Elektronen) können Resonanzen hervorrufen. Wellenfeldenergie wird entzogen und eine höhere Stoßrate erzeugt −→ höhere Temperatur ◮ Neutralteilcheneinschluß Energie: einige 10 keV, Teilchen werden in Plasma ionisiert und geben ihre Energie ab. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Wenn Plasma heiß genug, kann Kernfusionsprozeß starten −→ α-Teilchen und Neutronen ↓ ↓ In Plasma gestoppt heizen Plasma Fusionsprozeß läuft weiter unbeeinflußt von Magnetfeld durchdringen Wand werden in “Decke” gestoppt Einschluß begrenzt durch ◮ Stöße im Plasma −→ Teilchen verlassen ihre Magnetfeldlinie nach vielen Stössen draußen ◮ Instabilitäten kleine Störungen wachsen zu größeren Beispiel: Plasmatorus an einer Stelle dünner, es kommt zu zunehmender Einschnürung 1955 Einschlußzeit 10−5 Sekunden, heute einige Sekunden. weiterführende Literatur: [?, ?]. Weitere Informationen bei folgenden Webadressen: http://www.iter.org http://www.ipp.mpg.de/ippcms/de/pr/fusion21 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Fragen zu Vorlesung 2: ◮ Welche Option bezüglich Dichte und Einschlußzeit wählt man in der Magnetfusion? ◮ Wie wird der magnetische Einschluß erreicht? ◮ Was sind die Heizmechanismen für das Plasma? S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion Grundideen der Trägheitsfusion Kurze Einschlußzeiten(≤ 10−10 s), dafür hohe Dichte (1025 cm−3 ) Main fuel layer D−T gas Capsule ablator Figure: Schematic picture of target capsule. DT-gefüllte kleine Kapsel wird symmetrischer intensiver Energiezufuhr ausgesetzt (z.B. Laserstrahlen) Benötigte Energie sehr hoch: z.B. um eine Kapsel mit 1mm Radius auf 10 keV zu erhitzen, braucht man 105 J in wenigen ps. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion Äußere Hülle(meist hoch-Z Material) wird aufgeheizt, ionisiert und verdampft sofort −→ Ablation. Energieerhaltung: DT wird zum Zentrum der Kugel beschleunigt (Raketenanalogie), dabei entsteht hohe Dichte (einige 100g/cm−3) und Temperatur(5-10keV). Kann die Einschlußzeit tc erreicht werden? Bewegung nach innen als Shockwelle −→ Schallgeschwindigkeit cs . tc ≃ R/cs = 10−9 s, wobei R der Kapselradius (∼ 100µm) S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion Genauere numerische Simulationen ergeben 10–20 ns. Auseinanderfliegen der Kugel auch mit Schallgeschwindigkeit τ ≃ R/4cs . (13) Mit der Relation zwischen Dichte und Teilchendichte, n = ρ/m, kann man Lawsonkriterium umschreiben zu: nτ ≃ ρR nR = . 4cs 4cs m Mit nτ ≃ 2 × 1015 s cm−3 erhält man Abschätzung für ρR ρR ≃ 3 g cm−2 . S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne (14) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion In den 60 und 70ern dachte man Fusion sei leicht zu erreichen. Man bedachte nicht, daß nicht alle Energie aus dem “Treiber” direkt zur Zündung zur Verfügung steht. Viele Verlustprozesse zwischen Treiber und dem Verbrennungsprozeß . Ziel: So wenig wie möglich Energie auf dem Weg zu “verlieren” Frage: Wie wird das Plasma am besten komprimiert? Volumenzündung: Das gesamte DT wird zu Fusionsbedingungen komprimiert Eigenschaften der Kompression: ◮ Man braucht mehr Energie um Plasma zu heizen als zu kompremieren ◮ Die Kompression von heißem Material braucht mehr Energie als von kaltem Material S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion Hot-spot-Konzept Temperature: 5−10keV Density: 100g/cm 3 3 Density: < 800g/cm Figure: Schematic picture of hot spot concept. Beschleunigte Kompression Nur innerer Teil wird zunächst auf hohen Temperaturen gebracht (5-10 keV). äußerer Teil kälter ∼ 1keV. beide Teile hohe Dichte, aber innerer Teil etwas niedriger (100g/cm3)(außen 800g/cm3) S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion Fusionsprozeß beginnt im Zentrum (1µm, 100–200 ps). Verbrennung propagiert nach außen −→ weniger Material muß erhitzt werden höhere Energieeffizienz (∼ 1–2 MJ Treiberenergie) und besserer Einschluß nur ∼ 2% der DT-Gesamtmasse in “hot spot” T, ρ T, ρ density pressure temperature density temperature center r a) center r b) Figure: Comparison of the temperature and density profile in the central capsule area before ignition in a) the volume ignition concept and b) the hot spot concept. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion Phasen in ICF Wechselwirkungsphase Laseroder Teilchenstrahlen direkte WW an Oberfläche dringen ein Lasertreiberentwicklung wesentlich weiter, obwohl vieles für Teilchenstrahlen spricht LASER WW mit Oberfläche −→ Plasma Target surface laser beam Figure: Critical surface density Schematic picture of the critical density formed when a laser interacts with the target. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion kritische Dichte: Laserlicht kann nicht weiter eindringen Laserenergie wird nicht direkt auf Oberfläche abgegeben Ort der kritischen Dichte hängt ab von ◮ Wellenlänge ◮ Intensität ◮ Pulslänge Kompressionsphase Problem: nichtgleichmäßige Bestrahlung mikroskopisch: Unregelmäßigkeiten innerhalb einzelner Strahlen makroskopisch: durch limitierte Anzahl der Strahlen −→ Instabilitäten Ausweg ◮ große Anzahl von Strahlen (teuer) ◮ indirekter Treiber S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion Beam Beam Target Figure: x−ray filled cavity Schematic picture of indirect drive. Laser trifft Innenseite von Hohlraum (hoch-Z Material) Laserenergie wird von Hohlraum absorbiert −→ Emission von Röntgenstrahlung −→ Röntgenstrahlung treibt Kompression Vorteile: Nachteile: weniger Instabilitäten Anforderungen an Laserstrahlen geringer Energieverlust durch Umwandlung in Röntgenstrahlung S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion Instabilitäten An gefährlichsten für Kompression: Rayleigh-Taylor-Instabilitäten Water Water Water Figure: Oil Oil Oil Schematic picture of the temporal development of Rayleigh–Taylor instabilities. ause Targets müssen so designed werden, daß RTI vermieden werden Wichtig: in-flight aspect ratio R(t)/∆R(t) ∼ 25–40 ∆R R Figure: The parameter R and ∆R for the definition of the in-flight aspect ratio. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion Vorheizung schnelle Elektronen −→ heizen Plasma vor eigentlicher Stoßwelle −→ damit Kompression weniger effektiv Lösung: Spezielle Pulsform des Laserpulses. Abbremsphasephase beginnt, wenn DT Zentrum erreicht Energie wird in Temperatur und Dichte umgewandelt Hot spot: v > 2×107 cm s−1 Alle Schocks müßen zur gleichen Zeit im Zentrum eintreffen. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion Zündungs- und Brennphase α-Teilchen deponieren ihre Energie überwiegend im Zentrum, schnelle Heizung Strahlung, Neutronen und thermische Leitung transportieren Energie nach außen −→ Fusionsregion weitet sich aus Dauer: 10 ps Druck zerstört schließlich Kapsel Status Dichte: ∼ 120 g cm−3 ρR ∼ 0.1 g cm−2 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundideen der Trägheitsfusion Fragen zu Vorlesung 3: ◮ Was ist die Grundidee der Tragheitsfusion? ◮ Was ist das Hot-spot- Konzept? S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Laserprinzip Laser als Treiber für ICF Laser als Treiber für ICF Laserlicht ist ◮ monochromatisch, ◮ räumlich kohärent, ◮ zeitlich kohärent. Laser starke Lichtquelle, weil Energie-Input lange(∼ 1ms), aber Energie-Output kurz (∼ 1ns) −→ Faktor 106 Energie im Lasermedium −→ Atome angeregt −→ Zerfall mit Photonenemission −→ anderes Atom angeregt usw. Photonenemission in Phase −→ Photonen bewegen sich in gleicher Richtung im Phasenraum S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Laserprinzip E − E1 = h ν 2 n2 hν 12 E2 hν 12 hν n1 Figure: E 12 12 1 Schematic picture of spontaneous emission between energy levels E1 and E2 . Annahme: Lasersystem mit nur einer Resonanzfrequenz zwischen Energieleveln E1 und E2 . Einzelne Atome können Photonen absorbieren oder emittieren mit ~ω = E2 − E1 . Alle Photons zusammen bilden Schwarzkörperstrahlung mit 3 ~ω 1 Up (ω) = , π 2 c 3 exp (~ω/kB T ) − 1 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne (15) (16) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Laserprinzip Anzahl der Atome auf Niveau 1 und 2 verbunden durch Boltzmannverteilung n2 g2 −~(E2 − E1 ) = exp n1 g1 kB T Ratengleichung für die Besetzung der Niveaus dn1 = +An2 + B21 Up (ω)n2 − B12 Up (ω)n1 dt dn2 = −An2 − B21 Up (ω)n2 + B12 Up (ω)n1 dt A, B12 und B21 : Einsteinkoeffizienten, verbunden durch g1 B = B21 = B12 g2 ~ω 3 ~ω A − 1. = Up (ω) exp = B π2 c 3 kB T S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne (17) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Laserprinzip ~ω ≪ kB T ~ω ≫ kB T A +1 B A ~ω = . Up (ω) exp kB T B Up (ω) = Glühbirne −→ spontaneous Emission −→ inkohärent. In Realität nicht δ-Funktion der Frequenz ω0 , sondern spektrale R Verteilung g (ω) von Frequenzen um Resonanzfrequenz mit g (ω)dω= 1 für ω0 τsp ≫ 1 Natürliche Linienbreite:gn (ω) is ∆ωn = 1/τsp . S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Laserprinzip gn (ω) = 2τsp π 1 . 2 (ω − ω )2 1 + 4τsp 0 (18) Gaussian lineshape Lorentzian lineshape Figure: Comparison of Lorentzian and Gaussian line shapes. Weitere Mechanismen der Linienverbreiterung: ◮ Stöße mit Atomen, Ionen, Elektronen in Lasermedium ◮ Dopplerverbreiterung (durch Inhomogenitäten z.B. im Lasermedium) Realität: Konvolution aller Linienverbreiterungen S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Laserprinzip Besetzungsinversion: Niveau 2 ist mehr besetzt als Niveau 1 −→ nur erreichbar, wenn Anzahl der Niveaus > 2. 111111111113 00000000000 00000000000 11111111111 00000000000 11111111111 00000000000 11111111111 Spontaneous decay 2 Excitation Stimulated emission 1 Figure: Simple three-level laser scheme. Besetzungsinversion zwischen Level 3 und 2 durch Energiezufuhr(flash lamps). Atom in Level 3 angeregt (hohe Linienbreite, breites Frequenzspektrum −→ effiziente Umwandlung in Anregungsenergie) Zerfall zu Level 2 (schmale Linienbreite, lange Lebensdauer) ICF-Anwendungen: 4-Niveaulaser (Besetzungsinversion leichter erreichbar) S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Komponenten eines Glaslasers a) Oszillator Ziel: Erzeugung stehender Wellen, Auswahl und Verstärkung bestimmter Moden R1 R2 exp[2L(G − κ)] > 1 G: Gewinn mit Besetzungsinversion, K:Dissipationskoeffizient Stabile Moden treten nur im Frequenzinterval ∆ν = n(c/2L), mit n = 1, 2, 3... auf. Normalerweise werden einige Lasermoden gleichzeitig angeregt. Oszillator enthält mindestens 2 weitere Elemente: ◮ Apertur ◮ Verlustelement oder Q-Schalter S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Apertur: Auswahl der niedrigsten transversale Moden mit räumlichen Gaußprofil Q-Schalter: elektro-optischer Schalter verändert Refraktionsindex mit Spannung Schalter geschlossen:Oszillationen gestoppt, aber Energie wird gespeichert −→ Besetzungsniveau wächst Schalter auf: Energie wird in kurzer Zeit freigesetzt −→ kurzer Laserpuls Verlustelement: Moduliert bei einer Rate 2L/c −→ Enger Frequenzbereich wird ausgewählt Laserenergie wird bewußt niedrig gehalten (10−3 – 10−1 J) um Laserpuls besser kontrollieren zu können Teleskopsystem weitet Strahl auf S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers b) Verstärker Verstärkung um Faktor 104 – 108 Pulsenergie: 10 – 105 J. Wie erreicht man eine solche Verstärkung? Der Verstärker wird gepumpt und Besetzungsinversion erreicht, bevor der Strahl ins Medium eintritt. für Nd −→ Xenon-Flash-Lampen. Aber, Effizienz gering — 1–2 %. Neue Technologien dringen erforderlich! Für das weitere Lasersystem, Isolationselemente um Schäden am Lasersystem zu vermeiden. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Anforderungen an ICF Laser Hohe Leistung in kurzer Zeit (∼ 10 ns). IL = 2 cEmax cBmax = 8π 8π oder Emax V ≃ 2.75 × 109 cm IL 1016W/cm2 !1/2 Aber, bei hohen Intensitäten ist die Absorption des Laserlichtes ∼ 1/Intensität Außerdem: Schaden am letzten Spiegel S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers ◮ −→ 1014 –1015 W cm−2 ideal ◮ Gepulste Laser, sonst Photonenspeicherung in optischem System schwierig ◮ Wellenlänge? frühere Experimente 1µm heute: 0.3-0.5 µm besser (Vermeidung von Resonanzabsorption und Ramanstreuung) Strahlform ◮ zeitlich Abfolge von Pulsen, besonders wichtig im Hot-Spot-Konzept ◮ spektral Strahlglättung, Entfernung heißer und dunklere Flecken ◮ räumlich Verstärker effizienter in der Mitte als am Rand Anfangsstrahl intensiver am Rand als in der Mitte ◮ Koordinierung der Einzelstrahlen S. Pfalzner I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Für heutige Targets: Strahlhomogenität, Strahlsynchronisation und Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne Komponenten eines Glaslasers Nd-Glass-Lasers für ICF Nd-Glass-Lasers am weitesten entwickelt für ICF Anwendungen Lasermaterial: Ndy in Y3 Al5 O12 -Kristall 4 F3/2 5000 1.06 µ m 0.914 µ m Energy(cm −1) 1.35 µ m 10000 4 I 13/2 4 I 11/2 4 I 9/2 Figure: Lasing transitions in a Nd-laser. Mehrere Übergänge im Lasermedium: 1.06 µm Übergang wird verwendet, in Frequenzverdreifachung 0.35µm(weniger schädliche Laser-Plasma-Wechselwirkungen) S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Hauptentwicklungziel der letzten Jahre: Verbesserung der Strahlqualität Störungen der sphärischen Symmetrie −→ hydrodynamische Instabilitäten Techniken zur Strahlverbesserung: ◮ Random phase plates(RPP) Verändert die Intensitätsverteilung in der Fokusebene zu einem Ensemble von feinen Flecken mit wohldefinierten statistischen Eigenschaften ◮ Spectral speckle dispersion(SSD) schnelles Verschieben des Laserfleckmusters ◮ Polarisationsglättung spaltet den Strahl in 2 Komponenten auf und vereint die Teile wieder so daß Inhomogenitäten destruktive interferrieren ◮ multibeam overlap S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers without phase plate with phase plate Figure: The effect of a phase plate on the focal spot for a Nova beam S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Zur Zeit gebaute Lasersysteme National Ignition Facility—NIF, Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL, USA) Laser Mega Joule —LMJ, Frankreich Figure: 1 . c Schematic picture of the National Ignition Facility (NIF) LLNL S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Anfangs schwacher Laserpuls — einige nJ bei einem Strahldurchmesser von einigen µm −→ zeitlich geformt −→ spektral verbreitert −→ verstärkt zu 22 J −→ 1.8 MJ bei gleichbleibender Form NIF 192-Strahlen, λ = 0.35 µm, 500 TW in 20 ns Jeder Strahl durchläuft 450 m, 54 Spiegel und 2 m Glass in 1.5 µs. 1 c Figure: Beamline in NIF, LLNL . S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Verstärker: 46× 81cm, 3.4 cm dickes Nd-Phosphatglass(42kg) insgesamt 7680 Flashlamps(stickstoffgekühlt) Alle 8 Stunden ein Schuß. 330 MJ Energie in Kondensatoren gespeichert. Figure: S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne 1 c NIF focus area, LLNL . I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Bewegliche Spiegel wie bei Adaptiver Optik Computersystem stellt die ganze Strahlführung in etwa 30 Minuten ein. Puls werden von ∼ 1.06µm Licht zu ∼ 0.351µm Licht kurz vor Eintritt in Targetkammer konvertiert Konversionseffizienz ∼ 60-80%. Targetkammer: 118,000 kg Aluminiumverbindung, 10−6 Torr Vakuum, Temperatur auf 0.3o C konstant NIF und LMJ; Fertigstellung bis 2010/11 Erste Zündung: 2011/2012 Seit 2003: Beamlet: Eine Einheit von 4 Strahlen fertig 21 kJ Licht bei 1ω, 11 kJ bei 2ω und 10.4 kJ bei 3ω Für 192-Strahl NIF laser würde dies 2.0 MJ Licht bei 3ω bedeuten Target braucht 1.3 MJ S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Alternativen zu to Nd-Glasslasern Problem: niedrige Effizienz(weniger als 1%) und Wiederholrate(nur alle 8 Stunden ein Schuß ) von Nd-Glasslasern Alternative Lasertypen Diodengepumpte Festkörperlaser (DPSSL) Diodes statt Blitzlampen um Laser zu pumpen Diodengepumpte Festkörperlaser: Effizienz ∼ 10% Probleme bisher: Strahlhomogenität(?), Kosten ICF Research 0.53 0.35 Laser energy[J] 100k IFE Development Ignition burn facility 1M Nova KOYO Omega Upgrade 10M 1M EPOC Omega GekkoXII 100 Helios Reactor Driver LMJ 10K 1K 100M NIF KONGHO HALVA10k HALVA 1K Gekko VII Terra Venus 100k 10k Laser power [W at 10Hz] 1.05 10M 1k Halva 100 Mercury 10 Figure: 1 1970 Halva 10 Yb:s−FAP oscillator 100 10 2040 Comparison the 2020 development of glass laser systems and DPSSL systems. 1980 1990 2000 of2010 2030 Year S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Kryptonfluoridlasers (KrF) Excimerlasers z.B. Kryptonfluoridlaser (KrF). Figure: Main components of Electra KrF laser (Sethian et al. 2003). Elektronenstrahl in Laserzelle −→ Laserstrahl senkrecht zu Elektronenstrahl KrF-Laser: Effizienz ∼ 5-10%, einfache Strahlformung, hohe Wiederholrate Probleme: Pulse zu lang (Unterteilung der Pulse in Unterpulse?, kürzere Wellenlänge 0.24µ m −→ größere Schäden an Spiegeln etc.) S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Grundlagen der Plasmaphysik 99% des Universums ist im Plasmazustand (Interstellares Medium, Ionosphäre der Erde, Sterne, Blitze) Figure: S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne Different kinds of plasmas. I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Ladungsneutralität Plasma: Quasineutrales Gas bestehend aus geladenen Teilchen, die ein kollektives Verhalten zeigen mit ne Elektronendichte, ni Ionendichte ne ≃ Zni Charakteristisch für Plasma: Debyeabschirmung − + − + − − + − + − + + + − −Figure: Schematic picture of Debye shielding. Ionen werden von Elektronen umgeben und umgekehrt S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Debyelänge λD beschreibt den Abstand von dem aus die Ladung komplett abgeschirmt ist. 1/2 ǫ0 k B T e , λD = e 2 ne (19) ǫ0 Dielektrizitätskonstante. Debyezahl ND : Mindestanzahl von Teilchen damit komplette Abschirmung möglich N D = ne 4π 3 λ . 3 D Resultierendes Potential ΦD (r ) = e exp(−r /λD ). 4πǫ0 r Thermisches Gleichgewicht 1 1 3 me ve2 = mi vi2 = kB Te . 2 2 2 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Komponenten eines Glaslasers Plasmafrequenz vi −→ = ve me mi 1/2 ∼ 1 43 Elektronen bewegen sich viel schneller als Ionen −→ Elektronen reagieren auf Störung der Ladungneutralität −→ versuchen sie wieder herzustellen Folge: Oszillationen mit Plasmafrequenz ωp = S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne e 2 ne me ǫ 0 1/2 . (20) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Teilchenbeschreibung Teilchenbeschreibung Einzelbewegung von Teilchen im E-Feld beschrieben durch Lorentz-Gleichung: mv r = q(E + v × B), = vt. (In ICF E-Feld oft so stark, daß B-Feld ignoriert werden kann) −→ lineare Beschleunigung parallel zu E-Feld Plasma enthält typischerweise ∼ 1020 Teilchen −→ Verteilung f (r, v, t) im 6-diemsionalen Phasenraum −→ stoßfreie Boltzmann-Gleichung ∂f F ∂f ∂f +v + = 0, ∂t ∂r m ∂v (21) F Lorentzkraft. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Teilchenbeschreibung −→ ∂f q ∂f ∂f +v + (E + v × B) = 0, ∂t ∂r m ∂v (22) (Vlasov equation) Lösung der Vlasov-Gleichung im Gleichgewicht −→ Maxwellverteilung fM = m πkB T 3/2 exp (−v /2vt ) , (23) p vt = kB T /m Thermische Geschwindigkeit Wenn Stöße im Plasma vernachlässigt werden können, ist die Geschwindigkeitsverteilung wie in einem Gas, sonst Boltzmanngleichung ∂fα F ∂fα ∂f ∂fα , wobei α = e, i, n (24) +v + = ∂t ∂r m ∂v ∂t c enthält Stoßterm (∂f /∂t)c S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Flüssigkeitsbeschreibung Prozesse auf makroskopischer Skala, z.B. Transport −→ Plasma als Flüssigkeit modelliert Statistisches Mittel (z.B. Dichte) Z n(r, t) = fd 3 v . Ladungsneutrales Plasma: ne = Zni = Zn, ρ: Ladungsdichte ρ = ni mi + ne me , Da me ≪ mi , −→ ρ ≃ nmi . S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung v= 1 (ni mi vi + ne me ve ) ≃ vi . ρ Erhaltung von Masse, Impuls und Energie ρ ∂ρ + ∇(ρv) = ∂t ∂v + (v · ∇)v ∂t m ∂J ne 2 ∂t 0 (25) = ∇J × B − ∇P + = E+v×B− ρ F m (26) 1 1 J × B + ∇Pe − ηJ (27) ne ne wobei J die Stromdichte ist, für die gilt: J = ni Zevi − ne Zeve ≃ en(vi − ve ) und der Druck P = Pe + Pi . S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Der Widerstand η ist gegeben durch η = mνei /ne wobei νei die Elektronen-Ionen-Stoßfrequenz ist, gegeben durch νei = π 3/2 ni Z 2 e 4 ln Λ 21/2 (4πǫ0 )2 m2 vt3 (28) mit dem Coulomb-Logarithmus ln Λ = ln(9ND /Z ). ⇑ Einflüssigkeitsmodell ⇑ Gleichungssystem braucht noch Zustandsgleichung um Plasma vollständig zu beschreiben. Entweder isotherm p = nkB T (29) p = konstant, nγ (30) oder adiabatisch wobei γ = cp /cv = (2 + N)/(N). S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung In ICF oft vereinfachtes Gleichungssystem (B-Feld kann vernachlässigt werden) ρ ∂ρ + ∇(ρv) = ∂t ∂v + (v · ∇)v ∂t = ∂ρǫ + ∇ [v(ǫ + P) + κ∇T − Φ] = ∂t S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne 0, −∇P + ρ F, m 0. I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Plasmawelle Wichtige Plasmaeigenschaft: Transmission von Wellen (Achtung: Plasmaschwingung ist keine Welle) Wellen: Propogation von Elektronen/Ionendichtefluktuationen Langmuir oder Plasmonwelle Annahme: Ti =0, Ionen fest ∂ne ∂ + (ne ve ) = ∂t ∂x ∂ve ∂ve = me ne + ve ∂t ∂x d pe = dt ne3 0 −ene E − 0. ∂ Pe ∂x (31) Poissongleichung für stationäre Ionen: ∂E e = − (ne − Zn0 ) ∂x ǫ0 wobei ni = n0 und vi = 0. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Linearisierung, weil Elektronenbewegung gering −→ ne ve = = n0 + n1 v1 pe E = = n0 kT + p1 E1 . ∂n1 ∂v1 + n0 ∂t ∂x ∂v1 mn0 ∂t ∂E ∂x P1 P0 = 0 = −en0 E1 − ∂P1 ∂x (32) en1 ǫ0 n1 = γ . n0 = − Adiabatische Zustandsgleichung P0 = n0 kB T für Elektronen −→ Ionen isothermisch P1 = 3kB Te n S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Elimination von E1 , P1 , und v1 ergibt Wellengleichung 2 3kB Te ∂ ∂ 2 − + ωp n1 = 0. ∂t 2 m ∂x 2 (33) Ansatz:A = A0 e i ωt−kx mit und ∂/∂x = −ik erhält man Dispersionrelation für Elektronplasmawelle 2 ω 2 = ωp2 + 3kB2 vth . (34) Andere Typen von Plasmawellen wichtig für ICF: ZkB Te + 3kB Ti (35) mi Ionenakustische Welle: ω2 = k2 elektromagnetische Welle: ω2 = ωp2 + c 2 k 2 . S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne (36) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Schockwelle Störung bewegt sich im Plasma mit Schallgeschwindigkeit cs , cs ∼ ρ1/2 , (37) d.h.schneller in dichten Regionen. Wenn die schnell propagierende Störung auf ein weniger dichtes Medium trifft −→ Aufsteilen des Profiles −→ Schockwelle Time dense hot Figure: less dense cool Temporal development of a shock structure in a plasma. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Schockwelle schneller als cs davor vs > cs , supersonisch Schockwelle (mathematisch): Diskontinuität in Dichte, Geschwindigkeit und Temperatur in hydrodynamischen Gleichungen Realität: Schockwelle nicht infinitesimal dünn (Viskosität und therm.Leitung) Machzahl:M = vvshock > 1. s,0 Schockwelle in planarer Geometrie b) a) shock front dense u =0 u =u 0 1 p shock front less dense p 1 dense 1 p 0 Fixed frame less dense ´ u =v 1 ´ shock u = v shock− u 1 0 p 0 Frame moving with shock wave Figure: S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne Frames of reference for shock description. I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Annahme: Gleichgewichtszustand, vor Schock: p0 , ρ0 , in Ruhe u0 = 0 Im mitbewegten System: ∂ρ + ∇(ρu) = 0, ∂t ∂ ∂ (ρu) + (p + ρu 2 ) = 0, ∂t ∂x ρu 2 ∂ u2 p ∂ ρcv kT + + ρu cv kT + = 0. + ∂t 2 ∂x 2 ρ (38) Im Gleichgewicht: ∂/∂t = 0 ρ0 u0 = ρ1 u1 ρ0 u02 = p1 + ρ1 u12 u2 p1 cv kT + 1 + . 2 ρ1 p0 + p0 u2 cv kT + 0 + 2 ρ0 = Ranking–Hugoniot-Beziehungen S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung −→ cv k(T1 − T0 ) = 1 (p1 − p0 )(V0 − V1 ). 2 oder p1 = G (p0 , ρ0 , ρ1 ). P P1 Hugoniot Adiabat P 0 V Figure: p-VV1diagram of Hugoniot and adiabatic curve. V0 Hugoniot-Kurve liegt über adiabatischer Kompression. −→ es ist schwerer das Plasma durch Schockwellen als adiabatisch zu komprimieren S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Mit idealem Gasgesetz cv T = ρ1 ρ0 p1 p0 T1 T0 1 γ−1 pV erhält man nach Umformung (γ + 1)p1 − (γ − 1)p0 (γ − 1)p1 − (γ + 1)p0 (γ + 1)ρ1 − (γ − 1)ρ0 = (γ − 1)ρ0 − (γ + 1)ρ1 2γ γM02 + 1 2 = 1+ (M0 − 1). (γ + 1)2 M02 = Für starke Schockwellen p1 −→ ∞ (γ + 1) (p1 /p0 ) − (γ − 1) (p0 /p0 ) γ+1 ρ1 = −→ . ρ0 (γ − 1) (p1 /p1 ) − (γ + 1) (p0 /p1 ) γ−1 Bei monoatomaren Gas, d.h. γ = 5/3, ρ1 γ+1 (monoatomic gas) −→ =4 ρ0 γ−1 (39) Maximale Kompression durch Schockwelle um Faktor 4. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung In ICF nicht planar, sondern sphärisch −→ Faktor 33. Reicht immer noch nicht! Lösung: Serie schwacher Schockwellen effizienter als eine starke Schockwelle. P P1 Multiple shock Hugoniot Adiabat P 0 Figure: Comparison between Hugoniot shock and multiple shock compression. V0 V Kompression: Faktor 4n . S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Zustandsgleichung im dichten Plasma Zustandsgleichung eines idealen Gases: p = nkB T = ρRT (40) Notwendige Modifikationen für ICF-Plasmen: ◮ Anregung und Ionisation (7-10 eV) ◮ Strahlungsdruck ∼ hydrodynamischer Druck p = nkB T + prad . wobei prad = σT 4 (∼ Schwarzkörperstrahlung) ◮ Zentrale Region der Kompression; hohe Dichte, hohe Temperatur 1. Entartung der Elektronen 2. Kopplungseffekte S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung 9 log T (eV) 8 =1 7 e 6 5 4 20 /a = 1 kBT = 1 Ryd 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 3 log ne (electrons/cm ) log(electron density/ccm) Figure: Temperature and density regimes where electron degeneracy and coupling effects play an important role in the equation of state for the example of a fully-ionized hydrogen plasma. a) Kopplung: Γ= Z 2e 2 Epot = := Kopplungsparameter Ekin akB T (41) a = (4πni /3)−1/3 mittlerer Teilchenabstand > Γ ∼ 1: Großwinkelstöße werden wichtig Dichte wie in Festkörper, aber T = 1 - 50 keV S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Entartetes Elektronengas de Broglie-Wellenlänge λdeBroglie vergleichbar mittlerer Teilchenabstand ~ ≈a= λdeBroglie = p 2πmij kB T 3 4πni 1/3 . (42) Quantenmechanische Effekte werden wichtig Nicht mehr Maxwell-Boltzmann n(ǫ) ∼ exp[−ǫ/kT ] sondern Fermi-Dirac verteilt: n(ǫ) ∼ S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne 1 . exp[(ǫ − µ)/kT ] + 1 (43) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Entartung muß berücksichtigt werden, wenn der Entartungsparameter θe > 1, wobei θe = kB T . ǫF (44) und die Fermienergyie ǫF gegeben ist durch 1 h2 ǫF = 8 me 3ne π 2/3 = 2.19 · 10−15 ne2/3 [eV] (45) > Wenn Γ ∼ 1 oder θe > 1 modifizierte Zustandsgleichung. Meist nur in tabellarischer Form vorhanden(aus Experimenten oder komplexen Rechnungen) S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Absorption von Laserlicht Laserlicht trifft Traget, Oberflächenmaterial verdampft und Plasma wird erzeugt.−→ Corona Einkopplung der Laserenergie ins Target Laserlicht dringt nur bis zur kritischen Dichte ein, −2 ǫ0 mωL2 λL −3 21 nc = [cm ], (46) = 1.1 × 10 e2 1µm wobei ωL die Laserfrequenz ist. Für Plasmadichten > nc −→ ωp > ωL . density critical surface reflected light nc LASER LIGHT overdense region underdense region xc x Figure: S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne Formation of critical density surface. I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Das meiste Licht wird nahe der kritischen Oberfläche absorbiert. Während der WW entwickeln sich unterschiedliche Zonen laser light laser light high temperature laser light laser light CORONA LASER ABSORPTION low density laser light critical surface ENERGY TRANSPORT medium temperature medium density ablation surface COMPRESSION low temperature high density Figure: ◮ ◮ S. Pfalzner Schematic picture of laser plasma interactions. Absorptionszone −→ kritische Dichte (1000eV, < 0.01g/cm3) Transportzone (∼ 30eV–1keV, ∼ 0.01g/cm3) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Kompressionszone (∼ 1 -10 × Festkörperdichte, 1-30 eV) ◮ — Energie wie in der Sonne Trägheitsfusion Flüssigkeitsbeschreibung uneven laser irradiation Raman: em 2ω p : em em + l l+l fast e− 1/4 critical n e = nc /4 Brillouin scattering em + em ia Resonance absorption em l large plasma waves fast e− Nonlinear heat current critical density n e= n c Inverse Bremsstrahlung absorption Filamentation heat flow instability x−radiation pre 0000000000000000000000 1111111111111111111111 hea 0000000000000000000000 1111111111111111111111 Rayleigh−Taylor t 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 instability ABLATOR 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 Pa (max) 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 Figure: ω = ωp 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 1111111111111111111111 0000000000000000000000 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 FUEL 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 0000000000000000000000 1111111111111111111111 The different physical processes going on in the corona of an irradiated micro balloon. em denotes electromagnetic waves, l Langmuir waves and ia ion acoustic waves S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Inverse Bremsstrahlungsabsorption Inverse Bremsstrahlungsabsorption (IB) bei kritischer Dichte Bremsstrahlung: Coulombstoß zweier geladener Teilchen −→ Strahlung emittiert IB: umgekehrter Prozess Elektron wird an Ion gestreut und absorbiert Photon electron θ b ion Figure: Coulomb scattering between an electron and ion. b denotes the impact parameter and θ the scattering angle. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung differentieller Wirkungsquerschnitt (Rutherfordsche Streuformel); 1 dσei = dΩ 4 Ze 2 me v 2 2 1 , sin (θ/2) 4 (47) Integration über alle Streuwinkel −→ totaler Wirkungsquerschnitt: σei = Z π dσei dΩ = dΩ 2 Ze 2 me v 2 2 Z 0 π sin θ dθ. sin4 (θ/2) (48) Umschreiben auf Stoßparameter b ergibt σei = π 2 Ze 2 me v 2 2 Z bmax bmin sin θ dθ. sin4 (θ/2) (49) Stoßfrequenz: νei = ni σei ve Mit ve Maxwell-verteilt 1 me ve2 f (ve ) = exp − . (50) 2kB Te (2πkB Te /m)3/2 bmax = λD , bmin = Ze 2 /kB Te . S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung folgt für die Stoßfrequenz νei = 2π me 1/2 4Z 2 e 4 ni ln Λ 3(kB Te )3/2 (51) wobei Λ = bmax /bmin Coulomblogarithmus (typischerweise 10–20) Wie wird nun Energie absorbiert? Bewegungsgleichung der Elektronen eE dv − νei v. = dt me (52) Lösung:(mit Maxwell Gleichungen, Laserfrequenz ωL , Wellenzahl k) # " 2 2 2 ω ω ω p L E = 0. (k · E)k − k 2 − 2L + 2 c c (ωL + iνei ) S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Dispersionsrelation: c 2 k 2 = ωL2 − ωp2 ωL . ωL + iνei (53) Mit νei ≪ ωL , und Taylorentwicklung ω2 k = 2L c 2 iνei ωp2 ωp2 1− 2 + ωL ωL3 ! . Expansion für νei ≪ ωL und ωL2 − ωp2 ≫ (νei /ωL )ωp2 ergibt ωL k=± c ωp2 1− 2 ωL !1/2 " # νei ωp2 1 1+i . 2ωL ωL2 1 − ωp2 /ωL2 Inverse Bremsstrahlung −→ Energiedämpfung während Laserlicht propagiert S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Absorptionkoeffizient κib νei ωp2 κib = 2ℑ(k) = c ωL2 ωp2 1− 2 ωL !−1/2 . (54) Mit nc = ǫ0 mωL2 /e 2 folgt −1/2 ne 1− nc (55) −1/2 ne 2 1 − . n 3/2 e nc Te (56) νei (nc ) ne2 κib = c nc2 oder auch mit νei κib ∼ Zi Großteil der IB-Absorption nahe der kritischen Dichte S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung IB nur effizient, wenn viele Stöße, aber νei ∼ Te−3/2 Für höhere Temperaturen ist IB ineffizient −→ anderer Absorptionsmechanismus notwendig! S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Resonanzabsorption Laser-Target-WW −→ steiler Dichtegradient im Plasma Licht durch Dichtegradient −→ elektromagnet. Welle erzeugt, wenn E von Licht k Dichtgradient Nahe kritischer Dichte E-Feld sehr groß −→ Resonante Erzeugung von Wellen p−polarized light resonance absorption electron plasma wave wave damping increased electron temperature Ein Dämpfungsmechanismus sind Stöße, aber auch stoßfreie Dämpfung möglich Modell: Inhomogenes Plasma getrieben von homogenem Feld S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Maxwellgleichungen: ∇·E = ∂ρ +∇·J = ∂t ∂E = −→ ∇ · J + ǫ0 ∂t ρ , ǫ0 0, 0. (57) J + ǫ0 ∂E/∂t ortsunabhängig oder auch J J ∂E ∂E . = + + ∂t ǫ0 ∂t ǫ0 Mit J = −en0 (z)vosc und Linearisierung folgt ∂2E ∂E + ωp2 (z)E + νei = − ωp2 (z) − hωp2 (z)i Ed cos ω0 t. ∂t 2 ∂t S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Mit E ∼ exp(iωt), −→ E = ω02 (z) ωp2 (z)Ed − ωp2 (z) + iνei ω0 (58) Absorbierte Leistung hängt von der Stoßfrequenz und dem E-Feld ab Z νei |E |2 d. (59) Pra = ǫ 2 Ersetzen ergibt Pra = ω0 lEd2 . 8 (60) ↑ unabhängig von Stoßfrequenz↑ d.h. im Gegensatz zu IB kann Resonanzabsorption auch bei niedrigen Stoßfrequenzen funktionieren. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Flüssigkeitsbeschreibung Resoananzabsorption dominant bei ◮ hohen Temperaturen ◮ niedriger kritischer Dichte Nachteile von Resonanzabsorption: kleiner Teil der Plasmaelektronen absorbiert einen Großteil der Energie −→ Produktion schneller Elektronen −→ Vorheizung des Plasmas schlecht für Kompressionsphase S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Parametrische Instabilitäten Parametrische Instabilitäten Heiße Plasmen unterstützen Entstehung von Wellen Wellen können Absorption unterstützen (Resonanzabsorption) aber auch unterdrücken! Parametrische Instabilitäten: Resonanter Zerfall einer einfallenden Welle in zwei neue Wellen higher frequency wave ω 0 ,k 0 incident laser wave ω 2 ,k 2 ω 1 ,k 1 lower frequency wave Figure: Schematic picture of three-wave parametric processes. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Parametrische Instabilitäten 3 Typen von Wellenausbreitung im Plasma ◮ elektromagn. Welle ◮ Elektronenwelle (Plasmon-oder Langmuirwelle) ◮ Ionenwelle (akustische Welle) Damit sind folgende Parametrische Instabilitäten verbunden: e.m. e.m. e.m. e.m. −→ −→ −→ −→ Ionenwelle + Elektronen-+ e.m. + e.m. + Elektronenwelle (Zerfallsinstab.) Eelektronenwelle (2-Plasmoneneinstab.) Ionenwelle (stimul. Brillouinstreuung) Elektronenwelle (stimul. Ramanstreuung) ωL ωL ωp ωL ∼ ωp ∼ 2ωp < ωL < 2ωp > 2ωp wegen Energie- und Impulserhaltung muß gelten ω0 ≈ ω1 + ω2 and k0 ≈ k1 + k2 . −→ Zerfalls-und Brillouinstreuung bei ne ∼ nc −→ 2-Plasmonen- und Ramanstreuung bei ne ∼ 1/4nc S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Parametrische Instabilitäten Instabilitäten treten nur oberhalb einer bestimmten Laserintensität auf (unterschiedlich für verschiedenen Instabilitäten) Brillouin- und Ramanstreuung können Absorption von Laserlicht in Plasma reduzieren. Ramanstreuung ω0 = ω1 + ω2 k0 = k1 + k2 wobei ω2 ∼ ωp , nahe Plasmafrequenz Zwei Streuprozesse: a) k k 0 b) p k + kp 0 Figure: k k 0 k b p Raman scattering - a) shows forward and b) backward scattering S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Parametrische Instabilitäten Laserlicht oszilliert im E-Feld −→ Elektronen produzieren transversalen Strom, wo kleine Dichtefluktuationen bestehen −→ Streulicht + Laserlicht verstärken Fluktuationen Maximales Wachstum bei Rückstreulicht 1/2 1 ωp back γRaman = kvosc 4 ωb (61) Ramanstreuung wird unterdrückt für kep λD > 1/3. z.B. in hoch-Z Plasmen −→ Material an Außenseite von Target! S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Parametrische Instabilitäten Brillouinstreuung Ähnlich wie Raman nur mit Ionenwelle ω0 = ωs + ωpi k k 0 k Figure: s i Schematic picture of Brillouin scattering. Wachstumsrate: back γBrill √ 3 = 2 2 ω2 k02 vosc pi 2 ω0 !1/3 (62) mit vosc ∼ (I λ2 )1/2 −→ kurzwelliges Laserlicht z.B. 0.35 µm bei Nd-Laser. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Parametrische Instabilitäten Indirect drive: Koppelung der Laserenergie an den Hohlraum Indirect Drive −→ Laser bestrahlt Innenseite der Hohlraumwände −→ Umwandlung in Röntgenstrahlung −→ Zusätzlicher Verlust - Energie absorbiert in Wänden ICF: Reemittierter Fluß ≪ absorbierter Fluß Lasereindringtiefe: xwall (µm) = 104 m/ρ = 0.53T01.86τ 0.75 . (63) T0 : Temperatur im Hohlraum xwall einige Mikrometer Energietransport Zwei wichtige Transportmechanismen: ◮ Wärmeleitung der Elektronen ◮ Strahlungstransport S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Parametrische Instabilitäten Wärmeleitung der Elektronen Elektronen dominieren, da Elektronen schneller und leichter als Ionen Einfaches Modell: Elektronendiffusion durch einen Hintergrund ruhender Ionen Wärmefluß der Elektronen qth qth = −κ∇T , (64) wobei κ die thermische Leitfähigkeit ist, κ = 5ne kB Te /me νei Fluß in x-Richtung mit der mittleren Teilchenenergie ǫ(x): 1 ∂T ∂ǫ 1 ∂ǫ ∂T 1 qth (x) ∼ − nvl = − nvl = − nvlcv 3 ∂x 3 ∂T ∂x 3 ∂x (65) ↑ 3 Raumkoordinaten ↑ 5ne kB2 Te 1 = 20 κ = λe ve ne kB = 3 me νei 3/2 (kB Te )5/2 kB 2 1/2 π me e 2 Z ln Λ (66) Fluß nur möglich, wenn Abweichung von Maxwell-Verteilung, d.h. mehr heiße Elektronen S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Parametrische Instabilitäten f(ions) heat flow f(electrons) Figure: v Skewed electron velocity distribution necessary for electron thermal conduction. −→ erzeugt E-Feld −→ Rückfluß von Elektronen hot electrons cold electrons laser Figure: S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne absorption at critical density ablation front Schematic picture of electron thermal conduction. I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Parametrische Instabilitäten −→ qth = −κ∇T − βP E, (67) j = σE E − α∇T . = 0 (68) „ « αβP qth = −κ 1 − ∇T . σe κ (69) βP : Peltierkoeffizient κ = δe 20 „ «3/2 2 (kB Te )5/2 kB . 1/2 π me e 2 Z ln Λ (70) Rückfluß kann Wärmetransport bis zu einem Faktor 2 reduzieren! Problem: Gemessene Wärmeflüsse teilweise um Größenordnungen kleiner! ! Diffusionsapproximation nur gültig solange λe !∇T > 0.01 T Praktische Lösung: Thermischer Flußbegrenzer: q= S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne » 2 1 + κe |∇Te | mv 2 ne v –−1 I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Strahlungstransport Strahlungstransport WW Laser-Target −→ Röntgenstrahlung Erzeugung von Röntgenstrahlung ∼ Dichte −→ meiste Röntgenstrahlung produziert in Bereichen hoher Elektronendichte −→ kurzwelliges Laserlicht gut, denn kurzwelliges Licht reicht zu höheren Elektronendichten Spektrum hängt ab von: ◮ Ablatormaterial ◮ Plasmadichte ◮ Plasmatemperatur −→ hoch-Z Material für Ablator (Gold) Goldtarget: 80% Konversion bei 1ns, 263nm, in 0.1-1keV Strahlung S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Strahlungstransport Definitionen für den Strahlungstransport: ◮ Spektrale Strahlungsintensität Iν [erg/cm2 /s] Iν (r, Ω, t) = hνcf (r, Ω, t)dνdΩ, wobei f die Photonenverteilung ist. ◮ Emmisivität jν [erg/cm]3 :spontane Emission jν dνdΩ = [energy/(volume × time)] of spontaneous emission. Hängt ab von der Atomsorte, Ionisationsgrad, Temperatur, aber unabhängig von der Existenz von Strahlung. ◮ Induzierte Emission (Strahlung muß vorhanden sein) jν c 2 Iν dνdΩ = [energy/(volume × time)] of induced emission. 2hν 3 ◮ Absorptions- und Streuprozesse S. Pfalzner κν Iν dΩ = [energy/(volume × time)] absorbed or scattered. P wobei κν Opazity, 1/lν = j nj σνj Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Strahlungstransport Strahlungstransportgleichung: c 2 Iν 1 ∂Iν − κν Iν . + cΩ · ∇Iν = jν 1 + c ∂t 2hν 3 (71) thermisches Gleichgewicht: jν 2hν 3 hν . = 2 exp − κν c kB T (72) Definiere Iνp = κ′ν = jν 1 h i , κν 1 − exp − hν kB T hν , κν 1 − exp − kB T −→ Transportgleichung 1 ∂Iν + Ω · ∇Iν = κ′ν (Iνp − Iν ). c ∂t S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne (73) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Strahlungstransport Unterschiede für Plasma: alle Koeffizienten (Emission, Absorption etc.) sind keine Konstanten sondern Funktionen der Plasmatemperatur Lösung in der Regel nur numerisch möglich. Abschätzung des Strahlungstransports Strahlungswärmefluß : λR c Up (74) qrad = − 3 wobei λR mittlere freie Strahlungsweglängeis Strahlungsenergie: 4σSB T 4 . c (75) qrad = −κR ∇T . (76) Up = Mit κR = 16σSB T 3 λR /c Für wasserstoffähnliche Plasmen (einfach ionisiert) λR (H-like) ∼ 8.7 × 106 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne T2 Z 2 ni [cm]. (77) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Strahlungstransport Vergleich mit thermischer Leitfähigkeit 5/2 −3 κR cm kB T . ∼ 5 × 1018 κe eV ne (78) d.h. bei Festkörperdichte (ne ∼ 1023 cm−3 ) wird Strahlungstransport wichtiger als Wärmeleitung (kB T > 100 eV). Erzeugung schneller Elektronen durch Elektronenplasmawelle, Resonanzabsorption und nichtlineare Wellenphänomene. −→ Vorheizung des Plasmas Aus Experimenten mit ebenen Targets: für IL λ2L > 1015 W cm−2 µm2 : 0.30±0.05 IL λ2L Th [keV] = 10 1015 W cm−2 µm2 für IL λ2L < 1015 W cm−2 µm2 : Th [keV] = 10 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne 1015 IL λ2L W cm−2 µm2 2/3 . (79) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Strahlungstransport In Hohlraumtargets erzeugen Ramaninstabilitäten schnelle Elektronen, wenn die Plasmawellen Im Hohlraum gedämpft werden. Vorheizungsenergie ǫpre sollte nicht spezifische Fermienergie ǫF überschreiten ǫpre < ǫF . (80) Elektronenverteilung: Überlagerung von zwei Maxwellverteilungen mit Tc und Th . Wieviele schnelle Elektronen den Brennstoff erreichen, hängt von der Dicke x des Ablators und der mittleren Reichweite x0 der heißen Elektronen ab. ǫpre (x) = ǫx=x0 G (x/x0 ), (81) G (x/x0 ) Attenuationsfaktor S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Strahlungstransport Mittlere Reichweite bei Temperatur Th [keV]: x0 = Ehot ǫpre (x) = xA 2 3 × 10−6 (A/Z )Thot . Z 1/2 x x0 0.9 " exp −1.65 (82) x x0 0.4 # . (83) Anteil fhot an tolerierbaren schnellen Elektronen fhot = S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne ǫF mfuel . EL G (x/x0 ) (84) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Strahlungstransport hot electron trajecory core corona Figure: Scattering of hot electrons in target. Berücksichtigung von Streuprozessen fhot = ǫF mfuel . EL G (x/x0 )D(rsource /rcap ) (85) Direct-drive Targets haben größere Vorheizung als indirect-drive Targets, weil ◮ Strahlen werden nahe am Ablator absorbiert ◮ weniger Ablatormaterial S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Strahlungstransport Figure: Comparison of preheat effects in direct and indirect drive targets. The tolerable fraction of hot electrons fhot is shown as a function of the hot electron temperature. In these calculations it was assumed that the c fuel preheat is equal to the Fermi energy. Reprinted with permission from [?] 1995, American Institut of Physics. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Hydrodynamische Kompression und Brennprozeß Wichtigster Parameter der Kompressionsphase: Erreichte Schockgeschwindigkeit Thermal Cold fuel Conduction Ablation Energy deposition Figure: Different processes involved in target implosion. Implosion eines Volltargets Schockwelle propagiert mit vsolid . ρ Koordinatensystem: mit dem Schock mitbewegt ρ1 p 1 v1 ρ0 p0 Compression wave vsolid p1 r Figure: Compression of a homogenous medium for a “solid” target. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln 3 Erhaltungsbeziehungen: Masse Impuls Energie ρ0 vsolid 2 p0 + ρ0 vsolid v2 γ p0 + solid γ − 1 ρ0 2 = ρ1 v1 , = p1 + ρ1 v12 , = v2 γ p1 + 1, γ − 1 ρ1 2 0: vor dem Schock, 1 nach dem Schock Annahme: keine Vorheizung −→ p0 = 0 ρ0 vsolid 2 p0 + ρ0 vsolid γ p0 v2 + solid γ − 1 ρ0 2 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne = ρ1 v1 = p1 + ρ1 v12 v2 γ p1 + 1. = γ − 1 ρ1 2 I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Kann umgeformt werden zu: ρ1 ρ0 = v1 = p1 = γ+1 γ−1 γ−1 vsolid γ+1 2 2 ρ0 vsolid . γ+1 Es folgt für die Schockgeschwindigkeit: vsolid = (γ + 1) p1 2 ρ0 1/2 , (86) d.h. der Schock propagiert mit konstanter Geschwindigkeit bis er das Zentrum des Targets erreicht. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Folientarget Folie der Dicke ∆R Wenn ∆R ≪ R, dann Transversalzeit durch Folie vernachlässigbar. Annahme: Folie fest (Realität Folie expandiert) P1 Center of target R ∆R Figure: Mfoil Acceleration of a foil target. dvfoil = −p1 S, dt (87) S:Oberfläche, Mfoil = ρ0 ∆RS Masse der Folie S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln −→ p1 dvfoil = . dt ρ0 ∆R Für p1 =const. −→ vfoil = p1 t . ρ0 ∆R Schockgeschwindigkeit nimmt linear bis zum Zentrum zu. R= Z vfoil dt = p1 t 2 /2ρ0 ∆R final −→ vfoil =2 „ p1 R ρ0 ∆R «1/2 . Vergleich volles Target zu Folientarget: «1/2 „ « „ R 1/2 8 vfoil . = vsolid γ +1 ∆R (88) (89) Je dünner das Target, um so besser! “Hohes Aspektverhältnis”:R/∆R S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Ablationseffekt Ablationseffekt Folie heizt auf und expandiert: Raketenmodell Koordinatensystem: Target m vexp vimp va Ablated matter ∆R Figure: Velocities in the rocket model: vexp is the expansion velocity of the ablated material, vabl is the velocity at which the ablation propagates and vimp is the velocity of the implosion towards the center of the target. vexp : Geschwindigkeit des expandierenden Plasmas vimp Implosionsgeschwindigkeit S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Ablationseffekt dm = dt Pa = dm P γ = γ − 1 dt ρ ρv = const. (90) ρv 2 + P 1 dm 2 − v + qin 2 dt (91) Monoatomares Gas p γ = 5/3, also γ/γ − 1 = 5/2. Mit vexp = cs = Pa /ρ, folgt Pa = m(t) dv (t) • = 2 m vexp . dt Konstant Plasmaproduktion (d.h.., dm/dt=constant), Z t dm • m(t) = m0 − = m0 − m t, dt 0 (92) (93) (94) m0 Anfangsmasse S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Ablationseffekt • (m0 − m t) dv • = 2 m vexp . dt Integration führt zur Raketengleichung v (t) = vexp ln Für die Implosionsgeschwindigkeit folgt P “m ” 0 m . (95) ln m0 . m (96) vimp = vexp ln m0 . m (97) vimp = • m oder Experimente: • m (g cm−2 s−1 ) = 2.6 × 105 „ I15 λ4 «1/3 P(Mbar) S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne ∼ = 40 „ «2/3 I λ I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Ablationseffekt • Mit vexp = P/ m m 0 direct ∼ vimp = 1.5 × 108 (I λ2 )1/3 ln m m 0 1/8 indirect ∼ vimp . = 1.8 × 107 I15 ln m S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne (98) (99) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Ablationseffekt Hydrodynamische Effizienz Laserenergie −→ Ablation −→ Beschleunigung des Targets Hydrodynamische Effizienz: ηh = Eimp = Ea 1 2 2 mvimp Ea . (100) Energieerhaltung: − 2 vexp dm dEa = , 2 dt dt −→ Ea = − S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne 2 vexp (m − m0 ). 2 I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Ablationseffekt −→ ηh = = = 1 2 2 mvimp 1 2 (m 2 − m0 )vexp 2 = 2 m vimp . 2 m − m0 vexp 1 vimp vexp exp(vimp /vexp − 1) m m ln2 . m − m0 m0 (101) mit der Restmasse x = m/m0 folgt ηh = S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne x ln2 x 1−x (102) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Ablationseffekt Hydrodynamic efficiency 0.75 0.5 0.25 0 Figure: 0 0.25 0.5 m/m0 0.75 Hydrodynamic efficiency η as a function of the mass ratio m/m0 according to Eq. ??. Maximum der hydrodynamischen effizienz liegt im Idealfall bei ∼ 70%. Realität: therm. Energie steckt auch in ablatiertem Material ηh = 4(γ − 1) T2 x ln2 x , 5γ − 3 Tx 1 − x (103) T2 Temperatur bei der Ablation, Tx Temperature bei niedriger Dichte, T2 /Tx ∼ 0.5. Für 0.2 < x < 0.7 −→ η ∼ 15% in Experimenten 7–12%. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Ablationseffekt Aspektverhältnis Annahme: vimp erreicht bei R/2 −→ Raketengleichung Z t1 Z t1 R ln x dt. v dt = −vexp = 2 0 0 • • Mit dt = dm/ m= dx/ x und x1 = m1 /m0 Z vexp R vexp x1 ln xdx = − . =− • 2 x x 0 vexp = − . x folgt [x1 ln x1 − x1 + 1] m1 m1 m1 ln − +1 m0 m0 m0 • mit x = vabl /∆R ln m1 m0 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne vabl t1 vimp ≡ √ . = ln 1 − ∆R T (104) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Ablationseffekt Aspektverhältnis: vimp R 2vexp vimp 1− 1+ √ = exp − √ . ∆R vabl T T √ Direct-drive: 1 < vimp / T < 4). −→ R/∆R ≃ 2vexp vabl ln(m1 /m0 ) = −→ vimp ∼ 2 2 vimp ρvimp = vabl vexp Pa 1 R vabl . 2 ∆R (105) (106) (107) Indirect drive: vimp (cm s−1 ) ≃ β 3/5 4 × 107 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne T (eV) 300 0.9 für R ∼ 30, ∆R (108) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Ablationseffekt • vabl = m d ∆R = = 0.017β 3/5T 0.9 dt ρ (109) wobei β die Abweichung vom idealen Fermigas beschreibt. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Ablationseffekt Obige Rechnung unterscheidet nicht zwischen Brennstoff und Ablationsmaterial. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Ablationseffekt 2 2 mvimp = Mvexp . 3 3 Energiefluß : mvimp /2 + Mvexp /2; −→ 1 3 2 mvimp 1 3 2 Mvexp = M m 1/2 . −→ Energie geht bevorzugt zu leichterem Material −→ schwereres Ablatormaterial S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Kompressionsphase Kompressionsphase Sphärische Geometrie: d2 R 4πR 2 = − p1 . dt 2 M Brennstoffmasse M = 4πρ0 R02 ∆R0 , daher R2 d2 R = − p1 . dt 2 ρ0 R02 ∆R (110) Aus Erhaltungssätzen folgt: S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne ρ ρ0 p p0 = R0 R = R0 R 3 3γ (111) . (112) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Kompressionsphase Mit pshell = p folgt d2 R p0 =− dt 2 ρ0 ∆R0 R0 R 3γ−2 . Für ideales Gas (γ = 5/3) R = R0 (1 − χt)1/2 wobei χ = p 4p0 /R0 ∆Rρ0 . −→ p = p0 1 1 − χt 3γ/2 . Zeitabhängigkeit des Drucks −→ Zeitabhängigkeit des Laserpulses S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Sphärisch konvergierende Schockwelle Sphärisch konvergierende Schockwelle Planare Schockwelle : Kompression um Faktor of 4 Guderley(1942): Selbstähnliche Lösung für sphärisch konvergierende Schockwelle Kompression: Faktor of 33. 3 Phasen: 1. wie planare Schockwelle (Faktor 4), 2.spherische Symmetrie (Falktor 15), 3. Reflektion der Schockwelle am Zentrum(Faktor 33) Energie für sphärisch konvergierende Schockwelle: Edriver = 1.6 Mg3 2 η ǫ4D [MJ], (113) Mg Fusionsgewinn, ǫD Driverkopplungeffizienz, η Kompression Detailiierte Rechnungen: Man braucht 500 MJ, um Fusion mit einzelner Schockwelle zu erreichen. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Mehrfach Schocks Mehrfach Schocks Reihe von Schocks, die adiabatische Kompression herbeiführen. Einfaches (Kolben)-Model für isotrope Kompression: W0→1 = Z 1 pdV = const. 0 Zustandsgleichung:pV γ = constant, Z 1 W0→1 = C V −γ dV , (114) 0 Anfangs- und Endzustand verbunden durch p0 V0γ = p1 V1γ p0 p1 = V1 γ T0 γ/(γ−1) = . V0 T1 S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Mehrfach Schocks −→ W0→1 p1 V1 − p0 V0 nk = = T0 1−γ 1−γ " V0 γ−1 V1 ! # −1 . (115) Nur kleiner Anteil der Energie für Kompression verwendet, meiste Energie zur Druckerzeugung. Druckprofile: " 2 #−5/2 t p(t) = Pprofile = 1 + , (116) p0 tc wobei tc = (R02 − ∆R02 )/3cs2 . Unendlich hohe Kompression erreichbar? Nein, denn Druck und Temperatur müssen gleichzeitig erreicht werden! t − ta Pend−phase = Pprofile exp 5ta 2 (117) tc − t 2 wobei ta typischerweise 0.9 tc .ist. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Abbrand Abbrand Energiegewinn hängt vom Anteil des verbrannten Brennstoffs ab. Es ist niemals möglich den gesamten Brennstoff zu verbrennen. Verbrennungsanteil fb kann man aus Kernreaktionsrate bestimmen dn = −nD nT hσv i dt (118) n Reaktionen/Zeiteinheit, nD und nT Deuterium- und Tritiumdichte, hσv i Wirkungsquerschnitt für Maxwell-verteilte Teilchen. nD = nT = n0 − n, 2 n0 Anfangsdichte. Mit fb = n/nDT = n/(n0 /2), folgt für n: n = n0 fb /2. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Abbrand Fractional burn 1 0.1 0.01 0 1 2 3 4 5 6 7 rho R Figure: Fractional burn as a function of ρR as given by Eq. ?? n0 dfb = 2 dt oder n0 n0 fb − 2 2 2 n0 dfb = (1 − fb )hσv i. dt 2 Annahme: hσv i=konst. während Brennzeit τb , S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne n0 τb fb = hσv i. 1 − fb 2 (119) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Abbrand Umschreiben zu fb = n0 τb hσv i/2 . 1 + (n0 τb hσv i/2) (120) Brennzeit und Schallgeschwindigkeit verbunden durch τB = r /3cs fb = n0 r hσv i/(6cs ) . 1 + (n0 r hσv i)/(6cs ) Mit Massendichte statt Ionendichte fb = ρR ρR + ψ(Ti ) (121) wobei ψ(Ti ) ∼ Cs /hσv i. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Abbrand 100 - Target gain 100 10 10MJ yi 0.1 2/3 G≈E eld ling oup m c 15 % lrau y Hoh cienc effi ⊗ 10% 1 100 0-M J yi eld MJ yie ld V = 4 × 107 Tr = 300 eV NIF Target point design V = 3 × 107 Tr = 225 eV 1.0 Laser energy (MJ) 10 Figure: Target gain as function of the laser energy for an indirect drive target assuming a hohlraum coupling efficiency of 10% and 15%, respectively. For given implosion velocities (v = 4 × 107 cm s−1 and 7 v = 3 × 10 cm s−1 ) the expected gain region for optimistic and pessimistic assumptions is shown S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Abbrand 105(g/cm3) ρλα(g/cm2) 100 104 Typical ICF ignition regime 103 10−1 102 101 ρ = 0.25 g/cm3 10−2 1 Figure: 101 102 Te(keV) The α-particle range ρλα as a function of the electron temperature Te . Reprinted with permission c from [?] 1995, American Institute of Physics. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Abbrand Reaktionsratehσv i hängt stark von der Temperatur ab, für typische ICF Temperatur von 20-40eV Näherungsformel fb = ρR , ρR + 6(g /cm2 ) (122) 33% Brennanteil erfordert ρr = 3g/cm2. Ziel: α- Teilchen sollen in Hot-Spot-Gebiet gestoppt werden, um so Temperatur zu erhöhen.−→ Selbstheizung ρR ≫ ρλα , (123) wobei λα mittlere freie Weglänge der α-Teilchen. Selbstheizung führt zu 20-80eV Temperatur in Hot-Spot. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Abbrand dEα dx = −26.9 ρ ρ0 −0.05 ρ ρ0 1/2 Eα 1/2 Te 1 Eα " ρ ρ0 1/2 #! Te1/2 ρ ρ0 1/2 1 + 0.168 ln Te 1 + 0.075 ln " Eα1/2 #! , Eα in 3.5 MeV, ρ0 in 0.25 g cm−2 . Erster Term: Energieverlust durch WW mit Elektronen Zweiter Term: Energieverlust durch WW mit Ionen Anteil der Energiedeposition in den Ionen: fion = −1 32 1+ . Te Bei Bedingungen im Hot-Spot gehen ∼ 25% in Ionen. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Abbrand Reichweite der α-Teilchen ∼ 0.3 g cm−2 . Sphärische Abbrennwelle propagiert nach außen in kälteres, dichteres Material: Transportmechanismen nach außen: ◮ Wärmeleitung durch Elektronen ◮ Energie von Reaktionsprodukten ◮ hydrodynamischer Energietransfer(wenig) S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Rayleigh-Taylor-Instabilitäten Wesentlich für ICF: Homogene Kompression Abweichungen davon können dazu führen, dass ◮ kin. Energie wird weniger in innere Energie umgewandelt −→ geringere Kompression ◮ Turbulenz, Extremfall: Aufbrechen der Schale ◮ Größeres Hot-Spot-Gebiet −→ niedrigere Temperatur Escaping α -particles Hot-spot area Figure: Schematic picture of the reduced self-heating of the hot-spot area from prematurely escaping α-particles. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Maximal akzeptabler Defekt bei Endradius ∆Rf :33%, d.h. ∆Rf /Rf < 1/3. Konvergenzquotient: C = Ri /Rf typisch C = 30. ∆Rf /Rf = C ∆v /v < 1/3, Abweichungen von der Implosionsgeschwindigkeit < 1%. Dominante Instabilität: Rayleigh-Taylor Instab. sonstige: Kelvin-Helmholtz Instb., Richtmyer-Meshkov-Instab. Problem: RT-Instabilitäten wachsen exponentiell Figure: Growth of Rayleigh–Taylor instabilities during implosion. c ENEA, Italy. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Gründe für Störung: 1. nicht gleichmäßige Bestrahlung Geometrieeffekte – begrenzte Zahl von Strahlen Ungleichmässige Strahlung innerhalb eines Strahls Zeitliche Verlauf Unterschiedliche Pulsform Interferenzmuster zwischen Strahlen etc. 2. Qualität der Targets Oberfläche uneben, z.B. kristalline Struktur Dickeschwankungen S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundprinzip der RT Grundprinzip der RT Ursprünglich: Schwere Flüssigkeit auf leichter Flüssigkeit (Wasser auf Öl) ICF: heisses Plasma drückt auf kaltes Plasma. Einfaches Modell: Implosionszeit: R0 = 12 at 2 Unterschiede in der Beschleunigung −→ Störung: R0 + Rper = 1 (a + ∆a)t 2 2 −→ R0 + Rper = (a + ∆a) R0 , a ∆a Rper = . R0 a Was bedeutet das für die Kompression? S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundprinzip der RT C = (R0 /Rf )3 . Störung kann nicht größer werden als Endradius Cmax = R0 Rper 3 = a 3 . ∆a (124) Erreichbare Kompression hängt stark von der Größe der Störung ab! a x λ y Figure: S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne Schematic picture of RT instabilities. I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundprinzip der RT Wie wachsen Instabilitäten? Einflüssigkeitsmodell: ∂ρ ∂ρ ∂ρ + vx + vy ∂t ∂x ∂y ∂vx ∂vx ρ + vx ∂t ∂x ∂vy ∂vy + vy ρ ∂t ∂y ∂P ∂P ∂P + vx + vy ∂t ∂x ∂y = 0 = − = = ∂P − ρa ∂x ∂P − ∂y 0. Eq.1+3, dann gilt für inkompressible Flüssigkeit ∇v = 0. Welle mit Wellenlänge λ stört das System −→ Ansatz f = f0 (x) + f1 (x) exp(iky + γt), S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne (125) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundprinzip der RT Nach einigem Einsetzen erhält man: k2 ∂vx = − 2 avx . ∂x γ Integration ergibt 2 k vx (x) = w0 exp − 2 ax . γ Daraus erhält man die Dispersionsbeziehung γ 4 = k 2 a2 oder auch γ 2 = ±ka. RT Wachstumsrate: γ = S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne √ ka I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundprinzip der RT Figure: RT instabilities in a two-fluid system. This picture shows experimental results of accelerating a tank containing two fluids downwards at a rate greater than the earth gravitational acceleration. Reused with permission from J. T. Waddell, C. E. Niederhaus, and J. W. Jacobs, Physics of Fluids, 13, 1263 (2001). Copyright 2001, American Institute of Physics. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundprinzip der RT Figure: 1 c Three-dimensional RT instabilities, LLNL . Gefahr von RT gemessen mit nmax = Z γmax dt. Anzahl der e-Faltungen Annahme: Konstante Beschleunigung r R 1 , nmax = 2 ∆R S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne (126) (127) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Grundprinzip der RT Zusammenhang zwischen Aspektverhältnis und Stabilität des Targets 3 Growth rate (1/ns) 1/2-µm laser 2 1/3-µm laser β = 1.7 β = 1.7 2 1 1 β=6 β=5 0 0 10 Wavelength (µm) 100 Figure: 0 0 10 100 Wavelength (µm) Experimental and theoretical growth rates of the RT instability ([?].) Realität: Keine wirkliche Diskontinuität in der Dichte, sondern kontinuierlicher Übergang s ka γRT = . 1 + kL (128) wobei L die Länge des Dichtegradienten ist. Reduktion der Wachstumsrate! S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln RT in der Ablationsphase RT in der Ablationsphase d.h. eine der beiden Flüssigkeiten bewegt sich r ka ∗ − kvabl , −→ γRT = 1 + kL (129) Experimente zeigen einen größeren Stabilisierungseffekt Zusätzliche Effekte: ◮ Breite der Ablationsregion ◮ Heizung und Energieaustausch im Fluß γRT = r ka − βRT kvablation . 1 + kL (130) βRT ∼ 1 indirect-drive βRT = 3 to the direct-drive S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln RT in der Ablationsphase Direct-drive: direct nmax ∼ 8.5 P Pf −2/5 v 3 × 107 1.4 −1/15 I15 (131) Indirect-drive indirect nmax ∼ s ∆R kR − 0.8kR . 1 + 0.2kR(∆R/R) R (132) wobei kR Legendrepolynommode Abaltion dämpft das Wachstum von kurzen Wellenlängen besser als von langen −→ Abschneidewellenlänge 1 λRT S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne = α 2 a b va2 (133) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln RT in der Ablationsphase Dämpfung von RT-Wachstum durch Ablation wesentlich für eine erfolgreiche Kompression! Annahme von “kleiner Störung” bricht an einem Punkt zusammen, da Störung exponentiell wächst. Wenn der Abstand ηd vom Interface nicht mehr die Bedingung 1 1 1 ηd ≪√ ∼ . λ 10 3 2π (134) erfüllt ist, fängt die Phase der Saturation an. −→ Sinusform geht verloren Störungen wechselwirken miteinander −→ Modenkopplung. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln RT-Instabilitäten in der Abbremsphase RT-Instabilitäten in der Abbremsphase Hoch-Z Material drückt auf leichteres DT Störungen von ◮ Innenseite des hoch-Z Materials ◮ von außen “übergebende Störungen” Gefahr: Mischung von hoch-Z Material mit DT −→ weniger effiziente Abbrennphase Abbremsphase: Keine Ablation r ka decel . γ = 1 + kL (135) Stabilisierung, wenn Elektronenwärmeleitung zu Dichtegradienten zwischen heissem und kaltem Material führt. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln RT-Instabilitäten in der Abbremsphase e-Faltungen: decel nmax = Z decel γmax dt = Z r ka dt. 1 + kL (136) “Übergebene Störungen” beherrscht von Moden niedriger Ordnung: outside nmax = −k∆R. (137) Gefahr von RT im gesamten Prozess: total accel decel outside nmax = nmax + nmax + nmax , S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne (138) I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Folgen für Targetdesign Folgen für Targetdesign RT-Wachstum in Beschleunigungsphase Rper = Rper (t = 0) exp[γt], (139) −→ kurze Wellenlängen wachsen schneller. aber lineare Behandlung bricht zusammen, dann Dämpfung proportional exp(−l/R). −→ gefährlichste Störungen l ∆R0 ∼ 1. R0 Typisches Oberflächenqualität: einige 100 Ångström. Für nmax < 6 bedeutet das R/∆R ≤ 25 – 35 mit ∆R of 70 – 100 µm. S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Reale Situation Reale Situation ◮ keine sinusförmige Störung viele Störungen auf unterschiedlichen Skalen und Wellenlängen Abweichungen vorallem in der Saturationsphase ◮ 3-dimensionales Problem Numerische Behandlung nötig! S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Andere dynamische Instabilitäten Weitere Instabilitäten in ICF Figure: Richtmyer-Meshkov instabilities developing in a flow system, in which a light gas and a heavy gas flow from opposite ends of a shock tube (from J. Jacobs, Experimental Fluid Mechanics Group, Univ. Arizona). ◮ Richtmyer–Meshkov–Instabilitäten Produziert, wenn Schockwelle über ein Interface zwischen Flüssigkeiten unterschiedlicher Dichte läuft RM überwiegend in der Phase konstanter Geschwindigkeit Minimierung von RT führt automatischer zur Minimierung von RM ◮ Kelvin–Helmholtz–Instabilitäten Produziert, wenn zwei bewegte Flüssigkeiten auf Scherkräfte treffen Minimierung von RT führt automatischer zur Minimierung von KH S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln Andere dynamische Instabilitäten c Figure: Kelvin-Helmholtz instabilities. (The Japanese Society of Fluid Mechanics.) S. Pfalzner Trägheitsfusion — Energie wie in der Sonne I. Physikalisches Institut, Zülpicherstr.77, Universität zu Köln